Stand der Technik
[0001] Aus der
DE 19 827 267 A1 ist ein Injektor zum Einspritzen von Dieselkraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
bekannt. Der als Common-Rail-Injektor ausgebildete Injektor umfasst ein zweiteiliges,
nach innen öffnendes Ventilelement, welches mit einem, mit einem elektromagnetischen
Aktuator betätigbaren Servoventil schaltbar ist. Zum Überführen des Ventilelementes
in seinen Öffnungsstellungen wird der elektromagnetische Aktuator des Servoventils
bestromt, wodurch ein von einer Stirnseite des Ventilelementes begrenzter Steuerraum
mit einem Niederdruckbereich des Injektors verbunden wird, wodurch wiederum eine in
Öffnungsrichtung wirkende Kraft auf das Ventilelement wirkt und sich das Ventilelement
in der Folge in den Injektorkörper hineinbewegt.
[0002] Daneben sind für den Einsatz in Otto-Motoren Injektoren mit einem nach außen öffnenden,
direkt angesteuerten Ventilelement bekannt. Diese Injektoren haben gegenüber Injektoren
mit nach innen öffnendem Ventilelement den Vorteil, dass der benötigte Verstellweg
zum Überführen des Ventilelementes in seine Öffnungsstellung geringer ist. Nachteilig
bei den bekannten Injektoren ist jedoch, dass diese sich nicht für den Einsatz in
Dieselmotoren eignen, da lediglich Kraftstoffdrücke um maximal 300 bar schaltbar sind.
Offenbarung der Erfindung
Technische Aufgabe
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen für den Einsatz in Dieselmotoren
geeigneten Injektor mit nach außen öffnendem Ventilelement vorzuschlagen.
Technische Lösung
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindungen sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung
fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den
Ansprüchen und/oder den Figuren angegebenen Merkmalen.
[0005] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dem nach außen öffnenden Ventilelement
ein Servoventil zuzuordnen. Durch das Vorsehen eines Servoventils zur Schaltung des
Ventilelementes eignet sich der Injektor mit nach außen öffnendem Ventilelement zur
Schaltung hoher Kraftstoffdrücke, insbesondere von Kraftstoffdrücken über 1.800 bar.
Ein derartig ausgebildeter Injektor mit nach außen öffnendem Ventilelement ist daher
insbesondere für den Einsatz in Dieselmotoren geeignet. Da der Verstellweg des nach
außen öffnenden Ventilelementes zur Überführung in seine Öffnungsstellung gering ist,
können mit dem Injektor sehr kurze Schaltzeiten realisiert werden. Bei dem zur Anwendung
kommenden Servoventil zum Verstellen des nach außen öffnenden Ventilelementes kann
es sich sowohl um ein Servoventil mit einem elektromagnetischen Aktuator als auch
um ein Servoventil mit piezoelektrischem Aktuator handeln.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein mit dem Ventilelement wirkverbundener,
insbesondere unmittelbar von dem Ventilelement begrenzter Steuerraum zum Öffnen des
Ventilelementes, also zum Verstellen des Ventilelementes nach außen, mit einem Niederdruckbereich
des Injektors und damit mit dem Injektorrücklauf verbunden. Hierdurch sinkt der Kraftstoffdruck
im Steuerraum, so dass die in Öffnungsrichtung auf das Ventilelement wirkenden Kräfte
überwiegen, wodurch das Ventilelement von seinem Ventilsitz nach außen abhebt. Diese
Ausführungsform ermöglicht es, die von Injektoren mit nach innen öffnendem Ventilelement
bekannten Servoventile einzusetzen, da auch bei diesen Injektoren zum Überführen des
Ventilelementes in seine Öffnungsstellung der Steuerraum mit dem Niederdruckbereich
des Injektors verbunden wird. Diese Ausführungsform ermöglicht es, bisher ausschließlich
bei Injektoren mit nach innen öffnendem Ventilelement eingesetzte Servoventile einzusetzen,
die die Ablaufdrossel des Servokreislaufs derart schalten, dass zum Öffnen des Ventilelementes
die Ablaufdrossel geöffnet und zum Schließen des Ventilelementes geschlossen wird.
[0007] Um zu ermöglichen, dass der Steuerraum zum Öffnen des Ventilelementes nicht mit Hochdruck,
sondern mit Niederdruck beaufschlagt wird, wird der Steuerraum in Ausgestaltung der
Erfindung nicht von einer Stirnseite des Ventilelementes, sondern mit Abstand zu der
Stirnseite des Ventilelementes von einer Durchmesserstufe des Ventilelementes begrenzt.
Anders ausgedrückt befindet sich der Steuerraum nicht wie bei bekannten Injektoren
mit nach innen öffnendem Ventilelement oberhalb des Ventilelementes, sondern er ist
mit Axialabstand zu der oberen Stirnseite des Ventilelementes angeordnet.
[0008] Die Ausführungsform mit zum Öffnen des Ventilelementes auf Niederdruck liegendem
Steuerraum ermöglicht es weiterhin im Ablaufkanal zwischen dem Steuerraum und dem
Niederdruckbereich des Injektors eine Ablaufdrossel anzuordnen, die bevorzugt als
kavitierende Ablaufdrossel ausgelegt ist. Der durch eine kavitierende Ablaufdrossel
strömende Kraftstoffvolumenstrom ist weitgehend unabhängig von dem Schaltverhalten
des eingesetzten Servoventils und der anliegenden Druckdifferenz, wodurch eine reproduzierbare
Öffnungsbewegung des Ventilelementes sichergestellt ist. Wenn eine Zulaufdrossel und
eine Ablaufdrossel gemeinsam vorgesehen werden, müssen deren Durchflussquerschnitte
derart aufeinander abgestimmt sein, dass bei geöffnetem Steuerventil ein Nettoabfluss
von Kraftstoff aus dem Steuerraum in den Niederdruckbereich und von dort aus zum Injektorrücklauf
resultiert.
[0009] Von Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der der Steuerraum über eine Zulaufdrossel
mit unter Hochdruck stehendem Kraftstoff versorgbar ist. Mit Vorteil verbindet die
Zulaufdrossel den Steuerraum mit einem Druckraum des Injektors. Bei dem Druckraum
handelt es sich vorzugsweise um einen als sogenanntes Mini-Rail dienenden Druckraum,
aus dem der Kraftstoff bei geöffnetem Ventilelement direkt in den Brennraum der Brennkraftmaschine
strömt. Durch das Vorsehen eines Mini-Rails können Druckschwankungen im Hochdrucksystem
ausgeglichen und somit ein reproduzierbares Einspritzverhalten des Injektors sichergestellt
werden.
[0010] Von Vorteil ist eine Konstruktion, bei der die Zulaufdrossel bei vollständig geöffnetem
Ventilelement verschlossen ist. Hierdurch kann die bei geöffnetem Servoventil abfließende
Steuermenge minimiert werden. Bevorzugt mündet hierzu die Zulaufdrossel in einen Boden
des Steuerraums, welcher gleichzeitig als Anschlag zur Begrenzung der Öffnungsbewegung
des Ventilelementes dient. Im Gegensatz zu bekannten Injektoren mit Servoventil, bei
denen die Ablaufdrossel bei geöffnetem Ventilelement abgeschaltet wird, wird bei der
Ausführungsform mit abschaltbarer Zulaufdrossel ein "Kleben" des Injektors durch hydraulische
Haftkräfte mit Vorteil vermieden. Bevorzugt ist die Ablaufdrossel und/oder ein zur
Ablaufdrossel führender Kanal nicht mittels des Ventilelementes abschaltbar.
[0011] Um den Einsatz des Injektors mit nach außen öffnendem Ventilelement auch bei Kraftstoffdrücken
jenseits von 2.000 bar zu ermöglichen, wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei
der das Servoventil in axialer Richtung - zumindest weitgehend - druckausgeglichen
ist, also auf das Servoventil bzw. einen Steuerkolben des Servoventils bei geschlossenem
Servoventil in Öffnungsrichtung keine - oder nur minimale - Kräfte in Öffnungsrichtung
wirken. Bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der ein mit Hochdruck beaufschlagter
Ventilraum am Außenumfang eines Ventilkolbens des Servoventils angeordnet ist.
[0012] Zur Erzielung einer ausreichend großen Öffnungskraft, insbesondere bei Vorsehen eines
von einer Durchmesserstufe des Ventilelementes begrenztem Steuerraum, ist es von Vorteil,
wenn die vom Ventilsitz abgewandte Stirnseite des Ventilelementes dauerhaft mit Niederdruck
beaufschlagt ist. Zur Realisierung einer ausreichend großen Öffnungskraft muss dann
lediglich der kleinere, den Steuerraum begrenzende Führungsdurchmesser des Ventilelementes
kleiner sein als der Ventilsitzdurchmesser des Ventilelementes.
[0013] Konstruktiv von Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der ein die Steuerkammer radial
außen begrenzendes Ventilstück einen ringförmigen Niederdruckraum radial innen begrenzt,
welcher hydraulisch dauerhaft mit dem Rücklauf verbunden ist. Bevorzugt besteht zwischen
diesem Niederdruckraum und einem von der Stirnseite des Ventilelementes begrenzten
Raum eine dauerhafte hydraulische Verbindung.
[0014] Um den Zusammenbau des Injektors zu vereinfachen, ist eine Ausführungsform von Vorteil,
bei der das Ventilelement mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgeführt ist. Eine
besonders einfache Montage wird gewährleistet, wenn die mindestens zwei Ventilelementteile
lösbar miteinander verbunden, insbesondere ineinander eingehängt sind. Selbst bei
ineinander eingehängten Ventilelementteilen ist eine exakte Positionierung des Ventilelementes
sichergestellt, da die beiden Ventilelementteile bei Beaufschlagung des Injektors
mit Systemdruck automatisch gestreckt, d.h. auseinander gezogen werden. Alternativ
ist auch eine gefangene, d.h. unlösbare Verbindung der Ventilelementteile realisierbar.
[0015] Bevorzugt weist die Durchmesserstufe des Ventilelements, die den Steuerraum begrenzt
und die eine Druckangriffsfläche zur Erzeugung einer Kraft auf das Ventilelement in
axialer Richtung bildet, nach unten, d.h. in Richtung Injektoröffnung, so dass bei
geschlossener Ablaufdrossel und steigendem Druck in dem Steuerraum eine in Schließrichtung
auf das Ventilelement wirkende Kraft erzeugt wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und anhand der Zeichnung. Diese zeigt in der
einzigen Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Injektors mit nach außen öffnendem,
zweiteiligem Ventilelement.
Ausführungsform der Erfindung
[0017] In Fig. 1 ist ein als Common-Rail-Injektor ausgebildeter Injektor 1 dargestellt.
Der Injektor umfasst einen Injektorkörper 2 sowie einen Düsenkörper 3, der mit einer
nicht gezeigten Überwurfmutter mit dem Injektorkörper 2 verspannt ist. Innerhalb des
Injektorkörpers 2 ist ein als Mini-Rail dienender Druckraum 4 vorgesehen. Der Druckraum
4 wird über eine Hochdruckversorgungsleitung 5 von einem Kraftstoff-Hochdruckspeicher
6 (Rail) mit unter hohem Druck, von insbesondere über 2.000 bar stehendem Kraftstoff,
insbesondere Dieselöl oder Benzin, versorgt. Der Kraftstoff-Hochdruckspeicher 6 wird
von einer, insbesondere als Radialkolbenpumpe ausgebildeten Hochdruckpumpe 7 mit Kraftstoff
aus einem auf Niederdruck liegendem Vorratsbehälter 8 versorgt. Ein Niederdruckbereich
9 des Injektors 1 ist über einen Rücklauf 10 mit dem Vorratsbehälter 8 dauerhaft hydraulisch
verbunden, wobei der Druck im Niederdruckbereich 9 des Injektors je nach Betriebszustand
etwa zwischen 0 und 10 bar beträgt. Über den Rücklauf 10 wird eine später noch zu
erläuternde Kraftstoffsteuermenge aus einem Steuerraum 11 abgeführt und über die Hochdruckpumpe
7 dem Hochdruckkreislauf wieder zugeführt.
[0018] Der Druckraum 4 wird von einem zweiteiligen Ventilelement 12 durchsetzt. Das Ventilelement
12 besteht aus einer in einem Ventilstück 14 geführten Steuerstange 13 und einer mit
der Steuerstange 13 lösbar gekoppelten Düsennadel 15. Hierzu ist die Düsennadel 15
mit einer Queröffnung 25 in die Steuerstange 13 eingehängt. Ein verbreiteter Endabschnitt
26 der Steuerstange 13 hintergreift hierzu eine Schulter 27 der Queröffnung 25. Zum
Aneinander-Festlegen der Steuerstange 13 und der Düsennadel 15 wird die Steuerstange
13 seitlich in die Queröffnung 25 eingeführt. Alternativ dazu ist es denkbar, die
Steuerstange 13 und die Düsennadel 13 gefangen, d.h. nicht lösbar miteinander zu verbinden,
wodurch jedoch eine Demontage des Injektors 1 unmöglich wird.
[0019] Die Düsennadel 15 weist einen polygonförmig konturierten Führungsabschnitt 17 auf
mit dem sie axial verschieblich in einer Bohrung im Düsenkörper 3 geführt ist. Die
Düsennadel 15 überragt den Düsenkörper 3 in axialer Richtung und ist mit einer konischen
Dichtfläche 18 in dichte Anlage an einen am Düsenkörper 3 ausgebildeten Ventilsitz
19 (Nadelsitz) bringbar.
[0020] Wenn das Ventilelement 12 am Ventilsitz 19 anliegt, d.h. sich in einer Schließstellung
befindet, ist der Kraftstoffaustritt aus einem Bereich zwischen der Dichtfläche 18
und dem Ventilsitz 19 in den Brennraum (nicht gezeigt) gesperrt. Zum Einspritzen von
Kraftstoff in den Brennraum muss das Ventilelement 12 nach außen, d.h. in der Zeichnungsebene
nach unten bewegt werden, wodurch das Ventilelement 12 bzw. die Düsennadel 15 mit
seiner/ihrer Dichtfläche 18 vom Ventilsitz 19 abhebt. In dieser Öffnungsstellung kann
unter Hochdruck stehender Kraftstoff aus dem Druckraum 4 durch im Führungsabschnitt
17 des Ventilelementes 12 gebildete Axialkanäle 20 in einen Ringraum 21 und von dort
aus unmittelbar an der Dichtfläche 18 vorbei in den Brennraum strömen.
[0021] An einem an der Düsennadel 15 gehaltenen Sicherungsring 22 stützt sich eine innerhalb
des Druckraums 4 angeordnete Schließfeder 23 ab, die das Ventilelement 12 in Schließrichtung
federkraftbeaufschlagt. An dem dem Sicherungsring 22 gegenüberliegenden Ende stützt
sich die Schließfeder 23 an einer Ringschulter 24 des Injektorkörpers 2 ab.
[0022] Der Steuerraum 11, der innerhalb des Ventilstücks 14 angeordnet ist, ist über eine
Zulaufdrossel 28 mit dem Druckraum 4 verbunden. Die Zulaufdrossel 28 verläuft parallel
zu der nicht eingezeichneten Längsachse des Ventilelementes 12 und mündet in einen
Boden 29 des Steuerraums 11. Von dem Steuerraum 11 führt ein Ablaufkanal 30, der aus
einer Radialbohrung 31 und einer Axialbohrung 32 gebildet ist, zu einer Ablaufdrossel
33 in einem weiteren Ventilstück 34. Das Ventilstück 34 ist in einem Anschlussteil
35 des Injektors 1 aufgenommen und wird von diesem gegen das Ventilstück 14 gepresst,
welches sich wiederum an einer Ringschulter 36 des Injektorkörpers 2 abstützt.
[0023] Die Ablaufdrossel 33 mündet in einen Ventilraum 37 eines Servoventils 38. Bei dem
Servoventil 38 handelt es sich um ein in axialer Richtung druckausgeglichenes Ventil
mit einem axial verstellbaren Ventilkolben 39 und einer einstückig mit dem Ventilkolben
39 ausgebildeten Ankerplatte 40. Die Ankerplatte 40 ist Teil eines elektromagnetischen
Aktuators 41 zum axialen Verstellen des Ventilkolbens 39. Innerhalb einer Bohrung
in einem Haltekörper 42 für Elektromagnete 43 des elektromagnetischen Aktuators 41
ist eine Druckfeder 44 angeordnet, die sich einenends an einem Boden einer Aufnahmebohrung
45 und anderenends an der Ankerplatte 40 abstützt und somit den Ventilkolben 39 in
axialer Richtung auf seinen Ventilsitz 46 am Ventilstück 34 federkraftbeaufschlagt.
Ein die Ankerplatte 40 aufnehmender Ankerraum 47 ist dauerhaft über eine Radialbohrung
48 in einem Abstützring 49 mit dem Rücklauf 10 verbunden und gehört somit zum Niederdruckbereich
9 des Injektors.
[0024] Zum Öffnen des Servoventils 38 werden die Elektromagnete 43 des elektromagnetischen
Aktuators 41 bestromt, so dass sich der Ventilkolben 39 mit Ankerplatte 40 in der
Zeichnungsebene nach oben bewegt und den Kraftstofffluss von dem Steuerraum 11 über
den Ablaufkanal 30 und die Ablaufdrossel 33 in den Niederdruckbereich 9 des Injektors
freigibt (abfließende Kraftstoffsteuermenge). Der Kraftstoff strömt hierzu bei geöffnetem
Servoventil 38 über einen Axialkanal 50 in eine Kammer 51. Die Kammer 51 wird radial
außen begrenzt von dem Ventilstück 14. In axialer Richtung wird die Kammer 51 begrenzt
von einer oberen Stirnseite 52 der Steuerstange 13 und gegenüberliegend von einer
Unterseite des Ventilstücks 34. Die Kammer 51 ist über eine Radialbohrung 53 dauerhaft
mit einem Niederdruckraum 54 (Teil des Niederdruckbereichs 9) verbunden. Der Niederdruckraum
54 ist als Ringraum ausgebildet, der radial innen von den Ventilstücken 14, 34 und
radial außen von dem Ventilkörper 2 begrenzt wird. Der Niederdruckraum 54 ist über
einen Kanal 55 dauerhaft mit dem Rücklauf 10 verbunden. In der Folge liegt dauerhaft
in der Kammer 51 (ebenfalls Teil des Niederdruckbereichs 9) und damit auch an der
Stirnseite der Steuerstange 13, Niederdruck an. Aufgrund des Vorsehens des Axialkanals
50 liegt auch an einer Unterseite 56 des Ventilkolbens 39 des Servoventils 38 dauerhaft
Niederdruck an. Beide Axialseiten des Ventilkolbens 39 sind daher mit Niederdruck
beaufschlagt, wodurch das Servoventil 38 in axialer Richtung druckausgeglichen ist.
[0025] Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, ist der Steuerraum 11 von einer Durchmesserstufe
57 der Steuerstange 13 begrenzt. Anders ausgedrückt befindet sich der Steuerraum 11
axial zwischen einem unteren und einem oberen Führungsabschnitt 58, 59 der Steuerstange
13 des Ventilelementes 12. Dabei ist der Durchmesser D2 des oberen Führungsabschnittes
59 größer als der Durchmesser D3 des unteren Führungsabschnittes 58. Zugleich ist
der Durchmesser D3 des unteren Führungsabschnittes 58 kleiner als der Durchmesser
D1 des Ventilsitzes 19, so dass bei geöffnetem Servoventil 38 und mit dem Niederdruckbereich
9 verbundenem Steuerraum 11 auf das Ventilelement 12 eine in Öffnungsrichtung, das
Ventilelement 12 nach außen verstellende Öffnungskraft wirkt.
[0026] Zum Schließen des Ventilelementes 12, also zur Bewegung des Ventilelementes 12 nach
innen, d.h. in Richtung in den Injektor 1 hinein, wird die Bestromung des elektromagnetischen
Aktuators 41 des Servoventils 38 unterbrochen, so dass der Ventilkolben 39 auf seinen
Ventilsitz 46 bewegt wird. Durch den über die Zulaufdrossel 28 zuströmenden Kraftstoff
steigt der Steuerdruck (Kraftstoffdruck) in der Steuerkammer 11 rapide im Wesentlichen
auf Raildruck an, wodurch auf die Durchmesserstufe 57 der Steuerstange 13 und damit
auf das Ventilelement 12, unterstützt von der Schließfeder 23 eine in Schließrichtung
wirkende Kraft wirkt, wodurch wiederum die Dichtfläche 18 der Steuerstange 12 in dichte
Anlage an den außen am Düsenkörper angeordneten Ventilsitz 19 kommt.
[0027] Die Öffnungsbewegung des Ventilelementes 12 wird begrenzt durch das Anschlagen des
oberen Führungsabschnitts 59 bzw. eines Anschlagabschnitts 16 (Ringschulter) am Boden
29 des Steuerraums 11. Dabei kann vorgesehen werden, dass der Anschlagabschnitt 16
die Zulaufdrossel 28 bei geöffnetem Ventilelement 12 abschaltet, d.h. versperrt.
1. Injektor zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine,
insbesondere Common-Rail-Injektor, mit einem nach außen öffnenden Ventilelement (12),
dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung des Ventilelementes (12) ein Servoventil (38) vorgesehen ist.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Ventilelement (12) wirkverbundener, insbesondere als Ringraum ausgebildeter,
Steuerraum (11) vorgesehen ist, der zum Öffnen des Ventilelementes (12) mit einem
Niederdruckbereich (9) des Injektors (1) verbindbar ist.
3. Injektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (11) von einer Durchmesserstufe (57) des Ventilelementes (12) begrenzt
ist.
4. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ablaufdrossel (33) vorgesehen ist, durch die der Kraftstoff bei geöffnetem Servoventil
(38) aus dem Steuerraum (11) in den Niederdruckbereich (9) strömt.
5. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zulaufdrossel 28 vorgesehen ist, durch die der Steuerraum (11) mit unter Hochdruck
stehendem Kraftstoff (6) versorgt wird.
6. Injektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zulaufdrossel (28) bei geöffnetem Ventilelement (12) von dem Ventilelement (12)
verschlossen ist.
7. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Servoventil (38) in axialer Richtung druckausgeglichen ist.
8. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stirnseite (52) des Ventilelementes (12) mit Niederdruck beaufschlagt ist.
9. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Steuerraum (11) begrenzendes Ventilstück (14) mit seiner äußeren Mantelfläche
einen Niederdruckraum (54) begrenzt.
10. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilelement (12) mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet ist, und
dass mindestens zwei Ventilelementteile lösbar miteinander verbunden sind.
11. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchmesserstufe (57) des Ventilelementes (12) derart angeordnet ist, dass der
Kraftstoffdruck in dem Steuerraum (11) eine in Schließrichtung des Ventilelementes
(12) auf das Ventilelement (12) wirkende Kraft erzeugt.