[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine, insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschine,
die wechselweise mit einem dünnflüssigen Kraftstoff, insbesondere Diesel, und einem
dickflüssigen Kraftstoff, insbesondere Rapsöl, betrieben wird, wobei ein den dünnflüssigen
Kraftstoff aufnehmender Zusatztank über eine Filtereinrichtung und eine Fördereinrichtung
sowie ein den dickflüssigen Kraftstoff aufnehmender Haupttank über eine Filteranordnung
und eine Förderanordnung über Zuführungen mit einer gemeinsamen Hochdruckpumpeneinrichtung
verschaltet sind und ein Niederdruckausgang der Hochdruckpumpeneinrichtung über ein
Rücklaufleitungssystem schaltbar mit dem Haupttank und dem Zusatztank verbunden ist.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der
DE 38 00 585 A1 bekannt. Bei dieser Brennkraftmaschine wird eine Reiheneinspritzpumpe wahlweise mit
Dieselkraftstoff oder Rapsölkraftstoff versorgt. Dabei ist das Hauptanliegen der dargestellten
Umschaltvorrichtung, einen einfachen und robusten Aufbau zu gewährleisten, eine einfache
Bedienung zu ermöglichen und eine unkomplizierte Nachrüstung zu gewährleisten. Dazu
weist die Umschaltvorrichtung ein einziges Umschaltventil auf, während die weitere
Schaltung nur druckgesteuert über entsprechende Rückschlagventile vorgenommen wird.
Angaben über den Anbau an einer Brennkraftmaschine oder im Motorraum eines entsprechenden
Fahrzeugs sind nicht gegeben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine für den wahlweisen
Betrieb mit einem dünnflüssigen Kraftstoff und einem dickflüssigen Kraftstoff anzugeben,
die aus einer serienmäßig für Einstoffbetrieb hergestellten Brennkraftmaschine mit
möglichst geringen Änderungen hergeleitet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Filteranordnung und Förderanordnung zusammen
mit der Hochdruckpumpeneinrichtung im Bereich einer Längsseite der Brennkraftmaschine
angeordnet sind. Bei dieser Ausgestaltung wird zunächst einmal davon ausgegangen,
soweit wie möglich vom Einstoffbetrieb, also dem normalen Dieselbetrieb, vorhandene
Teile des Einspritzsystems unverändert zu übernehmen und weiter benötigte Teile möglichst
kompakt direkt an der Brennkraftmaschine zu montieren. Ausgehend von der Überlegung,
dass die mit einem dickflüssigen Kraftstoff, insbesondere Rapsöl betriebene Brennkraftmaschine
abgesehen zum Starten und Abstellen der Brennkraftmaschine und bei Teillast ansonsten
ausschließlich mit Rapsöl betrieben werden soll, ist es sinnvoll und erfindungsgemäß
vorgesehen, die vom Einstoffbetrieb vorhandene Filteranordnung und Förderanordnung
unverändert an der Brennkraftmaschine zu belassen und für die Förderung und Filterung
des dickflüssigen Kraftstoffs zu übernehmen. Dabei sind diese Bauteile für möglichst
kurze Leitungsverbindungen im Bereich einer Längsseite der Brennkraftmaschine angeordnet.
Da die maximal geförderte Menge des dickflüssigen Kraftstoffs in einer Größenordnung
ähnlich der geförderten Menge beim Einstoffbetrieb, also reinem Dieselbetrieb, liegt,
können die Filteranordnung und die Förderanordnung unverändert übernommen werden,
wobei gegebenenfalls lediglich der Filtereinsatz ausgetauscht werden muss.
[0005] In weiterer Ausgestaltung sind ein erstes Umschaltventil zur wechselweisen Zuführumschaltung
von dünnflüssigem Kraftstoff und dickflüssigem Kraftstoff zu der Hochdruckpumpeneinrichtung
und ein zweites und ein drittes Umschaltventil zum wechselweisen Rückführumschaltung
von aus der Hochdruckpumpeneinrichtung abgesteuertem dünnflüssigen Kraftstoff und/oder
dickflüssigem Kraftstoff in den Zusatztank oder den Haupttank vorhanden und die Umschaltventile
ebenfalls auf der Längsseite der Brennkraftmaschine angeordnet. Zunächst einmal ist
aufgrund der Tatsache, dass heutige Brennkraftmaschinen fast ausnahmslos durch elektronische
Steuergeräte gesteuert werden, erfindungsgemäß vorgesehen, alle vorzunehmenden Umschaltvorgänge
soweit wie möglich durch elektrisch angesteuerte Umschaltventile vorzunehmen, um eine
möglichst präzise und an die jeweiligen Betriebsverhältnisse angepasste optimale Umschaltung
zu erreichen. Dem entsprechend können diese auch unkompliziert an die gegebenenfalls
entsprechend ergänzte vorhandene Verkabelung angeschlossen werden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist ein viertes Umschaltventil in eine Kurzschlussleitung
zur Rückführung von dickflüssigem Kraftstoff ausgangsseitig der Filteranordnung in
den Haupttank auf der Längsseite angeordnet. Mit Hilfe dieser insgesamt vier Umschaltventile
lassen sich alle darzustellen Umschaltvorgänge optimal steuern und insbesondere können
die bei den Umschaltvorgängen notwendigen Spülvorgänge optimal beherrscht werden.
Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass bei dem Umschaltvorgang von Rapsölbetrieb
auf Dieselbetrieb möglichst kein Rapsöl in den den Dieselkraftstoff aufnehmenden Zusatztank
gelangen soll. Der Grund hierfür sind die schlechten Kaltstarteigenschaften des Rapsöls,
die sich bei einer Zumischung zu dem Dieselkraftstoff unter anderem infolge der geringen
gespeicherten Mengen Dieselkraftstoff negativ auf die Betriebseigenschaften insbesondere
auf die Starteigenschaften der Brennkraftmaschine, auswirken können.
[0007] In weiterer Ausgestaltung bildet zumindest das erste Umschaltventil eine erste Baueinheit
und das zweite Umschaltventil und das dritte Umschaltventil oder ein zusammengefasstes
zweites und drittes Umschaltventil bilden eine zweite Baueinheit. Ist ein viertes
Umschaltventil vorhanden, sind das erste Umschaltventil und das vierte Umschaltventil
zu der ersten Baueinheit zusammengefasst. Dabei werden das erste Umschaltventil und
das vierte Umschaltventil der ersten Baueinheit von getrennten Betätigungsmagneten
angesteuert, während das zweite Umschaltventil und das dritte Umschaltventil der zweiten
Baueinheit von einem gemeinsamen Betätigungsmagneten geschaltet werden können. Diese
zweite Baueinheit ist dann als (zusammengefasstes) sogenanntes 3/2-Wegeventil ausgebildet.
Das vierte Umschaltventil wird - wie ausgeführt - eingesetzt, um beim Betrieb der
Brennkraftmaschine mit dünnflüssigem Kraftstoff den von der dauernd betriebenen Förderanordnung
geförderten dickflüssigen Kraftstoff über entsprechende Rückführleitungen in den Haupttank
zurückzuführen. Soll nun die Brennkraftmaschine auf Betrieb mit dickflüssigem Kraftstoff
umgestellt werden, wird vor der Betätigung des ersten Umschaltventils das vierte Umschaltventil
in eine Sperrposition umgeschaltet, so dass sich in der Zuführleitung von dickflüssigem
Kraftstoff zu dem ersten Umschaltventil ein genügend hoher Kraftstoffdruck aufbaut,
so dass beim Umschalten des ersten Umschaltventils die Brennkraftmaschine ohne feststellbaren
Leistungsabfall kontinuierlich betrieben wird. Wird nun das erste Umschaltventil als
3/2-Wegeventil in der Form ausgebildet, dass in der Schaltposition, bei der die Brennkraftmaschine
mit dickflüssigem Kraftstoff betrieben wird, gleichzeitig dieses Umschaltventil den
von der Förderanordnung geförderten dickflüssigen Kraftstoff direkt in die Rückführleitung
zu dem Haupttank abfördert, kann auf das vierte Umschaltventil verzichtet werden.
Damit bei einem Umschaltvorgang zu einem Betrieb der Brennkraftmaschine mit dickflüssigem
Kraftstoff einen hinreichend hohen Kraftstoffdruck zur Verfügung zu haben, kann in
die Rückführleitung eine entsprechende, den gewünschten Kraftstoffdruck festlegende
Drosseleinrichtung vorgesehen sein. Gleichzeitig mündet dann die Dieselkraftstoffzuführleitung
über ein Rückschlagventil direkt in die Kraftstoffzuführleitung zu der Kraftstoffzumesseinrichtung.
Diese Funktionen sind dabei in der ersten Baueinheit zusammengefasst. Weiterhin sind
die erste Baueinheit und die zweite Baueinheit fest an der Brennkraftmaschine montiert.
Diese Ausgestaltungen tragen zu einem besonders kompakten Anbau an der Längsseite
der Brennkraftmaschine bei. Hinzu kommt, dass durch die angegebene Zusammenfassung
von den Umschaltventilen zu zwei Baueinheiten weitere externe Leitungsverbindungen
eingespart werden können.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung sind die Filteranordnung und Förderanordnung zusammen
mit der Hochdruckpumpeneinrichtung im Bereich einer Längsseite der Brennkraftmaschine
angeordnet. Diese Einrichtungen zur Förderung und Filterung können aufgrund der geringen
benötigten Mengen an dünnflüssigem Kraftstoff erheblich kompakter als die entsprechenden
Anordnungen für den dickflüssigen Kraftstoff ausgestaltet sein. Hinzu kommt, dass
die Fördereinrichtung bevorzugt elektrisch betrieben wird und daher keine mechanischen
Änderungen an der Brennkraftmaschine für einen denkbaren mechanischen Antrieb vorgenommen
werden müssen. Zudem lässt sich der elektrische Antrieb problemlos - falls er nicht
benötigt wird - abschalten. Um bei einer Umschaltung vom Betrieb der Brennkraftmaschine
mit dickflüssigem Kraftstoff auf dünnflüssigen Kraftstoff auch hier einen hinreichend
hohen Kraftstoffdruck an dem ersten Umschaltventil anstehen zu haben, kann dieser
elektrische Antrieb dann um eine vorbestimmte Zeit vor dem eigentlichen Umschaltvorgang
eingeschaltet werden.
[0009] In weiterer Ausgestaltung ist die Baugruppe, bestehend aus Filteranordnung und Förderanordnung
auf einer Konsolenplatte befestigt, die seitlich unterhalb der Filteranordnung angebracht
ist. Alternativ ist die Baugruppe fahrzeug- oder gerätespezifisch einbaubar. Hier
wird eine Auswahl entsprechend der jeweiligen Einbaubedingungen getroffen.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung sind ein Wärmetauscher und eine Vorfiltereinrichtung
für den dickflüssigen Kraftstoff fahrzeug- oder gerätespezifisch einbaubar. Der mit
dem Kühlreislauf der Brennkraftmaschine verschaltete Wärmetauscher ist zur Erwärmung
des dickflüssigen Kraftstoffs auf eine Temperatur von ca. 60 °C bis 70 °C vorgesehen.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der ein in den Zeichnungen beschriebenes Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher beschrieben ist.
[0012] Es zeigt:
- Fig. 1
- die schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgestaltete Brennkraftmaschine.
[0013] Die Brennkraftmaschine ist bevorzugt von einer serienmäßig gebauten Dieselbrennkraftmaschine
hergeleitet und beispielsweise als Reihen-Brennkraftmaschine mit vier oder sechs Zylindern
ausgebildet. Die Brennkraftmaschine weist ein Kurbelgehäuse 1 auf, in dem in bekannter
Ausbildung eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der in innerhalb des Kurbelgehäuses
1 angeordneten Zylindern bewegbaren Kolben über entsprechende Pleuel angelenkt sind.
Das Kurbelgehäuse 1 wird von einem Zylinderkopf 2 abgedeckt, in dem ebenfalls in bekannter
Bauart Gaswechseleinrichtungen in Form von Ein- und Auslassventilen angeordnet sind.
Die Ein- und Auslassventile sind über entsprechende Einlassleitungen und Auslassleitungen
mit an dem Zylinderkopf 2 jeweils befestigten Frischgasleitungen und Abgassammelleitungen
verbunden. Weiterhin sind in den Zylinderkopf 2 Kraftstoffeinspritzventile eingesetzt,
die von einem elektronischen Steuergerät für die Brennkraftmaschinensteuerung geschaltet
werden. Diese Einspritzventile sind über entsprechende Kraftstoffhochdruckleitungen
mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher 3 verschaltet. Dieser Kraftstoffhochdruckspeicher
wird über zwei Hochdruckkraftstoffförderpumpen 4a, 4b mit Kraftstoff befüllt. Um den
Kraftstoffdruck in dem Kraftstoffhochdruckspeicher 3 unabhängig von dem durch die
Kraftstoffeinspritzventile entnommenen Kraftstoffmengen möglichst konstant zu halten,
ist eingangsseitig zu den Hochdruckförderpumpen 4a, 4b eine Kraftstoffzumesseinrichtung
5 vorgesehen, die in Abhängigkeit von dem Kraftstoffdruck in den Kraftstoffhochdruckspeicher
3 die den Hochdruckförderpumpen 4a, 4b zugeführte Kraftstoffmenge steuert. Die Kraftstoffzumesseinrichtung
ist dementsprechend über kurze Leitungen mit den Hochdruckförderpumpen 4a, 4b verschaltet
und weist einen Einlass auf, der mit einer Kraftstoffzuführleitung 6 verschaltet ist
und weiterhin einen Auslass auf, der mit einer Kraftstoffabführleitung 7 verschaltet
ist. Von einer über die Kraftstoffzuführleitung 6 weitgehend konstant geförderten
Kraftstoffmenge wird entsprechend dem in dem Kraftstoffhochdruckspeicher 3 herrschenden
Druck eine bestimmte Menge Kraftstoff über die Kraftstoffabführleitung 7 abgesteuert.
Die Hochdruckförderpumpen 4a, 4b sind im Übrigen als Steckpumpen ausgebildet, die
direkt in das Kurbelgehäuse 1 der Brennkraftmaschine eingebaut sind. Diese Steckpumpen
weisen jeweils einen Pumpenkolben auf, der von einer in dem Kurbelgehäuse 1 der Brennkraftmaschine
angeordneten Nockenwelle über entsprechende Nocken betätigt wird. Dabei weist die
Nockenwelle bei einer 4-zylindrigen Brennkraftmaschine vorzugsweise jeweils zwei Nocken
je Steckpumpe und bei einer 6-zylindrigen Brennkraftmaschine jeweils drei Nocken je
Steckpumpe auf. Weiterhin ist die Nockenwelle mit weiteren Gaswechselnocken zur Betätigung
der Gaswechselventile versehen. Im Übrigen bilden die zuvor beschriebenen Teile der
Kraftstoffeinrichtung die Hochdruckpumpeneinrichtung.
[0014] Über die Kraftstoffzuführleitung 6 wird der Kraftstoffzumesseinrichtung 5 entweder
dünnflüssiger Kraftstoff, im Ausführungsbeispiel Diesel, oder dickflüssiger Kraftstoff,
im Ausführungsbeispiel Rapsöl, zugeführt. Die entsprechende Umschaltung wird von einem
ersten Umschaltventil 8 vorgenommen, das Bestandteil einer ersten Baueinheit 9 ist.
Die Baueinheit 9 beinhaltet neben dem Umschaltventil(magneten) 8 den eigentlichen
Ventilkörper interne Leitungsverbindungen und gegebenenfalls Rückschlagventile. Dieser
ersten Baueinheit 9 und insbesondere dem Ventilkörper des ersten Umschaltventils 8
wird über eine Dieselkraftstoffzuführleitung 10 Dieselkraftstoff zugeführt. In die
Dieselkraftstoffzuführleitung 10 ist eine Fördereinrichtung in Form einer elektrischen
Förderpumpe sowie eine Filtereinrichtung in Form zumindest eines Dieselkraftstofffilters
eingeschaltet. Diese nicht dargestellten Bauteile können als Baugruppe zusammengefasst
wahlweise fahrzeug- oder gerätespezifisch an dem Fahrzeug bzw. dem Gerät oder aber
an der Brennkraftmaschine, bevorzugt unterhalb der ersten Baueinheit 9, montiert werden.
[0015] Über eine Rapsölzuführleitung 11 wird der ersten Baueinheit 9 und insbesondere dem
Ventilkörper des ersten Umschaltventils 8 Rapsöl zugeführt. Das Rapsöl wird von einer
mechanisch betriebenen, die Förderanordnung bildenden Kraftstoffpumpe 12 über eine
Rapsölleitung 13, zumindest einem die Filteranordnung bildenden Rapsölfilter 14 und
weiter über die Rapsölzuführleitung 11 der ersten Baueinheit 9 zugeführt. Die Kraftstoffpumpe
12 ist beispielsweise über einen Riementrieb 15 mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
verschaltet und fördert folglich bei Betrieb der Brennkraftmaschine kontinuierlich
Kraftstoff. Wird die Brennkraftmaschine mit Dieselkraftstoff betrieben, muss das kontinuierlich
geförderte Rapsöl aus der ersten Baueinheit 9 über eine Rapsölabführleitung 16 abgesteuert
werden. Dieser Absteuervorgang wird von einem vierten Umschaltventil 17 gesteuert
oder aber bei entsprechender Ausgestaltung auch von dem ersten Umschaltventil 8. Dies
wird später detaillierter erläutert.
[0016] Je nach dem, ob über die Kraftstoffabführleitung 7, 7a, wobei die Kraftstoffabführleitung
7a mit dem Überdruckventil des Kraftstoffhochdruckspeichers 3 und weiterhin dem Leckagesystem
der Einspritzventile verschaltet ist, Rapsöl oder Diesel abgesteuert wird, muss dieser
Kraftstoff entweder in einen mit Rapsöl befüllten Haupttank oder einen mit Diesel
befüllten Zusatztank geleitet werden. Dieser Umschaltvorgang wird von einem zweiten
Umschaltventil 18 und einem dritten Umschaltventil 19, die in einer zweiten Baueinheit
20 zusammengefasst sind, gesteuert. Das zweite Umschaltventil 18 und das dritte Umschaltventil
19 können auch zu einem gemeinsam betätigten, beide Schaltfunktionen ausführenden
Umschaltventil zusammengefasst sein. Je nach Schaltstellung wird also der über die
Kraftstoffabführleitung 7, 7a der zweiten Baueinheit 20 zugeführte Kraftstoff in eine
Rapsölabführleitung 16a, die mit einer weiteren mit dem Rapsölfilter 14 verschalteten
Rapsölabführleitung 16b und der Rapsölabführleitung 16 verschaltet ist, abgeführt
oder in eine Dieselkraftstoffabführleitung 21.
[0017] Wie zuvor erläutert wurde, kann das erste Umschaltventil 8 so geschaltet sein, dass
es zwei Eingänge und einen Ausgang hat, wobei an einem Eingang Rapsöl und an dem anderen
Eingang Dieselkraftstoff ansteht. Je nach Schaltstellung wird der erste oder der zweite
Eingang mit dem Ausgang verschaltet. Bei dieser Ausführung ist - wie beschrieben -
das vierte Umschaltventil 17 nötig. Das gleiche erste Umschaltventil 8 kann aber auch
so geschaltet sein, dass es einen Eingang und zwei Ausgänge hat. Dem Eingang wird
dann Rapsöl zugeführt und entweder mit dem ersten Ausgang, der dann in die Kraftstoffzuführleitung
6 mündet oder mit dem zweiten Ausgang, der dann direkt in die Rapsölabführleitung
16 mündet, verbunden. Bei dieser Ausführung mündet die Dieselzuführleitung 10 über
ein in die erste Baueinheit integriertes Rückschlagventil den ersten Ausgang beziehungsweise
die weiterführende Kraftstoffzuführleitung 6. In die Rapsölabführleitung 16 kann dann
eine Drosseleinrichtung eingesetzt sein, die das Druckniveau auf einem vorgegebenen
Wert hält. Bei einem Rapsölbetrieb verhindert das Rückschlagventil, dass Rapsöl bei
ausgeschalteter elektrischer Förderpumpe in den Dieseltank gelangen kann.
[0018] Das ganze Kraftstoffsystem ist so ausgebildet, dass es an eine serienmäßig gebaute,
als Dieselkraftstoff-Brennkraftmaschine ausgebildete Brennkraftmaschine adaptiert
werden kann und dabei die bei der Dieselkraftstoff-Brennkraftmaschine vorhandene Kraftstoffpumpe
12 und der Filter nunmehr als Rapsölfilter 14 weiterverwendet werden können. Im Wesentlichen
werden die beschriebenen Umschaltventile in Form einer ersten Baueinheit 9 und einer
zweiten Baueinheit 20 an der entsprechenden Brennkraftmaschinenlängsseite zusätzlich
angeordnet und - wie beschrieben - verschaltet. Für einen möglichst schnellen Umschaltvorgang
von Dieselkraftstoff auf Rapsöl und umgekehrt ist dabei insbesondere die Kraftstoffzuführleitung
6 möglichst kurz ausgebildet.
- 1
- Kurbelgehäuse
- 2
- Zylinderkopf
- 3
- Kraftstoffhochdruckspeicher
- 4a, 4b
- Hochdruckförderpumpe
- 5
- Kraftstoffzumesseinrichtung
- 6
- Kraftstoffzuführleitung
- 7, 7a
- Kraftstoffabführleitung
- 8
- erstes Umschaltventil
- 9
- erste Baueinheit
- 10
- Dieselkraftstoffzuführleitung
- 11
- Rapsölzuführleitung
- 12
- Kraftstoffpumpe
- 13
- Rapsölleitung
- 14
- Rapsölfilter
- 15
- Riementrieb
- 16, 16a, 16b
- Rapsölabführleitung
- 17
- viertes Umschaltventil
- 18
- zweites Umschaltventil
- 19
- drittes Umschaltventil
- 20
- zweite Baueinheit
- 21
- Dieselkraftstoffabführleitung
1. Brennkraftmaschine, insbesondere selbstzündende Brennkraftmaschine, die wechselweise
mit einem dünnflüssigen Kraftstoff, insbesondere Diesel, und einem dickflüssigen Kraftstoff,
insbesondere Rapsöl, betrieben wird, wobei ein den dünnflüssigen Kraftstoff aufnehmender
Zusatztank über eine Filtereinrichtung und eine Fördereinrichtung sowie ein den dickflüssigen
Kraftstoff aufnehmender Haupttank über eine Filteranordnung und eine Förderanordnung
über Zuführungen mit einer gemeinsamen Hochdruckpumpeneinrichtung verschaltet sind
und ein Niederdruckausgang der Hochdruckpumpeneinrichtung über ein Rücklaufleitungssystem
schaltbar mit dem Haupttank und dem Zusatztank verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filteranordnung und Förderanordnung zusammen mit der Hochdruckpumpeneinrichtung
im Bereich einer Längsseite der Brennkraftmaschine angeordnet sind.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Umschaltventil (8) zur wechselweisen Zuführung von dünnflüssigem Kraftstoff
und dickflüssigem Kraftstoff zu der Hochdruckpumpeneinrichtung und ein zweites Umschaltventil
(18) und ein drittes Umschaltventil (19) oder ein zusammengefasstes zweites und drittes
Umschaltventil zur wechselweisen Rückführung von aus der Hochdruckpumpeneinrichtung
abgesteuertem dünnflüssigen Kraftstoff und/oder dickflüssigem Kraftstoff in den Zusatztank
oder den Haupttank vorhanden sind und dass die Umschaltventile ebenfalls auf der Längsseite
der Brennkraftmaschine angeordnet sind.
3. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein viertes Umschaltventil (17) in eine Rückführleitung (16) zur Rückführung von
dickflüssigem Kraftstoff ausgangsseitig der Filteranordnung in den Haupttank auf der
Längsseite angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest das erste Umschaltventil (8) eine erste Baueinheit (9) bildet und das
zweite Umschaltventil (18) und das dritte Umschaltventil (19) oder ein zusammengefasstes
zweites und drittes Umschaltventil eine zweite Baueinheit (20) bilden.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Baueinheit (9) und die zweite Baueinheit (20) fest an der Brennkraftmaschine
montiert sind.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filtereinrichtung und die Fördereinrichtung zu einer Baugruppe zusammengefasst
sind.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe auf einer Konsolenplatte befestigt ist, die seitlich unterhalb der
Filteranordnung angebracht ist.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe fahrzeug- oder gerätespezifisch einbaubar ist.
9. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass ein Wärmetauscher und eine Vorfiltereinrichtung für den dickflüssigen Kraftstoff
fahrzeug- oder gerätespezifisch einbaubar sind.