[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung für ein WC oder Urinal mit
einer elektrischen Sensoreinheit, mit einer Steuerelektronik, die mit der Sensoreinheit
elektrisch verbunden ist, mit einem elektrisch ansteuerbaren Ventil, das mit der Steuerelektronik
elektrisch verbunden ist und das mit einem Spülkasten über eine Fluidverbindung verbindbar
ist, mit einer Strahlungsquelle zur Erzeugung von Strahlung einer ersten Wellenlänge,
mit einem ersten Strahlungsdetektor der Sensoreinheit konfiguriert zur Detektion der
Strahlung der ersten Strahlungsquelle, und mit einem zweiten Strahlungsdetekor der
Sensoreinheit konfiguriert zur Detektion von Strahlung einer zweiten Wellenlänge.
Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes WC oder Urinal.
[0002] Üblicherweise wird bei einem WC oder Urinal der Spülvorgang durch manuelle Betätigung
einer Spülvorrichtung, beispielsweise durch Drücken eines Tasters, ausgelöst.
[0003] In jüngster Zeit werden in zunehmendem Maße auch Spülvorrichtungen eingesetzt, welche
berührungslos betätigbar sind. Eine berührungslose Auslösung des Spülvorgangs hat
einerseits den Vorteil eines zusätzlichen Komforts für den - Benutzer, andererseits
auch den Vorteil einer verbesserten Hygiene. Bei solchen Spülvorrichtungen wird der
Nutzer von Sensoren erfasst, wobei beim Verlassen des Erfassungsbereichs der Sensoren
automatisch der Spülvorgang ausgelöst wird.
[0004] Problematisch bei diesem Stand der Technik ist allerdings, dass Fremdlicht, gemeint
ist Kunstlicht oder Tageslicht, die Sensorik stören kann, wodurch Fehlspülungen ausgelöst
werden können. Es ist auch denkbar, dass bei besonders starkem Fremdlichteinfall die
Anwesenheit eines Nutzers nicht erfasst wird und dann eine automatische Spülung unterbleibt.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spülvorrichtung für ein
WC oder Urinal der zuvor beschriebenen Art dahingehend weiterzubilden, dass Fehlspülungen
möglichst vermieden werden.
[0006] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Spülvorrichtung
für ein WC oder Urinal der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, dass der zweite
Strahlungsdetektor derart angeordnet ist, dass er nicht von der Strahlung, die von
der ersten Strahlungsquelle erzeugt wird, erfasst wird.
[0007] Mit anderen Worten, gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Spülvorrichtung einen
Detektor auf, der die am Nutzer reflektierte Strahlung detektiert, welche zuvor von
der Strahlungsquelle der Spülvorrichtung abgegeben wurde. Ferner ist ein zweiter Strahlungsdetektor
vorgesehen, der zur Detektion von Fremdlicht und damit also von einer anderen Strahlung
dient. Auf diese Weise können von der Steuerelektronik die Strahlungsanteile an Strahlung
der ersten Strahlungsquelle (Reflektionsstrahlung einer erste Wellenlänge) einerseits
und Strahlungsanteile an Strahlung der zweiten Strahlungsquelle (Fremdlichtstrahlung
einer zweiten Wellenlänge) andererseits unterschieden werden. Dabei kann die erste
Wellenlänge mit der zweiten Wellenlänge übereinstimmen. Vorzugsweise gleicht dabei
die Steuerelektronik die durch Fremdlicht eingebrachten Strahlungsanteile aus. Störungen
der Sensorik durch Fremdlichteinwirkung werden verhindernd und dadurch bedingte Fehlspülungen
vermieden.
[0008] Es sind verschiedene Alternativen denkbar, um zu verhindern, dass der zweite Strahlungsdetektor
die von der ersten Strahlungsquelle erzeugte Strahlung erfasst. So kann gemäß einer
ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung der zweite Strahlungsdetektor
außerhalb des Einfallsbereichs der Strahlung, die von der ersten Strahlungsquelle
erzeugt wird, angeordnet sein. Beispielsweise ist es denkbar, die erste Strahlungsquelle
innerhalb des WC-oder Urinalbeckens und den zweiten Strahlungsdetektor außerhalb,
insbesondere unterhalb, des Beckens anzuordnen.
[0009] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung kann, alternativ
oder zusätzlich, eine Abschirmung vorgesehen sein, die derart ausgebildet ist, dass
die Strahlung, die von der ersten Strahlungsquelle erzeugt wird, nicht vom zweiten
Strahlungsdetektor erfasst wird. Beispielsweise kann vor dem zweiten Strahlungsdetektor
eine die Strahlung der ersten Strahlungsquelle reflektierende oder absorbierende Oberfläche
angeordnet sein. Auf diese Weise kann der zweite Strahlungsdetektor auch innerhalb
des Einfallsbereichs der Strahlung, die von der ersten Strahlungsquelle erzeugt wird,
angeordnet werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass der zweite Strahlungsdetektor
von der Strahlung der ersten Strahlungsquelle erfasst wird.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung weist die
Strahlungsquelle eine Leuchtdiode auf. Insbesondere kann die Strahlungsquelle Strahlung
im Infrarotbereich erzeugen. Eine Leuchtdiode, insbesondere wenn es sich dabei um
eine Infrarotdiode handelt, ist ein zuverlässiges und lang lebendes Bauteil, welches
außerdem relativ kostengünstig ist. Ferner wird Infrarotlicht von einem Nutzer nicht
als störend empfunden.
[0011] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung
weist der erste Strahlungsdetektor und/oder der zweite Strahlungsdetektor einen Fotowiderstand,
eine Fotodiode und/oder einen Fototransistor auf. Vorzugsweise kann der erste Strahlungsdetektor
und/oder der zweite Strahlungsdetektor Strahlung im Infrarotbereich detektieren. Mit
anderen Worten ist es denkbar, dass der erste Strahlungsdetektor die Infrarotstrahlung
erfasst, welche von der Strahlungsquelle erzeugt und dann vom Nutzer reflektiert worden
ist, während der zweite Strahlungsdetektor den Anteil an Infrarotstrahlung des Fremdlichts
erfasst.
[0012] Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung ist
die Steuerelektronik derart ausgebildet, dass sie ein Steuersignal zum Öffnen des
Ventils sendet, wenn der erste Strahlungsdetektor eine Verringerung der Intensität
an Strahlung der ersten Wellenlänge detektiert, nachdem vorzugsweise der Strahlungsdetektor
eine vorangehende Erhöhung der Intensität an Strahlung der ersten Wellenlänge detektiert
hat. Mit anderen Worten, sobald der Nutzer das WC oder Urinal verläßt, verringert
sich die Intensität an Strahlung der ersten Wellenlänge, das heißt die Intensität
der Reflektionsstrahlung, da die von der Strahlungsquelle abgegebene Strahlung vom
Nutzer nicht mehr in Richtung des ersten Strahlungsdetektor reflektiert wird. Vorzugsweise
hat der Strahlungsdetektor vorher eine Erhöhung der Intensität der Reflektionsstrahlung
erfasst, nämlich zu dem Zeitpunkt der Annäherung des Nutzers an das WC oder Urinal.
Die Steuerelektronik erkennt daran, dass nach dem Absinken der Intensität der Reflektionsstrahlung
ein Spülvorgang einzuleiten ist, und sendet ein entsprechendes Steuersignal an das
Ventil. Das Ventil öffnet sich und bewirkt damit die Einleitung von Wasser aus dem
Spülkasten in das WC- oder Urinalbecken.
[0013] Die vorangehende automatische Erkennung des Zeitpunkts, an dem ein Spülvorgang sinnvoll
ist, kann zusätzlich dadurch unterstützt werden, dass die Steuerelektronik ein Steuersignal
zum Öffnen des Ventils erst dann sendet, wenn zusätzlich zu der vorangehend beschriebenen
Bedingung auch der zweite Strahlungsdetektor eine Erhöhung der Intensität an Strahlung
der zweiten Wellenlänge detektiert. Mit anderen Worten, sobald der Nutzer sich vom
WC oder Urinal entfernt, erhöht sich automatisch auch der Anteil an Fremdlichtstrahlung,
was ein zusätzliches Indiz dafür ist, dass nun ein Spülvorgang vorgenommen werden
soll.
[0014] Um zu vermeiden, dass allein schon ein plötzlicher Fremdlichteinfall, wie er beispielsweise
durch bloßes Anschalten einer Badezimmerbeleuchtung entsteht, einen Spülvorgang auslöst,
ist die Steuerelektronik vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie kein Steuersignal
zum Öffnen des Ventils sendet, wenn nur der zweite Strahlungsdetektor eine Erhöhung
der Intensität an Strahlung der zweiten Wellenlänge detektiert, ohne dass vorher der
erste Strahlungsdetektor eine Verringerung der Intensität an Strahlung der ersten
Wellenlänge detektiert hat. Wird also keine Verringerung der Intensität an Reflektionsstrahlung
gemessen, was auf das Entfernen eines Nutzers hindeutet, sondern nur eine Intensitätserhöhung
der Fremdlichtstrahlung, so erkennt die Steuerelektronik, dass bisher keine Benutzung
des WCs oder Urinals stattgefunden hat und daher eine Spülung nicht notwendig ist.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Spülvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird das Steuersignal zum Öffnen des Ventils zeitverzögert gesendet. Das bedeutet,
dass nach Vorliegen aller Bedingungen, die darauf hindeuten, dass der Nutzer das WC
oder Urinal verläßt, noch eine gewisse Zeitspanne verstreicht, bevor tatsächlich der
Spülvorgang ausgelöst wird. Eine geeignete Zeitspanne zwischen Verlassen des WCs oder
Urinals und dem Spülvorgang ist vorzugsweise individuell einstellbar und kann zwischen
einer und mehreren Sekunden liegen.
[0016] Gemäß wiederum einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung
weist diese ferner ein Mittel zum Einstellen der Öffnungsdauer und/oder Öffnungsweite
des Ventils auf. Auf diese Weise kann die Spüldauer und/oder Spülwassermenge eingestellt
werden. Es ist auch denkbar, dass abhängig von der Zeitspanne, in der der Nutzer von
der Sensorik erfasst worden ist, die Spüldauer und/oder Spülmenge eingestellt wird.
[0017] Ferner kann auch ein Mittel zum Einstellen der Reichweite und/oder Sendeleistung
der Strahlungsquelle vorgesehen sein. Auch auf diese Weise läßt sich die Steuerelektronik
auf individuelle Bedürfnisse einstellen.
[0018] Das Mittel zum Einstellen der Öffnungsdauer und/oder der Öffnungsweite des Ventils
und/oder das Mittel zum Einstellen der Reichweite und/oder Sendeleistung der Strahlungsquelle
ist vorzugweise ein Einstellpotentiometer.
[0019] Gemäß noch einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung weist
diese ferner eine Batterie und/oder ein Netzteil zur Spannungsversorgung auf. Auf
diese Weise kann die Spülvorrichtung auf verschiedene Arten mit der notwendigen elektrischen
Energie versorgt werden.
[0020] Gemäß wiederum einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung
ist die Strahlungsquelle aktivierbar. Mit anderen Worten, die Strahlungsquelle, welche
die vom Nutzer zu reflektierende Strahlung aussendet, kann in diesem Fall angeschaltet
und abgeschaltet werden. Auf diese Weise kann Energie, insbesondere wenn es sich bei
der Spannungsversorgung um eine Batterie handelt, eingespart werden.
[0021] Vorzugweise ist die Steuerelektronik derart ausgebildet, dass sie ein Steuersignal
zum Aktivieren der Strahlungsquelle sendet, wenn der zweite Strahlungsdetektor eine
Verringerung der Intensität an Strahlung der zweiten Wellenlänge detektiert. Mit anderen
Worten, tritt der Nutzer in die Nähe des WCs oder Urinals, so verringert sich der
Anteil an Fremdlichtstrahlung, der auf den zweiten Strahlungsdetektor einfällt, da
der Nutzer den zweiten Strahlungsdetektor gegenüber dem Fremdlicht abdeckt. In diesem
Fall registriert die Steuerelektronik, dass möglicherweise eine Nutzung des WCs oder
Urinals erfolgen wird. Daraufhin aktiviert die Steuerelektronik die Strahlungsquelle,
um Strahlung zu erzeugen, die nachweist, dass tatsächlich das WC oder Urinal in Benutzung
ist.
[0022] Es ist auch denkbar, dass noch eine weitere Strahlungsquelle zur Erzeugung von Strahlung
einer dritten Wellenlänge vorgesehen ist, wobei die dritte Wellenlänge vorzugsweise
im Infrarotbereich liegt. Die weitere Strahlungsquelle kann so ausgebildet sein, wie
dies zuvor für die erste Strahlungsquelle beschrieben wurde. Vorzugsweise ist die
weitere Strahlungsquelle aber kleiner als die erste Strahlungsquelle und benötigt
weniger Energie. Insbesondere ist die weitere Strahlungsquelle dauerhaft aktiviert.
Mit anderen Worten, die Strahlungsquelle leuchtet bzw. strahlt durchgängig. Auf diese
Weise kann unter anderem der Batterieladezustand angezeigt werden.
[0023] Es ist alternativ oder zusätzlich auch denkbar, dass die weitere Strahlungsquelle
dazu verwendet wird, die erste Strahlungsquelle zu aktivieren. Dazu ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung vorgesehen, dass die
Steuerelektronik derart ausgebildet ist, dass sie ein Steuersignal zum Aktivieren
der ersten Strahlungsquelle sendet, wenn der erste Strahlungsdetektor eine Erhöhung
der Intensität an Strahlung der dritten Wellenlänge detektiert. Mit anderen Worten,
sobald der Nutzer in den Bereich des WCs oder Urinals kommt, wird er von der Strahlung
der dritten Wellenlänge erfasst und reflektiert diese. Die Reflektion wird wiederum
von dem ersten Strahlungsdetektor detektiert und von der Steuerelektronik als Indiz
interpretiert, dass möglicherweise nun eine Nutzung des WCs oder Urinals erfolgt.
Daraufhin wird die erste Strahlungsquelle, die die eigentliche Reflektionsstrahlung
bewirkt, aktiviert. Diese Vorgehensweise ist insbesondere vorteilhaft, wenn es sich
bei der ersten Strahlungsquelle um eine solche handelt, die gegenüber der weiteren
Strahlungsquelle erheblich mehr Energie benötigt.
[0024] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung ist diese
als bauliche Einheit ausgebildet. Als bauliche Einheit kann die Spülvorrichtung besonders
schnell und einfach installiert werden. Auch nimmt eine bauliche Einheit, da die Abmessungen
werkseitig optimiert worden sind, relativ wenig Raum ein.
[0025] Vorzugsweise ist zumindest ein Teil der die Spülvorrichtung bildenden Bauteile in
einen Tragrahmen vergossen. Insbesondere die Steuerelektronik ist in den Tragrahmen
vergossen.
[0026] Auch kann zumindest ein Teil der die Spülvorrichtung bildenden Bauteile, insbesondere
die Steuerelektronik, die Sensoreinheit und/oder die Strahlungsquelle(n), auf einer
kombinierten Leiterplatte angeordnet sein.
[0027] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird ferner gelöst durch ein WC oder
Urinal mit einer Spülvorrichtung, wie sie zuvor beschrieben wurde.
[0028] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Spülvorrichtung
und das erfindungsgemäße WC oder Urinal auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu
wird beispielsweise verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung.
[0029] In der Zeichnung zeigt die einzige Figur den schematischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Spülvorrichtung für ein WC oder Urinal.
[0030] Erfindungsgemäß weist die Spülvorrichtung eine Steuerelektronik 2 auf, welche in
der vorliegenden Zeichnung als zentrales Bauteil dargestellt ist. Die Steuerelektronik
2 ist mit einer Sensoreinheit 1 verbunden, welche einen ersten Strahlungsdetektor
5 und einen zweiten Strahlungsdetektor 6 aufweist.
[0031] Der erste Strahlungsdetektor 5 dient zur Detektion von Strahlung einer ersten Wellenlänge,
welche von einer Strahlungsquelle 4, die ebenfalls mit der Steuerelektronik 2 verbunden
ist, erzeugt wurde und anschließend von einem Benutzer des WCs oder Urinals reflektiert
wurde.
[0032] Der zweite Strahlungsdetektor 6 dient zur Detektion von Strahlung einer zweiten Wellenlänge,
die beispielsweise von Fremdlicht herrührt.
[0033] Auf diese Weise kann die Steuerelektronik Reflektionsstrahlung, die auf die Anwesenheit
eines Nutzers hindeutet, und Fremdlichtstrahlung unterscheiden und zur Steuerung eines
elektrisch ansteuerbaren Ventils 3 verwenden. Die Steuerung des Ventils 3 kann auf
diese Weise nicht mehr nennenswert durch Fremdlichtstrahlung gestört werden, was gemäß
Stand der Technik zu Fehlspülungen führte.
[0034] Im vorliegenden Fall handelt es sich bei der Strahlungsquelle 4 um eine Leuchtdiode,
welche Strahlung im Infrarotbereich erzeugen kann. Auch die beiden Strahlungsdetektoren
5 und 6, bei denen es sich um Fotodioden handelt, können Strahlung im Infrarotbereich
detektieren.
[0035] Im dargestellten Ausführungsbeispiel dient einerseits eine Batterie 9 und andererseits
ein Netzteil 10 zur Spannungsversorgung. Im Normalfall wird die Funktion der erfindungsgemäßen
Spülvorrichtung über das Netzteil 10 gewährleistet, im Falle eines Stromausfalls oder
einer Störung des Netzteils dagegen von der Batterie 9. Auf diese Weise ist dauerhaft
eine komfortable und berührungslose Auslösung des Spülvorgangs möglich. Eine weitere
als Leuchtdiode ausgebildete Strahlungsquelle 11 zeigt dabei dem Nutzer dauerhaft
den Ladezustand der Batterie 9 an. Ist die Strahlungsquelle 11 erloschen, so zeigt
dies dem Nutzer an, dass eine neue Batterie eingesetzt werden sollte. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, statt der Batterie 9 einen Akku vorzusehen, der vorzugsweise
automatisch über das Netzteil 10 geladen wird.
[0036] Bei dem in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispiel sendet die Steuerelektronik
2 dann ein Steuersignal zum Öffnen des Ventils 3, wenn beim Herannahen eines Nutzers
der Strahlungsdetektor 5 zunächst eine Erhöhung der Intensität an Strahlung der ersten
Wellenlänge, also an Reflektionsstrahlung, detektiert hat und anschließend, indem
der Nutzer das WC oder Urinal verläßt, der erste Strahlungsdetektor eine Verringerung
der Intensität an Reflektionsstrahlung detektiert hat. Auf diese Weise erkennt die
Steuerelektronik 2, dass zunächst eine Benutzung des WCs und Urinals aufgenommen wird
und diese anschließend beendet wird. Nach einer gewissen Zeitverzögerung öffnet dann
das Ventil 3 und löst damit automatisch den Spülvorgang aus.
[0037] Die Spüldauer und Spülwassermenge wird dabei über ein Mittel 7 zum Einstellen der
Öffnungsdauer und der Öffnungsweite des Ventils 3 in Form eines Einstellpotentiometers
individuell gewählt.
[0038] Außerdem weist die Spülvorrichtung gemäß dem in der einzigen Figur dargestellten
Ausführungsbeispiel noch ein Mittel 8 zum Einstellen der Reichweite und/oder Sendeleistung
der Strahlungsquelle 4 auf, ebenfalls in Form eines Einstellpotentiometers. Auf diese
Weise kann die Steuerung individuell an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden.
1. Spülvorrichtung für ein WC oder Urinal
- mit einer elektrischen Sensoreinheit (1) ,
- mit einer Steuerelektronik (2), die mit der Sensoreinheit (1) elektrisch verbunden
ist,
- mit einem elektrisch ansteuerbaren Ventil (3), das mit der Steuerelektronik (2)
elektrisch verbunden ist und das mit einem Spülkasten über eine Fluidverbindung verbindbar
ist,
- mit einer Strahlungsquelle (4) zur Erzeugung von Strahlung einer ersten Wellenlänge,
- mit einem ersten Strahlungsdetektor (5) der Sensoreinheit (1) konfiguriert zur Detektion
der Strahlung der ersten Strahlungsquelle (4), und
- mit einem zweiten Strahlungsdetekor (6) der Sensoreinheit (1) konfiguriert zur Detektion
von Strahlung einer zweiten Wellenlänge,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Strahlungsdetektor (6) derart angeordnet ist, dass er nicht von der Strahlung,
die von der ersten Strahlungsquelle (4) erzeugt wird, erfasst wird.
2. Spülvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Strahlungsdetektor (6) außerhalb des Einfallsbereichs der Strahlung, die
von der ersten Strahlungsquelle (4) erzeugt wird, angeordnet ist und/oder eine Abschirmung
vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass die Strahlung, die von der ersten
Strahlungsquelle (4) erzeugt wird, nicht vom zweiten Strahlungsdetektor (6) erfasst
wird.
3. Spülvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (4) eine Leuchtdiode aufweist und/oder Strahlung im Infrarotbereich
erzeugen kann.
4. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Strahlungsdetektor (5) und/oder der zweite Strahlungsdetektor (6) einen
Fotowiderstand, eine Fotodiode und/oder einen Fototransistor aufweist und/oder Strahlung
im Infrarotbereich detektieren kann.
5. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (2) derart ausgebildet ist, dass sie ein Steuersignal zum Öffnen
des Ventils (3) sendet, wenn der erste Strahlungsdetektor (5) eine Verringerung der
Intensität an Strahlung der ersten Wellenlänge detektiert, nachdem vorzugsweise der
Strahlungsdetektor (5) eine vorangehende Erhöhung der Intensität an Strahlung der
ersten Wellenlänge detektiert hat, und insbesondere wenn zusätzlich der zweite Strahlungsdetektor
(6) eine Erhöhung der Intensität an Strahlung der zweiten Wellenlänge detektiert.
6. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (2) derart ausgebildet ist, dass sie kein Steuersignal zum Öffnen
des Ventils (3) sendet, wenn nur der zweite Strahlungsdetektor (6) eine Erhöhung der
Intensität an Strahlung der zweiten Wellenlänge detektiert, ohne dass vorher der erste
Strahlungsdetektor (5) eine Verringerung der Intensität an Strahlung der ersten Wellenlänge
detektiert hat.
7. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (2) die durch Fremdlicht eingebrachten Strahlungsanteile ausgleicht.
8. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersignal zum Öffnen des Ventils (3) zeitverzögert gesendet wird.
9. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner ein Mittel (7) zum Einstellen der Öffnungsdauer und/oder der Öffnungsweite
des Ventils (3) und/oder ein Mittel (8) zum Einstellen der Reichweite und/oder Sendeleistung
der Strahlungsquelle (4) aufweist, wobei das Mittel (7,8) insbesondere ein Einstellpotentiometer
ist.
10. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle (4) aktivierbar ist, wobei die Steuerelektronik (2) insbesondere
derart ausgebildet ist, dass sie ein Steuersignal zum Aktivieren der Strahlungsquelle
(4) sendet, wenn der zweite Strahlungsdetektor (6) eine Verringerung der Intensität
an Strahlung der zweiten Wellenlänge detektiert.
11. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Strahlungsquelle (11) zur Erzeugung von Strahlung einer dritten Wellenlänge,
die vorzugsweise im Infrarotbereich liegt, vorgesehen ist, wobei die weitere Strahlungsquelle
(11) vorzugsweise dauerhaft aktiviert ist und wobei die Steuerelektronik (2) insbesondere
derart ausgebildet ist, dass sie ein Steuersignal zum Aktivieren der ersten Strahlungsquelle
(4) sendet, wenn der erste Strahlungsdetektor (5) eine Erhöhung der Intensität an
Strahlung der dritten Wellenlänge detektiert.
12. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als bauliche Einheit ausgebildet ist und insbesondere zumindest ein Teil der
die Spülvorrichtung bildenden Bauteile, vorzugsweise die Steuerelektronik (2), in
einem Tragrahmen vergossen ist.
13. Spülvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der die Spülvorrichtung bildenden Bauteile, insbesondere die Steuerelektronik
(2), die Sensoreinheit (1) und/oder die Strahlungsquelle(n) (4,11), auf einer kombinierten
Leiterplatte angeordnet ist.
14. Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wellenlänge und die zweite Wellenlänge identisch sind.
15. WC oder Urinal mit einer Spülvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche.