[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrkomponentiges Hörgerätesystem sowie ein Verfahren
zu seinem Betrieb, insbesondere zur Datenübertragung zwischen Komponenten des Hörgerätesystems.
[0002] Hörgeräte dienen in erster Linie dazu, hörgeschädigten Patienten ein möglichst natürliches
Hörempfinden zu ermöglichen und diesbezüglich in der Regel medizinisch bedingte Funktionsstörungen
der Hörorgane zu kompensieren. Dabei haben sie, wie die meisten medizinischen Hilfsmittel,
dieser Funktionalität zu genügen, ohne für ihren Träger anderweitige Beeinträchtigungen
herbeizuführen. Derartige Beeinträchtigungen können zum einen aus einem unangemessenen
Gewicht des Hörgerätes oder auch aus mit dem Tragen von Hörgeräten verbundenen Bewegungseinschränkungen
folgen. Daneben spielen bei medizinischen Hilfsmitteln, die im Bereich des Gesichts
bzw. des Kopfes angeordnet werden müssen, ästhetische Gesichtspunkte eine besondere
Rolle. Das gilt insbesondere, da häufig angestrebt wird, dass der Umgebung eines derart
ausgestatteten Patienten das durch das Hörgerät kompensierte Gebrechen weitgehend
verborgen bleiben soll.
[0003] Die genannten Anforderungen führen zu einer fortschreitenden Gewichtsreduzierung
und Miniaturisierung zumindest der in Ohrnähe getragenen Hörgerätekomponenten. Dieser
Miniaturisierung sind jedoch aufgrund der zunehmenden Komplexität und Funktionalität
moderner Hörgeräte Grenzen gesetzt, weshalb sich mehrkomponentige Systeme etabliert
haben, in denen einzelne Funktionen des Hörgeräts in ein Zusatzgerät oder andere unabhängig
vom Ohr zu platzierende Komponenten ausgelagert wurden. Um diese ausgelagerten Funktionen
dennoch nutzen zu können, ist zumindest teilweise eine Kommunikation zwischen am Ohr
des Patienten angeordneten Komponenten des Hörgerätesystems und weiteren Komponenten,
die sich an einem anderen Ort befinden können, erforderlich. Insbesondere aus den
Komfortanforderungen, die an moderne Hörgeräte gestellt werden, folgt, dass diese
Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten eines Hörgerätesystems in der Regel
drahtlos erfolgt. Das gilt in gleicher Weise für Hörgerätesysteme, die mehrere an
oder in den Ohren anzuordnende Komponenten umfassen, die in eine Kommunikationsverbindung
einbezogen werden.
[0004] Die
DE 10 2004 047 759 B3 beschreibt ein Hörhilfegerät, das die Übertragung und Verstärkung eines Nutzsignals
insbesondere in schwieriger, d. h. störsignal-behafteter, Umgebung verbessern soll.
Hierzu wird vorgeschlagen, Signale zwischen einem ersten Hörhilfegerät, das von einem
ersten Hörhilfegeräteträger getragen wird, und einem zweiten Hörhilfegerät, das von
einem zweiten Hörhilfegeräteträger getragen wird, zu übertragen. Dabei kann das übertragene
Signal Steuerparameter, Schallfeld-Kennwerte oder ein Audio-Signal umfassen. Ferner
ist es möglich, dass die Signalübertragung zwischen dem ersten Hörhilfegerät und dem
zweiten Hörhilfegerät über wenigstens ein weiteres Hörhilfegerät, das von wenigstens
einem weiteren Hörhilfegeräteträger getragen wird, zu übertragen. Das dritte Hörhilfegerät
erfüllt dabei die Funktion einer Relaisstation
[0005] Unter Hörgerätesystemen im Sinne der Erfindung sind im Folgenden alle mehrkomponentigen
Hörgerätesysteme zu verstehen, die mindestens eine am oder im Ohr eines Patienten
anzuordnende Komponente umfassen, und die eine weitere Komponente umfassen, die zumindest
teilweise und/oder zeitweise in einer Kommunikationsverbindung zur am Ohr zu tragenden
Komponente steht. Diese weitere Komponente kann unabhängig vom Ohr des Patienten angeordnet
sein und/oder in binauralen Systemen eine weitere am oder im anderen Ohr des Patienten
anzuordnende Komponente umfassen. In diesem Sinne sind Hörgeräte umfasst, die während
einzelner Sitzungen bei einem Hörgeräteakustiker unter Zuhilfenahme eines geeigneten
Programmiergerätes an die persönlichen Bedürfnisse des jeweiligen Hörgeräteträgers
angepasst werden können und/oder über Zusatzgeräte verfügen, über die der Patient
selbst oder eine weitere Person unabhängig vom Hörgeräteakustiker eine Anpassung bzw.
Einstellung bestimmter Parameter am Hörgerät selbst vornehmen kann.
[0006] Das drahtlose Verbindungskonzept bringt es mit sich, dass mit Ausnahme von Systemen,
die über induktive Kopplungen mit Energie versorgt werden können, jede Komponente
eines mehrkomponentigen Hörgerätesystems über eine eigene Energiequelle verfügen muss.
Für Komponenten, die direkt am oder im Ohr eines Patienten getragen werden, folgt
aus den anfangs beschriebenen Anforderungen, dass eine derartige Energiequelle möglichst
klein und leicht auszulegen ist, andererseits jedoch über eine ausreichende Kapazität
verfügen muss, um über einen längeren Zeitraum die Funktionsfähigkeit des Hörgerätesystems
zu gewährleisten, ohne zwischenzeitlich häufige Wartungsmaßnahmen erforderlich zu
machen. Aus diesem Grund werden Hörgerätesysteme in der Regel so ausgelegt, dass sich
zumindest die direkt am oder im Ohr des Patienten getragenen Komponenten des Hörgerätesystems
durch einen sehr geringen Energieverbrauch auszeichnen. Das gilt für die Aufrechterhaltung
der Funktionalität als medizinisches Hilfsmittel ebenso, wie für die Realisierung
der Kommunikation zwischen einzelnen Hörgerätekomponenten. Für diese Kommunikation
haben sich Standarts einer induktiven drahtlosen Übertragung von Daten zwischen einzelnen
Komponenten mehrkomponentiger Hörgerätesysteme etabliert.
[0007] Bei der induktiven drahtlosen Übertragung von Daten von einer ohrnah zu tragenden
Komponente eines Hörgerätesystems an ein mit einer geeigneten Empfangseinrichtung
ausgestattetes Gerät, zum Beispiel ein Zusatzgerät in Form einer Relay-Station, eines
Programmiergerätes oder einer Fernbedienung, besteht die Problematik, dass aufgrund
der relativ geringen Kapazität, Spannung und Spitzenstrombelastbarkeit üblicherweise
eingesetzter Batterien auch die maximale Sendeleistung derartiger ohrnah zu tragender
Komponenten eines Hörgerätesystems sehr begrenzt ist. Dadurch ergibt sich eine entsprechend
geringe Sendereichweite. Insbesondere für heute gebräuchliche induktive Systeme kommt
hinzu, dass im normalerweise verwendeten Nahfeld die Reduzierung der Feldstärke in
Abhängigkeit von der Entfernung zum Sender besonders stark ins Gewicht fällt. Entsprechend
werden mit heute bekannten induktiven Systemen auf der Strecke von einer am Ohr zu
tragenden Komponente eines Hörgerätesystems zu einer Empfangseinrichtung entsprechend
ihrer Auslegung nur Distanzen von ca. 30 cm überbrückt. Aufgrund des geringen Pegels
des Nutzsignals an der Empfangseinrichtung können schon sehr leistungsarme Störquellen
die Übertragungsqualität massiv beeinflussen oder die Identifizierung der zu übertragenden
Daten erschweren bzw. verhindern.
[0008] Wesentliche Komponenten eines Hörgerätesystems einschließlich zum Datenempfang ausgelegter
Zusatzgeräte erzeugen jedoch konstruktionsbedingt elektromagnetische Emissionen, die
während der Datenübertragung als Störquellen wirken und sich während der Datenübertragung
zwischen den einzelnen Komponenten in unmittelbarer Nähe der Übertragungsstrecke,
insbesondere des jeweils aktiven Empfängers, in induktiven Systemen also in der Nähe
der jeweils aktiven Empfangsspule, befinden. Solche Störquellen sind zum Beispiel
die Induktivitäten getakteter Spannungsregler oder auch die Versorgungs- und Ausgangsleitungen
praktisch aller getakteten elektronischen Schaltkreise. Derartige Schaltkreise kommen
beispielsweise zur Ansteuerung von Displays zum Einsatz. Geräte mit Displays stellen
in diesem Zusammenhang insgesamt starke Emittenten dar. Im eigentlichen Hörgerät,
also in ohrnah zu tragenden Komponenten, kann als weitere Störquelle der Hörgeräte-Hörer
selbst hinzukommen.
[0009] Es ist bekannt, als Störquellen wirkende Baugruppen abzuschirmen. Eine effektive
Schirmung magnetischer Störfelder erfordert jedoch die Verwendung von Bauelementen
mit relativ großem Platzbedarf, zum Beispiel in µ-Metallboxen. Insbesondere bei im
oder am Ohr zu tragenden Komponenten von Hörgeräten ist der erforderliche Platz dafür
meist nicht vorhanden und der damit verbunden Gewichtsnachteil nicht akzeptabel. Ein
hinreichend großer Abstand der Empfangsspule zu als Störquellen wirkenden Baugruppen
kann insbesondere bei im oder am Ohr zu tragenden Komponenten von Hörgeräten ebenfalls
nicht realisiert werden. Auch bei Zusatzgeräten, die nicht in unmittelbarer Nähe des
Ohres zu tragen sind, geht der Trend zur Integration einer hohen Funktionalität im
Gerät bei möglichst minimalen Abmessungen, so dass auch hier das Volumen der verwendeten
Baugruppen sowie deren maximaler Abstand zueinander möglichst klein gehalten werden
sollen.
[0010] Unter der Annahme, dass die lokale Anordnung von Sende- bzw. Empfangsspulen und aller
Störquellen im Hörgerät bzw. in den Komponenten des Hörgerätesystems fest und zumindest
während der Datenübertragung bekannt ist, kann die empfangende Spule prinzipiell in
einem Minimum des zu erwartenden Störfeldes platziert werden. Es sind zum Beispiel
orthogonale Ausrichtungen von sich beeinflussenden Spulen und/oder Störfeldern bekannt.
Es ist außerdem bekannt, durch Erzeugung von definierten Gegenfeldern eine lokale
Störfeldkompensation vorzunehmen. Dies führt jedoch zu signifikanten Einschränkungen
in Bezug auf Designfreiheit und Miniaturisierungsgrad derartig ausgelegter Geräte.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit anzugeben, sicher Daten
zwischen einzelnen Komponenten eines mehrkomponentigen Hörgerätesystems auszutauschen,
ohne die Nachteile des Standes der Technik in Kauf nehmen zu müssen.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Hörgerätesystem mit den Merkmalen von Anspruch
1 und durch eine Hörgerätekomponente eines mehrkomponentigen Hörgerätesystem nach
Anspruch 13. Die Ansprüche 2 bis 12 geben vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen
Hörgerätesystems an. Die Ansprüche 14 bis 17 geben vorteilhafte Ausgestaltungen einer
erfindungsgemäßen Hörgerätekomponente an. Anspruch 18 gibt ein Verfahren zum Betrieb
eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems an, und die Ansprüche 19 bis 24 betreffen
vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
[0013] Die Erfindung beruht im wesentlichen darauf, identifizierte Störquellen zumindest
während der Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus zu versetzen, in dem eine
gegenüber dem normalen Betriebsmodus dieser Störquellen zumindest abgeschwächte Einkopplung
von Störsignalen in einen oder alle an der Datenübertragung beteiligten Empfänger
erfolgt. Diese Änderung des Betriebsmodus von Störquellen kann deren kurzzeitige Abschaltung
umfassen, aber auch in einer Änderung des Betriebsmodus der identifizierten Störquelle
bestehen, in der sich lediglich die Abstrahleigenschaften der Störquelle ändern, die
Funktionen der als Störquelle wirkenden Bauelemente jedoch während der Datenübertragung
erhalten bleiben. Eine derartige Veränderung kann die Reduzierung der Störleistung
durch eine Reduzierung der in die Störquelle eingespeisten Leistung oder eine Veränderung
des Störspektrums umfassen, was bei getakteten Bauelementen gegebenenfalls mit einer
Taktänderung verbunden ist.
[0014] Typische Verfahren zur drahtlosen, insbesondere einer induktiven Datenübertragung
zwischen den Komponenten des Hörgerätesystems können in Einklang mit der Erfindung
vorteilhafterweise so adaptiert werden, dass der Zeitpunkt, zu dem mindestens ein
Sender arbeitet, genau bekannt ist. Zu diesem Zeitpunkt wird dann zumindest eine Störquelle
in einen anderen Betriebsmodus versetzt, um den Empfang der gesendeten Signale bzw.
die Datenübertragung zu erleichtern.
[0015] Eine Minimalkonfiguration zur Nutzung der Erfindung umfasst somit ein mehrkomponentiges
Hörgerätesystem mit mindestens einer ersten am oder im Ohr eines Patienten anzuordnenden
Komponente zur Erzeugung und/oder Verstärkung eines Hörreizes und mindestens einer
weiteren Komponente, die zumindest teilweise und/oder zeitweise in einer drahtlosen
Kommunikationsverbindung, über die eine Datenübertragung erfolgen kann, zur am oder
im Ohr zu tragenden Komponente steht, wobei schaltungstechnische Mittel umfasst sind,
die mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle zumindest während der
Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus versetzen können, in dem durch diese
mindestens eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte
Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung beteiligten Empfänger
erfolgt.
[0016] Mit der Deaktivierung der Störquellen bzw. einer Reduzierung der Störleistung oder
einer Manipulation des Störspektrums kann temporär zu genau definierten Zeitpunkten
die Empfangssituation in einer empfangenden Komponente des Hörgerätesystems, also
beispielsweise einem Zusatzgerät, erheblich verbessert werden, ohne die Leistungsfähigkeit
der einzelnen Komponenten im Normalbetrieb merklich zu beeinträchtigen, wenn die Änderung
des Betriebsmodus der Störquellen lediglich in kurzen Zeitfenstern erfolgt, in denen
auftretenden Abweichungen vom Normalbetrieb des Hörgerätesystems nicht wahrnehmbar
sind.
[0017] In bestimmten Fällen sind auch Änderungen des Betriebsmodus von Störquellen denkbar,
die Abweichungen vom Normalbetrieb des Hörgerätesystems bedingen, die oberhalb der
Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen. Da es sich beispielsweise bei der Datenübertragung
von einer ohrnah zu tragenden Komponente eines Hörgerätesystems an ein Zusatzgerät
um einen Betriebsfall handelt, der in der normalen Applikation eines Hörgerätesystems
sehr selten auftritt, zum Beispiel während einer Programmiersitzung beim Auslesen
der Hörgerätedaten oder bei einer Statusabfrage der Hörgerätekomponenten durch eine
Fernbedienung, ist die damit verbundene möglicherweise wahrnehmbare Leistungseinschränkung
tolerabel. So wird das kurzzeitige Abschalten des Hörgeräte-Hörers oder einer Anzeigeeinheit
auf dem Zusatzgerät kaum störende Auswirkungen haben.
[0018] Vorteilhafterweise können auch Mittel umfasst sein, die den Funktionsverlust einer
abgeschalteten Störquelle zumindest kurzzeitig kompensieren. So kann beispielsweise
bei Schaltreglern die Überbrückung der Ausfallzeit durch hinreichend dimensionierte
Stützkondensatoren erfolgen.
[0019] Vorteilhafterweise erfolgt die Änderung des Betriebsmodus der identifizierten Störquellen,
gegebenenfalls deren Abschaltung, während der Übertragung von Daten in allen Komponenten
des Hörgerätesystems, die sich während des Bestehens der drahtlosen Kommunikationsverbindung
in der Nähe beteiligter Empfänger befinden. Die Abschaltung bzw. Änderung des Betriebsmodus
der Störquellen sowohl in der empfangenden Komponente, als auch in der sendenden Komponente
hat den Vorteil, dass auch der Einfluss von Störquellen in der sendenden Komponente,
die bei relativ geringer Entfernung zwischen Sender und Empfänger auch im Nahbereich
Empfangsstörungen oder Interferenzen im Empfänger der empfangenden Komponente bewirken
können, verringert oder ausgeschlossen wird. Eine Beeinträchtigung der Übertragung
von Daten bei auslegungsbedingt sehr geringen Abständen zwischen den einzelnen Komponenten
des Hörgerätesystems wird so vorgebeugt.
[0020] An Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems bestehend aus zwei
Komponenten;
- Fig. 2
- ein Prinzipschaltbild eines binauralen Hörgerätesystems mit erfindungsgemäßer Datenübertragung;
und
- Fig. 3
- ein Prinzipschaltbild eines binauralen erfindungsgemäßen Hörgerätesystems mit einem
zur Datenkommunikation geeigneten Zusatzgerät.
[0021] Fig. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen Hörgerätesystems, bestehend
aus zwei Komponenten. Die beiden Komponenten des Hörgerätesystems sind eine am Ohr
eines Patienten zu tragende Hörgerätekomponente 1 zur Schalldruckverstärkung sowie
ein Zusatzgerät 2, mit dem einzelne akustische Parameter der am Ohr zu tragenden Hörgerätekomponente
eingestellt werden können, wie das beispielsweise mit Hilfe einer Fernbedienung vom
Patienten selbst vorgenommen werden kann. In einer nicht dargestellten Alternative
kann das Zusatzgerät auch ein Programmiergerät eines Hörgeräteakustikers sein.
[0022] Zur Vornahme der Einstellungen ist eine Kommunikation zur Datenübertragung zwischen
der Hörgerätekomponente 1 und dem Zusatzgerät 2 erforderlich. Während der Datenübertragung
wird das Zusatzgerät 2 in die Nähe der am Ohr getragenen Hörgerätekomponente 1 gebracht,
so dass es sich innerhalb der Reichweite der an der Hörgerätekomponente 1 befindlichen
Datenübertragungsmittel befindet. Vorliegend erfolgt die Datenübertragung drahtlos
über eine induktive Datenübertragungsstrecke. Zu diesem Zweck befindet sich in der
am Ohr zu tragenden Hörgerätekomponente 1 sowie im Zusatzgerät 2 mindestens je eine
Spule 3, 4, die als Sender und Empfänger genutzt werden kann. Die am Ohr zu tragende
Hörgerätekomponente 1 umfasst des Weiteren eine Empfängerbaugruppe 5, eine Steuereinheit
6 sowie eine Senderbaugruppe 7. An der empfangenden Spule 3 eingehende Signale werden
zunächst der Empfängerbaugruppe 5 zugeleitet, dort entsprechend aufbereitet und in
Form verwertbarer Ausgangssignale der Steuereinheit 6 zugeführt. In der Steuereinheit
6 erfolgen verschiedene Formen einer Signalverarbeitung, um die empfangenen Signale
in für die Funktionalität des Hörgerätesystems sinnvoller Weise nutzen zu können.
Des Weiteren verfügt die Steuereinheit 6 über Mittel, den jeweiligen Betriebsmodus
einzelner identifizierter Störquellen 8,9,10 zu verändern. Als solche Störquellen
können insbesondere getaktete elektronische Komponenten, wie Schaltregler oder andere
zu oberwellenreichen Emissionen neigende Bauelemente, aber auch Komponenten, die unmittelbar
Bestandteil der akustischen Übertragungsstrecke des Hörgerätes sind, wirken. Vorliegend
umfasst die akustische Übertragungsstrecke ein Mikrofon 11, einen Verstärker 12 und
einen Lautsprecher 13 in Form eines im Ohr zu platzierenden Hörers. Dieser Lautsprecher
13 kann ebenfalls als Störquelle wirken. Die Identifikation der Störquellen kann an
Hand der Bauteilspezifikation oder durch entsprechende Messungen bereits während der
Konzeption des Hörgerätessystems erfolgen. Das Zusatzgerät 2 umfasst ebenfalls eine
Empfängerbaugruppe 14, eine Steuereinheit 15, eine Senderbaugruppe 16 sowie weitere
Störquellen 17, 18, darunter auch ein Display 19.
[0023] Das dargestellte Hörgerätesystem ist so ausgelegt, dass der Zeitpunkt, zu dem die
Spule 3 in der Hörgerätekomponente 1 als Sender arbeitet, im Zusatzgerät 2 genau bekannt
ist. Zu diesem Zweck ist ein Kommunikationsprotokoll so ausgelegt, dass die Hörgerätekomponente
1 stets nur auf eine Anfrage durch das Zusatzgerät 2 Daten sendet und nie selbständig
eine Übertragung initiiert. Das Zusatzgerät 2, das über eine leistungsfähige Stromversorgung
und entsprechend über eine relativ hohe Sendeleistung verfügt, sendet somit an die
Hörgerätekomponente 1 eine Anfrage in Form einer Aufforderung zur Übertragung gewünschter
Daten. Die relativ hohe Sendeleistung der Senderbaugruppe 16 des Zusatzgerätes 2 garantiert
dabei, dass diese Aufforderung zuverlässig von der Hörgerätekomponente 1 identifiziert
werden kann, auch wenn die Störquellen 8,9,10,13 in der Hörgerätekomponente 1 und
die Störquellen 17, 18, 19 in dem Zusatzgerät 2 unverändert in Betrieb sind. Zeitgleich
mit der Anfrage veranlassen die Steuereinheiten 6, 15 eine Änderung im Betriebsmodus
der Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, in diesem Fall eine Abschaltung. Während
der Übertragung der Daten von der Hörgerätekomponente 1 zum Zusatzgerät 2 bleiben
nun sowohl in der sendenden Hörgerätekomponente 1 als auch im empfangenden Zusatzgerät
2 alle Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, die nicht unmittelbar zum Senden bzw.
Empfangen der Daten benötigt werden, für die Dauer der Übertragung, also beispielsweise
für 50ms, deaktiviert. Die Hörgerätekomponente 1 reagiert ausschließlich auf die Anforderung
durch das Zusatzgerät 2 mit dem Senden der angeforderten Daten. Auf diese Weise wird
durch eine ereignisgesteuerte Änderung des Betriebsmodus der Störquellen 8, 9, 10,
13, 17, 18, 19 gesichert, dass während der Übertragung von Daten zwischen den Komponenten
1, 2 des Hörgerätesystems Störeinflüsse reduziert werden.
[0024] Alternativ können dafür geeignete Störquellen statt einer Abschaltung auch kurzzeitig
in einen Betriebszustand versetzt werden, der gegebenenfalls energetisch ungünstiger
ist, also den Energieverbrauch der batteriebetriebenen Hörgerätekomponente 1 kurzzeitig
erhöht, in dem die Störemissionen aber in einem für den Empfänger unkritischen Frequenzbereich
liegen. Zusätzlich kann die Qualität der Kommunikationsverbindung dadurch verbessert
werden, dass die Störquellen 8, 9, 10, 13, 17, 18, 19 auch dann in einen störarmen
Betriebszustand versetzt werden, wenn das Zusatzgerät 2 Daten an die Hörgerätekomponente
1 übermittelt.
[0025] Es ist zur Umsetzung der Erfindung bereits ausreichend, während einer soeben beschriebenen
Datenübertragung einzelne Störquellen, beispielsweise solche Störquellen, die besonders
kritische Störungen in Form besonders schwer von Nutzsignalen zu unterscheidende Störsignale
aussenden, in einen Betriebsmodus zu versetzen, in dem durch diese mindestens eine
Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte Einkopplung
von Störsignalen in einen an der Datenübertragung beteiligten Empfänger erfolgt. Vorteilhafterweise
werden jedoch alle identifizierten Störquellen in Reichweite der an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger in einen derartigen Betriebsmodus versetzt.
[0026] Fig. 2 zeigt ein Prinzipschaltbild eines binauralen Hörgerätesystems mit erfindungsgemäßer
Datenübertragung. Ein derartiges binaurales Hörgerätesystem weist zwei separate Hörgerätekomponenten
1, 21 zur Schalldruckverstärkung auf, die jeweils an einem Ohr des Hörgeräteträgers
angeordnet sind. Zwischen diesen Hörgerätekomponenten ist ebenfalls eine Kommunikation
zum Datenaustausch erforderlich. Dies ergibt sich einerseits aus der Notwendigkeit
eines Parameterabgleichs und verschiedenen Statusabfragen, die regelmäßig ausgeführt
werden müssen, und andererseits aus physikalischen Gegebenheiten, die zur Realisierung
bestimmter Hörgerätefunktionen das Zusammenwirken von mindestens zwei zueinander beabstandet
angeordneten Mikrophonen erfordern. Die Kommunikation zwischen derartigen Hörgerätekomponenten
muss dabei in der Regel in wesentlich kürzeren Zeitabständen erfolgen, als das beispielsweise
zur Parametereinstellung durch externe Zusatzgeräte der Fall ist. Bei Vorliegen zweier
unabhängiger Hörgerätekomponenten zur Schalldruckverstärkung sind diese jeweils mit
einer separaten Energieversorgung ausgestattet, die in der Regel symmetrisch ausgelegt
sein wird, d.h. jede der Hörgerätekomponenten verfügt nur über eine sehr kleine Batterie
mit begrenzter Kapazität. In diesem Falle wäre es ungünstig, einer der Hörgerätekomponenten
Kommunikationsaufgaben zuzuweisen, die mit einem gegenüber der anderen Hörgerätekomponente
deutlich höheren Energieverbrauch verbunden sind, da das zur früheren Erschöpfung
der Batterie in der jeweiligen Hörgerätekomponente führen würde und das der Aufgabe
der Erfindung teilweise zuwider liefe.
[0027] Aus diesem Grunde sind im vorliegenden binauralen Hörgerätesystem die Kommunikationsmittel
in den einzelnen Hörgerätekomponenten symmetrisch ausgelegt, d.h. jede der beiden
Hörgerätekomponenten 1, 21 verfügt über die gleichen Mittel zur Aufrechterhaltung
bzw. Herstellung einer Kommunikationsverbindung zum Datenaustausch, und das zu ihrem
Betrieb erforderliche Kommunikationsprotokoll ist ebenfalls symmetrisch ausgelegt.
Jede der Hörgerätekomponenten 1, 21 verfügt über eine Spule 3, 23, die als Sender
und Empfänger genutzt werden kann. Jede der Hörgerätekomponenten 1, 21 umfasst des
weiteren eine Empfängerbaugruppe 5, 25, eine Steuereinheit 6, 26 sowie eine Senderbaugruppe
7, 27. Die Verknüpfung der einzelnen Baugruppen kann analog des vorangegangenen Ausführungsbeispiels
vorgenommen werden. Die Steuereinheiten 6, 26 verfügen wiederum über Mittel, den jeweiligen
Betriebsmodus einzelner identifizierter Störquellen 8, 28, 9, 29, 10, 30 zu verändern.
Jede Hörgerätekomponente 1, 21 beinhaltet des weiteren je eine akustische Übertragungsstrecke
mit einem Mikrophon 11, 31, einem Verstärker 12, 32 und einem Lautsprecher 13, 33
als schalldruckerzeugender Ausgabeeinheit.
[0028] Auch in derartigen Hörgerätesystemen ist es möglich, das Kommunikationsprotokoll
so auszulegen, dass der Zeitpunkt, zu dem eine Spule 3, 23 in einer der Hörgerätekomponenten
1, 21 als Sender arbeitet, genau bekannt ist. Abweichend zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel
erfolgt diese Synchronisation jedoch nicht ereignisgesteuert durch ein Anfrage-Antwort-System,
sondern zeitgesteuert. Zu diesem Zwecke verfügen die Steuereinheiten 6, 26 zusätzlich
über Mittel zur Generierung einer Zeitinformation, beispielsweise über einen Timer-Schaltkreis
20, 40, der zumindest in regelmäßigen Abständen ein Zeitsignal an die Steuereinheit
6, 26 übermittelt. Bei entsprechender Synchronität dieser an die Steuereinheiten 6,
26 übermittelten Zeitsignale kann darauf aufbauend genau zeitgleich von den beiden
Hörgerätekomponenten 1, 21 eine Kommunikationsverbindung zur Übertragung unterschiedlicher
Daten hergestellt werden, wobei während der Dauer des Bestehens dieser Kommunikationsverbindung
wiederum in erfindungsgemäßer Weise eine Änderung des Betriebsmodus bekannter Störquellen
8, 28, 9, 29, 10, 30 sowie 13, 33 erfolgt, wodurch sich diese Störquellen 8, 28, 9,
29, 10, 30, 13, 33 in einem Betriebsmodus befinden, in dem zumindest eine abgeschwächte
Einkopplung von Störsignalen in den jeweils an der Datenübertragung beteiligten Empfänger
erfolgt. Die Kommunikation zwischen den beiden Hörgerätekomponenten 1, 21 kann somit
weitgehend frei von Störeinflüssen erfolgen, d.h. auch bei geringer Sendeleistung
besteht eine hohe Übermittlungssicherheit der zu übertragenden Daten.
[0029] Fig. 3 zeigt ein Prinzipschaltbild eines binauralen erfindungsgemäßen Hörgerätesystems
mit einem zur Datenkommunikation geeigneten Zusatzgerät. Im Ausführungsbeispiel in
Fig. 3 sind die Vorzüge der beiden bereits angeführten Ausführungsbeispiele vereint.
Zum einen umfasst dieses Hörgerätesystem zwei separate Hörgerätekomponenten 1, 21,
die jeweils an einem Ohr des Hörgeräteträgers angeordnet sind, und zum anderen umfasst
das dargestellte Hörgerätesystem ein Zusatzgerät 2, das mit einer der Hörgerätekomponenten
21 eine Kommunikationsverbindung herstellen kann. Die Kommunikationsverbindung zwischen
den beiden Hörgerätekomponenten 1, 21 wird zeitabhängig zyklisch hergestellt. Entsprechend
zeitabhängig erfolgt eine Änderung des Betriebsmodus identifizierter Störquellen 8,
9, 10, 13, 28, 29, 30, 33. Die Kommunikation zwischen dem Zusatzgerät 2 und der Hörgerätekomponente
21 erfolgt ereignisgesteuert durch ein Anfrage-Antwort-System, wobei zumindest die
Anfrage stets vom Zusatzgerät 2 ausgeht und mit wesentlich höherer Sendeleistung übermittelt
wird. Entsprechend ereignisabhängig erfolgt durch die Anfrage die Änderung des Betriebsmodus
der identifizierten Störquellen 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33.
[0030] Die Initiierung einer Kommunikationsverbindung durch eine Anfrage, die mit hoher
Sendeleistung übermittelt wird, ist immer dann sinnvoll, wenn die abfragende Komponente
des Hörgerätesystems, vorliegend also das Zusatzgerät 2, über ausreichende Energiereserven
verfügt und die Herstellung dieser Kommunikationsverbindung nicht regelmäßig und/oder
sehr häufig erfolgen muss.
[0031] Die zeitabhängige Herstellung einer Kommunikationsverbindung mit zeitgleicher Veränderung
des Betriebsmodus relevanter Störquellen ist immer dann sinnvoll, wenn die Herstellung
dieser Kommunikationsverbindung sehr häufig und/oder regelmäßig erfolgen muss und
die Aussendung eines relativ viel Energie verbrauchenden Anfragesignals den Energiehaushalt
der kommunizierenden Hörgerätekomponenten 1, 21 zu stark belasten würde.
[0032] Im dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt die Hörgerätekomponente 21 über eine
zusätzliche Sende- und Empfangsspule 41, über die die Kommunikation mit dem Zusatzgerät
2 ablaufen kann. In einer alternativen nicht dargestellten Variante ist es jedoch
auch möglich, die Kommunikation mit dem Zusatzgerät 2 und der anderen ohrnah getragenen
Hörgerätekomponente 1 über ein und dieselbe Spule 23 zu realisieren. In einer weiteren
nicht dargestellten Ausführungsform ist es außerdem möglich, beide ohrnahen Hörgerätekomponenten
1, 21 über Mittel zur Herstellung einer Kommunikationsverbindung mit einem externen
Zusatzgerät 2 auszustatten, wodurch sich die Möglichkeit eines direkten Zugriffs derartiger
Zusatzgeräte, beispielsweise von Fernbedienungen oder Programmiergeräten, auf die
jeweilige Hörgerätekomponente 1, 21 ergibt. Dadurch können die Hörgerätekomponenten
1, 21 direkt an Bedürfnisse des Hörgeräteträgers angepasst werden, ohne dass eine
Parameterübergabe über die zwischen den Hörgerätekomponenten 1, 21 bestehende Kommunikationsverbindung
erfolgen muss.
1. Mehrkomponentiges Hörgerätesystem, umfassend mindestens eine erste am oder im Ohr
eines Patienten anzuordnende Komponente (1) zur Erzeugung und/oder Verstärkung eines
Hörreizes und mindestens eine weitere Komponente (2, 21), die zumindest teilweise
und/oder zeitweise in einer drahtlosen Kommunikationsverbindung, über die eine Datenübertragung
erfolgen kann, zur ersten am oder im Ohr zu tragenden Komponente (1) steht, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 15, 26) umfasst sind, die mindestens eine im Hörgerätesystem
enthaltene Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) zumindest während
der Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus versetzen können, in dem durch diese
mindestens eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte
Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung beteiligten Empfänger
(3, 4, 23, 41) erfolgt.
2. Hörgerätesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 15) für eine ereignisgesteuerte Änderung des Betriebsmodus
mindestens einer Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) während einer
Übertragung von Daten von einer Komponente des Hörgerätesystems zu einer anderen Komponente
umfasst sind.
3. Hörgerätesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 20, 26, 40) für eine zeitgesteuerte Änderung des
Betriebsmodus mindestens einer Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33)
während einer Übertragung von Daten von einer Komponente des Hörgerätesystems zu einer
anderen Komponente umfasst sind.
4. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei an oder in den Ohren eines Patienten anzuordnende Komponenten (1, 21) zur Erzeugung
und/oder Verstärkung von Hörreizen umfasst sind, die als binaurales Hörgerätesystem
fungieren, wobei Mittel (3, 23) für einen drahtlosen Datenaustausch zwischen diesen
Komponenten umfasst sind.
5. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 15, 26) umfasst sind, die mehrere im Hörgerätesystem
enthaltene Störquellen (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) zumindest während
der Übertragung von Daten zwischen den Komponenten (1, 2, 21) des Hörgerätesystems
in einen Betriebsmodus versetzen können, in dem durch diese Störquellen eine gegenüber
dem normalen Betriebsmodus der Störquellen zumindest abgeschwächte Einkopplung von
Störsignalen in an der Datenübertragung beteiligte Empfänger (3, 4, 23, 41) erfolgt.
6. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltungstechnischen Mittel (6, 15, 26), die im Hörgerätesystem enthaltenen
Störquellen (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) während der Übertragung von
Daten in einen anderen Betriebsmodus versetzen können, Mittel zur Abschaltung der
Störquellen umfassen.
7. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltungstechnischen Mittel (6, 15, 26), die im Hörgerätesystem enthaltenen
Störquellen (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) während der Übertragung von
Daten in einen anderen Betriebsmodus versetzen können, Mittel zur Variation der Taktung
als Störquellen wirkender getakteter Bauelemente und/oder Variation der in die Störquellen
eingespeisten Leistung und/oder anderweitigen Beeinflussung des Störspektrums enthaltener
Störquellen umfassen.
8. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltungstechnischen Mittel, die im Hörgerätesystem enthaltenen Störquellen
(8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) während der Übertragung von Daten in einen
anderen Betriebsmodus versetzen können, Mittel zur Abschaltung und/oder Variation
des Betriebsmodus von im Hörgerätesystem enthaltenen Schaltreglern, Displays, getakteten
Schaltkreisen oder Hörgerätehörern umfassen.
9. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel umfasst sind, die den Funktionsverlust einer abgeschalteten
Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) zumindest kurzzeitig kompensieren.
10. Hörgerätesystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die schaltungstechnischen Mittel zur Kompensation des Funktionsverlustes einer abgeschalteten
Störquelle Kondensatoren umfassen.
11. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine erste am oder im Ohr eines Patienten anzuordnende Komponente (1)
zur Erzeugung und/oder Verstärkung eines Hörreizes und mindestens eine weitere Komponente
(2) in Form einer Fernbedienung oder eines Programmiergerätes umfasst, zwischen denen
eine drahtlose Kommunikationsverbindung hergestellt werden kann.
12. Hörgerätesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die umfassten Mittel zum Aufbau drahtloser Kommunikationsverbindungen zwischen Komponenten
(1, 2, 21) des Hörgerätesystems Mittel zum Aufbau induktiver Kommunikationsverbindungen
(3, 4, 23, 41) sind.
13. Hörgerätekomponente eines mehrkomponentigen Hörgerätesystem, die zumindest teilweise
und/oder zeitweise in einer drahtlosen Kommunikationsverbindung mit einem weiteren
Hörgerätebestandteil stehen kann, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 15, 26) umfasst sind, die mindestens eine in der
Hörgerätekomponente enthaltene Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33)
zumindest während einer Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus versetzen kann,
in dem durch diese mindestens eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus
zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger (3, 4, 23, 41) erfolgt.
14. Hörgerätekomponente nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 15) für eine ereignisgesteuerte Änderung des Betriebsmodus
mindestens einer Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33) während einer
Übertragung von Daten umfasst sind.
15. Hörgerätekomponente nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass schaltungstechnische Mittel (6, 20, 26, 40) für eine zeitgesteuerte Änderung des
Betriebsmodus mindestens einer Störquelle (8, 9, 10, 13, 17, 18, 19, 28, 29, 30, 33)
während einer Übertragung von Daten umfasst sind.
16. Hörgerätekomponente nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hörgerätekomponente eine am oder im Ohr eines Patienten anzuordnende Hörgerätekomponente
(1) zur Erzeugung und/oder Verstärkung eines Hörreizes ist.
17. Hörgerätekomponente nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hörgerätekomponente eine Fernbedienung oder ein Programmiergerät eines mehrkomponentigen
Hörgerätesystems ist.
18. Verfahren zum Betrieb eines mehrkomponentigen Hörgerätesystems nach Anspruch 1, zwischen
dessen Komponenten eine drahtlose Datenübertragung erfolgen kann, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle zumindest während der Übertragung
von Daten zwischen Komponenten des Hörgerätesystems in einen Betriebsmodus versetzt
wird, in dem durch diese mindestens eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus
zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung
beteiligten Empfänger erfolgt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle ereignisgesteuert durch
eine Anfrage zur Datenübertragung, die von einer Komponente des Hörgerätesystems abgesendet
wird, während der Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus versetzt wird, in dem
durch diese mindestens eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus zumindest
abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung beteiligten
Empfänger erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle zeitgesteuert während der
Übertragung von Daten in einen Betriebsmodus versetzt wird, in dem durch diese mindestens
eine Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus zumindest abgeschwächte
Einkopplung von Störsignalen in einen an der Datenübertragung beteiligten Empfänger
erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere im Hörgerätesystem enthaltene Störquellen während der Übertragung von Daten
zwischen den Komponenten des Hörgerätesystems in einen Betriebsmodus versetzen werden,
in dem durch diese Störquellen eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus der Störquellen
zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen in an der Datenübertragung beteiligte
Empfänger erfolgt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle zumindest während der Übertragung
von Daten abgeschaltet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine im Hörgerätesystem enthaltene Störquelle zumindest während der Übertragung
von Daten durch Variation der Taktung und/oder Variation der in die Störquelle eingespeisten
Leistung und/oder anderweitige Beeinflussung des Störspektrums in einen Betriebsmodus
versetzen wird, in dem durch diese Störquelle eine gegenüber dem normalen Betriebsmodus
der Störquelle zumindest abgeschwächte Einkopplung von Störsignalen in an der Datenübertragung
beteiligte Empfänger erfolgt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung von Daten zwischen Komponenten des Hörgerätesystems induktiv erfolgt.