[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein im Patentanspruch 1 angegebenes Verfahren zum
Datenaustausch mit einem Hörgerät und eine im Patentanspruch 3 angegebene dazugehörige
Anordnung.
[0002] Zahlreiche Hörgeräte sind mit der Möglichkeit ausgestattet, unterschiedliche, externe
Module anzuschließen. Beispielsweise können verschiedene Audioschuhe oder Funk-Empfänger
an ein Hinter-dem-Ohr-Teil eines Hörgeräts angeschlossen werden. Beim Verbinden beider
Teile wird vom Hörgerät lediglich erkannt, ob ein externes Modul vorhanden ist.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Erkennung von externen Hörgerätemodulen
bereitzustellen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit einem Verfahren und einer Vorrichtung
durch die in den unabhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale gelöst, indem
Daten zwischen einer angeschlossenen Einheit und einem Hörgerät ausgetauscht werden.
[0005] Die Erfindung hat den Vorteil dass verschiedene, anschließbare Einheiten zuverlässig
und störsicher erkannt werden.
[0006] Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, dass das Hörgerät die für die jeweilige Einheit
erforderlichen Betriebsparameter und Signalverarbeitungsalgorithmen bereitstellen
oder aktivieren kann.
[0007] Die Erfindung bietet den weiteren Vorteil, dass Daten über die Betriebsdauer und/oder
Verwendungshäufigkeit sowohl im Hörgerät als auch in der Einheit gespeichert werden
können.
[0008] Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, dass Daten zeit- oder ereignisgesteuert auswählbar
sind.
[0009] Des Weiteren ist von Vorteil, dass Einheiten und Hörgeräte zu einer paarweisen Funktion
verschaltbar sind, so dass bestimmte Einheiten nur mit bestimmten Hörgeräten betrieben
werden können.
[0010] Vorteilhaft ist auch, dass die Einheiten Protokoll- und Diagnosedateien aus dem Hörgerät
abspeichern können und anschließend über eine Kommunikationsschnittstelle diese Daten
an beispielsweise eine Servicezentrale versenden können.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
[0012] Weitere Besonderheiten der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen von
Ausführungsbeispielen anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ablaufdiagramm,
- Figur 2
- ein Hinter-dem-Ohr-Teil eines Hörgeräts,
- Figur 3
- einen Audioschuh,
- Figur 4
- ein Blockschaltbild eines Hörgeräts mit angeschlossener Einheit, und
- Figur 5
- ein Blockschaltbild einer Einheit mit Verbindung zu einer Servicezentrale.
[0014] Die Erfindung gibt ein Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Hörgerät und anschließbaren
Einheiten an. Bei dem Verfahren wird eine Hörgerät bereitgestellt, eine Einheit ausgewählt,
die Einheit an das Hörgerät angeschlossen, erfasst, ob ein Kontakt mit der Einheit
vorliegt und eine Identifikationskennung aus der Einheit ausgelesen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform werden zusätzlich gespeicherte Daten aus der Einheit
ausgelesen und/oder Daten an die Einheit abgegeben.
[0016] Die Erfindung gibt auch eine Anordnung zum Datenaustausch zwischen einem Hörgerät
und mindestens einer anschließbaren Einheit an. Die Einheit ist derart ausgebildet,
dass sie beim Herstellen eines Kontaktes mit dem Hörgerät oder zu vorgebbaren Zeitpunkten
nach dem Herstellen eines Kontaktes mit dem Hörgerät mit dem Hörgerät Daten austauscht.
[0017] Die Einheit kann einen Scheib-/Lese-Speicher umfassen.
[0018] Die Einheit kann ein Ablaufsteuerelement umfassen.
[0019] Die Einheit kann einen elektroakustischen Wandler umfassen.
[0020] Figur 1 gibt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens in Form eines
Ablaufdiagramms wieder. Das Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Hörgerät 2
und anschließbaren Einheiten 1 umfasst folgende Schritte. Im Schritt 100 wird ein
Hörgerät 2, welches beispielsweise ein Hinter-dem-Ohr-Teil und ein In-dem-Ohr-Teil
umfasst, bereitgestellt. Im folgenden Schritt 101 wird eine Einheit 1, beispielsweise
ein Audioschuh zum Anschließen von externen Audiogeräten, ausgewählt und im Schritt
102 an das Hörgerät 2 angeschlossen. Schritt 103 erfasst, ob zwischen Hörgerät 2 und
Einheit 1 ein Kontakt vorliegt. Im Schritt 104 wird schließlich eine Identifikationskennung
aus der Einheit 1 ausgelesen. Im Schritt 105 werden gespeicherte Daten, beispielsweise
die Betriebsdauer der Einheit 1, aus der Einheit 1 ausgelesen und im abschließenden
Schritt 106 Daten, zum Beispiel Betriebsparameter, an die Einheit 1 abgegeben.
[0021] Mit diesem Verfahren werden unterschiedliche Einheiten 1 zuverlässig und störsicher
erkannt. Es können vom Hörgerät 2 für die jeweilige Einheit 1 passende Betriebsparameter
und Signalverarbeitungsalgorithmen bereitgestellt oder aktiviert werden. Ebenso können
Daten über die Betriebsdauer oder Anwendungshäufigkeit der Einheiten 1 ausgetauscht
werden. Außerdem können Einheiten 1 auch zeit- oder ereignisgesteuert verwendet werden.
Einheiten 1 und Hörgeräte 2 können zu einer paarweisen Funktion verschaltet werden,
um den Betrieb einer bestimmten Einheit 1 nur mit einem bestimmten Hörgerät zu ermöglichen.
Damit kann ein wirksamer Diebstahlschutz bereitgestellt werden. Die Einheiten 1 können
auch Diagnose- und Protokolldaten aus dem Hörgerät 2 abspeichern, welche dann bei
Anschluss der Einheiten 1 an einen Computer über ein Netzwerk, beispielsweise das
Internet, an ein Servicezentrale 13 gesandt werden. Auch ein getrenntes Verschicken
der Einheiten 1 an einen Hörgeräteakustiker oder einen Hörgerätehersteller ist möglich.
Von Seiten der Hörgerätehersteller oder Hörgeräteakustiker können in den Einheiten
1 Softwareupdates oder Freischaltungen von Funktionen vorgenommen werden.
[0022] Figur 2 zeigt eine Ansicht eines Hinter-dem-Ohr-Teils 6 eines Hörgeräts 2 mit einer
angeschlossenen Einheit 1, beispielsweise einem steckbaren Audioschuh, und einem Basismodul
12. An dem einem Tragehaken 10 abgewandten Ende ist das Hinter-dem-Ohr-Teils 6 mit
dem Audioschuh 1 ausgestattet. In Figur 2 ist ferner eine Batterie 7 und eine bestückte
Leiterplatte 9 zu erkennen. Kontaktfedern 8 stellen den elektrischen Kontakt zwischen
dem Audioschuh 1 und der Leiterplatte 9 her. Auf der Leiterplatte 9 sind unter anderem
die nicht dargestellten elektronischen Komponenten für einen Datenaustausch zwischen
dem Hinter-dem-Ohr-Teils 6 und dem Audioschuh 1 angebracht.
[0023] In Figur 3 ist der Audioschuh 1 aus Figur 2 im abgenommenen Zustand vergrößert dargestellt.
Erkennbar sind die Kontaktfedern 8 und ein Batteriehalteabschnitt 11. Im Gehäuse des
Audioschuhs 1 befindet sich eine nicht dargestellte Elektronik zum Speichern von Daten.
[0024] Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild eines Hinter-dem-Ohr-Teils 6 mit einem Basismodul
12. Die Einheit 1, beispielsweise ein elektroakustischer Wandler, umfasst einen Schreib-/Lesespeicher
3 und ein Ablaufsteuerelement 4. Der elektroakustische Wandler 1 kann ein Hörer oder
ein Mikrofon sein. Die Einheit 1 ist mit dem Basismodul 12 des Hinter-dem-Ohr-Teils
6 elektrisch verbunden.
[0025] Nach dem Einschalten des Hörgeräts 2 liest das Basismodul 12 den Speicherinhalt des
Wandlers 1 aus und erhält somit unter anderem Informationen über den Typ, die Seriennummer
der Einheit 1, besondere Eigenschaften der Einheit 1, Frequenzgang und Ausgangsschalldruckpegel.
Diese Daten können für eine Hörgeräteeinstellung benutzt werden. Das Basismodul 12
kann auch überprüfen, ob der korrekte Typ eines Wandlers angeschlossen wurde, oder
ob es sich um einen Wandler für die richtige Kopfseite handelt. Außerdem kann aus
dem Speicher ausgelesen werden, wann und von wem der Wandler gefertigt wurde, und
wann die Garantie abläuft. Zusätzlich können ursprüngliche Kalibrierungseinstellungen
ausgelesen werden, um Rückschlüsse über Drift- und Alterungsprozesse des Hörgeräts
2 und der Einheiten 1 ziehen zu können.
[0026] Bei Einheiten 1 ohne Wandler können Daten über die enthaltenen Bedienelemente oder
Signalquellen sowie Vorzugseinstellungen ausgelesen werden. Diese können bei einer
Anpassung durch einen Hörgeräteakustiker auch in dem Schreib-/Lesespeicher 3 hinterlegt
werden.
[0027] Das Auslesen der Daten aus dem Schreib-/Lesespeicher 3 kann einmalig nach dem Einschalten
des Hörgeräts, zeitgesteuert, beispielsweise jede volle Stunde, oder ereignisgesteuert,
zum Beispiel bei einem Programmwechsel, erfolgen.
[0028] Alternativ kann die Einheit 1 von sich aus beim Anlegen der Versorgungsspannung eine
Übertragung von Daten aus dem Schreib-/Lesespeicher 3 anstoßen.
[0029] Figur 5 zeigt ein Blockschaltbild einer Einheit 1 welche über das Internet mit einer
Servicezentrale 13 verbunden ist. Die Servicezentrale 13 kann beim Hörgeräteakustiker
oder beim Hersteller angesiedelt sein. Dadurch können für Servicezwecke Daten an die
Servicezentrale 13 übertragen werden, von der Servicezentrale 13 aus Einstellungen
verändert werden oder neue Software oder Firmware in die Einheit 1 geladen werden.
1. Verfahren zum Datenaustausch zwischen einem Hörgerät (2) und anschließbaren Einheiten
(1), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Bereitstellen (100) eines Hörgeräts (2),
- Auswählen (101) einer Einheit (1),
- Anschließen (102) der Einheit (1) an das Hörgerät (2),
- Erfassen (103) durch das Hörgerät (2), ob ein Kontakt mit der Einheit (1) vorliegt
und
- Auslesen (104) einer Identifikationskennung aus der Einheit (1) durch das Hörgerät
(2).
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden zusätzlichen Schritten:
- Auslesen (105) von gespeicherten Daten aus der Einheit (1) durch das Hörgerät (2)
und/oder
- Abgabe (106) von Daten an die Einheit (1) durch das Hörgerät (2).
3. Anordnung zum Datenaustausch zwischen einem Hörgerät (2) und mindestens einer anschließbaren
Einheit (1),
wobei die Einheit (1) derart ausgebildet ist, dass sie beim Herstellen eines Kontaktes
mit dem Hörgerät (2) oder zu vorgebbaren Zeitpunkten nach dem Herstellen eines Kontaktes
mit dem Hörgerät (2) mit dem Hörgerät (2) Daten austauscht.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
wobei die Einheit (1) einen Scheib-/Lese-Speicher (3) umfasst.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
wobei die Einheit (1) ein Ablaufsteuerelement (4) umfasst.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
wobei die Einheit (1) einen elektroakustischen Wandler umfasst.