[0001] Die Erfindung geht von einer Zündkerze mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen und von einem Verfahren mit den im Oberbegriff des Anspruchs 14 angegebenen
Merkmalen aus.
[0002] Aus der
EP 1 517 418 A2 ist eine Zündkerze bekannt, welche eine zylindrische Mittelelektrode aus Kupfer mit
einem Mantel aus einer hochwärmebeständigen Nickellegierung hat. Zur Erhöhung der
Lebensdauer ist die Mittelelektrode mit einer Spitze aus einem Edelmetallwerkstoff
armiert. Die
EP 1 517 418 A2 offenbart dafür Legierungen aus mehr als 50 Gew.-% Iridium mit wenigstens einem weiteren
Metall oder Metalloxid aus der Gruppe Platin, Rhodium, Nickel, Wolfram, Palladium,
Ruthenium, Rhenium, Aluminium, Aluminiumoxid, Yttrium und Yttriumoxid. Die Spitze
aus der Iridiumlegierung wird stumpf auf das vordere Ende der unedlen Mittelelektrode
geschweißt. Durch Beaufschlagen der Verbindungszone mit einem Laserstrahl, der um
die Elektrode herumgeführt wird, wird in der Verbindungszone eine Legierung gebildet,
welche aus Bestandteilen der unedlen Mittelelektrode und der Elektrodenspitze aus
der Iridiumlegierung besteht. Die Legierungszone soll Wärmespannungen mildern, die
sich aus den unterschiedlichen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten der Iridiumlegierung
und des Kupfers ergeben. Für Iridiumlegierungen beträgt der Wärmeausdehnungskoeffizient
ungefähr zwischen 6 x 10
-6 K
-1 und 7 x 10
-6 K
-1 für Platinlegierungen zwischen 9 x 10
-6 K
-1 und 11 x 10
-6 K
-1. Für Kupfer beträgt der Wärmeausdehnungskoeffizient 16 x 10
-6 K
-1, für Nickelbasislegierungen zwischen 10,5 x 10
-6 K
-1 und 14,5 x 10
-6 K
-1.
[0003] Die Masseelektrode der bekannten Zündkerze ist wie üblich aus einem Flachdraht mit
rechteckigem Querschnitt gebildet und besteht aus einer hochwärmebeständigen Nickelbasislegierung.
Sie ist mit einem Formteil aus einer Platinlegierung mit mehr als 50 Gew.-% Platin
und mit wenigstens einem Metall aus der Gruppe Iridium, Rhodium, Nickel, Wolfram,
Palladium, Ruthenium und Rhenium armiert. Als Formteil offenbart die
EP 1 517 418 A2 eine Ronde, welche mit einem Laser auf die unedle Masseelektrode geschweißt wird.
Dabei macht es sich nachteilig bemerkbar, dass die unedle Masseelektrode eine wesentlich
andere Gestalt und Anordnung als die Mittelelektrode der Zündkerze hat. Die Verbindungszone
zwischen dem aus der Platinlegierung gebildeten Formteil und der unedlen Masseelektrode,
welche allseits über das Formteil aus der Platinlegierung übersteht, ist mit einem
Laserstrahl wesentlich schlechter zu erreichen als die Verbindungszone zwischen der
Mittelelektrode und ihrer aus der Iridiumlegierung bestehenden Spitze. Die Folge davon
ist, dass eine den ganzen Querschnitt des Formteils aus der Platinlegierung erfassende
Legierungszone, welche aus der Platinlegierung und aus der Nickelbasislegierung gebildet
ist, schwer oder gar nicht zu erreichen ist. Das führt in der Praxis dazu, dass die
Verbindungszone zwischen dem Formteil aus der Platinlegierung und der Masseelektrode
durch Wärmespannungen stärker beansprucht wird als die Verbindungszone zwischen der
Mittelelektrode und ihrer aus einer Iridiumlegierung gebildeten Elektrodenspitze.
Infolge der stärkeren Wärmespannungen wird in der Verbindungszone zwischen der Masseelektrode
und dem Formteil aus der Platinlegierung eine Rissbildung beobachtet, welche bis zum
Ablösen des Formteils aus der Platinlegierung und damit zu einem vorzeitigen Ende
der Lebensdauer der Zündkerze führen kann.
[0004] Um dem zu begegnen, offenbart die
EP 1 416 599 A2, zwischen der unedlen Masseelektrode und dem Formteil aus der Edelmetalllegierung,
welche in diesem Fall eine Iridiumlegierung oder eine Platinlegierung ist, eine 0,2
mm dünne Scheibe aus einer Iridiumlegierung mit 40 Gew.-% Nickel vorzusehen. Diese
Scheibe wird zunächst durch Widerstandsschweißen auf die unedle Masseelektrode geschweißt,
welche nach der Offenbarung der
EP 1 416 599 A2 ebenso wie die Mittelelektrode aus Inconel 600 besteht. Danach wird ein Formteil
aus der Iridium- oder Platinlegierung, welches zylindrisch ist und an seinem einen
Ende einen im Durchmesser größeren Flansch hat, mit diesem Flansch durch Widerstandsschweißen
auf die bereits auf die Masseelektrode geschweißte Scheibe aus Iridium-Nickel geschweißt.
Danach wird die Verbindungszone mit einem Laserstrahl beaufschlagt, um die Schweißverbindung
zu verbessern.
[0005] Durch die zwischen der unedlen Masseelektrode und dem Formteil aus der Iridium- oder
Platinlegierung vorgesehene Scheibe aus Iridium mit 40 % Nickel wird erreicht, dass
die Wärmespannungen in der Verbindungszone zwischen dem Inconel 600 und der Scheibe
aus IrNi40 sowie die Wärmespannungen zwischen der Scheibe aus IrNi40 und dem Formteil
aus der edleren Iridium- oder Platinlegierung geringer sind als es die Wärmespannungen
zwischen Inconel 600 und dem Formteil aus der Iridium- oder Platinlegierung ohne Einfügen
der Scheibe aus IrNi40 wären. Der Grund dafür liegt darin, dass IrNi40 einen linearen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, der zwischen dem der Masseelektrode und
dem des Formteils aus der Iridium- oder Platinlegierung liegt.
[0006] Es bleibt jedoch der Nachteil, dass es sowohl beim Aufschweißen der dünnen Scheibe
aus IrNi40 auf das Inconel 600 als auch beim Aufschweißen des Formteils aus der edleren
Iridium- oder Platinlegierung auf die dünne Scheibe aus IrNi40 schwierig oder unmöglich
ist, eine sich über den gesamten Querschnitt des Formteils erstreckende Legierungszone
zu erhalten. Die Legierungszone erfasst vielmehr, wie Figur 6 der
EP 1 416 599 A2 offenbart, nur den Randbereich des Formteils, wo sie eine ausladende Schweißwulst
bildet, welche Fußpunkt unerwünschter Funkenüberschläge werden kann.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie
Einschränkungen der Lebensdauer einer Zündkerze, die durch Rissbildung in der Verbindungszone
zwischen der unedlen Masseelektrode und ihrer Armierung mit einem Formteil aus einer
Edelmetalllegierung verursacht sind, verringert werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Zündkerze mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen und durch ein Verfahren zu ihrer Herstellung mit den im Anspruch 10 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Bei einer erfindungsgemäßen Zündkerze hat das Zwischenstück einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
der allenfalls unwesentlich von dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten der unedlen
Masseelektrode abweicht. Am besten besteht das Zwischenstück aus demselben Werkstoff
wie die unedle Masseelektrode. Das hat wesentliche Vorteile:
- Das Zwischenstück passt bestmöglich zum Material der Masseelektrode, was für das Aufschweißen
des Zwischenstücks auf die Masseelektrode optimal ist.
- In der Verbindungszone zwischen der Masseelektrode und dem Zwischenstück treten keine
Wärmespannungen auf. Deshalb ist ein Ablösen des Zwischenstückes von der Masseelektrode
selbst dann nicht zu befürchten, wenn sich die Schweißzone nicht auf den gesamten
Querschnitt des Zwischenstücks erstreckt, sondern nur auf den Randbereich.
- Das Formteil aus einem Edelmetall oder aus einer Edelmetalllegierung kann auf das
Zwischenstück geschweißt werden, bevor das Zwischenstück auf die unedle Masseelektrode
geschweißt wird. Einschränkungen, wie sie beim Aufschweißen des Zwischenstücks auf
die Masseelektrode auftreten würden, treten nicht auf, wenn das Formteil und das Zwischenstück
miteinander verschweißt werden, bevor das Zwischenstück mit der Masseelektrode verschweißt
wird, vielmehr ist die Verbindungszone zwischen dem Formteil und dem Zwischenstück
von allen Seiten her bestens zugänglich, so dass eine sich über den gesamten Querschnitt
erstreckende Legierungszone aus dem Werkstoff des Formteils und aus dem Werkstoff
des Zwischenstücks gebildet werden kann. In der Legierungszone gibt es einen stetigen
Übergang vom niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten des Edelmetallwerkstoffs zum
höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten des unedlen Werkstoffs des Zwischenstückes.
Zusammengenommen setzen diese beiden Maßnahmen das Risiko einer Rissbildung in der
Legierungszone drastisch herab.
- Durch das Aufbringen des Edelmetall-Formteils auf das unedle Zwischenstück als Sockel
kann der Spannungsbedarf für die Erzeugung der Zündfunken herabgesetzt werden. Das
führt in weiterer Folge zu einem geringerem Abbrand, zu einer erhöhten Lebensdauer
und auch zu verbesserten Kaltstarteigenschaften, weil bei verschmutzten Zündkerzen
der parasitäre Anteil beim Spannungsanstieg infolge des geringeren Spannungsbedarfes
herabgesetzt wird.
[0010] Als Werkstoff für die unedle Masseelektrode und auch für das Zwischenstück eignen
sich hochwärmebeständige Nickelbasislegierungen besonders, z. B. Inconelwerkstoffe,
insbesondere Inconel 600. Andere gut geeignete Legierungen sind Nickelbasislegierungen,
welche 1,5 bis 2,5 Gew.-% Silizium, 1,5 bis 3 Gew.-% Aluminium, bis zu 0,5 Gew.-%
Mangan und 0,05 bis 0,2 Gew.-% Titan in Kombination mit 0,1 bis 0,3 Gew.-% Zirkon
enthalten und zum Rest aus Nickel bestehen, wobei das Zirkon ganz oder teilweise durch
die doppelte Masse Hafnium ersetzt sein kann. Eine andere gut geeignete Nickelbasislegierung
enthält 1,5 bis 2,5 Gew.-% Silizium, 1,5 bis 3 Gew.-% Aluminium, bis zu 0,5 Gew.-%
Mangan und 0,005 bis 0,2 Gew.-% Yttrium in Kombination mit 0,05 bis 0,3 Gew.-% Lanthan
und als Rest Nickel.
[0011] Als Edelmetallwerkstoffe für das Formteil eignen sich besonders Platin, Iridium und
deren Basislegierungen. Für Platinbasislegierungen kommen vor allem Iridium, Rhodium,
Ruthenium, Palladium, Wolfram, Nickel und Osmium als Legierungsbestandteile in Betracht.
Für Iridiumbasislegierungen kommen vor allem Platin, Rhodium, Palladium, Rhenium und
Chrom als Legierungsbestandteile in Betracht. Besonders geeignet sind Iridium-Rhodiumlegierungen,
insbesondere Iridium mit 10 Gew.-% Rhodium. Darüber hinaus können die Edelmetallwerkstoffe
für das Formteil noch geringe Mengen Oxide eines oder mehrerer der Elemente Zirkon,
Yttrium, Hafnium, Cer, Titan, Magnesium, Barium und Lanthan enthalten, zusammengenommen
vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-%.
[0012] Das Zwischenstück bzw. ein aus dem unedlen Zwischenstück und dem edlen Formteil gebildetes
Verbundteil kann auf unterschiedliche Weise mit der Masseelektrode verbunden werden.
Am einfachsten ist es, das Zwischenstück stumpf auf die unedle Masseelektrode zu schweißen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, in der Masseelektrode ein Sackloch auszubilden
und ein aus dem Formteil und dem Zwischenstück gebildetes Verbundteil in das Sackloch
einzusetzen und zu verschweißen, z. B. durch elektrisches Widerstandsschweißen. Das
Vorsehen eines Sacklochs hat den Vorteil, dass es die Position des edelmetallhaltigen
Formteils exakt bestimmt.
[0013] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in der unedlen Masseelektrode ein durchgehendes
Loch vorzusehen und das aus dem Formteil und dem Zwischenstück gebildete Verbundteil
so in die durchgehende Bohrung einzusetzen, dass das Zwischenstück an der der Mittelelektrode
abgewandten Seite der Masseelektrode mit dieser verschweißt werden kann. Das kann
dadurch erleichtert werden, dass das Verbundteil nach Art eines Nietes mit einem Kopf
versehen ist, welcher sich an dem Zwischenstück befindet und an der Masseelektrode
anschlägt, wenn das Verbundteil in das Loch der Masseelektrode gesteckt wird. Das
edelmetallhaltige Formteil kann über den Rand des Loches in Richtung zur Mittelelektrode
vorstehen, kann aber auch bündig mit der Mittelelektrode zugewandten Oberfläche der
Masseelektrode abschließen.
[0014] Gegenstand des Anspruchs 10 ist ein Verfahren zum Armieren einer Masseelektrode für
eine Zündkerze mit einem Körper aus einem unedlen metallischen Werkstoff, in welchem
ein Isolator befestigt ist,
mit einer im Isolator angeordneten Mittelelektrode,
mit einer von dem Körper der Zündkerze ausgehenden Masseelektrode, auf welche ein
der Mittelelektrode zugewandtes Formteil geschweißt ist, dessen Masse überwiegend
aus einem oder mehreren Edelmetallen besteht, und
mit einem zwischen dem Formteil und der Masseelektrode vorgesehenen Zwischenstück,
welches einerseits mit dem Formteil und andererseits mit der Mittelelektrode verschweißt
ist.
[0015] Beim Herstellen einer solchen Zündkerze wird das edelmetallhaltige Formteil, mit
welchem die Masseelektrode armiert werden soll, auf ein Zwischenstück aus einem Werkstoff
geschweißt, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient nicht oder allenfalls unwesentlich
vom thermischen Ausdehnungskoeffizienten der unedlen Masseelektrode abweicht. Das
aus dem Formteil und dem Zwischenstück gebildete Verbundteil wird anschließend mit
der unedlen Masseelektrode verschweißt. Das Verschweißen mit der Masseelektrode kann,
wie vorstehend schon erläutert, so geschehen, dass das Verbundteil stumpf mit der
Masseelektrode verschweißt wird. Das kann durch elektrisches Widerstandsschweißen
erfolgen. Vorzugsweise wird die Widerstandsschweißung ergänzt durch eine nachträgliche
Laserschweißung, um wenigstens im Randbereich der Schweißzone ein ausgeprägtes Schmelzgefüge
zu erzeugen.
[0016] Wird das Verbundteil in ein Sackloch geschweißt, geschieht das vorzugsweise durch
elektrisches Widerstandsschweißen. Wird das Verbundteil in ein durchgehendes Loch
der Masseelektrode geschweißt, dann erfolgt die Schweißverbindung vorzugsweise auf
der der Mittelelektrode abgewandten Seite der Masseelektrode und zwar am besten durch
Laserschweißen.
[0017] Die Masseelektrode besteht üblicherweise aus einem Profildraht mit einem Rechteckprofil,
von welchem ein gerader Abschnitt abgetrennt und mit dem Körper der Zündkerze verschweißt
wird. Erst danach wird die Masseelektrode zur Mittelelektrode hin gebogen. Das Verbundteil,
mit welchem die Masseelektrode armiert werden soll, wird mit der Masseelektrode vorzugsweise
verschweißt, solange wie die Masseelektrode noch nicht zur Mittelelektrode hin gebogen
ist, sondern noch gerade verläuft. Das erleichtert das Verschweißen des Verbundteils
mit der Masseelektrode beträchtlich.
[0018] Vorzugsweise werden das Formteil und das Zwischenstück zunächst vorläufig miteinander
verbunden und anschließend mittels eines Lasers verschweißt. Das vorläufige Verbinden
kann dadurch geschehen, dass sie durch elektrisches Widerstandsschweißen stumpf miteinander
verschweißt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Formteil und das Zwischenstück
durch Kaltverschweißen stumpf miteinander zu verbinden, z. B. durch Reibschweißen
oder durch Zusammenpressen unter gleichzeitiger Durchmesservergrößerung durch Stauchen.
Das elektrische Widerstandsschweißen und das Kaltverschweißen sind als Verfahren zum
Herstellen von Bimetallkontaktnieten an sich bekannt.
[0019] Ist durch vorläufiges Verbinden des Formteils mit dem Zwischenstück ein Verbundteil
gebildet, kann deren Verbindungszone durch Laserschweißen so bearbeitet werden, dass
sich eine Legierungszone ausbildet, welche sich über den gesamten Querschnitt des
Verbundteils erstreckt. Dazu wird das Verbundteil zweckmäßigerweise um seine eigene
Längsachse gedreht, während sich seine Verbindungszone im Einwirkungsbereich des Laserstrahls
befindet und rundum vom Laserstrahl getroffen wird.
[0020] Das Formteil und das Zwischenstück können von einem drahtförmigen Halbzeug abgeschnitten
und dann miteinander verbunden werden. Es ist aber auch möglich, zwei drahtförmige
Halbzeuge zunächst an ihren Enden vorläufig miteinander zu verbinden und sie erst
dann vom jeweiligen Halbzeug abzuschneiden und ergänzend mit einem Laser zu verschweißen.
Schließlich ist es möglich, ein vom Halbzeug abgeschnittenes, überwiegend aus Edelmetall
bestehendes Formteil vorläufig mit dem Ende eines unedlen drahtförmigen Halbzeugs
zu verbinden und erst danach das Verbundteil vom unedlen Halbzeug zu trennen. Die
zuletzt genannte Vorgehensweise wird bevorzugt.
[0021] Anstelle des Laserschweißens kann auch ein Elektronenstrahlschweißen stattfinden.
[0022] Der weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die beigefügten Zeichnungen. Darin
zeigen
Figur 1 die Spitze einer Zündkerze in einer Schrägansicht,
Figur 2 die verschiedenen Schritte beim Armieren einer Masseelektrode der Zündkerze,
Figur 2a eine erste Abwandlung der Armierung einer Masseelektrode,
Figur 2b eine zweite Abwandlung der Armierung einer Masseelektrode,
Figur 2c eine dritte Abwandlung der Armierung einer Masseelektrode und
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zündkerze in einer
Schrägansicht auf die Spitze der Zündkerze.
Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in den Beispielen mit übereinstimmenden
Bezugszahlen bezeichnet.
Figur 1 zeigt eine Zündkerze mit einem Zündkerzenkörper 1 aus einer hochwärmebeständigen
Legierung, z. B. aus einer Nickelbasislegierung. Im Körper 1 ist ein keramischer Isolator
2 angeordnet, in welchen eine Mitteelektrode 3 eingebettet ist, welche aus Kupfer
bestehen kann und mit einer Edelmetallspitze 5 armiert ist, welche auf das vordere
Ende der Mittelelektrode 3 unter Bildung einer Verbindungszone 7 aufgeschweißt ist,
in welcher eine Legierung aus den Bestandteilen der Werkstoffe für die Mittelelektrode
3 und der Edelmetallspitze 5 vorliegt.
Auf den vorderen Rand des Körpers 1 ist eine Masseelektrode 4 geschweißt, welche üblicherweise
aus einer Nickellegierung besteht. Die Masselelektrode 4 ist aus einem Profildraht
mit rechteckigem Querschnitt gebildet und als Dachelektrode ausgebildet, d. h., sie
ist rechtwinklig umgebogen, so dass ihr umgebogener Abschnitt der Edelmetallspitze
5 der Mittelelektrode 3 gegenüberliegt. Die Masseelektrode 4 ist mit einem überwiegend
aus Edelmetall bestehenden Formteil 6 armiert, welches auf einen Sockel 9 geschweißt
ist, der als Zwischenstück zwischen der Masseelektrode 4 und dem überwiegend aus Edelmetall
bestehenden Formteil 6 dient, welches unter Ausbildung einer den ganzen Querschnitt
des Sockels 9 erfassenden Verbindungszone 8 mit dem Sockel 9 verschweißt ist. In der
Verbindungszone 8 liegt eine Legierung aus den Bestandteilen der Werkstoffe vor, aus
welchen das Zwischenstück 9 (der Sockel) und das Formteil 6 bestehen. Die Edelmetallspitze
5 und das aus Edelmetall gebildete Formteil 6 liegen einander in vorbestimmtem Abstand
gegenüber.
Zum Armieren der Masseelektrode 4 geht man vorzugsweise so vor, wie es in Figur 2
dargestellt ist: Auf das stumpfe Ende eines drahtförmigen Halbzeugs 10, aus welchem
das unedle Zwischenstück 9 gebildet wird, wird durch elektrisches Widerstandsschweißen
ein Formteil 6 geschweißt. Das Formteil 6 ist ein Abschnitt von einem überwiegend
aus Edelmetall bestehenden drahtförmigen Halbzeug, dessen Durchmesser etwas kleiner
ist als der des Halbzeuges 10. Nachdem das Formteil 6 mit dem Ende des drahtförmigen
Halbzeuges 10 vorläufig verschweißt ist, wird die Verbindungszone 8 zwischen ihnen
mit einem Laser bearbeitet, welcher um die Verbindungszone 8 herumgeführt wird. Alternativ
kann der Verbund aus dem Halbzeug 10 und dem Formteil 6 um seine Längsachse 11 gedreht
werden, wobei der Laser stationär auf die Verbindungszone 8 gerichtet bleibt. Durch
das Laserschweißen wird in der Verbindungszone 8 eine Legierung ausgebildet, welche
aus den Bestandteilen der Werkstoffe der beteiligten Drahtabschnitte besteht und sich
über den gesamten Querschnitt des Formteils 6 und des Zwischenstücks 9 erstreckt.
Anschließend wird ein Verbundteil 12, welches aus dem Formteil 6, der Verbindungszone
8 und einem Zwischenstück 9 aus dem Halbzeug 10 besteht, vom Halbzeug 10 abgetrennt
und stumpf auf die noch geradlinig verlaufende Masseelektrode 4 geschweißt. Das kann
zunächst durch elektrisches Widerstandsschweißen erfolgen und anschließend durch Laserschweißen
verstärkt werden. Anschließend wird die Masseelektrode 4 im rechten Winkel zur Mittelelektrode
3 hin gebogen, wie in Figur 1 dargestellt.
Figur 2a zeigt, dass das Verbundteil 12 nicht stumpf auf die Masseelektrode 4 geschweißt
werden muss. Es besteht auch die Möglichkeit, in der Masseelektrode 4 ein Sackloch
13 vorzusehen, in welches das Verbundteil 12 gesteckt und verschweißt wird, in diesem
Fall zweckmäßigerweise nur durch elektrisches Widerstandsschweißen.
Figur 2b zeigt eine weitere Möglichkeit, die Masseelektrode 4 zu armieren, nämlich
mittels eines Verbundteils 12, dessen Zwischenstück 9 mit einem Kopf 9a versehen ist,
welcher durch Stauchen gebildet sein kann. Ein solches Verbundteil 12 wird von hinten
her in ein durchgehendes Loch 14 der Masseelektrode 4 gesteckt und mit ihr an der
der Mittelelektrode 3 abgewandten Seite der Masseelektrode 4 verschweißt, dort, wo
der Kopf 9a an der Masseelektrode 4 anschlägt. In diesem Fall kann das Verschweißen
allein durch Laserschweißen erfolgen. An der der Mittelelektrode 3 zugewandten Seite
schließt das Formteil 6 bündig mit der Oberfläche der Masseelektrode 4 ab.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Figur 2c, in welcher das Verbundteil 12 stumpf
mit dem Ende der Masseelektrode 4 verschweißt und diese so gebogen wird, dass sie
der Mantelfläche der armierten Mittelelektrode 3 zugewandt ist.
Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Zündkerze unterscheidet sich
von der in Figur 1 dargestellten Zündkerze dahingehend, dass bei der Mittelelektrode
3 die Edelmetallspitze 5 und bei der Masseelektrode 4 das Formteil 6 schlanker und
dünner ausgebildet sind, so dass zwischen der Edelmetallspitze 5 und der unedlen Mittelelektrode
3 ein beträchtlicher Durchmesserunterschied besteht, der durch eine konische Verbindungszone
7 überbrückt wird. Entsprechend besteht zwischen dem Formteil 6 und dem unedlen Sockel
9, welcher auf die Masseelektrode 4 geschweißt ist, ein beträchtlicher Durchmesserunterschied,
welcher durch eine konische Verbindungszone 8 überbrückt wird. Diese Ausführungsform
zeichnet sich durch einen sparsamen Edelmetalleinsatz und durch eine niedrigere Zündspannung
aus.
Bezugszahlenliste:
[0023]
- 1.
- Körper der Zündkerze
- 2.
- Isolator
- 3.
- Mittelelektrode
- 4.
- Masseelektrode
- 5.
- Edelmetallspitze
- 6.
- Formteil
- 7.
- Verbindungszone
- 8.
- Verbindungszone
- 9.
- Zwischenstück, als Sockel ausgebildet
- 9a.
- Kopf
- 10.
- Halbzeug
- 11.
- Längsachse
- 12.
- Verbundteil
- 13.
- Sackloch
- 14.
- durchgehendes Loch
1. Zündkerze
- mit einem Körper (1) aus einem unedlen metallischen Werkstoff, in welchem ein Isolator
(2) angeordnet ist,
- mit einer im Isolator (2) angeordneten Mittelelektrode (3),
- mit einer von dem Körper (1) ausgehenden Masseelektrode (4), auf welche ein der
Mittelelektrode (3) zugewandtes Formteil (6) geschweißt ist, dessen Masse überwiegend
aus einem oder mehreren Edelmetallen besteht, und
- mit einem zwischen dem Formteil (6) und der Masseelektrode (4) vorgesehenen Zwischenstück
(9), welches einerseits mit dem Formteil (6) und andererseits mit der Masseelektrode
(4) verschweißt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (9) einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, der allenfalls
unwesentlich von dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten der unedlen Masseelektrode
(4) abweicht.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (9) aus demselben Werkstoff wie die unedle Masseelektrode (4) besteht.
3. Zündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) aus Platin
oder aus einer Platinbasislegierung, die einen oder mehrere der Bestandteile Iridium,
Rhodium, Ruthenium, Palladium, Wolfram, Nickel und Osmium enthält,
aus Iridium
oder aus einer Iridiumbasislegierung besteht, welche einen oder mehrere der folgenden
Bestandteile enthält: Rhodium, Platin, Nickel, Chrom, Palladium, Rhenium.
4. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil ein Oxid eines oder mehrerer der Elemente Zirkon, Yttrium, Hafnium,
Cer, Titan, Magnesium, Barium, Lanthan enthält.
5. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (9) stumpf auf die unedle Masseelektrode (4) geschweißt ist.
6. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus dem Formteil (6) und dem Zwischenstück (9) gebildetes Verbundteil (12) in
einem Sackloch (13) der unedlen Masseelektrode (4) steckt.
7. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus dem Formteil (6) und dem Zwischenstück (9) gebildetes Verbundteil (12) in
einem Loch (14) der unedlen Masseelektrode (4) steckt, welches durch die Masseelektrode
(4) durchgeht, und dass das Zwischenstück (9) an der der Mittelelektrode (3) abgewandten
Seite der Masseelektrode (4) mit dieser verschweißt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) über den Rand des Loches (13) in Richtung zur Mittelelektrode (3)
vorsteht.
9. Zündkerze nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) mit der der Mittelelektrode (3) zugewandten Oberfläche der Masseelektrode
(4) bündig abschließt.
10. Verfahren zum Armieren einer Masseelektrode (4) einer Zündkerze nach einem der vorstehenden
Ansprüche mit einem Formteil (6), dessen Masse überwiegend aus einem oder mehreren
Edelmetallen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) auf ein Zwischenstück (9) aus einem Werkstoff geschweißt wird, dessen
thermischer Ausdehnungskoeffizient nicht oder allenfalls unwesentlich vom thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der unedlen Masseelektrode (4) abweicht und dass der so gebildete
Verbundteil (12) anschließend mit der unedlen Masseelektrode (4) verschweißt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundteil (12) mit der Masseelektrode (4) verschweißt wird, solange diese noch
geradlinig verläuft, und dass die Masseelektrode (4) erst danach in Richtung zur Mittelelektrode
(3) gebogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) und das Zwischenstück (9) zunächst vorläufig miteinander verbunden
und anschließend durch einen Laser oder durch Elektronenstrahlschweißen miteinander
verschweißt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) und das Zwischenstück (9) um ihre gemeinsame Längsmittelachse (11)
gedreht und dabei mit dem Laser verschweißt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) und das Zwischenstück (9) durch elektrisches Widerstandsschweißen
oder durch Kaltverschweißen vorläufig miteinander verbunden werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Formteil (6) und als Zwischenstück (9) Drahtabschnitte verwendet werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) und ein Draht, aus welchem das Zwischenstück (9) gebildet wird,
vorläufig stumpf miteinander verschweißt, ein dadurch gebildetes Verbundteil (12) vom Drahtvorrat abgetrennt und danach die Verbindungszone
(8) zwischen dem Formteil (6) und dem Draht zur Bildung einer sich über den gesamten
Querschnitt erstreckenden Legierung zusätzlich mit einem Laser oder durch Elektronenstrahlschweißen
verschweißt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (6) und ein Draht, aus welchem das Zwischenstück (9) gebildet wird,
vorläufig stumpf miteinander verschweißt, danach die Verbindungszone (8) zwischen
dem Formteil (6) und dem Draht zur Bildung einer sich über den gesamten Querschnitt
erstreckenden Legierung zusätzlich mit einem Laser oder durch Elektronenstrahlschweißen
verschweißt werden und anschließend ein dadurch gebildetes Verbundteil (12) vom Drahtvorrat abgetrennt wird.