[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifgerät gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Das Dokument
US 3,775,913 offenbart ein Schleifgerät zum Schleifen oder zum Nachschärfen von Messern. Dieses
Schleifgerät umfasst zwei umlaufende, angetriebene Schleifbänder, welche nebeneinander
verlaufend angeordnet sind und von der Frontseite betrachtet einen gegenseitig V-förmigen
Verlauf aufweisen, sodass eine Klinge gleichzeitig an beiden Seiten geschliffen werden
kann.
[0003] Dieses Schleifgerät weist die Nachteile auf, dass es schwierig ist eine längere Klinge
gleichmässig zu schärfen, dass die Gefahr besteht, dass Stufen in eine Klinge geschliffen
werden, und dass das Messer nicht bis nahe an den Griff heran geschliffen werden kann.
[0004] Es ist somit Aufgabe der Erfindung ein vorteilhafteres Schleifgerät zu bilden. Diese
Aufgabe wird gelöst mit einem Schleifgerät aufweisend die Merkmale von Anspruch 1.
[0005] Die Unteransprüche 2 bis 13 betreffen weitere, vorteilhaft ausgestaltete Schleifgeräte.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einem Schleifgerät, insbesondere zum Schleifen
und/oder Schärfen von Messern, umfassend ein erstes und ein zweites angetriebenes
Endlosschleifband mit einer abrasiven Oberfläche, wobei jedes Endlosschleifband von
einer ersten beziehungsweise einer zweiten Antriebs- und Lagervorrichtung derart geführt
und gehalten ist, dass die abrasiven Oberflächen der beiden Endlosschleifbänder einen
Spalt zum Schleifen einer Klinge ausbilden, wobei die erste und zweite Antriebs- und
Lagervorrichtung je zwei Umlenkrollen umfasst, an welche das erste beziehungsweise
zweite Endlosschleifband anliegt, und wobei das erste und zweite Endlosschleifband
an dessen abrasiver Oberfläche in Antriebsrichtung verlaufende Nuten und Stege aufweist,
und wobei zumindest ein Steg die abrasive Oberfläche aufweist, und wobei die beiden
Endlosschleifbänder derart gegenseitig verlaufend angeordnet sind, dass die Nuten
und Stege der beiden Endlosschleifbänder entlang eines Teilabschnittes in Antriebsrichtung
gegenseitig ineinander liegen.
[0007] Das erfindungsgemässe Schleifgerät weist den Vorteil, dass Messer mit einem ungewöhnlich
guten Schliff versehen werden können. Das Ineinandergreifen der Stege und Nuten der
beiden Endlosschleifbänder weist den Vorteil auf, dass die Endlosschleifbänder senkrecht
zu deren Verlaufsrichtung eine relativ tiefe und definiert ausgestaltete Schleiffläche
beziehungsweise einen definierten Spalt ausbilden, sodass das Messer genau und reproduzierbar
geschliffen werden kann. Die Endlosschleifbänder weisen den Vorteil auf, dass diese,
insbesondere auch im Bereich des Spaltes, bei in den Spalt gehaltener Klinge ein wenig
ausweichen können, im Gegensatz zu Schleifscheiben, deren Oberfläche eine genau definierte
Lage aufweist. Wenn eine zu schleifende Klinge in den durch die Endlosschleifbänder
gebildeten Spalt gehalten wird, so weichen die Endlosschleifbäder, bedingt durch den
Einfluss der Klinge, im Spalt ein wenig zurück, wodurch sich die Endlosschleifbäder
noch stärker an die Klinge schmiegen. Dies bewirkt einen besonders guten, reproduzierbaren
Schliff. Diese Anschmiegen der Endlosschleifbäder an die Klinge erfolgt selbsttätig,
was den Vorteil ergibt, dass auch Personen mit wenig Erfahrung in Klingenschleifen
in der Lage sind, die Klinge mit einem guten Schliff zu versehen.
[0008] Die verwendeten Endlosschleifbäder weisen an der zur Klinge hin ausgerichteten Oberfläche
eine Schicht von geeignetem abrasivem Material auf, um das Schleifen der Klinge zu
bewirken. Die Endlosschleifbäder weisen in Antriebsrichtung verlaufende Nuten und
vorstehende Stege auf, wobei zumindest einer der Stege die abrasive Oberfläche aufweist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen alle zur Klinge hin ausgerichteten Stege
eine abrasive Oberfläche auf.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Endlosschleifband als ein
Grundband mit darauf in Längsrichtung aufgebrachten, insbesondere aufgeklebten Streifen
ausgestaltet, wobei diese Streifen die Stege bilden. Diese Streifen bestehen beispielsweise
aus einer Folie mit einer Dicke im Bereich von beispielsweise 1/10 mm bis 2 mm, wobei
die Folie auf der einen Seite fest mit dem Grundband des Endlosschleifbandes verbunden
ist, und wobei die Folie auf der anderen Seite eine abrasive Oberfläche aufweist oder
mit einem abrasiven Mittel beschichtet ist. Diese Ausführungsform weist den Vorteil
auf, dass das Endlosschleifband sehr kostengünstig herstellbar ist, indem die Nuten
nicht in die Oberfläche des Endlosschleifbandes eingebracht werden müssen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schleifgerätes von Vorne;
- Fig. 2
- eine Detailansicht A des in Figur 1 dargestellte Schleifgerätes;
- Fig. 3
- eine Frontansicht des Schleifgerätes von Hinten;
- Fig. 4
- ein Schnitt durch das in Figur 3 dargestellte Schleifgerät entlang der Schnittlinie
B-B;
- Fig. 5
- eine Detailansicht C des in Figur 4 dargestellten Schnittes;
- Fig. 6
- eine Detailansicht des in Figur 5 dargestellten Schnittes;
- Fig. 7
- eine Detailansicht D des in Figur 4 dargestellten Schnittes;
- Fig. 8
- eine Detailansicht aus Richtung F der in Figur 1 dargestellten, zusammenlaufenden
Schleifbänder;
- Fig. 9
- eine Frontansicht des Schleifgerätes von Hinten mit Details bezüglich Verstellvorrichtung;
- Fig. 10
- eine Frontansicht des Schleifgerätes von Hinten mit ausgeschwenkten Schleifbändern;
- Fig. 11
- ein Schnitt durch eine geschliffene Klinge.
[0011] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Vorderseite und Figur 3 eine
Frontansicht der Rückseite eines Ausführungsbeispiels des Schleifgerätes 1. Auf dem
Sockel 7 einer Grundplatte 6 sind eine erste und eine zweite Antriebs- und Lagervorrichtung
4,5 schwenkbar befestigt, wobei die erste und die zweite Antriebs- und Lagervorrichtung
4,5 im dargestellten Ausführungsbeispiel gegengleich angeordnet sind, und bezüglich
einer senkrecht zur Grundplatte 6 verlaufenden Ebene gegenseitig symmetrisch verlaufend
angeordnet sind. Jede der beiden Antriebs- und Lagervorrichtungen 4,5 dient zum Halten
und Antreiben eines ersten Endlosschleifbandes 2 beziehungsweise eines zweiten
[0012] Endlosschleifbandes 3 derart, dass die Endlosschleifbänder 2,3 unter einem Spitzen
Winkel α zusammenlaufen und einen Spalt S beziehungsweise eine Schleifkante S ausbilden,
an beziehungsweise im Bereich welcher eine Klinge geschliffen werden kann. Jede Antriebs-
und Lagervorrichtung 4,5 umfasst zwei Umlenkrollen 4a,4b,5a,5b, welche in Lagern 4d,4f,5d,5f
drehbar gelagert sind, wobei die Lager 4d,4f,5d,5f von einem Abstandhalter 4c,5c beabstandet
gehalten sind. Wie aus Figur 3 ersichtlich umfasst das Schleifgerät 1 zwei Antriebsräder
4e,5e, welche mit einer nicht dargestellten Vorrichtung antreibbar sind. Das Antriebsrad
4e beziehungsweise 5e ist über eine Welle 4k,5k mit der Umlenkrolle 4b beziehungsweise
5b verbunden, um diese anzutreiben und dadurch das erste bzw. zweite Endlosschleifband
2,3 in Antriebsrichtung 2e,3e zu bewegen.
[0013] Figur 4 zeigt das in Figur 3 dargestellte Schleifgerät 1 in einem Schnitt entlang
der Schnittlinie B-B. Das Gehäuse der Lager 4f, 5f ist über die Verstellbüchsen 4m,5m
verschenkbar, das heisst um eine zur Welle 4k,5k konzentrische Drehachse, im Sockel
7 gelagert. Die Umlenkrolle 4b ist über eine gemeinsame Welle 4k mit dem Antriebsrad
4e verbunden, wobei diese gemeinsame Welle 4k im Lager 4f drehbar gelagert ist. Dasselbe
gilt für die Umlenkrolle 5b, welche über eine gemeinsame Welle 5k mit dem Antriebsrad
5e verbunden und im Lager 5f drehbar gelagert ist. Der Abstandhalter 4c beziehungsweise
5c ist fest mit der Verstellbüchse 4m; 5m verbunden und somit über die Verstellbüchse
4m; 5m drehbar bezüglich dem Socke 7 gelagert, wobei das Drehzentrum im Wesentlichen
dem Verlauf der gemeinsamen Welle 4k; 5k entspricht. Ein Verstellhebel 8 ist, wie
auch in Figur 9 dargestellt, an einem festen Lager 7a verschwenkbar gelagert, wobei
jede Verstellbüchse 4m, 5m einen vorstehenden Bolzen 4g,5g aufweist, welcher in einem
Langloch 8a, 8b des Verstellhebels 8 gelagert ist. Diese Anordnung hat, wie in den
Figuren 9 und 10 dargestellt, zur Folge, dass die beiden Antriebs- und Lagervorrichtungen
4,5 durch ein Betätigen des Verstellhebels 8 in Bewegungsrichtung 8c gegengleich verschwenkbar
sind, sodass wie in Figur 10 dargestellt, der Winkel α vergrösserbar ist, oder durch
ein Zurückschwenken des Verstellhebels 8, wie in Figur 9 dargestellt, der Winkel α
verkleinerbar ist. Der Verstellhebel 8 kann Einrastpositionen aufweisen, um auf einfache
Weise einen vorbestimmten Winkel α einzustellen. Der Verstellhebel 8 kann jedoch auch
kontinuierlich verstellbar sein, sodass je nach Erfordernis ein wählbarer Winkel α
einstellbar ist.
[0014] Der in Figur 4 markierte Ausschnitt C ist in Figur 5 vergrössert dargestellt. Das
Endlosschleifband 2,3 weist an dessen Oberfläche in Antriebsrichtung 2e,3e verlaufende
Nuten 2b,3b und Stege 2c,3c auf, wobei die Antriebsrichtung 2e,3e in der dargestellten
Ansicht senkrecht zur Betrachtungsebene verläuft. Die Nuten 2b,3b und Stege 2c,3c
sind wie dargestellt derart gegenseitig angepasst dimensioniert und angeordnet, dass
die Stege 2c des ersten Endlosschleifbandes 2 in den Nuten 3b des zweiten Endlosschleifbandes
3 liegen können, und umgekehrt die Stege 3c des ersten Endlosschleifbandes 3 in den
Nuten 2b des zweiten Endlosschleifbandes 2 liegen können, beziehungsweise dass die
Stege 2c,3c, und Nuten 2b,3b ineinandergreifen können. Figur 5 zeigt dies nochmals
in vergrösserter Darstellung. Zumindest ein Steg 2c,3c weist eine abrasive Oberfläche
2d,3d auf. Vorzugsweise weisen alle Stege 2c,3c eine abrasive Oberfläche 2d,3d auf,
wogegen die Nuten 2b,3b keine abrasive Oberfläche aufweisen. Wie in Figur 6 dargestellt
sind die Nuten 2b,3b und Stege 2c,3c vorzugsweise derart dimensioniert, dass sich
die gegenseitig zugewandten Oberflächen nicht berühren. Vorzugsweise sind die Nuten
2b,3b und Stege 2c,3c zudem derart breit ausgestaltet, dass sich benachbarte Stege
2c,3c seitlich nicht berühren. Das erste und zweite Endlosschleifband 2, 3 ist vorteilhafterweise
derart durch die Umlenkrollen 4b, 5b geführt, und weist derart geometrisch ausgestaltete
Nuten 2b,3b und Stege 2c,3c auf, dass die beiden Endlosschleifbänder 2,3 sich an der
in den Figuren 5 und 6 dargestellten Stelle beziehungsweise eines sich im diesen Bereich
befindlichen Teilabschnittes T gegenseitig nicht berühren, die Stege 2c,3c und Nuten
2b,3b jedoch ineinander zu liege kommen. Dieses Ineinanderliegen von Stege 2c,3c und
Nuten 2b,3b hat zur Folge, dass sich zwischen den beiden Endlosschleifbändern 2,3
eine saubere, genau definierte Schleifkante S ausbildet. Das Endlossschleifband 2,3
kann, wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt, aus einem Kunststoffband bestehen, an
dessen Oberfläche Nuten 2b, 3b ausgenommen sind, sodass sich die vorstehenden Stege
2c,3c ausbilden.
[0015] Das erste und zweite Endlosschleifband 2,3 weist eine der abrasiven Oberfläche 2d,3d
abgewandte Auflagefläche 2f,3f auf, welche in einer vorteilhaften Ausgestaltung eine
Führung aufweist, um die Lage des Endlosschleifbandes 2,3 bezüglich der Umlenkrolle
4b,5b in einer genau definierten Position zu halten. Vorteilhafterweise wird dies
erzielt, indem die Auflagefläche 2f,3f des Endlosschleifbandes 2,3 und die Oberfläche
der Umlenkrolle 4b,5b eine in Antriebsrichtung 2e,3e verlaufende, vorstehende Führung
beziehungsweise eine gegengleich angepasst Ausnehmung aufweisen. In dem in den Figuren
5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Endlosschleifband 2,3 eine vorstehende,
als Steg ausgestaltete Führung 2a,3a auf, wogegen die Umlenkrolle 4a4b,5a,5b eine
entsprechend der Führung 2a,3a angepasste Nut 4h,5h aufweist. Die Führung 2a,3a könnte
auch, wie strichliert dargestellt, seitlich aussen derart angeordnet sein, sodass
diese an der Stirnseite der Umlenkrollen 4b,5b anliegen.
[0016] Figur 2 zeigt den in Figur 1 mit A bezeichneten Ausschnitt in vergrösserter Darstellung.
Die beiden Endlosschleifbänder 2,3 verlaufen V-förmig in die Schleifkante S, bei welcher
die beiden Endlosschleifbänder 2,3 ineinander greifen, indem die Nuten 2b,3b und Stege
2c,3c gegenseitig ineinander zu liegen kommen. Die Nuten 2b,3b und Stege 2c,3c liegen
entlang eines Teilabschnittes T ineinander. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist
das zweite Endlosschleifband an der Auflagefläche 3f einen vorstehenden Führungssteg
3a auf, welcher entlang des gesamten Endlosschleifbandes in Antriebsrichtung 3e verläuft.
Der Führungssteg 3a ist in einer Nut 5h der Umlenkrolle 5b geführt.
[0017] Figur 7 zeigt den in Figur 1 mit D bezeichneten Ausschnitt in vergrösserter Darstellung.
Das erste Endlosschleifband 2 mit Stegen 2c und Nuten 2b liegt, mit Hilfe der Führung
2a geführt, auf der Umlenkrolle 4b auf. Alle Stege 2c sind mit einer abrasiven Oberfläche
2d versehen. Im Unterschied zu der in den Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsform
eines Endlosschleifbandes 2,3 weist das in Figur 7 dargestellte Endlosschleifband
2 ein Grundband mit ebener Oberfläche auf, auf welchem in dargestellten Ausführungsbeispiel
vier in Antriebsrichtung verlaufende, dünne Streifen 2g angeordnet sind. Diese Streifen
2g bestehen beispielsweise aus einer Folie mit einer Dicke im Bereich von beispielsweise
1/10 mm bis 2 mm, wobei die Folie auf der einen Seite fest mit dem Grundband des Endlosschleifbandes
2 verbunden ist, und wobei die Folie auf der anderen Seite eine abrasive Oberfläche
aufweist oder mit einem abrasiven Mittel beschichtet ist. Diese Ausführungsform weist
den Vorteil auf, dass das Endlosschleifband 2 sehr kostengünstig herstellbar ist,
indem die Nuten nicht in die Oberfläche des Endlosschleifbandes 2 eingebracht werden
müssen. Stattdessen wird die Oberfläche des Grundbandes mit dem dünnen Streifen versehen,
welcher vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall besteht. Die Streifen bilden dabei
die Stege 2d aus, und der sich zwischen den Streifen befindliche Raum bilden die Nuten
2b aus. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass derartige Stege 2d eine sehr
geringe Höhe aufweisen können, beispielsweise eine Höhe von 2 / 10 mm.
[0018] Figur 8 zeigt einen Ausschnitt des in Blickrichtung F sichtbaren Spaltes S im Detail.
Die beiden Endlosschleifbänder 2,3 verlaufen gegen die Umlenkrollen 4b,5b hin V-förmig
zusammen. Dort wo sich die Stege 2c,3c der beiden Endlosschleifbänder 2,3 kreuzen
bildet sich die Schleifkante S aus. Eine in diese Schleifkante S eingelegte Klinge
lässt sich sehr einfach und insbesondere gleichmässig schleifen, da die abrasiven
Oberflächen 2d,3d in Verlaufsrichtung der Schleifkante S gleichmässig und unter geringem
Abstand angeordnet sind.
[0019] Es kann sich, wie in Figur 1 angedeutet, als vorteilhaft erweisen zwischen den Umlenkrollen
4a und 4b beziehungsweise 5a und 5b eine Stützvorrichtung 41,51 anzuordnen, welche
eine Kraft auf die Auflagefläche 2f,3f der Endlosschleifbänder 2,3 bewirkt, um dadurch
die Endlosschleifbänder 2,3 im V-förmigen Spalt gegenseitig näher zu bringen, beziehungsweise
um den von den Endlosschleifbändern 2,3 aufgespannten Winkel α zu reduzieren.
[0020] Es kann sich auch als vorteilhaft erweisen zwischen den Umlenkrollen 4a und 4b beziehungsweise
5a und 5b eine Spreizvorrichtung 41,51, beispielsweise eine mit Luft arbeitende Ansaugvorrichtung
anzuordnen, welche eine Anzugsbeziehungsweise Saugkraft auf die Auflagefläche 2f,3f
der Endlosschleifbänder 2,3 bewirkt, um dadurch die Endlosschleifbänder 2,3 im V-förmigen
Spalt gegenseitig weiter auseinander zu ziehen, beziehungsweise um den von den Endlosschleifbändern
2,3 aufgespannten Winkel α zu vergrössern.
[0021] Die abrasive Oberfläche des Endlosschleifbandes kann durch eine Mehrzahl von Möglichkeiten
erreicht werden. Vorzugsweise besteht das Endlosschleifband aus einem Kunststoff,
eventuell mit Fasern verstärkt. Das Endlosschleifband könnte auch ein Stoffgewebe
umfassen. Die Oberfläche ist mit einem abrasiven Mittel versehen, wie beispielsweise
Wolframkarbid, oder hartkeramischem Material, oder Karbid und/oder Diamant und/oder
Borozon und/oder Edelkorunde und/oder deren Mischungen.
[0022] Figur 11 zeigt einen Längsschnitt durch eine mit dem erfindungsgemässen Schleifgerät
geschärfte oder geschliffene Klinge 30. Beim Einfügen der Klinge 30 in den Spalt S
werden die beiden flexiblen Endlosschleifbänder 2,3 leicht zur Seite gedrängt, senkrecht
zur Bewegungsrichtung 2e,3e der Endlosschleifbänder 2,3, sodass eine Klinge mit leicht
konkav beziehungsweise gekrümmt verlaufenden Seitenflanken erzeugt wird. Eine derart
geschliffene Klinge weist besonders vorteilhafte Schneideigenschaften auf. Ein derartiger
Schliff wird auch als Balligschliff bezeichnet.
1. Schleifgerät (1), insbesondere zum Schleifen und/oder Schärfen von Messern, umfassend
ein erstes und ein zweites angetriebenes Endlosschleifband (2,3) mit einer abrasiven
Oberfläche (2d,3d), wobei jedes Endlosschleifband (2,3) von einer ersten beziehungsweise
einer zweiten Antriebs- und Lagervorrichtung (4,5) derart geführt und gehalten ist,
dass die abrasiven Oberflächen (2d,3d) der beiden Endlosschleifbänder (2,3) einen
Spalt (S) zum Schleifen einer Klinge ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Antriebs- und Lagervorrichtung (4,5) je zwei Umlenkrollen (4a,4b,5a,5b)
umfasst, an welche das erste beziehungsweise zweite Endlosschleifband (2,3) anliegt,
dass das erste und zweite Endlosschleifband (2,3) an dessen abrasiver Oberfläche (2d,3d)
in Antriebsrichtung (2e,3e) verlaufende Nuten (2b,3b) und Stege (2c,3c) aufweist,
dass zumindest ein Steg (2c,3c) die abrasive Oberfläche (2d,3d) aufweist, und dass
die beiden Endlosschleifbänder (2,3) derart gegenseitig verlaufend angeordnet sind,
dass die Nuten (2b,3b) und Stege (2c,3c) der beiden Endlosschleifbänder (2,3) entlang
eines Teilabschnittes (T) in Antriebsrichtung (2e,3e) gegenseitig ineinander liegen.
2. Schleifgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (2b,3b) und Stege (2c,3c) derart dimensioniert sind, dass die beiden Endlosschleifbänder
(2,3) sich entlang des Teilabschnittes (T) gegenseitig nicht berühren.
3. Schleifgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Endlosschleifband (2,3) eine der abrasiven Oberfläche (2d,3d)
abgewandte Auflagefläche (2f,3f) aufweist, und dass das Endlosschleifband (2,3) an
der Auflagefläche (2f,3f) eine in Antriebsrichtung (2e,3e) verlaufende, über die Auflagefläche
(2f,3f) vorstehende Führung (2a) aufweist.
4. Schleifgerät (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehende Führung (2a,3a) als in Antriebsrichtung (2e,3e) umlaufender Steg
ausgestaltet ist.
5. Schleifgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Umlenkrolle (4a,4b,5a,5b) jeder Antriebs- und Lagervorrichtung (4,5)
ein Führungsmittel (4h,5h) zum Führen des Endlosschleifbandes (2,3) aufweist.
6. Schleifgerät (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (4h,5h) als eine in der Oberfläche der Umlenkrolle (4a,4b,5a,5b)
verlaufende Nut ausgestaltet ist, in welcher die vorstehende Führung (2a,3a) des Endlosschleifbandes
(2,3) liegt.
7. Schleifgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Antriebs- und Lagervorrichtungen (4,5) gegenseitig verschenkbar angeordnet
sind, um den von den beiden abrasiven Oberflächen (2d,3d) der beiden Endlosschleifbäder
(2,3) definierten Winkel α im Bereich des Spaltes (S) zu verändern.
8. Schleifgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebs- und Lagervorrichtung (4,5) eine Umlenkrolle (4b,5b) umfasst, welche
derart beabstandet angeordnet sind, dass der Teilabschnitt (T) im Bereich der Umlenkrollen
(4b,5b) verläuft.
9. Schleifgerät (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Antriebs- und Lagervorrichtungen (4,5) um eine Achse drehbar gelagert
sind, welche im wesentlichen mit der Drehachse (4k,5k) der entsprechenden Umlenkrolle
(4b,5b) zusammenfällt
10. Schleifgerät (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Umlenkrollen (4b,5b) eine feste Lagerstelle (7a) angeordnet ist, an
welcher ein Verstellhebel (8) verschwenkbar gelagert ist, und dass jede der beiden
Antriebs- und Lagervorrichtungen (4,5) einen Angriffspunkt (4g,5g) aufweist, der mit
dem Verstellhebel (8) derart verbunden ist, dass ein betätigen des Verstellhebels
(8) eine gegengleiche Schwenkbewegung der beiden Antriebs- und Lagervorrichtungen
(4,5) bewirkt.
11. Schleifgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebs- und Lagervorrichtung (4,5) eine zwischen den Umlenkrollen (4a,4b,5a,5b)
auf das Endlosschleifband (2,3) wirkende Stütz- oder Anzugsvorrichtung (41,51) aufweist,
um den von den beiden abrasiven Oberflächen (2d,3d) der beiden Endlosschleifbäder
(2,3) definierten Winkel α zu verändern.
12. Schleifgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (2c,3c) des Endlosschleifbandes (2,3) dadurch ausgebildet sind, dass auf
einem Grundband des Endlosschleifbandes (2,3) für jeden Steg (2c,3c) ein in Antriebsrichtung
(2e,3e) verlaufendes Band (2g) aufgebracht ist, und dass die Nuten (2b,3c) durch die
Zwischenräume zwischen den Bändern (2g) gebildet sind.
13. Schleifgerät (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (2g) eine Dicke im Bereich zwischen 1/10 mm und 2 mm aufweisen, vorzugsweise
eine Dicke von 2/10 mm.
14. Endlosschleifband (2,3) für ein Schleifgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosschleifband (2,3) ein Grundband umfasst, auf welchem in Antriebsrichtung
(2e,3e) verlaufende Bänder (2g) aufgebracht sind die Stege (2c,3c) ausbilden, und
dass durch die sich zwischen den Stegen (2c,3c) ergebenen Zwischenräume Nuten (2b,3c)
gebildet sind.
15. Endlosschleifband (2,3) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (2g) eine Dicke im Bereich zwischen 1/10 mm und 2 mm aufweisen, vorzugsweise
eine Dicke von 2/10 mm.
16. Verwendung von Endlosschleifbändern (2,3) mit in einer Antriebsrichtung (2e,3e) verlaufenden
Nuten (2b,3b) und Stegen (2c,3c), wobei die Stege (2c,3c) eine abrasive Oberfläche
(2d,3d) aufweisen, zum Schleifen und/oder Schärfen von Messern.