[0001] Die Erfindung betrifft eine Drucktuch-Halteschiene zur lösbaren Befestigung eines
Drucktuches an einer Druckwerkswalze, mit zwei Längsgestalt aufweisenden Halteschenkeln,
die über eine Rückenpartie miteinander verbunden sind und zwischen denen das Drucktuch
einklemmbar und mittels zusätzlicher Sicherungsmittel derart fixierbar ist, dass das
Drucktuch gegen ein Herausziehen quer zur Schienen-Längsrichtung gesichert ist.
[0002] Derartige Halteschienen dienen zum Halten eines Drucktuches, das seinerseits über
in der Regel zwei Halteschienen lösbar an einer Druckwerkswalze befestigt werden kann.
Im Betrieb wird das Drucktuch mit Kräften belastet, die quer zur Schienen-Längsrichtung
der Halteschiene wirken. Dadurch ist es notwendig, dass das Drucktuch gegen Herausziehen
quer zur Schienen-Längsrichtung gesichert ist, die Halteschiene also Querkräfte in
Herausziehrichtung aufnehmen kann. Bei einem gängigen Prüfverfahren muss die Halteschiene
beispielsweise Querkräfte in vorher definierter Höhe aufnehmen können. Um dies zu
erfüllen, bedarf es zusätzlicher Sicherungsmittel, nämlich gemäß dem Stand der Technik
werden Drucktuch und Halteschiene noch miteinander verklebt. Die Verklebung von Drucktuch
und Halteschiene ist jedoch aufwendig und teuer und birgt Fehlerquellen. In der Regel
werden die Klebemittel beziehungsweise Kleber vor Ort angemischt. Stimmt das Mischungsverhältnis
nicht, so wird die erforderliche Klebekraft und somit der notwendige Zusammenhalt
zwischen Halteschiene und Drucktuch nicht erreicht. Ferner ist das Aufbringen des
Klebers ein zusätzlicher Arbeitsschritt, wobei hier nicht unerheblicher Zeitaufwand
für die notwendige Trocknung des Klebers berücksichtigt werden muss.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Drucktuch-Halteschiene der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die eine schnellere und kostengünstigere Verbindung zwischen Halteschiene
und Drucktuch bei gegenüber dem Stand der Technik zumindest gleicher Verbindungsqualität
ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Drucktuch-Halteschiene mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0005] Die erfindungsgemäße Drucktuch-Halteschiene zeichnet sich dadurch aus, dass die zusätzlichen
Sicherungsmittel von einer Kralleinrichtung gebildet werden, die sich beim Einklemmen
des Drucktuchs in das Material des Drucktuchs einkrallt.
[0006] Die Sicherung erfolgt also über die Klemmwirkung zwischen Halteschiene und Drucktuch
und zusätzlich über die Einkrallung der Kralleinrichtung in das Material des Drucktuches.
Das Verkleben zwischen Drucktuch und Drucktuch-Halteschiene - Letztere im Folgenden
der Einfachheit halber lediglich Halteschiene genannt - ist nicht notwendig. Dadurch
wird ein kosten- und zeitintensiver Arbeitsschritt eingespart. Die erforderliche Haltekraft
der Halteschiene wird durch die Verkrallung der Kralleinrichtung im Material des Drucktuches
erreicht.
[0007] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Kralleinrichtung mehrere in Schienen-Längsrichtung
hintereinander angeordnete Krallzähne auf.
[0008] In besonders bevorzugter Weise sind die Krallzähne im eingeklemmten Zustand des Drucktuches
nach Art von Widerhaken zur Rückenpartie der Halteschiene hin geneigt. Bevorzugterweise
nehmen die Krallzähne unabhängig von der Gebrauchslage der Halteschiene eine Stellung
ein, in der sie von der Innenwand des jeweiligen Halteschenkels nach innen abstehen,
und zwar derart, dass ein stumpfer Winkel zwischen den Krallenzähnen und dem Halteschenkelabschnitt
zwischen dem freien Halteschenkel-Ende und dem Krallzahnansatz sowie ein spitzer Winkel
zwischen den Krallzähnen und dem Halteschenkelabschnitt zwischen dem Krallzahnansatz
und der Rückenpartie ausgebildet ist. Derartig ausgerichtete, widerhakenartige Krallzähne
haben ferner den Vorteil, dass das Drucktuch bei dessen Einklemmung mittels der Krallzähne
noch weiter in die Halteschiene, also in Richtung Rückenpartie, hinein gedrückt wird.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen beide Halteschenkel Krallzähne auf,
wobei den Krallzähnen jeweils eine ebene Partie am jeweils anderen Halteschenkel gegenüberliegt.
Diese ebene Partie kann dann als eine Art Widerlager dienen, an dem sich Drucktuch
und Krallelemente abstützen können, sodass die vorerwähnte Verformung der Krallelemente
in Richtung der Rückenpartie stattfinden kann.
[0010] Besonders bevorzugt sind die Krallzähne in mehreren in Schienen-Längsrichtung mit
Abstand hintereinanderliegenden Zahngruppen angeordnet.
[0011] In besonders bevorzugter Weise sind die Zahngruppen des einen Halteschenkels nach
Art eines Reißverschlusses mit Versatz zu den Zahngruppen des anderen Halteschenkels
angeordnet. Eine derart alternierende Anordnung ermöglicht ein reißverschlussartiges
Ineinandergreifen der Zahngruppen, was zu einer weiteren Erhöhung der Haltekraft der
Halteschiene führt.
[0012] Es ist möglich, dass die Zahngruppen eines jeweiligen Halteschenkels höhenversetzt
zueinander angeordnet sind. Beispielsweise ist es möglich, dass jeweils benachbarte
Zahngruppen höhenversetzt zueinander angeordnet sind, während in der Reihe übernächste
Zahngruppen auf derselben Höhe liegen.
[0013] In bevorzugter Weise weisen die Krallzähne eine dreiecksartige Gestalt auf. Es sind
jedoch auch andere geometrische Ausgestaltungen denkbar.
[0014] In besonders bevorzugter Weise sind die Krallzähne einstückig aus dem Material der
Halteschenkel herausgeformt. Vorzugsweise sind die Krallzähne aus dem Material der
Halteschenkel mittels eines geeigneten Prägewerkzeuges herausgeprägt.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Teilansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Drucktuch-Halteschiene
mit eingeklemmtem Drucktuch,
- Figur 2
- eine Teil-Seitenansicht der Halteschiene von Figur 1,
- Figur 3
- eine Teil-Unteransicht der Halteschiene von Figur 1 und
- Figur 4
- einen vergrößerten Querschnitt durch die Halteschiene von Figur 1 entlang der Linie
IV-IV von Figur 1.
[0016] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Drucktuch-Halteschiene 11. Die Halteschiene 11 dient zu dem Zweck, ein Drucktuch 12
lösbar an einer Druckwerkswalze, insbesondere einer Farbübergabewalze, die ihrerseits
Farbe auf die Druckwalze überträgt, zu befestigen. Hierzu wird an zwei gegenüberliegenden
Seitenrändern des Drucktuches jeweils eine derartige Halteschiene 11 befestigt. Die
Halteschienen 11 werden dann in eine Spannvorrichtung (nicht dargestellt) an der betreffenden
Druckwerkswalze eingespannt, worüber das Drucktuch 12 dann an der Walze festgelegt
ist.
[0017] Die Halteschiene 11 besteht aus Stahlmaterial. Sie besitzt zwei Längsgestalt aufweisende
Halteschenkel 13a, 13b, die über eine Rückenpartie 14 miteinander verbunden sind.
Wie insbesondere in Figur 4 dargestellt, ist die Halteschiene 11 in Nicht-Gebrauchslage,
d. h. falls kein Drucktuch 12 eingeklemmt ist, im Querschnitt in etwa V-artig ausgestaltet.
[0018] Die Halteschenkel 13a, 13b besitzen jeweils der Rückenpartie 14 gegenüberliegende
freie Seitenränder 15a, 15b, wobei der lichte Abstand zwischen den beiden freien Seitenrändern
durch die V-Form bedingt größer ist als der lichte Abstand zwischen den Halteschenkeln
13a, 13b im Bereich der Rückenpartie 14.
[0019] Um das Drucktuch 12 gegen Herausziehen quer zur Schienen-Längsrichtung zu sichern,
sind zusätzliche Sicherungsmittel notwendig, die von einer Kralleinrichtung 16 gebildet
werden, die sich beim Einklemmen des Drucktuchs 12 in das Material des Drucktuchs
12 einkrallt.
[0020] Die Kralleinrichtung 16 besitzt mehrere in Schienen-Längsrichtung hintereinander
angeordnete Krallzähne 17, die aus dem Material der Halteschenkel 13a, 13b herausgeformt
und nach innen umgebogen sind, sodass diese von der Innenwandung des jeweiligen Halteschenkels
13a, 13b nach innen, also in Richtung des gegenüberliegenden Halteschenkels 13a, 13b,
abstehen. Die Krallzähne 17 besitzen eine spitzige Zahnspitze 19, die die Einkrallung
ins Drucktuch-Material unterstützt. Die Krallzähne 17 besitzen jeweils eine dreiecksartige
Gestalt, vorzugsweise in Form eines gleichschenkligen, insbesondere in etwa rechtwinkligen
Dreiecks.
[0021] Die Krallzähne 17 sind in mehreren in Schienen-Längsrichtung mit Abstand hintereinander
liegenden Zahngruppen 18 angeordnet. Dabei sind die Zahngruppen 18 des einen Halteschenkels
13a nach Art eines Reißverschlusses mit Versatz zu den Zahngruppen 18 des anderen
Halteschenkels 13b angeordnet. Den Zahngruppen 18 liegt jeweils ein ebener Bereich
am anderen Halteschenkel 13a, 13b gegenüber, der als eine Art Widerlager dient, sodass
die Krallzähne 17 mitsamt dem Drucktuch 12 beim Einklemmen auf eine feste Fläche gedrückt
werden, was die Einklemmwirkung erhöht. Die reißverschlussartige Anordnung der Zahngruppen
18 führt also zu einer Erhöhung der Haltekraft der Halteschiene 11.
[0022] Ferner sind die Zahngruppen eines jeweiligen Halteschenkels 13a, 13b höhenversetzt
zueinander angeordnet, nämlich benachbarte Zahngruppen 18 sind höhenversetzt zueinander
angeordnet, während in der Reihe übernächste Zahngruppen 18 auf derselben Höhe liegen.
Die in Reihe liegenden Zahngruppen 18 eines jeweiligen Halteschenkels 13a, 13b sind
also ihrerseits nicht fluchtend, sondern S-förmig hintereinander ausgerichtet.
[0023] Bei der Herstellung der Halteschiene 11 werden zunächst an einem ebenen Blechstreifen
U-förmige Einschnitte 20 beispielsweise mittels Ausstanzens ausgebildet, die später
die Lage der Zahngruppen 18 vorgeben. Die Einschnitte 20 sind also am jeweiligen Halteschenkel
13a, 13b S-förmig hintereinander ausgerichtet und zusätzlich mit Versatz zu den Einschnitten
des jeweils anderen Halteschenkels 13a, 13b angeordnet. Dabei sind die Einschnitte
20 zu den freien Seitenrändern 15a, 15b der jeweiligen Halteschenkel 13a, 13b offen.
Als nächstes werden nun die Krallzähne 17 in den mittels der Einschnitte 20 freigeschnittenen
Materiallappen mittels eines geeigneten Prägewerkzeugs eingeprägt und nach innen gedrückt.
Schließlich wird der flache Blechstreifen zu einer in Nicht-Gebrauchslage im Querschnitt
V-artigen Halteschiene 11 gebogen.
[0024] Zur Befestigung wird das Drucktuch 12 zunächst in die Halteschiene 11 eingeführt.
Als nächstes werden die beiden Halteschenkel 13a, 13b durch ein geeignetes Drückwerkzeug
zusammengedrückt, wobei sich die lichte Weite zwischen den einander gegenüberliegenden
freien Seitenrändern 15a, 15b der Halteschenkel 13a, 13b verringert. Beim Zusammendrücken
der Halteschenkel 13a, 13b krallen sich die Krallzähne 17 in das Material des Drucktuchs
12 ein. Dabei werden die Krallzähne zur Rückenpartie 14 hin gebogen, was dazu führt,
dass das Drucktuch 12 noch weiter in die Halteschiene 11 hineingedrückt wird.
[0025] In der Gebrauchslage der Halteschiene 11 sind die Krallzähne 17 derart ausgerichtet,
dass die Krallzähne in einem stumpfen Winkel zu dem Schenkelabschnitt zwischen den
Seitenrändern 15a, 15b und den Krallzahnansätzen geneigt sind, während zwischen den
Krallzähnen 17 und dem Bereich zwischen der Rückenpartie 14 und dem Krallzahnansatz
ein spitzer Winkel ausgebildet ist. Die Krallzähne 17 wirken daher nach Art von Widerhaken,
wodurch das Drucktuch gegen Herausziehen quer zur Schienen-Längsrichtung gesichert
ist. Die erforderliche Haltekraft der Halteschiene wird erreicht.
[0026] Letztendlich kann dadurch auf einen teuren und zeitaufwendigen Klebevorgang zwischen
Drucktuch 12 und Halteschiene 11 verzichtet werden.
1. Drucktuch-Halteschiene zur lösbaren Befestigung eines Drucktuches (12) an einer Druckwerkswalze,
mit zwei Längsgestalt aufweisenden Halteschenkeln (13a, 13b), die über eine Rückenpartie
(14) miteinander verbunden sind und zwischen denen das Drucktuch (12) einklemmbar
und mittels zusätzlicher Sicherungsmittel derart fixierbar ist, dass das Drucktuch
(12) gegen ein Herausziehen quer zur Schienen-Längsrichtung gesichert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Sicherungsmittel von einer Kralleinrichtung (16) gebildet werden,
die sich beim Einklemmen des Drucktuches (12) in das Material des Drucktuches (12)
einkrallt.
2. Halteschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kralleinrichtung (16) mehrere in Schienen-Längsrichtung hintereinander angeordnete
Krallzähne (17) aufweist.
3. Halteschiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallzähne (17) im eingeklemmten Zustand des Drucktuches (12) nach Art von Widerhaken
zur Rückenpartie (14) der Halteschiene (11) hin geneigt sind.
4. Halteschiene nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Halteschenkel (13a, 13b) Krallzähne (17) aufweisen, wobei den Krallzähnen (17)
jeweils eine ebene Partie am jeweils anderen Halteschenkel (13a, 13) gegenüberliegt.
5. Halteschiene nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallzähne (17) in mehreren, in Schienen-Längsrichtung mit Abstand hintereinander
liegenden Zahngruppen (18) angeordnet sind.
6. Halteschiene nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahngruppen (18) des einen Halteschenkels (13a) nach Art eines Reißverschlusses
mit Versatz zu den Zahngruppen (18) des anderen Halteschenkels (13b) angeordnet sind.
7. Halteschiene nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahngruppen (18) eines jeweiligen Halteschenkels (13a, 13b) höhenversetzt zueinander
angeordnet sind.
8. Halteschiene nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils benachbarte Zahngruppen (18) höhenversetzt zueinander angeordnet sind, während
in der Reihe übernächste Zahngruppen (18) auf derselben Höhe liegen.
9. Halteschiene nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallzähne (17) eine dreiecksartige Gestalt aufweisen.
10. Halteschiene nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Krallzähne (17) einstückig aus dem Material der Halteschenkel (13a, 13b) herausgeformt,
insbesondere herausgeprägt sind.