[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Spannen von Eckverbindern für Fenster- und
Tür-Hohlprofile in der Form eines Kniehebels mit einem Handgriff und einem Haken auf
der anderen Seite des Werkzeug-Kniebereichs.
[0002] Ein Werkzeug dieser Art ist aus der
EP 1 054 130 des Anmelders bekannt. Es dient dazu, einen Eckverbinder innerhalb von Fenster- oder
Türen-Hohlprofilen zu verspannen.
[0003] Eckverbinder werden verwendet zur Herstellung von Gehrungsverbindungen bei Fenster-
und Türrahmen-Hohlprofilen. Zumeist handelt es sich um Bauelemente, die einen im Querschnitt
rechteckigen Schaft aufweisen, der in einer schrägen Gehrungsfläche endet, die mit
einem Eckverbinder mit entsprechender Gehrungsfläche verschweißbar oder verklebbar
ist. Der Schaft derartiger Eckverbinder wird in das Hohlprofil bzw. ein aus Metall
bestehendes Verstärkungsprofil, das in das Hohlprofil eingesetzt wird, derart eingeschoben,
dass die schräge Schweißfläche im wesentlichen bündig zu der Gehrungs-Schräge des
Hohlprofils liegt.
[0004] Die Befestigung der Eckverbinder innerhalb des Hohlprofils erfolgt zumeist dadurch,
dass die Eckverbinder nach dem Einschieben in das Hohlprofil gespreizt bzw. auseinandergedrückt
werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass ein keilförmiges Spreizteil
in Längsrichtung des Schafts verschoben wird. Diese Verschiebung kann in das Hohlprofil
hinein oder auch aus diesem heraus erfolgen. Beides ist an sich bekannt.
[0005] In der oben genannten europäischen Patentanmeldung wird ein keilförmiges Spreizteil,
das mit einem Zugband verbunden ist, an dessen Ende sich eine Öse befindet, mithilfe
des Werkzeugs aus dem Eckverbinder herausgezogen. Dadurch kommt es zu einer Ausdehnung
des Schafts und damit zu einer Verspannung im Inneren des Hohlprofils.
[0006] Das herkömmliche Werkzeug wird auf die schräge Schweißfläche gesetzt und legt sich
dabei mit seinen seitlichen Erweiterungen zugleich gegen die Gehrungsfläche des Hohlprofils.
Dadurch wird erreicht, dass beim Herausziehen des Spreizteils eine Verschiebung des
Eckverbinders in jedem Fall durch das Werkzeug beendet wird, wenn der Eckverbinder
bündig zu der Hohlprofil-Gehrung liegt. Es kann also nicht vorkommen, dass der gesamte
Eckverbinder durch das Werkzeug beim Versuch, diesen zu spannen, aus dem Hohlprofil
herausgezogen wird.
[0007] Während dies in vielen Fällen erwünscht ist, gibt es Ausnahmefälle, in denen die
Positionierung des Eckverbinders in bezug auf die Hohlprofil-Gehrungsfläche in anderer
Weise erfolgen sollte oder muß. So kann es beispielsweise notwendig sein, dass beim
Verschweißen zweier Eckverbinder von dem zumeist aus Kunststoff bestehenden Fenster-
und Tür-Hohlprofil zunächst ein erheblicher Teil abgeschmolzen werden muß, damit eine
saubere Gehrungsfläche entsteht. In derartigen Fällen wird daher die Eckverbinder-Gehrungsfläche
in eine Position gebracht, in der sie gegenüber der Gehrungsfläche des Hohlprofils
zurücksteht.
[0008] Andererseits kann es notwendig sein, dass der Eckverbinder geringfügig vorsteht,
wenn es nicht notwendig ist, das Hohlprofil nennenswert anzuschmelzen.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem zumindest eine geringfügige Verschiebung des Eckverbinders
im Hohlprofil während des Spannvorgangs möglich bleibt.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Werkzeug dadurch gekennzeichnet,
dass der Kniebereich des Werkzeugs durch beiderseits des Kniebereichs befindliche
Rollen abgestützt ist, deren gemeinsamer Achse in Richtung quer zum Handgriff im Kniebereich
verschiebbar gelagert ist.
[0011] Das bedeutet, dass die Rollen beim Ansetzen des Werkzeugs, also beim Einhaken des
Hakens in die Öse des Zugbandes den Kniebereich sicher abstützen, so dass der Haken
durch Betätigung des Handgriffs in die Öse des Zugbandes hineingedrückt wird, dass
aber während des anschließenden Spannvorganges die Abstützung des Kniebereichs nicht
über die Rollen, sondern unmittelbar und auf der schrägen Schweißfläche erfolgt, während
die seitlich angeordneten Rollen gegenüber dem Kniebereich in dieser Phase frei beweglich
sind.
[0012] Vorzugsweise ist der Handgriff des Werkzeugs stangenförmig ausgebildet. Der Handgriff
ist im wesentlichen rechtwinklig zur Basis des Hakens angeordnet.
[0013] Die beiden Rollen sind vorzugsweise fest mit einer Achse verbunden, die den Kniebereich
des Werkzeugs durchläuft. Vorzugsweise liegt die Achse im Kniebereich in einem Langloch,
das sich senkrecht zum Handgriff erstreckt und somit die Bewegung der beiden Rollen
senkrecht zum Handgriff zuläßt.
[0014] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs;
- Fig. 2
- zeigt eine Stirnansicht des Werkzeugs;
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs;
- Fig. 4
- zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs bei fortgelassenen Rollen;
- Fig. 5
- ist eine Stirnansicht zu Fig. 4; und
- Fig. 6
- ist eine perspektivische Ansicht des Kniebereichs der Fig. 4.
[0015] Im folgenden soll zunächst auf Fig. 1 bis 3 bezug genommen werden. Ein erfindungsgemäßes
Werkzeug umfaßt einen Handgriff 10 in der Form eines geraden Stiels. Der Handgriff
10 geht aus von einem Kniebereich 12, mit dem der Handgriff starr verbunden ist. Am
Kniebereich 12 befindet sich ein Haken 14. Zwischen dem Handgriff 10 und der Basis
16 des Hakens liegt ein im wesentlichen rechter Winkel. Unter der Basis des Hakens
soll der erste Abschnitt des Hakens verstanden werden, der an seinem Ende einen abgewinkelten
Hakenabschnitt 18 aufweist.
[0016] Der Kniebereich 12 hat die Form eines Blocks, der später anhand von Fig. 4 bis 6
näher erläutert werden soll. Wie aus Fig. 1 bis 3 hervorgeht, liegen auf beiden Seiten
des Kniebereichs 12 Rollen 20,22. Die Rollen 20,22 sind durch eine gemeinsame Achse
24 verbunden, die durch den Kniebereich 12 hindurchläuft.
[0017] Nähere Einzelheiten des Kniebereichs sollen anschließend anhand von Fig. 4 bis 6
beschrieben werden.
[0018] In dem Kniebereich 12 befindet sich ein in Fig. 4 in waagerechter Richtung verlaufendes
Langloch 26, in dem die Achse 24 der beiden Rollen 20,22 verschiebbar ist. Das Langloch
26 verläuft im wesentlichen senkrecht zur Richtung des stielförmigen Handgriffs 10.
[0019] Der Kniebereich 12 ist im unteren rechten Bereich in Fig. 4 ausgerundet, so dass
der Kniebereich beim Spannen des nicht dargestellten Eckverbinders auf der schrägen
Schweißfläche des Eckverbinders abrollen kann.
[0020] Bei der Benutzung des Werkzeugs zum Spannen eines Eckverbinders wird der Haken 18
zunächst bei im wesentlichen senkrecht gestellten Handgriff 10 an eine nicht gezeigte
Öse des ebenfalls nicht gezeigten Zugbandes des Spannteils angesetzt. In diesem Stadium
stützt sich das kniegelenkförmige Werkzeug auf dem Untergrund ab, der in diesem Fall
durch die Gehrungsfläche des Eckverbinders mit der Gehrungsfläche des diesen aufnehmenden
Hohlprofils gebildet wird. Wird der Stiel anschließend in Uhrzeigerrichtung beispielsweise
nach rechts in Fig. 1 geschwenkt, so nähert sich der Stiel nach und nach seiner im
wesentlichen waagerechten Position.
[0021] Da das Langloch 26 im wesentlichen senkrecht zu der Richtung des Handgriffs 10 gerichtet
ist, kann in der waagerechten Stellung das Rollenpaar 20,22 im Langloch 26 von rechts
nach links in Fig. 4 verschoben werden. Die Rollen sind jetzt mit dem Kniebereich
12 nicht mehr in einer starren Position verbunden, sondern sie geben nach im Sinne
einer Verschiebung der Achse 24 von rechts nach links in Fig. 4 innerhalb des Langlochs
26. Es besteht daher jetzt keine starre Beziehung mehr zwischen der Gehrungsfläche
des Hohlprofils und dem Kniebereich 12 des Werkzeugs, so dass die Endposition des
inzwischen verspannten, nicht gezeigten Eckverbinders unbestimmt wird.
[0022] Die Endposition ist daher nicht notwendigerweise in Flucht mit der Ebene der Gehrungsfläche
des Hohlprofils. Es ist daher notwendig, die Position des Eckverbinders, das heißt
der schrägen Schweißfläche des Eckverbinders in bezug auf die schräge Gehrungsfläche
des Hohlprofils in anderer Weise zu bestimmen.
1. Werkzeug zum Spannen von Eckverbindern für Fenster- und Tür-Hohlprofile in der Form
eines Kniehebels mit einem Handgriff (10) und einem Haken (18) auf der anderen Seite
des Werkzeug-Kniebereichs (12), dadurch gekennzeichnet, dass der Kniebereich (12) durch beiderseits des Kniebereichs befindliche Rollen (20,22)
abgestützt ist, deren gemeinsamer Achse (24) in Richtung quer zum Handgriff im Kniebereich
frei nachgiebig gelagert ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (10) stangenförmig ausgebildet ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (10) im wesentlichen rechtwinklig zur Basis (16) des Hakens angeordnet
ist.
4. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rollen (20,22) mit einer den Kniebereich durchlaufenden Achse (24) verbunden
sind und dass die Achse (24) im Kniebereich in einem Langloch (26) geführt ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Langloch (26) senkrecht zum Handgriff (10) erstreckt.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniebereich (12) auf der bei Gebrauch der Schrägfläche des Eckverbinders zugewandten
Seite ausgerundet ist.
7. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniebereich auf den beiden den Rollen (20,22) zugewandten Seiten ebene, parallele
Oberflächen aufweist.