[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkstückträger, ausgebildet als Kunststoffbehälter,
insbesondere einstückig hergestellt durch Spritzgießen, der zur Zentrierung der aufgenommenen
Werkstücke bodenseitig angeordnete Formnester aufweist.
[0002] Ein Werkstückträger dieser Art ist durch die
DE 36 30 566 C2 bekannt geworden. Er dient für den innerbetrieblichen Transport von Werkstücken bzw.
Montageteilen sowie auch für den Transport dieser Teile vom Herstellungswerk zum Montagewerk
und der Zuführung von Werkstücken zur automatisch beschickten Montagemaschinen. Die
eingelagerten Werkstücke werden hierbei durch Vorsprünge und/oder Vertiefungen, d.h.
von Formnestern zentriert, was sowohl ein automatisiertes Handling als auch einen
sicheren Transport ermöglicht, bei dem sich die einzelnen Werkstücke nicht berühren
sollen.
[0003] Der bekannte Werkstückträger ist aus zwei Kunststoffteilen gefertigt und besteht
aus einem Rahmen und aus einer mit den Formnestern (Durchbrüche und/oder Vertiefungen
und/oder Vorsprünge) versehenen Platte. Die aus Kunststofffolie tief gezogene oder
im Spritzgussverfahren hergestellte Platte wird dabei über den Rahmen gestülpt und
erhöht somit gleichzeitig die Stabilität des Werkstückträgers.
[0004] Abgesehen davon, daß die Herstellung dieser Werkstückträger mit mehreren Arbeitsgängen
verbunden und somit aufwendig ist, tritt trotz der Überstülpplatte ein Verzug auf,
insbesondere beim automatisierten Be- und Entladen der Werkstückträger. Eine sichere
Lagerung und ein sicherer Transport kann damit nicht mehr gewährleistet werden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Werkstückträger
ohne die genannten Nachteile zu schaffen, der bei einfacher Herstellung insbesondere
eine deutlich höhere Stabilität bietet und Beschädigungen an dem eingeladenen Füllgut
bzw. den Werkstücken verhindert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine Stützrippe
vorgesehen ist, die den Abstand zwischen zwei einander gegenüberliegenden Behälterwänden
überbrückt und sich in der Höhe ausgehend vom Behälterboden bis nahezu bündig mit
dem Behälteroberrand abschließend nach oben erstreckt. Damit lässt sich erreichen,
daß während des Transportes und der Lagerung beim Aufeinanderstapeln von gefüllten
Werkstückträgern die Böden der jeweils oberen Werkstückträger nicht mit den Werkstücken
in Berührung kommen, sondern auf der Stützrippe aufliegen, so daß an dem sensiblen
Füllgut keine Beschädigungen auftreten können. Gleichzeitig erhöht die nach einer
vorteilhaften Ausführung der Erfindung sowohl am Behälterboden als auch an den Behälterwänden
angespritzte, dünne bzw. flache plattenartige Stützrippe die Stabilität des Werkstückträgers
bzw. -behälters, weil der lineare Kraftfluss beim Aufeinanderstapeln aufgefangen und
weiterhin auch eine Durchbiegung des Bodens verhindert bzw. verringert wird.
[0007] Wenn vorzugsweise zwischen den Formnestern, die je nach Inhaltsgut unterschiedlich
ausgebildet sind, verteilt angeordnete, vom Behälterboden, an den sie sich vorteilhaft
sogleich anspritzen lassen, aus hochragende Stützstege vorgesehen sind, lässt sich
die Stabilität des Werkstückträgers und das Auffangen der auftretenden Kräfte noch
weiter erhöhen bzw. verbessern. Sowohl die Stützrippe als auch die Stützstege tragen
weiterhin dazu bei, daß das sensible Inhaltsgut geschützt wird und sich die einzelnen
Werkstücke nicht berühren können. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sehen
vor, daß die Stützrippe und auch die Stützstege mit an ihren beiden Längsseiten angeordneten
Versteifungsstreben, z. B. in Form eines Steges bzw. geschlossenen Profils oder eines
Hohlkörperprofils, ausgebildet sind.
[0008] Es wird vorgeschlagen, daß die Versteifungsstreben zueinander versetzt angeordnet
sind, und vorzugsweise mit von oben nach unten keilförmigem Verlauf ausgestellt sind.
Die stabilitätserhöhenden Versteifungsstreben bilden mit den im Vergleich zu der wandüberbrückenden
Stützrippe weit weniger breiten Stützstegen regelrecht mehrflügelige Stützsegmente.
[0009] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind die Formnester einerseits untereinander
und mit der Stützrippe sowie den Stützstegen und andererseits mit einem Bodeninnenrand
über Bodenflachstege verbunden. Der damit erreichte innere Zusammenhalt aller Werkstückträgerelemente
trägt zur Gesamtsteifigkeit und Stabilität bei.
[0010] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Werkstückträger in einer perspektivischen Draufsicht in das Behälterinnere
mit den dort ausgebildeten Formnestern und einer von Wand zu Wand reichenden Stützrippe
sowie mehreren Stützstegen; und
Fig. 2 in einer perspektivischen Gesamtansicht als Einzelheit den Behälterboden mit
den darauf ausgebildeten Formnestern einschließlich Stützrippe und Stützstegen.
[0011] Ein im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dargestellter Werkstückträger 1 in rechteckiger
Behälterbauweise ist einstückig durch Spitzgießen aus Kunststoff hergestellt und weist
einen geschlossenen Boden 2 sowie Längswände 3 und Stirnwände 4 auf. Eine schmale,
plattenartige Stützrippe 5 überbrückt den Abstand zwischen den beiden Längswänden
3 und ist an diesen sowie am Behälterboden 2 angespritzt. Die Stützrippe 5 erstreckt
sich bis nahezu bündig mit dem Behälter- bzw. Werkstückträgeroberrand abschließend
nach oben. Auf dem Behälterboden 2 sind zur Zentrierung von aufgenommenen bzw. eingeladenen,
nicht dargestellten Werkstücken in nebeneinander liegenden Reihen jeweils Formnester
7 ausgebildet, die hier eine kreis- bzw. ringförmige Kontur besitzen.
[0012] Wie sich näher der Fig. 2 entnehmen lässt, sind zwischen den Formnestern 7 eingestreut
bzw. verteilt angeordnet mehrere vom Behälterboden 2 nach oben ragende Stützstege
8 vorgesehen, die im Vergleich zur Stützrippe 5 von nur geringer Breite, bezogen auf
die Behälterquerachse, sind. Sowohl die Stützrippe 5 als auch die Stützstege 8 sind
mit sich über deren gesamte Höhe erstreckenden, an beiden Längsseiten vorgesehenen,
dazu orthogonal und somit in Behälterlängsrichtung verlaufenden, zueinander versetzten
Versteifungsstreben 9 versehen. Vor allem im Zusammenspiel der Versteifungsstreben
9 mit den Stützstegen 8 ergeben sich lokale, mehrflügelige Stützsegmente. Zur inneren
Steifigkeit und Starrheit trägt bei, daß die Formnester 7 untereinander und mit der
Stützrippe 5 sowie den Stützstegen 8 und mit einem Bodeninnenrand 10 über Bodenflachstege
11 verbunden bzw. angebunden sind.
Bezugszeichenliste:
[0013]
- 1
- Werkstückträger
- 2
- Behälterboden
- 3
- Längswand
- 4
- Stirnwand
- 5
- Stützrippe
- 6
- Behälter-/Werkstückträgeroberrand
- 7
- Formnest
- 8
- Stützsteg
- 9
- Versteifungsstrebe
- 10
- Bodeninnenrand
- 11
- Bodenflachsteg
1. Werkstückträger (1), ausgebildet als Kunststoffbehälter, insbesondere einstückig hergestellt
durch Spritzgießen, der zur Zentrierung der aufgenommenen Werkstücke bodenseitig angeordnete
Formnester (7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Stützrippe (5) vorgesehen ist, die den Abstand zwischen zwei einander
gegenüberliegenden Behälterwänden (3) überbrückt und sich in der Höhe ausgehend vom
Behälterboden (2) bis nahezu bündig mit dem Behälteroberrand (6) abschließend nach
oben erstreckt.
2. Werkstückträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützrippe (5) mit an ihren beiden Längsseiten verteilt angeordneten Versteifungsstreben
(9) ausgebildet ist.
3. Werkstückträger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifungsstreben (9) zueinander versetzt angeordnet sind.
4. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützrippe (5) sowohl am Behälterboden (2) als auch an den Behälterwänden (3)
angespritzt ist.
5. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifungsstreben (9) mit von der Stützrippenoberkante zum Behälterboden (2)
keilförmigem Verlauf ausgestellt sind.
6. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
zwischen den Formnestern (7) verteilt angeordnete, vom Behälterboden (2) aus hochragende
Stützstege (8).
7. Werkstückträger nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützstege (8) an ihren beiden Längsseiten zumindest jeweils eine Versteifungsstrebe
(9) aufweisen.
8. Werkstückträger nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Versteifungsstreben (9) zueinander versetzt angeordnet sind.
9. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützstege (8) am Behälterboden (2) angespritzt sind.
10. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formnester (7) einerseits untereinander und mit der Stützrippe (5) sowie den
Stützstegen (8) und andererseits mit einem Bodeninnenrand (10) über Bodenflachstege
(11) verbunden sind.
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