[0001] Die Erfindung betrifft einen Streuteller für ein Winterdienst-Streugerät, der um
eine Drehachse rotierend antreibbar ist und auf seiner Oberseite radial verlaufende
Wurfschaufeln aufweist, die den Streuteller zwischen sich in Segmente unterteilen.
[0002] Der Streuteller soll das Streugut möglichst gleichmäßig über die Breite der Fahrbahn
verteilen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist aus der
DE 40 30 795 C1 bekannt, die radial innen liegenden Enden aller Wurfschaufeln auf dem gleichen Radius
und die radial außen liegenden Enden der Wurfschaufeln auf unterschiedlichen Radien
anzuordnen, wobei die Außenkante des Streutellers in radialer Richtung zur Drehachse
mit den außen liegenden Enden der einzelnen Wurfschaufeln bündig abschließt. Durch
die Angleichung der Kontur des Streutellers an die unterschiedlichen Enden der einzelnen
Wurfschaufeln entstehen unterschiedliche Streugutfächer mit unterschiedlichen Wurfweiten
und unterschiedlichen Breiten, sodass sich die ungleichförmigen Streugutverteilungen
innerhalb der Streugutfächer der längeren Wurfschaufeln durch die kleineren Streugutfächer
der kleineren Wurfschaufeln ausgleichen lassen.
[0003] Aus der
DE-U1-201 17 882 ist weiterhin ein Streuteller bekannt, an dessen Oberfläche zum Anpassen an eine
gewünschte Streubereite eine konkave oder konvexe Form einstellbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen anderen Lösungsweg zu finden,
um eine gleichförmige Streugutverteilung über die gewünschte Streubreite zu erzielen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße Streuteller für ein Winterdienst-Streugerät weist eine Streutelleroberfläche
aufweist, die um eine Drehachse rotierend antreibbar ist und sieht auf der Streutelleroberfläche
radial verlaufende Wurfschaufeln vor, die den Streuteller zwischen sich in Segmente
unterteilen, wobei zumindest bei einigen, vorzugsweise bei allen benachbarten Segmenten
zumindest ein Teil der Streutelleroberfläche mit unterschiedlichen Neigungen gegenüber
der Drehachse ausgebildet ist.
[0007] Die unterschiedlich geneigten Segmente bewirken entsprechend unterschiedliche Wurfweiten,
die sich zu einem sehr gleichförmigen Streubild ergänzen.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen einige, vorzugsweise alle
benachbarten Segmente unterschiedliche Größen auf.
[0010] Die Neigungswinkel der Segmente, mit denen zumindest die radial äußeren Bereiche
der Streutelleroberflächen benachbarter Segmente gegenüber einer Senkrechten zur Drehachse
geneigt sind, liegen im Bereich von 0° < β ≤ 30°, vorzugsweise 0° < β ≤ 20°.
[0011] Weiterhin sind wenigstens 50%, vorzugsweise 80 bis 100% der radialen Erstreckung
der Streutelleroberfläche der Segmente gegenüber einem inneren Bereich des Streutellers
geneigt ausgebildet. Die Neigung wird dabei beispielsweise durch Aufkantung der Streutelleroberfläche
gegenüber einem inneren Bereich des Streutellers erreicht. Die Wurfschaufeln sind
bogenförmig oder geradlinig ausgebildet.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Streuteller in seiner Draufsicht kreisförmig
ausgebildet und die radial innen liegenden Enden der Wurfschaufeln sind mit gleichem
radialen Abstand zur Drehachse angeordnet. Auch die radial außen liegenden Enden der
Wurfschaufeln weisen vorzugsweise den gleichen radialen Abstand zur Drehachse auf.
[0013] Die Anordnung der unterschiedlich geneigten Segmente in Umfangsrichtung des Streutellers
ist auf unterschiedliche Arten denkbar. So kann der Streuteller beispielsweise in
mehrere Gruppen mit jeweils wenigstens zwei, vorzugsweise drei bis fünf Wurfschaufeln
unterteilt sein, die jeweils gleich aufgebaut sind, wobei sich innerhalb einer Gruppe
die Neigung der Streutelleroberfläche benachbarter Segmente kontinuierlich vergrößert
oder verkleinert. Es wäre aber auch denkbar, dass - in Umfangsrichtung des Streutellers
gesehen - die Neigung der Streutelleroberfläche benachbarter Segmente abwechselnd
größer und kleiner als die vorhergehende Neigung ausgebildet ist.
[0014] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Streuautomat mit einem Streuteller gemäß der
oben beschriebenen Art, wenigstens einem Vorratsbehälter für Streugut sowie einer
Zuführeinrichtung, um das Streugut vom Vorratsbehälter dem Streuteller zuzuführen.
[0015] Außerdem umfasst die Erfindung ein Winterdienst-Streugerät mit einem derartigen Streuautomat.
[0016] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der
Beschreibung und der Zeichnung näher erläutert.
[0017] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Winterdienst-Streugerätes,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht eines Streutellers gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3A-3D
- verschiedene Schnittdarstellungen benachbarter Segmente,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht eines Streutellers mit Streubild gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Winterdienst-Streugerät 1 weist einen Streuautomat 2 auf,
der im Wesentlichen folgende Bestandteile umfasst: einen ersten Vorratsbehälter 3
für ein erstes Streugut (beispielsweise Salz), einen zweiten Vorratsbehälter 4 für
ein zweites Streugut (beispielsweise Sole), einen Streuteller 5 sowie eine Zuführeinrichtung
6, um das Streugut von den Vorratsbehältern dem Streuteller 5 zuzuführen.
[0019] Anhand der Fig. 2 und Fig. 3A-3D wird im Folgenden der Streuteller 5 näher beschrieben.
Der Streuteller ist um eine Drehachse 7 rotierend antreibbar und weist auf seiner
Streutelleroberfläche radial verlaufende Wurfschaufeln 8 auf, die den Streuteller
zwischen sich in Segmente 9 unterteilen.
[0020] Zumindest die radial äußeren Bereiche 5a der Streutelleroberfläche benachbarter Segmente
weisen unterschiedlichen Neigungen auf. Die Neigungswinkel der Streutelleroberflächen
gegenüber einer Senkrechten zur Drehachse, liegen im Bereich von 0° < β ≤ 30°, vorzugsweise
0° < β ≤ 20°. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die radial äußeren Bereiche
5a der Streutelleroberflächen gegenüber einem inneren Bereich 10 des Streutellers
um die Winkel β
1, β
2, β
3 bzw. β
4 aufgekantet, wobei β
1 < β
2 < β
3 < β
4.
[0021] Die Wurfschaufeln 8 sind hier geradlinig ausgebildet und mit den radial innen liegenden
Enden mit gleichem radialen Abstand von der Drehachse 7 angeordnet. Auch die radial
außen liegenden Enden der Wurfschaufeln 8 sind mit gleichem radialen Abstand zur Drehachse
angeordnet, sodass der Streuteller in der Draufsicht kreisförmig ausgebildet ist.
[0022] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Segmente 9, d.h. der Bereich des
Streutellers zwischen den Wurfschaufeln 8, einen radial inneren Bereich 10 auf, der
im Wesentlichen quer zur Drehachse 7 ausgebildet ist und einen aufgekanteten Bereich.
Wenigstens 50%, vorzugsweise 80 bis 100% der radialen Erstreckung der Segmente sollte
gegenüber dem sich quer zur Drehachse erstreckenden inneren Bereich 10 geneigt ausgebildet
sein.
[0023] Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Streugutverteilung über die Streubreite
sind benachbarte Segmente mit unterschiedlichen Neigungen ausgebildet.
[0024] Der Streuteller kann dabei in mehreren Gruppen von jeweils wenigstens 2, vorzugsweise
3 bis 5 Wurfschaufeln mit zugehörigen Segmenten unterteilt sein.
[0025] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind beispielsweise drei Gruppen mit jeweils
vier Segmenten 9 vorgesehen, wobei die aufeinander folgenden Segmente einer Gruppe
- in Umfangsrichtung gesehen, mit immer größer werdendem Winkel (β
1, β
2, β
3, β
4) aufgekantet sind. Nach dem Segment mit dem Aufkantungswinkel β
4 folgt dann wieder ein Segment mit dem Aufkantungswinkel β
1 und so weiter.
[0026] Anstatt innerhalb einer Gruppe den Aufkantungswinkel in Umfangsrichtung immer größer
werden zu lassen, wäre es aber auch denkbar, abwechselnd den Winkel zu vergrößern
und dann wieder zu verkleinern. So könnte in Umfangsrichtung 11 beispielsweise zunächst
ein Segment mit dem Aufkantungswinkel β
1, dann ein Segment mit dem Aufkantungswinkel β
3, anschließend ein Segment mit dem Aufkantungswinkel β
2 und schließlich ein Segment mit dem Aufkantungswinkel β
4 angeordnet werden. Die beiden darauf folgenden Gruppen mit jeweils vier Segmenten
könnten dann wieder in der gleichen Art und Weise aufgebaut werden. Durch die unterschiedlichen
Neigungen der Streutelleroberflächen benachbarter Segmente ergeben sich für das dort
befindliche Streugut unterschiedliche Radialbeschleunigungen am Ende des Streutellers,
wodurch unterschiedliche Wurfweiten erzielt werden.
[0027] Bei den der Erfindung zugrunde liegenden Versuchen hat sich gezeigt, dass mit einem
derartigen Streuteller eine hervorragende Streugutverteilung über die Streubreite
erreicht werden kann. Damit das Streugut die Wurfschaufeln erst an deren radial äußeren
Enden verlässt, können die Wurfschaufeln 8 in ihrem oberen Bereich schaufelartig umgebogen
sein, wie das aus der Zeichnung hervorgeht.
[0028] In Fig. 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Streutellers 5' dargestellt,
der wiederum auf seiner Streutelleroberfläche radial verlaufende Wurfschaufeln 8'
vorsieht, die den Streuteller zwischen sich in Segmente 9'a, 9'b, 9'c, 9"a, 9"b und
9"c unterteilen.
[0029] Während die einzelnen Segmente beim ersten Ausführungsbeispiel gleichgroß ausgebildet
wurden, weisen die Segmente einer Gruppe beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 unterschiedliche
Größen auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Gruppen mit jeweils drei
Segmenten 9'a, 9'b, 9'c bzw. 9"a, 9"b, 9"c dargestellt.
[0030] Neben der unterschiedlichen Segmentgröße sind auch hier zumindest bei einigen, vorzugsweise
bei allen benachbarten Segmenten ein Teil der Streutelleroberfläche mit unterschiedlichen
Neigungen gegenüber der Drehachse ausgebildet.
[0031] Bei den der Erfindung zugrunde liegende Versuchen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Größe des Segments mit der Stärke der Neigung so korrespondiert, dass das
kleinste Segment 9'a die kleinste Neigung (beispielsweise gemäß Fig. 3a), das mittelgroße
Segment 9'b eine mittlere Neigung (beispielsweise gemäß Fig. 3b) und das große Segment
9'c eine große Neigung (beispielsweise gemäß Fig. 3c) aufweist.
[0032] Bei einer solchen Ausgestaltung ergibt sich das in Fig. 4 dargestellte Streubild,
wobei selbstverständlich in jedem Segment dasselbe Streugut enthalten ist. Lediglich
zur Darstellung des Streubildes wurden für das Streugut in den einzelnen Segmenten
einer Gruppe unterschiedliche Symbole (Quadrat, Dreieck, Kreis) verwendet.
[0033] Anhand des Streubildes lässt es sich erkennen, dass der Winkel der Aufkantung und
die Größe des Segmentes einen unmittelbaren Einfluss auf die erzielbare Streubreite
B haben. Bei einem stärker aufgekanteten Segment verzögert sich der Austrag des Streugutes,
sodass dieses eine stärkere Zentrifugalkraft erfährt und dadurch dann weiter ausgeworfen
werden kann. Durch eine gezielte Abstimmung von Segmentgröße und Neigungswinkel der
Streutelleroberflächen benachbarte Segmente kann eine gezielte Streubreite eingestellt
und dabei ein gleichmäßiges Streubild erzielt werden.
[0034] Für unterschiedliche Streubreiten können daher zweckmäßigerweise unterschiedliche
Streuteller vorgesehen werden.
1. Streuteller (5) für ein Winterdienst-Streugerät (1), der eine Streutelleroberfläche
aufweist, die um eine Drehachse (7) rotierend antreibbar ist und der auf der Streutelleroberfläche
radial verlaufende Wurfschaufeln (8) vorsieht, die den Streuteller zwischen sich in
Segmente (9) unterteilen,
dadurch gekennzeichnet, dass bei zumindest einigen, vorzugsweise bei allen benachbarten Segmenten (9) zumindest
ein Teil der Streutelleroberfläche (5a) mit unterschiedlichen Neigungen gegenüber
der Drehachse ausgebildet sind.
2. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil, vorzugsweise alle benachbarten Segmente (9'a, 9'b, 9'c; 9"a,
9"b, 9"c)unterschiedliche Größen aufweisen.
3. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die radial äußeren Bereiche der Streutelleroberflächen (5a) benachbarter
Segmente (9) mit unterschiedlichen Winkeln (β1, β2, β3, β4) geneigt sind.
4. Streuteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkel mit denen zumindest die radial äußeren Bereiche der Streutelleroberflächen
benachbarten Segmente gegenüber einer Senkrechten zur Drehachse geneigt sind im Bereich
von 0° < β ≤ 30°, vorzugsweise 0° < β ≤ 20°, betragen.
5. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 50%, vorzugsweise 80 bis 100 %, der radialen Erstreckung der Streutelleroberfläche
der Segmente (9) gegenüber einem inneren Bereich des Streutellers (5) geneigt ausgebildet
sind.
6. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die radial äußeren Bereiche der Streutelleroberflächen benachbarter Segmente
gegenüber einem inneren Bereich (10) des Streutellers aufgekantet sind.
7. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wurfschaufeln (8) geradlinig ausgebildet sind.
8. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Streutelleroberfläche in ihrer Draufsicht kreisförmig ausgebildet ist.
9. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die radial innen liegende Enden der Wurfschaufeln (8) mit gleichem radialen Abstand
zur Drehachse (7) angeordnet sind.
10. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die radial außen liegende Enden der Wurfschaufeln (8) mit gleichem radialen Abstand
zur Drehachse (7) angeordnet sind.
11. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Streutelleroberfläche einen inneren Bereich (10) aufweist, der sich quer zur
Drehachse (7) erstreckt.
12. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Streuteller (5) in mehrere Gruppen von jeweils wenigstens 2, vorzugsweise 3 bis
5 Wurfschaufeln (8) unterteilt ist, die jeweils gleich aufgebaut sind, wobei sich
innerhalb einer Gruppe die Neigung (α) der Streutelleroberfläche benachbarter Segmente
(9) kontinuierlich vergrößert oder verkleinert.
13. Streuteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass - in Umfangsrichtung (11) des Streutellers (5) gesehen - die Neigung der Streutelleroberfläche
benachbarter Segmente (9) abwechselnd größer und kleiner als die vorhergehende Neigung
ausgebildet ist.
14. Streuautomat (2) mit einem Streuteller (5) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wenigstens einem Vorratsbehälter (3, 4) für Streugut sowie einer Zuführeinrichtung
(6), um das Streugut vom Vorratsbehälter dem Streuteller (5) zuzuführen.
15. Winterdienst-Streugerät (1) mit einem Streuautomat (2) gemäß Anspruch 1.