[0001] Die nachfolgende Erfindung bezieht sich auf einen Druckaufsatz für getränkehaltige
Gefäße, insbesondere für Gefäße, die kohlensäurehaltige Getränke enthalten, und auf
ein Verfahren zum Betreiben des Druckaufsatzes.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zur Bereitstellung von
Druck in Getränkegefäßen bekannt, die dazu dienen, in Gefäßen wie beispielsweise Bierfässern
einen solchen Kohlensäurendruck bereit zu stellen, dass das Bier auf die gewünschte
Weise gezapft wird und sich eine ansprechende Schaumkrone bildet.
[0003] Eine solche Zapfvorrichtung für Getränkefässer wird in dem Gebrauchsmuster
79 06 737 U1 von Kötter, H. genannt. Die dort offenbarte Zapfvorrichtung dient insbesondere zur Verwendung mit
kleinen Getränkefässern, die mit Kohlendioxidpatrone und Manometer versehen sind.
Sie sollen vom Laien einfach gehandhabt und bedient werden können. Dabei soll die
Vorrichtung einen lediglich sehr geringen Raumbedarf haben. Es wird daher eine Vorrichtung
offenbart, die eine ungeschützt in den Raum ragende Zapfvorrichtung, die mit einem
Ventil über eine Kohlendioxidpatrone gekoppelt ist und die ebenfalls ungeschützt in
den Raum ragt, besitzt.
[0004] Die
DE 1944 673 von Baltzer, W. bezieht sich ebenfalls auf einen mehrwegigen Bierfassverschluss mit Anzapfvorrichtung,
wobei ein Druckgaspolster bereits bei der Befüllung der Vorrichtung vorgesehen wird;
es wird nach dem Aufbringen des Behälterverschlusses oder bei Befüllung durch den
Behälterverschluss automatisch bereitgestellt. Insbesondere wird auf eine Entnahmevorrichtung
aus Metall oder Kunststoff abgestellt, die mittels eines Schraub- oder Klemmverschlusses
mit dem Fassanschluss flüssigkeits- und gasdicht verbunden werden kann. So kann durch
das zuvor bereitgestellte Druckgaspolster das kohlensäurehaltige Getränk über die
Entnahmevorrichtung ausgelassen werden. Für kleine Fässchen kann zur vollständigen
Entleerung separat eine Kohlendioxidpatrone angebracht und auch wieder entfernt werden,
so dass das Fass ohne die daran montierte Kohlendioxidpatrone bei unvollständiger
Entleerung bis zum vollständigen Verbrauch im Kühlschrank gelagert werden kann. Nachteilig
hieran ist, dass beim weiteren Aufbrauchen des Fassinhalts eine frische Gaspatrone
beschafft und mit apparativem Aufwand angebracht werden muss.
[0005] Ferner offenbart die
DE 697 18 763 T2 von Suntory Ltd. eine eisgekühlte Zapfanlage, aus welcher Bier aus einem Bierfass
direkt in einen Krug abgefüllt werden kann, wozu Kohlendioxidgas aus einer Patrone
zugefügt wird. Das Augenmerk dieser Erfindung liegt darauf, eine Eiskühlung bereit
zu stellen, was mittels der nachteilig Raum einnehmenden, komplexen offenbarten Erfindung
erfolgt.
[0006] Eine weitere Vorrichtung zum Bereitstellen eines mit Kohlensäure versetzten Getränks
wird in der
DE 2 323 345 von Morgan et. al beschrieben, die einen Vorratsbehälter für das Getränk bereit stellt, der mit einem
zum Zapfhahn führenden Rohr ausgestattet ist, wobei ein Ultraschallgenerator an das
Rohr gekoppelt ist, so dass beim Zapfen eine feste Schaumstruktur erhalten wird.
OFFENBARUNG
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, eine verbesserte Vorrichtung zur Druckbereitstellung in getränkehaltigen
Gefäßen und ein Verfahren zum Betreiben derselben zur Verfügung zu stellen. Diese
Aufgabe wird durch einen Druckaufsatz mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 13 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden durch die Unteransprüche beschrieben.
[0008] Ein erstes Ausführungsbeispiel bezieht sich auf einen Druckaufsatz, der auf getränkehaltige
Gefäße aufgesetzt werden kann, um das Getränk mit Gas zu beaufschlagen, das durch
eine vorteilhaft Platz sparend in den Druckaufsatz integrierte Gaspatrone bereit gestellt
wird. Die Gaspatrone steht über eine Ventilanordnung und einen Degen mit dem Inhalt
des Gefäßes in Kontakt. Um das Gas aus der Patrone in das Gefäß strömen zu lassen,
wird diese mittels einer Hebelanordnung gegen einen Dorn geschoben, der eine Öffnung
in der Gaspatrone, respektive in einer im Patronenhals vorliegenden Verschlussvorrichtung
bereitstellt. Der Dorn selbst ist an einem Schlitten angeordnet, der über eine Bohrung
zur Leitung des Gases verfügt. Das Gas kann über eine nach Bedarf betätigbare Ventilanordnung
durch die Bohrung in ein Kanalsystem fließen, welches sich bis in den Degen erstreckt,
und kann somit in das Getränk strömen. Der Gasfluss durch das Kanalsystem wird durch
einen Kipphebel ermöglicht, der in operativer Verbindung mit einem Kolben steht, so
dass bei entsprechender Stellung des Kipphebels das Gas über die Bohrung zunächst
in einen ersten Kanal, von dort in einen von einem Kolben umgebenen Raum und weiter
in einen zweiten Kanal strömen kann. Die Betätigung des Kolbens durch den Kipphebel
bewirkt, dass das Gas aus dem Kolbenraum in den Kanal gedrückt wird, der in den Degen
mündet.
[0009] Die Raumtiefe des erfindungsgemäßen Druckaufsatzes wird im Wesentlichen durch die
Größe der Gaspatrone bestimmt, die in dem Druckaufsatz angeordnet werden kann. Der
Kipphebel ist besonders vorteilhaft derart Raum sparend angeordnet, dass die Überführung
des Gases von einem ersten Niveau, auf welchem sich der Patronenhals befindet, aus
dem das Gas in die Bohrung austritt, auf ein zweites Niveau ermöglicht wird, von welchem
aus das Gas druckkontrolliert in das Gefäß überführt wird. Die geschickte Anordnung
des Kipphebels zwischen den beiden Niveaus erlaubt, dass sich vorteilhaft unter geringem
konstruktivem Aufwand Raum sparend eine Gaspatrone derart auf einem Gefäß aufsetzen
lässt, dass dieses zum gewünschten Zeitpunkt mit Gas beaufschlagt werden kann, dabei
kann das Getränk, wenn es nicht vollständig aufgebraucht wird, mit Gefäß- und Druckaufsatz
weiter gelagert werden.
[0010] Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich vorteilhaft auf die Ausführung des
Gefäßes als Dose oder auch als Fass, insbesondere als Bierfass, wie es als Kleingebinde
bekannt ist. Geschickt lassen sich Dosen oder Fässer stapeln und auch in Haushaltskühlschränken
mitsamt dem Druckaufsatz lagern, auch angebrochene Fässer oder Dosen können weiter
gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren.
[0011] Ferner beziehen sich Ausführungsbeispiele auf die vorteilhafte Anordnung des Hebels,
mit welchem die erfindungsgemäße Ventilanordnung in dem Druckaufsatz betätigt werden
kann.
[0012] Schließlich beziehen sich Ausführungsbeispiele auf die Bereitstellung von Sicherheitsvorkehrungen
durch Überdruck- und Rückschlagventile.
[0013] Darüber hinaus sind Ausführungsbeispiele auf das Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen
Druckaufsatzes bezogen, das demonstriert, wie auf einfache und geschickte Weise ein
Getränk in einem entsprechenden Gefäß mit Gas beaufschlagt werden kann, um das Getränk
qualitativ zu verbessern und gegebenenfalls die Entnahme aus dem Gefäß zu erleichtern.
[0014] Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug
auf die begleitenden Figuren dargelegt.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0015] Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung.
Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im wesentlichen gleich oder ähnlich sind,
können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich schematische
Darstellungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigt:
[0016] Fig. 1 einen Aufriss des erfindungsgemäßen Druckaufsatzes von oben,
[0017] Fig. 2 einen Seitenaufriss des erfindungsgemäßen Druckaufsatzes mit eingelegter Kohlendioxidpatrone,
[0018] Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Druckaufsatzes von unten,
[0019] Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Druckaufsatzes von oben.
BESCHREIBUNG
[0020] Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung dient grundsätzlich dazu, auf Gefäße aufgesetzt
zu werden, die zur Lagerung und zum Transport bis hin zur Bereitstellung kohlensäurehaltiger
Getränke geeignet sind. Besonders geeignet sind als solche Gefäße Fässer oder Dosen,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Solche Fässer oder Dosen können aufgestellt
werden, und können im stehenden Zustand an ihrer oberen Deckelfläche eine Öffnung
aufweisen, die nur temporär verschlossen ist. Eine solche Öffnung kann mit einer Membran,
einem Stopfen, einem Dreh- oder sonstigen Verschluss verschlossen sein, und zu dem
Zeitpunkt geöffnet werden, wenn der Degen, der abhängig von seiner Länge auch als
Kurzdegen bezeichnet wird, eingeführt werden soll.
[0021] Generell kann das zur Druckbeaufschlagung verwendete Gas jedes Lebensmittelgas sein,
insbesondere Kohlendioxid, mit dem kohlensäurehaltige Getränke wie Bier unter Druck
gesetzt werden, oder auch Sauerstoff, mit dem Getränke beaufschlagt werden können,
die einen besonders hohen Sauerstoffgehalt aufweisen sollen. Solche Getränke sind
insbesondere aus dem Fitnesssektor bekannt.
[0022] Der Fokus der vorliegenden Erfindung ist auf Kleingebindefässer mit einem Fassungsvermögen
von etwa 5 - 10 I gerichtet, insbesondere auf solche, die Bier enthalten, da diese
Kleingebindefässer zur Entleerung mit Kohlendioxid versorgt werden müssen, damit das
Getränk entsprechend frisch und mit angenehmer Schaumkrone in ein Trinkgefäß gezapft
und präsentiert werden kann.
[0023] Fässer, die geeignet sind, mit dem erfindungsgemäßen Druckaufsatz versehen zu werden,
sind unter anderem in der
WO 00/07927 von Grittmann beschrieben.
[0024] Wird der erfindungsgemäße Druckaufsatz auf einem entsprechenden Kleingebindefass
für Bier mit integrierter Zapfanlage angeordnet, so kann durch Betätigen des Mechanismus
Kohlendioxid aus einer in dem Druckaufsatz integrierten Patrone in das Fass überführt
werden, wo sich mit dem Getränk beziehungsweise in dem Getränk Kohlensäure bildet.
Der auf diese Weise bereitgestellte Druck unterstützt die Überführung des Getränks
aus der am Fass angeordneten oder ggf. entsprechend am Fass anbringbaren Zapfvorrichtung,
so dass das mit frischem Kohlendioxid versorgte Getränk frisch sprudelnd zum Verzehr
bereitgestellt werden kann. Der erfindungsgemäße Druckaufsatz mit integrierter Kohlendioxidpatrone
ist insofern besonders vorteilhaft für die Anwendung des Bierzapfens, da das Bier
durch die
in situ entstehende Kohlensäure eine Schaumkrone und frischen Geschmack erhält.
[0025] Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Druckaufsatz, der einen Degen 2, besser ersichtlich
aus Fig. 2, aufweist. Der Degen 2 steht über eine Ventilanordnung mit einer Kohlendioxidpatrone
3 in Verbindung.
[0026] Grundsätzlich wird unter einem Degen vorliegend ein Rohr verstanden, das im Wesentlichen
senkrecht zu der Vorrichtungsebene, in der die Gasflasche liegt, angeordnet ist. Der
Degen kann fest an dem Druckaufsatz angeordnet sein, in anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen
kann der Degen auch als lose Komponente aufgesteckt werden. Ferner ist der Degen geeignet,
durch eine entsprechend in einem Fass vorgesehene Öffnung in das Fass eingeführt zu
werden. Der Degen kann entsprechend mehr oder weniger tief in das Fass ragen, in welchem
er entsprechend der Ausführungsform des Fasses von einem mit einem Zapfhahn verbundenen
Steigrohr umfasst werden kann. Selbstverständlich kann in anderen Ausführungsformen
der Degen umgekehrt auch das Steigrohr dicht umgeben.
[0027] Aus
Fig. 1 wird deutlich, dass die Gaspatrone 3, die eine Kohlendioxidpatrone zur Bereitstellung
von Kohlendioxid zur Reaktion mit H
2O für die Bildung von Kohlensäure sein kann, durch eine Hebelanordnung 4, die von
der Außenseite des Druckaufsatzes zugänglich und betätigbar ist, gegen einen auf der
Innenseite des Druckaufsatzes angeordneten Dorn 5 derart verschiebbar ist, dass der
Dorn die Patrone 3 öffnet. Der Dorn 5 ist an einem Schlitten 6 angeordnet, welcher
in einer Ausnehmung liegt und in dieser gegen einen Stempel 8 verschiebbar ist. Der
verschiebbare Schlitten 6 wird insofern als Folge der Betätigung des Hebels 4 gegen
einen Stempel 8 bewegt, der gegen ein Dichtungselement, das vorliegend eine Gummischeibe
9 ist, angelegt wird. Das Dichtelement ist an einem Ende des Stempels 8, das dem Dorn
5 zugewandt ist, angeordnet. Es kann außer aus Gummi auch aus einem anderen geeigneten
Material wie Teflon oder Kunststoff bestehen. Ferner kann seine Form außer der Scheibenform
auch andere geeignete geometrische Formen wie etwa eine Ringform oder Zylinderform
annehmen.
[0028] Der Stempel 8 ist verschiebbar in einer Lagerschale 10 gelagert und steht in operativer
Verbindung mit einem ersten Ende eines Kipphebels 11. Der Kipphebel ist so angeordnet,
dass das Gas, das aus dem durchstochenen Patronenhals strömt, von seinem höher gelegenen
Niveau unter Druckkontrolle auf das niedriger gelegene Niveau überführt wird, auf
dem sich der Degen befindet: Dazu strömt das Gas, nachdem der Stempel 8 durch die
Hebelbewegung der Hebelanordnung 4 vorgeschoben wurde, durch die Bohrung 12, die im
Schlitten entlang einer sich durch den Schlitten erstreckenden Achse A-A angeordnet
ist, bis in den ersten Kanal 14, der in dem Brückenteil 13 liegt. Das Brückenteil
ist so angeordnet, dass der erste Kanal 14 und die Bohrung 12 näherungsweise im rechten
Winkel zueinander angeordnet sind. Der Gasdruck ist zu diesem Zeitpunkt durch die
entsprechende Änderung der durchströmten Volumina erheblich gemindert.
[0029] Diese räumliche Anordnung des ersten Kanals 14 zur Bohrung 12, die eine fluidische
Verbindung zwischen einem Kolben 16 und der Bohrung 12 herstellt, ist nicht zwingend:
Die fluidische Verbindung kann auch in einer anderen geometrischen Anordnung realisiert
werden, unter Beibehalt der erwünschten Druckminderung.
[0030] Der Kolben 16 liegt gegen ein zweites Ende des in dem Druckaufsatz 1 kippbar abgestützten
Kipphebels 11 an, dessen erstes Ende in Kontakt mit dem Stempel 8 steht, so dass nach
Kippen des Kipphebels 11 durch die Stempelbewegung das zweite Endes des Kipphebels
11 mit dem Kolben 16, in Kontakt gebracht wird, so dass der von dem Kolben 16 umgebener
Raum 17 über den zweiten Kanal 18 mit dem Degen 2 in fluidische Verbindung tritt.
Das in dem Raum 17 enthaltene Gas fließt über den Degen 2 in das figurativ nicht gezeigte
Gefäß.
[0031] Der besagte Hebel 11 liegt derart an der Innenseite des Randes 1" der Haube 1' an,
die die einzelnen Komponenten des Druckaufsatzes unter sich vereinigt, dass der Hebel
kippen kann; er weist hierzu eine Ausrundung 19 auf, die, wie in Fig. 1 und 2 offenbar
wird, an einer Anlagefläche 19' des Haubenrandes 1" eine Abstützung bereit stellt.
Der Haubenrand 1" ist daher an seiner Außenseite durch Längsrippen 28 versteift. Selbstverständlich
können auch andere Muster oder Formen eine Aussteifung des Haubenrandes 1" bereitstellen.
Wenn die Ausrundung 19 des Hebels 11 exzentrisch angeordnet ist, wird eine kleinere
Stempelbewegung bewirkt.
[0032] Wie in Figs. 1 und 2 deutlich wird, kann der erfindungsgemäße Stempel 8 eine Auswölbung
aufweisen, die mit einer entsprechenden in dem Hebel 11 vorliegenden Ausnehmung korrespondiert.
[0033] Die zweite Bohrung 14 steht mit der Bodenfläche eines Kolbens 16 in fluidischem Kontakt,
deren Bodenfläche sinnvoll größer ist als die durch die Gummischeibe 9 gebildete Bodenfläche
des Stempels 8, um eine entsprechende Druckminderung herbeizuführen. Durch Betätigung
des Hebels 4 wird somit bewirkt, dass der Dorn 5 einen Zugang in die im Druckaufsatz
angeordnete Gaspatrone öffnet, dass das durch die Bohrung 12 strömende Gas weiter
durch den ersten Kanal 14 strömt, von wo es in einen zweiten Kanal 18 gelangt, ehe
es durch den Degen 2 in das Fass strömt.
[0034] Aus
Fig 3 wird ersichtlich, dass der Druckaufsatz 1, der eine Haube 1' mit einem Haubenrand
1" sein kann, so angeorndet ist, dass die Ventilanordnung in der Haube befestigt ist,
während die Gaspatrone lösbar in einer Ausnehmung 26 in der Haube 1' festgelegt und
vorteilhaft leicht ausgetauscht werden kann. Sie kann an einem verschiebbaren Fußlager
22 -
siehe Fig. 2 - abgestützt sein, das mit der Hebelanordnung 4 über ein Gelenk 23 verbunden ist.
Damit wird sie stabil und transportsicher gelagert.
[0035] Die beschriebene Hebelanordnung ist vorteilhaft an der Außenseite der Haube 1' angeordnet,
wie in Fig. 4 gezeigt; der Hebel kann einfach durch eine in die Haube 1' eingelassene
Lasche 24 realisiert werden, die herunterdrückbar ist. Zur zusätzlichen Sicherung
gegen ungewolltes Herunterdrücken kann ein Steg 25, der quer über der Lasche 24 liegt,
vorgesehen sein. Dieser kann direkt an das Haubenmaterial angeschnitten sein. Vorteilhaft
ist er gerade so beschaffen, das er bei gewolltem Herunterdrücken der Lasche 24 abreißt.
[0036] Um sicher zu stellen, dass etwa bei erhöhten Umgebungstemperaturen oder anderen Bedingungen
sich indem Faß oder der Dose kein Überdruck aufbaut, der unerwünscht hoch wird, kann,
wie in Fig. 1 gezeigt wird, das Brückenteil 13 ein Überdruckventil 27 aufweisen, das
an einem dem Dichtelement abgewandten Ende des Brückenteil 13 angeordnet sein kann.
Das Überdruckventil 27 öffnet sich vorteilhaft bei einem Überdruck ab 2 bar.
[0037] Außerdem kann der Druckaufsatz im Degen 2 ein Rückschlagventil 20 haben, wie in Fig.
2 gezeigt.
[0038] Um den Druckaufsatz leicht auf dem Gefäß oder der Dose anzubringen, ist der Haubenrand
1" so beschaffen, das er mit dem oberen Rand des Fasses oder der Dose in Eingriff
gebracht werden kann, etwa durch eine einfache Rastvorrichtung. Dazu kann der Haubenrand
1" voneinander abgewandte Ausnehmungen 21 aufweisen, die als Federn wirken.
[0039] Die Betätigung des Druckaufsatzes zur Druckbeaufschlagung von Gefäßen, die Getränke
enthalten, kann also erfolgen, indem die Hebelanordnung 4 betätigt wird, wodurch die
Gaspatrone gegen den Dorn 5, der an einem Schlitten 6 angeordnet ist, verschoben wird.
Dabei strömt das Gas in eine in dem Schlitten vorliegende Bohrung 12 aus. Der Schlitten
6, der in einer Ausnehmung liegt, wird gegen einen Stempel 8 verschoben, wodurch Gas
in einen in dem Brückenteil vorliegenden ersten Kanal 14 und weiter in einen von dem
Kolben umgebenen Raum 17 strömt. Hierdurch erfolgt Schieben des Stempels 8, der in
der Lagerschale 10 gelagert ist, und der Stempel 8 wird mit einem ersten Ende des
Kipphebels 11 in Verbindung gebracht, wodurch der Kipphebel 11 kippt.
[0040] Das zweite Ende des Kipphebels 11 wird in Kontakt gebracht mit dem Kolben 16, so
dass der von dem Kolben 16 umgebener Raum 17 über den zweiten Kanal 18 mit dem Degen
2 in fluidischer Verbindung gebracht wird und das in dem Raum 17 enthaltene Gas über
den Degen 2 unter Druckminderung in das Gefäß strömt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0041]
1 |
Druckaufsatz |
1' |
Haube |
1" |
Haubenrand |
2 |
Degen |
3 |
Kohlendioxidpatrone |
4 |
Hebelanordnung |
5 |
Dorn |
6 |
Schlitten |
8 |
Stempel |
9 |
Gummischeibe |
10 |
Lagerschale |
11 |
Kipphebel |
12 |
Erste Bohrung |
13 |
Brückenteil |
14 |
Erster Kanal |
16 |
Kolben |
17 |
Raum |
18 |
Zweiter Kanal |
19 |
Ausrundung |
19' |
Anlagefläche |
20 |
Rückschlagventil |
21 |
Ausnehmungen |
22 |
Fußlager |
23 |
Gelenk |
24 |
Lasche |
25 |
Steg |
26 |
Ausnehmung für Gaspatrone |
27 |
Überdruckventil |
28 |
Rippen |
1. Druckaufsatz (1), der geeignet ist, auf getränkehaltigen Gefäßen zur Druckbeaufschlagung
aufgesetzt zu werden, wobei der Druckaufsatz (1) umfasst:
- einen Degen (2), der über eine Ventilanordnung mit einer Gaspatrone in operativer
Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gaspatrone eine Kohlendioxidpatrone (3) oder eine Sauerstoffpatrone ist und
durch eine Hebelanordnung (4) gegen einen Dorn (5) verschiebbar angeordnet ist,
- der Dorn (5) an einem Schlitten (6) angeordnet ist, der gegen einen Stempel (8)
verschiebbar in einer Ausnehmung liegt,
- ein Dichtelement an einem dem Dorn (5) zugewandten Ende des Stempels (8) angeordnet
ist,
- der Stempel (8) verschiebbar in einer Lagerschale (10) gelagert ist, und in operativer
Verbindung mit einem ersten Ende eines Kipphebels (11) steht,
- der Schlitten (6) eine Bohrung (12) entlang einer sich durch den Schlitten erstreckenden
Achse (A-A) aufweist,
- ein Brückenteil (13) mit einem ersten Kanal (14) eine fluidische Verbindung zwischen
einem Kolben (16) und der Bohrung (12) bereit stellt,
- der Kolben (16) gegen ein zweites Ende des in dem Druckaufsatz (1) kippbar abgestützten
Kipphebels (11) anliegt,
wobei ein von dem Kolben (16) umgebener Raum (17) über einen zweiten Kanal (18) mit
dem Degen (2) in fluidischer Verbindung steht.
2. Druckaufsatz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufsatz (1) eine Haube (1') mit einem Haubenrand (1"), insbesondere mit
einem Haubenrand (1 "), der zum Eingriff mit dem oberen Rand des Fasses oder der Dose
ausgebildet ist, aufweist, und wobei die Ventilanordnung in der Haube (1') befestigt
ist und die Hebelanordnung (4) an einer Außenseite der Haube (1') angeordnet ist,
und zumindest die Gaspatrone lösbar in einer Ausnehmung (26) in der Haube (1') festgelegt
ist.
3. Druckaufsatz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenfläche des Kolbens (16) größer ist als eine durch das Dichtelement bereit
gestellte Bodenfläche des Stempels (8), wobei das Dichtelement scheibenförmig, ringförmig
oder zylinderförmig und aus Gummi, Teflon, einem elastischen Kunststoff oder einem
anderen geeigneten Material gefertigt ist.
4. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brückenteil (13) ein Überdruckventil (27) aufweist, insbesondere ein Überdruckventil
(27), das bei einem Überdruck ab 2 bar öffnet.
5. Druckaufsatz (1) nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Überdruckventil (27) an einem dem Dichtelement abgewandten Ende des Brückenteil
(13) angeordnet ist.
6. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäß ein Faß oder eine Dose, vorzugsweise mit einem Fassungsvermögen von bis
zu 10 I, stärker bevorzugt mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5 I ist.
7. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausrundung (19) des Kipphebels (11) an einer Anlagefläche (19') des Haubenrandes
(1 ") eine Abstützung, insbesondere eine exzentrisch ausgebildete Abstützung bereitstellt.
8. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Degen (2) ein Rückschlagventil (20) angeordnet ist.
9. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Haubenrand (1 ") voneinander abgewandte Ausnehmungen (21) aufweist, die als Federn
wirken.
10. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaspatrone an einem verschiebbaren Fußlager (22) abgestützt ist, das mit der
Hebelanordnung (4) über ein Gelenk (23) verbunden ist.
11. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelanordnung (4) eine in die Haube (1') eingelassene Lasche (24) aufweist,
insbesondere eine Lasche (24), die zumindest teilweise von einem Steg (25) überdeckt
ist, der geeignet ist, beim Betätigen des Kipphebels (11) abzureißen.
12. Druckaufsatz (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Degen (2) geeignet ist, von einem Steigrohr umfasst zu werden, das mit einem
Zapfhahn verbunden ist.
13. Verfahren zur Druckbeaufschlagung von Gefäßen, die Getränke enthalten, unter Verwendung
eines Druckaufsatzes (1) nach zumindest einem Ansprüche 1 bis 12, wobei ein Degen
(2) über eine Ventilanordnung mit einer Gaspatrone in operativer Verbindung steht,
umfassend:
- Betätigen der Hebelanordnung (4),
- Verschieben der Gaspatrone gegen einen Dorn (5), der an einem Schlitten (6) angeordnet
ist, wobei Gas in eine in dem Schlitten (6) vorliegende Bohrung (12) strömt,
- Verschieben des Schlittens (6), der in einer Ausnehmung liegt, gegen einen Stempel
(8), wodurch Gas in einen in dem Brückenteil (13) vorliegenden Kanal (14) und weiter
in einen von dem Kolben (16) umgebenen Raum (17) strömt, und wodurch
- Schieben des Stempels (8), der in der Lagerschale (10) gelagert ist, erfolgt,
- in Verbindung Bringen des Stempels (8) mit einem ersten Ende des Kipphebels (11),
wodurch der Kipphebel (11) kippt,
- in Kontakt Bringen des zweiten Endes des Kipphebels (11) mit dem Kolben (16), so
dass der von dem Kolben (16) umgebene Raum (17) über den zweiten Kanal (18) mit dem
Degen (2) in fluidischer Verbindung gebracht wird und das in dem Raum (17) enthaltene
Gas über den Degen (2) in das Gefäß strömt.