[0001] Die Erfindung betrifft ein Tor mit einen Torblatt, das eine Schließkante aufweist
und das mittels eines Antriebes innerhalb eines Verfahrweges bewegbar ist, mit einen
Anschluß für eine externe Lichtschranke, die im Verfahrweg des Tores angeordnet sein
kann, um dort vorhandene Gegenstände oder Körperteile zu detektieren, und mit einer
Steuerung zum Reversieren des Torlaufs, wenn vorbestimmte Abschaltkräfte erreicht
sind.
[0002] Bei derartigen Toren kommen häufig Lichtschranken zum Einsatz, die als Einklemmschutz
dienen, d. h. als Sicherung gegen ein Einklemmen von Gegenständen oder Körperteilen
beim Schließvorgang des Tores. So wird bei einer Unterbrechung des Lichtstrahls der
Lichtschranke ein Steuersignal erzeugt, das den Antrieb abbremst und unter Umständen
in die entgegengesetzte Richtung reversiert.
[0003] Beispielsweise aus der
EP 0 284 066 B1 ist ein Schnelllauftor bekannt, das mit einer aus einer Lichtschranke bestehenden
Schalteinrichtung versehen ist, die als Einklemmschutz eingesetzt wird. Dabei ist
die einen Sender und einen Empfänger aufweisende Lichtschranke in einem bestimmten
Abstand unterhalb eines Abschlussprofils des Torblatts angeordnet, wobei dieser Abstand
dem Abbremsweg entspricht. Der Abbremsweg wird auch als Nachlauf bezeichnet und setzt
sich aus der Schaltverzögerung und dem Bremsweg zusammen.
[0004] Es ist aber auch bekannt, eine oder mehrere Lichtschranken in einer festen Position
des Verfahrwegs des Torblatts anzuordnen. Die vorliegende Erfindung betrifft jegliche
Anordnung einer Lichtschranke zur Überwachung eventueller Hindernisse im Verfahrweg
des Tores.
[0005] Neben einer Überwachung des Verfahrweges des Tores auf eventuelle Hindernisse durch
eine Lichtschranke ist es auch bereits bekannt, eventuelle an der Schließkante auftretende
Kräfte zu messen. Wird hier eine Kraft gemessen, die einen voreingestellten Wert überschreitet,
wird dies mit einer im Torantrieb angeordneten Steuerung als Abschaltkraft erkannt.
Bei Erkennen der Abschaltkraft wird das Tor angehalten und reversiert.
[0006] Nach einer amerikanischen Norm muß für ein Tor, bei dem keine Lichtschranke vorgesehen
ist, die Steuerung schon bei Erreichen sehr geringer Abschaltkräfte das Tor nach einer
vorbestimmten Zeitspanne reversieren.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein multifunktionales Tor mit einem entsprechenden
Torantrieb zu schaffen, welches in seiner Funktionsweise leicht umstellbar ist auf
eine Betriebseinstellung unter Einbeziehung einer Lichtschranke und auf eine Betriebseinstellung
ohne Lichtschranke.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Demnach ist ein Tor mit einem Torblatt vorgesehen, das eine Schließkante aufweist
und das mittels eines Antriebes innerhalb eines Verfahrweges bewegbar ist. Dieses
Tor weist einen Anschluß für eine externe Lichtschranke auf, die im Verfahrweg des
Tores angeordnet sein kann, um dort vorhandene Gegenstände oder Körperteile zu detektieren.
Weiterhin ist eine Steuerung zum Reversieren des Torlaufs vorgesehen, wenn vorbestimmte
Abschaltkräfte erreicht sind. Bei angeschlossener und aktivierter Lichtschranke wird
erfindungsgemäß ein erster Satz von Abschaltkräften der Steuerung zugeordnet, während
bei deaktivierter Lichtschranke ein zweiter Satz von Abschaltkräften der Steuerung
zugeordnet ist. So kann erfindungsgemäß je nach Zustand des Tores, d. h. je nach dem,
ob es unter Überwachung einer Lichtschranke oder ohne diese Überwachung verfahren
wird, ein mehr oder weniger empfindlicher Abschaltkraftwert eingestellt werden. Ein
derartiges Tor läßt sich in sehr einfacher und sicherer Art und Weise bei der Installation
in Betrieb nehmen. Es wird hier also sicher verhindert, dass ein falscher Wert für
eine Abschaltkraft einprogrammiert wird.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
[0011] Demnach betrifft der erste Satz von Abschaltkräften höhere Abschaltkräfte als der
zweite Satz von Abschaltkräften.
[0012] Weiterhin weist der erste Satz und der zweite Satz von Abschaltkräften jeweils mehrere
Werte auf, die nach gewünschter Abschaltempfindlichkeit des Tores einstellbar sind.
[0013] Der erste Satz und der zweite Satz von Abschaltkräften können jeweils Teilbereich
eines gesamten stufenweise einstellbaren Auswahlbereichs sein, bei dem die ersten
Werte einen Teilbereich umfassen, der geringere Abschaltkräfte umfaßt, und die zweiten
Werte einen zweiten Teilbereich mit vergleichsweise größeren Abschaltkräften.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Auswahlbereich in 16
Stufen einstellbar. Hiermit ist eine feinfühlige Einstellung der Abschaltkräfte möglich.
[0015] Dabei können der zweite Satz von Abschaltkräften die Stufen 1 bis 4 und der erste
Satz der Abschaltkräfte die Stufen 5 bis 16 umfassen.
[0016] Die Abschaltkraft beim Schließen des Tores kann bei aktivierter Lichtschranke ca.
400 bis 700 N betragen. Da hier das Vorhandensein eines Gegenstandes bzw. eines Menschen
über den Verfahrweg des Tores über eine Lichtschranke überwacht wird, kann hier eine
vergleichsweise höhere Abschaltkraft einstellbar sein. Bei deaktivierter Lichtschranke
beträgt die Abschaltkraft beim Schließen des Tores dagegen vorteilhaft lediglich 66,7
N. Da hier also keine Überwachung über eine Lichtschranke stattfindet, ist die Abschaltkraft
wesentlich geringer angesetzt, um hier das Einklemmen eines Gegenstands und insbesondere
die Verletzung eines Menschen sicher zu verhindern.
[0017] Die Abschaltkraft beim Öffnen des Tores bei deaktivierter Lichtschranke kann dagegen
etwas höher angesetzt werden. Hier kann der entsprechende Wert vorteilhaft 111,2 N
betragen. Durch Einhalten der vorgenannten Werte können die amerikanischen "UL Requirements
325" eingehalten werden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Steuerung derart ausgestaltet
sein, dass nach Erreichen der Abschaltkraft das Tor nach einer bestimmten Zeitspanne
reversiert wird. Diese Zeitspanne kann vorteilhaft maximal 2 Sekunden betragen. Der
Zustand der Lichtschranke kann nach einer Alternative der Erfindung über ein Programmiermenü
eingebbar sein. Es kann hier also eingebbar sein, ob eine entsprechende Lichtschranke
angeschlossen ist oder nicht.
[0019] Eine alternative bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Zustand
der Lichtschranke, also die Information, ob eine Lichtschranke aktiv oder nicht mit
der Steuerung zusammen arbeitet, automatisch erkennbar ist.
[0020] Die Erfindung betrifft weiterhin einen Antrieb mit einer Steuerung für ein Tor nach
einem der Ansprüche 1 bis 13.
[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem
anhand des in der einzigen Figur dargestellten Flußdiagramms dargestellten Ausführungsbeispiels.
[0022] Nach der Installation eines Tores, beispielsweise eines Garagentores, wird bei der
Programmierung der Steuerung des Torantriebes nach dem Programmstart eingegeben, ob
eine externe Lichtschranke vorhanden ist oder nicht. In einer alternativen Ausführungsvariante
wird hier von der Steuerung des Garagentorantriebs automatisch erkannt, ob hier eine
externe Lichtschranke vorhanden ist.
[0023] Wird, wie in der Figur eine Alternative dargestellt wurde, erkannt, dass eine externe
Lichtschranke vorhanden ist, die Abschaltkraft nach Wunsch in einer Stufe von einem
16 stufigen Satz von Abschaltkräften ausgewählt. Dabei entspricht die Stufe 1 der
geringsten Abschaltkraft und die Stufe 16 der vergleichsweise höchsten Abschaltkraft.
Je kleiner die Stufenzahl ist, desto empfindlicher ist also die Abschaltüberwachung
des Tors. Wird nun während des Betriebs des Tores mittels der Einstellung Abschaltkraft
vorgegebene Grenzabschaltkraft erreicht, wird der Torlauf gestoppt und nach einer
ebenfalls voreinstellbaren Zeit, die im Ausführungsbeispiel mit 2 Sekunden eingestellt
wird, reversiert das Tor.
[0024] Wird nun erkannt, dass keine externe Lichtschranke vorhanden ist, wird der Auswahlbereich
der 16 stufigen Abschaltkrafteinstellung auf drei Stufen reduziert. Hier kann von
dem Installateur lediglich die Stufe 2 bis 4 ausgewählt werden, wobei die unempfindlichste
Stufe 4 auf einer Maximalkraft von 66,7 N bei einer Schließbewegung des Tores und
von 111,2 N bei einer Öffnungsbewegung des Tores einstellbar ist. Die jeweiligen Abschaltkraftstufen
können also in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Tores unterschiedlich eingebbar
sein. Diese maximalen Abschaltkräfte entsprechen der Stufe 4. Durch Eingabe der Stufen
3 und 2 kann hier noch eine geringere Abschaltkraft ausgewählt werden.
[0025] Auch im vorliegenden Fall, bei dem keine externe Lichtschranke vorhanden ist, wird
nach Erreichen der Grenzabschaltkraft der Torlauf angehalten und innerhalb von 2 Sekunden
wird der Torlauf reversiert.
[0026] Schon bei Einstellen der unempfindlichsten Stufe 4 wird hier sichergestellt, dass
die amerikanischen "UL Requirements 325" eingehalten werden.
1. Tor mit einem Torblatt, das eine Schließkante aufweist und das mittels eines Antriebes
innerhalb eines Verfahrweges bewegbar ist, mit einem Anschluß für eine externe Lichtschranke,
die im Verfahrweg des Tores angeordnet sein kann, um dort vorhandene Gegenstände oder
Körperteile zu detektieren, und mit einer Steuerung zum Reversieren des Torlaufs,
wenn vorbestimmte Abschaltkräfte erreicht sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei angeschlossener und aktivierter Lichtschranke ein erster Satz von Abschaltkräften
der Steuerung zugeordnet ist und dass bei deaktivierter Lichtschranke ein zweiter
Satz von Abschaltkräften der Steuerung zugeordnet ist.
2. Tor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Satz von Abschaltkräften höhere Abschaltkräfte aufweist als der zweite
Satz von Abschaltkräfte.
3. Tor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Satz und zweite Satz von Abschaltkräften jeweils mehrere Werte umfassen,
die nach gewünschter Abschaltempfindlichkeit des Tores einstellbar sind.
4. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Satz und der zweite Satz von Abschaltkräften Teilbereiche eines gesamten
stufenweise einstellbaren Auswahlbereiches sind, bei dem die ersten Werte einen Teilbereich
umfassen, der geringe Abschaltkräfte umfaßt, und die zweiten Werte einen zweiten Teilbereich
mit vergleichsweise größeren Abschaltkräften.
5. Tor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswahlbereich in 16 Stufen einstellbar ist.
6. Tor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Satz von Abschaltkräften die Stufen 1 bis 4 und der erste Satz der Abschaltkräfte
die Stufen 5 bis 16 umfaßt.
7. Tor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschaltkraft beim Schließen des Tores bei aktivierter Lichtschranke ca. 400
N - 700 N beträgt.
8. Tor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschaltkraft beim Schließen des Tores bei deaktivierter Lichtschranke 66,7 N
beträgt.
9. Tor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschaltkraft beim Öffnen des Tores bei deaktivierter Lichtschranke. 111,2 N
beträgt.
10. Tor nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung derart ausgestaltet ist, dass nach Erreichen der Abschaltkraft das
Tor nach einer bestimmten Zeitspanne reversiert wird.
11. Tor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne höchstens 2 Sekunden beträgt.
12. Tor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand der Lichtschranke über ein Programmiermenü eingebbar ist.
13. Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand der Lichtschranke automatisch erkennbar ist.
14. Antrieb mit einer Steuerung für ein Tor nach einem der Ansprüche 1 bis 13.