(19)
(11) EP 2 014 393 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2009  Patentblatt  2009/03

(21) Anmeldenummer: 07025252.3

(22) Anmeldetag:  27.12.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B22D 11/055(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 04.06.2007 CH 9062007

(71) Anmelder: CONCAST AG
8027 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Kawa, Franz
    8134 Adliswil (CH)
  • Roehrig, Adalbert
    8800 Thalwill (CH)

(74) Vertreter: Luchs, Willi 
Luchs & Partner, Patentanwälte, Schulhausstrasse 12
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)

 
Bemerkungen:
Der Patentanspruch 16 gilt als fallen gelassen, da die entsprechende Anspruchsgebühr nicht entrichtet wurde (R. 45(3) EPÜ).
 


(54) Kokille zum Stranggiessen von Vorblöcken, Brammen oder Knüppeln


(57) Eine Kokille zum Stranggiessen von Vorblöcken, Brammen oder Knüppeln ist mit einem Kokillenrohr (2) und einem dieses umgebenden Stützmantel (4) versehen. Das Kokillenrohr (2) ist über in seiner Längsrichtung verlaufende und über den Umfang verteilte Stützprofile (15) am Stützmantel (4) abgestützt und mit diesem über sich in Längsrichtung erstreckende Verbindungsprofile (20) formschlüssig verbunden. Die Verbindungsprofile (20) sind jeweils als vom Aussenumfang des Kokillenrohres (2) nach aussen und vom Innenumfang des Stützmantels (4) nach innen vorstehende Profilleisten (21, 22) ausgebildet, die derart ineinandergreifen, dass in Umfangsrichtung der Kokille ein Spiel vorhanden ist. Dadurch werden die durch die thermische Ausdehnung verursachten Spannungen, bleibende Deformationen und Ermüdungsrisse im Kokillenrohr weitgehend vermieden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokille zum Stranggiessen von Vorblöcken, Brammen oder Knüppeln gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Stranggiesskokillen unterliegen bekanntlich im Betriebeinsatz durch das im Kokillenhohlraum erstarrende Flüssigmetall erheblichen thermischen Belastungen. Letztere verursachen folglich thermische Ausdehnungen der Kokillenwände und führen somit zu Verformungen des präzise hergestellten Kokillenhohlraumes. Besonders unerwünscht sind Verformungen quer zur Giessrichtung, weil sie die für den Erstarrungsvorgang wichtige Kokillenkonizität verändern. Es sind daher besondere Massnahmen zu ergreifen, um die Kokillenwände in ihrer Lage zu stabilisieren.

[0003] Aus der gattungsbildenden EP-B1-1 468 760 ist es bekannt, um das den Formhohlraum bildende Kokillenrohr aus Kupfer einen Stützmantel anzuordnen, an dem das Kokillenrohr über in seiner Längsrichtung verlaufende und über den Umfang verteilte Stützprofile abgestützt ist. Das Kokillenrohr ist mit dem Stützmantel über sich in Längsrichtung erstreckende Verbindungsprofile formschlüssig verbunden, wobei zwischen dem Kokillenrohr und dem Stützmantel Kühlkanäle zum Führen von Kühlwasser angeordnet sind, die durch die Stützprofile und/oder die Verbindungsprofile begrenzt sind. Die Verbindungsprofile sind z.B. als Schwalbenschwanz- oder T-Profile ausgebildet, die in entsprechende Nuten des Stützmantels eingreifen. In die Nuten eingeführt werden sie in Längsrichtung der Kokille. Diese Montage ist nicht immer einfach, weil es zur Reibung an zwischen den Kokillenwänden und dem Stützmantel vorgesehenen Dichtelementen kommt. Die Kokillenrohrwände werden jeweils nicht nur in der zur Giessachse senkrechten Richtung festgehalten, sondern auch an einer thermischen Ausdehnung in der Wand- bzw. Abstützungsebene, quer zur Giessachse, gehindert. Das letztere kann zu Spannungen und bleibenden Deformationen und Ermüdungsrissen des Kokillenrohres führen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kokille der eingangs genannten Art zu schaffen, die im Giessbetrieb eine hohe Formstabilität aufweist, und bei der dennoch durch thermische Ausdehnung der Kokillenwände verursachte Verformungen weitgehend vermieden werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Kokille mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

[0006] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Kokille bilden den Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0007] Erfindungsgemäss sind die Verbindungsprofile jeweils als zwei vom Aussenumfang des Kokillenrohres nach aussen und vom Innenumfang des Stützmantels nach innen vorstehende Profilleisten ausgebildet sind, die derart ineinandergreifen, dass in Umfangsrichtung der Kokille ein Spiel vorhanden ist. Durch die Profilleisten werden die Kokillenrohrwände an den sie stützenden Wänden des Schutzmantels in der zur Giessachse senkrechten Richtung gehalten, jedoch ist eine durch thermische Ausdehnung bedingte Verlagerung entlang der Kokillenwand möglich, vor allem in Kokillenlängsrichtung, aber auch im Rahmen des vorgesehenen Spiels quer dazu, in Umfangsrichtung der Kokille. Dadurch werden die durch die thermische Ausdehnung verursachten Spannungen, bleibende Deformationen und Ermüdungsrisse im Kokillenrohr weitgehend vermieden. Nicht zuletzt wird auch die Montage der Kokille vereinfacht.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kokille mit einem Kokillenrohr und einem aus vier Stützplatten zusammengesetzten Stützmantel;
Fig. 2
die Kokille nach Fig. 1 im horizontalen Querschnitt;
Fig. 3
einen der Fig. 2 entsprechenden horizontalen Teilschnitt im vergrösserten Massstab;
Fig. 4
die Kokille nach Fig. 1 im vertikalen Querschnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2;
Fig. 5
eine der Stützplatten in perspektivischer Darstellung;
Fig. 6
ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kokille im horizontalen Querschnitt;
Fig. 7a, 7b, 7c
eine Stützplatte und einen Teil des Kokillenrohres mit weiteren zwei Stützplatten voneinander getrennt sowie in einem zusammengebauten Zustand gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 8a, 8b
im horizontalen Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel von Verbindungsprofilen zur Verbindung des Kokillenrohres mit dem Stützmantel;
Fig. 9a, 9b
im horizontalen Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel von Verbindungsprofilen zur Verbindung des Kokillenrohres mit dem Stützmantel;
Fig. 10
eine Kokillenplatte für eine Plattenkokille mit einer entsprechenden Stützplatte;
Fig. 11
eine weitere Ausführungsform einer Kokillenwand für eine Plattenkokille mit entsprechenden Stützplatten;
Fig. 12
ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kokille in perspektivischer Darstellung mit einem Kokillenrohr und vier Stützplatten, und
Fig. 13
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines im Querschnitt rechteckförmigen Kokillenrohres mit Stützmantel im horizontalen Querschnitt.


[0009] In Fig.1 bis 4 ist eine Kokille 1 zum Stranggiessen von im Querschnitt rechteckförmigen Vorblöcken, Brammen oder Knüppeln dargestellt, die ein Kokillenrohr 2 aus Kupfer, welches einen Formhohlraum 3 bildet, sowie einen das Kokillenrohr 2 umgebenden Stützmantel 4 aufweist. Der Stützmantel 4 setzt sich aus vier Stützplatten 5, 5' zusammen, die miteinander mittels Schrauben 6 verbunden sind. Zwischen dem Kokillenrohr 2 und dem Stützmantel 4 sind Kühlkanäle 10 zum Führen von Kühlwasser vorgesehen, die einen Teil einer Wasserzirkulationskühlung für das Kupferrohr bilden, ferrohr bilden, und die über den ganzen Umfang und im wesentlichen über die ganze Länge des Kokillenrohres 2 verteilt sind (vgl. insbesondere Fig. 2 und 4). Die Stützplatten 5, 5' sind im oberen und im unteren Bereich mit an die Kühlkanäle 10 angeschlossenen Ein- und Auslässen 11, 12 für das Kühlwasser versehen.

[0010] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kühlkanäle 10 in die äussere Umfangsfläche des Kokillenrohres 2 eingelassen, beispielsweise eingefräst. Das Kokillenrohr 2 ist einerseits über in seiner Längsrichtung L verlaufende und über den Umfang verteilte Stützprofile 15 am Stützmantel 4 bzw. an den Stützplatten 5, 5' abgestützt, und anderseits steht es mit diesen Stützplatten 5, 5' über sich in Längsrichtung erstreckende Verbindungsprofile 20 in einer lösbaren, formschlüssigen Verbindung. Die Kühlkanäle 10 sind dabei seitlich durch die Stützprofile 15 und/oder die Verbindungsprofile 20 begrenzt.

[0011] Die Verbindungsprofile 20 sind erfindungsgemäss jeweils als zwei vom Aussenumfang des Kokillenrohres 2 nach aussen und vom Innenumfang des Stützmantels 4 nach innen vorstehende, ineinandergreifende Profilleisten 21, 22 ausgebildet. Sie sind über die jeweilige Kokillenseite verteilt, wobei ihre Anzahl pro Seite von der Kokillengrösse abhängig ist. Bei der im Querschnitt rechteckförmigen Kokille 1 sind beispielsweise gemäss Fig. 2 die breiteren Stützplatten 5 mit je vier und die schmaleren Stützplatten 5' mit je zwei Verbindungsprofilen 20 ausgestattet.

[0012] Die Profilleisten 21, 22 sind vorzugsweise im Querschnitt nasenförmig ausgebildet (wie noch weiter unten anhand von Fig. 8a, 8b und 9a, 9b beschrieben wird) und greifen derart ineinander, dass in Umfangsrichtung der Kokille 1 ein Spiel vorhanden ist. Die Kokillenwände werden in der an den den Stützplatten 5, 5' anliegenden Stellung in der zur Giessachse senkrechten Richtung gehalten, es ist jedoch eine durch thermische Ausdehnung bedingte gegenseitige Verlagerung entlang der Kokillenwand möglich, vor allem in Kokillenlängsrichtung L, aber auch im Rahmen des vorgesehenen Spieles quer dazu, in Umfangsrichtung der Kokille. Um diese Verlagerung zu ermöglichen, ist das Kokillenrohr 2 in seinen Eckbereichen mit einem entsprechenden Spiel gegenüber dem Stützmantel 4 gehalten. Jede der Stützplatten 5, 5' ist mit Vorteil in ihrem Umfangsbereich mit einem die Kühlzone abdichtenden Dichtungsring 23, 23' ausgestattet, der in einen aus Fig. 5, die die Stützplatte 5 zeigt, ersichtlichen Kanal 24 eingelegt ist.

[0013] Während die Profilleisten 21 direkt am Kokillenrohr 2 angefertigt, d.h. einstückig mit dem Kokillenrohr 2 sind, ist insbesondere bei grossformatigen Kokillen und beim Vorhandensein der Dichtungsringe 23, 23' montagetechnisch vorteilhaft, die Profilleisten 22 für die Stützplatten 5, 5' separat auszuführen, wie am Beispiel nach Fig. 2 bis 4 gezeigt. Diese werden dann in entsprechende Ausnehmungen 25 der Stützplatten 5, 5' eingesetzt und mittels über die ganze Leistenlänge verteilten Schrauben 26 mit den Stützplatten 5, 5' verbunden. In diesem Fall ist bei der Montage keine seitliche Verschiebung der Stützplatten 5, 5' auf den Dichtungsringen 23, 23' notwendig, da die vorher eingelegten Profilleisten 22 nur noch an die Stützplatten 5, 5' angezogen werden müssen.

[0014] Wie in Fig. 6 und 7a, 7b, 7c gezeigt, ist es jedoch insbesondere bei kleineren Kokillen durchaus möglich die Profilleisten 22 für die Stützplatten 5, 5' direkt an den Stützplatten 5, 5' anzufertigen, d.h. einstückig mit der jeweiligen Stützplatte 5, 5' auszubilden.

[0015] Bei der in Fig. 6 dargestellten, kleineren Kokille 1' quadratischen Querschnitts ist jeweils nur ein aus zwei ineinandergreifenden Profilleisten bestehendes Verbindungsprofil 20' pro Kokillenseite (und mehrere Stützprofile 15') vorhanden. Die das Kokillenrohr 2' mit dem Stützmantel 4' verbindenden Verbindungsprofile 20' sind jeweils im Mittelbereich der jeweiligen Kokillenwand angeordnet.

[0016] Je nach Bedarf können gemäss Fig. 7a, 7b, 7c auch mehrere Verbindungsprofile 20" pro Kokillenseite vorgesehen sein, die aus einstückig mit dem Kokillenrohr 2" ausgebildeten Profilleisten 21" und einstückig mit der jeweiligen Stützplatte 5" ausgebildeten Profilleisten 22" bestehen. Das Kokillenrohr 2" kann pro Seite nur ein im Mittelbereich angeordnetes Stützprofil 15" oder mehrere Stützprofile 15" aufweisen.

[0017] Bei den Ausführungsformen nach Fig. 6 und 7a, 7b, 7c muss die jeweilige Stützplatte 5" bei der Montage seitlich gegenüber der Kokillenrohrwand verschoben werden, bis zum Einrasten der Profilleisten 21", 22". Selbst beim Vorhandensein von Dichtringen ist auch hier die Montage wesentlich einfacher als bei den aus der EP-B1-1 468 760 bekannten Kokillen, den die seitliche Verschiebung bei der erfindungsgemässen Kokille in ihrer Grösse nicht zu vergleichen ist mit der Längsverschiebung beim Zusammenbau nach der EP-B1-1 468 760. Zudem kann die jeweilige Stützplatte 5" bis zum Einrasten leicht schräg gestellt und dadurch die Reibung auf dem Dichtring vermieden werden.

[0018] Besonders vorteilhafte Querschnittsformen der Profilleisten 21, 22 sind aus Fig. 8a, 8b und 9a, 9b ersichtlich. Die im Querschnitt nasenförmigen Profilleisten 21, 22 stehen um einen Betrag a von einer Grundfläche 27 bzw. 28 des Kokillenrohres 2 bzw. der Stützplatte 5 vor. Die Profilleiste 21 des Ko-21 des Kokillenrohres 2 weist eine Stützfläche 29 auf, mit der sie in zusammengebautem Zustand an der Grundfläche 28 der Stützplatte 5 anliegt und umgekehrt, die Stützplatte 5 kommt mit einer Stützfläche 30 auf der Grundfläche 27 des Kokillenrohres 2 zur Anlage. Die Profilleisten 21, 22 weisen jeweils eine in Umfangsrichtung der Kokille gerichtete, gerundete Nase 31 bzw. 32 mit einem Radius r1 auf, die von einer ebenfalls gerundeten, der Nase in Umfangsrichtung entgegengesetzten Vertiefung 33 bzw. 34 mit einem Radius r2 hintergriffen ist. Der Radis r2 der Vertiefungen 33, 34 ist dabei etwas grösser als der Radius r1 der beiden Nasen 31, 32. Beim Zusammenfügen der beiden Profilleisten 21, 22 greift die Nase der einen in die Vertiefung der anderen Profilleiste ein, und zwar mit einem seitlichen Spiel von beispielsweise ±0,1mm, welches sich aus der Differenz der beiden Radien r1, r2 ergibt, so dass im Rahmen dieses Spieles eine durch thermische Ausdehnung bedingte gegenseitige Verlagerung entlang der Kokillenwand in Umfangsrichtung der Kokille stattfinden kann.

[0019] Selbstverständlich ist auch eine durch thermische Ausdehnung verursachte gegenseitige Verlagerung in Längsrichtung der Profilleisten 21, 22, d.h. in Längsrichtung der Kokille möglich. Auf diese Art und Weise können Spannungen, plastische Deformationen und Ermüdungsrisse im Kokillenrohr, die ansonsten durch die thermische Ausdehnung verursacht werden, vermieden werden.

[0020] Für die Grösse des seitlichen Spieles ist die Kokillengrösse ausschlaggebend. Bei grösseren Kokillen muss auch ein grösseres Spiel gewährleistet sein. Eine mögliche Querschnittsform der nasenförmigen Profilleisten 21, 22 für grössere Kokillen ist in Fig. 9a, 9b gezeigt, wo die Nase 31' bzw. 32' der einen Profilleiste 21 bzw. 22 jeweils in die Vertiefung 34' bzw. 33' der anderen Profilleiste 22 bzw. 21 mit einem grösseren Spiel in Umfangsrichfangsrichtung eingreifen kann.

[0021] Statt eines einstückigen Kokillenrohres 2 bzw. 2' bzw.2" ist es auch möglich und durchaus üblich, das die den Formhohlraum bildende Kokille als Plattenkokille mit aus einzelnen kupfernen Platten oder anders geformten Kokillenrohrwänden zusammenzusetzen. Den einzelnen Kokillenplatten bzw. Kokillenrohrwänden sind dann eine oder mehrere Stützplatten zugeordnet, die den Stützmantel um die Plattenkokille herum bilden.

[0022] Fig. 10 zeigt als Beispiel eine Kokillenplatte 42 einer Plattenkokille zum Stranggiessen von Dünnbrammen. Die Langseiten derartiger Kokillen sind 1 bis 2 m und die Schmalseiten nur 50 bis 10 mm breit. Die langseitigen Kokillenplatten 42 sind im oberen Bereich mit einer Ausbauchung 50 für das Tauchrohr versehen, d.h. die Kokillenrohrwand verläuft nicht überall gerade. Auch die der Kokillenplatte 42 zugeordnete Stützplatte 45 ist auf der Innenseite mit einer entsprechenden Ausnehmung 51 versehen. Zwischen der Kokillenplatte 42 und der Stützplatte 45 sind wiederum die Kühlkanäle 10 vorgesehen, die durch die Stützprofile 10 und/oder die Verbindungsprofile 20 begrenzt sind.

[0023] Die Verbindungsprofile 20 sind erfindungsgemäss wiederum als zwei ineinandergreifende Profilleisten 21, 22 mit in Umfangsrichtung der Kokille gerichteten und mit Spiel ineinandergreifenden Nasen 31, 32 ausgebildet. Im schrägen Bereich der Ausbauchung 50 bzw. der Ausnehmung 51 sind auch die Nasen 31, 32 schräg gerichtet, parallel zu der Kokilleninnenfläche 50a, 50b. So wird auch dieser breiten und relativ dünnen Kupferplatte, die einer bedeutsamen thermischen Ausdehnung gegenüber der massiveren Stahlstützplatte ausgesetzt ist, die Möglichkeit gegeben, sich entlang der Kokillenwand tatsächlich auszudehnen. Bei dieser Variante ist es selbstververständlich von Vorteil, die Profilleisten 22 für die Stützplatte 45 separat auszuführen und in die Stützplatte 45 einzusetzen.

[0024] Fig. 11 stellt eine kupferne Kokillenrohrwand 52 einer Plattenkokille zum Stranggiessen von Doppel-T-Vorprofilen dar, die einen Stegteil 52a, zwei Flanschteile 52b und je einen den Stegteil 52a mit dem jeweiligen Flanschteil 52b verbindenden schrägen Teil 52c aufweist. Dem Stegteil 52a ist eine Stützplatte 55a zugeordnet. Auch die Flanschteile 52b sind mit je einer Stützplatte 55b ausgerüstet. Zwischen der Stützplatte 55a für das Stegteil 52a und den Stützplatte 55b für die Flanschteile 52b ist je eine entlang der schrägen Teile 52c verlaufende Stützplatte 55c angeordnet und von den benachbarten Stützplatten 55a, 55b überlappt. Auch hier sind die Stützprofile 10 und/oder die Verbindungsprofile 20 vorhanden, die letzteren als zwei ineinandergreifende Profilleisten 21, 22 mit in Umfangsrichtung der Kokille gerichteten und mit Spiel ineinandergreifenden Nasen 31, 32 ausgebildet. Die Nasen 31, 32 sind auch hier stets parallel zu der Kokilleninnenfläche in Umfangsrichtung der Kokille gerichtet, auch im Bereich der schrägen Teile 52c. Im Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 10 sind jedoch die Profilleisten 22 stets senkrecht zu dem jeweiligen Wandteil. So wird auch bei dieser Kokillenform der thermischen Ausdehnung der einzelnen Kokillenwände des Kokillenrohres in ihrem ganzen Bereich Rechnung getragen.

[0025] Sowohl bei der Plattenkokille nach Fig. 10 als auch bei derjenigen nach Fig. 11 sind die Nasen 31, 32 bezüglich der quer zu der Längserstreckung der länglich ausgebildeten Kokille verlaufenden Mittelebene (A) symmetrisch angeordnet.

[0026] Fig. 12 zeigt ein Kokillenrohr 60 mit einem Formhohlraum 3, welches an sich gleich wie dasjenige nach Fig. 1 bis Fig. 5 ausgestaltet und daher nicht mehr im Einzelnen erläutert ist. Als Besonderheit sind jedoch die Stützplatten 61, 62 nicht als ein einen Kasten bildenden Stützmantel ausgebildet, sondern sie sind unabhängig voneinander mittels den erfindungsgemässen Profilleisten an den jeweiligen vorliegend vier Aussenwänden 60' des Kokillenrohres 60 befestigt. Diese Stützplatten 61, 62 sind vorteilhaft im Horizontalquerschnitt trapezförmig ausgestaltet und bilden eine an der jeweiligen Aussenwand 60' des Rohres 60 aufliegende plane Fläche, so dass die aussenseitig eingefrästen Kühlkanäle 10 beim Rohr 60 von denselben abgedeckt sind. Diese Stützplatten 61, 62 bilden somit nur eine Art Versteifung des relativ dünnwandigen Kokillenrohres.

[0027] Das Kokillenrohr 60 ist zusammen mit den Stützplatten 61, 62 in einem nicht näher gezeigten Kokillengehäuse gehalten, welches zweigeteilt ist und zu diesem Zwecke einen nicht dargestellten Mittelflansch aufweisen kann, der die Stützplatten 61, 62 umgibt. Das Kühlwasser im Innern des Kokillengehäuses wird auf der Unterseite durch die Kühlkanäle 10 des Rohres nach oben geleitet und gelangt auf der Oberseite wieder ins Kokillengehäuse.

[0028] Mit dieser Variante nach Fig. 12 ergibt sich eine vereinfachte Ausführung einer Kokille insbesondere deshalb, weil die Stützplatten 61, 62 nicht miteinander verbunden sind. Selbstverständlich könnten diese Stützplatten auch anders ausgestaltet sein, beispielsweise indem die Kühlkanäle diesen Stützplatten zugeordnet wären.

[0029] Eine weitere Kokille 1 " mit einem länglichen rechteckigen Querschnitt gemäss Fig. 13 weist ein Kokillenrohr 71 und einen dieses umgebenden Stützmantel 74 auf, wobei der Stützmantel 74 in seiner Längsrichtung an den Stellen 74' geteilt ist uns somit aus vier Mantelteilen besteht, welche an diesen Stellen 74' zusammengeschraubt sind.

[0030] Die Besonderheit bei dieser Kokille 1 " besteht darin, dass erfindungsgemäss nur an den beiden länglichen Seiten der Kokille 1" jeweils zwei Verbindungsprofile 70 vorgesehen sind, die zur Mittelachse A der Längsseiten symmetrisch angeordnet sind. Diese Verbindungsprofile 70 sind an sich gleich wie diejenigen nach Fig. 2 ausgebildet und daher nicht nochmals im Detail erläutert. Aufgrund der relativ dünnen Wandung des Stützmantels 74 sind an seiner Aussenseite bei den Verbindungsprofilen 70 Längsprofile 76 und ausserdem Querprofile 77 angeschweisst. Die Längsprofile 76 sind durch Schrauben festgehalten. Selbstverständlich könnten pro Seite auch mehr als zwei solcher Verbindungsprofile 70 zugeordnet sein.


Ansprüche

1. Kokille zum Stranggiessen von Vorblöcken, Brammen oder Knüppeln, mit einem bzw. einer von einem Stützmantel (4; 4') bzw. Stützplatten (61, 62) umgebenden Kokillenrohr (2; 2'; 2") bzw. Plattenkokille, wobei das Kokillenrohr (2; 2'; 2") bzw. die Plattenkokille über in seiner Längsrichtung (L) verlaufende und über den Umfang verteilte Stützprofile (15; 15'; 15") am Stützmantel (4; 4') bzw. an den Stützplatten (61, 62) abgestützt und mit diesem über sich in Längsrichtung erstreckende Verbindungsprofile (20; 20'; 20") formschlüssig verbunden ist, wobei zwischen dem Kokillenrohr (2; 2'; 2") bzw. der Plattenkokille und dem Stützmantel (4; 4') bzw. Stützplatten (61, 62) durch die Stützprofile (15; 15'; 15") und/oder die Verbindungsprofile (20; 20'; 20") begrenzte Kühlkanäle (10) zum Führen von Kühlwasser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsprofile (20; 20'; 20") jeweils als vom Aussenumfang des Kokillenrohres (2; 2'; 2") bzw. der Plattenkokille nach aussen und vom Innenumfang des Stützmantels (4; 4') bzw. den Stützplatten (61, 62) nach innen vorstehende Profilleisten (21, 22; 21 ", 22") ausgebildet sind, die derart ineinandergreifen, dass in Umfangsrichtung der Kokille ein Spiel vorhanden ist.
 
2. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleisten (21, 22; 21", 22") im Querschnitt nasenförmig ausgebildet sind, wobei jeweils eine in Umfangsrichtung der Kokille gerichtete Nase (31, 32; 31', 32') der einen Profilleiste (21, 22; 21", 22") in eine die Nase (32, 31; 32', 31') der anderen Profilleiste (22, 21; 22", 21") hintergreifende Vertiefung (33, 34; 33', 34') eingreift.
 
3. Kokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kokillenrohr (2; 2'; 2") einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist und der Stützmantel (4; 4') sich aus vier Stützplatten (5, 5'; 5", 61, 62) zusammensetzt, wobei jeder Kokillenseite ein im Mittelbereich angeordnetes, zwei ineinandergreifende Profilleisten umfassendes Verbindungsprofil (20') oder mehrere derartige Verbindungsprofile (20; 20") - über die Kokillenseite verteilt - zugeordnet sind.
 
4. Kokille nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die Verbindungsprofile (20'; 20") bildenden Profilleisten (21"; 22") einstückig mit dem Kokillenrohr (2'; 2") bzw. mit der jeweiligen Stützplatte (5") ausgebildet sind.
 
5. Kokille nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die den Stützplatten (5, 5') zugeordneten Profilleisten (22) jeweils in eine Ausnehmung (25) der Stützplatte (5, 5') eingesetzt und mit der Stützplatte (5, 5') verbunden, vorzugsweise verschraubt sind.
 
6. Kokille nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kokillenrohr (2; 2'; 2") im Eckbereich des Stützmantels (4; 4') mit Spiel gehalten ist.
 
7. Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Profilleisten (21, 22; 21", 22") im wesentlichen über die Gesamtlänge des Kokillenrohres (2; 2'; 2") bzw. des Stützmantels (4; 4') erstrecken.
 
8. Kokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Formhohlraum bildende Plattenkokille aus mehreren kupfernen Platten (42) bzw. aus plattenförmig geformten Kokillenrohrwänden (52) zusammengesetzt ist, wobei jeder Platte (42) bzw. Kokillenrohrwand (52) eine oder mehrere Stützplatten (45; 55a, 55b, 55c) zugeordnet und mit dieser über die als ineinandergreifende Profilleisten (21, 22) ausgebildete Verbindungsprofile (20) verbunden sind.
 
9. Kokille nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleisten (21, 22) im Querschnitt nasenförmig ausgebildet sind, wobei jeweils eine in Umfangsrichtung der Kokille gerichtete Nase (31, 32) der einen Profilleiste (21, 22) in eine die Nase (32, 31) der anderen Profilleiste (22, 21) hintergreifende Vertiefung (33, 34; 33', 34') eingreift, wobei die Nasen (31, 32) in jedem Bereich der Kokillenrohrwand (52) parallel zu diesem Wandteil gerichtet ist.
 
10. Kokille nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasen (31, 32) bezüglich der quer zu der Längserstreckung der Kokille verlaufenden Mittelebene (A) symmetrisch angeordnet sind.
 
11. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Stützplatten (61, 62) vorgesehen sind, die unabhängig voneinander mittels den Profilleisten an den jeweiligen Aussenwänden (60') des Kokillenrohres (60) befestigt sind.
 
12. Kokille nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützplatten (61, 62) derart am Kokillenrohr (60) anliegen, dass die aussenseitig eingefrästen Kühlkanäle (10) beim Rohr (60) von den Stützplatten abgedeckt sind.
 
13. Kokillenrohr für eine Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungsprofile (20; 20'; 20") vorgesehen sind, die jeweils als nach aussen vorstehende Profilleisten (21; 21") ausgebildet sind.
 
14. Plattenkokille für eine Kokille nach einem der Ansprüche 1, 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungsprofile (20) vorgesehen sind, die jeweils als nach aussen vorstehende Profilleisten (21; 21") ausgebildet sind.
 
15. Stützplatten für eine Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungsprofile (20; 20'; 20") vorgesehen sind, die jeweils als nach innen vorstehende Profilleisten (22; 22") ausgebildet sind.
 
16. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur zwei gegenüberliegenden Seiten der Kokille (1 ") Verbindungsprofile (70) zugeordnet sind, vorzugsweise in symmetrischer Anordnung zur Mittelachse A dieser Seiten.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente