[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren
Insektenschutzrahmen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder 16 sowie die Verwendung
einer derartigen Selbstschließvorrichtung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Arten von Systemen zum Schutz vor Insekten
und/oder Partikeln (so auch Pollen) bekannt. Diese Systeme weisen üblicherweise ein
Insekten- und/oder Partikelschutzgitter auf, das in einen Rahmen gespannt ist. Ein
derartiger Rahmen wird im Folgenden zur Vereinfachung einheitlich als Insektenschutzrahmen
bezeichnet. Für einen effizienten Schutz vor Insekten und/oder Partikeln wird ein
derartiger Insektenschutzrahmen in beziehungsweise vor einer Öffnung des zu schützenden
Raums angeordnet, beispielsweise also vor Fenstern oder Türen. Im Folgenden werden
hier als einheitliche Bezeichnung die Begriffe "Fenster" und "Fensterrahmen" verwendet,
auch wenn es sich um Türen und Türrahmen handelt. Ein Insektenschutzrahmen kann fest
oder schwenkbar an einem Fensterrahmen montiert sein. Bezüglich schwenkbarer Anordnungen
eines Insektenschutzrahmens hat sich gezeigt, dass eine Selbstschließvorrichtung wünschenswert
ist, um zu verhindern, dass der Insektenschutzrahmen lange offen steht und somit seine
Wirkung verliert.
[0003] Die
DE 100 00 693 A1 offenbart eine Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen,
bei dem eine gewundene Zug-Torsionsfeder vorgesehen ist, also eine auf Zug in Richtung
ihrer Federachse belastete Feder, um eine Schließkraft in Richtung der Schließstellung
des Insektenschutzrahmens bereitzustellen. Diese Torsionsfeder ist an einer Seite
von der Schwenkachse des Insektenschutzrahmens beabstandet an einem Rahmenteil des
Türrahmens und an der anderen Seite von der Schwenkachse beabstandet an dem Insektenschutzrahmen
selbst befestigt. Die Beabstandung von der Schwenkachse ist dabei erforderlich, um
eine ausreichende Hebelwirkung zu erzielen. Die Torsionsfeder wird dabei über einen
längeren Bereich in dem schwenkbaren Insektenschutzrahmen angeordnet und geführt.
Der Aufbau des Selbstschließvorrichtung ist äußerst aufwendig und erfordert eine Anpassung
des Insektenschutzrahmens, um die Anordnung der Feder zu ermöglichen.
[0004] Aus der, den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildenden
DE 20 2005 016 065 U1 ist eine Selbstschließvorrichtung bekannt, bei der eine Schenkelfeder verwendet wird,
um eine Schließkraft in Richtung der Schließstellung des Insektenschutzrahmens bereitzustellen.
Bei einer Schenkelfeder handelt es sich um eine Schraubenfeder, also eine zylinder-
oder kegelförmig gewickelte Feder, die um ihre Federachse - Schwenkachse - auf Torsion
beansprucht wird. Die Schenkelfeder ist bei dieser Selbstschließvorrichtung auf der
Schwenkachse des Scharniers angeordnet. Somit ist für einen Austausch oder eine Demontage
des Federelements erforderlich, dass zunächst das Scharnier selbst auseinander gebaut
und demzufolge die Insektenschutztür abgenommen wird. Austausch und Demontage des
Federelements sind somit relativ aufwendig.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Selbstschließvorrichtung
für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen anzugeben, der kostengünstig sowie einfach
zu montieren und zu demontieren ist.
[0006] Die vorliegende Aufgabe wird bei einer Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren
Insektenschutzrahmen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Eine nebengeordnete Lösung wird durch
eine Selbstschließvorrichtung gemäß Anspruch 16 bereitgestellt. Bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0007] Grundlage der vorliegenden Erfindung ist zunächst, dass es keiner aufwendigen Konstruktionen
für eine Selbstschließvorrichtung bei schwenkbaren Insektenschutzrahmen bedarf. Entscheidend
hierfür ist, dass Insektenschutzrahmen im Vergleich zu herkömmlichen Türen oder Fenstern
äußerst leicht sind, so dass die durch eine Selbstschließvorrichtung aufzubringenden
Kräfte und Momente entsprechend geringer sind. Eine ausreichende Kraft- und Momentübertragung
kann daher bei einer geeigneten Konstruktion durch einfache Federelemente realisiert
werden, ohne dass lange Hebelarme erforderlich wären. Dafür ist im vorliegenden Fall
einem Scharnier ein Federelement zugeordnet. Im Montagefall, also bei mit der Selbstschließvorrichtung
montierten Insektenschutzrahmen, ist das Federelement an dem Scharnier selbst angeordnet.
[0008] Um nunmehr eine einfache Montage und Demontage des Federelements zu ermöglichen,
ist vorgesehen, dass das Federelement nicht auf der Schwenkachse des Scharniers gelagert,
sondern im Wesentlichen parallel von dieser beabstandet ist. Dadurch ist es möglich,
das Federelement zu demontieren und auszutauschen ohne das Federelement auseinander
bauen zu müssen oder sogar den Insektenschutzrahmen abzunehmen. Die Konstruktion der
Selbstschließvorrichtung ist dennoch äußerst kompakt und kommt zudem mit nur wenigen
Bauteilen aus. Insbesondere das Federelement ist einfach zu montieren und bedarf keiner
zusätzlichen Befestigungsmittel. Entsprechend einfach sind Montage und Demontage der
Selbstschließvorrichtung.
[0009] Das Federelement dient als Element der Selbstschließvorrichtung dazu, den Insektenschutzrahmen
im Montagefall in eine Schließstellung zu spannen. In dieser Schließstellung überdeckt
der Insektenschutzrahmen die Raumöffnung, so dass keine Insekten oder Partikel in
den Raum eindringen können.
[0010] Durch die Beabstandung der Schwenkachse des Scharniers von der Schwenkachse des Federelements
und eine gezielte Anordnung der Schwenkachsen zueinander kann zudem die auf den Insektenschutzrahmen
einwirkende Schließkraft durch einen größeren Freiheitsgrad bezüglich der Hebelarme
gezielter eingestellt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da die Schließkraft
einerseits möglichst groß sein soll, um auch bei nur geringer Öffnung des Insektenschutzrahmens
zu gewährleisten, dass dieser in seine Schließstellung zurückkehrt. Andererseits soll
die Schließkraft aber so gering sein, dass sie ein Schwenken des Insektenschutzrahmens
nicht unnötig erschwert und zudem bei Rückkehr in die Schließstellung sanft schließt.
[0011] Zur Befestigung des Federelements sind in bevorzugter Ausgestaltung keine weiteren
Befestigungsmittel notwendig, vielmehr greift das Federelement selbst formschlüssig
in das Scharnier oder einen Rahmen, an dem das Scharnier befestigt ist, ein, beispielsweise
indem es in das jeweilige Element eingesteckt ist. Der Formschluss bezieht sich somit
jedenfalls auf die Belastungsrichtung des Federelements, also die Richtung in der
die Kräfte und Momente bei der Schwenkbewegung aufgenommen werden, kann aber auch
weitere Richtungen umfassen.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung ist das Federelement als Schenkelfeder ausgebildet.
Als Schenkelfeder wird eine Schraubenfeder, also eine zylinder- oder kegelförmig gewickelte
Feder, bezeichnet, die um ihre Achse auf Torsion beansprucht wird. Eine solche Feder
weist somit jedenfalls einen schraubenförmigen Bereich auf, kann aber auch mehrere
derartige Bereiche aufweisen, die beispielsweise voneinander beabstandet sind. Eine
Schenkelfeder endet typischerweise in hebelartigen Schenkeln, an denen das Drehmoment
in die Feder eingeleitet wird. Eine Schenkelfeder weist jedoch nicht zwingend nur
an ihren Enden entsprechende Schenkel auf, sondern kann vielmehr auch zwischen zwei
schraubenförmigen Bereichen zusätzliche Schenkel aufweisen. Eine Schenkelfeder eignet
sich trotz des nur begrenzt zur Verfügung stehenden Drehmoments aufgrund ihrer Kompaktheit
besonders für eine Selbstschließvorrichtung eines schwenkbaren Insektenschutzrahmens.
Auch eine Montage des Federelements ohne zusätzliche Befestigungsmittel ist durch
die jeweiligen Schenkel besonders gut realisierbar. Besonders vorteilhaft ist dabei
auch eine Ausgestaltung, bei der im Montagefall jedenfalls ein freier Schenkel vorgesehen
ist. Als freie Schenkel werden hier solche Schenkel bezeichnet, die sich zwar an anderen
Elementen abstützen, aber keine darüber hinausgehende Verbindung mit diesen eingehen.
Eine derartige Ausgestaltung ist besonders geeignet, um eine einfache Montage und
Demontage des Federelements losgelöst von dem Scharnier zu ermöglichen.
[0013] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung sind die unterschiedlichen Schenkel des
Federelements im Montagefall derart angeordnet, dass sie zueinander maximal einen
Winkel von etwa 40° aufweisen. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Schenkel sogar
im Wesentlichen in die gleiche Richtung ausgerichtet sind. Eine derartige Anordnung
ermöglicht eine optimale Ausnutzung und Verteilung der Federkraft und schafft so die
Möglichkeit einfache Federn einzusetzen.
[0014] Weiter ist es vorteilhaft, wenn sich im Montagefall jedenfalls ein Schenkel der Schenkelfeder
an einem Rahmenteil des Insektenschutzrahmens abstützt. Dieses Abstützen kann derart
erfolgen, dass der Schenkel flächig im Wesentlichen senkrecht zur Belastungsrichtung
an dem Rahmenteil anliegt oder aber in das Rahmenteil formschlüssig eingreift. Weiter
bevorzugt ist es, wenn im Montagefall zusätzlich oder alternativ ein anderer Schenkel
des Federelements an einem Rahmenteil des Fensterrahmens anliegt und gegebenenfalls
in dieses Rahmenteil formschlüssig eingreift. Sofern beide Abstützungen realisiert
sind, kann auf einfach Weise die Vorspannung des Insektenschutzrahmens in die Schließstellung
realisiert werden.
[0015] Je nach Ausgestaltung des Scharniers ist es ebenfalls bevorzugt, wenn sich ein Schenkel
des Federelements im Montagefall an dem Scharnier abstützt und gegebenenfalls in das
Scharnier eingreift. Durch das Eingreifen in das Scharnier kann so der gewünschte
Formschluss mit dem Scharnier erzielt werden. Diese Abstützung kann alternativ oder
ergänzend zu einer Abstützung des Federelements an dem Rahmenteil von Insektenschutzrahmen
oder Fensterrahmen erfolgen, ist insbesondere aber davon abhängig, ob und wie das
Scharnier an dem jeweiligen Rahmenteil befestigt ist.
[0016] Weiter bevorzugt ist eine Ausgestaltung der Selbstschließvorrichtung mit einer Schenkelfeder,
die nicht nur zwei endseitige Schenkel sondern zumindest auch einen Mittelschenkel
aufweist. Der Mittelschenkel ist dabei durch eine entsprechende Biegung der Schenkelfeder
zwischen zwei schraubenförmigen Bereichen gebildet. Im Montagefall stützt sich der
Mittelschenkel an einem Rahmenteil von Insektenschutzrahmen oder Fensterrahmen ab,
einer oder beide endseitigen Schenkel stützen sich dann an dem jeweils anderen Rahmenteil
oder den Scharnier ab. Besonders bevorzugt ist eine Abstützung des Mittelschenkels
an einem Rahmenteil und der endseitigen Schenkel an dem Scharnier. Bei einer derartigen
Ausgestaltung kann eine direkte, besonders gleichmäßige Drehmomentübertragung erzielt
werden.
[0017] Die Montage der Schenkelfeder ist besonders einfach durchführbar, wenn diese im Montagefall
mit beiden endseitigen Schenkeln in ein Rahmenteil oder das Scharnier eingesteckt
ist. Für den Mittelschenkel ist es dann ausreichend, wenn sich dieser im Montagefall
lediglich an einem Rahmenteil abstützt. Der Mittelschenkel ist somit als freier Schenkel
ausgebildet.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Federelement, insbesondere
der Mittelschenkel einen Eingriffsabschnitt auf, der sich im Montagefall in eine korrespondierende
Ausnehmung, vorzugsweise eines Rahmenteils oder des Scharniers, erstreckt. Der Eingriffsabschnitt
sichert das Federelement jedenfalls in der Schließstellung gegen ein axiales Verschieben
und dient zur Positionierung des Federelements einerseits sowie zur Führung der Bewegung
des Federelements.
[0019] Weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass jedenfalls ein Schenkel, vorzugsweise alle
freien Schenkel, eine Schutzhülle aufweisen. Die Schutzhülle ist zumindest im Bereich
der Abstützung vorgesehen und dient dazu, eine Beschädigung des Rahmenelements, über
das der freie Schenkel bei einer Schwenkbewegung des Insektenschutzrahmens gleitet,
zu vermeiden. Eine derartige Schutzhülle sollte im Montagefall im Wesentlichen parallel
zur Schwenkachse des Insektenschutzrahmens angeordnet sein. In bevorzugter Ausgestaltung
weist eine derartige Schutzhülle einen im Wesentlichen runden Außenquerschnitt auf,
um ein einfaches Gleiten des Federschenkels über das Rahmenteil zu ermöglichen. Dabei
kann auch vorgesehen sein, dass die Schutzhülle gegenüber dem Federelement selbst
drehbeweglich gelagert ist, bei einer Schwenkbewegung des Insektenschutzrahmens folglich
über das jeweilige Rahmenteil abrollt.
[0020] Die Schutzhülle besteht vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus Thermoplaste
oder Elastomer. Das Federelement besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere einem
Federstahl.
[0021] Eine nebengeordnete Lösung stellt eine Selbstschließvorrichtung gemäß Anspruch 16
dar. Bei einer derartigen Selbstschließvorrichtung ist vorgesehen, dass das Federelement
als Blattfeder ausgebildet ist. Eine Blattfeder bietet gegenüber einer Schenkelfeder
den Vorteil, dass sie eine größere Angriffsfläche bereit stellt und insofern größere
Drehmomente aufbringen kann. Eine Blattfeder besteht üblicherweise aus einem flachen
Metallband, das bogenförmig vorgespannt wird.
[0022] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Blattfeder derart ausgebildet, dass ein bogenförmiger
Abschnitt im Montagefall parallel zur Schwenkachse des Scharniers angeordnet ist.
Ferner kann auch bei dieser Ausgestaltung einer Selbstschließvorrichtung vorgesehen
werden, die Schwenkachse des Federelements von de Schwenkachse des Scharniers zu beabstanden.
[0023] Bei einer Selbstschließvorrichtung mit einer Blattfeder ist bevorzugt vorgesehen,
dass das Federelement mit einem Ende - Montageende - an einem Rahmenteil von Insektenschutzrahmen
oder Fensterrahmen befestigt ist. Die Befestigung des Federelements kann beispielsweise
durch ein Einschrauben in ein Kederelement erfolgen. Ein derartiges Kederelement ist
in der
EP 07 110 434 beschrieben, auf deren Offenbarungsgehalt vollumfänglich verwiesen wird. Eine Befestigung
mittels eines Kederelements hat den Vorteil, dass das Rahmenelement nicht beschädigt
wird. Das andere Ende des Federelements ist in bevorzugter Ausgestaltung als freies
Ende ausgebildet und stützt sich an dem Insektenschutzrahmen oder dem Fensterrahmen
ab.
[0024] Weiter bevorzugt weist das Federelement an seinem freien Ende eine Gleitfläche auf.
Die Gleitfläche dient dazu, ein schonendes Gleiten des Federelements über das Rahmenteil
bei der Schwenkbewegung des Insektenschutzrahmens zu ermöglichen.
[0025] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem die Verwendung der zuvor beschriebenen
Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen gemäß Anspruch
22.
[0026] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand einer Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Selbstschließvorrichtung,
- Fig.2
- eine Seitenansicht der Selbstschließvorrichtung aus Fig. 1 in der Schließstellung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Selbstschließvorrichtung aus Fig. 1 in geöffneter Stellung,
- Fig. 4
- eine perspektivische Explosionsansicht einer alternativen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Selbstschließvorrichtung,
- Fig. 5
- alternative Ausgestaltungen eines Federelements für eine Selbstschließvorrichtung,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines montierten Federelements gemäß Fig. 5.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen
(1) in perspektivischer Darstellung. Der Insektenschutzrahmen (1) ist dabei im Ansatz
zu erkennen. Der Insektenschutzrahmen (1) weist einen Rahmenteil (2) auf, der hier
eine umlaufende Umrahmung bildet. Hierzu sind mehrere Elemente mittels eines Verbinders
(3) zu dem Rahmenteil (2) zusammengesetzt. In dem Rahmenteil (2) ist ein engmaschiges
Gewebe angeordnet (nicht gezeigt), das ein Durchdringen von Insekten verhindert. Das
Rahmenteil (2) ist aus Gewichtsgründen hier und vorzugsweise als Aluminiumprofil ausgebildet.
Alternativ ist auch eine Ausgestaltung aus Kunststoff möglich. Auch andere Werkstoffe
sind zur Herstellung des Rahmenteils (2) einsetzbar, jedoch aufgrund eines vergleichsweise
höheren Gewichts in der Regel weniger bevorzugt.
[0028] Der Insektenschutzrahmen (1) ist mittels eines Scharniers (4) an einem Rahmenteil
(5) eines Fensterrahmens schwenkbar angeordnet. Das Scharnier (4) weist eine Schwenkachse
(4') auf, die somit die Schwenkachse des Insektenschutzrahmens (1) bildet. Dem Scharnier
(4) ist ein Federelement (6) zugeordnet, das den Insektenschutzrahmen (1) im Montagefall
in seine Schließstellung vorspannt (Fig. 2). Als Montagefall wird der Fall bezeichnet,
in dem der Insektenschutzrahmen (1) mittels des Scharniers (4) an dem Rahmenteil (5)
schwenkbar angeordnet und die Selbstschließvorrichtung vollständig montiert ist. Die
Schließstellung bezeichnet die Stellung, in der der Insektenschutzrahmen (1) die jeweilige
Raumöffnung zum Schutz vor Insekten überdeckt.
[0029] Insbesondere aus den Fig. 2, 3 ist ersichtlich, dass das Federelement (6) eine zweite
Schwenkachse (6') aufweist. Diese ist im Montagefall von der Schwenkachse (4') des
Scharniers (4) beabstandet angeordnet, wobei die Beabstandung hier durch eine parallele
Verschiebung relativ zur Schwenkachse (4') des Scharniers realisiert ist. Die Beabstandung
der beiden Schwenkachsen (4', 6') zueinander hat zur Folge, dass das Federelement
(6) unabhängig von dem Scharnier (4), also ohne Demontage desselben, montiert und
demontiert werden kann. Dies ist insbesondere für Reparaturzwecke sowie ein möglicherweise
gewünschtes vorübergehendes außer Kraft setzen der Selbstschließvorrichtung praktisch.
[0030] Bei der vorliegenden Selbstschließvorrichtung ist zudem vorgesehen, dass das Federelement
(6) im Montagefall ohne weitere Befestigungsmittel formschlüssig an dem Scharnier
(4) angeordnet ist. Das Federelement (6) wird also lediglich aufgrund seiner Ausgestaltung
und Anordnung an dem Scharnier (4) gehalten, weitere Befestigungsmittel wie Schrauben,
Nieten oder dergleichen sind jedoch nicht erforderlich. Das Federelement (6) ist einfach
montierbar und demontierbar. Eine hinreichende Kraftbeziehungsweise Drehmomentaufnahme
erfolgt durch einen Formschluss des Federelements (6) mit dem Scharnier (4). Der Formschluss
ist also jedenfalls bezüglich der Belastungsrichtung des Federelements (6) bei der
Schwenkbewegung des Insektenschutzrahmens (1) vorgesehen. Das Federelement (6) bildet
hier aufgrund seiner Anordnung an dem Scharnier (4) im Montagefall in gewisser Weise
einen Bestandteil des Scharniers (4).
[0031] Das Federelement (6) ist bei der in Fig. 1 - 3 dargestellten Selbstschließvorrichtung
als Schenkelfeder ausgebildet. Vorliegend ist dabei vorgesehen, dass sich zwei endseitige
Schenkel (7, 8) des Federelements (6) an dem Scharnier (4) abstützen, indem sie in
entsprechende Einstecklöcher (9, 10) des Scharniers (4) eingesteckt werden und somit
formschlüssig in das Scharnier (4) eingreifen. Das Federelement (6) ist dabei so angeordnet,
das es im Montagefall in die Schließstellung (Fig. 2) vorgespannt ist.
[0032] Das Federelement (6) weist sodann einen weiteren Schenkel, hier nämlich einen Mittelschenkel
(11) auf. Dieser Mittelschenkel (11) stützt sich an dem Rahmenteil (2) des Insektenschutzrahmens
(1) ab. Da das Scharnier (4), in das die Schenkel (7, 8) des Federelements (6) eingreifen,
starr mit dem Rahmenteil (5) des Fensterrahmens verbunden ist, wird durch diese Anordnung
die Vorspannung des Insektenschutzrahmens (1) in die Schließstellung sichergestellt.
Alternativ sind auch Ausgestaltungen möglich, bei denen beispielsweise das Scharnier
(4) starr mit dem Rahmenteil (2) des Insektenschutzrahmens (1) verbunden ist und sich
dann die Schenkel (7, 8, 11) des Federelements (6) an jeweils anderen Elementen abstützen.
[0033] Insbesondere aus den Fig. 1 und 3 wird deutlich, dass an dem Mittelschenkel (11)
des Federelements (6) Eingriffsabschnitte (12, 13) vorgesehen sind, die sich im Montagefall
in korrespondierende Ausnehmungen (14, 15) des Scharniers (4) erstrecken. Diese Eingriffsabschnitte
(12, 13) dienen dazu, das Federelement (6) bei der Montage zusätzlich zu dem Einstecken
der Schenkel (7, 8) in die Einstecklöcher (9, 10) zu fixieren und eine axiale Verschiebung
des Federelements (6) zu verhindern. Bei der Schwenkbewegung zum Öffnen des Insektenschutzrahmens
(1) verlassen die Eingriffsabschnitte (12, 13) die Ausnehmungen (14, 15) des Scharniers
(4) (Fig. 3), greifen bei Wiedererreichen der Schließstellung jedoch auch wieder in
die Ausnehmungen (14, 15) ein.
[0034] Aus den Fig. 1 - 3 ist ferner ersichtlich, dass der Mittelschenkel (11), der hier
den freien Schenkel des Federelements (6) bildet, eine Schutzhülle (16) aufweist.
Die Schützhülle (16) umgibt den Mittelschenkel (11) im Bereich der Auflagefläche an
dem Rahmenteil (2) des Insektenschutzrahmens (1), so dass das Rahmenteil (2) vor einer
Beschädigung beispielsweise durch Verkratzen geschützt wird. Die Schutzhülle (16)
ist hier und vorzugsweise so angeordnet, dass sie sich im Montagefall im Wesentlichen
parallel zur Schwenkachse des Insektenschutzrahmens (1) erstreckt. Sie weist darüber
hinaus einen im Wesentlichen runden Außenquerschnitt auf und gewährleistet so ein
besonders einfaches Gleiten des Federelements (6) über das Rahmenteil (2). Sofern
die Schutzhülle (16) zu dem Mittelschenkel (11) des Federelements (6) auch Spiel aufweist,
kann sie sogar ein Abrollen über das Rahmenteil (2) ermöglichen.
[0035] In Fig. 4 ist eine alternative Ausgestaltung zu der in den Fig. 1 - 3 gezeigten Selbstschließvorrichtung
gezeigt. Diese Ausgestaltung unterscheidet sich durch eine unterschiedliche Anordnung
des als Schenkelfeder ausgebildeten Federelements (6). Die Schenkel (7, 8) des Federelements
(6) sind nicht lediglich in das Scharnier (4) eingesteckt, sondern durch eine Abkantung
an dem jeweiligen Ende des Schenkels (7, 8) an dem Scharnier (4) eingehakt. Ferner
bringt das Federelement (6) selbst neben der Schließkraft eine Klemmkraft auf, die
der axialen Fixierung des Federelements (6) an dem Scharnier (4) dient.
[0036] Die Fig. 5, 6 zeigen eine nebengeordnete Lösung zur Bereitstellung einer einfachen,
kompakten Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen (1).
Auch bei dieser Lösung weist die Selbstschließvorrichtung mindestens ein Scharnier
auf, dem ein Federelement (6) zugeordnet ist. Das Federelement (6) wird dabei so angeordnet,
dass es im Montagefall den Insektenschutzrahmen (1) in seine Schließstellung vorspannt.
Im Gegensatz zu den vorherigen Ausgestaltungen ist das Federelement (6) vorliegend
nun als Blattfeder ausgebildet, das heißt es besteht aus einem flachen Metallband,
das bogenförmig vorgespannt ist. Mit einem Ende (22) - Montageende - ist das Federelement
(6) mit dem Rahmenteil (2) verbunden. Die Verbindung wird hier dadurch hergestellt,
dass das Federelement (6) in ein Kederelement (23) eingeschraubt wird. Das Kederelement
(23) wiederum ist in einem Kederkanal des Rahmenteils (2) angeordnet. Durch das Anschrauben
des Federelements (6) an dem Kederelement (23) kann eine Beschädigung des Rahmenteils
(2) durch die Schrauben vermieden werden.
[0037] Das Federelement (6) ist an dem Montageende (22) ferner stufenförmig ausgebildet.
Die Stufe (24) liegt im Montagefall derart an dem Rahmenteil (2) an, dass eine translatorische
Bewegung jedenfalls in eine erste Richtung (Pfeil A) blockiert ist. In bevorzugter
Ausgestaltung ist sodann auch eine zweite Stufe (25) vorgesehen, die eine translatorische
Bewegung in die entgegengesetzte Richtung (Pfeil B) im Montagefall blockiert.
[0038] Neben dem Montageende (22) weist das Federelement (6) ein freies Ende (26) auf. Mit
diesem freien Ende (26) stützt sich das Federelement (6) im Montagefall an dem Rahmenteil
(5) des Fensterrahmens ab und gewährleistet so die Vorspannung in die Schließstellung.
Um auch hier eine Beschädigung des Rahmenteils (5) zu vermeiden, weist das Federelement
(6) an dem freien Ende (26) eine Gleitfläche (27) auf. Verschiedene Arten von Gleitflächen
sind in Fig. 5 a, b, c dargestellt. Die Gleitfläche (27) kann beispielsweise durch
eine Biegung des freien Endes (26) vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der Schwenkachse
des Insektenschutzrahmens (1) gebildet sein (Fig. 5 a, b). Eine Alternative hierzu
stellt die Anordnung von Gleitstücken (28) an dem freien Ende (26) dar (Fig. 5 c).
Diese Gleitstücke (28) sind vorzugsweise kreisförmig ausgebildet und bilden die Gleitfläche
(27). Der Vorteil derartiger Gleitstücke (28) besteht darin, dass hier zu der Blattfeder
(6) unterschiedliche Materialien wie zum Beispiel geeignete Kunststoffe, gewählt werden
können.
1. Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen (1) mit einem
Scharnier (4) mit einer ersten Schwenkachse (4') und einem dem Scharnier (4) zugeordneten
Federelement (6), wobei das Federelement (6) im Montagefall in eine Schließstellung
vorgespannt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) eine zweite Schwenkachse (6') aufweist und dass das Federelement
(6) im Montagefall derart an dem Scharnier (4) angeordnet ist, dass die zweite Schwenkachse
(6') des Federelements (6) von der ersten Schwenkachse (4') des Scharniers beabstandet
ist.
2. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) im Montagefall ohne zusätzliche Befestigungsmittel an dem Scharnier
(4) befestigt ist, insbesondere formschlüssig mit dem Scharnier (4) verbunden ist.
3. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) als Schenkelfeder ausgebildet ist.
4. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass im Montagefall alle Schenkel (7, 8, 11) des Federelements (6) mit einem Winkel von
maximal 40° zueinander angeordnet sind, vorzugsweise,
dass alle Schenkel (7, 8, 11) im Wesentlichen in die gleiche Richtung angeordnet sind.
5. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass sich im Montagefall jedenfalls ein Schenkel (7, 8, 11) des Federelements (6) an einem
Rahmenteil (2, 5) des Insektenschutzrahmens und/oder des Fensterrahmens abstützt,
insbesondere in das Rahmenteil (2, 5) formschlüssig eingreift.
6. Selbstschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sich jedenfalls ein Schenkel (7, 8, 11) des Federelements (6) im Montagefall an dem
Scharnier (4) abstützt, vorzugsweise in das Scharnier (4) formschlüssig eingreift.
7. Selbstschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) zwei endseitige Schenkel (7, 8) sowie zumindest einen Mittelschenkel
(11) aufweist.
8. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) im Montagefall mit den beiden endseitigen Schenkeln (7, 8) in
ein Rahmenteil (2, 5) oder das Scharnier (4) eingesteckt ist.
9. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Mittelschenkel (11) im Montagefall an einem Rahmenteil (2, 5) abstützt.
10. Selbstschließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6), insbesondere der Mittelschenkel (11), einen Eingriffsabschnitt
(12, 13) aufweist, der sich im Montagefall in eine korrespondierende Ausnehmung (14,
15) des Scharniers (4) oder eines Rahmenteils (2, 5) erstreckt.
11. Selbstschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass jedenfalls ein Schenkel (7, 8, 11), vorzugsweise der Mittelschenkel (11), eine Schutzhülle
(16) aufweist.
12. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzhülle (16) im Montagefall im Wesentlichen parallel zur ersten Schwenkachse
(4') des Scharniers (4) angeordnet ist.
13. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzhülle (16) einen im Wesentlichen runden Außenquerschnitt aufweist.
14. Selbstschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzhülle (16) aus Plastik, insbesondere aus Thermoplaste oder Elastomer, besteht.
15. Selbstschließvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) aus Metall, insbesondere aus Federstahl, besteht.
16. Selbstschließvorrichtung für einen schwenkbaren Insektenschutzrahmen (1) mit einem
Scharnier (4) und einem dem Scharnier (4) zugeordneten Federelement (6), wobei das
Federelement (6) im Montagefall in eine Schließstellung vorgespannt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) als Blattfeder ausgebildet ist.
17. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) derart ausgebildet ist, dass im Montagefall ein bogenförmiger
Abschnitt parallel zur Schwenkachse (4') des Scharniers (4) angeordnet ist, insbesondere,
dass die Schwenkachse (6') des Federelements (6) von der Schwenkachse (4') des Scharniers
(4) beabstandet ist.
18. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) im Montagefall mit einem Ende (22) - Montageende - an einem
Rahmenteil (2, 5) von Insektenschutzrahmen (1) oder Fensterrahmen befestigt, insbesondere
in ein Kederelement (23) eingeschraubt ist.
19. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) an seinem Montageende (22) stufenförmig ausgebildet ist und
im Montagefall derart angeordnet ist, dass eine Translationsbewegung des Federelements
(6) an dem Montageende (22) jedenfalls in eine Richtung blockiert ist.
20. Selbstschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Federelement (6) im Montagefall an einem Rahmenteil (2, 5) von Insektenschutzrahmen
(1) oder Fensterrahmen, insbesondere mit einem freien Ende (26), abstützt.
21. Selbstschließvorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (6) an seinem freien Ende (26) eine Gleitfläche (27) aufweist, vorzugsweise,
dass die Gleitfläche (27) durch ein Biegung des freien Endes (26) oder durch die Anordnung
von Gleitstücken (28) an dem freien Ende (26) gebildet ist.
22. Verwendung einer Selbstschließvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 21, zum
selbsttätigen Schließen eines an einem Fensterrahmen schwenkbar angeordneten Insektenschutzrahmens
(1).