[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kern- und/oder Formsandes
für Gießereizwecke, wonach ein granularer mineralischer Formgrundstoff mit einem anorganischen
Additiv sowie einem anorganischen Bindemittel gemischt wird.
[0002] Kemsande für Gießereizwecke werden im Allgemeinen dazu eingesetzt, Kerne in Gussstücken
zu definieren. Dagegen bezeichnet Formsand allgemein einen Sand oder einen sandähnlichen
Formgrundstoff, welcher die äußere Form des gewünschten Gussstückes vorgibt. Kernsand
und Formsand fallen größtenteils unter den Oberbegriff Gießereisand bzw. Gießereiformgrundstoff.
Das heißt, vorliegend handelt es sich nicht notwendigerweise um Sande sondern allgemein
um granulare Gießereiformstoffe.
[0003] Bei der Herstellung von Kern- und/oder Formsanden für Gießereizwecke wird üblicherweise
neben einem Bindemittel wie beispielsweise Bentonit ein Glanzkohlenstoffbildender
oder allgemein Kohlenstaub/Kohlenwasserstoffharz zugesetzt, wie dies beispielsweise
in der
DE 30 17 119 A1 beschrieben wird. Die Gründe für den Einsatz von Kohlenstaub bei der Realisierung
von Gießereisanden liegen im Wesentlichen darin, dass eine verbesserte Gussoberfläche
erreicht wird und Sandanhaftungen größtenteils vermieden werden. Außerdem lässt sich
die Gießform vorteilhaft vom Sand trennen und Gussfehler sind reduziert. Schließlich
kann die Dosierung einfach vorgenommen werden und sind die Kosten relativ gering.
[0004] Diese Vorteile werden jedoch mit Nachteilen erkauft, die beispielsweise darin zu
sehen sind, dass die Festigkeit der Gussform bzw. Gießform durch den Staubzusatz leidet
und schädliche Emissionen aufgrund der organischen Bestandteile in dem Gießereiformsand
bzw. Gießereiformgrundstoff beobachtet werden, beispielsweise Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid
sowie Benzolemissionen. Des Weiteren kann nicht verhindert werden, dass der meistens
im Kreislauf geführte und wieder aufbereitete Formgrundstoff bzw. Formsand kontaminiert
wird, und zwar durch organische Kondensationsprodukte, Benzol und so weiter. Außerdem
wird ein wachsender Feuchtegehalt beobachtet, welcher zu Gussfehlern führen kann.
[0005] Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Gestaltung wird vom Ansatz her in der
US 2 828 214 vorgestellt. Hier offenbart das Beispiel II eine Komposition für Gießkerne- und Formen,
die aus Sand, Bindern und Additiven besteht, die gemischt werden. Als Additive kommen
solche auf organischer Basis, beispielsweise Zellulose enthaltend, zum Einsatz. Dadurch
sind nach wie vor insbesondere Emissionen zu befürchten und können letztendlich Gussfehler
wie beschrieben nicht ausgeschlossen werden. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe
schaffen.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren so
weiterzuentwickeln, dass insbesondere schädliche Emissionen vermieden werden und die
Gussqualität verbessert ist.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Kern- und/oder Formsandes für Gießereizwecke vor,
dass als Additiv ein anorganisches Blähadditiv mit einer Blähzahl von wenigstens 9
eingesetzt wird, also ein anorganisches Blähadditiv, welches auf jeden Fall eine höhere
Blähzahl als Kohle aufweist.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kommt also ausdrücklich ein anorganisches Additiv zum Einsatz,
und zwar ein spezielles Additiv, nämlich ein Blähadditiv. Solche Blähadditive sind
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Blähzahl (free swelling
index) von mindestens 5 aufweisen, wie dies in der DIN 51741 näher definiert ist.
Vorzugsweise nimmt die Blähzahl sogar Werte von mehr als 10, insbesondere mehr als
20, ein. Im Allgemeinen liegt die Blähzahl sogar bei ca. 100.
[0009] Die Blähzahl drückt aus, dass das fragliche Additiv bzw. anorganische Blähadditiv
bei einer bestimmten (hohen) Temperatur (Blähtemperatur) sein Volumen vervielfacht,
beispielsweise verzehnfacht. Aus der Volumenzunahme kann dann auf die Blähzahl rückgeschlossen
werden, wobei die Vervielfachung des Volumens als Faktor in etwa der Blähzahl entspricht.
Dieser Umstand lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass das anorganische Blähadditiv
wie beispielsweise Perlit, Vermiculit oder auch (Bläh-)Graphit über einen relativ
hohen Feuchtegehalt in Gestalt von inertkristallinem Wasser verfügt. Auch eine Chemikalie
im Innern ist denkbar, welche bei Hitzeeinwirkung für eine Expansion des Blähadditives
sorgt. Tatsächlich kommt es nun durch diese Hitzeeinwirkung zu der beschriebenen Volumenzunahme,
welche sich größtenteils darauf zurückführen lässt, dass das in der jeweiligen Struktur
zuvor gebundene Wasser oder auch die Chemikalie schlagartig verdampft und für die
gewünschte Expansion sorgt. Dieser Effekt ist grundsätzlich bekannt, wozu auf die
DE 24 53 552 C3 verwiesen sei.
[0010] Die angegebenen Blähzahlen werden allgemein so bestimmt, dass das fragliche anorganische
Blähadditiv ggf. gemahlen und dann in einem Schmelztiegel erhitzt wird. Aus einem
Vergleich des Volumens vor und nach dem Erhitzen kann dann auf die Blähzahl rückgeschlossen
werden. Meistens wird an dieser Stelle mit (Bläh-)Temperaturen von mehr als 300° C
gearbeitet.
[0011] Dabei muss selbstverständlich dafür gesorgt werden, dass das anorganische Blähadditiv
vor der Zugabe zu dem Formsand und insbesondere vor dem eientlichen Gießvorgang die
vorerwähnten Blähtemperaturen von ca. 300° C oder noch mehr nicht erreicht hat. Denn
im Rahmen der Erfindung ordnen sich die jeweiligen Blähadditive vorteilhaft im Bereich
von Binderbrücken an, die von dem anorganischen Bindemittel zwischen den einzelnen
granularen Körnern des Formgrundstoffes aufgebaut werden, um die Gussform in der gewünschten
Gestalt darstellen zu können.
[0012] Das im Bereich dieser Binderbrücken vorhandene anorganische Blähadditiv sorgt nun
dafür, dass bei den erreichten Gießtemperaturen, die üblicherweise oberhalb der angegebenen
Blähtemperaturen von ca. 300° C und mehr liegen, die fraglichen Blähadditive expandieren.
Hierdurch werden die Binderbrücken aufgebrochen, so dass der granulare mineralische
Formgrundstoff unmittelbar nach Fertigstellung der Gussform zerfällt, weil das Bindemittel
seiner originären Bindungsfunktion zur Herstellung der Binderbrücken nicht mehr nachkommt.
Das heißt, der Verbund zwischen den einzelnen Körnern des Formgrundstoffes bzw. des
Formsandes wird physikalisch respektive mechanisch gelöst, und zwar durch das anorganische
Blähadditiv, welches zielgenau und durch den Gießvorgang initiiert expandiert. Dabei
lässt sich der vorgenannte Zerfallsprozess über die Temperatur und/oder Auswahl respektive
Modifikation der jeweiligen Blähadditive kontrollieren respektive regeln.
[0013] Denn die verschiedenen angesprochenen anorganischen Blähadditive zeigen ein unterschiedliches
Temperaturausdehnungsverhalten und folglich auch verschiedene Blähtemperaturen, bei
denen der Expansionsvorgang einsetzt bzw. sein Maximum erreicht. Außerdem ist es denkbar,
mit Mischungen als anorganisches Blähadditiv zu arbeiten, beispielsweise Vermiculit
mit Perlit in einem bestimmten Mengenverhältnis zu mischen. Dadurch lässt sich das
Blähverhalten des anorganischen Blähadditivs sowohl hinsichtlich des Temperaturverhaltens
der Ausdehnung als solcher als auch im Hinblick auf die erreichten Expansionen zielgenau
einstellen und steuern.
[0014] In jedem Fall wird erfindungsgemäß durchgängig auf organische Zusätze verzichtet,
sei es zur Darstellung des Bindemittels oder sei es als Additiv bzw. Blähadditiv.
Dadurch werden die beim Stand der Technik unvermeidlichen Emissionen von beispielsweise
Kohlenmonoxid oder auch Benzol ebenso wie darauf basierende Kontaminierungen zuverlässig
und schon vom Ansatz her verhindert. Hinzu kommt, dass der expandierende Charakter
des Blähadditivs etwaige in der Gießform verbleibende Poren schließt, und zwar während
des Abgießens, was in besonderem Maße die Gussoberfläche und deren Rauigkeit verringert.
Denn das flüssige Metall findet in der Gießform keine Poren, in welche es eindringen
kann.
[0015] Hinzu kommt, dass beispielsweise expandierender Graphit als anorganisches Blähadditiv
über ergänzende positive Eigenschaften dahingehend verfügt, dass etwaige Trennöle,
Kondensate und auch eventuell entstehendes Benzol gebunden werden. Dass lässt sich
auf die hohe Porosität von Graphit und seinen nicht polaren Charakter zurückführen.
Hinzu kommt, dass Graphit mit zusätzlichen Materialien beladen bzw. kombiniert werden
kann, welche in die obligatorischen Zwischenräume eingelagert werden. Vorteilhafterweise
lässt sich an dieser Stelle Schwefel einsetzen. Beispielsweise kennt man sogenanntes
Graphit-Bisulfat, welches durch die Behandlung von hoch kristallinem natürlichen Graphit
mit einer Mischung von Schwefelsäure und unter Zusatz verschiedener Oxidanzien hergestellt
wird.
[0016] Jedenfalls wird deutlich, dass das anorganische Blähadditiv nicht nur die Funktion
übernimmt oder übernehmen kann, die Bindemittelbrücken zwischen den einzelnen Körnern
des granularen mineralischen Formgrundstoffes zu sprengen, sondern zusätzlich einzelne
ggf. schädliche Emissionen zu binden in der Lage ist, wie beispielsweise Öl, Benzol
oder andere meist kohlenstoffwasserhaltige Kondensationsprodukte. Hinzu kommt, dass
sich das anorganische Blähadditiv gezielt durch Zusätze oder eingelagerte Materialien
wie beispielsweise Schwefel verändern lässt. Dabei werden die eingelagerten Materialien
automatisch beim während des Gießvorganges einsetzenden Blähprozesses frei und können
die gewünschte Wirkung entfalten.
[0017] Alternativ zu dem beschriebenen Blähadditiv kann auch auf ein herkömmliches anorganisches
Additiv zurückgegriffen werden, insbesondere makrokristallinen Graphit. Für dieses
Additiv gilt, dass die Fertigmischung aus dem Formgrundstoff, dem Additiv und dem
Bindemittel vorteilhaft kompaktiert wird, und zwar unter Berücksichtigung einer Dichtezunahme
von wenigstens 20g/dm
3. Durch diese Dichtezunahme lässt sich der Kern- und/oder Formsand bzw. der Gießereisand
oder auch Gießereiformgrundstoff im Allgemeinen in der Weise ertüchtigen, dass Gussfehler
praktisch auf ein Minimum reduziert werden. Denn in Folge der gesteigerten Formverdichtung
lassen sich Penetrationen des flüssigen Gießwerkstoffes bzw. Metalls in die Gießform
auf ein Minimum reduzieren. Dabei kann als Additiv selbstverständlich auch das zuvor
angesprochene Blähadditiv zum Einsatz kommen. In jedem Fall handelt es sich um einen
anorganischen Zusatz, so dass bisher beim Stand der Technik beobachtete schädliche
Emissionen praktisch nicht (mehr) auftreten.
[0018] Bei dem makrokristallinem Graphit als Additiv handelt es sich bevorzugt um ein in
Wasser nicht quellendes Schichtmaterial mit ausgeprägter ebener Spaltbarkeit, welches
vorteilhaft in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte
anorganische Bindemittel, zugeschlagen wird. Das mag beispielsweise beim Vermahlen
des an dieser Stelle vorteilhaft eingesetzten Bentonits geschehen. Bevorzugt wird
dem Bindemittel respektive dem Bentonit 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% des makrokristallinem
Graphits zugeschlagen, wiederum bezogen auf den eingesetzten Bentonit bzw. das Bindemittel.
[0019] Dabei hat sich besonders durch Natrium-lonen aktivierter Bentonit als Bindemittel
als günstig erwiesen, was auch im Übrigen gilt. Durch das Einarbeiten des makrokristallinen
Graphit in das Bindemittel wird dieses besser und schneller in Wasser absorbiert und
entwickelt in wesentlich kürzerer Zeit als bisher seine Bindeeigenschaften. Selbstverständlich
kann das beschriebene anorganische Additiv mit dem anorganischen Blähadditiv bei der
Herstellung des Kern- und/oder Formsandes für Gießereizwecke kombiniert werden.
[0020] Dabei bestehen im Detail verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Ausgestaltung. So
lässt sich das Bindemittel mit dem anorganischen Additiv bzw. Blähadditiv vor seinem
Zusatz zu dem granularen mineralischen Formgrundstoff selbst mischen. Folgerichtig
formen das anorganische Bindemittel und das anorganische Blähadditiv bzw. Additiv
eine anorganische Vormischung, die auch als Mischungsteilchen bzw. Vormischungsteilchen
selbst (Pellet) vorliegen mag.
[0021] Darüber hinaus hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Bindemittel und das
Blähadditiv bzw. Additiv durch gemeinsames Extrudieren zu den Mischungsteilchen oder
auch den Pellets verarbeitet werden. Selbstverständlich sind auch andere Herstellungsweisen
denkbar, um das Bindemittel und das Blähadditiv bzw. Additiv zu den erwähnten Mischungsteilchen
oder auch Pellets zu verarbeiten. Als Körnung für die Mischungsteilchen bzw. Vormischungsteilchen
empfiehlt die Erfindung eine solche von ca. 5 µm bis 500 µm, insbesondere von 10 µm
bis 200 µm. Der mittlere Korndurchmesser mag bei ca. 65 µm liegen, wobei die Mischungsteilchen
insgesamt einem Mahlprozess unterzogen werden, um das angegebene Korngrößenspektrum
einzustellen.
[0022] Das kann im Detail so geschehen, dass nach dem Extrudieren der beschriebene Mahlprozess
durchgeführt wird und dann anschließend nach den Korngrößen separiert wird, und zwar
beispielsweise über Zyklonen oder andere Ausschleuseinrichtungen.
[0023] Hinsichtlich des anorganischen Blähadditivs bzw. Additivs empfiehlt die Erfindung,
an dieser Stelle einen separaten Siebvorgang/Mahlvorgang vorzusehen und mit einer
Körnung im Bereich von 10 nm bis 3000 nm zu arbeiten. Der mittlere Korndurchmesser
soll bei ca. 1000 nm bzw. 1 µm liegen. Auf diese Weise lässt sich eine besonders innige
Verbindung zwischen dem Bindemittel und dem anorganischen Blähadditiv erreichen. Denn
das Bindemittel liegt in der Regel in einer Körnung von originär ca. 10 µm bis ca.
200 µm vor. Die beim Einsatz von beispielsweise Bentonit für den Bindungsvorgang zwischen
den einzelnen Körnern des Formgrundstoffes verantwortliche Hülle bzw. Bindungshülle
verfügt über eine Schichtdicke von ca. 3,5 µm. Auf diese Weise lassen sich die maximal
3 µm (3000 nm) großen Teilchen bzw. Körner des Blähadditivs unschwer in die fragliche
Bindungshülle (mit größerer Schichtdicke als der größte Korndurchmesser) des Bentonits
respektive des Bindemittels einbringen oder einlagern. Dadurch ist das Blähadditiv
exakt im Bereich der zuvor bereits angesprochenen Bindungsbrücken angeordnet und kann
seine die Bindungsbrücke jeweils aufbrechende Wirkung zielgenau entfalten.
[0024] Als Formgrundstoff greift die Erfindung in der Regel auf einen granularen mineralischen
Sand, insbesondere Quarzsand zurück, welcher meistens in einer mittleren Körnung kleiner
als 0,5 mm vorliegt, wobei sich die Körnung üblicherweise im Bereich zwischen 0,10
mm bis 0,30 mm bewegt.
[0025] Damit das anorganische Additiv unmittelbar in die Hülle bzw. Bindungshülle des Bindemittels
respektive des Bentonits eingearbeitet wird bzw. eingearbeitet werden kann, empfiehlt
es sich, beide vorerwähnten Bestandteile (Bindemittel und Blähadditiv) miteinander
zu verarbeiten. Das kann durch den bereits angesprochenen Extrusionsvorgang geschehen,
welcher unmittelbar dafür sorgt, dass das Blähadditiv in die fragliche Bindungshülle
eindringt. Denn hierfür sorgt der in der obligatorischen Formpresse für den Extrusionsvorgang
herrschende Druck. Nachdem auch auf diese Weise die Mischungsteilchen aus dem Bindemittel
und dem Blähadditiv geformt worden sind, werden die fraglichen Mischungsteilchen bzw.
Pellets wie bereits erwähnt gesiebt, wobei anschließend Korngrößen vorzugsweise im
Bereich von 10 µm bis 200 µm mit einem mittleren Korndurchmesser im Bereich von ca.
65 µm beobachtet werden.
[0026] Die vorerwähnten Mischungsteilchen bzw. Vormischungsteilchen aus dem Bindemittel
mit eingelagertem Blähadditiv und/oder eine lockere Vormischung aus dem Bindemittel
und dem Blähadditiv wird anschließend mit dem Formgrundstoff zur Fertigmischung gemischt.
Dabei beträgt in der Fertigmischung der Anteil des Formgrundstoffes in der Regel ca.
80 Gew.-% oder mehr, wohingegen die restlichen 20 Gew.-% im Maximum von dem Bindemittel,
dem organischen Additiv respektive dem Blähadditiv und möglicherweise einem oder mehreren
weiteren Zusätzen ausgefüllt werden. Bei diesen Zusätzen kann es sich um poröse mineralische
Materialien oder Teilchen wie Klinoptilolith, einen Katalysator, wie beispielweise
Manganoxid, (mit Silber behandeltes) Zeolith oder dergleichen handeln, welcher etwaige
schädliche Kohlenwasserstoffemissionen aufspaltet. Außerdem hat es sich bewährt, wenn
alternativ oder zusätzlich ein Oxidationsmittel zugesetzt wird, um gegebenenfalls
absorbierte organische Komponenten zu verbrennen bzw. aufzuspalten.
[0027] Das vorgenannte Oxidationsmittel kann als Zusatz von Calciumcarbonat beispielsweise
dem Bindemittel in einem Gewichtsanteil von ca. 10 Gew.-% zugesetzt werden. Darüber
hinaus lässt sich das Oxidationsmittel dergestalt erfindungsgemäß realisieren, dass
das Bindemittel bzw. der Bentonit mit Natriumoxalat oder vergleichbaren Zusätzen aktiviert
wird. Als Bentonit kommt üblicherweise ein solcher zum Einsatz, welcher wenigstens
85 Gew.-% Montmorrilonit als Hauptkomponente enthält.
[0028] Die Fertigmischung aus dem granularen mineralischen Formstoff, dem Bindemittel und
dem Blähadditiv sowie gegebenenfalls den Zusätzen wird nun abschließend kompaktiert.
Das kann mittels einer Stampfvorrichtung geschehen, bei welcher es sich beispielsweise
um eine Formpresse oder auch eine Rammvorrichtung mit mehreren Rammen handeln kann.
Meistens setzt man heute jedoch Verdichtungsverfahren bzw. entsprechende Vorrichtungen
ein, welche durch Schießen, durch Erzeugung von Luftimpulsen, mittels Pressen für
eine entsprechende Kompaktierung sorgen. Als Ergebnis dieses Verdichtungsvorganges
wird ein Kern- und/oder Formsand bzw. eine Fertigmischung beobachtet, deren Dichte
eine Dichtzunahme im Bereich von mehr als 20 g/dm
3, insbesondere mehr als 30 g/dm
3 aufweist.
[0029] Durch diese Dichtezunahme lässt sich der Formsand mit hoher Verdichtung verarbeiten
und liegt folglich auch die hieraus hergestellte Gießform in der gesteigerten Dichte
vor. Infolge dieser hohen Formverdichtung werden Penetrationen des flüssigen Gießwerkstoffes
(Metall) in die Gießform auf ein Minimum reduziert. Das hat zur Folge, dass besonders
glatte Gussoberflächen beobachtet werden. Hinzu kommt, dass durch den Zusatz des Katalysators
und/oder eines Oxidationsmittels etwaige schädliche Emissionen beim Abguss gebunden
respektive aufgespalten werden. Als Oxidationsmittel kann beispielsweise Bentonit
mit einem Zusatz von mehr als 9 Gew.-% Carbonat, bezogen auf den Bentonit bzw. das
Bindemittel, eingesetzt werden.
[0030] Insgesamt sorgt der erfindungsgemäße Zusatz des anorganischen Additivs respektive
Blähadditivs mit einer Blähzahl von wenigstens 9 und des anorganischen Bindemittels
bzw. deren Verwendung zur Herstellung eines Kern- und/oder Formsandes für Gießereizwecke
dafür, dass die Fließfähigkeit des Gießereiformsandes erhöht wird und dessen Zerfall
nach Herstellen des Gusswerkstückes beschleunigt wird und im Übrigen nahezu rückstandsfrei
erfolgt. Das zusätzliche Einbringen von Zusätzen, wie beispielsweise Zeolith als Katalysator
respektive von Oxidationsmitteln optimiert die Absorption von möglicherweise doch
noch entstehenden organischen Emissionen, deren Ausbringung ohnehin durch den Verzicht
auf organische Bindemittel und organische Additive und auch durch den Rückgriff auf
lediglich anorganische Zusätze per se auf ein Minimum reduziert ist. Hierin sind die
wesentlichen Vorteile zu sehen.
Ausführungsbeispiel 1
[0031] Natriumaktivierter Calciumbentonit als Bindemittel wird gemischt mit einem anorganischen
Blähadditiv, bei dem es sich um Blähgraphit oder Vermiculit handelt. Die einzelnen
Zusammensetzungen sind in der nachfolgenden Tabelle wiedergegeben. Hierbei wird einerseits
zwischen einer losen Vormischung des Additivs mit dem anorganischen Bindemittel unterschieden
und andererseits zwischen Pellets, die durch vorherige kombinierte Extrusion des Additivs
mit dem Blähadditiv hergestellt worden sind. Die vorgenannten Pellets respektive die
Vormischung wurde getrocknet und gemahlen, so dass ausgangsseitig ein Wassergehalt
von ca. 10 Gew.-% beobachtet wird und ein mittlerer Korndurchmesser von ca. 0,063
mm.
[0032] Die Pellets bzw. Vormischungsteilchen sind dann bis zu einer mittleren Körnung von
ca. 65 µm gesiebt und gemahlen worden. Sofern eine lockere Vormischung aus dem Additiv
und dem anorganischen Blähadditiv untersucht wurde, ist ebenfalls eine mittlere Körnung
von ca. 65 µm eingestellt worden. Anschließend wurde der Gießereiformsand bzw. der
Kern- und/oder Formsand für Gießereizwecke dadurch hergestellt, dass der granulare
mineralische Formgrundstoff, im Ausführungsbeispiel Quarzsand, in einen Kollergang
eingefüllt wurde.
[0033] Der Quarzsand wurde mit 2,5 Gew.-% (deionisiertem) Wasser für einen Zeitraum von
einer Minute gemischt. Anschließend wurde der Bentonit zu ca. 7 Gew.-%, bezogen auf
den Formgrundstoff, und das anorganische Blähadditiv zu ca. 5 Gew.-%, bezogen auf
das Bindemittel bzw. dem Bentonit zugegeben. Alternativ hierzu wurden die Pellets
aus dem Bindemittel inklusive eingelagertem Blähadditiv in den Kollergang eingefüllt.
[0034] Im Anschluss hieran wurden die Fertigmischungen gesiebt, und zwar unter Berücksichtigung
eines 3 mm-Siebes, so dass ausgangsseitig ein Gießereiformsand bzw. eine knollenfreie
Fertigmischung der ursprünglichen Kornverteilung zur Verfügung stand. Danach wurde
der fragliche Gießereiformsand verdichtet, und zwar im Beispiel in einem Zylinder
der Länge der 100 mm mit einem Durchmesser von 50 mm bei einem Druck von 100 N/cm
2.
[0035] Auf diese Weise konnte eine Verdichtung bzw. eine prozentuale Volumenverringerung
des Gießereiformsandes in dem Zylinder von ca. 40 % ± 2 % erreicht werden. Tatsächlich
hat sich gezeigt, dass eine Verdichtung von wenigstens 30 %, d. h. eine Volumenreduktion
um mindestens 30 % erforderlich ist, um die gewünschten Eigenschaften, insbesondere
hinsichtlich der Bindefähigkeit der Oberfläche des Gießereiformsandes und folglich
der Gießform darstellen zu können. Dabei lassen sich etwaige Anpassungen durch mehr
oder minder Wasserzugabe steuern.
[0036] Die anschließende Tabelle 1 zeigt in der Spalte 1 einen granularen Formgrundstoff
mit einem Zusatz von lediglich 7 Gew.-% Bentonit als Bindemittel, bezogen auf den
Formgrundstoff. Die Spalte 2 zeigt den fraglichen Formgrundstoff mit einem Zusatz
von 7 Gew.-% Bentonit als Bindemittel und 2 Gew.-% Kohlenstoff als organisches Additiv,
jeweils bezogen auf den Formgrundstoff, entsprechend dem Stand der Technik.
[0037] In der Spalte 3 ist ein granularer Formgrundstoff mit einem Zusatz von 7 Gew.-% Bentonit
und 5 Gew.-% Blähgraphit wiedergegeben. Die Spalte 4 zeigt ebenso wie die Spalte 3
den granularen Formgrundstoff mit 7 Gew.-% Bentonit als Bindemittel und 5 Gew.-% Vermiculit
als anorganisches Blähadditiv, jeweils als lockere Mischungskomponenten zugegeben
und entsprechend dem beschriebenen Beispiel verdichtet.
[0038] In der Spalte 5 ist der Formgrundstoff zuzüglich 7 Gew.-% Bentonit und 5 Gew.-% Blähgraphit
entsprechend dem Beispiel in der Spalte 3 dargestellt, allerdings in der Weise, dass
der Bentonit zusammen mit dem Blähgraphit zu den Pellets bzw. Vormischungsteilchen
extrudiert wurde. Die Spalte 6 zeigt schließlich den granularen Formgrundstoff mit
einem Zusatz von 7 Gew.-% Bentonit und 5 Gew.-% Vermiculit wie im Beispiel der Spalte
4, allerdings wiederum in Gestalt von Mischungsbestandteilen bzw. Pellets, die durch
gemeinsame Extrusion hergestellt worden sind. Sämtliche Fertigmischungen sind wie
beschrieben verdichtet worden.
Tabelle 1
|
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
Feuchtigkeitsgehalt in Gew.-% |
% |
2,45 |
2,65 |
2,14 |
2,25 |
2,24 |
2,3 |
Verdichtung bzw. Verdichtungsgrad |
% |
40,1 |
40,2 |
40,5 |
40,8 |
40,9 |
41,2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
"grüne" Druckfestigkeit |
N/cm2 |
15,6 |
15,0 |
15,7 |
15,2 |
12,8 |
12,8 |
Trockene Druckfestigkeit bei 150° C/3 Std. |
N/cm2 |
23,3 |
32 |
28,4 |
31,2 |
26,8 |
24,4 |
Trockene Druckfestigkeit bei 350° C / 1,5 Std. |
N/cm2 |
22,5 |
16,6 |
0 |
0 |
24,3 |
21,9 |
Trockene Druckfestigkeit bei 550° C / 45 Min. |
N/cm2 |
26,8 |
14,5 |
0 |
0 |
17,0 |
13,8 |
Trockene Druckfestigkeit bei 750° C / 30 Min. |
N/cm2 |
3,45 |
2,4 |
0 |
0 |
2,8 |
2,1 |
Heißscherfestigkeit bei 15 sec. |
N/cm2 |
2,46 |
2,27 |
2,38 |
2,32 |
2,0 |
2,4 |
Heißscherfestigkeit bei 30 sec. |
N/cm2 |
2,72 |
1,72 |
2,73 |
2,70 |
2,1 |
2,00 |
Heißscherfestigkeit bei 60 sec. |
N/cm2 |
4,7 |
5,2 |
1,28 |
3,60 |
3,4 |
3,4 |
Heißdruckfestigkeit bei 980° C / 12 Min. |
psi |
23,4 |
9,62 |
0 |
0 |
10,9 |
11,2 |
[0039] Zur Messung der "grünen" Druckfestigkeit sind drei Proben entsprechend dem jeweiligen
Beispiel hergestellt worden und in der Verdichtungsvorrichtung mit dem Zylinder auf
einen Durchmesser von 50 mm verdichtet worden. Die "grüne" Druckfestigkeit ist dann
mit einem Druckfestigkeitsmesser erfasst worden. Um die trockene Druckfestigkeit zu
bestimmen, sind die einzelnen Proben wie bei der Ermittlung der "grünen" Druckfestigkeit
hergestellt worden. Bevor die Proben gemessen wurden, sind sie jedoch auf verschiedene
Temperaturen für bestimmte Zeiten entsprechend den Angaben gebracht worden.
[0040] Um die Heißscherfestigkeit zu ermitteln, ist ein schmaler Bereich am Kopf eines Probenkörpers
sehr stark auf Temperaturen von ca. 1000° C erhitzt worden. Nach einer gewissen Zeit
von 15, 30 oder 60 sec. wurde die Bindekraft des Gießereisandes gemessen. Die Heißdruckfestigkeit
wurde mit einem Simpson&Gerosa Hochtemperaturdruckfestigkeitstester gemessen. Dazu
wurde die Probe in den Tester eingebracht und auf Temperaturen bis zu 980° C für eine
Dauer von 12 Min. erhitzt und danach die maximale Druckfestigkeit gemessen.
Ausführungsbeispiel 2
[0041] In diesem Fall wurde ein Gießereiformsand hergestellt, indem eine Mischung aus Bentonit,
einem makrokristallinen Graphit, Blähgraphit und einer porösen Zusatzkomponente bzw.
einem porösen Zusatz zu dem Formgrundstoff als Vormischung hinzugefügt wurde, wie
im Ausführungsbeispiel 1 beschrieben. Die dem Formgrundstoff zugesetzten Mischungsbestandteile
beinhalten ca. 85 Gew.-% Bentonit, 8,5 Gew.-% von dem makrokristallinen Graphit, 3
Gew.-% von dem Blähgraphit und 3,5 Gew.-% natürlichen Zeolith (Klinoptilolith). Die
vorerwähnten Vormischungsbestandteile als Ganzes werden zu ca. 8 Gew.-% bezogen auf
die Fertigmischung dem Formgrundstoff hinzugefügt, so dass der Formgrundstoff in der
Fertigmischung einen Anteil von ca. 92 Gew.-% einnimmt.
[0042] Diese erfindungsgemäße Gießereiformsandmischung wird verglichen mit einer herkömmlichen
Mischung eines Formgrundstoffes mit 7 Gew.-% Bentonit und 2 Gew.-% Kohlenstaub, die
in der anschließenden Tabelle 2 als "Stand der Technik" gekennzeichnet ist.
Tabelle 2
|
|
Stand der Technik |
Erfindung |
Verdichtung bzw. Verdichtungsgrad |
% |
40 |
40 |
Dichte |
g/dm3 |
1505 |
1545 |
Trockendruckfestigkeit bei 150° C /3 Std. |
N/cm2 |
27 |
35 |
Trockendruckfestigkeit bei 350° C / 1,5 Std. |
N/cm2 |
19 |
0 |
Trockendruckfestigkeit bei 550° C / 45 Min. |
N/cm2 |
16 |
0 |
[0043] Anhand der Tabellen 1 und 2 wird deutlich, dass für den erfindungsgemäßen Gießereiformsand
(trockene) Druckfestigkeiten von 0 N/cm
2 oftmals schon bei einer Behandlung bei 300° C und einer Dauer von 1,5 Stunden beobachtet
werden. Das heißt, der fragliche erfindungsgemäße Gießereiformsand ist während der
Behandlung überwiegend zerfallen. In dem Bereich unter 350° C werden vergleichbare
Druckfestigkeiten wie bei herkömmlichen Gießereiformsanden beobachtet, so dass sich
Gießformen mit herkömmlichen Eigenschaften herstellen lassen.
[0044] Auch die Bindungswirkung hat drastisch abgenommen, welches die zuvor bereits abgegebene
Interpretation stützt, dass der erfindungsgemäße Gießereiformsand unmittelbar nach
Herstellung des Gusswerkstoffes zuverlässig zerfällt. Dabei wird der Formgrundstoff
insgesamt nicht zerstört und kann problemlos wieder aufbereitet werden, wobei Rückführungsraten
bzw. Regenerationsraten für den Formgrundstoff von bis zu 98 % beobachtet werden.
Das heißt, bei einem Gießvorgang gehen in der Regel maximal lediglich 2 Gew.-% an
Formgrundstoff verloren.
[0045] Ein Vergleich der beiden Spalten gemäß Tabelle 2 zeigt, dass erfindungsgemäß die
Dichte um ca. 40 g/dm
3 gesteigert worden ist, also zu einer entsprechenden Dichtezunahme korrespondiert.
Tatsächlich wurde bereits eine Dichtezunahme von ca. 35 g/dm
3 in einem einzigen Verdichtungsvorgang erzielt. Trotz dieser Dichtezunahme und der
insgesamt hohen Dichte des erfindungsgemäßen Gießereiformsandes wird ein ausgezeichneter
Zerfall beobachtet, und zwar schon bei 350° C, wie die Trockendruckfestigkeit von
0 N/cm
2 deutlich macht.
[0046] Die folgenden beiden Elektronenmikroskopaufnahmen unterstützen diese Wertung. Man
erkennt in der Fig. 1 einen Gießereiformsand entsprechend dem Ausführungsbeispiel
2. In der Fig. 1 ist der Beginn des Aufbrechens der jeweiligen Bindungsbrücke zu erkennen,
während die Fig. 2 die aufgebrochene Bindungsbrücke darstellt.
[0047] Dabei wird deutlich, dass die Bindungsbrücke zwischen den einzelnen dargestellten
Körnern des Formgrundstoffes aufgebrochen wird. Tatsächlich werden schamottartige
Brücken aus dem Bindemittel mit Hilfe des anorganischen Blähadditivs auf- und abgesprengt.
Hierdurch wird die Dicke einer etwaigen Schamotthülle, welche das einzelne Sandkorn
umgibt, reduziert. Das erleichtert die Reinigung bei der Wiederverwendung und unterstützt
den erwünschten Zerfallsprozess, so dass nach Abkühlung des Gießereiformsandes eine
gute Trennung von Gussteil und Formstoff bzw. Gießform durch Sieben möglich wird.
Das kann unmittelbar nach Herstellung des Gusswerkstückes erfolgen. - Das beschriebene
Verfahren kann selbstverständlich auch mit anderen Zusätzen kombiniert werden, so
beispielsweise mit herkömmlicher Kohle.
1. Verfahren zur Herstellung eines Kern- und/oder Formsandes für Gießereizwecke, wonach
ein granularer mineralischer Formgrundstoff mit einem Additiv sowie einem anorganischen
Bindemittel gemischt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Additiv ein anorganisches Blähadditiv mit einer Blähzahl von wenigstens 9 eingesetzt
wird.
2. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein anorganisches Additiv, insbesondere makrokristalliner Graphit, in einer Menge
von ca. 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere 5 Gew-% bis 30 Gew.-% bezogen auf das
eingesetzte Bindemittel zugeschlagen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fertigmischung aus dem Formgrundstoff, dem Additiv und dem Bindemittel kompaktiert
wird, und zwar bis zu einer Dichtezunahme von wenigstens 20 g/dm3.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel zunächst mit dem Additiv oder dem Blähadditiv gemischt und dann diese
Formmischung dem Formgrundstoff zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis , dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel und das Additiv bzw. Blähadditiv durch gemeinsames Extrudieren zu
Mischungsteilchen (Pellets) für die Zugabe zu dem Formgrundstoff vorbereitet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dass die Mischungsteilchen bis zu einer Körnung von 5 µm
bis 500 µm, insbesondere von 10 µm bis 200 µm, gesiebt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vormischung aus dem Bindemittel und dem Additiv bzw. Blähadditiv bis zu einem
Wassergehalt von weniger als 20 Gew.-%, insbesondere weniger als 10 Gew.-%, getrocknet
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vormischung aus dem Bindemittel und dem Additiv bzw. Blähadditiv ca. 80 Gew.-%
oder mehr Bindemittel und ca. 20 Gew.-% oder weniger Blähadditiv sowie ggf. weitere
Zusätze beinhaltet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Zusätze zu dem Blähadditiv bzw. Additiv und dem Bindemittel beispielsweise ein
Katalysator und/oder ein Oxidationsmittel, wie beispielsweise Bentonit mit mehr als
10 Gew.-% Carbonat, eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fertigmischung aus dem Formgrundstoff, dem Additiv, dem anorganischen Bindemittel
und ggf. dem Zusatz mittels Verdichtungsverfahren wie beispielsweise Schießen, durch
Luftimpuls, Pressen etc. kompaktiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Blähadditiv bzw. Additiv in einer Körnung im Bereich von 10 nm bis 3000 nm eingesetzt
wird.
12. Kern- und/oder Formsand für Gießereizwecke, bestehend im Wesentlichen aus einem granularen
mineralischen Formgrundstoff, einem anorganischen Additiv und/oder einem Blähadditiv
mit einer Blähzahl von wenigstens 9 und einem anorganischen Bindemittel.