[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Behandlung mindestens eines
Metallkörpers. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines
derartigen Verfahrens.
[0002] Als Stand der Technik zur thermischen Behandlung von Metallkörpern sind Wärmeöfen
bekannt. Dabei wird der Metallkörper in einem Wärmeofen erwärmt, wobei die thermische
Behandlung erfolgt. Bei derartigen Verfahren lassen sich die gewünschten Parameteränderungen
im Werkstoff nur bedingt steuern und kontrollieren, da die zeitlichen und thermischen
Rahmenbedingungen nicht genau definiert und sicher reproduziert werden können. Dies
kann zu unkontrollierbaren Änderungen der Eigenschaften des Blechwerkstoffs führen.
[0003] Als weiterer Stand der Technik sind die induktive Erwärmung und die Erwärmung durch
Laser bekannt. Beide Verfahren ermöglichen eine lokale thermischen Behandlung an einer
definierten Teilfläche eines Metallkörpers. Aufgrund der schnellen lokalen Erwärmung
des Werkstoffs ergeben sich Nachteile wie ein Verzug des Metallkörpers und damit Maßabweichungen
nach der Erwärmung, eine erschwerte Steuerung und Kontrolle der Temperatur im Erwärmungsfeld
aufgrund verzugsbedingt ungleichmäßigem Abstand zwischen Wärmequelle und Blech, eine
ungleichmäßige Temperaturverteilung auf der Erwärmungszone, die inhomogene Werkstoffeigenschaften
verursacht sowie bei Metallkörpern mit einer Zinkschicht eine partielle oder völlige
Zerstörung der Zinkschicht durch Verdampfung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Vergleich zum Stand der Technik
verbessertes, insbesondere ein verzugsarmes und/oder hinsichtlich der Temperaturkontrolle
verbessertes Verfahren zur thermischen Behandlung von Metallkörpern anzubieten. Ferner
soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angeboten werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 realisiert.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens werden in den Unteransprüchen 2 - 12
realisiert. Für die Vorrichtung wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs
13 gelöst.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur thermischen Behandlung mindestens eines Metallkörpers
wird der mindestens eine Metallkörper in seiner Lage fixiert. Es wird eine erste Kontaktplatte
mit mindestens einem ersten Flächenabschnitt des Metallkörpers in Kontakt gebracht
und eine zweite Kontaktplatte mit mindestens einem zweiten Flächenabschnitt des Metallkörpers
in Kontakt gebracht. Dabei sind die Kontaktplatten flächig im wesentlichen oder vollständig
entsprechend der Kontur der Flächenabschnitte des Metallkörpers ausgebildet und im
Zustand der Kontaktierung mit dem Metallkörper im wesentlichen parallel zueinander
verlaufend angeordnet. Außerdem besitzt mindestens eine Kontaktplatte während der
Kontaktierung des Metallkörpers eine gegenüber dem Metallkörper höhere oder niedrigere
Temperatur.
[0007] Die Temperatur des Metallkörpers gleicht während der Kontaktierung die Temperatur
der Kontaktplatte aus. Dies führt zu einer thermischen Behandlung des Metallkörpers.
Es ist somit sowohl ein Aufheizen als auch ein Abkühlen des Metallkörpers durch Kontaktplatten
möglich. Daneben wird durch die gleichmäßige Temperaturänderung und den Oberflächendruck
durch die Kontaktplatten der temperaturbedingte Verzug minimiert.
[0008] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich eine genau definierte Temperatur
in die Bereiche des Metallkörpers, die mit den Kontaktflächen in Verbindung stehen,
einzubringen. Dadurch können die sich durch die thermische Behandlung einstellenden
Werkstoffeigenschaften sehr exakt und homogen eingestellt werden.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist variabel einsetzbar. Insbesondere können die Temperatur,
die die Kontaktplatte besitzt bzw. auf die der Metallkörper gebracht wird, sowie die
Zeitspanne, für die die Kontaktierung zwischen Kontaktplatten und Metallkörper besteht,
nahezu beliebig gewählt werden. So ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren
variabel an die gewünschten Parameter der thermischen Behandlung sowie an den zu behandelnden
Werkstoff anzupassen. Insbesondere werden dadurch sowohl thermischen Behandlungen
möglich, die zu einer Entfestigung des Werkstoffes führen als auch thermischen Behandlungen,
die zu einer Verfestigung führen.
[0010] Der Kontakt zwischen Metallkörper und Kontaktplatten kann derart ausgebildet sein,
dass sich die Kontaktplatten und der Metallkörper direkt berühren. Es kann allerdings
auch eine Zwischenschicht, wie etwa ein Kontaktmittel, das den Temperaturausgleich
zwischen Kontaktplatte und Metallkörper verbessert, vorhanden sein.
[0011] Es kann sowohl nur ein Metallkörper als auch mehrere Metallkörper gleichzeitig zwischen
den Kontaktplatten erfaßt werden.
[0012] Die mit den Kontaktplatten in Verbindung stehenden Flächenabschnitte können sich
sowohl über weite Teile des Metallkörpers erstrecken bzw. diesen vollkommen bedecken
als auch nur kleine, lokal begrenzte Bereiche des Metallkörpers bilden. Stehen nur
lokal begrenzte Bereiche mit den Kontaktplatten in Verbindung kann dadurch eine lokale
thermische Behandlung des Metallkörpers durchgeführt werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Metallkörper als Blech oder Blechformteil
ausgebildet und der mindestens eine erste Flächenabschnitt befindet sich auf der Blechoberseite
und der mindestens eine zweite Flächenabschnitt befindet sich auf der Blechunterseite.
Ein derartiges Verfahren führt zu einer sehr homogenen Temperaturverteilung über den
gesamten Dickenbereich des Metallkörpers. Dies hat den Vorteil, dass sich durch die
thermische Behandlung sehr definierte Werkstoffeigenschaften einstellen lassen, die
homogen über den gesamten Flächenabschnitt vorliegen.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird als Metallkörper ein zumindest
teilweise mit einer Zinkschicht versehenes Blech oder Blechformteile verwendet. Insbesondere
können hochfeste, verzinkte Bleche und Blechformteile aus dem Karosseriebau eingesetzt
werden. Bei derartigen Metallkörpern mit einer Zinkschicht verhindert der Kontakt
zwischen Metallkörper und Kontaktplatte die Beschädigung bzw. Zerstörung der Zinkschicht.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird ein Metallkörper verwendet,
der in einem späteren Arbeitsschritt umgeformt wird, und der mindestens eine erste
und zweite Flächenabschnitt liegen im oder in der Nähe des später umzuformenden Bereichs.
Dadurch ist es möglich, die thermische Behandlung lokal in dem Bereich durchzuführen,
der die Durchführbarkeit eines Umformprozesses beeinflusst. Es können so durch die
thermische Behandlung lokal Werkstoffeigenschaften erzeugt werden, die den späteren
Umformprozess begünstigen. Insbesondere ist so eine lokale Entfestigung dieses Bereichs
des Metallkörpers möglich.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden die Kontaktplatten auf den Metallkörper
gepresst. Dies hat den Vorteil, dass ein Kontakt zwischen Kontaktplatten und Metallkörper
besonders sicher gewährleistet wird. Darüber hinaus ist dadurch eine Minimierung der
Verzüge besonders wirkungsvoll möglich.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform wird die Temperatur der mindestens einen Kontaktplatte
mit erhöhter oder erniedrigterer Temperatur vor und/oder während der Kontaktierung
des Metallkörpers mit den Kontaktplatten durch eine Temperaturregeleinrichtung geregelt.
So ist es möglich die Temperatur der Kontaktplatte und somit auch die Temperatur des
Metallkörpers während der gesamten thermischen Behandlung zu steuern bzw. zu regeln.
Insbesondere kann eine derartige Regelungseinrichtung sowohl vor der Kontaktierung
die Kontaktplatten vorwärmen, die Kontaktplatten während der Kontaktierung erwärmen,
eine gewünschte Temperatur während der Kontaktierung konstant halten oder auch für
eine kontrollierte Erniedrigung der Temperatur im Verlauf der Kontaktierung sorgen.
Die Regelungseinrichtung kann jedoch auch für eine definierte Kühlung der Kontaktplatten
sorgen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird in einem weiteren Verfahrensschritt, nachdem
die gewünschte Temperatur zur thermischen Behandlung auf den Metallköper aufgebracht
wurde, mindestens eine Kontaktplatte entfernt. Werden alle Kontaktplatten entfernt,
führt dies zu einer freien Angleichung der Temperatur des Metallkörpers an die Umgebungstemperatur.
Wird eine Kontaktplatte entfernt, so führt dies zu einer teilweisen freien Angleichung
der Temperatur des Metallkörpers. In Bereichen des Metallkörpers, die noch mit einer
Kontaktplatte in Verbindung stehen, wird der die Temperatur des Metallkörpers hingegen
durch die Kontaktplatte beeinflusst. Dadurch wird es möglich, die Ausbildung des Temperaturprofils
des Metallkörpers durch das Entfernen einer oder mehrerer Kontaktplatten zu beeinflussen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform sind die ersten Kontaktplatten und/oder die zweiten
Kontaktplatten untereinander mit einem flexiblen Übergangselement verbunden sind.
Dadurch können sich die einzelnen Kontaktplatten flexibel an verschiedene Geometrien
des Grundkörpers anpassen.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Metallkörper in einem ersten
Verfahrensschritt erwärmt und in einem anschließenden Verfahrensschritt mit mindestens
einer Kontaktplatte in Kontakt gebracht. Dabei besitzt die Kontaktplatte eine gegenüber
dem Metallkörper niedrigere Temperatur. Durch die niedrigere Temperatur der Kontaktplatten
wird der Metallkörper nach dem Erwärmen gekühlt. Dabei ist diese Kühlung aufgrund
der Kontaktplatten hinsichtlich der Temperaturkontrolle gut steuerbar.
[0021] Die Erwärmung des Metallkörpers kann dabei durch Kontakt mit Kontaktplatten, die
eine höhere Temperatur als der Metallkörper besitzen, erfolgen. Der Metallkörper kann
jedoch auch ohne Kontakt mit Kontaktplatten erwärmt werden, beispielsweise mit einem
Induktor.
[0022] Wird die Erwärmung des Metallkörpers durch Kontaktplatten erzielt, so können dieselben
Kontaktplatten im anschließenden Verfahrensschritt auch auf eine Temperatur niedriger
als die des Metallkörpers gebracht werden und so zur Kühlung dienen. Es können aber
auch für die Erwärmung andere Kontaktplatten als für die Kühlung eingesetzt werden.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Metallkörper in einem ersten
Verfahrensschritt mit mindestens einer Kontaktplatten in Kontakt gebracht. Dabei besitzt
die Kontaktplatte eine gegenüber dem Metallkörper höhere Temperatur. Durch die höhere
Temperatur der Kontaktplatten wird der Metallkörper erwärmt. Dabei ist diese Erwärmung
aufgrund der Kontaktplatten hinsichtlich der Temperaturkontrolle gut steuerbar. Außerdem
wird aufgrund der Kontaktierung der erwärmungsbedingte Verzug minimiert.
[0024] Dabei wird bevorzugt die mindestens eine Kontaktplatte, die gegenüber dem Metallkörper
eine erhöhte Temperatur besitzt, durch eine Energiequelle auf diese Temperatur erwärmt.
Dies kann beispielsweise induktiv oder konduktiv erfolgen.
[0025] Die Erwärmung kann entweder zeitlich vor der Kontaktierung mit dem Metallkörper oder
während der Kontaktierung erfolgen.
[0026] Es kann sowohl nur eine Kontaktplatte beheizt werden als auch mehrere Kontaktplatten.
[0027] Die Kontaktplatten können auch zeitlich vor der Kontaktierung mit dem Metallkörper
in gegenseitigen Kontakt zueinander gebracht werden. Es kann anschließend eine Kontaktplatte
aufgeheizt werden. Die Wärme überträgt sich anschließend auf die anderen mit dieser
in Kontakt stehenden Kontaktplatten. Anschließend können die Kontaktplatten voneinander
getrennt werden und in Kontakt mit dem Metallkörper gebracht werden.
[0028] Die Kontaktplatten können sowohl alle aus dem gleichen Werkstoff als auch aus unterschiedlichen
Werkstoffen hergestellt sein. Vorzugsweise bestehen Kontaktplatten, die erwärmt werden,
aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise aus Stahl.
[0029] Kontaktplatten, die nicht erwärmt werden, können bevorzugt sowohl aus metallischen
als auch nicht-metallischen Werkstoffen hergestellt werden. In besonders vorteilhafter
Weise werden Kontaktplatten, die nicht erwärmt werden, aus einem Isolationsmaterial
hergestellt. Dies hat den Vorteil, dass der Wärmeverlust verringert wird.
[0030] Die Kontaktplatten können eine Isolationsschicht aufweisen. Auch dadurch kann der
Wärmeverlust verringert werden.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform wird insbesondere in einem weiteren Verfahrensschritt
mindestens eine Kontaktplatte gekühlt. Durch die aktive Kühlung der Kontaktplatten
kann die Temperatur des Metallkörpers exakt gesteuert werden. Insbesondere kann dadurch
die Abkühlgeschwindigkeit des Metallkörpers genau eingestellt werden. So ist beispielsweise
eine Verfestigung des Werkstoffes im Bereich der gekühlten Kontaktplatten möglich.
[0032] Die gekühlten Kontaktplatten können auch Kühlkanäle aufweisen. Dies ermöglicht die
Durchleitung von flüssigen oder gasförmigen Kühlmitteln durch die Kontaktplatten,
was zu einer besonders exakten Kühlung führt.
[0033] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist derart ausgebildet, dass sie zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der das Verfahren betreffenden Ansprüche
geeignet ist.
[0034] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren weiter
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 3a
- eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Verfahrensschrittes zu einer Temperierung
der Kontaktplatten,
- Fig. 3b
- eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Verfahrensschrittes zu einer Anwendung
der Kontaktplatten,
- Fig. 3c
- eine schematische Schnittdarstellung eines dritten Verfahrensschrittes zu einer Anwendung
der Kontaktplatten,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Verfahrensschrittes des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
- Fig. 6
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens
- Fig. 7
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens
- Fig. 8
- eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens
[0035] Fig. 1 zeigt in schematischer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Der Metallkörper 1 ist durch das Verschieben der ersten Kontaktplatte
2 in Richtung 4 mit dieser in Kontakt gebracht worden. Ein erster Flächenabschnitt
6 des Metallkörpers 1 steht mit der ersten Kontaktplatte 2 in Verbindung.
[0036] Außerdem ist der Metallkörper 1 mit der zweiten Kontaktplatte 3 in Kontakt gebracht
worden. Ein zweiter Flächenabschnitt 7 steht mit der zweiten Kontaktplatte 3 in Verbindung.
[0037] Dabei sind die Kontaktplatten 2,3 flächig entsprechend der Kontur der Flächenabschnitte
6,7 des Metallkörpers 1 ausgebildet und im Zustand der Kontaktierung mit dem Metallkörper
1 parallel zueinander verlaufend angeordnet.
[0038] Zur Kontaktierung der Kontaktplatten 2,3 mit dem Metallkörper 1 kann entweder nur
eine Kontaktplatte oder mehrere Kontaktplatten verschiebbar sein.
[0039] Die Kontaktierung kann derart gestaltet sein, dass die erste Kontaktplatte 2 und
die zweite Kontaktplatte 3 simultan mit dem Metallkörper 1 in Kontakt gebracht werden.
Es kann aber auch zunächst eine Kontaktplatte 2 mit dem Metallkörper 1 in Kontakt
gebracht werden und erst zeitlich später eine zweite Kontaktplatte 3 hinzukommen.
[0040] Die zweite Kontaktplatte 3 wird bzw. wurde durch eine Energiequelle 5 auf eine gegenüber
dem Metallkörper 1 erhöhte oder erniedrigte Temperatur gebracht. Unter Energiequelle
5 wird im weiteren jede Einrichtung verstanden, die zur Kühlung oder Erwärmung von
Gegenständen eingesetzt werden kann.
[0041] Die Kontaktplatten 2,3 sind dabei parallel zueinander verlaufend angeordnet. Die
zweite Kontaktplatte 3 weist eine Isolationsschicht 8 auf. Durch diese Isolationsschicht
8 kann der Wärme- bzw. Kühlverlust verringert werden.
[0042] Während der Kontaktierung der Kontaktplatten 2,3 mit dem Metallkörper 1 kann die
Temperatur des Metallkörpers 1 konstant gehalten werden. Es ist jedoch auch möglich
die Temperatur des Metallkörpers im Verlauf der Kontaktierung durch die definierte
Änderung der Temperaturen der Kontaktplatten zu variieren. Somit ist eine sehr variable
Anpassung des Temperatur-Zeit-Verlaufs möglich.
[0043] Der Temperaturverlauf entlang einer Kontaktplatte 2,3 kann derart ausgebildet sein,
dass sich über die gesamte Kontaktplatte 2,3 eine nahezu konstante Temperatur einstellt.
Die Kontaktplatte 2,3 kann jedoch auch derart erwärmt oder gekühlt werden, dass sich
innerhalb der Kontaktplatte 2,3 Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturen bilden.
Somit wird es möglich in unterschiedlichen Bereichen des Metallkörpers 1 unterschiedliche
Temperatur-ZeitVerläufe zu verwirklichen und damit eine selektive und individuell
an den Anwendungszweck angepaßte Temperaturbeaufschlagung einzelner Teilbereiche der
Flächenabschnitte 6 und 7 des Metallkörpers zu erzielen.
[0044] Der mit den Kontaktplatten 2,3 in Kontakt gebrachten erste Flächenabschnitt 6 und
zweite Flächenabschnitt 7 des Metallkörpers 1 können die gleiche Größe besitzen. Sie
können jedoch auch unterschiedliche Größen besitzen (nicht abgebildet).
[0045] Am Metallkörper 1 kann ein Sensorelement 9 angebracht sein. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Sensorelement 9 um ein Temperatursensorelement. Dies ermöglicht die
Messung der Temperatur des Metallkörpers. Die auf diese Weise gemessene Temperatur
kann beispielsweise als Eingangsgröße für eine Temperaturregeleinrichtung dienen,
die den Temperatur-Zeit-Verlauf der thermischen Behandlung steuert bzw. regelt.
[0046] Das Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass gleichzeitig mehrere Metallkörper
gleichzeitig im Kontakt mit mindestens einer ersten und/oder einer mindestens einer
zweiten Kontaktplatte in Kontakt gebracht werden.
[0047] Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der Metallkörper 1 wurde durch Verschieben der ersten
Kontaktplatte 2 mit dieser sowie einer zweiten Kontaktplatte 3 in Kontakt gebracht.
Dabei sind die Kontaktplatten parallel zueinander verlaufend angeordnet. Die erste
Kontaktplatte 2 wird bzw. wurde durch eine Energiequelle 5 auf eine gegenüber dem
Metallkörper erhöhte oder erniedrigte Temperatur gebracht. Die zweite Kontaktplatte
3 wird bzw. wurde durch eine weitere Energiequelle 5 auf eine gegenüber dem Metallkörper
erhöhte oder erniedrigte Temperatur gebracht. Dabei können die erste Kontaktplatte
2 und die zweite Kontaktplatte 3 durch die Energiequellen sowohl auf die gleiche Temperatur
als auch auf unterschiedliche Temperaturen gebracht werden.
[0048] Fig. 3a zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Verfahrensschrittes
zu einer Temperierung der Kontaktplatten. Die erste Kontaktplatte 2 und zweite Kontaktplatte
3 werden zeitlich vor der Kontaktierung mit dem Metallkörper in gegenseitigen Kontakt
zueinander gebracht. Anschließend wird die zweite Kontaktplatte 3 durch die Energiequelle
5 aufgeheizt oder gekühlt. Die Temperatur überträgt sich anschließend auf die mit
der zweiten Kontaktplatte 3 in Kontakt stehenden ersten Kontaktplatte 2.
[0049] Fig. 3b zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Verfahrensschrittes
zu einer Anwendung der Kontaktplatten, der sich an den in Fig. 3a dargestellten Verfahrensschritt
anschließt. Die erste Kontaktplatte 2 und die zweite Kontaktplatte 3 werden voneinander
getrennt. Der Metallkörper 1 wird zwischen die getrennten Kontaktplatten eingeführt.
[0050] Fig. 3c zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines dritten Verfahrensschrittes
zu einer Anwendung der Kontaktplatten, der sich an den in Fig. 3b dargestellten Verfahrensschritt
anschließt. Die erste Kontaktplatte 2 und die zweite Kontaktplatte 3 wurden mit dem
Metallkörper 1 in Kontakt gebracht. Dabei besitzen sowohl die erste Kontaktplatte
2 als auch die zweite Kontaktplatte 2 eine gegenüber dem Metallkörper 1 erhöhte bzw.
erniedrigte Temperatur.
[0051] Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wurde der Metallkörper 1 mit einer ersten
Kontaktplatte 2 und einer zweiten Kontaktplatte 3 in Kontakt gebracht. Dabei steht
die erste Kontaktplatte 2 mit mehreren ersten Flächenabschnitten 6 des Metallkörpers
1 in Kontakt. Die zweite Kontaktplatte 3 steht mit mehreren zweiten Flächenabschnitten
7 des Metallkörpers 1 in Kontakt. Die Kontaktplatten sind flächig entsprechend der
Kontur der Flächenabschnitte des Metallkörpers ausgebildet und im Zustand der Kontaktierung
mit dem Metallkörper im wesentlichen parallel zueinander verlaufend, d.h. sie verlaufen
mit einem konstanten Abstand zueinander, angeordnet.
[0052] Soll der Metallkörper einer Abkühlbehandlung unterzogen werden, können die erste
Kontaktplatte 2 und dritte Kontaktplatte 3 derart ausgebildet sein, dass sie gekühlt
werden können. Dadurch kann der Metallkörper im Verlauf der thermischen Behandlung
exakt abgekühlt werden.
[0053] Diese Abkühlung kann dabei so ausgeführt werden, dass beispielsweise eine Verfestigung
des Werkstoffes eintritt. Vorzugsweise können in der erste Kontaktplatte 2 und/oder
in der zweiten Kontaktplatte 3 Kühlkanäle (nicht dargestellt) vorhanden sein. Durch
diese Kühlkanäle kann flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel eingeleitet werden.
[0054] Ist während der thermischen Behandlung sowohl eine Aufheiz- als auch eine Abkühlbehandlung
vorgesehen, können für beide Teilbehandlungen die gleichen Kontaktplatten 2,3 verwendet
werden. Die Abkühlung kann jedoch auch durch Kontaktelemente erfolgen, die sich von
den Kontaktplatte 2,3 zur Erwärmung unterscheiden.
[0055] Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren Verfahrensschrittes
des erfindungsgemäßen Verfahrens, in dem, nachdem die gewünschte Temperatur zur thermischen
Behandlung auf den Metallköper aufgebracht wurde, mindestens eine Kontaktplatte entfernt
wurde. Der Metallkörper 1 steht nur noch mit einer ersten Kontaktplatte 2 in Kontakt.
Dadurch wird es möglich, die Ausbildung des Temperaturverlaufs des Metallkörpers 1
zu beeinflussen.
[0056] Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wurden ersten Kontaktplatten 2 und mehrere
zweiten Kontaktplatte 3 mit einem Metallkörper 1 in Kontakt gebracht. Jeweils ein
Kontaktplatten-Paar aus einer ersten Kontaktplatte 2 und einer zweiten Kontaktplatte
3 sind dabei parallel zueinander verlaufend angeordnet. Die einzelnen Kontaktplatten-Paare
sind durch flexible Übergangselemente 10 miteinander verbunden. Dadurch wird eine
besonders flexible Kontaktierung der Kontaktplatten 2, 3 mit dem Metallkörper 1 erreicht.
Durch die flexiblen Übergangselemente 10 ist es möglich die Kontaktplatten 2,3 leicht
an verschieden geformte Metallkörper 1 anzupassen.
[0057] Fig. 7 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wurden ersten Kontaktplatten 2 und mehrere
zweiten Kontaktplatte 3 mit einem Metallkörper 1 in Kontakt gebracht. Jeweils ein
Kontaktplatten-Paar aus einer ersten Kontaktplatte 2 und einer zweiten Kontaktplatte
3 sind dabei parallel zueinander verlaufend angeordnet.
[0058] Fig. 8 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wurden ersten Kontaktplatten 2 und mehrere
zweiten Kontaktplatte 3 mit einem Metallkörper 1 in Kontakt gebracht. Die Kontaktplatten
2,3 können dabei sowohl derart angeordnet sein, dass die zu einem Kontaktplatten-Paar
gehörenden Kontaktplatten 2,3 die gleiche Größe aufweisen. Sie können allerdings auch
unterschiedliche Größen aufweisen. Auch kann jede Kontaktplatte 2,3 nur eine Fläche
aufweisen, die mit dem Metallkörper 1 in Kontakt tritt. Es können jedoch auch mehrere
Flächen einer Kontaktplatte 2,3 mit dem Metallkörper 1 in Kontakt treten.
BEZUGSZEICHEN
[0059]
- 1
- Metallkörper
- 2
- Erste Kontaktplatte
- 3
- Zweite Kontaktplatte
- 4
- Richtung
- 5
- Energiequelle
- 6
- Erster Flächenabschnitt
- 7
- Zweiter Flächenabschnitt
- 8
- Isolationsschicht
- 9
- Sensorelement
- 10
- Flexibles Übergangselement
1. Verfahren zur thermischen Behandlung mindestens eines Metallkörpers (1),
wobei
- der Metallkörper (1) in seiner Lage fixiert wird,
- mindestens eine erste Kontaktplatte (2) mit mindestens einem ersten Flächenabschnitt
(6) des Metallkörpers (1) in Kontakt gebracht wird,
- mindestens eine zweite Kontaktplatte (3) mit mindestens einem zweiten Flächenabschnitt
(7) des Metallkörpers (1) in Kontakt gebracht wird,
- die Kontaktplatten (2,3) flächig im wesentlichen oder vollständig entsprechend der
Kontur der Flächenabschnitte (6,7) des Metallkörpers (1) ausgebildet sind und im Zustand
der Kontaktierung mit dem Metallkörper (1) im wesentlichen parallel zueinander verlaufend
angeordnet sind und
- mindestens eine Kontaktplatte (2,3) während der Kontaktierung des Metallkörpers
(1) eine gegenüber dem Metallkörper (1) höhere oder niedrigere Temperatur besitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei
- der Metallkörper (1) ein Blech oder ein Blechformteil ist und
- sich der mindestens eine erste Flächenabschnitt (6) auf der Blechoberseite und der
mindestens eine zweite Flächenabschnitt (7) auf der Blechunterseite befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
wobei das Blech oder Blechformteil zumindest teilweise mit einer Zinkschicht versehen
sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Metallkörper (1) in einem späteren Arbeitsschritt umgeformt wird und der
mindestens eine erste Flächenabschnitt (6) und zweite Flächenabschnitt (7) im oder
in der Nähe des später umzuformenden Bereichs liegen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kontaktplatten (2,3) auf den Metallkörper gepresst werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Temperatur der mindestens einen Kontaktplatte (2,3) mit höherer oder niedrigerer
Temperatur vor und/oder während der Kontaktierung des Metallkörpers (1) mit den Kontaktplatten
(2,3) durch eine Temperaturregeleinrichtung geregelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Temperatur in mindestens einem Teilbereich der mindestens einen Kontaktplatte
(2,3) mit höherer oder niedrigerer Temperatur vor und/oder während der Kontaktierung
des Metallkörpers (1) mit den Kontaktplatten (2,3) durch eine Temperaturregeleinrichtung
geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei in einem weiteren Verfahrensschritt mindestens eine Kontaktplatte (2,3) entfernt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die ersten Kontaktplatten (2) und/oder die zweiten Kontaktplatten (3) untereinander
mit einem flexiblen Übergangselement (10) verbunden sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Metallkörper (1) erwärmt
wird und in einem anschließenden Verfahrensschritt mit mindestens einer Kontaktplatte
(2,3) in Kontakt gebracht wird und wobei die mindestens eine Kontaktplatte (2,3) eine
gegenüber dem Metallkörper (1) niedrigere Temperatur besitzt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Metallkörper (1) in einem
ersten Verfahrensschritt mit mindestens einer Kontaktplatten (2,3) in Kontakt gebracht
wird und die mindestens eine Kontaktplatte (2,3) eine gegenüber dem Metallkörper (1)
höhere Temperatur besitzt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei insbesondere in einem Verfahrensschritt mindestens eine Kontaktplatte (2,3)
gekühlt wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.