[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Polierteller für ein Werkzeug zur
Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen, gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 und 3. Solche Polierteller kommen insbesondere in der Rezeptfertigung von Brillengläsern
massenweise zum Einsatz. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Poliertellers.
[0002] Wenn nachfolgend beispielhaft für Werkstücke mit optisch wirksamen Flächen von "Brillengläsern"
die Rede ist, sollen darunter nicht nur Brillenlinsen aus Mineralglas, sondern auch
Brillenlinsen aus allen anderen gebräuchlichen Materialien, wie Polycarbonat, CR 39,
HI-Index, etc., also auch Kunststoff verstanden werden.
STAND DER TECHNIK
[0003] Die spanende Bearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern kann grob
in zwei Bearbeitungsphasen unterteilt werden, nämlich zunächst die Vorbearbeitung
der optisch wirksamen Fläche zur Erzeugung der rezeptgemäßen Makrogeometrie und sodann
die Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche, um Vorbearbeitungsspuren zu beseitigen
und die gewünschte Mikrogeometrie zu erhalten. Während die Vorbearbeitung der optisch
wirksamen Flächen von Brillengläsern u.a. in Abhängigkeit vom Material der Brillengläser
durch Schleifen, Fräsen und/oder Drehen erfolgt, werden die optisch wirksamen Flächen
von Brillengläsern bei der Feinbearbeitung üblicherweise einem Feinschleif-, Läpp-
und/oder Poliervorgang unterzogen.
[0004] Für diesen Feinbearbeitungsvorgang werden im Stand der Technik (siehe z.B. die gattungsbildende
DE-A-10 2005 010 583) vermehrt anpaßfähige - im Gegensatz zu starre - Polierteller eingesetzt, die einen
wenigstens dreischichtigen bzw. -lagigen Aufbau besitzen, mit (1.) einem der Werkzeugspindel
zugewandten, im Verhältnis festen bzw. starren Trägerkörper, an dem (2.) eine demgegenüber
weichere Schicht, z.B. eine Schaumstoffschicht befestigt ist, der (3.) eine dem Werkstück
zugewandte Schleif-oder Polierfolie als bearbeitungsaktiver Werkzeugbestandteil aufliegt.
Infolge der elastischen Verformbarkeit der Schaumstoffschicht kann sich die Polierfolie
in gewissen Grenzen an die Geometrie der zu bearbeitenden Fläche anpassen, sowohl
in "statischer" Hinsicht, d.h. von Brillenglas zu Brillenglas, welches es zu bearbeiten
gilt, als auch in "dynamischer" Hinsicht, d.h. während der Bearbeitung eines bestimmten
Brillenglases, bei der eine Relativbewegung zwischen dem Polierteller und dem Brillenglas
erfolgt. Die Elastizität der Schaumstoffschicht beeinflußt darüber hinaus in wesentlichem
Maße das Abtragsverhalten des Poliertellers während des Polierprozesses.
[0005] Beim Einsatz derartiger Polierteller mit einer Polierfolie, die randseitig am Außenrand
der Schaumstoffschicht endet, hat sich gezeigt, daß es zu einem Einarbeiten des Polierfolienrandes
bzw. der durch diesen gebildeten Kante in die bearbeitete Fläche des Brillenglases
kommen kann. Dies kann zu sichtbaren, mithin unerwünschten "Abdrücken" des Polierfolienrandes,
d.h. sehr feinen, kratzerartigen Mikrostrukturen auf der optisch wirksamen Fläche
des Brillenglases führen.
[0006] Um diesem Problem zu begegnen, wurde bereits vorgeschlagen, die Polierfolie derart
zu bemessen, daß sie über den Außenumfang der Schaumstoffschicht nach außen übersteht
(siehe die Fig. 1 und 4 der
DE-A-10 2005 010 583). Über die Außenkante der Polierfolie kann hierbei kein wesentlicher Polierdruck
mehr auf die zu bearbeitende Fläche ausgeübt werden. Untersuchungen der Anmelderin
haben jedoch gezeigt, daß diese Maßnahme alleine nicht in allen Fällen den gewünschten
Erfolg bringt.
[0007] Schließlich offenbart die
EP-B-1 711 311 einen Polierteller mit dreischichtigem bzw. -lagigem Aufbau, bei dem die mittlere,
elastische Schicht in radialer Richtung von innen nach außen zunehmend weicher ausgebildet
ist, um Brillengläser mit unregelmäßig gekrümmten Freiformflächen in einer Oberflächenqualität
zu polieren, die eine Nachbearbeitung entbehrlich machen soll. Diese nach außen zunehmend
weichere Ausbildung wird insbesondere dadurch erzielt, daß die mittlere Schicht in
radialer Richtung, d.h. von innen nach außen eine zunehmende axiale Dicke aufweist,
wobei der Trägerkörper, die mittlere Schicht und die Polierfolie gemeinsam an einer
zylindrischen Außenumfangsfläche des Poliertellers enden. Durch den Rand der Polierfolie
erzeugte, unerwünschte "Abdrücke" des Poliertellers auf der bearbeiteten Fläche werden
in diesem Stand der Technik jedoch nicht adressiert.
AUFGABENSTELLUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom Stand der Technik, wie er
durch die
DE-A-10 2005 010 583 repräsentiert wird, einen möglichst einfach aufgebauten Polierteller für ein Werkzeug
zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern zu
schaffen, dessen Rand sich auf der bearbeiteten Fläche nicht in Form von Mikrostrukturen
abbildet. Die Erfindungsaufgabe umfaßt ebenfalls die Bereitstellung eines Verfahrens
zur einfachen Herstellung eines solchen Poliertellers.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1, 3 bzw. 15 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte oder zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Patentansprüche 2, 4 bis 14 bzw. 16 bis 18.
[0010] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung besitzt bei einem Polierteller für ein Werkzeug
zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern,
der einen eine Mittelachse aufweisenden Grundkörper hat, an dem eine im Verhältnis
zum Grundkörper weichere Zwischenschicht befestigt ist, der ein Poliermittelträger
aufliegt, die Zwischenschicht bezogen auf die Mittelachse einen radial inneren Bereich
von im wesentlichen konstanter axialer Dicke und einen sich daran anschließenden,
radial äußeren Bereich, dessen radiale Außenabmessungen ausgehend vom Grundkörper
zum Poliermittelträger hin zunehmen, so daß die elastische Abstützung des Poliermittelträgers
vermittels der Zwischenschicht in deren radial äußeren Bereich zum Außenrand des Poliermittelträgers
hin abnimmt.
[0011] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfaßt bei einem Polierteller für ein Werkzeug
zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern,
der einen eine Mittelachse aufweisenden Grundkörper hat, an dem eine im Verhältnis
zum Grundkörper weichere Zwischenschicht befestigt ist, der ein Poliermittelträger
aufliegt, die Zwischenschicht bezogen auf die Mittelachse einen radial inneren Bereich
von im wesentlichen konstanter axialer Dicke und einen sich daran anschließenden,
radial äußeren Bereich, wobei der Außenrand des Poliermittelträgers vermittels des
radial äußeren Bereichs der Zwischenschicht bei der Feinbearbeitung der optisch wirksamen
Fläche von letzterer beabstandet gehalten ist.
[0012] In beiden Fällen ist bei dem erfindungsgemäßen Polierteller also die Zwischenschicht
funktional unterteilt in einen radial inneren Bereich von im wesentlichen konstanter
axialer Dicke und einen sich daran anschließenden, radial äußeren Bereich, dem die
Aufgabe zukommt, zu verhindern, daß sich der Rand des Poliertellers auf der bearbeiteten
Fläche in Form von Mikrostrukturen abbildet. Da der innere Bereich eine im wesentlichen
konstante axiale Dicke aufweist, ändert sich hier über den Radius gesehen die Elastizität
bzw. Nachgiebigkeit des Poliertellers nicht, im Gegensatz zum Stand der Technik gemäß
der
EP-B-1 711 311. Hierdurch wird bei geeigneter Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück vorteilhaft
ein gleichmäßiger Polierabtrag erzielt - Preston'sche Hypothese: der Polierabtrag
ist proportional zu dem Produkt aus Polierdruck und Relativgeschwindigkeit zwischen
Werkzeug und Werkstück - so daß das Werkstück mit hoher Topographietreue, d.h. formerhaltend
poliert werden kann. Lediglich im Randbereich des Poliertellers, in dem sich der radial
äußere Bereich der Zwischenschicht befindet, nimmt der Polierabtrag infolge abnehmender
elastischer Abstützung des Poliermittelträgers (Patentanspruch 1) bzw. einem "Fernhalten"
desselben von der bearbeiteten Fläche (Patentanspruch 3) ab und damit auch die Möglichkeit,
daß sich der Rand des Poliertellers auf der bearbeiteten Fläche "abdrücken" bzw. abbilden
kann.
[0013] Im Randbereich des Poliertellers, in dem sich der radial äußere Bereich der Zwischenschicht
befindet, sorgt letzterer bei der ersten erfindungsgemäßen Variante des Poliertellers
(Patentanspruch 1) zudem dafür, daß der über den radial inneren Bereich der Zwischenschicht
nach radial außen vorstehende Außenrand des Poliermittelträgers bei seinen Bewegungen
gedämpft wird, bei der Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche mithin nicht frei
schwingen bzw. flattern und somit auch nicht derart auf die bearbeitete Fläche aufschlagen
kann, daß er sich dort abbildet. Bei der zweiten erfindungsgemäßen Variante des Poliertellers
(Patentanspruch 3) "zieht" der radial äußere Bereich der Zwischenschicht den über
den radial inneren Bereich der Zwischenschicht nach radial außen vorstehenden Außenrand
des Poliermittelträgers sogar von der bearbeiteten Fläche weg, um besagte "Abdrücke"
zu vermeiden.
[0014] Bei der ersten erfindungsgemäßen Variante des Poliertellers kann die durch den radial
äußeren Bereich der Zwischenschicht gebildete Umfangskontur grundsätzlich jede beliebige
Geometrie aufweisen, solange die radialen Außenabmessungen des radial äußeren Bereichs
der Zwischenschicht vom Grundkörper kommend in Richtung des Poliermittelträgers (vorzugsweise
kontinuierlich) zunehmen, z.B. kann der radial äußere Bereich der Zwischenschicht
eine torusförmige Außenumfangsfläche besitzen. Im Hinblick auf eine einfache Herstellung
des Poliertellers bevorzugt ist jedoch eine Ausgestaltung, bei der der radial äußere
Bereich der Zwischenschicht eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Außenumfangsfläche
aufweist.
[0015] Bei der zweiten erfindungsgemäßen Variante des Poliertellers kann die Zwischenschicht
im radial äußeren Bereich auf der dem Poliermittelträger zugewandten Seite eine umlaufende
Fase oder Kantenabrundung besitzen, wobei der Poliermittelträger auch im Bereich der
Fase oder Kantenabrundung an der Zwischenschicht befestigt, vorzugsweise festgeklebt
ist. Zusätzlich oder als Alternative hierzu kann an der Außenumfangsfläche des Grundkörpers
auf dessen der Zwischenschicht zugewandten Seite eine umlaufende Fase oder Kantenabrundung
ausgebildet sein, an der die Zwischenschicht mit ihrem radial äußeren Bereich befestigt,
vorzugsweise festgeklebt ist. Solche Fasen oder Kantenabrundungen an der Zwischenschicht
und/oder dem Grundkörper lassen sich auf einfache Weise ausbilden, etwa durch Wasserstrahlschneiden
im Falle einer aus einem Schaumstoff bestehenden Zwischenschicht oder durch geeignete
Ausbildung der Spritzgießform im Falle eines aus einem Kunststoff spritzgegossenen
Grundkörpers.
[0016] Grundsätzlich ist es möglich, daß der Grundkörper eine der Zwischenschicht zugewandte
Stirnfläche aufweist, die nach Maßgabe der Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche,
beispielsweise torisch vorgeformt ist, wie etwa in der
DE-A-10 2005 010 583 beschrieben. Untersuchungen der Anmelderin haben jedoch gezeigt, daß es für die Mehrzahl
der Bearbeitungsfälle ausreichend ist, wenn der Grundkörper eine der Zwischenschicht
zugewandte, im wesentlichen sphärische Stirnfläche aufweist, an der die Zwischenschicht
festgeklebt ist. Dies vereinfacht zum einen die Polierteller-Herstellung und reduziert
zum anderen die Anzahl der in der Rezeptfertigung für die Feinbearbeitung der Brillengläser
vorzuhaltenden Polierteller.
[0017] Sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten erfindungsgemäßen Variante des Poliertellers
kann der Poliermittelträger in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung
versehen sein. Diese Öffnung im Poliermittelträger sorgt für eine Flüssigkeitsverbindung
zwischen einem Innenbereich der in der Regel aus einem Schaumstoff bestehenden, während
der Bearbeitung schwammartig mit flüssigem Poliermittel vollgesaugten Zwischenschicht
und der sich mit der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks in Bearbeitungseingriff
befindenden Außenfläche des Poliermittelträgers. Somit kann das flüssige Poliermittel
besser zirkulieren und auch aus dem Inneren des Poliertellers zu den Eingriffsbereichen
zwischen dem Poliermittelträger und der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks gelangen,
wodurch an diesen Eingriffsbereichen infolge einer verstärkten Benetzung des Poliermittelträgers
bzw. eines gleichmäßigeren Poliermittelfilms auf diesem eine bessere Spülung und Kühlung
gewährleistet wird. Demgemäß kann es dort nicht zu partiellen, der erzeugten Oberflächenqualität
abträglichen Verfestigungen des Poliermittelträgers kommen. Darüber hinaus sorgt die
Öffnung im Poliermittelträger vorteilhaft für eine Entlastung des sich durch Verformung
der Zwischenschicht in dieser aufbauenden hydraulischen Drucks, der ansonsten etwa
zu einer partiellen Zerstörung der Zwischenschicht führen könnte, sowie für eine "Innenkühlung"
des Poliertellers.
[0018] Es ist ferner bevorzugt, wenn sich an die wenigstens eine Öffnung im Poliermittelträger
in Richtung des Grundkörpers eine Aussparung in der Zwischenschicht anschließt. Eine
solche Aussparung kann vorteilhaft als Reservoir für das flüssige Poliermittel dienen.
[0019] Ist eine Aussparung in der Zwischenschicht vorgesehen, so kann sich diese bis zum
Grundkörper hin erstrecken. Eine solche durchgehende Aussparung ist nicht nur besonders
einfach herzustellen, sondern maximiert auch in vorteilhafter Weise das Aufnahmevolumen
des durch die Aussparung gebildeten Reservoirs für das flüssige Poliermittel. Eine
noch weitere Vergrößerung des Poliermittelreservoirs ist möglich, indem sich an die
Aussparung in der Zwischenschicht auch eine Aussparung im Grundkörper anschließt.
[0020] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn der Durchmesser der Aussparung in der Zwischenschicht
ausgehend von der Öffnung im Poliermittelträger zum Grundkörper hin (vorzugsweise
kontinuierlich) zunimmt, indem die Aussparung beispielsweise durch eine konische Innenumfangsfläche
der Zwischenschicht begrenzt wird. Dies bewirkt - analog der ausgehend vom Grundkörper
zum Poliermittelträger hin zunehmenden radialen Außenabmessungen des radial äußeren
Bereichs der Zwischenschicht - eine nahe der Öffnung im Poliermittelträger in Richtung
der Öffnung abnehmende elastische Abstützung des Poliermittelträgers durch den radial
inneren Bereich der Zwischenschicht, um auch bei höheren Polierdrücken der Gefahr
zu begegnen, daß sich der Öffnungsrand des Poliermittelträgers auf der bearbeiteten
Fläche abbildet.
[0021] Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, daß die maximale radiale Breite des
radial äußeren Bereichs der Zwischenschicht im unverformten Zustand des Poliertellers
zwischen 3 und 10% der maximalen Gesamtbreite der Zwischenschicht betragen sollte,
um den Poliermittelträger auf einer möglichst großen Fläche im wesentlichen konstant
elastisch abzustützen, ohne daß die Gefahr von Abbildungen des Poliertellerrandes
auf der bearbeiteten Fläche besteht.
[0022] Die erfindungsgemäßen Polierteller können vorteilhaft an einem Werkzeug zur Feinbearbeitung
von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern zum Einsatz kommen, umfassend
einen Grundkörper, der an einer Werkzeugspindel einer Bearbeitungsmaschine anbringbar
ist, ein Gelenkteil, das ein bezüglich des Grundkörpers kipp- und längsbeweglich geführtes
Aufnahmestück aufweist, an das sich in Richtung des Grundkörpers ein Faltenbalg anschließt,
mittels dessen das Gelenkteil drehmitnahmefähig am Grundkörper befestigt ist, und
eine von dem Grundkörper und dem Gelenkteil begrenzte Druckmittelkammer, die wahlweise
mit einem (flüssigen oder gasförmigen) Druckmittel beaufschlagbar ist, wobei der Polierteller
auswechselbar an dem Aufnahmestück des Gelenkteils gehalten ist.
[0023] Um eine möglichst einfache Auswechselbarkeit des Poliertellers zu gewährleisten,
ist es bevorzugt, wenn der Polierteller mittels einer Schnappverbindung am Aufnahmestück
des Gelenkteils gehalten ist.
[0024] Ein besonders einfaches Verfahren zur Herstellung des Poliertellers gemäß der ersten
erfindungsgemäßen Variante sieht im weiteren Verfolg der Erfindung die folgenden Schritte
vor:
- (a) Ausbilden des Grundkörpers - z.B. spanend oder in hier bevorzugter, besonders
kostengünstiger Weise spritzgießtechnisch, insbesondere aus Kunststoff;
- (b) Bereitstellen eines flächigen Rohmaterials für die Zwischenschicht, das eine im
wesentlichen konstante Dicke aufweist - ein solches Rohmaterial, etwa Schaumstoffplatten,
ist am Markt ohne weiteres und kostengünstig erhältlich;
- (c) Spannen des Rohmaterials für die Zwischenschicht über eine konvex gekrümmte Fläche
eines Gegenstempels und Ausstanzen der Zwischenschicht vermittels eines eine Ringschneide
aufweisenden Stanzwerkzeugs - hierbei wird auf besonders einfache Weise, da quasi
"automatisch" eine Außenumfangsfläche an der Zwischenschicht, d.h. dem ausgestanzten
Rohmaterialabschnitt erzeugt, die schon im unverformten, ebenen Zustand des Rohmaterialabschnitts
im wesentlichen eine Kegelstumpfform aufweist;
- (d) ggf. Zuschneiden des Poliermittelträgers entsprechend der größeren Stirnfläche
der unverformten Zwischenschicht, d.h. des unverformten, ebenen Rohmaterialabschnitts
- ein solches separates Zuschneiden kann entfallen, wenn der Poliermittelträger bereits
einstückig mit der Zwischenschicht ausgebildet ist, z.B. durch die sogenannte "Gießhaut"
(Trennschicht zur Gießform) an einem Schaumstoffstück, die herstellungstechnologiebedingt
ist und bei handelsüblichen Schaumstoffplatten in der Regel weggeschnitten wurde;
und
- (e) Verkleben des Grundkörpers, der Zwischenschicht und - falls separat vorhanden
- des Poliermittelträgers zur Ausbildung des vorbeschriebenen, sandwichartigen Verbunds.
[0025] Des weiteren kann das Zuschneiden des Poliermittelträgers mittels des Stanzwerkzeugs
und des Gegenstempels zum Ausstanzen der Zwischenschicht erfolgen, so daß hierfür
kein separates Werkzeug eingesetzt werden muß und das Zuschneiden schnell erfolgen
kann. Schließlich kann das Ausstanzen der Zwischenschicht und das Zuschneiden des
Poliermittelträgers auch dann in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgen, wenn es
sich hierbei um separate Rohmaterialien handelt. Auch dies ist einer schnellen, maßhaltigen
Herstellung des Poliertellers förderlich.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten, teilweise schematischen Zeichnungen näher erläutert, in denen
gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. entsprechende Teile kennzeichnen. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine abgebrochene Längsschnittansicht eines Werkzeugs zur Feinbearbeitung von optisch
wirksamen Flächen an Brillengläsern, an dem ein Polierteller nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung lösbar gehalten ist, der sich mit einer zu bearbeitenden Fläche in Bearbeitungseingriff
befindet, in einem gegenüber der Realität etwas vergrößerten Maßstab;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Werkzeugs gemäß Fig. 1 von schräg vorne/oben, wobei
der Polierteller von dem Werkzeug abgenommen wurde, um werkzeugseitig die Schnittstelle
zwischen Werkzeug und Polierteller zu zeigen;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des vom Werkzeug abgenommenen Poliertellers gemäß Fig.
1 von schräg links/unten, zur Veranschaulichung der Schnittstelle zwischen Werkzeug
und Polierteller auf der Poliertellerseite;
- Fig. 4
- eine Unteransicht des vom Werkzeug abgenommenen Poliertellers gemäß Fig. 3 von unten
in Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht des Poliertellers gemäß Fig. 3 entsprechend der Schnittverlaufslinie
V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht des Poliertellers gemäß Fig. 3 entsprechend der Schnittverlaufslinie
VI-VI in Fig. 4;
- Fig. 7
- eine schematische Längsschnittansicht einer Vorrichtung zum Ausstanzen der Zwischenschicht
für den Polierteller nach insbesondere dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
mittels der am radial äußeren Bereich der Zwischenschicht eine im wesentlichen kegelstumpfförmige
Außenumfangsfläche ausbildbar ist;
- Fig. 8
- eine schematische Längsschnittansicht einer vermittels der Vorrichtung gemäß Fig.
7 ausgestanzten Zwischenschicht, bevor diese zur Ausbildung des Poliertellers nach
dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit dem Grundkörper und dem Poliermittelträger
verklebt wird;
- Fig. 9
- eine hinsichtlich des Schnittverlaufs der Fig. 5 entsprechende Schnittansicht eines
Poliertellers gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem gegenüber
Fig. 5 nochmals vergrößerten Maßstab, mit einer zentralen Öffnung im Poliermittelträger;
- Fig. 10
- eine hinsichtlich des Schnittverlaufs der Fig. 5 entsprechende Schnittansicht eines
Poliertellers gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem gegenüber
Fig. 5 nochmals vergrößerten Maßstab, mit einer umlaufenden Fase am Außenumfang der
Zwischenschicht, an der der Poliermittelträger befestigt ist;
- Fig. 11
- eine hinsichtlich des Schnittverlaufs der Fig. 5 entsprechende Schnittansicht eines
Poliertellers gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem gegenüber
Fig. 5 nochmals vergrößerten Maßstab, mit einer umlaufenden Fase am Außenumfang des
Grundkörpers, an der die Zwischenschicht befestigt ist; und
- Fig. 12
- eine hinsichtlich des Schnittverlaufs der Fig. 5 entsprechende Schnittansicht eines
Poliertellers gemäß einem fünften, dem dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 ähnlichen
Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem gegenüber Fig. 5 nochmals vergrößerten
Maßstab, wobei im oberen Teil von Fig. 12 veranschaulicht wird, wie vermittels einer
umlaufenden Fase auf der Unterseite der noch nicht am Grundkörper befestigten Zwischenschicht
durch Verformen der Zwischenschicht und Festkleben derselben auch im Bereich der Fase
am Grundkörper schließlich am fertigen Polierteller eine umlaufende Kantenabrundung
auf der dem Poliermittelträger zugewandten Seite der Zwischenschicht erzeugt wird.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0027] Gemäß den Fig. 1, 5, 6 und 9 bis 12 hat ein Polierteller 10 für ein Werkzeug 12 zur
Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen F an insbesondere Brillengläsern L einen
eine Mittelachse M aufweisenden Grundkörper 14, an dem eine im Verhältnis zum Grundkörper
14 weichere Zwischenschicht 16 befestigt ist, der ein Poliermittelträger 18 aufliegt.
Wesentlich ist, daß die Zwischenschicht 16 bezogen auf die Mittelachse M einen radial
inneren Bereich 20 von im wesentlichen konstanter axialer Dicke D und einen sich daran
anschließenden, radial äußeren Bereich 22 aufweist, der, wie im folgenden noch näher
beschrieben werden wird, auf besondere Art und Weise ausgebildet bzw. befestigt ist,
um zu verhindern, daß sich der Rand des Poliertellers 10 auf der bearbeiteten Fläche
F des Brillenglases L in Form von sehr feinen, kratzerähnlichen Mikrostrukturen abbildet.
In den Fig. 1, 5, 6 und 9 bis 12 deuten gestrichelte Linien die Grenze zwischen dem
radial inneren Bereich 20 und dem radial äußeren Bereich 22 der Zwischenschicht 16
an.
[0028] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, weist das Werkzeug 12 einen Grundkörper 24 auf, der
an einer in Fig. 1 mit gestrichelten Linien angedeuteten Werkzeugspindel 26 einer
Bearbeitungsmaschine (nicht weiter gezeigt) anbringbar ist. Ferner hat das Werkzeug
12 ein allgemein mit 28 beziffertes Gelenkteil, das ein bezüglich des Grundkörpers
24 vermittels einer Kugelkopfverbindung 30 und eines Führungsglieds 32 kipp- und längsbeweglich
geführtes Aufnahmestück 34 aufweist, an dem der Polierteller 10 auf noch zu beschreibende
Weise auswechselbar gehalten ist. An das Aufnahmestück 34 schließt sich in Richtung
des Grundkörpers 24 ein Faltenbalg 36 an, mittels dessen das Gelenkteil 28 drehmitnahmefähig
am Grundkörper 24 befestigt ist. Der Grundkörper 24 und das Gelenkteil 28 begrenzen
eine Druckmittelkammer 38, die über einen Kanal 40 im Führungsglied 32 wahlweise mit
einem geeigneten flüssigen oder gasförmigen Druckmittel (z.B. Öl oder Druckluft) beaufschlagt
werden kann, um während der Bearbeitung der optisch wirksamen Fläche F am Brillenglas
L über das Aufnahmestück 34 und den darauf aufliegenden Polierteller 10 einen Bearbeitungsdruck
aufzubringen. Weitere Einzelheiten zum Aufbau des Werkzeugs 12 sind den Druckschriften
DE-A-10 2005 010 583 A1 und
EP-A-1 473 116 der Anmelderin zu entnehmen, auf welche diesbezüglich zur Vermeidung von Wiederholungen
an dieser Stelle ausdrücklich verwiesen wird.
[0029] Insoweit ist ersichtlich, daß das Aufnahmestück 34 des Gelenkteils 28 mittels des
Führungsglieds 32 in Querrichtung gegenüber dem Grundkörper 24 des Werkzeugs 12 abgestützt
ist. Zugleich kann das Führungsglied 32 dem Aufnahmestück 34 in axialer Richtung folgen
und umgekehrt, wenn die Druckmittelkammer 38 über den Kanal 40 mit dem Druckmittel
beaufschlagt bzw. das Aufnahmestück 34 durch äußere Einwirkung (von oben in Fig. 1)
in Richtung des Grundkörpers 24 gedrückt wird. Außerdem kann das Aufnahmestück 34
des Gelenkteils 28 aufgrund der Kugelkopfverbindung 30 zum Führungsglied 32 an dem
Führungsglied 32 verkippen, wobei der Faltenbalg 36 des Gelenkteils 28 entsprechend
verformt wird.
[0030] Um nun einen sicheren Halt des Poliertellers 10 an und eine Drehmitnahme des Poliertellers
10 mit dem Aufnahmestück 34 des Werkzeugs 12 zu gewährleisten, sind an den einander
zugewandten Flächen des Aufnahmestücks 34 des Gelenkteils 28 und des Grundkörpers
14 des Poliertellers 10, d.h. an einer in Fig. 1 oberen Stirnfläche 42 des Aufnahmestücks
34 und der Unterseite 44 des Grundkörpers 14 komplementär geformte Strukturen ausgebildet,
die insbesondere formschlüssig ineinandergreifen. Diese Strukturen sind am besten
in den Fig. 2 (Werkzeug 12) und 3 (Polierteller 10) zu erkennen.
[0031] Demgemäß ist das vorzugsweise aus einem Kunststoff spritzgegossene Aufnahmestück
34 des Gelenkteils 28 an seiner Stirnfläche 42 mit einem zentralen Drehmitnahmevorsprung
46 versehen, der in einer Draufsicht gesehen im wesentlichen die Form eines sechszahnigen
Sterns (
Torx®-ähnliches Außenprofil) aufweist. Auf gegenüberliegenden Seiten des Drehmitnahmevorsprungs
46 ist jeweils ein im wesentlichen pilzförmiger Haltevorsprung 48 an der Stirnfläche
42 des Aufnahmestücks 34 vorgesehen, der einen Hinterschnitt 50 bildet. Ferner ist
das Aufnahmestück 34 an seiner Stirnfläche 42 mit insgesamt vier im wesentlichen zylindrischen
Orientiervorsprüngen 52 versehen, die paarweise auf gegenüberliegenden Seiten des
Drehmitnahmevorsprungs 46 und um 90° bezüglich der Haltevorsprünge 48 um die Mittelachse
M winkelversetzt angeordnet sind.
[0032] Der ebenfalls vorzugsweise aus einem Kunststoff, wie einem ABS (
Acrylnitril-
Butadien-
Styrol-Polymerisat), etwa
Terluran® GP 35 von der Firma BASF, spritzgegossene Grundkörper 14 des Poliertellers 10 hingegen
ist auf seiner Unterseite 44 wabenartig ausgebildet, mit einem mittig angeordneten
Gegenprofil 54 für den Drehmitnahmevorsprung 46 am Werkzeug 12, von welchem sich sternförmig
Verstärkungsstege 56 bis zum Außenrand des Grundkörpers 14 wegerstrecken, und auf
gegenüberliegenden Seiten des Gegenprofils 54 zwischen den Verstärkungsstegen 56 angeordneten,
im wesentlichen hohlzylindrischen Halteabschnitten 58, die mit den Haltevorsprüngen
48 am Werkzeug 12 zusammenwirken, um den Polierteller 10 in der Art einer Schnappverbindung
am Aufnahmestück 34 des Gelenkteils 28 zu halten. Hierfür sind die Halteabschnitte
58 in einer Draufsicht gesehen (Fig. 4) zur Ausbildung von jeweils vier Federarmen
60 kreuzförmig geschlitzt, wobei jeder Federarm 60 an seinem freien Ende eine bezüglich
einer Symmetrieachse des jeweiligen Halteabschnitts 58 radial nach innen gerichtete
Rastnase 62 trägt (in Fig. 3 angedeutet), die so dimensioniert und angeordnet ist,
daß sie mit dem Hinterschnitt 50 am jeweils zugeordneten Haltevorsprung 48 des Werkzeugs
12 zu verrasten vermag.
[0033] Insoweit ist für den Fachmann ersichtlich, daß durch formschlüssiges Ineinandergreifen
von Drehmitnahmevorsprung 46 und Gegenprofil 54 für eine im wesentlichen spielfreie
Bewegungs-, insbesondere Drehmitnahme des Poliertellers 10 mit dem Werkzeug 12 gesorgt
ist, während hiervon funktional getrennt die Haltevorsprünge 48 mit den Halteabschnitten
58 zusammenwirken, um den Polierteller 10 durch Verrastung in axialer Richtung am
Werkzeug 12 zu halten. Hierbei sorgen die Orientiervorsprünge 52 im Zusammenwirken
mit den Verstärkungsstegen 56 dafür, daß der Polierteller 10 nicht derart winkelversetzt
auf das Werkzeug 12 aufgesetzt werden kann, daß der Polierteller 10 mit seiner Unterseite
44 flächig an der Stirnfläche 42 des Werkzeugs 12 zur Anlage gelangt, ohne daß eine
Verrastung zwischen den Haltevorsprüngen 48 und den Halteabschnitten 58 stattfindet.
Bei korrekter Winkelrelativlage von Polierteller 10 und Werkzeug 12 erstreckt sich
im am Werkzeug 12 montierten Zustand des Poliertellers 10 jeweils ein Verstärkungssteg
56 zwischen einem Paar Orientiervorsprüngen 52 hindurch, nämlich diejenigen Verstärkungsstege
56, die bezüglich der Halteabschnitte 58 des Grundkörpers 14 um die Mittelachse M
um 90° winkelversetzt angeordnet sind.
[0034] Wie den Fig. 1 und 3 bis 6 zu entnehmen ist, schließt sich außenumfangsseitig an
die Unterseite 44 des Grundkörpers 14 ein über die ansonsten zylindrische Außenumfangsfläche
64 des Grundkörpers 14 nach radial außen vorstehender Ringbund 66 an, der gemäß den
Fig. 1, 5 und 6 einen hakenförmigen Querschnitt aufweist. Der Ringbund 66 dient als
Handhabe für einen Greifer (nicht gezeigt) einer automatischen Polierteller-Wechselvorrichtung
(ebenfalls nicht gezeigt).
[0035] Die in den Fig. 1 und 5 obere, an die Zwischenschicht 16 angrenzende Stirnfläche
68 des Grundkörpers 14 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen im wesentlichen
sphärisch vorgeformt und wölbt sich quasi der Zwischenschicht 16 entgegen. Die Stirnfläche
68 kann nach Maßgabe der Makrogeometrie der zu bearbeitenden Fläche F aber auch anders,
z.B. torisch vorgeformt sein.
[0036] Zur Ausgestaltung des Grundkörpers 14 zu erwähnen ist schließlich noch, daß der Ringbund
66 gemäß den Fig. 3 und 4 außenumfangsseitig mit zwei in einer Draufsicht gesehen
halbkreisförmigen Aussparungen 70 versehen ist. Diese dienen zur Markierung des Poliertellers
10, und zwar dergestalt, daß der in Fig. 4 mit 72 bezifferte Winkelabstand der Aussparungen
70 um die Mittelachse M codiert ein Maß für die Krümmung (in Dioptrien) der Stirnfläche
68 darstellt.
[0037] An der Stirnfläche 68 des Grundkörpers 14 ist die Zwischenschicht 16 beispielsweise
mittels eines geeigneten Klebstoffs fest befestigt. Bei dem Material der Zwischenschicht
16 kann es sich z.B. um einen offenzelligen PUR-(Polyurethan-)Schaumstoff handeln,
wie er etwa unter dem Handelsnamen
Sylomer® R von der Getzner Werkstoffe GmbH, Berlin, Deutschland erhältlich ist.
[0038] Dieser hat eine Härte von etwa 60 nach Shore A. Die dem Poliermittelträger 18 zugewandte
Oberseite der Zwischenschicht 16 kann, muß aber nicht mit einer abschließenden, herstellungstechnologiebedingten
"Gießhaut" (Trennschicht zur Gießform; nicht dargestellt) versehen sein, die der Zwischenschicht
16 eine zusätzliche Steifigkeit gibt; ggf. kann eine solche "Gießhaut" sogar den Poliermittelträger
selbst bilden. Die Dicke D der Zwischenschicht 16 in deren radial inneren Bereich
20 kann den jeweiligen Bearbeitungserfordernissen entsprechend beispielsweise zwischen
2 und 10 mm liegen. Wie bereits erwähnt, ist diese Dicke D im radial inneren Bereich
20 der Zwischenschicht 16 im wesentlichen konstant, so daß die elastische Abstützung
des Poliermittelträgers 18 vermittels der Zwischenschicht 16 in diesem Bereich 20
ebenfalls im wesentlichen konstant ist.
[0039] Im ersten Ausführungsbeispiel nehmen die radialen Außenabmessungen r des radial äußeren
Bereichs 22 der Zwischenschicht 16 ausgehend vom Grundkörper 14 zum Poliermittelträger
18 hin kontinuierlich zu - namentlich derart, daß der radial äußere Bereich 22 der
Zwischenschicht 16 eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Außenumfangsfläche 74 aufweist,
deren Neigung bezüglich der Mittelachse M größer ist als die Neigung jeder beliebigen
Flächennormalen auf der Stirnfläche 68 des Grundkörpers 14 bezüglich der Mittelachse
M - so daß die elastische Abstützung des Poliermittelträgers 18 vermittels der Zwischenschicht
16 in deren radial äußeren Bereich 22 zum Außenrand 76 des Poliermittelträgers 18
hin kontinuierlich abnimmt. Hierdurch wird - wie schon eingangs erwähnt - bewirkt,
daß der Polierdruck und damit der Polierabtrag im Randbereich des Poliertellers 10
abnimmt und zugleich der Außenrand 76 des Poliermittelträgers 18 - im Vergleich zu
einem freien, unabgestützten Außenrand des Poliermittelträgers, wie er aus der
DE-A-10 2005 010 583 bekannt ist - in seinen axialen Bewegungen gedämpft wird. Im Ergebnis wird so verhindert,
daß sich der Außenrand 76, insbesondere die durch diesen gebildete, in den Fig. 1
und 5 obere Kante des Poliermittelträgers 18 in unerwünschter Weise auf der bearbeiteten
Fläche F des Brillenglases L "abdrückt" bzw. abbildet.
[0040] Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang noch (vgl. Fig. 5), daß die maximale radiale
Breite b des radial äußeren Bereichs 22 der Zwischenschicht 16 im unverformten Zustand
des Poliertellers 10, d.h. wenn dieser nicht gegen die zu bearbeitende Fläche F des
Brillenglases L gedrückt ist, etwa zwischen 3 und 10% der maximalen Gesamtbreite B
der Zwischenschicht 16 beträgt. Schließlich ist auch darauf hinzuweisen, daß der Übergang
zwischen der Außenumfangsfläche 64 des Grundkörpers 14 und der Außenumfangsfläche
74 der Zwischenschicht 16 nicht notwendigerweise stufenlos ausgeführt sein muß. Insbesondere
kann der Grundkörper gegenüber der Zwischenschicht nach radial außen überstehen, wie
etwa in der
DE-A-10 2005 010 583 offenbart.
[0041] Bei dem Poliermittelträger 18, auch "Polierfolie" oder "Polierpad" genannt, der gemäß
Fig. 1 den bearbeitungsaktiven Werkzeugbestandteil ausbildet, handelt es sich um einen
handelsüblichen, elastischen und abriebfesten Feinschleif- bzw. Poliermittelträger,
wie zum Beispiel eine PUR-(
Poly
urethan-) Folie, die eine Dicke von 0,5 bis 1,4 mm und eine Härte zwischen 12 und 45
nach Shore D aufweist. Hierbei ist der Poliermittelträger 18 eher dicker ausgebildet,
wenn vermittels des Poliertellers 10 ein Vorpolieren erfolgen soll, eher dünner hingegen
im Falle eines Feinpolierens.
[0042] Wie sich aus den vorhergehenden Erläuterungen bereits ergibt, sind die radialen Abmessungen
des Poliermittelträgers 18 so gewählt, daß der in einer Draufsicht von oben in den
Fig. 1 und 5 gesehen in diesem Ausführungsbeispiel kreisrunde Poliermittelträger 18
mit seinem Außenrand 76 an der Außenumfangsfläche 74 der darunterliegenden Zwischenschicht
16 endet.
[0043] Schließlich ist der Poliermittelträger 18 im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels
eines geeigneten Klebstoffs an der Zwischenschicht 16 befestigt. Der Poliermittelträger
18 kann aber auch auf andere Weise mehr oder weniger dauerhaft mit der Zwischenschicht
16 verbunden sein, z.B. durch Aufvulkanisieren oder Aufkletten. Jedenfalls muß die
Verbindung zwischen dem Poliermittelträger 18 und der Zwischenschicht 16 so fest sein,
daß zu jeder Zeit während der Bearbeitung eine Bewegungsmitnahme, insbesondere Drehmitnahme
des Poliermittelträgers 18 mit der Zwischenschicht 16 gewährleistet ist.
[0044] Bei der Feinbearbeitung der zu bearbeitenden optisch wirksamen Fläche F des Brillenglases
L, die auf an sich bekannte Weise mittels nicht gebundenem Korn erfolgt, welches durch
eine geeignete Flüssigkeit zur Eingriffsstelle zwischen Polierteller 10 und Brillenglas
L zugeführt wird - vornehmlich von radial außen vermittels flexibel justierbarer Schläuche
(nicht gezeigt) - werden das Werkzeug 12 und das Brillenglas L in ebenfalls an sich
bekannter Weise im wesentlichen synchron, d.h. gleichsinnig und im wesentlichen mit
der gleichen Drehzahl angetrieben. Hierbei werden das Werkzeug 12 und das Brillenglas
L zugleich relativ zueinander verschwenkt, so daß sich der Eingriffsbereich zwischen
Polierteller 10 und Brillenglas L laufend ändert. Diese Feinbearbeitungsverfahren,
bei denen etwa im Fall der Bearbeitung von Freiformflächen die Schwenkbewegung in
fester Einstellung um den Mittelpunkt eines "Best Fit Radius", d.h. eines angenährten
Mittelpunkts der zu bearbeitenden Fläche F des Brillenglases L erfolgt oder aber die
Relativbewegung zwischen Werkzeug 12 und Brillenglas L durch ein bahngesteuertes Verfahren
in zwei CNC-Linearachsen und ggf. einer CNC-Schwenkachse erzeugt wird, sind dem Fachmann
hinlänglich bekannt und sollen deshalb an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden.
[0045] Ein besonders einfaches Verfahren zur Herstellung des vorbeschriebenen Poliertellers
10 umfaßt die folgenden Schritte, wobei auch auf die Fig. 7 und 8 zu verweisen ist:
- (a) Ausbilden des Grundkörpers 14, insbesondere durch Spritzgießen aus Kunststoff,
wobei die vollständige Geometrie des Grundkörpers 14 mit Gegenprofil 54, Verstärkungsstegen
56 und Halteabschnitten 58 (unter Zwangsentformung der Rastnasen 62) an der Unterseite
44, dem Ringbund 66 am Außenumfang und der im wesentlichen sphärischen Stirnfläche
68 zugleich und ohne die Notwendigkeit einer Nachbearbeitung, d.h. "werkzeugfallend"
ausgebildet wird.
- (b) Bereitstellen eines - im Handel problemlos erhältlichen - flächigen Rohmaterials
für die Zwischenschicht 16, das eine im wesentlichen konstante Dicke D aufweist.
- (c) Spannen des Rohmaterials für die Zwischenschicht 16 über eine konvex gekrümmte
Fläche 78 eines Gegenstempels 80 einer in Fig. 7 schematisch dargestellten Stanzvorrichtung
82 und Ausstanzen der Zwischenschicht 16 - ggf. unter Niederhalten derselben auf der
Gegenstempelfläche 78 - vermittels eines eine Ringschneide 84 aufweisenden Stanzwerkzeugs
86 der Stanzvorrichtung 82. Hieraus ergibt sich die in Fig. 8 gezeigte, zugeschnittene
Zwischenschicht 16, die im unverformten, planebenen Zustand eine erste Stirnfläche
88, eine zweite Stirnfläche 90 und eine Außenumfangsfläche 74 aufweist, wobei letztere
infolge der vorbeschriebenen Stanztechnik bereits im wesentlichen eine Kegelstumpfform
besitzt.
- (d) Zuschneiden des Poliermittelträgers 18 entsprechend der größeren (zweiten) Stirnfläche
90 der unverformten Zwischenschicht 16 (siehe Fig. 8). Dies kann bevorzugt mittels
des Stanzwerkzeugs 86 und des Gegenstempels 80 zum Ausstanzen der Zwischenschicht
16 erfolgen, ggf. sogar in einem gemeinsamen, d.h. im zuletzt beschriebenen Arbeitsschritt.
- (e) Verkleben des Grundkörpers 14, der Zwischenschicht 16 und des Poliermittelträgers
18 zu dem in den Fig. 1, 5 und 6 dargestellten sandwichartigen Verbund, wobei der
Poliermittelträger 18 auf die zweite Stirnfläche 90 der Zwischenschicht 16 und die
Zwischenschicht 16 mit ihrer ersten Stirnfläche 88 auf den Grundkörper 14 aufgeklebt
wird. Hierbei "spreizt" die Zwischenschicht 16 infolge der Vorwölbung der Stirnfläche
68 des Grundkörpers 14 noch weiter auf, d.h. die Neigung der im wesentlichen kegelstumpfförmigen
Außenumfangsfläche 74 der Zwischenschicht 16 bezüglich der Mittelachse M nimmt am
fertigen Polierteller 10 (Fig. 1 und 3 bis 6) verglichen mit der Zwischenschicht 16
im unverformten Zustand (Fig. 8) noch zu.
[0046] Erwähnt werden soll an dieser Stelle noch, daß zwar auch das Aufkleben einer Zwischenschicht,
welche im unverformten, planebenen Zustand eine zylindrische Außenumfangsfläche hat,
auf eine vorgewölbte Stirnfläche des Grundkörpers zu einem "Aufspreizen" der Zwischenschicht
führen würde, so daß die Außenumfangsfläche der Zwischenschicht dann im wesentlichen
eine (leichte) Kegelstumpfform hätte. Dies würde - anders als beim vorbeschriebenen
Aufbau des Poliertellers - aber nicht dazu führen, daß die durch die Zwischenschicht
bewirkte, elastische Abstützung des Poliermittelträgers, welche normal zur Stirnfläche
des Grundkörpers zu sehen ist, zum Außenrand des Poliermittelträgers hin abnimmt.
[0047] Die weiteren Ausführungsbeispiele sollen nachfolgend zur Vermeidung von Wiederholungen
nur insoweit beschrieben werden, als sie sich von dem oben unter Bezugnahme auf die
Fig. 1 bis 8 beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel unterscheiden.
[0048] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 ist der Poliermittelträger 18 zusätzlich
in einem mittleren Bereich mit (wenigstens) einer durchgehenden Öffnung 92 versehen,
die im dargestellten Fall eine kreisrunde Form hat und z.B. durch Schneiden oder Stanzen
ausgebildet werden kann. Vorzugsweise nimmt die Öffnung 92 im Poliermittelträger 18
einen Flächenbereich von 0,25 bis 2% der gesamten der zu bearbeitenden Fläche F des
Brillenglases L zugewandten Stirnfläche des Poliermittelträgers 18 ein. Die Öffnung
92 sorgt bei der Bearbeitung für einen Druckausgleich und stellt flüssiges Poliermittel
aus dem Inneren der Zwischenschicht 16 zur Verfügung, wodurch eine bessere Spülung
und Kühlung sonst benachteiligter Bereiche des Poliertellers 10 erzielt wird. Eine
solche "zentrale" Versorgung mit Poliermittel ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
der Polierteller 10 mit vergleichsweise hoher Drehzahl umläuft und somit die wirkenden
Zentrifugalkräfte bestrebt sind, das Poliermittel nach radial außen zu "treiben".
[0049] In dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel schließt sich an die Öffnung 92
im Poliermittelträger 18 in Richtung des Grundkörpers 14 eine Aussparung 94 in der
Zwischenschicht 16 an, die sich bis zum Grundkörper 14 hin erstreckt. Auch im Grundkörper
14 schließt sich an die Aussparung 94 in der Zwischenschicht 16 stufenlos eine Aussparung
96 an. Die Aussparungen 94 und 96 in der Zwischenschicht 16 bzw. im Grundkörper 14
dienen bei der Bearbeitung als (erweitertes) Reservoir für das flüssige Poliermittel.
[0050] Während die Aussparung 96 im Grundkörper 14 zylindrisch ausgebildet ist, nimmt der
Durchmesser d der Aussparung 94 in der Zwischenschicht 16 ausgehend von der Öffnung
92 im Poliermittelträger 18 zum Grundkörper 14 hin kontinuierlich zu. Eine solche
Form der Aussparung 94 kann analog der im wesentlichen kegelstumpfförmigen Außenumfangsfläche
74 der Zwischenschicht 16 durch Stanzen hergestellt werden, wobei eine geeignete Stanzvorrichtung
natürlich eine durchmesserkleinere Ringschneide am Stanzwerkzeug und zweckmäßig eine
größere Krümmung an der Gegenstempelfläche aufweisen würde als in der Fig. 7 gezeigt.
[0051] Die somit im wesentlichen kegelstumpfförmige, die Aussparung 94 in der Zwischenschicht
16 nach außen begrenzende Innenumfangsfläche der Zwischenschicht 16 hat im Grunde
den gleichen Effekt wie die im wesentlichen kegelstumpfförmige Außenumfangsfläche
der Zwischenschicht 16, sie führt nämlich dazu, daß die elastische Abstützung des
Poliermittelträgers 18 durch den radial inneren Bereich 20 der Zwischenschicht 16
nahe der Öffnung 92 im Poliermittelträger 18 in Richtung der Öffnung 92 abnimmt, um
auch bei höheren Polierdrücken zu gewährleisten, daß sich der Rand der Öffnung 92
im Poliermittelträger 18 nicht auf der bearbeiteten Fläche F abbildet.
[0052] Solche zentralen Öffnungen 92 und Aussparungen 94, 96 können auch bei den weiteren
Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 10 bis 12 zum Einsatz kommen.
[0053] Den weiteren Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 10 bis 12 ist gemein, daß der Außenrand
76 des Poliermittelträgers 18 vermittels des radial äußeren Bereichs 22 der Zwischenschicht
16 bei der Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche F von letzterer beabstandet
gehalten ist. Dies ist in den Fig. 10 bis 12 jeweils auf der linken Seite veranschaulicht.
[0054] Hierfür ist bei dem dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 die Zwischenschicht
16 im radial äußeren Bereich 22 auf der dem Poliermittelträger 18 zugewandten Seite
mit einer umlaufenden Fase 98 oder Kantenabrundung versehen, wobei der Poliermittelträger
18 auch im Bereich der Fase 98 oder Kantenabrundung an der Zwischenschicht 16 befestigt,
namentlich festgeklebt ist, so daß der Außenrand 76 des Poliermittelträgers 18 bei
der Bearbeitung der optisch wirksamen Fläche F quasi von dieser "weggezogen" wird,
um ein Abbilden des Außenrandes 76 auf der bearbeiteten Fläche F zu vermeiden.
[0055] Eine entsprechende Wirkung wird bei den weiteren Ausführungsbeispielen gemäß den
Fig. 11 und 12 erzielt. So ist bei dem vierten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 an
der Außenumfangsfläche 64 des Grundkörpers 14 auf dessen der Zwischenschicht 16 zugewandten
Seite eine umlaufende Fase 100 oder Kantenabrundung ausgebildet, an der die Zwischenschicht
16 mit ihrem radial äußeren Bereich 22 befestigt, namentlich festgeklebt ist, so daß
wiederum über die Zwischenschicht 16, genauer deren radial äußeren Bereich 22 der
Außenrand 76 des Poliermittelträgers 18 bei der Bearbeitung der optisch wirksamen
Fläche F von dieser ferngehalten wird.
[0056] Die Fig. 12 veranschaulicht des weiteren, wie eine - dem dritten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 10 grundsätzlich ähnliche, letztendlich aber einen "sanfteren" Übergang
zwischen dem radial inneren Bereich 20 und dem radial äußeren Bereich 22 der Zwischenschicht
16 schaffende - umlaufende Kantenabrundung 102 auf der dem Poliermittelträger 18 zugewandten
Seite der Zwischenschicht 16 am fertigen Polierteller 10 (Fig. 12 unten) durch eine
umlaufende Fase 104 auf der vom Poliermittelträger 18 abgewandten Seite der noch nicht
am Grundkörper 14 befestigten Zwischenschicht 16 (Fig. 12 oben) ausgebildet wird.
Für den Fachmann ist ersichtlich, daß die Kantenabrundung 102 an der Zwischenschicht
16, der der Poliermittelträger 18 am fertigen Polierteller 10 in der Form folgt, erst
dann entsteht, wenn die Fase 104 an der Zwischenschicht 16 unter einem Verformen bzw.
Umbiegen derselben flächig mit dem Grundkörper 14 verklebt wird.
[0057] Schließlich ist es möglich, die vorbeschriebenen Maßnahmen zu kombinieren. So können
die Fasen (bzw. Kantenabrundungen) 98, 100 und/oder 104 an Zwischenschicht 16 bzw.
Grundkörper 14 auch bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß insbesondere den Fig.
1, 5 und 6 eingesetzt werden, wie auch untereinander kombiniert (Fig. 10 mit Fig.
11 und/oder Fig. 12; Fig. 11 mit Fig. 12), je nach den jeweiligen Bearbeitungserfordernissen.
Entsprechende Maßnahmen (Fasen an der Zwischenschicht 16, oben und/oder unten, und/oder
Fase am Grundkörper) können auch im Bereich der Aussparung 94 in der Zwischenschicht
16 getroffen werden (zweites Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9), so daß der Rand der
Öffnung 92 von der bearbeiteten Fläche F (ggf. zusätzlich) "weggezogen" wird, um ein
Abbilden zu vermeiden. Dann kann die die Aussparung 94 begrenzende Innenumfangsfläche
der Zwischenschicht 16 auch eine andere Grundform besitzen, z.B. zylindrisch sein.
[0058] Es wird ein Polierteller für ein Werkzeug zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen
Flächen an insbesondere Brillengläsern als Werkstücke offenbart, mit einem eine Mittelachse
aufweisenden Grundkörper, an dem eine im Verhältnis zum Grundkörper weichere Zwischenschicht
befestigt ist, der ein Poliermittelträger aufliegt. Die Zwischenschicht weist bezogen
auf die Mittelachse einen radial inneren Bereich von im wesentlichen konstanter axialer
Dicke und einen sich daran anschließenden, radial äußeren Bereich auf. Letzter ist
auf besondere Art und Weise ausgebildet bzw. am Grundkörper befestigt, um zu verhindern,
daß sich der Rand des Poliertellers auf der bearbeiteten Fläche des Werkstücks in
Form von sehr feinen, kratzerähnlichen Mikrostrukturen abbildet. Auch wird ein einfaches
Verfahren vorgeschlagen, mittels dessen ein solcher Polierteller hergestellt werden
kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0059]
- 10
- Polierteller
- 12
- Werkzeug
- 14
- Grundkörper
- 16
- Zwischenschicht
- 18
- Poliermittelträger
- 20
- radial innerer Bereich der Zwischenschicht
- 22
- radial äußerer Bereich der Zwischenschicht
- 24
- Grundkörper
- 26
- Werkzeugspindel
- 28
- Gelenkteil
- 30
- Kugelkopfverbindung
- 32
- Führungsglied
- 34
- Aufnahmestück
- 36
- Faltenbalg
- 38
- Druckmittelkammer
- 40
- Kanal
- 42
- Stirnfläche
- 44
- Unterseite
- 46
- Drehmitnahmevorsprung
- 48
- Haltevorsprung
- 50
- Hinterschnitt
- 52
- Orientiervorsprung
- 54
- Gegenprofil
- 56
- Verstärkungssteg
- 58
- Halteabschnitt
- 60
- Federarm
- 62
- Rastnase
- 64
- Außenumfangsfläche
- 66
- Ringbund
- 68
- Stirnfläche
- 70
- Aussparung
- 72
- Winkelabstand
- 74
- Außenumfangsfläche
- 76
- Außenrand
- 78
- Gegenstempelfläche
- 80
- Gegenstempel
- 82
- Stanzvorrichtung
- 84
- Ringschneide
- 86
- Stanzwerkzeug
- 88
- erste Stirnfläche
- 90
- zweite Stirnfläche
- 92
- Öffnung
- 94
- Aussparung
- 96
- Aussparung
- 98
- Fase
- 100
- Fase
- 102
- Kantenabrundung
- 104
- Fase
- b
- radiale Breite des radial äußeren Bereichs der Zwischenschicht
- d
- Durchmesser der Aussparung in der Zwischenschicht
- r
- radiale Außenabmessungen des radial äußeren Bereichs der Zwischenschicht
- B
- Gesamtbreite der Zwischenschicht
- D
- axiale Dicke der Zwischenschicht
- F
- optisch wirksame Fläche
- L
- Brillenglas
- M
- Mittelachse
1. Polierteller (10) für ein Werkzeug (12) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen
Flächen (F) an insbesondere Brillengläsern (L), mit einem eine Mittelachse (M) aufweisenden
Grundkörper (14), an dem eine im Verhältnis zum Grundkörper (14) weichere Zwischenschicht
(16) befestigt ist, der ein Poliermittelträger (18) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (16) bezogen auf die Mittelachse (M) einen radial inneren Bereich
(20) von im wesentlichen konstanter axialer Dicke (D) und einen sich daran anschließenden,
radial äußeren Bereich (22) aufweist, dessen radiale Außenabmessungen (r) ausgehend
vom Grundkörper (14) zum Poliermittelträger (18) hin zunehmen, so daß die elastische
Abstützung des Poliermittelträgers (18) vermittels der Zwischenschicht (16) in deren
radial äußeren Bereich (22) zum Außenrand (76) des Poliermittelträgers (18) hin abnimmt.
2. Polierteller (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radial äußere Bereich (22) der Zwischenschicht (16) eine im wesentlichen kegelstumpfförmige
Außenumfangsfläche (74) aufweist.
3. Polierteller (10) für ein Werkzeug (12) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen
Flächen (F) an insbesondere Brillengläsern (L), mit einem eine Mittelachse (M) aufweisenden
Grundkörper (14), an dem eine im Verhältnis zum Grundkörper (14) weichere Zwischenschicht
(16) befestigt ist, der ein Poliermittelträger (18) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (16) bezogen auf die Mittelachse (M) einen radial inneren Bereich
(20) von im wesentlichen konstanter axialer Dicke (D) und einen sich daran anschließenden,
radial äußeren Bereich (22) aufweist, wobei der Außenrand (76) des Poliermittelträgers
(18) vermittels des radial äußeren Bereichs (22) der Zwischenschicht (16) bei der
Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche (F) von letzterer beabstandet gehalten
ist.
4. Polierteller (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (16) im radial äußeren Bereich (22) auf der dem Poliermittelträger
(18) zugewandten Seite eine umlaufende Fase (98) oder Kantenabrundung (102) besitzt,
wobei der Poliermittelträger (18) auch im Bereich der Fase (98) oder Kantenabrundung
(102) an der Zwischenschicht (16) befestigt ist.
5. Polierteller (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenumfangsfläche (64) des Grundkörpers (14) auf dessen der Zwischenschicht
(16) zugewandten Seite eine umlaufende Fase (100) oder Kantenabrundung ausgebildet
ist, an der die Zwischenschicht (16) mit ihrem radial äußeren Bereich (22) befestigt
ist.
6. Polierteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (14) eine der Zwischenschicht (16) zugewandte, im wesentlichen sphärische
Stirnfläche (68) aufweist, an der die Zwischenschicht (16) festgeklebt ist.
7. Polierteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Poliermittelträger (18) in einem mittleren Bereich mit wenigstens einer Öffnung
(92) versehen ist.
8. Polierteller (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die wenigstens eine Öffnung (92) im Poliermittelträger (18) in Richtung des
Grundkörpers (14) eine Aussparung (94) in der Zwischenschicht (16) anschließt.
9. Polierteller (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Aussparung (94) in der Zwischenschicht (16) bis zum Grundkörper (14) hin
erstreckt.
10. Polierteller (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Aussparung (94) in der Zwischenschicht (16) eine Aussparung (96) im Grundkörper
(14) anschließt.
11. Polierteller (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (d) der Aussparung (94) in der Zwischenschicht (16) ausgehend von
der Öffnung (92) im Poliermittelträger (18) zum Grundkörper (14) hin zunimmt.
12. Polierteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale radiale Breite (b) des radial äußeren Bereichs (22) der Zwischenschicht
(16) im unverformten Zustand des Poliertellers (10) zwischen 3 und 10% der maximalen
Gesamtbreite (B) der Zwischenschicht (16) beträgt.
13. Werkzeug (12) zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen (F) an insbesondere
Brillengläsern (L), mit
einem Grundkörper (24), der an einer Werkzeugspindel (26) einer Bearbeitungsmaschine
anbringbar ist,
einem Gelenkteil (28), das ein bezüglich des Grundkörpers (24) kipp- und längsbeweglich
geführtes Aufnahmestück (34) aufweist, an das sich in Richtung des Grundkörpers (24)
ein Faltenbalg (36) anschließt, mittels dessen das Gelenkteil (28) drehmitnahmefähig
am Grundkörper (24) befestigt ist,
einer von dem Grundkörper (24) und dem Gelenkteil (28) begrenzten Druckmittelkammer
(38), die wahlweise mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, und
einem Polierteller (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der auswechselbar
an dem Aufnahmestück (34) des Gelenkteils (28) gehalten ist.
14. Werkzeug (12) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Polierteller (10) mittels einer Schnappverbindung (48, 58) am Aufnahmestück (34)
des Gelenkteils (28) gehalten ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Poliertellers (10) nach Anspruch 1, umfassend die
folgenden Schritte:
Ausbilden des Grundkörpers (14),
Bereitstellen eines flächigen Rohmaterials für die Zwischenschicht (16), das eine
im wesentlichen konstante Dicke (D) aufweist,
Spannen des Rohmaterials für die Zwischenschicht (16) über eine konvex gekrümmte Fläche
(78) eines Gegenstempels (80) und Ausstanzen der Zwischenschicht (16) vermittels eines
eine Ringschneide (84) aufweisenden Stanzwerkzeugs (86),
ggf. Zuschneiden des Poliermittelträgers (18) entsprechend der größeren Stirnfläche
(90) der unverformten Zwischenschicht (16) und
Verkleben des Grundkörpers (14), der Zwischenschicht (16) und ggf. des Poliermittelträgers
(18) zu einem sandwichartigen Verbund.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (14) aus einem Kunststoff spritzgegossen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuschneiden des Poliermittelträgers (18) mittels des Stanzwerkzeugs (86) und
des Gegenstempels (80) zum Ausstanzen der Zwischenschicht (16) erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausstanzen der Zwischenschicht (16) und das Zuschneiden des Poliermittelträgers
(18) in einem gemeinsamen Arbeitsschritt erfolgen.