(19)
(11) EP 2 014 606 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2009  Patentblatt  2009/03

(21) Anmeldenummer: 08005428.1

(22) Anmeldetag:  22.03.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 9/075(2006.01)
H01Q 19/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 11.07.2007 DE 102007032191

(71) Anmelder: Jungheinrich Aktiengesellschaft
22047 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Baginski, Ralf
    21398 Neetze (DE)
  • Von Werder, Martin
    22949 Ammersbek (DE)

(74) Vertreter: Hauck Patent- und Rechtsanwälte 
Neuer Wall 50
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Flurförderzeug mit mindestens einer Antenne zum Senden und Empfangen von Daten


(57) Flurförderzeug mit mindestens einer Antenne zum Senden und Empfangen von Daten von und/oder an RFID-Transponder, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne ein Netz (12) aus Drähten (14,16) aufweist, die in ein flexibles Material (10) eingebettet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit mindestens einer Antenne zum Senden und Empfangen von Daten von oder an RFID-Transponder.

[0002] Im Bereich der Logistik gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für RFID-Transponder, wobei RFID für Radio Frequency Identification Device steht. Mögliche Einsatzbereiche sind beispielsweise die Kennzeichnung von Waren und/oder Produkten sowie die Kennzeichnung von Lagerpositionen sowie weiteren besonderen Orten in einem Lager.

[0003] Aus EP 1 710 203 A1 ist eine Antenne für einen RFID-Transponder bekannt, die als ein quaderförmiges Kunststoffgehäuse unterhalb und/oder seitlich des Gabelträgers befestigt ist. Eine solche Antenne kann beispielsweise einen in den Ladungsträger integrierten Transponder auslesen. Als nachteilig an einer solchen Antenne hat sich jedoch herausgestellt, daß diese im täglichen Einsatz leicht beschädigt werden kann.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug mit einer Antenne für RFID-Daten bereitzustellen, die ohne Einschränkung der Sicht oder der Funktionalität des Flurförderzeugs zuverlässig für den dauerhaften Einsatz geeignet ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Antenne mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.

[0006] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug ist mit mindestens einer Antenne zum Senden und Empfangen von Daten von oder an RFID-Transponder ausgestattet. Erfindungsgemäß besteht die Antenne aus einem Netz von Drähten, die in ein flexibles Material eingebettet sind. Der besondere Vorteil einer solchen Antenne besteht darin, daß das Netz von Drähten in dem flexiblen Material ein gewisses Maß an Flexibilität und Biegsamkeit besitzt und so nicht so leicht beschädigt werden kann.

[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das flexible Material zudem transparent ausgebildet. Dies bedeutet, daß wenn die Antenne sich im Sichtfeld einer Bedienperson befinden sollte, eine Sichtbehinderung nur eingeschränkt auftritt. Insbesondere erweist sich dies auch als vorteilhaft, wenn die Antenne aufgrund ihrer Montageposition am Flurförderzeug während des Betriebs kurzzeitig oder dauerhaft in das Blickfeld des Fahrers geraten sollte.

[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Drähte in dem Netz zu einem Drahtgeflecht miteinander verknüpft. Je nach Frequenz, auf der Daten mit der Antenne gesendet und empfangen werden, sind die Dimensionen des Drahtgeflechts auf die Frequenz abgestimmt. Insgesamt bildet das Drahtgeflecht eine flächige Antenne, die über verbesserte Sende- und Empfangseigenschaften verfügt.

[0009] In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Drahtgeflecht mindestens zwei Gruppen von Drähten auf, die quer zueinander verlaufen. Ein solches Drahtgeflecht kann beispielsweise eine Rechteckform, eine quadratische Form oder eine Rautenform besitzen. Da die Drähte in dem Drahtgeflecht nicht unbedingt gradlinig verlaufen müssen, besteht auch die Möglichkeit zu weiteren geometrischen Ausgestaltungen des Drahtgeflechts.

[0010] Für den ordnungsgemäßen Betrieb der Antenne ist in der Regel eine Sende-und/oder Empfangseinheit für die Antenne vorgesehen. Bevorzugt kann diese zusätzlich mit in das flexible Material eingebettet sein und über aus dem flexiblen Material herausgeführte Leitungen mit Daten und/oder Leistung versorgt werden.

[0011] Zweckmäßigerweise ist als flexibles Material ein transparentes Gummimaterial vorgesehen. Alternativ dazu kann auch ein transparentes Kunststoffmaterial eingesetzt werden.

[0012] Die Antenne ist bevorzugt im vorderen Abschnitt des Flurförderzeugs in Bodennähe angebracht. Bevorzugt ist die Antenne am Lasttragmittel befestigt.

[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Antenne zwischen den Gabelarmen am Lastträger angebracht. Zweckmäßigerweise hängt die angebrachte Antenne mindestens teilweise frei über eine Unterkante des Lastträgers. Auch ist es möglich, die Antenne an dem Fahrzeugkörper anzubringen.

[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nachfolgend näher erläutert.

[0015] Es zeigt:
Fig. 1
eine vergrößerte Ansicht der Antenne, und
Fig. 2
die am Flurförderzeug angebrachte Antenne.


[0016] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Antenne, die speziell zum Empfangen und Senden von Daten an RFID-Transponder ausgebildet ist. Die dargestellte Antenne besitzt eine im wesentlichen rechteckige Ausgestaltung mit einer Breite B und einer Höhe H. Wie in der perspektivischen Darstellung ebenfalls zu erkennen ist, besitzt die Antenne eine Tiefe T. Die Antenne kann eine im wesentlichen rechteckige Form besitzen. Allgemein ist die Tiefe T deutlich geringer als die Abmessungen in Breite und Höhe, so daß die Antenne insgesamt noch ein hohes Maß an Flexibilität besitzt und bei Stößen und Berührungen ausweichen kann.

[0017] Der Antennenkörper 10 besteht aus einem transparenten Material, das einen gewissen Grad an Flexibilität besitzt. Als Material kommt beispielsweise ein transparentes Gummimaterial in Betracht, aber auch transparente Kunststoffmaterialien können eingesetzt werden. Das transparente Material muß keine vollständige Durchsicht gewährleisten. Auch eine bis zu einem gewissen Grad eingetrübte Transparenz kann bei der erfindungsgemäßen Antenne eingesetzt werden.

[0018] In Fig. 1 ist zu erkennen, daß das verwendete Netz 12 aus Drähten besteht. In dem dargestellten Beispiel besteht das Netz 12 aus einer ersten Gruppe von annähernd parallel verlaufenden Drähten 14, die senkrecht zu einer zweiten Gruppe von parallel verlaufenden Drähten 16 angeordnet sind. In den Knotenpunkten 18 sind die Drähte leitend miteinander verbunden. Um für das Netz 12 aus Drähten 14 bzw. 16 eine ausreichende Flexibilität sicherzustellen, können die einzelnen Drähte 14, 16 aus miteinander verwobenen oder sonstwie verbundenen Drahtlitzen bestehen.

[0019] Anders als in Fig. 1 dargestellt, müssen die Enden der Drähte 14 und 16 nicht notwendig als freie Enden ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, daß die Enden der Drähte miteinander elektrisch leitend verbunden sind oder ungefähr bündig mit den entsprechend querlaufenden Drähten abschließen.

[0020] Im Zentrum des Netzes 12 ist eine Sende- und Empfangseinheit 20 vorgesehen. Über eine Verbindungsleitung 22 ist die Sende- und Empfangseinheit mit zusätzlichen Geräten in der Peripherie verbunden. Die Sende- und Empfangseinheit setzt die zu sendenden Daten in Steuerbefehle für die Drähte der Antenne um. Bevorzugt sind in der Sende- und Empfangseinheit nähere Parameter zu der verwendeten Antenne und deren Drähte abgelegt, so daß die Aufarbeitung der Daten an die konkrete Antenne durch die Sende- und Empfangseinheit erfolgen kann.

[0021] Fig. 2 zeigt in einer schematischen Ansicht den vorderen Aufbau eines Flurförderzeugs 24. Zu erkennen ist schematisch der Fahrerplatz 26 mit einem Lenkrad. Als Lasttragmittel ist eine Lastgabel 28 vorgesehen, die aus einem vorderen Teil eines Hubgerüsts 30 vorsteht. Zwischen den Lastgabeln 28 ist die erfindungsgemäße Antenne 32 angeordnet. Die Antenne 32 steht teilweise über die Unterkante 34 des Hubgerüsts vor. Die Antenne 32 wird aufgrund ihrer Anordnung im vorderen Teil des Flurförderzeugs gelegentlich auch als Schürzenantenne bezeichnet. Wie in Fig. 2 lediglich schematisch dargestellt, wird die Antenne über eine Leitung 36 mit einer übergeordneten Steuereinheit verbunden, über die die Signale für die RFID-Transponder gelesen und ausgewertet werden können.


Ansprüche

1. Flurförderzeug mit mindestens einer Antenne zum Senden und Empfangen von Daten von und/oder an RFID-Transponder, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne ein Netz (12) aus Drähten (14, 16) aufweist, die in ein flexibles Material (10) eingebettet sind.
 
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Material (10) transparent ausgebildet ist.
 
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte in dem Netz (12) zu einem Drahtgeflecht miteinander verknüpft sind.
 
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgeflecht mindestens zwei Gruppen (19, 21) von Drähten aufweist, die quer zueinander verlaufen.
 
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Empfangs- und/oder Sendeeinheit (20) für die Antenne in das flexible Material zusätzlich eingebettet ist.
 
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als flexibles Material ein transparentes Gummimaterial vorgesehen ist.
 
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als flexibles Material ein transparentes Kunststoffmaterial vorgesehen ist.
 
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (32) im vorderen Abschnitt des Flurförderzeugs in Bodennähe angebracht ist.
 
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (32) an einem Lasttragmittel angebracht ist.
 
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (32) zwischen den Gabelarmen (28) am Lastträger (30) angebracht ist.
 
11. Flurförderzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne (32) mindestens teilweise frei über den Lastträger (30) vorsteht.
 




Zeichnung










Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente