[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine, eine Druckmaschinenanlage sowie Verfahren
zum Betrieb der Druckmaschine bzw. der Druckmaschinenanlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 bzw. 8 bzw. 14, 16, 17 oder 18.
[0002] Durch die
WO 2005/105447 A1 ist eine sechs Zeitungsseiten breite Druckmaschine bekannt, wobei ein Übertragungszylinder
eines Druckwerkes in axialer Richtung nebeneinander lediglich zwei dreiseitenbreite
Drucktücher trägt und ein Trichteraufbau neben einer Gruppe von drei zweiseitenbreiten
Falztrichtern mindestens einen signifikant breiteren Falztrichter aufweist. In einer
Ausführung sind zwei Maschinenlinien vorgesehen und der die drei bzw. vier Trichter
aufweisende Trichteraufbau zwischen den Maschinenlinien und winkelig zur jeweiligen
Maschinenlängsachse angeordnet.
[0003] Die
WO 2006/111521 A1 offenbart eine Druckmaschinenanlage, wobei zwei Druckmaschinenlinien parallel nebeneinander
angeordnet sind. Die den beiden Linien zugeordneten Falzwerke und Trichteraufbauten
sind jeweils auf der "Außenseite" der Druckmaschinen, d. h. auf den voneinander abgewandten
Längsseiten der jeweiligen Druckmaschinen angeordnet. Auf einer bzgl. der Maschinenlängsrichtung
betrachtet selben Höhe sind Wendetürme vorgesehen, wobei mindestens einer der Wendetürme
dazu ausgebildet ist, eine aus der einen Maschinenlinie stammende Bahn auf das der
anderen Maschinenlinie zugeordnete Falzwerk zu überführen.
[0004] In der
WO 2004/069708 A1 ist eine Druckmaschine offenbart, wobei ein in die Horizontale projizierter Bahnweg
zwischen Druckwerk und Falzapparat einen Knick aufweist. Eine in einem doppeltbreiten
Druckwerk mit vier Broadsheetseiten nebeneinander bedruckte Bahn wird hier in zwei
Teilbahnen geschnitten, diese jeweils über bewegbare Wendestangen um 90° abgelenkt
und mittig ausgerichtet auf einen Falztrichter geführt. Der Trichteraufbau weist in
einer horizontalen Ebene betrachtet lediglich einen Falztrichter auf. Dieser Falztrichter
ist für doppeltbreite Druckwerke größer als die halbe Breite des Druckwerks ausgeführt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine bzw. eine Druckmaschinenanlage
sowie Verfahren zum Betrieb der Druckmaschine bzw. Druckmaschinenanlage zu schaffen.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des 1 bzw. 8 bzw. 14, 16, 17
oder 18 gelöst.
[0007] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die
Druckmaschine bzw. Druckmaschinenanlage besonders flexibel in der Produktgestaltung
ist. Die Druckeinheiten sind z.B. für eine maximale Papierbahnbreite von bis 2,5 m,
insbesondere 2,4 m ausgeführt und in zwei parallelen Linien mit z. B. je zwei Rollenwechslern,
z. B. je zwei Drucktürmen und je einem Falzapparat aufgestellt. Besonders vorteilhaft
für die einfache Handhabung variabler Bahnbreiten und Produkte ist der um 90° versetzte
Trichteraufbau.
[0008] Mit der Druckmaschine bzw. Druckmaschinenanlage ist ein sehr breites Produktionsspektrums
von sowohl Tabloid- als auch Broadsheet- (Zeitungs)-Produkten sowie Magazine in unterschiedlichsten
Formaten herstellbar. In der z. B. 6-Platten-breiten Maschine sind beispielsweise
Bahnen von der Breite 1.500 mm bis 2.400 mm verarbeitbar.
[0009] Aufgrund der Sechs-Seiten-Breite und der speziellen Anordnung - parallele Linien
und winkelig angeordneter Trichteraufbau bedarf die Maschine einerseits weniger Raum
und als einfach- oder doppeltbreite Maschinen und ist andererseits wesentlich flexibler
einsetzbar sein als normale dreifachbreite Zeitungsdruckmaschinen.
[0010] In vorteilhafter Ausbildung des Trichteraufbaus mit Einrichtungen zur Strangsplittung
und Strangmischung wird die Produktvielfalt weiter gesteigert.
[0011] Zur einfachen Handhabung stehen die, z. B. vier, Rollenwechsler der beiden Linien
in Weiterbildung in einem kompakten Viereck auf einer selben Ebene. Nach der Auspackstation
erfolgen z. B. der Rollentransport und das Aufachsen vollautomatisch durch ein entsprechendes
System.
[0012] Um diese extrem variable Druckmaschine schnell bzgl. des Produktes umrüsten zu können,
sind die Druckeinheiten beispielsweise mit z. B. halb- oder gar vollautomatischen
Plattenwechselsystemen ausgestattet. Eine schnelle und dennoch für den Druck exakte
Druckeinstellung kann mit pneumatisch stellbaren Walzenschlössern erfolgen. Farbversorgung
sowie Gummituch- und Walzenwaschen können in Weiterbildung ebenfalls automatisiert
sein. Weiter kann die flexible Maschine für die schnelle Einrichtung eine Bahnkanten-
und/oder Mittenregelung, sowie eine automatische Schnittregisterregelungen umfassen.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es für die Produktion unterschiedlicher Formate, auf dem
Übertragungszylinder trotz der Breite von sechs Zeitungsseiten zwei Gummitücher nebeneinander
einzusetzen.
[0014] Da die beiden Falzapparate und Trichteraufbauten rechtwinklig zu den beiden Druckeinheiten
(insbesondere 9er-Satelliten-Drucktürmen) jeder Linie stehen, können durch das - je
Teilbahn z.B. lediglich einmalige - Wenden der Stränge um 90° variable Strangbreiten
individuell ausgerichtet und immer über die Trichtermitte gefahren werden. Vollbreite
Bahnen, z.B. zwischen 1.500 bzw. 2.400 mm oder gar 2.500 mm Breite, können beim Führen
über die Wendestangen variabel in drei Stränge - z. B. von 500 - 800 mm (oder gar
800mm) bzw. in zwei - von z.B. 800 - 1.000 mm Breite geschnitten werden. Die Längsschneider
sind vorzugsweise vom Leitstand oder einem automatischen Voreinstellsystem aus für
die gewünschten Strangbreiten einstellbar. Mit den beiden übereinander angeordneten
Einzeltrichtern werden die Stränge längs gefalzt. Nach den Trichtern betragen die
Strangbreiten entsprechend 250 - 500 mm. Unterhalb der Trichter übernehmen z. B. angetriebene
Zugwalzen die aufgeschnittenen Stränge. Eine Strangsplittung und/oder Mischen der
Stränge bzw. von Teilsträngen aus unterschiedlichen Falztrichtern ermöglicht eine
variable Buchgestaltung ohne zusätzliches Wenden.
[0015] Bei Tabloid-Zeitungen können die Stränge in den meisten Fällen auf die unteren, z.
B. mit einem Längsschneidmesser und/oder einem Skip Slitter ausgerüsteten, Trichter
geführt werden. Anschließend können sie mit Umlenk- bzw. Strangregisterwalzen je nach
den gewünschten Buchumfängen flexibel in zwei oder mehr Hauptstränge aufgeteilt und
die daraus entstehenden Strangbündel sämtlich oder teilweise geheftet werden. So lassen
sich z. B. zwei separate, geheftete Sektionen mit unterschiedlichen Seitenzahlen variabel
realisieren. Eine Hauptzugwalze leitet den aus den Strangbündeln über die Strangüberführwalze
zusammengeführten Hauptstrang zum Falzapparat.
[0016] Die beiden versetzt angeordneten Oberbauten ermöglichen zudem als Backup bei laufender
Produktion die Umlenkung der Bahnen von einem auf den anderen Falzapparat ohne Plattenwechsel.
In Sammelproduktion können beispielsweise pro Falzapparat jeweils 96 Tabloidseiten
oder auch 144 Tabloidseiten auf den einen Falzapparat 48 auf den anderen Falzapparat
ausgelegt werden. Zur Magazinproduktion ist vorteilhaft einer der Falzapparate mit
einer Einrichtung für den 3. Falz ausgestattet, für die Broadsheet-Klebung können
im Überbau Klebedüsen zum Einsatz kommen. Weiteres Zubehör können zwei Lagenhefter
für das Inline-Finishing sein.
[0017] Die Druckmaschinenanlage ist vorteilhaft von vier Leitständen aus - z. B. unter Verwendung
eines Arbeitsvorbereitungs- und/oder Voreinstellsystems - gesteuert und überwacht.
Vorzugsweise sind die gewünschten und ggf. zusätzlich noch physikalisch möglichen
Bahn- und Teilbahnführungen im Leitstand hinterlegt. Selbst Produktionen, die vorher
noch nie auf der Maschine gelaufen sind, können so automatisch voreingestellt werden.
Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung der Einrichtezeiten und Makulaturzahlen.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Druckmaschinenanlage;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Druckmaschine bzw. Druckmaschinenanlage;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Druckmaschinenanlage - duchgezogene Linien: bzgl. der Maschinenlinien
getrennte Produktion;
- Fig. 4
- eine schematische Belegung der Druckwerkszylinder,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Druckwerkszylinder;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart A und Betriebsart B;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart C;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Variante der Betriebsart C;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit einer gemischten Produktion;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart D;
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart E;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit maschinenlinienübergreifender
Produktion;
- Fig. 13
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit maschinenlinienübergreifender
Produktion auf lediglich einen Trichteraufbau;
- Fig. 14
- schematische Darstellungen von Betriebsarten F und G;
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart H;
- Fig. 16
- eine schematische Darstellung einer Variante zu Betriebsart H;
- Fig. 17
- eine schematische Darstellung einer Betriebsart J;
- Fig. 18
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit maschinenlinienübergreifender
Produktion;
- Fig. 19
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit maschinenlinienübergreifender
Produktion auf lediglich einen Trichteraufbau;
- Fig. 20
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit einer gemischten Produktion;
- Fig. 21
- eine schematische Darstellung für eine Betriebsart mit einer gemischten Produktion;
- Fig. 22
- weiteres Beispiel einer Betriebsart zur Erzeugung eines Pop-up-Produktes;
- Fig. 23
- weiteres Beispiel einer Betriebsart zur Erzeugung eines Pop-up-Produktes.
[0020] In einem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Druckmaschinenanlage
eine erste Druckmaschine 01, z.B. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere Zeitungsdruckmaschine,
bzw. Druckmaschinenlinie 01, insbesondere Druckmaschinenlinie 01 für den Zeitungsdruck,
mit einer Gruppe von mehreren, insbesondere mindestens zwei einander benachbarten
Druckeinheiten 02, und eine zweite Druckmaschine 01', z.B. Rollenrotationsdruckmaschine,
insbesondere Zeitungsdruckmaschine, bzw. Druckmaschinenlinie 01', insbesondere Druckmaschinenlinie
01' für den Zeitungsdruck, mit einer Gruppe von mehreren, insbesondere mindestens
zwei einander benachbarten zweiten Druckeinheiten 02' auf.
[0021] Die Druckmaschinenanlage umfasst somit mindestens zwei Druckmaschinenlinien 01; 01',
welche jeweils mindestens eine Druckeinheit 02; 02', vorteilhaft jedoch jeweils eine
Gruppe von mindestens zwei, z. B. die erste Druckmaschinenlinie eine Anzahl m (z.
B. m= 2 oder 3 oder 4) und die zweite Druckmaschinenlinie 01' eine Anzahl m' (z. B.
m'= 2 oder 3 oder 4) benachbarten Druckeinheiten 02; 02' aufweisen. Die Druckmaschinen
01; 01' stehen so zueinander, dass deren Maschinenmittelebenen M; M' parallel aber
beabstandet voneinander verlaufen. Des weiteren weisen beide Druckmaschinenlinien
01; 01' jeweils unten beschriebene Längsschneideinrichtung 11; 11', unten beschriebene
Wendeeinrichtungen 07; 07', z. B. Wendetürme 07; 07', jeweils um 90° gegenüber der
Maschinenmittelebene M; M' versetzte Trichteraufbauten 09; 09' sowie jeweils mindestens
ein Falzwerk 12; 12' auf. Die Falzwerke 12; 12' und Trichteraufbauten 09; 09' sind
bevorzugt jeweils auf der "Außenseite" der Druckmaschinen 01; 01, d. h. auf den voneinander
abgewandten Längsseiten der jeweiligen Druckmaschinen 01; 01' angeordnet.
[0022] Die Druckeinheiten 02; 02' sind hier beispielsweise als Drucktürme 02; 02' mit im
wesentlichen vertikaler Bahnführung ausgebildet und weisen vorzugsweise mindestens
acht Druckstellen, z. B. vier Doppeldruckstellen oder wie in Fig. 2 erkennbar zwei
gestapelte Satellitendruckeinheiten, auf. In Fig. 1 sind je Druckmaschine 01; 01'
zwei Drucktürme 02; 02' (d.h. m=2 und m'=2) vorgesehen, durch welche eine oder mehrere,
hier zwei Materialbahnen 03; 03', z. B. Papierbahnen 03; 03', kurz Bahnen 03; 03'
ein-oder zweiseitig bedruckt werden. Die Druckeinheiten 02; 02' weisen zumindest als
Formzylinder 04; 04' ausgebildete Druckwerkszylinder 04;04 auf. Im vorliegenden Fall
von Offsetdruckeinheiten ist jedem Formzylinder 04; 04' ein als Übertragungszylinder
06; 06' ausgebildeter Druckwerkszylinder 06; 06' zugeordnet.
[0023] Die in den Figuren als Drucktürme 02 ausgebildeten Druckeinheiten 02 weisen hier
jeweils zwei gestapelte Satellitendruckeinheiten auf. Diese weisen mehrere, im Beispiel
vier, Druckwerke auf, mittels welchem Farbe von einem Farbwerk über einen Formzylinder
04 und einen Übertragungszylinder 06 auf die Bahn 03 aufbringbar ist. Im vorliegenden
Beispiel der Satelliten-Druckeinheiten ist das Druckwerk als Offsetdruckwerk ausgeführt,
wobei der Übertragungszylinder 06 mit einem ein Widerlager bildenden Druckzylinder
18, z. B. Satellitenzylinder 18, die Druckstelle bildet. Der Druckzylinder 18 könnte
bei Ausbildung der Druckwerke als Doppeldruckwerk im Gummi-Gegen-Gummi-Druck u.U.
auch als Übertragungszylinder eines zweiten Druckwerks ausgeführt sein.
[0024] Die Druckeinheiten 02; 02' bzw. Drucktürme 02; 02' der jeweiligen Druckmaschine 01;
01' sind in einer Flucht entlang einer Maschinenmittelebene M; M' angeordnet, welche
senkrecht auf den Rotationsachsen der Druckwerkszylinder 04; 04'; 06; 06' steht.
[0025] Die Drucktürme 02; 02' der beiden Linien erhalten die Bahnen 03; 03' von einer Anzahl,
z. B. vier, Rollenwechsler 22, welche zur einfachen Bestückung in Weiterbildung in
einem kompakten Viereck auf einer selben Ebene angeordnet sind.
[0026] Die jeweiligen Bahnen 03; 03' durchlaufen die Druckeinheiten 02; 02' beispielsweise
im wesentlichen vertikal, werden nach Verlassen derselben z. B. in die Horizontale
umgelenkt, werden z. B. in der Längsschneideinrichtung 11; 11' in Teilbahnen 03x;
03x' geschnitten, die entstandenen Teilbahnen 03x; 03x' beispielsweise über eine Walzengruppe
08; 08' von übereinander in einem Rahmen angeordnete Leitwalzen geführt, und in einer
Transportrichtung T1, T1' entlang der Maschinenmittelebene M; M' in eine Umlenkvorrichtung
07; 07', z. B. als Wendeeinrichtung 07; 07' oder auch als Wendeturm 07; 07' oder Wendedeck
07; 07' bezeichnet, geführt.
[0027] Die jeweilige Wendeeinrichtung 07; 07' ist dazu ausgebildet, den in die Horizontale
projizierten Weg der von der Druckeinheit 02; 02' kommenden und längsgeschnittenen
Teilbahnen 03x; 03x' (in Draufsicht betrachtet) auf eine neue Transportrichtung T2;
T2' um im wesentlichen 90° zur ersten Transportrichtung T1; T1' abzulenken, so dass
in der horizontalen Ebene betrachtet die beiden Transportrichtungen T1; T1' und T2;
T2' im wesentlichen senkrecht zueinander stehen.
[0028] Nach dem Wenden werden die Teilbahnen 03x; 03x' einem Trichteraufbau 09 zugeführt,
wo sie längsgefalzt und/oder als zusätzlich im Falzrücken aufgeschnittenen Teilbahnen
aufeinander gelegt werden (siehe unten). Nach Durchlaufen des mindestens einen Falztrichter
14; 14'; 16; 16' aufweisenden Trichteraufbaus 09 werden die entstandenen Stränge z.
B. einem Falzwerk 12; 12' zur weiteren Verarbeitung zugeführt.
[0029] Auf dem Bahnweg zwischen Wendeturm 07; 07' und dem benachbarten Trichteraufbau 09;
09' ist jeweils eine Registereinrichtung 10; 10', z.B. ein Registerturm 10; 10' vorgesehen.
Diese Registereinrichtung 10; 10' ist dazu ausgebildet, eine relative Weglänge zwischen
einzelnen Teilbahnen 03x; 03x' zu verändern und somit die Lage des Längsregisters
der einzelnen Teilbahnen 03x; 03x'zueinander anzupassen.
[0030] Vorzugsweise werden die Bahnen 03; 03' in Teilbahnen 03x; 03x' geschnitten, welche
maximal eine der wirksamen Trichterbreite entsprechende Breite aufweisen.
[0031] Grundsätzlich kann zumindest in einer der beiden Druckmaschinen 01; 01' (vorteilhaft
in beiden) auf einem Bahnweg zwischen Wendeturm 07; 07' und wenigstens einem Falztrichter
14; 16; 14'; 16' mindestens eine zusätzliche, Längsschneideinrichtung 25 vorgesehen
sein, welche eine Teilbahn 03x; 03x' in Flucht zur Trichterspitze des nachfolgenden
Falztrichters 14; 14'; 16; 16' längs aufschneidet. Dies ist insbesondere vorteilhaft
bei der - z.B. optionalen - Herstellung von Tabloidprodukten. Anstelle oder zusätzlich
zur Längsschneideinrichtung 25 kann auch ein Skip-Slitter vorgesehen sein, mittels
welchem eine Teilbahn 03.x abschnittsweise längs geschnitten werden kann.
[0032] Die Druckeinheiten 02; 02' der beiden Druckmaschinenlinien 01; 01' können mit einer
unterschiedlichen, oder mit einer selben für den Druck wirksamen Breite ausgebildet
sein. Soll eine redundante Produktionsmöglichkeit gewährleistet sein, so sind die
Druckeinheiten 02; 02' der beiden Linien jedoch mit einer selben Breite ausgebildet.
Die Druckeinheiten 02; 02' mindestens einer der beiden Druckmaschinenlinien 01; 01',
vorteilhaft jedoch die Druckeinheiten 02; 02' beider Druckmaschinenlinien 01; 01,
sind z.B. mit einer für den Druck maximal wirksamen Breite ausgebildet, welche sechs
nebeneinander angeordneten Druckseiten eines auf dieser Druckmaschine 01; 01' zu druckenden
Formates F1, insbesondere eines Zeitungsformates F1 in Broadsheetanordnung, entspricht.
Üblicher Weise werden derartige Zeitungsdruckwerke bzw. -einheiten auch mit "dreifachbreit"
bezeichnet.
[0033] Die Breite der Druckwerke wird im folgenden über die Anzahl n (z. B. n=4, 5, 6, 7
oder 8, hier insbesondere n=6) der für das auf dieser Druckmaschine (bzw. deren Druckeinheiten
02; 02') zum Druck standardmäßig druckbare Zeitungsformat F1 definiert - auch wenn
in alternativen Betriebsweisen auch eine kleinere Anzahl größerer Seiten (d.h. eines
größeren Formates) nebeneinander oder ggf. gar eine größere Anzahl kleinerer Seiten
(d.h. eines kleineren Formates) nebeneinander und/oder eine schmalere Bahn mit einer
kleineren Anzahl von Druckseiten und/oder mit kleineren Druckseiten bedruckbar sind.
D. h., das Druckwerk bzw. die Druckeinheit ist standardmäßig zum Drucken von n (hier
sechs) nebeneinander angeordneten Druckseiten, insbesondere Zeitungsseiten, ausgelegt.
[0034] Das als sechs Seiten breite Druckwerk ausgebildete Druckwerk bzw. die als sechs Seiten
breite Druckeinheit 02; 02' (d. h. n = 6) ausgebildete Druckeinheit 02; 02' weist
somit einen Formzylinder 04; 04' auf, welcher auf seinem Umfang in einer ersten Betriebsweise
sechs Druckseiten in einem Zeitungsformat F1 trägt oder zumindest mit sechs (n=6)
stehenden Druckseiten in einem Zeitungsformat F1 nebeneinander belegbar ist. In einer
Ausführung ist dieser Formzylinder dann derart ausgebildet, dass er in der ersten
Betriebsweise auf seinem Umfang in axialer Richtung nebeneinander Druckformen mit
insgesamt sechs (n), z. B. sechs jeweils eine Druckseite im Zeitungsformat F1 aufweisende
Druckformen, trägt, oder zumindest mit einer Anzahl sechs derartigen Druckseiten tragenden
Druckformen nebeneinander belegbar ist. Diese Druckformen können als jeweils eine
Druckseite tragende Einzeldruckformen (z. B. n Stück), als doppelseitige Panoramadruckformen
oder gar als drei Druckseiten aufweisende Dreifach-Panoramadruckformen, oder eine
insgesamt sechs Druckseiten ergebende Mischung daraus auf dem Formzylinder nebeneinander
ausgeführt sein.
[0035] Die n-Seiten breite Maschinenlinie 01; 01' weist - wie oben genannt - in der Flucht
der jeweiligen Maschinenmittelebene M; M' jeweils eine der Anzahl der zu führenden
Bahnen 03; 03' oder der Anzahl m; m' der Drucktürme entsprechende Anzahl (hier: m,
m'=2) von Längsschneideinrichtungen 11; 11' sowie den Wendeturm 07; 07' auf. Für die
grundsätzlich 6-seitenbreit ausgebildete Maschinenlinie 01; 01' weist die jeweilige
Längsschneideinrichtung 11; 11' quer zur Bahnlaufrichtung beabstandet mindestens zwei
Längsschneidmesser 15 auf, welche quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar und damit in
gewissen Grenzen positionierbar sind. In vorteilhafter Weiterbildung ist zwischen
diesen beiden Längsschneidmessern 15 ein weiteres Längsschneidmesser 20 vorgesehen,
welches in der Maschinenmittelebene M; M' positioniert und wahlweise an- bzw. abstellbar
ist. Dieses muss nicht seitlich bewegbar ausgebildet sein.
[0036] Der Wendeturm 07; 07' weist in übereinander liegenden Ebenen eine Anzahl von um 90°
umstellbaren Wendestangen 13; 13' oder Paare von gekreuzten Wendestangen auf, welche
dem Produkt aus der Anzahl der in der betreffenden Maschinenlinie 01; 01' zu führenden
Bahnen 03; 03' oder der Anzahl m; m' der Drucktürme entsprechende Anzahl (hier: m,
m'=2) und der Hälfte der Anzahl n der nebeneinander druckbaren Standardzeitungsseiten
(des oben erläuterten Formates F1), d. h. Anzahl der schwenkbaren Wendestangen bzw.
der Paare = m
* n/2 bzw. m'
* n/2. Im vorliegenden Fall weist der Wendeturm 07; 07' daher sechs umstellbaren Wendestangen
13; 13' oder sechs gekreuzte Paare von Wendestangen 13; 13' auf. Schwenkbare oder
umstellbare Wendestange bedeutet hier, dass ein Mechanismus vorgesehen ist, durch
welchen ein Umstellen der Neigung der Wendestange von einerseits 45° im Urzeigersinn
geneigt gegen die Transportrichtung T1; T1' der einlaufenden Bahn hin zu -45°.
[0037] Wie in der Vorderansicht der Druckmaschinenanlage in Fig. 3 zu erkennen ist, ist
es vorteilhaft, die Gesamtzahl von Wendestangen 13 bzw. Paare in eine der Anzahl der
in der betreffenden Maschinenlinie 01; 01' zu führenden Bahnen 03; 03' oder der Anzahl
m; m' der Drucktürme entsprechende Anzahl von in vertikaler Richtung zueinander beabstandete
Gruppen 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' (auch Wendedecks 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' genannt),
hier also je zwei in vertikaler Richtung zueinander beabstandete Gruppen 07.1; 07.2;
07.1'; 07.2', aufzuteilen. Zwischen diesen Gruppen 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' von Wendestangen
13 bzw. Paaren besteht dann ein im Vergleich zu den benachbarten Wendestangen 13/Paaren
einer selben Gruppe 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' deutlich vergrößerter Freiraum, durch
welchen z. B. aus der jeweils anderen Maschinenlinie 01'; 01 stammende Teilbahnen
03x'; 03x führbar sind. Im Idealfall sind die Gruppen 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' von
Wendestangen 13/Gruppen der beiden Wendetürme 07; 07' zueinander in der Höhe derart
versetzt, dass auf Höhe einer Gruppe 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' von Wendestangen 13/Paaren
des Wendeturms 07; 07' der einen Maschinenlinie 01; 01' ein Freiraum im Wendeturm
07'; 07 der anderen Maschinenlinie 01'; 01 existiert und umgekehrt. Diese abwechselnd
versetzte Anordnung der Gruppen 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' von Wendestangen 13 bzw.
Paaren birgt Vorteile hinsichtlich einer Beibehaltung der Reihenfolge von auf einen
Falzapparat 12; 12' geführten Teilbahnen 03.x; 03.x' für den Fall, dass einzelne Drucktürme
02'; 02 der einen Maschinenlinie 01' eine Backup-Funktion für Drucktürme 02; 02 der
anderen Maschinenlinie 01; 01' übernehmen können sollen. Bei m Drucktürmen 02; 02'
oder m durchlaufenden Bahnen 03; 03' sind somit für den Wendeturm 07; 07' m Gruppen
07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' mit z. B. je einer Anzahl von n/2 schwenkbaren Wendestangen
13 bzw. Paaren gekreuzter Wendestangen 13 vorgesehen. Hier sind je Wendeturm 07; 07'
zwei Gruppen 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2' mit jeweils drei schwenkbaren Wendestangen 13
bzw. Paaren gekreuzter Wendestangen 13 vorgesehen.
[0038] In vorteilhafter Weiterbildung sind mindestens zwei der drei Wendestangen 13 bzw.
gekreuzte Wendestangenpaare einer Gruppe mit einer wirksamen Breite ausgebildet, welche
in Projektion auf die Breite der einlaufenden Teilbahn 03.x; 03.x' betrachtet signifikant
(z. B. um den Faktor 1,2) größer ist als die Breite zweier Zeitungsseiten im (etwa
ein Sechstel der wirksamen Breite des Formzylinders 04; 04' breiten) Format F1, im
Hinblick auf Raumaspekte und Handhabung vorteilhaft jedoch kleiner als die Breite
von vier Zeitungsseiten des standardmäßigen Formates F1. Diese mindestens zwei, insbesondere
jedoch alle drei Wendestangen 13 der Gruppe sind für den Fall einer Druckmaschine
01; 01' mit sechs nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten belegbarem bzw. belegtem
Formzylinder 04; 04 in Projektion nicht nur zweiseitenbreit, sondern in Projektion
mindestens 1,2-fach von zwei der sechs Seiten breit ausgebildet. In einer noch variableren
Variante sind die Wendestangen 13 bzw. die gekreuzten Paare in Projektion auf die
einlaufende Teilbahn mit einer wirksamen Breite ausgebildet, welche im wesentlichen
der halben wirksamen Breite des Formzylinders 04; 04' entspricht.
[0039] Vorzugsweise sind mindestens zwei von drei Wendestangen 13 bzw. zwei von drei gekreuzten
Wendestangenpaare in horizontaler Richtung bewegbar und daher positionierbar ausgebildet.
Vorteilhaft lassen sich diese bewegbaren Wendestangen/Paare in einer Richtung senkrecht
zur Maschinenmittelebene M; M', d.h. in bzw. entgegen der in die Horizontale projizierten
Transportrichtung T2 bzw. -T2.
[0040] Nach dem Längsschneiden werden die entstandenen Teilbahnen 03.x (x=1, 2 oder 3) über
die Wendeeinrichtung 07 geführt, und - in ihrer in die Horizontale projizierten Ebene
betrachtet - um 90° in ihrer Transportrichtung T1; T2 umgelenkt. Sie laufen nach dem
Umlenken im wesentlichen in einer selben Flucht, welche innerhalb einer zur Maschinenmittelebene
M; M' senkrechten Ebene verläuft. Neben den Falztrichtern 14; 16; 14' 16' sind vorzugsweise
auch die Wendestangen 13; 13' der beiden Wendetürme 07; 07' in der selben, zur Maschinenmittelebene
M; M' senkrecht stehenden Flucht angeordnet. Die zur selben Maschinenseite hin umgelenkten
Teilbahnen 03.x sind in Draufsicht betrachtet nicht nebeneinander, sondern übereinander
geführt. Letztlich laufen sämtliche um 90° umgelenkte Teilbahnen einer selben Bahn
03; 03', insbesondere gar der Bahnen 03; 03' beider Maschinenlinien, nach dem Umlenken
bis zum Trichteraufbau 09; 09' in Draufsicht betrachtet nicht in seitlich beabstandeten
Fluchten, sondern in einer selben, zur Maschinenmittelebene M; M' senkrechten, durch
die Trichterspitze eines selben Falztrichters 14; 16; 14'; 16' verlaufenden Flucht
entlang der Transportrichtungen T2; T2' bzw. der umgekehrten Transportrichtungen -T2;
-T2'. Die Wendestangen 13 der Wendeeinrichtungen 07; 07 schneiden sämtlich eine zur
Maschinenmittelebene M; M' senkrechte gemeinsame Ebene.
[0041] Der zwischen dem jeweiligen Wendeturm 07; 07' und dem der selben Maschinenlinie 01;
01' zugeordneten Trichteraufbau 09; 09' angeordnete Registerturm 10; 10' weist übereinander
angeordnet eine Anzahl von - z.B. jeweils eine feststehende und eine bewegbare Walze
aufweisende - Registereinrichtungen auf. Vorteilhaft entspricht die Anzahl der Registereinrichtungen
des Registerturms 10; 10' der Anzahl der maximal in den beiden Maschinenlinien 01;
01' zu erzeugenden zweiseitenbreiten Teilbahnen 03.x; 03.x', also der Summe aus den
Produkten m*n/2 und m'*n'/2 - hier also 2*6/2 + 2*6/2 = 12 Registereinrichtungen übereinander.
Auf diese Weise können sämtliche Teilbahnen 03.x; 03.x' auf einen selben Falzapparat
12; 12' produzieren.
[0042] Wie in Fig. 1 und 3 zu erkennen, weisen die Falztrichter 14; 16 des einen Trichteraufbaus
09 gegenüber den Falztrichtern 14'; 16' des anderen Trichteraufbaus 09 eine zur Vertikalen
entgegengesetzte Neigung auf. Die Falztrichter 14; 16 sind hier in Transportrichtung
von oben nach unten betrachtet jeweils zur Maschinenaußenseite hin geneigt. Auch diese
entgegengesetzt geneigte Anordnung birgt Vorteile hinsichtlich einer Beibehaltung
der Reihenfolge von auf einen Falzapparat 12; 12' geführten Teilbahnen 03.x; 03.x'.
Die oberste aus einer der beiden Maschinenlinien 01; 01' stammende Teilbahn 03x; 03x'
bleibt auf dem Falztrichter 14; 14' 16; 16' die oberste Teilbahn - ob sie nun auf
den Trichteraufbau 09 der einen Maschinenlinie 01 geführt wird oder auf den Trichteraufbau
09' der anderen Maschinenlinie 01'.
[0043] Der Trichteraufbau 09; 09' ist in dem Sinne winkelig zur jeweiligen Maschinenlinie
01; 01' angeordnet, dass eine in die Horizontale projizierte Transportrichtung T2;
T2' einer auf den Falztrichter 14; 16; 14'; 16' auflaufenden Teilbahn 03x; 03x' mit
der Maschinenmittelebene M; M' einen Winkel von im wesentlichen 90° bilden. So muss
zwar jede Teilbahn 03x; 03x' eine Richtungsänderung erfahren, jedoch muss jede Teilbahn
03.x; 03.x' lediglich ein einziges mal über einer Wendestange 13 gewendet werden.
[0044] Der mindestens einen Falztrichter 14; 16; 14'; 16' aufweisende Trichteraufbau 09;
09' kann in einfacher Ausführung lediglich eine Trichterebene mit lediglich einem
Falztrichter 14; 16; 14'; 16', oder aber wie hier zwei übereinander angeordnete Trichterebenen
mit jeweils lediglich einem Falztrichter 14; 16; 14'; 16' aufweisen.
[0045] Mindestens einer der Falztrichter 14; 16; 14'; 16' je Trichteraufbau 09; 09' - vorteilhaft
beide - weist bzw. weisen vorzugsweise eine wirksame Breite auf, welche signifikant
größer ist als die Breite zweier Zeitungsseiten des standardmäßigen, für den Druck
von sechs Seiten vorgesehenen Formates F1, insbesondere mindestens dem 1,2-fachen
der Breite zweier Zeitungsseiten dieses Standard-Formates F1. In einer vorteilhaften
Ausführung entspricht die wirksame Breite dieses Falztrichters 14; 16; 14'; 16' der
halben wirksamen Länge L04 des Formzylinders 04.
[0046] Vorzugsweise weist mindestens einer der beiden Trichteraufbauten 09; 09', vorzugsweise
beide, im unteren Berech mindestens einen Heftapparat 17 auf, durch welche ein oder
mehrere Stränge und/oder Teilstränge nach dem Längsfalzen führbar ist bzw. sind. Vorzugsweise
sind zwei oder gar drei derartige Heftapparate vorgesehen. In vorteilhafter Weiterbildung
sind wahlweise anstellbare Längsschneidmesser 25 vorgesehen, mittels welcher die auf
den Falztrichter 14; 16 auflaufende Teilbahn 03.x in der Flucht zur Trichterspitze
längs aufschneidbar ist. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, im Trichteraufbau
09; 09' Umlenkwalzen vorzusehen, wobei ein über einen Falztrichter 16; 14 geführter,
am Falzrücken aufgeschnittener Teilbahnstrang in mehrere Einzelstränge aufteilbar
ist, welche auf zunächst unterschiedlichen Strangwegen weitergeführt werden bzw. führbar
sind. Bei Bedarf ist mindestens einer der geteilten Teilstränge mit einem aus einem
anderen Falztrichter 14; 16 stammenden Strang oder Teilstrang gemeinsam in einen Heftapparat
17 führbar bzw. geführt ist. Auch können dann die aus dem oberen Falztrichter 16 stammenden
Teilstränge gleichzeitig um den unteren herum - ggf. jeweils oder lediglich einer
- durch einen eigenen Heftapparat 17, oder zusammen mit einem Teilstrang aus dem unteren
Falztrichter 14 durch einen gemeinsamen Heftapparat 17 geführt werden.
[0047] Der Falzapparat 12; 12' kann als Einfach- oder Doppelfalzapparat (d. h. zwei integrierte
Falzwerke) ausgebildet sein auf. Der Falzapparat kann auch für mehrere Einfachfalzapparate
stehen. In den Figuren ist jeweils lediglich ein einfacher Falzapparat 12; 12' dargestellt.
Der Falzapparat 12; 12' weist z. B. einen Schneidzylinder 26, einen Transportzylinder
27, einen Falzklappenzylinder 28 und ggf. ein nicht dargestelltes Schaufelrad auf.
Vorteilhaft weist mindestens eine der beiden Maschinenlinien 01; 01 einen Falzapparat
12; 12' mit zusätzlich einem Mittel zur Bildung eines 2ten Querfalzes auf. Die Orientierung
des Falzapparates 12; 12' ist im Zusammenhang mit dem "winkelig" angeordneten Trichteraufbau
07; 07' derart, dass die Rotationsachsen der Schneid-, Transport-, und Falzklappenzylinder
parallel zu den Rotationsachsen der Druckwerkszylinder 04; 06 verlaufen. Der Falzapparat
12; 12' ist vorteilhaft durch mindestens einen Antriebsmotor mechanisch unabhängig
von den Druckeinheiten 02 rotatorisch angetrieben. Vorzugsweise erfolgt der Antrieb
durch den Antriebsmotor auf den Schneidzylinder 26 und von dort über mechanische Antriebsverbindung
auf den Transportzylinder 27 und den Falzklappenzylinder 28. Es können jedoch auch
Schneid-, Transport- und Falzklappenzylinder 26; 27; 28 jeweils einen eigenen Antriebsmotor
aufweisen.
[0048] In einer in Fig. 1 dargestellten vorteilhaften Ausführung sind die Falzapparate 12;
12' der beiden Maschinenlinien in einer zur Maschinenlängsrichtung parallelen Richtung
betrachtet einander entgegengesetzt orientiert aufgestellt. Die in die Horizontale
projizierte Transportrichtung der Produktabschnitte verläuft im einen Falzapparat
12; 12' "rückwärts", d. h. entgegen der Transportrichtung T1; T1' der Maschinenlinie
01; 01' und im anderen Falzapparat 12'; 12 "vorwärts", d. h. in Transportrichtung
T1'; T1 der Maschinenlinie 01'; 01. der in den Falzapparat 12; 12' einlaufende Strang
läuft im erstgenannten Fall auf der druckeinheitennahen Seite und im zweiten Fall
auf der druckeinheitenfernen Seite des Transportzylinders 27 auf den selben auf.
[0049] Die beiden Maschinenlinien 01; 01' sind derart miteinander verbunden, dass in speziellen
Betriebsarten (oder aber lediglich in einer Back-up-Funktion) Teilbahnen 03.x; 03.x'
aus der einen Maschinenlinie 01; 01' auf den Trichteraufbau 09'; 09 der anderen Maschinenlinie
01'; 01 fürhbar bzw. geführt ist und/oder umgekehrt. Hierzu kann es für eine stabile
Bahnführung und/oder um eine zusätzliche Möglichkeit für den Wechsel einer Ebene zu
schaffen von großem Vorteil sein, wenn zwischen den beiden Wendetürmen 09; 09' - z.B.
in einem Gestell - eine Walzen gruppe 29 mit einer Anzahl von Überführ- oder Leitwalzen,
insbesondere eine Gruppe mit einer Anzahl von Leitwalzenpaaren aus jeweils zwei vertikal
benachbarten, jedoch unwesentlich in der Höhe beabstandeten Walzen, vorzusehen. Vorzugsweise
entspricht eine Anzahl k von Walzen bzw. Anzahl k der Walzenpaare mindestens der Größeren
aus den beiden Zahlen m*n/2 und m'*n/2, d.h. mindestens der Anzahl von maximal mit
einer der beiden Maschinenlinien 01; 01' zur Erzeugung vorgesehenen Teilbahnen 03.x,
hier also 2*6/2 = 6. In vorteilhafter Weiterbildung, insbesondere i.V.m. den versetzten
Wendedecks 07.1; 07.2; 07.1'; 07.2', sind jedoch einer der in den beiden Linien insgesamt
herstellbaren Teilbahnen 03.x; 03.x' entsprechende Anzahl k, d. h. die Summe aus m*n/2
und m'*n/2, hier z.B. 12 einzeln Walzen oder Walzenpaare vorgesehen. Diese können
dann jeweils auf einer zu einer Wendestange 13; 13' bzw. einem Wendestangenpaar der
beiden Maschinenlinien korrespondierenden Maschinenhöhe angeordnet sein.
[0050] Der Formzylinder 04 besitzt in einer ersten Ausführung z. B. einen Umfang zwischen
850 und 1.000 mm, insbesondere von 900 bis 940 mm. Der Umfang ist z. B. zur Aufnahme
zweier stehenden Druckseiten, z. B. Zeitungsseiten im Broadsheetformat, mittels zweier
in Umfangsrichtung auf den Formzylinder 16 hintereinander fixierbarer Aufzüge 19,
z. B. flexibler Druckformen 19, ausgebildet. Die Druckformen 19 sind in Umfangsrichtung
auf dem Formzylinder 16 montierbar und bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung
jeweils als sechs in axialer Richtung mit jeweils einer Druckseite (des Formates F1)
bestückte Einzeldruckplatte einzeln austauschbar.
[0051] Die Länge L04 des nutzbaren Ballens des Formzylinders 04 beträgt in der ersten Ausführung
z. B. 1.850 bis 2.400 mm, insbesondere 1.900 bis 2.300 mm und ist in axialer Richtung
zur Aufnahme von z. B. sechs nebeneinander angeordneten stehenden Druckseiten zumindest
im Standardformat F1, insbesondere jedoch auch Zeitungsseiten verschiedener Formate,
z. B. im Broadsheet- und einem davon abweichenden Format, bemessen (siehe Fig. 3).
Dabei ist es u. a. von der Art des herzustellenden Produktes abhängig, ob jeweils
nur eine Druckseite oder mehrere Druckseiten in axialer Richtung nebeneinander auf
einer Druckform 19 angeordnet sind.
[0052] In einer vorteilhaften größeren Ausführung weist der Formzylinder 04 z. B. einen
Umfang zwischen 980 und 1.300 mm, insbesondere von 1.000 bis 1.200 mm auf. Die Länge
L04 des nutzbaren Ballens beträgt hierbei z. B. 1.950 bis zu 2.500, vorteilhaft 1.950
bis 2.400 mm, insbesondere 2.000 bis 2.400 mm. Die Belegung entspricht der o. g. Ausführung.
[0053] Der Übertragungszylinder 06 besitzt in der ersten Ausführung ebenfalls einen Umfang
z. B. zwischen 850 und 1.000 mm, insbesondere von 900 bis 940 mm. Die Länge L06 des
nutzbaren Ballens des Übertragungszylinders 06 beträgt in der ersten Ausführung z.
B. ebenfalls 1.850 bis 2.400 mm, insbesondere 1.900 bis 2.300 mm.
[0054] Er ist in Längsrichtung nebeneinander mit lediglich zwei dreidruckseitenbreiten Aufzügen
21, z. B. Druck- oder Gummitüchern 21, belegt. Sie reichen in Umfangsrichtung im wesentlichen
um den vollen Umfang. Die Gummitücher 21 sind, das Schwingungsverhalten des Druckwerkes
13 im Betriebsfall günstig beeinflussend in Umfangsrichtung, z. B. um 180°, zueinander
versetzt (Fig.4) angeordnet. Der umlaufende Stoß zwischen den beiden Aufzügen verläuft
vorteilhaft in der Maschinenmittelebene M; M'.
[0055] In der vorteilhaften größeren Ausführung weist der Übertragungszylinder 06 z. B.
einen Umfang zwischen 980 und 1.300 mm, insbesondere von 1.000 bis 1.200 mm auf. Die
Länge L06 des nutzbaren Ballens beträgt hierbei z. B. 1.950 bis zu 2.500, vorteilhaft
1.950 bis 2.400 mm, insbesondere 2.000 bis 2.400 mm. Die Belegung mit Aufzügen 21
entspricht der ersten Ausführung.
[0056] In einer für die Produktvariabilität weiteren vorteilhaften, jedoch nicht dargestellten
Variante des Übertragungszylinders 06 weist dieser lediglich einen einzigen, über
die gesamte wirksame Länge und im wesentlichen über den gesamten Umfang reichenden
Aufzug 21 auf.
[0057] In einer Ausführung sind die Aufzüge 21 bzw. ist der eine über die Länge durchgehende
Aufzug 21 auf dem Übertragungszylinder 06 mehrschichtig mit zumindest einer dimensionsstabilen
Trägerplatte, z. B. Metallplatte, und einer darauf - insbesondere stoffschlüssig -
verbundenen elastischen und/der kompressiblen Schicht, z.B. Gummischicht, ggf. ihrerseits
aus mehreren Lagen unterschiedlicher Eigenschaften, ausgebildet.
[0058] In der Ausführung lediglich zweier breiter (z.B. jeweils drei Druckseiten reichend),
oder gar einer über die gesamte Länge (z.B. über vier oder sechs Druckseiten reichend)
reichender ganz breiter Aufzüge weist die Trägerplatte eine Stärke von z.B. mindestens
0,25 mm, vorteilhaft mindestens 0,28 mm, insbesondere ca. 0,3 mm auf. Eine Gesamtstärke
(Trägerschicht mit elastischer/kompressibler Schicht und ggf. Deckschicht) kann des
Aufzuges 06 kann dann z. B. zwischen 1,5 und 2,5 mm, vorteilhaft zwischen 1,5 und
2,0 mm, insbesondere bei ca. 1,75 mm liegen.
[0059] Die als sog. Metalldrucktücher ausgebildeten Aufzüge 21 weisen z. B. eine Breite
in Längsrichtung des Zylinders 06 von mindestens 950 mm, vorzugsweise mindestens 1.000
mm insbesondere mindestens 1.100 mm, und eine "Länge" in Umfangsrichtung von mindestens
690 mm, vorteilhaft mindestens 980 mm, vorzugsweise von mindestens 1.100 mm, insbesondere
mindestens 1.150 mm auf. Somit ist beispielsweise ein Metalldrucktuch mit den Dimensionen
von ca. 690 bis 715 mm X 1030 bis 1060 mm, insbesondere ca. 705 (±5mm) X 1050 (±5mm)
herstell- und auf dem Übertragungszylinder 06 befestigbar.
[0060] In einer Ausführung - z.B. bei einem durchgehenden Drucktuch - weist das Metalldrucktuch
eine Breite in Zylinderlängsrichtung von z.B. mindestens 1.600 mm, vorteilhaft gar
mindestens 1700 mm, insbesondere mindestens 2.000 mm bei einer Länge in Umfangsrichtung
von 690 bis 1.200 mm, insbesondere 980 bis 1150 mm, auf.
[0061] In einer Ausführung für Formate noch größerer Breite kann für o.g. Längen (in Umfangsrichtung)
auch ein Aufzug mit einer Breite von 2.100 bis 2.400 mm vorgesehen sein.
[0062] Die beschriebenen breiten Ausführungsformen (mindestens drei Zeitungsseiten breit)
für Metalldrucktücher sind insbesondere mit einem oder mehreren Merkmalen der beschriebenen
Druckmaschine, jedoch auch für sich allein betrachtet - insbesondere mit Druckmaschinen
für variable Bahnbreiten und/oder mit dem Erfordernis reduzierter Schwingungsanregung
von Vorteil. Die Anwendung der Metalldrucktücher ermöglicht die Ausbildung von die
Enden Aufnehmenden Öffnungen am Übertraguingszylinderumfang mit einer Schlitzbreite
von in Umfangsrichtung betrachtet höchstens 7 mm, insbesondere 5 mm. Von aufwändigen
Spannvorrichtungen innerhalb eines Kanals kann in dieser Ausführung abgesehen werden.
[0063] Als Länge L04; L06 des nutzbaren Ballens ist hier diejenige Breite bzw. Länge des
Ballens zu verstehen, welche zur Aufnahme von Aufzügen 19; 21 geeignet ist. Dies entspricht
in etwa auch einer maximal möglichen Bahnbreite einer zu bedruckenden Bahn 03. Bezogen
auf eine gesamte Länge des Ballens der Zylinder 04; 06 wäre zu dieser Länge L04; L06
des nutzbaren Ballens noch die Breite von ggf. vorhandenen Schmitzringen, von ggf.
vorhandenen Nuten und/oder von ggf. vorhandenen Mantelflächenbereichen hinzuzurechnen,
welche z. B. zur Bedienung von Spann-und/oder Klemmvorrichtungen zugänglich sein müssen.
[0064] In vorteilhafter Ausführung weist der Satellitenzylinder 18 ebenfalls im wesentlichen
die genannten Abmessungen und Verhältnisse, zumindest des zugeordneten Übertragungszylinders
06, auf.
[0065] Das zu den Zylindern 04; 06; 18 oben und das zur Belegung und Kanalanordnung im Folgenden
genannte gilt für mindestens eine der Maschinenlinien 01; 01', jedoch vorzugsweise
für die Druckeinheiten 02; 02' beider Maschinenlinien 01; 01'.
[0066] Zumindest eine, vorzugsweise beide Maschinenlinien 01; 01' sind wie oben bereits
erwähnt für die Herstellung verschiedener Produktformate, d. h. das Bedrucken von
Bahnen 03 unterschiedlicher Breiten und das bedrucken mit Druckbilden unterschiedlicher
Formate ausgelegt. Darunter ist hier nicht eine unterschiedliche Breite aufgrund von
teilbreiten Bahnen gemeint, wie es bei "halben", "drittel", "zweidrittel breiten"
Bahnen der selben Grundbahn der Fall wäre. Mit der unterschiedlichen Bahnbreite geht
hier bei der selben oder einer verschiedenen Anzahl möglicher Seiten ein unterschiedliches
Produktformat einher.
[0067] Form- und Übertragungszylinder 04; 06 (gilt im Folgenden ohne spezielle Nennung wahlweise
oder zusätzlich auch für die mit' versehenen Bezugszeichen) weisen in einer besonders
vorteilhaften Ausführung die in Fig. 4 dargestellte Anordnung von Kanälen 23; 24 zur
Befestigung der Aufzüge 19; 21 auf. Am Formzylinder 04 sind zwei über die wirksame
Länge des Formzylinders 04 jeweils durchgehende, um 180° voneinander in Umfangsrichtung
beabstandete Kanäle 23 bzw. durchgehende Kanalöffnungen und am Übertragungszylinder
06 zwei jeweils über die halbe wirksame Länge reichende, um 180° zueinander in Umfangsrichtung
versetzte Kanäle 24 bzw. zumindest Kanalöffnungen. Die Kanäle 23; 24 sind lediglich
schlitzförmig zum Einstecken von Aufzugenden dargestellt, können sich jedoch im Inneren
(insbesondere für den Übertragungszylinder 06) öffnen um eine entsprechende Klemm-
und/oder Spannvorrichtung aufzunehmen. Am Übertragungszylinder 06 können unter dem
Zylindermantel verlaufende Kanäle 24 über die gesamte Länge durchgehend ausgebildet
sein, jedoch lediglich eine Öffnung zur Mantelfläche lediglich über die halbe Länge
reichen, wobei dann die halblangen Öffnungen der beiden Kanäle 24 um 180° versetzt
zueinander sind. In Weiterbildung kann dann eine im Kanal 24 verlaufende Spannspindel
im wesentlichen über die gesamte Zylinderlänge reichen und jeweils stirnseitennah
durch jeweils eine Getriebe, z. B. Schneckentrieb, angetrieben sein. Diese lange Spindel
steht dann lediglich im Bereich der Öffnung mit einem zu haltenden/spannenden Gummituch
in Wirkverbindung.
[0068] In Fig. 5 ist das einen Form- und einen Übertragungszylinder 04; 06 aufweisende Druckwerk
zum Bedrucken einer variablen Bahnbreite schematisch zusammen mit zwei Bahnbreiten
b1; b2 und Druckseiten unterschiedlichen Formats F1; F2 dargestellt. In einer ersten
Betriebsart A wird eine Bahn 03 mit einer ersten Breite b1 zum Bedrucken mit einem
ersten Druckseitenformat F1 und in einer zweiten Betriebsart B eine Bahn 03 mit einer
zweiten Breite b2 zum Bedrucken mit einem kleineren, zweiten Druckseitenformat F2
bedruckt, wobei der Übertragungszylinder 06 z.B. eine Breite in axialer Richtung von
zumindest sechs Zeitungsseitenbreiten des größeren Formates F1 aufweist, und auf seinem
Umfang in axialer Richtung nebeneinander zwei Drucktücher aufweist, welche jeweils
eine Breite in axialer Richtung von drei Zeitungsseitenbreiten zumindest des kleineren
Formates F2, z. B. Druckseitenformates F2 - besser jedoch des größeren Formates F1,
z. B. Druckseitenformates F1 - aufweisen.
[0069] Eine Seitenzahl der Zeitungsdruckseiten in axialer Richtung betrachtet ist z. B.
in der ersten Betriebsart (Zeitungsdruck, F1) und der zweiten Betriebsart (Zeitungsdruck,
F2) die selbe. Sie beträgt vorzugsweise sechs Seiten des entsprechenden Formates F1;
F2.
[0070] Die größere Breite b1 ist zum Bedrucken von sechs nebeneinander angeordneten Zeitungsseiten
im ersten Format F1 geeignet und liegt z. B. bei 1.800 bis zu 2.500, vorteilhaft bei
1.900 bis 2.400 mm. Die kleinere Breite b2 ist zum Bedrucken von sechs nebeneinander
angeordneten Zeitungsseiten im zweiten Format F2 geeignet und liegt z. B. bei 1.750
bis 2.100, vorteilhaft bei 1.750 bis 2.050 mm, bevorzugt zwischen 1.850 mm und 1.950
mm, wobei jedoch gilt b1 > b2. Die möglichen Breiten für den Zeitungsdruck sind nicht
auf die beiden genannten, sondern für jede beliebig dazwischen liegende Breiten bzw.
Formate anzuwenden. D. h. grundsätzlich sind also sämtliche Bahnen 03 verschiedenster
Breiten (bzw. entsprechende Zeitungsformate) variierbar, welche z. B. von 1.750 mm
bis 2.400 mm liegen.
[0071] Ebenfalls in Fig. 4 und 5 ist eine imaginäre Druckmaschinenmittelachse M angedeutet.
Die beiden Aufzüge 21 sind symmetrisch zu dieser Druckmaschinenmittelachse M angeordnet.
Die Bahn 03 durchläuft in den beiden Betriebsweisen A und B die Druckwerke unabhängig
von der Breite b1; b2 symmetrisch zu dieser Druckmaschinenmittelachse M.
[0072] In zumindest einer der Betriebsarten trägt der Formzylinder 04 des Druckwerks z.
B. eine in axialer Richtung über zumindest drei Zeitungsseitenbreiten des aktuell
betreffenden Formats F1; F2 reichende Druckform 19" (siehe unten). Diese ist dann
beispielsweise nebeneinander mit Druckbildern dreier Zeitungsseiten bzw. einem insgesamt
drei Zeitungsseiten entsprechendem Druckbild versehen, insbesondere belichtet.
[0073] Fig. 6 zeigt schematisch den Sachverhalt einmal für eine breite Bahn 03 (Betriebsart
A) und einmal für eine schmale Bahn 03 (Betriebsart B), wobei die Hauptschnittlinien
S1 und S2 durch Scherensymbole für die beiden verschiedenen Produktbreiten (Bahnbreiten)
mit dargestellt sind. Unter "Hauptschnittlinien" werden hier die Längsschnitte verstanden,
welche die Bahn 03 in zweidruckseitenbreite Teilbahnen 03.x teilt. Die Längsschnitte
entlang der Hauptschnittlinien S1 und S2 können mittels der im Rahmen von Fig. 1 erwähnten
Längsschneideinrichtung 11 hergestellt sein.
[0074] Der Formzylinder 04 (04') ist in beiden Betriebsarten A und B jeweils mit sechs in
axialer Richtung nebeneinander angeordneten Druckbildern eines Zeitungs- bzw. Broadsheetformates,
in Betriebsart A mit dem für den Druck von sechs Seiten maximalen, und für die Auslegung
der Maschine herangezogenen (Broadsheet-)Format F1, in Betriebsart B mit einem im
Vergleich zum Format F1 kleineren (Broadsheet-)Format F2 ausgeführt.
[0075] Fig. 6 "A" zeigt die Belegung des Formzylinders 16 mit Druckformen 19 in der Betriebsart
bzw. -weise, in welcher er Druckbilder des größeren Druckseitenformates F1 aufweist.
Die Bahnbreite entspricht der größeren Breite b1. Hierbei können sämtlich (hier zwölf)
als Einzeldruckformen 19 ausgeführte Druckformen 19 angeordnet sein. Es können jedoch
auch Kombinationen aus Einzeldruckformen 19 und zweiseitigen Panoramadruckformen aufliegen.
In der Betriebsart A können in einer ersten Ausführung nebeneinander sechs und in
Umfangsrichtung zwei Druckformen 19 mit jeweils einem Druckbild des Formates F1 vorgesehen
sein. In einer zweiten Ausführung können nebeneinander zwei jeweils über die halbe
wirksame Formzylinderlänge reichende Druckformen 19" vorgesehen sein, welche jeweils
- z. B. äquidistant über die Breite der Druckform 19" verteilt - drei Druckbilder
des Formates F1 nebeneinander trägt.
[0076] In der Betriebsart B können in einer Variante zwar ebenfalls nebeneinander sechs
und in Umfangsrichtung zwei Druckformen 19 mit dann jeweils einem Druckbild des Formates
F2 vorgesehen sein. Hierbei würde sich jedoch die Lage der Einzelplatten ändern und
ein "nichtbelegter" Randbereich stehen bleiben. In bevorzugter Ausführung sind bei
einem vom ("Sechs-Seitern-")Format F1 abweichenden, kleineren ("Sechs-Seiten-)Format
F2 nebeneinander zwei, z. B. drei Druckbilder nebeneinander tragende, z. B. jeweils
über die halbe wirksame Formzylinderlänge reichende, Druckformen 19" vorgesehen. Diese
tragen dann jeweils - z. B. asymmetrisch über die Breite der Druckform 19" verteilt
- drei Druckbilder des Formates F2 nebeneinander. Die Bahnbreite entspricht der kleineren
Breite b2. Hierbei sind in vorteilhafter Ausführung die beiden (Panorama-)Druckformen
19" jeweils symmetrisch zur Druckmaschinenmittelachse M angeordnet. Vorzugsweise weisen
die das kleinere Druckseitenformat F2 tragenden Druckformen 19" nicht lediglich die
Breite der drei Druckseiten auf, sondern erstrecken sich bis zum Ende der wirksamen
Mantelfläche des Formzylinders 04. Die beiden nebeneinander angeordneten Druckformen
19" weisen somit zusammen eine Breite entsprechend der maximalen bzw. der größeren
Breite b1 der breiteren Bahn 03 auf. Damit ist über die gesamte wirksame Länge L04
des Formzylinders 04 ein gleichmäßigeres Transportverhalten unabhängig von der eben
verwendeten Bahnbreite möglich und/oder die Gefahr eines Trockenlaufens des korrespondierenden
Aufzuges 21 in den Randzonen bei Verwendung der schmaleren Bahn 03 vermindert. Die
Druckformen 19" tragen dann die Druckbilder asymmetrisch zu ihrer Breite und sind
bei der Herstellung beispielsweise ansymmetrisch belichtet. D.h., die drei Druckseiten
sind bezüglich einer gedachten, die Druckform 19" in der Breite halbierenden Symmetrieachse
asymmetrisch auf der Druckform 19" angeordnet. Der nichtdruckende Randbereich beträgt
in Betriebsart B z. B. 50 bis 100 mm.
[0077] Der Formzylinder 04 ist in Fig. 6, Betriebsweise B, mit doppeltem Umfang (d. h. zwei
Zeitungsseiten am Umfang) mit vier, zwei auf dem Umfang nebeneinander und zwei hintereinander,
derartigen, jeweils drei Druckbilder des kleineren Druckseitenformates F2 nebeneinander
tragenden Druckformen 19" ausgestattet. Für Formzylinder 04 mit Einfachumfang wären
lediglich zwei derartige Druckformen 19" nebeneinander vorgesehen. Die (Panorama-)Druckformen
19" kann auch ein zweidruckseitenbreites Druckbild und ein eindruckseitenbreites Druckbild
aufweisen.
[0078] Die Fig. 6 und die nachfolgenden Figuren zeigen für den Formzylinder 04 keine Seitenansichten
sondern Abwicklungen der Zylinderbelegung. Im unteren Bildbereich ist jeweils die
seitliche Auslenkung über die hier nicht dargestellten Wendestangen 13 der Wendetürme
07 dargestellt.
[0079] Nach dem Bedrucken und Längsschneiden werden die Teilbahnen 03.x um 90° umgelenkt
und in einer selben, zur Maschinenmittelebene M; M' senkrechten Flucht übereinander
geführt. Sie können auch in der selben Flucht, jedoch in jeweils entgegengesetzte
Richtungen T2; -T2 auf unterschiedliche Trichteraufbauten 09; 09' geführt werden bzw.
sein. Dies gilt auch für sämtliche nachfolgend beschriebene Betriebsarten C bis J.
[0080] Fig. 7 und 8 zeigen in einer Betriebsart C die Produktion eines aus einer Bahn 03
in einem Druckwerk bedruckten Stranges, welche mit unterschiedlichen Formaten F1;
F2 in Broadsheetanordnung bedruckt sind. Die resultierenden Teilbahnen 03.x weisen
den Druckbildern entsprechend unterschiedliche Breiten auf. Der Formzylinder 04 ist
hier beispielsweise mit vier jeweils drei Druckseiten aufweisenden Panoramadruckformen
19" bestückt, wobei die linken Druckformen 19" drei gleichgroße Druckseiten eines
kleineren Formates F2 und die rechten Druckformen 19" größere und kleinere Druckbilder
aufweisen. Nach Durchlaufen des Falztrichters 14; 16 ist ein längsgefalzter Produktabschnitt
(Mischprodukt) erzielbar, welcher neben schmaleren Seiten auch breitere enthält. Die
breiteren ragen somit aus dem Gesamtprodukt seitlich heraus, was auch als Pop-up-Produkt
bezeichnet wird. In Fig. 8 ist die die breiteren Druckbilder aufweisende Teilbahn
03.3 über die anderen beiden Teilbahnen 03.2 und 03.1 geführt, so dass nach dem Längsfalzen
diese breiteren Seiten die schmaleren Seiten ummanteln. Fig. 8 unterscheidet sich
lediglich durch die Anordnung der die breiteren Seiten aufweisenden Teilbahn 03.3
unterhalb den schmaleren, und daher auch im Produktabschnitt, in welchem die breiteren
Seiten die Innenlage einnehmen.
[0081] Gerade durch die gewinkelte Anordnung eines Falztrichters 14; 16 und das 90°-Umlenken
der Teilbahnen 03.x ist auf besonders einfache Weise ein Mischprodukt herstellbar.
[0082] In Fig. 9 ist mit einer der Druckeinheiten 02; 02', insbesondere mit der dem Wendeturm
07 entfernter liegenden Druckeinheit 02; 02 einer Maschinenlinie 01; 01' eine Bahn
03 entsprechend dem Schema nach Fig. 7 bedruckt, während gleichzeitig in der näher
liegenden Druckeinheit 02; 02' eine Bahn 03 z. B. entsprechend Fig. 6 gemäß Betriebsart
A bedruckt wird. Eine mit breiteren Druckseiten bedruckte Teilbahn aus der Betriebsart
C kann dann beispielsweise gemeinsam mit den Teilbahnen 03.x der Betriebsart A auf
einen gemeinsamen Falztrichter 14 geführt werden, während die schmaleren Teilbahnen
03.x mit den schmaleren Druckbildern auf den anderen Falztrichter 16 geführt sind.
[0083] Fig. 10 zeigt eine auf den ersten Blick zur Betriebsart C ähnliche Betriebsart D.
In der Betriebsart D des Druckwerkes trägt der Formzylinder 04 jedoch gleichzeitig
Druckseiten in Broadsheetanordnung - also z. B. einem Zeitungsformat F1 oder F2 -
und gleichzeitig liegende Druckseiten eines Formates F3, insbesondere Tabloidformates
F3. Nach Durchlaufen des Wendeturms 07 werden dann Broadsheetseiten und Tabloidseiten
aufweisende Teilbahnen 03.x am Falztrichter 14; 16 aufeinander geführt. Ist, wie dargestellt,
die Länge der Tabloidseite (und damit die Breite der entsprechenden Teilbahn 03.x)
größer gewählt als die Breite der Broadsheeseite (und damit die Breite der entsprechenden
Teilbahn 03.x), so lässt sich ein sog. Pop-up-Produkt aus Broadsheet-und Tabloidseiten
erzeugen. Hierbei ragt das Tabloid-Teilprodukt aus dem Gesamtprodukt seitlich heraus.
[0084] Im Fall der Fig. 10 sind beispielsweise Panoramadruckformen vorgesehen, welche neben
dem Druckbild einer Broadsheetseite (z. B. in einem Format F2) die Druckbilder von
Tabloidseiten (z.B. eines Formates F3) aufweisen bzw. mit diesen belichtet sind.
[0085] Fig. 11 zeigt in einer Betriebsart E den zu Fig. 10 vergleichbaren Sachverhalt, jedoch
mit dem Unterschied, dass in der Betriebsart E nicht die äußeren Druckbilder, sondern
die beiden mittig angeordneten Druckbilder als Tabloidseiten ausgebildet sind.
[0086] In den Figuren 6 bis 10 wurden Betriebsarten A bis E von Druckwerken der Druckeinheiten
02; 02' aus mindestens einer der beiden Maschinenlinien beschrieben. Diese Betriebsarten
A bis E, in welchen jeweils in axialer Richtung sechs Druckseiten nebeneinander auf
die Bahn 03; 03' gedruckt werden bzw. sind, können für eine Bahn 03 aus der einen
Maschinenlinie 01, der anderen Maschinenlinie 01' oder gleichzeitig bei beiden Maschinenlinien
01; 01' angewandt sein.
[0087] Die mit sechs Druckseiten bedruckten Bahnen 03; 03' können jeweils in drei Teilbahnen
geschnitten sein. Wie in Fig. 3 dargestellt können die aus der der jeweiligen Maschinenlinie
01 resultierenden Teilbahnen 03.x sämtlich auf den zugeordneten Trichteraufbau 09
geführt werden, oder aber wie in Fig. 12 exemplarisch dargestellt, je nach Produkterfordernissen
zum Teil von der einen Druckmaschinenlinie 01; 01' auf den Trichteraufbau 09'; 09
der anderen Maschinenlinie 01'; 01 überführt werden. Werden sämtliche Teilbahnen 03.x;
03.x' aus beiden Maschinenlinien 01; 01' zur Bildung eines Produktes auf einen gemeinsamen
Trichteraufbau 09 und Falzapparat 12; 12' geführt (Fig. 13), so kann der andere Trichteraufbau
09'; 09 und der nachgeordnete Falzapparat 12; 12'als Backup dienen. Die o. g. entgegengesetzt
geneigte Orientierung der Falztrichter 14; 16 sowie die o. g. Orientierung der beiden
Falzapparate 12; 12' ermöglicht einen Wechsel von einem Trichteraufbau 09 mit Falzapparat
12 zum anderen Trichteraufbau 09' mit Falzapparat 12' ohne, dass ein Umlegen der Druckformen
19; 19" erforderlich ist.
[0088] In den Figuren 13 bis 16 sind Betriebsarten F, G, H und J dargelegt, wobei auf dem
Formzylinder 04 in axialer Richtung die Druckbilder von lediglich vier Druckseiten
angeordnet sind. Die derart bedruckten Bahnen 03 werden dann z.B. lediglich in zwei,
je zwei Druckseiten nebeneinander aufweisende Teilbahnen 03.x geschnitten und anschließen
im Wendeturm 07 umgelenkt.
[0089] In Fig. 14, Betriebsart F, weist der Formzylinder 04 beispielsweise in der Betriebsart
nebeneinander vier Druckbilder eines Formates F4 (Broadsheet) auf. Das Format F4 kann
nun signifikant größer als das für die Sechsseitenbelegung standardgemäß vorgesehene
Format F1 sein. Entspricht das Format F4 hierbei jedoch demjenigen des Formates F1,
so können (vergleichbar zu Betriebsart A) vier je eine Druckseite tragende (Einzel-)
Druckformen 19 nebeneinander - und ggf. zusätzlich je Seite jeweils eine leere "Blind-Druckform"
(d.h. ohne Druckbild) vorgesehen sein (nicht dargestellt). Die vier nebeneinander
angeordneten Druckseiten des Formates F4 können jedoch auch wieder auf zwei halbbreiten
Panoramadruckformen 19" angeordnet sein, welche jeweils wie in den o. g. Beispielen
bis zu den Zylinderenden reichen. In der Betriebsart G nach Fig. 14 können wahlweise
auch vier Druckseiten eines gegenüber dem Format F4 (bzw. F1) kleineren Formates F5
(Broadsheet) angeordnet sein. Zu der Ausbildung der Druckformen gilt das zu Betriebsart
F genannte.
[0090] In Fig. 15 und Fig. 16 ist eine (zu Betriebsart C ähnliche) Betriebsart H dargestellt,
wobei auf dem Formzylinder 04 nebeneinander vier Broadsheetseiten mit zwei unterschiedlichen
Formaten, z. B. Format F1 (oder F5) und ein größeres Format F6. Die Druckbilder sind
vorzugsweise wieder auf halbbreiten, d. h. auf über die Hälfte der wirksamen Breite
des Formzylinders 04 reichenden, Druckformen 19" angeordnet. In Fig. 15 wird die breitere
Teilbahn 03.2 mit den breiteren Druckbildern unter die andere Teilbahn 03.1 geführt
und in Fig. 16 umgekehrt. Mit dieser Betriebsart sind wieder o. g. Pop-up-Produkte
herstellbar.
[0091] In der Betriebsart J nach Fig. 17 trägt der Formzylinder 04 nebeneinander gleichzeitig
Druckseiten in Broadsheetanordnung - also z. B. einem Zeitungsformat F1, F2, F4, F5
oder F6 - und gleichzeitig liegende Druckseiten eines Formates F3 oder F7 als Tabloidformat
(d. h. in "liegender" Anordnung). Nach Durchlaufen des Wendeturms 07 werden dann Broadsheetseiten
und Tabloidseiten aufweisende Teilbahnen 03.x am Falztrichter 14; 16 aufeinander geführt.
Ist, wie dargestellt, die Länge der Tabloidseite (und damit die Breite der entsprechenden
Teilbahn 03.2) größer gewählt als die Breite der Broadsheeseite (und damit die Breite
der entsprechenden Teilbahn 03.1), so lässt sich wieder ein sog. Pop-up-Produkt aus
Broadsheet- und Tabloidseiten erzeugen, wobei das Tabloid-Teilprodukt aus dem Gesamtprodukt
seitlich herausragt.
[0092] Wie oben bereits zu den mit sechs Druckseiten nebeneinander bedruckten Bahnen 03;
03' erwähnt, ist es auch hier möglich, mit den Bahnen aus den Maschinenlinien 01;
01' auf den jeweiligen Falzaufbau 09; 09' zu produzieren, oder gemischt zu produzieren
(Fig. 18), oder aber mit allen Bahnen 03; 03' auf einen der beiden Trichteraufbauten
09; 09' mit Falzapparat 12; 12' zu produzieren (Fig. 19).
[0093] Zwei oder mehr der unterschiedlichen beschriebenen Betriebsarten A bis J können wahlweise
nacheinander an einer selben Druckeinheit 02; 02' bzw. an nacheinander an selben Druckeinheiten
02; 02', und/oder aber gleichzeitig an verschiedenen Druckeinheiten 02; 02' der selben
Maschinenlinie 01; 01' oder der beiden Maschinenlinien 01; 01' vorliegen. So kann
beispielsweise an einer der Druckeinheiten 02; 02' eine erste der Betriebsarten A
bis J, und in einer anderen der Druckeinheiten, eine davon verschiednen der genannten
Betriebsarten A bis J vorliegen.
[0094] Die aus den unterschiedlich betriebenen Druckeinheiten 02; 02' resultierenden Teilbahnen
03.x; 03-x' können nun getrennt voneinander zu Produkten verarbeitet werden, oder
aber, wie in Fig. 19 und 20 exemplarisch dargelegt, (zumindest teilweise) gemeinsam
weiterverarbeitet werden.
[0095] In Fig. 20 wird beispielsweise eine Bahn 03; 03' durch eine der Druckeinheiten 02;
02' der Druckmaschine 01; 01' oder der Druckmaschinenanlage aus 01 und 01' in einer
Betriebsart mit vier breiten Broadsheet-Seiten nebeneinander (z. B. Betriebsart F
mit einem Format F4, welches größer ist als das Format F1) bedruckt, während eine
andere Bahn 03; 03' durch eine andere der Druckeinheiten 02; 02' der Druckmaschine
01; 01' oder der Druckmaschinenanlage aus 01 und 01' in einer Betriebsart mit sechs
Broadsheet-Seiten nebeneinander (z. B. Betriebsart A oder B mit einem Format, welches
dem Format F1 oder F2 entspricht) bedruckt. Die jeweils resultierenden Teilbahnen
03.x können dann wie in Fig. 20 dargestellt (zumindest teilweise) gemischt auf einen
gemeinsamen Falztrichter 14; 16, oder wie in Fig. 21 dargestellt, getrennt auf zwei
verschiedene Falztrichter 14; 16 geführt werden.
[0096] In Fig. 22 und 23 schließlich ist die Erzeugung zweier mittels der Maschine und den
o. g. Betriebsarten herstellbarer Pop-up-Produkte dargestellt.
[0097] In Fig. 22 wird beispielsweise eine Tabloidseiten aufweisende Teilbahn 03.x - beispielsweise
aus einer der o. g. Betriebsarten (z.B. D oder J) - auf den oberen von zwei Falztrichtern
14; 16 geführt, und dann entweder insgesamt auf einer der beiden Seiten des unteren
Falztrichters 14, oder geteilt auf beiden Seiten vorbeigeführt (Strangsplittung) vorbeigeführt
und letztlich - mit oder ohne Heftung oder Teilheftung (s.o.) - mit einem durch den
unteren Falztrichter 14 gebildeten Strang zusammen geführt. Der untere Strang wird
hier z.B. aus einer Broadsheetseiten aufweisenden Teilbahn 03.x - beispielsweise aus
einer der o. g. Betriebsarten (z. B. A, B C, D, E, F, G, H oder J) - gebildet.
[0098] In Fig. 23 wird beispielsweise eine Tabloidseiten mit nebeneinander zwei unterschiedliche
Längsformate aufweisende Teilbahn 03.x (z.B. Format F3 und ein größeres Format wie
z.B. F7) einer oben nicht dargelegten Betriebsart im Falzrücken längs aufgeschnitten
auf den oberen von zwei Falztrichtern 14; 16 geführt, und dann entweder insgesamt
auf einer der beiden Seiten des unteren Falztrichters 14, oder wie dargestellt geteilt
auf beiden Seiten vorbeigeführt (Strangsplittung) und letztlich - mit oder ohne Heftung
oder Teilheftung (s.o.) - mit einem durch den unteren Falztrichter 14 gebildeten Strang
zusammen geführt. Der untere Strang wird hier z.B. aus einer Tabloidseiten des kleineren
o. g. Formates (z.B. F3) aufweisenden Teilbahn 03.x - beispielsweise aus einer der
o. g. Betriebsarten (z. B. D) - gebildet.
[0099] Bei der beanspruchten Druckmaschine oder Druckmaschinenanlage können somit auf dem
Formzylinder 04; 04' in einer Betriebsweise Druckformen 19 mit in Längsrichtung des
Zylinders betrachtet sechs Druckbildern eines im Vergleich zum ersten Zeitungsformat
F1 kleineren Zeitungsformates F2 angeordnet sein.
[0100] Alternativ können bei der beanspruchten Druckmaschine oder Druckmaschinenanlage auf
dem Formzylinder 04; 04' in anderen Betriebsweise Druckformen 19 mit in Längsrichtung
des Zylinders betrachtet lediglich vier Druckbildern eines im Vergleich zum ersten
Zeitungsformat F1 unterschiedlichen Formates F4; F5 angeordnet sein.
[0101] Alternativ kann bei der beanspruchten Druckmaschine oder Druckmaschinenanlage der
Formzylinder 04; 04' in Längsrichtung des Zylinders betrachtet nebeneinander gleichzeitig
Druckbilder unterschiedlicher Formate F1; F2; F3; F4; F5; F6; F7 tragen.
[0102] Bei den genannten Betriebsweisen können die Druckbilder auf Druckformen 19" angeordnet
sein, welche die Hälfte der wirksamen Breite des Formzylinders 04 einnehmen. Hierbei
- insbesondere in den von der mit dem Format F1 unterschiedlichen Betriebsweisen -
können die Druckseiten bezüglich einer gedachten, die Druckform 19" in der Breite
halbierenden Symmetrieachse asymmetrisch auf der Druckform 19" angeordnet sein.
[0103] Bezugszeichenliste
- 01
- Druckmaschine, Druckmaschinenlinie
- 02
- Druckeinheit, Druckturm
- 03
- Materialbahn, Papierbahn, Bahn
- 04
- Druckwerkszylinder, Formzylinder
- 05
- 05
- 06
- Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 07
- Wendeeinrichtung, Wendeturm, Wendedeck
- 08
- Walzengruppe
- 09
- Trichteraufbau
- 10
- Registereinrichtung
- 11
- Längsschneideinrichtung
- 12
- Falzwerk, Falzapparat
- 13
- Wendestange
- 14
- Falztrichter
- 15
- Längsschneidmesser
- 16
- Falztrichter
- 17
- Heftapparat
- 18
- Druckzylinder, Satellitenzylinder
- 19
- Aufzug, Druckform
- 20
- Längsschneidmesser
- 21
- Aufzug, Drucktuch, Gummituch
- 22
- Rollenwechsler
- 23
- Kanal
- 24
- Kanal
- 25
- -
- 26
- Schneidzylinder
- 27
- Transportzylinder
- 28
- Falzklappenzylinder
- 03.x
- Teilbahn
- 03.1
- Teilbahn
- 03.2
- Teilbahn
- 03.3
- Teilbahn
- F1-F7
- Formate von Druckseiten
- M
- Maschinenmittelebene
- m
- Anzahl Drucktürme der Maschinenlinie
- n
- Anzahl der standardmäßig druckbaren Zeitungsseiten nebeneinander
- T1
- Transportrichtung
- T2
- Transportrichtung
1. Druckmaschine mit mindestens zwei Druckeinheiten (02; 02'), deren als Formzylinder
(04) ausgebildeten Druckwerkszylinder eine wirksame Breite aufweisen, welche im wesentlichen
einer Anzahl (n; n') von sechs nebeneinander angeordneten Druckseiten eines ersten
Zeitungsformates (F1) in Broadsheetanordnung entspricht, und welche jeweils zwei über
die Länge dieser sechs Druckseiten durchgehende, um 180° voneinander in Umfangsrichtung
beabstandete Kanäle (23) zur Fixierung von einer oder mehreren Druckformen aufweisen,
mit mindestens einer Wendeeinrichtung (07; 07'), durch welche eine Bahn (03; 03')
oder Teilbahn (03x; 03x') von der Druckeinheit (02; 02') kommend in ihrem in die horizontale
Ebene projiziertem Weg um im wesentlichen 90° umlenkbar ist, und mit einem einen Falztrichter
(14; 16; 14'; 16') aufweisenden Trichteraufbau (09; 09'), dessen in die horizontale
Ebene projizierte Auflaufrichtung einer einlaufenden Bahn (03; 03') oder Teilbahn
(03x; 03x') im wesentlichen senkrecht zu einer Flucht entlang einer Maschinenmittelebene
(M; M') verläuft, welche senkrecht auf den Rotationsachsen der Druckwerkszylinder
(04; 04'; 06; 06') steht, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichteraufbau (09; 09') eine Trichterebene mit in horizontaler Richtung betrachtet
lediglich einem Falztrichter (14; 16; 14'; 16') aufweist, dass in einer selben, zur
Maschinenmittelebene (M; M') senkrechten Flucht mehrere Wendestangen (13) der Wendeeinrichtung
(07; 07') übereinander angeordnet sind, und dass die übereinander angeordneten Wendestangen
(13) in eine Richtung senkrecht zur Maschinenmittelebene (M; M') bewegbar ausgebildet
sind.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Wendeeinrichtung (07; 07) und Trichteraufbau (09; 09') im Bahnweg ein Längsschneidmesser
(25) vorgesehen ist, mittels welchem die auf den Falztrichter (14; 16) auflaufende
Teilbahn (03.x) in der Flucht zur Trichterspitze längs aufschneidbar ist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trichteraufbau (09; 09') mindestens einen Heftapparat (17; 17') aufweist.
4. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem dem Trichteraufbau nachgeordnetem Falzapparat (12; 12') eine in die horizontale
Ebene projizierte Transportrichtung der Produktabschnitte in die zur Transportrichtung
(T1; T1') der Bahn (03; 03') durch die Druckmaschine (01; 01') entgegengesetzte Richtung
verläuft.
5. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Formzylinder zusammen wirkender Übertragungszylinder (06) in Längsrichtung
lediglich einen über die wirksame Länge durchgehenden Aufzug (21) trägt, welcher in
Zylinderlängsrichtung eine Breite aufweist, welche sechs Druckseiten des Zeitungsformates
(F1) entspricht.
6. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Formzylinder zusammen wirkender Übertragungszylinder (06) in Längsrichtung
nebeneinander lediglich zwei Aufzüge (21) trägt, welche in Zylinderlängsrichtung eine
Breite aufweisen, die drei Druckseiten des Zeitungsformates (F1) entspricht.
7. Druckmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzug (21) als mehrschichtiges Drucktuch mit einer dimensionsstabilen Trägerplatte,
welche insbesondere eine Stärke von mindestens 0,25 mm aufweist, und einer elastischen
und/oder kompressiblen Schicht ausgebildet ist.
8. Druckmaschinenanlage mit zwei als Druckmaschinenlinien 01; 01' ausgebildeten Druckmaschinen
(01; 01'), welche eine jeweilige Anzahl (m; m') von Druckeinheiten (02; 02') aufweisen,
wobei die Druckmaschinen (01; 01') so zueinander stehen, dass deren senkrecht auf
den Rotationsachsen der Druckwerkszylinder (04; 04'; 06; 06') stehenden Maschinenmittelebenen
(M; M') parallel aber beabstandet zueinander verlaufen, gekennzeichnet durch die Ausführung der beiden Druckmaschinen (01; 01') jeweils gemäß Anspruch 1 oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei die beiden jeweils senkrecht zur jeweiligen
Maschinenmittelebene (M; M') stehenden Falztrichter (14; 16; 14'; 16') der Trichteraufbauten
(09; 09') in einer selben zur Maschinenmittelebene (M; M') senkrecht stehenden Flucht
und jeweils auf der nach Außen weisenden Maschinenseite angeordnet sind.
9. Druckmaschinenanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Druckmaschinen (01; 01') einen Wendeturm (07; 07') mit mindestens
je einer Gruppe von Wendestangen (13) aufweist.
10. Druckmaschinenanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe von Wendestangen (13) der einen Druckmaschine in der Höhe versetzt zur
Gruppe von Wendestangen (13') der anderen Druckmaschine (01') angeordnet ist.
11. Druckmaschinenanlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendeturm (07; 07') mindestens einer der beiden Druckmaschinen (01; 01') übereinander
eine Anzahl von n/2 mal der Summe aus der Anzahl m von Drucktürmen (02) der einen
Druckmaschine (01) und der Anzahl m' von Drucktürmen (02') der anderen Druckmaschine
(01') umlegbaren Wendestangen (13) oder Paaren von gekreuzten Wendestangen (13) aufweist,
wobei n die Anzahl der maximal nebeneinander anordenbaren Druckseiten im Zeitungsformat
(F1) dieser Druckmaschine (01) darstellt.
12. Druckmaschinenanlage nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wendetürme (07; 07') jeweils mehrere in vertikaler Richtung voneinander
beabstandete Gruppen von umlenkbaren Wendestangen (13) oder gekreuzten Wendestangenpaaren
aufweisen, wobei die Gruppen derart zueinander in der Höhe versetzt zueinander angeordnet
sind, dass auf Höhe einer Gruppe (07.1; 07.2; 07.1'; 07.2') der einen Druckmaschine
(01; 01') ein Freiraum oder allenfalls Leitwalzen im Wendeturm (07'; 07) der anderen
Druckmaschine (01'; 01) existiert und umgekehrt.
13. Druckmaschinenanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Trichteraufbauten (09; 09') ein Falzapparat (12; 12') nachgeordnet ist,
wobei die Falzapparate (12; 12') der beiden Maschinenlinien in einer zur Maschinenlängsrichtung
parallelen Richtung betrachtet bzgl. ihrer Transportrichtung einander entgegengesetzt
orientiert aufgestellt sind.
14. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7 oder Druckmaschinenanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den Druckeinheiten (02; 02') bedruckten Bahnen (03; 03') vor der Wendeeinrichtung
(07; 07') in Teilbahnen (03.x) geschnitten und mittels der Wendeeinrichtung (07; 07')
in eine selbe, zur Maschinenmittelebene (M; M') senkrecht stehende Flucht umgelenkt
werden.
15. Verfahren zum Betrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass Teilbahnen (03.x) der einen Druckmaschine (01; 01') auf den Trichteraufbau (09';
09) der anderen Druckmaschine (01'; 01) geführt werden.
16. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine nach Anspruch 1 oder Druckmaschinenanlage
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Betriebsart (A) der Formzylinder (04) mit Druckformen (19; 19") belegt wird,
welche nebeneinander insgesamt sechs Druckseiten eines ersten Zeitungsformates (F1)
tragen, und in einer anderen Betriebsart (F; G) mit Druckformen (19") belegt wird,
welche nebeneinander insgesamt weniger, insbesondere vier, Druckseiten des ersten
Formates (F1) oder eines vom ersten Format (F1) verschiednen Formates (F4; F5) tragen.
17. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine nach Anspruch 1 oder Druckmaschinenanlage
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Betriebsart (A) der Formzylinder (04) mit Druckformen (19; 19") belegt wird,
welche nebeneinander insgesamt sechs Druckseiten eines ersten Zeitungsformates (F1)
tragen, und in einer anderen Betriebsart (C; D; H; J) mit Druckformen (19") belegt
wird, welche in Längsrichtung des Zylinders betrachtet nebeneinander Druckbilder unterschiedlicher
Formate (F1; F2; F3; F4; F5; F6; F7) tragen.
18. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine nach Anspruch 1 oder Druckmaschinenanlage
nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Betriebsart (A) der Formzylinder (04) mit Druckformen (19; 19") belegt wird,
welche nebeneinander insgesamt sechs Druckseiten eines ersten Zeitungsformates (F1)
tragen, und in einer anderen Betriebsart (C; D; H; J) mit Druckformen (19") belegt
wird, welche in Längsrichtung des Zylinders betrachtet insgesamt sechs Druckbilder
eines im Vergleich zum ersten Zeitungsformat (F1) kleineren Zeitungsformates (F2)
tragen.
19. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder Verfahren zum Betrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (04) gleichzeitig nebeneinander Druckseiten in Broadsheetanordnung
und Druckseiten in Tabloidanordnung trägt.
20. Verfahren zum Betrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen Falztrichter (14; 16; 14; 16') gleichzeitig Teilbahnen (03.x; 03.x') mit
Druckbildern unterschiedlicher Formate (F1...F7) geführt werden.
21. Verfahren zum Betrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Falzapparat (12; 12') Stränge von zwei übereinander angeordneten Falztrichtern
(14, 16; 14'; 16') geführt werden.
22. Verfahren zum Betrieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die die beiden Stränge bildenden Teilbahnen (03.x; 03.x') Druckbilder unterschiedlicher
Formate (F1...F7) tragen.
23. Verfahren zum Betrieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilstrang des einen Stranges mit dem anderen Strang oder einem Teilstrang des
anderen Stranges durch einen Heftapparat geführt wird.