[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit umlaufenden Greiferbrücken
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Bogenausrichtung nach Anspruch
11.
[0002] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0003] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Ausbrechen, Prägen
und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt werden, ist es
bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen der Maschine
zu bewegen. An den Greiferwagen sind Greifer befestigt, die die Bögen an einem vorderen
Ende ergreifen, wobei die Greiferwagen selbst an endlosen Ketten durch die Maschine
bewegt werden. Durch diese Art der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein
kontinuierliches Arbeiten in den einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der
Maschine ermöglicht.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Um eine hohe Produktqualität der Stanzbögen zu erreichen, ist es notwendig, dass
Bogen und Werkzeuge passergenau zueinander ausgerichtet sind. In der Stanzstation
einer Bogenstanz- und -prägemaschine müssen Stanzwerkzeug und Stanzrillplatte auf
eine exakte Position in Umfangsrichtung und seitlicher Richtung gebracht werden. Weiter
ist sicherzustellen, dass beide Werkzeuge ohne Schrägung direkt rechtwinklig zur Bogentransportrichtung
stehen. Diese Referenzposition nennt sich "erstes Messer". In den nachfolgenden Bearbeitungsstationen
müssen die Werkzeuge relativ zur Lage des ersten Messers eingestellt werden, so z.
B. das Ausbrechbrett im Ausbrecher und das Nutzentrenngitter in der Nutzentrennstation.
Dabei müssen die Werkzeuge jeweils in ihren drei Freiheitsgraden eingestellt werden.
Während des Betriebs der Bogenstanz- und - prägemaschine kann es notwendig sein, die
Lage der Werkzeuge in der Stanzstation nachzujustieren. Die Werkzeuge in den nachfolgenden
Bearbeitungsstationen müssen ebenfalls nacheingestellt werden um diese wieder in die
richtige Position relativ zum "ersten Messer" zu bringen.
[0006] Durch diese aufwändige Einstellarbeit der Werkzeuge wird sichergestellt, dass die
Bogen passergenau bearbeitet werden. Der Passer beschreibt dabei die Lagegenauigkeit
des Druckbilds zu Schnitt-, Rill- und Ausbrechkanten des Bogens. Unterschieden wird
dabei zwischen Umfangspasser, d.h. der Lagegenauigkeit in Maschinenlaufrichtung und
Seitenpasser, d.h. der Lagegenauigkeit quer zur Maschinenlaufrichtung.
[0007] Nachteilig an dem passergenauen Ausrichten nach dem Stand der Technik ist, dass durch
die hohen Rüstzeiten, d.h. durch den hohen Zeitaufwand für die Einstellung der Werkzeuge,
die Maschinenproduktivität beeinträchtigt wird.
[0008] Derartige Greiferwagen von Bogenstanz- und -prägemaschinen haben nach dem Stand der
Technik eine hohe Masse, was die Bogentransportgeschwindigkeit begrenzt.
[0009] Um eine hohe Produktqualität der Stanzbögen zu erreichen muss weiter die Absenkung
der Greiferbrücken in den Bearbeitungsstationen ermöglicht werden.
[0010] Die
EP 1 371 588 B1 beschreibt eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit an umlaufenden Transportketten
befestigten Greiferwagen, welche durch eine Positioniervorrichtung, einen mittels
eines Servomotors angetriebenen Schwenkantrieb, in Umfangsrichtung passerausgerichtet
werden. In einer Ausführungsform besitzt der Schwenkantrieb zwei separat ansteuerbare
Anschläge, welche eine Schrägausrichtung des Greiferwagens ermöglichen. In einer weiteren
Ausführungsform kann die Lage der Positioniervorrichtung mittels Servomotoren verändert
und der Greiferwagen damit individuell ausgerichtet werden.
[0011] Nachteilig an Lösungen des Standes der Technik ist, dass für eine hohe Passergüte,
d.h. für eine exakte Passerausrichtung, eine hohe Kettenspannung notwendig ist. Die
hohe Kettenspannung bewirkt eine starke Belastung der Bauteile, die entsprechend dimensioniert
werden müssen. Kettenlängung muss verhindert und ausgeglichen werden. Weiter nachteilig
ist, dass Passerausrichtung und Greiferwagenabsenkung in den Bearbeitungsstationen
durch separate Baugruppen realisiert wird.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden und ein Verfahren zur Bogenausrichtung und eine Bogenstanz- und - prägemaschine
mit Greiferwagen zu beschreiben, welche eine hohe Maschinenproduktivität bei gleichzeitig
hoher Produktqualität ermöglichen.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Bogenausrichtung gemäß Anspruch
11 und durch eine Bogenstanz- und -prägemaschine gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 mit Greiferwagen die eine geringe Masse haben und verkürzte Maschinenrüstzeiten
ermöglichen, insbesondere durch eine einfache Ausrichtung des Bogens in der Umfangsrichtung.
[0014] Eine erfindungsgemäße Bogenstanz- und -prägemaschine besitzt mindestens eine Bearbeitungsstation.
Die Bearbeitungsstation kann dabei eine Stanzstation, Ausbrechstation oder Nutzentrennstation
sein. Die Bogenstanz- und -prägemaschine besitzt weiterhin ein Bogentransportsystem
und eine Maschinensteuerung zur Ansteuerung des Bogentransportsystems und der Bearbeitungsstationen.
Das Bogentransportsystem besitzt umlaufende Greiferwagen mit Greiferbrücken. An den
Greiferbrücken sind Greifer befestigt, welche die Bogen an einem Greiferrand ergreifen
und von Station zu Station durch die Maschine hindurchbewegen, wobei die Greiferwagen
zur Bearbeitung eines jeweiligen Bogens in der jeweiligen Bearbeitungsstation anhalten.
Jeder Greiferwagen besitzt - in Bogentransportrichtung betrachtet - rechte und linke
Fahrwagen, welche an je einer umlaufenden Kette befestigt sind. Die Greiferbrücke
eines jeweiligen Greiferwagens ist mittels Federelementen mit den Fahrwagen verbunden.
Die Federelemente sind derart ausgestaltet, dass die Greiferbrücke zur weiteren Ausrichtung
der Bogen in den Bearbeitungsstationen und / oder zur Greiferbrückenabsenkung in den
Bearbeitungsstationen bewegt werden kann. Die Greiferbrücke eines Greiferwagens besitzt
eine Kontaktfläche, die mit einem, sich in einer jeweiligen Bearbeitungsstation befindlichen,
Verstellelement in Kontakt bringbar ist. Alternativ können sich in einer Bearbeitungsstation
auch mehrere Verstellelemente befinden. Die Verstellelemente besitzen jeweils einen
Antrieb. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Bogenstanz-und -prägemaschine
kann das Verstellelement Kräfte in Bogentransportrichtung und entgegen der Bogentransportrichtung
auf die jeweilige Kontaktfläche einer jeweiligen Greiferbrücke übertragen. Dadurch
wird die Greiferbrücke in Umfangsrichtung ausgerichtet.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Bogenstanz- und -prägemaschine
kann das Verstellelement Kräfte in vertikaler Richtung auf die jeweilige Kontaktfläche
einer jeweiligen Greiferbrücke übertragen. Dadurch wird die Greiferbrücke abgesenkt.
[0016] In einer Ausführungsform der Bogenstanz- und -prägemaschine geschieht die Kraftübertragung
von Verstellelement auf Kontaktfläche reibschlüssig. Bei dem Verstellelement kann
es sich dabei in vorteilhafter Weise um eine Andruckrolle handeln, welche um ihre
Achse rotiert und senkrecht zur Achse abgesenkt werden kann.
[0017] In einer alternativen Ausführungsform der Bogenstanz- und -prägemaschine geschieht
die Kraftübertragung von Verstellelement auf Kontaktfläche formschlüssig.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bogenstanz- und - prägemaschine
sind die Federelemente als Federbleche und Schiebegelenke mit Spiralfedern ausgebildet.
Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Spiralfedern eine progressive Charakteristik aufweisen.
Dadurch ist gewährleistet, dass für eine geringe Auslenkung des Schiebegelenks nur
eine Kraft aufgebracht werden muss.
[0019] In einer vorteilhaften und daher bevorzugten Bogenstanz- und -prägemaschine besitzt
diese in jeder Bearbeitungsstation mindestens einen Sensor zur Bestimmung der Bogenposition.
Die Ausgestaltung der Sensoren liegt dabei im Ermessen des Fachmanns. Weiter kann
die Bogenstanz- und -prägemaschine vorteilhafterweise ein Messsystem zur Messung der
Bogenposition vor der ersten Bearbeitungsstation besitzen. Dieses Messsystem kann
notwendige Informationen für eine Seitenausrichtung des Bogens liefern. Um die Greiferbrücken
passergenau positionieren und absenken zu können, sind in einer vorteilhaften Ausführungsform
der Bogenstanz- und -prägemaschine die Antriebe der Verstellelemente und die Sensoren
einer jeweiligen Bearbeitungsstation Teil eines jeweiligen Regelkreises. Jeder Bearbeitungsstation
ist ein Regelkreis zugeordnet. Das sich vor der ersten Bearbeitungsstation befindliche
Messsystem zur Vermessung der Bogenposition kann in den der ersten Bearbeitungsstation
zugeordneten Regelkreis integriert sein.
[0020] Weiter umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Bogenausrichtung in Bearbeitungsstationen
von Bogen aus Papier, Pappe und dergleichen, welche mit Greiferwagen durch eine Bogenbearbeitungsmaschine
transportiert werden. Bei der Bogenbearbeitungsmaschine handelt es sich insbesondere
um eine Bogenstanz- und - prägemaschine. Während der Übergabe eines Bogens vom Bogenanleger
an einen Greiferwagen kann die Bogen-Ist-Position mittels dem Fachmann bekannter Systeme,
wie berührungsloser Sensoren und Kameras, bestimmt werden. Die Greiferwagen besitzen
Greifer zum Ergreifen der Bogen und werden von Ketten angetrieben und transportieren
so einen jeweiligen Bogen in eine Bearbeitungsstation. Sobald sich ein Bogen in einer
Bearbeitungsstation befindet, wird der Antrieb des Bogentransportsystems angehalten
und ein Verstellelement so weit abgesenkt, dass es in Kontakt mit einer Kontaktfläche
einer Greiferbrücke steht. In der Bearbeitungsstation wird die Ist-Position des Bogens
mit seiner Soll-Position verglichen. Auch hierbei kommen dem Fachmann bekannte Systeme
zur Sujeterfassung, d.h. der Erfassung der Bogenposition, zum Einsatz wie z.B. Sensoren
und Kameras. Entsprechend dem Vergleichsergebnis werden die Greiferbrücken eines Greiferwagens
durch Kraftübertragung von dem angetriebenen Verstellelement auf die Kontaktfläche
der Greiferbrücke in Umfangsrichtung passerausgerichtet, womit auch der Bogen umfangsgerichtet
wird. Die Seitenpasserausrichtung, d.h. die passergenaue Ausrichtung des Greiferwagens
senkrecht zur Bogentransportrichtung, kann durch eine zusätzliche mechanische Verstellvorrichtung
geschehen. Die notwendigen Verstellwege werden entweder durch weitere sich in einer
jeweiligen Bearbeitungsstation befindliche Systeme zur Sujeterfassung, z.B. Sensoren
oder durch dass sich vor der ersten Bearbeitungsstation befindliche System bestimmt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn in den Bearbeitungsstationen anschließend durch
Kraftübertragung von einem angetriebenen Verstellelement auf eine Kontaktfläche der
Greiferbrücke die Greiferbrückenabsenkung ausgelöst wird. An die beschriebene Bogenausrichtung
schließt sich im nächsten Schritt die Bogenbearbeitung an.
[0021] Alternativ zur Vermessung der Bogen-Ist-Position bei der Übergabe eines jeweiligen
Bogens vom Bogenanleger an einen jeweiligen Greiferwagen kann die Bogen-Ist-Position
auch vor jeder Bearbeitungsstation vermessen werden.
[0022] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0023] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigt in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Bogenstanz- und -prägemaschine
- Fig. 2
- ein Verstellelement in Kontakt mit einem Greiferwagen
- Fig. 3a
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines nicht ausgerichteten Greiferwagens
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines ausgerichteten Greiferwagens
[0024] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen dargestellt.
Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation 2, eine
Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse
5 getragen und umschlossen werden.
[0025] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, dem Bogentransportsystem
7, einem Transportsystem mit umlaufenden Ketten, zugeführt und von an Greiferwagen
8 mit Greiferbrücken befestigten Greifern an ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung
B intermittierend durch die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine
100 hindurchgezogen. Die Greiferbrücken eines Greiferwagens 8 sind mittels Federelementen
mit den Fahrwagen (jeweils nicht dargestellt) verbunden.
[0026] Im Bereich des Zuführtischs 16 zwischen Anleger 1 und Stanzstation 2 befindet sich
ein Messsystem 40 zur genauen Vermessung der Position der Bogen 6.
[0027] Die Stanzstation 2 besteht aus einem Untertisch 9 und einem Obertisch 10. Der Untertisch
9 ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zum Stanzmesser
versehen. Der Obertisch 10 ist vertikal hin und her bewegbar gelagert.
[0028] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0029] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6 entweder
nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen Nutzen
erfolgt. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette 13 enthalten, auf der die einzelnen
Bögen 6 in Form eines Stapels 14 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen einer
bestimmten Stapelhöhe die Paletten 14 mit den aufgestapelten Bögen 6 aus dem Bereich
der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren werden können.
[0030] In den jeweiligen Bearbeitungsstationen 2, 3, 4 befinden sich Sensoren 30, welche
die genaue Position eines Bogens 6 ermitteln, indem sie dessen Kanten detektieren.
Die von den Sensoren 30 ermittelten Werte werden zur Auswertung an die Maschinensteuerung
15 übertragen.
[0031] Fig. 2 zeigt ein Verstellelement, hier eine Andruckrolle 50, in Kontakt mit einem
Greiferwagen 8. Der Greiferwagen 8 besteht aus einer Greiferbrücke 8.2 mit Greifern
8.1 und Fahrwagen 8.3. An der Greiferbrücke 8.2 sind Greifer 8.1 befestigt, um einen
Bogen 6 ergreifen zu können. Die Greiferbrücke 8.2 ist mit einem Reibungsblech 51
versehen. Über dieses Reibungsblech 51 steht die Andruckrolle 50 in Kontakt mit der
Greiferbrücke 8.2. Die Greiferbrücke 8.2 ist über mehrere Fahrwagen 8.3 mit der Kette
7.1 des Transportsystems 7 (in Fig. 2 nicht dargestellt) verbunden. Die Fahrwagen
8.3 sind dabei in den Kettenbolzen 7.2 der Kette 7.1 befestigt. Die Befestigung der
Greiferbrücke 8.2 an den Fahrwagen 8.3 geschieht über Federelemente 8.4. Dabei kommen
zwei verschiedene Typen von Federelementen 8.4 zum Einsatz. Die Position der Federelemente
8.4 ist durch zwei Achsen A1 und A2 definiert, wobei beide Achsen parallel zueinander
und im rechten Winkel zur Bogentransportrichtung B liegen. Das Federelement 8.4, das
sich auf der Achse A1 befindet, besteht aus einem Schiebegelenk 55 mit zwei Spiralfedern
54 und erlaubt eine Verschiebung der Greiferbrücke 8.2 in Richtung a und ermöglicht
dadurch die Passerausrichtung in Umfangsrichtung. Das Federelement 8.4, welches sich
in der Achse A2 befindet, besteht aus einem Federblech 53 mit Gelenken 52. Die Gelenke
52 erlauben eine Verdrehung des Federblechs 53 in der durch die Achsen A1 und A2 aufgespannten
Ebene. Weiter kann das Federblech 53 senkrecht zu dieser Ebene in Richtung b durch
eine Biegung ausgelenkt werden. Durch diese Auslenkung des Federblechs 53 ist eine
Greiferwagenabsenkung möglich.
[0032] Die Passerausrichtung a in Umfangsrichtung und die Greiferwagenabsenkung b werden
durch entsprechende Bewegungen der Andruckrolle 50 ausgelöst. Aufgrund der Reibungspaarung
Andruckrolle 50 / Reibungsblech 51 bewirkt eine Rotation der Andruckrolle 50 eine
Verschiebung der Greiferbrücke 8.2 in oder entgegen der Bogentransportrichtung B.
Diese Verschiebung dient der Passerausrichtung a in Umfangsrichtung und wird durch
die Kombination der Federelemente 8.4 ermöglicht. Wird die Andruckrolle 50 abgesenkt,
so wird diese Bewegung über das Reibungsblech 51 auf der Greiferbrücke 8.2 übertragen.
Die Greiferwagenabsenkung b wird dabei durch die Biegbarkeit des Federblechs 53 ermöglicht.
[0033] Die Passerausrichtung a ist in den Figuren 3a und 3b im Detail dargestellt. Figur
3a zeigt die Situation einer noch nicht passerausgerichteten Greiferbrücke 8.2. Die
Gelenke 52 des Federelementes 53 liegen auf der Achse A2. Die Verformung der beiden
Spiralfedern 54 ist gleich und das Schiebegelenk 55 liegt mittig zwischen den zwei
Kettenbolzen 7.2, an denen der Fahrwagen 8.3 mit der Kette 7.1 befestigt ist. Figur
3b zeigt die Situation einer Greiferbrücke 8.2 im passerausgerichteten Zustand. Die
Greiferbrücke 8.2 wurde um den Passer P relativ zur Kette 7.1 und den Kettenbolzen
7.2 entgegen der Bogentransportrichtung B verschoben. Die Spiralfedern 54 sind ungleich
beansprucht und das Federblech 53 ist verdreht.
[0034] Bezugszeichenliste
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Transportsystem mit umlaufenden Ketten
- 7.1
- Kette
- 7.2
- Kettenbolzen
- 8
- Greiferwagen mit Fahrwagen
- 8.1
- Greifer
- 8.2
- Greiferbrücke
- 8.3
- Fahrwagen
- 8.4
- Federelement
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung
- 16
- Zuführtisch
- 30
- Sensor
- 40
- Messsystem
- 50
- Andruckrolle
- 51
- Reibungsblech
- 52
- Drehgelenk
- 53
- Federblech
- 54
- Spiralfeder
- 55
- Schiebegelenk
- 100
- Bogenstanz- und -prägemaschine
- E
- Bogentransportebene
- B
- Bogenförderrichtung
- P
- Passer
- A1
- Achse 1
- A2
- Achse 2
- a
- Passerausrichtung in Umfangsrichtung
- b
- Greiferbrückenabsenkung
1. Bogenstanz- und -prägemaschine (100) mit mindestens einer Bearbeitungsstation (2,
3, 4), einer Maschinensteuerung (15) und einem Bogentransportsystem (7) mit umlaufenden
Greiferwagen (8) mit Greiferbrücken (8.2), an denen Greifer (8.1) befestigt sind,
mit welchen die Bogen (6) ergreifbar und durch die Maschine (100) hindurch bewegbar
sind, wobei die Greiferwagen (8) Fahrwagen (8.3) besitzen, welche mit dem durch umlaufende
Ketten (7.1) gebildeten Bogentransportsystem (7) verbunden sind, und wobei die Greiferwagen
(8) zur Bearbeitung eines jeweiligen Bogens (6) in der jeweiligen Bearbeitungsstation
(2, 3, 4) anhalten,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Greiferbrücke (8.2) eines jeweiligen Greiferwagens (8) mittels Federelementen
(8.4) mit den Fahrwagen (8.3) verbunden ist und dass die Greiferbrücke (8.2) zur weiteren
Ausrichtung (a) der Bogen (6) in den Bearbeitungsstationen (2, 3, 4) und / oder zur
Greiferbrückenabsenkung (b) in den Bearbeitungsstationen (2, 3, 4) eine Kontaktfläche
(51) besitzt, die mit mindestens einem Verstellelement (50) einer jeweiligen Bearbeitungsstation
(2, 3, 4), welches einen Antrieb besitzt, in Kontakt bringbar ist.
2. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement (50) Kräfte in und entgegen der Bogentransportrichtung (B) auf
die jeweilige Kontaktfläche (51) der jeweiligen Greiferbrücke (8.2) zu deren Umfangsausrichtung
(a) übertragen kann.
3. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement (50) Kräfte in vertikaler Richtung auf die jeweilige Kontaktfläche
(51) der jeweiligen Greiferbrücke (8.2) zu deren Absenkung (b) übertragen kann.
4. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftübertragung von Verstellelement (50) auf Kontaktfläche (51) reibschlüssig
erfolgt.
5. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Verstellelement (50) um eine Andruckrolle handelt.
6. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftübertragung von Verstellelement (50) auf Kontaktfläche (51) formschlüssig
erfolgt.
7. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Federelementen (8.4) um Federbleche (53) und Schiebegelenke (55)
mit Spiralfedern (54) handelt.
8. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenstanz- und -prägemaschine (100) in jeder Bearbeitungsstation (2, 3, 4) mindestens
einen Sensor (30) zur Bestimmung der Bogenposition besitzt.
9. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenstanz- und -prägemaschine (100) ein Messsystem (40) zur Vermessung der Bogenposition
vor der ersten Bearbeitungsstation (2) besitzt.
10. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 8 oder nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens der Antrieb des Verstellelements (50) und der mindestens eine Sensor (30)
Teil eines Regelkreises zur passergenauen Positionierung und Absenkung von Greiferbrücken
(8.2) sind.
11. Verfahren zur Bogenausrichtung in Bearbeitungsstationen (2, 3, 4) von mit Greiferwagen
(8) durch eine Bogenbearbeitungsmaschine (100), insbesondere Bogenstanz- und -prägemaschine,
transportierten Bogen (6),
gekennzeichnet durch nachfolgende Schritte:
a) Bogen (6) wird vom Bogenanleger (1) an einen jeweiligen Greiferwagen (8) übergeben
b) Greiferwagen (8) fährt in die jeweilige Bearbeitungsstation (2, 3, 4) ein, der
Antrieb des Bogentransportsystems (7) hält an
c) Ist-Position des Bogens (6) wird mit der Soll-Position des Bogens in der Bearbeitungsstation
(2, 3, 4) mittels eines Messsystems (30, 31) verglichen
d) Greiferbrücken (8.2) eines Greiferwagens (8) werden in ihre Bogenhalteposition
durch Kraftübertragung von einem angetriebenen Verstellelement (50) auf eine Kontaktfläche
(51) der Greiferbrücke (8.2) in Umfangsrichtung passergenau ausgerichtet (a)
e) Greiferbrücken (8.2) eines Greiferwagens (8) werden in ihrer Bogenhalteposition
durch Kraftübertragung von einem angetriebenen Verstellelement (50) auf eine Kontaktfläche
(51) der Greiferbrücke (8.2) abgesenkt.
12. Verfahren nach Anspruch 12 mit den zusätzlichen Schritten:
a2) Bogen-Ist-Position wird bei der Übergabe eines jeweiligen Bogens (6) vom Bogenanleger
(1) an einen jeweiligen Greiferwagen (8) mittels eines Messsystems (40) bestimmt
d2) Greiferbrücken (8.2) werden durch eine mechanische Vorrichtung seitenausgerichtet.