[0001] Die Erfindung betrifft einen Eckverbinder für Tür- und Fensterrahmen, mit einem im
Querschnitt rechteckigen Schaft zum Einschieben in ein auf Gehrung geschnittenes Rahmen-Hohlprofil
und einer den Schaft abschließenden, verschweißbaren oder verklebbaren, entsprechend
der Gehrung des Hohlprofils verlaufenden Schrägfläche sowie einer ein Spreizteil von
einer der Rechteckflächen des Schafts abspreizenden Spreizvorrichtung zum Verspannen
des Schafts in dem Hohlprofil.
[0002] Derartige Eckverbinder sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
[0003] Nach der
DE 89 10 401 U1 des Anmelders wird ein Spreizkeil mithilfe einer von der Schrägfläche her eingeschraubten
Schraube über eine Schrägfläche des Schafts herangezogen. Durch die Bewegung über
die Keilfläche steigt der Spreizkeil an, so dass er sich im Inneren des Hohlprofils
verspannt. Dabei bildet der Keil ein Spreizteil, das den Querschnitt des Eckverbinders
vergrössert und dadurch die Verspannung erreicht. Die
DE 91 13 235 U1 zeigt einen Eckverbinder, der ebenfalls einen Keil als Spreizteil aufweist, jedoch
wird dieser nicht mithilfe einer Schraube, sondern einer an den Keil direkt angeformten
Zunge in den Eckverbinder hineingeschoben oder aus diesem herausgezogen.
[0004] In beiden Fällen reibt das Spreizteil unmittelbar an der Innenfläche des Hohlprofils.
Besteht dieses aus Kunststoff, so ist in der Regel ein metallisches Verstärkungsprofil
eingeschoben. Diese Verstärkungsprofile, zumeist aus Stahl, haben nicht immer eine
glatte Innenfläche, so dass unter Umständen sehr unterschiedliche Reibungskoeffizienten
eine Rolle spielen und zumindest anhand der ausgeübten Zug- oder Druckkraft nicht
festgestellt werden kann, ob die Verspannung vollständig erfolgt ist.
[0005] Daher wird in der
EP 1 054 130 B1 des Anmelders eine Lösung beschrieben, bei der zwischen dem als Keil ausgebildeten
Spreizteil und der Innenfläche des Hohlprofils eine Druckplatte liegt, die durch das
Spreizteil nach außen gedrückt wird und gewährleistet, dass der Keil bei seiner Längsverschiebung
auf der stets gleichen Innenfläche der Druckplatte verschoben wird, so dass die rechte
Zug- oder Druckkraft, mit der der Keil verschoben worden ist, stets ein Maß für die
erreichte Verspannung ist.
[0006] Die meisten bekannten Eckverbinder haben den Nachteil, dass sie eine Verspannung
nur in einer Dimension, nicht in der dazu senkrechten Dimension gestatten. Da im allgemeinen
nicht gewährleistet ist, dass die Hohlprofile exakt maßhaltige Abmessungen aufweisen,
kann die Verspannung in nur einer Dimension unter Umständen unzureichend sein.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Eckverbinder zu schaffen, der
eine Verspannung in zwei zueinander senkrechten Abmessungen ermöglicht, ohne dass
zu diesem Zweck ein erhöhter konstruktiver Aufwand notwendig ist.
[0008] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist ein erfindungsgemäßer Eckverbinder dadurch
gekennzeichnet, dass das Spreizteil an den beiden benachbarten Seiten des Rechteck-Querschnitts
mit Spreizbahnen verbunden ist, die beim Abspreizen des Spreizteils durch Auflaufen
auf Spreizflächen auseinandergedrückt werden.
[0009] Nach dieser Lösung wird nicht nur durch das Spreizteil eine Verspannung in einer
Dimension erreicht, sondern durch die Spreizbahnen, die seitlich auseinandergedrückt
werden, zugleich eine Verspannung in einer hierzu senkrechten Dimension.
[0010] Wie zuvor angegeben wurde, sind im Stand der Technik mehrere Eckverbinder bekannt,
die mit Hilfe eines abspreizbaren Spreizteils in einem Hohlprofil verspannt werden
können. Dabei wird in der Regel in Kunststoff-Hohlprofilen ein metallisches Versteifungsprofil,
beispielsweise ein Eisen-Vierkant-Profil verwendet, das hier ebenfalls als Hohlprofil
bezeichnet werden kann und in dem zumeist die verwendeten Eckverbinder verspannt werden.
In diesen Hohlprofilen erfolgt die Verspannung also beispielsweise dadurch, dass ein
Spreizteil von dem Eckverbinder seitlich abgespreizt wird. Dabei soll es nicht darauf
ankommen, ob das Spreizteil sich direkt gegen die Innenfläche des Hohlprofils legt,
oder ob ein Druckstück zwischengeschaltet ist, wie es im Stand der Technik ebenfalls
bekannt ist.
[0011] In jedem Falle erfolgt bei allen zuvor erörterten Lösungen die Verspannung im Hohlprofil
in nur einer Dimension.
[0012] Erfindungsgemäß wird dagegen nicht nur diese Verspannung in einer Dimension vorgesehen,
sondern in der hierzu in Querrichtung verlaufenden zweiten Dimension sind Spreizbahnen
vorgesehen, die durch Auflaufen auf Noppen oder Schrägflächen auseinandergedrückt
werden und eine zusätzliche Verspannung bewirken. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die
Verspannung in der zweiten Dimension mit einer erheblichen Elastizität erfolgt, damit
die Schwierigkeiten, die sich aus der Koordinierung der Dimensionen in zwei verschiedenen
Richtungen ergeben können, beherrschbar bleiben.
[0013] Das Spreizteil zusammen mit den beiden seitlichen Spreizbahnen bildet also erfindungsgemäß
ein im Querschnitt U-förmiges Gebilde.
[0014] Es ist unerheblich, mit welchem Mechanismus das Spreizteil in der ersten Dimension
der Verspannung bei der vorliegenden Erfindung abgespreizt wird. Wie bereits geschildert
wurde, sind hierzu verschiedene Lösungen bekannt, insbesondere die Verwendung von
zusammenwirkenden Keilflächen oder beispielsweise auch Spreiznoppen, die zum Abspreizen
des Spreizteils führen können.
[0015] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Eckverbinders ohne Spreizeinrichtung;
- Fig. 2
- zeigt ein erfindungsgemäßes Spreizteil;
- Fig. 3
- zeigt einen Eckverbinder mit Spreizteil in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 4
- zeigt den Eckverbinder gemäß Fig. 3 in seiner Stellung innerhalb eines metallischen
Versteifungs-Hohlprofils;
- Fig. 5
- veranschaulicht in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Spreizvorrichtung;
- Fig. 6
- ist ein Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Spreizteils;
- Fig. 7
- veranschaulicht die Spreizvorrichtung mit dem Spreizteil in einem Längsschnitt.
[0016] Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Eckverbinders
ohne die zugehörige Spreizvorrichtung und ohne ein Spreizteil. Der Eckverbinder besteht
als solcher aus einem im Querschnitt rechteckigen Schaft 10 und einer diesen zu einer
Seite abschließenden unter 45° geneigten Schrägfläche 12, die in einem Gehrungsbereich
eines Fensterrahmens mit einer entsprechenden Schrägfläche verschweißbar ist. Der
Schaft 10 weist auf seiner oberen Seite in Fig. 1 eine langgestreckte Kammer 14 auf,
die zur Aufnahme eines beweglichen Spreizteils vorgesehen ist, das von dem Schaft
10 abgespreizt werden kann und auf diese Weise den Schaft in einem Hohlprofil verspannt.
Dies kann beispielsweise, wie beim Stand der Technik, mit Hilfe von Keilelementen,
oder auch mit Hilfe von Noppen erfolgen, wie anschlie-βend erläutert werden soll.
[0017] Fig. 2 zeigt in entsprechender, perspektivischer Darstellung ein mögliches Spreizteil
16, das in die Kammer 14 gemäß Fig. 1 eingefügt werden kann und beispielsweise mit
Hilfe eines verschiebbaren, nicht dargestellten Keils herausgedrückt werden kann.
Das Spreizteil 16 ist gemäß der vorliegenden Ausführungsform in einer insgesamt U-förmigen
Anordnung mit zwei seitlichen Spannbahnen 18,20 verbunden. Diese Spannbahnen 18,20
liegen gegen die nicht bezeichneten, in Fig. 1 senkrechten Seitenflächen an, die beiderseitig
an die obere Seitenfläche, in der sich die Kammer 14 befindet, angrenzen. Diese beiden
Seitenflächen des Schafts sind mit sattelförmigen Rippen 22 versehen, die sich in
Längsrichtung des Schafts 10 erstrecken und parallel zueinander auf der entsprechenden
Seitenfläche liegen.
[0018] Die seitlich mit dem Spreizteil 16 verbundenden Spreizbahnen 18 und 20 sind wellenförmig
ausgebildet und weisen eine Anzahl von Wellenbergen und Wellentälern auf, die in Längsrichtung
des Schaftes 10 verlaufen und in ihrer Anordnung den Rippen 22 des Schaftes entsprechen.
Wie dies verwirklicht ist, ergibt sich aus Fig. 3, die den Schaft 10 zusammen mit
dem Spreizteil 16 und den beiden seitlich anhängenden Spreizbahnen 18 und 20 zeigt.
Wenn das Spreizteil 16 durch eine geeignete Spreizvorrichtung angehoben wird, werden
die beiden seitlichen Spreizbahnen 18 und 20 nach oben in Fig. 3 gezogen. Sie laufen
dabei auf die Rippe 22 auf und werden dadurch abgespreizt.
[0019] Zugleich mit der Verspannung in der ersten Dimension, nämlich der Vertikalrichtung
in Fig. 3, erfolgt auch eine Verspannung in Querrichtung, also horizontal in Fig.
3.
[0020] Fig. 4 entspricht Fig. 3, zeigt aber die Anordnung aus Eckverbinder und Spreizteil
innerhalb eines Hohlprofils. Dabei handelt es sich nicht um ein Kunststoff-Hohlprofil,
wie es zur Herstellung von Fenster- und Türrahmen verwendet wird, sondern um ein metallisches
Vierkantprofil, das in das Kunststoff-Hohlprofil zur Versteifung üblicherweise eingesetzt
wird. Der erfindungsgemäße Eckverbinder ist daher gleichermaßen verwendbar für den
Einsatz eines metallischen Versteifungsprofils als auch zur unmittelbaren Verwendung
innerhalb eines Fenster- und Türrahmenprofils. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass
üblicherweise die Versteifungsprofile nicht auf Gehrung geschnitten werden, wie Fig.
4 zeigt.
[0021] Fig. 5 zeigt ein Zugband, das beispielsweise als Spreizorgan zum Abspreizen des Spreizteils
16 verwendet werden kann. In diesem Zusammenhang soll auf Fig. 6 und 7 hingewiesen
werden. Während das Zugband, das in Fig. 5 gezeigt ist, eine Spreizvorrichtung bildet,
ist das Spreizteil 16 mit dieser Spreizvorrichtung zusammen in Fig. 6 und 7 gezeigt.
Während das als Spreizvorrichtung 24 dienende Zugband gemäß Fig. 5 mit einer Reihe
von Noppen 26,28,30 versehen ist, weist das Spreizteil 16 an seiner Unterseite eine
entsprechende Anzahl von kuppelförmigen Ausnehmen 32,34,36 auf, die die Noppen übergreifen.
Wenn die Spreizvorrichtung, nämlich das erwähnte Zugband z.B. nach rechts in Fig.
7 gezogen wird, laufen die Noppen 16,28,30 nach rechts in Fig. 7 in den Randbereich
der kuppelartigen Ausnehmung und heben das Spreizteil 16 an. Das Spreizteil wird mit
dem Schaft 10 in dem Versteifungsprofil, das in Fig. 4 mit 38 bezeichnet ist, verspannt.
[0022] Die Verspannung des Eckverbinders mit Hilfe des Spreizteils 16 und der Spreizvorrichtung
24 sind naturgemäß nur als Beispiel zu verstehen. Jede andere Verspannungseinrichtung,
wie sie in den eingangs genannten Druckschriften beschrieben worden ist, ist ebenfalls
verwendbar.
[0023] Ergänzend ist zu erwähnen, dass die Oberflächenpaarung zwischen den seitlichen Rippen
und den Wellen des Spreizmantels selbsthemmend ausgebildet sein muß, damit die seitlichen
Spreizflächen eine einmal erreichte Stellung nicht wieder durch Zurückrutschen verlieren.
[0024] Welche Art von Spreizteil hier verwendet wird, ist nicht wesentlich. Es sollte sich
jedoch in jedem Fall um ein Wirkprinzip handeln, bei dem das Spreizteil über die gesamte
Länge gleichmäßig angehoben wird. Dies könnte etwa ein Keil sein, wie er in den eingangs
genannten Schriften erwähnt wird. Weniger geeignet sind Systeme, bei denen der Eckverbinder
an seinem hinteren Ende auseinandergedrückt wird, wie es bei einigen Eckverbindern
der Fall ist. Diese Eckverbinder tragen sie im wesentlichen nur in ihrem äußersten
hinteren Endbereich.
1. Eckverbinder für Tür- und Fensterrahmen, mit einem im Querschnitt rechteckigen Schaft
(10) zum Einschieben in ein auf Gehrung geschnittenes Rahmen-Hohlprofil und einer
den Schaft abschließenden, verschweißbaren oder verklebbaren, entsprechend der Gehrung
des Hohlprofils verlaufenden Schrägfläche (12) sowie einer ein Spreizteil (16) von
einer der Rechteckflächen des Schafts abspreizenden Spreizvorrichtung (24) zum Verspannen
des Schafts in dem Hohlprofil, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizteil (16) an den beiden benachbarten Seiten des Rechteck-Querschnitts mit
Spreizbahnen (18,20) verbunden ist, die beim Abspreizen des Spreizteils (16) durch
Auflaufen auf Spreizflächen (22,24) auseinandergedrückt werden.
2. Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizflächen mit in Längsrichtung des Schafts (10) verlaufenden Rippen (22)
versehen sind.
3. Eckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizbahnen ein Wellenprofil aufweisen, das entsprechend den Rippen (22) der
Spreizflächen orientiert ist.
4. Eckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenpaarung der Spreizbahnen der seitlichen Spreizflächen (22,24) und
der Spreizbahnen (18,20) derart selbsthemmend ist, dass ein Zurückrutschen nach Erreichen
einer einmal erlangten Stellung ausgeschlossen ist.
5. Eckverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammenwirkenden Oberflächen ein Raster aufweisen.