[0001] Die Erfindung betrifft einen Temperieranlagenverteiler nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Verfahren zum Sammeln und Verteilen von Wärmeträgerflüssigkeit nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0002] Bei modernen Heizanlagen kommen vermehrt verschiedene Energiequellen, die Wärmeträgerflüssigkeiten
auf unterschiedliche Temperaturniveaus anheben, und verschiedene Energieabgabevorrichtungen,
die mit unterschiedlich temperierten Wärmeträgerflüssigkeiten gespeist werden, zum
Einsatz. Beispielsweise werden Radiatorenheizungen mit wärmeren Flüssigkeiten gespeist
als Fussbodenheizungen oder die Temperierflüssigkeiten durch Brennwertkessel höher
erhitzt als durch Wärmetauscher von Solaranlagen. Aus den Schriften
DE 197 29 747 A1,
US 5 617 994 A,
DE 196 42 721 A1,
DE 92 14 762 U1,
DE 196 37 575 A1 und
AT 399 770 B sind Temperieranlagenverteiler zum Anschluss von Systemkreisen mit Vorlauf- und Rücklaufleitungen
für Temperierflüssigkeiten mit unterschiedlichen Temperaturniveaus bekannt. Aus diesen
Druckschriften geht hervor, die Verteiler zu diesem Zweck aus unterschiedlich temperierten
Kammern aufzubauen. Somit können Systemkreise mit jeweils entsprechend temperierten
Wärmeträgerflüssigkeiten versorgt und die zurückfliessenden Wärmeträgerflüssigkeiten
in entsprechend temperierten Kammern gesammelt werden, sodass wenig Wärmeenergie ungenutzt
verschwendet wird.
[0003] Im Rahmen der Erfindung sind als Temperieranlagen sowohl Heizanlagen als auch Kühlanlagen
bzw. kombinierte Heiz- und Kühlanlagen zu verstehen. Als Systemkreise werden dabei
Verbraucherkreise und Quellenkreise bezeichnet, wobei Verbraucherkreise beispielsweise
Radiatorenheizungen, Fussbodenheizungen oder Warmwasserbereiter und Quellenkreise
Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Kühlmaschinen umfassen können.
[0004] Die
AT 411 190 B beschreibt eine Heizanlage mit einem zylinderfassförmigen Behälter als Verteiler
mit mehreren übereinander angeordneten Kammern. Die einzelnen Kammern sind dabei jeweils
unterschiedlich temperiert und weisen in radialer Richtung Zu- und Abflussanschlüsse
für Rück- bzw. Vorlaufleitungen der Systemkreise auf. Je nach Wärmeaustauschvorrichtung
eines Systemkreises kann dieser mit Wärmeträgerflüssigkeit eines bestimmten Temperaturniveaus
gespeist und der Flüssigkeitsrückfluss in eine entsprechende Kammer rückgeführt werden.
Die Kammern sind jeweils durch Überstromverbindungen mit Rückschlagventilen miteinander
verbunden. Durch den Aufbau mit unterschiedlich temperierbaren Kammern ergeben sich
die bereits in Hinblick auf den Stand der Technik diskutierten und bekannten Vorteile.
[0005] Als Nachteil der in der
AT 411 190 B beschriebenen Heizanlage erweist sich jedoch ein hoher Platzbedarf des einstückig
ausgebildeten, fassförmigen Verteilers, da oftmals ein solcher Verteiler in Kellerräumen
installiert und somit über enge, steile Kellertreppen und durch schmale Kellertüren
hindurch transportiert werden soll. Durch die radiale Ausrichtung der Verteileranschlüsse
erweist sich ebenso das Verlegen der an den Verteiler angeschlossenen Systemkreisleitungen
als sehr aufwändig. Des Weiteren bestehen in den einzelnen flachzylinderförmigen Kammern
keine definierten Strömungsrichtungen der Wärmeträgerflüssigkeiten, sodass diese schlecht
durchgemischt oder direkt und ungemischt von einem Rücklaufanschluss in einen Vorlaufanschluss
strömen. Somit können unerwünschte Temperaturdifferenzen der Wärmeträgerflüssigkeit
in den Vorläufen der Systemkreise entstehen.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist somit das Bereitstellen eines mehrere Temperaturniveaus
aufweisenden Verteilers für Temperieranlagen mit geringerem Platzbedarf und einfach
zu verlegenden Anschlussleitungen für Systemkreise.
[0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist das Verbessern einer Vorgebbarkeit der Temperatur
der Wärmeträgerflüssigkeit, sodass unerwünschte Temperaturunterschiede zwischen den
in die Systemkreise fliessenden Temperierflüssigkeiten vermindert werden.
[0008] Diese Aufgaben werden durch die Verwirklichung der kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Merkmale, die die Erfindung in alternativer oder vorteilhafter Weise
weiterbilden, sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
[0009] Ein erfindungsgemässer Temperieranlagenverteiler ist aus mehreren länglichen, röhrenförmigen
Behältnissen, die als Stufen bezeichnet werden und unterschiedliche Temperaturniveaus
des Wärmeträgermediums vorsehen, aufgebaut. Die Stufen weisen dabei entlang ihrer
Längsachsen jeweils drei Bereiche auf. An einem Zuflussteil, der zum Sammeln von Wärmeträgerflüssigkeiten
aus den Rücklaufleitungen der Systemkreise ausgebildet ist, sind mindestens ein, vorzugsweise
mehrere Rücklaufleitungsanschlüsse angeordnet. Dem Zuflussteil folgt ein Mischerteil
zur Vermischung von aus dem Zuflussteil in einen Abflussteil fliessenden, insbesondere
Temperaturdifferenzen aufweisenden Wärmeträgerflüssigkeiten. Der auf den Mischerteil
folgende Abflussteil weist mindestens einen, vorzugsweise mehrere Vorlaufleitungsanschlüsse
auf und ist somit zum Verteilen von Wärmeträgerflüssigkeit mit einer definiert vorgebbaren
Mischtemperatur in die Systemkreise ausgebildet.
[0010] Durch den nacheinander folgenden Aufbau der drei Bereiche ergibt sich für die Wärmeträgerflüssigkeit
eine vorgegebene und definierte Strömungsrichtung durch die jeweiligen Stufen. Die
im Zuflussteil gesammelten Wärmeträgerflüssigkeiten werden zwangsweise durch den Mischer
geführt, bevor sie über den Abflussteil in die Vorlaufleitungen der Systemkreise gelangen
können. Dies sichert eine verbesserte Durchmischung der Wärmeträgerflüssigkeiten und
somit eine verbesserte, exaktere Vorgebbarkeit der Abfluss-Solltemperatur.
[0011] Beispielsweise ist der Temperieranlagenverteiler aus drei, vier oder fünf Stufen
aufgebaut, die übereinander mit jeweils parallel ausgerichteten Längsachsen beabstandet
angeordnet sind, wobei die drei Bereiche von benachbarten Stufen jeweils entlang der
Längsachse in entgegengesetzter Reihenfolge angeordnet sind. Dies ermöglicht eine
unkomplizierte Anordnung von Überstromverbindungen zwischen den Stufen, d.h. jeweils
von den Zuflussteilen zu den Abflussteilen von benachbarten Stufen. Im Allgemeinen
sind die Stufen nach ihrer jeweiligen Abfluss-Solltemperatur geordnet, sodass Überstromflüsse
in die benachbarten Stufen mit dem geringsten Temperaturunterschied geleitet werden.
[0012] Die Stufen können als ein längliches Rohr mit zum Beispiel kreisförmigem, ovalem
oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet sein, wobei die Längsachsen bevorzugt horizontal
ausgerichtet sind. Beispielsweise sind in den beiden ersten Fünfteln des Rohrs, gemessen
entlang der Längsachse, mehrere Rohrstutzen als Anschlüsse für Rücklaufleitungen von
Systemkreisen sequentiell nacheinander entlang der Längsachse angeordnet. Insbesondere
können die als Rücklaufleitungsanschlüsse ausgebildeten Rohrstutzen geringfügig ins
Innere des Stufenrohres hineinragen. Dieser Bereich der Stufe bildet den Zuflussteil.
Etwa das dritte Fünftel der Stufe ist beispielsweise als Mischer ausgebildet und weist
dafür im Inneren des Stufenrohres eine Anordnung von Strömungsleitungsblechen, wie
sie dem Fachmann bekannt ist, auf, wodurch die Vermischung von aus dem Zuflussteil
in den Abflussteil strömender Flüssigkeit unterstützt wird und somit die Temperatur
vergleichmässigt wird. Beispielsweise etwa die beiden letzten Fünftel des Rohrs weisen
Rohrstutzen als Anschlüsse für Vorlaufleitungen von Systemkreisen auf, die sequentiell
nacheinander entlang der Längsachse angeordnet sind. Insbesondere schliessen die als
Vorlaufleitungsanschlüsse ausgebildeten Rohrstutzen bündig mit der Stufenrohrwand
ab. Dieser Teil der Stufe bildet somit den Abflussteil. Die einzelnen Rohrstutzen
sind im Allgemeinen rechtwinklig zur Längsachse der Stufe angeordnet, wobei die Querschnitte
der Rohrstutzen vorzugsweise passend zu den Querschnitten der entsprechenden Systemkreisleitungen
ausgebildet sind.
[0013] Die Überstromverbindungen, die jeweils zwischen den Abflussteilen und den Zuflussteilen
von benachbarten Stufen angeordnet sind, können röhrenartig ausgebildet sein. Bei
Kurzschluss - keine Wärmeabnahme durch Verbraucherkreise - muss der gesamte Massenstrom
der Quellenkreise mittels der Überströmverbindungen abgeführt werden. In diesem Fall
funktioniert der Verteiler als hydraulische Weiche. Im Normalbetrieb bewirken die
Überströmverbindungen einen Ausgleich der Massenströme, da die Massenströme in den
Zuflüssen einer Stufe nicht den Massenströmen der Abflüsse entsprechen. Durch das
Vorhandensein der Überströmverbindungen hat jeder Systemkreis in sich einen geschlossenen
Kreislauf, dessen Strömungswiderstand nur durch die Rohrleitungen und diverse Einbauten
verursacht wird. Die in den Systemkreisen eingebauten Pumpen müssen nur diesen Strömungswiderstand
überwinden.
[0014] Insbesondere weisen die Überstromverbindungen Rückschlagventile oder Druckausgleichsventile
auf. Als Druckausgleichsventile können beispielsweise herkömmliche federbelastete
Druckausgleichsventile verwendet werden. Es ist aber auch möglich Druckausgleichsventile
einzusetzen, die über Druckfühler elektronisch gesteuert sind. Diese Druckausgleichsventile
weisen eine Durchlassrichtung auf, in der sie oberhalb einer bestimmten, gegebenenfalls
einstellbaren, Druckdifferenz öffnen. In die entgegengesetzte Richtung schließen diese
Ventile nach Art eines Rückschlagventils.
[0015] Als Wärmeträgerflüssigkeiten können alle nach dem Stand der Technik bekannten, dafür
geeigneten Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, verwendet werden. Durch die beabstandete
und räumlich getrennte Anordnung der einzelnen Stufen können diese jeweils mit Dämmmaterial
ausgekleidet werden, wodurch gegenüber einer einstückigen, fassförmigen Ausbildung
des Verteilers mit Kammerunterteilungen ein geringerer Energieverlust realisierbar
ist.
[0016] Insbesondere entspricht die Summe der Querschnittsflächen der Zuflüsse in etwa der
Querschnittsfläche der röhrenartigen Stufe, wobei der Fachmann die Dimensionen und
die Anzahl der Stufen und der Rohrstutzen entsprechend an die Durchflussmengen und
die Anzahl der Systemkreise anpassen kann. Die Querschnittsflächen der Überströmverbindungen
werden ebenso vom Fachmann nach dem Stand der Technik ausgelegt, sodass eine ausreichende
Größe für einen Kurzschluss vorhanden ist. Auch bei hohen Durchflussmengen kann der
Durchmesser der röhrenartigen Stufen gering gehalten werden, sodass die Stufen gut
durch gängige Türöffnungen und durch schmale Gänge eingebracht werden können. Durch
die parallele Anordnung der einzelnen Stufen zueinander und durch eine Anordnung der
Systemkreisleitungsanschlüsse sequentiell hintereinander entlang der Längsachsen der
Stufen können die Systemkreisvorlauf- und -rücklaufleitungen wenig aufwändig und Platz
sparend verlegt werden.
[0017] In einem konkreten erfindungsgemässen Temperieranlagenverteiler können darüber hinaus
weitere herkömmliche und übliche Ventile, Leitungen und Fühler vorhanden sein, die
zur Steuerung oder Regelung und zum ordnungsgemäßen Betrieb in der Praxis dienen.
[0018] Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
schematisch dargestellten konkreten Ausführungsbeispielen rein beispielhaft näher
beschrieben, wobei auch auf weitere Vorteile der Erfindung eingegangen wird. Im Einzelnen
zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemässen Temperieranlagenverteiler mit drei Stufen in einer 3-D-Ansicht;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer Stufe eines erfindungsgemässen Temperieranlagenverteilers;
- Fig. 3
- einen erfindungsgemässen Temperieranlagenverteiler mit zwei Stufen in einer 3-D-Ansicht;
und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Temperieranlage mit einem erfindungsgemässen Temperieranlagenverteiler
mit drei Stufen und daran angeschlossenen Systemkreisen.
[0019] Der in Figur 1 dargestellte Temperieranlagenverteiler 1 zum Sammeln, Mischen und
Verteilen einer Wärmeträgerflüssigkeit weist drei Stufen 10,20,30 mit vorgebbaren
Abfluss-Solltemperaturen der Wärmeträgerflüssigkeit auf. Die drei Stufen sind jeweils
als längliche, röhrenförmige Behältnisse mit einer Längsachse ausgebildet und - nach
ihrer jeweiligen Abfluss-Solltemperatur geordnet - nacheinander beabstandet angeordnet,
wobei die Längsachsen der Stufen 10,20,30 zueinander parallel sind. Jede der Stufen
10,20,30 weist einen Zuflussteil 11,21,31, einen Mischerteil 13,23,33 und einen Abflussteil
12,22,32 auf, die entlang der Längsachse aufeinander folgen.
[0020] An den Zuflussteilen 11,21,31 sind jeweils entlang der Längsachse sequentiell hintereinander
drei Rücklaufleitungsanschlüsse 15 angeordnet, sodass die aus den Rücklaufleitungen
zurückströmende Wärmeträgerflüssigkeit jeweils in den Zuflussteilen 11,21,31 gesammelt
wird. Durch eine hintereinander angeordnete Rückführung der Wärmeträgerflüssigkeiten
in die Zuflussteile 11,21,31 werden die Wärmeträgerflüssigkeiten bereits dort untereinander
durchgemischt. Zusätzlich folgen erfindungsgemäss auf die Zuflussteile 11,21,31 jeweils
die Mischerteile 13,23,33 der Stufen 10,20,30, wobei die Mischerteile 13,23,33 zwangsweise
von der Wärmeträgerflüssigkeit in einer vorgegebenen Richtung durchströmt werden.
Insbesondere weisen die Mischerteile 13,23,33 Strömungsleitbleche auf, sodass die
Wärmeträgerflüssigkeit bei Durchströmung der Mischerteile 13,23,33 aktiv durchgemischt
und deren Temperatur auf die Abfluss-Solltemperatur vergleichmässigt wird. An den
Abflussteilen 12,22,32 sind jeweils drei Vorlaufleitungsanschlüsse 17 zum Anschluss
von Vorlaufleitungen der Systemkreise nacheinander angeordnet. Die als Rohrstutzen
ausgebildeten Vor- und Rücklaufleitungsanschlüsse sind alle senkrecht zu den Längsachsen
der Stufen ausgerichtet, was ein Verlegen von anzuschliessenden Systemkreisleitungen
vereinfacht.
[0021] Durch die räumliche Trennung von Zuflussteil, Mischerteil und Abflussteil innerhalb
der Stufen sind für die Wärmeträgerflüssigkeiten feste Strömungsrichtungen, nämlich
von den Zuflussteilen über die Mischerteile in die Abflussteile und im Wesentlichen
in Richtung der Stufenlängsachsen, gegeben. Alle gesammelten Flüssigkeiten strömen
zwangsläufig durch die Mischerteile, wodurch die Abfluss-Solltemperatur genauer vorgebbar
ist, da nur gut durchgemischte Flüssigkeiten mit gleichmässiger Temperaturverteilung
über die Abflussteile in die Vorlaufleitungen der Systemkreise gelangen.
[0022] Zwischen jeweils benachbarten Stufen 10,20,30 bestehen direkte Überstromverbindungen
5. Die Überstromverbindungen 5 verbinden den Abflussteil 12 der ersten Stufe 10 mit
dem Zuflussteil 21 der zweiten Stufe 20, den Abflussteil 22 der zweiten Stufe 20 mit
den Zuflussteilen 11,31 der ersten und dritten Stufen 10,30 und den Abflussteil 32
der dritten Stufe 30 mit dem Zuflussteil 21 der zweiten Stufe 20. Daher ist es vorteilhaft,
aufeinander folgende Stufen jeweils spiegelverkehrt anzuordnen, sodass jeweils unter
einem Zuflussteil einer Stufe ein Abflussteil der benachbarten Stufe folgt und umgekehrt.
Die Überstromverbindungen 5 weisen jeweils eine Rückschlagklappe oder ein Rückschlagventil
mit Durchlassrichtung von den Abflussteilen 12,22,32 zu den Zuflussteilen 11,21,31
auf. Ebenso möglich ist eine Ausbildung der Überstromverbindungen 5 mit Kugelhähnen
oder Motorventilen zur Steuerung von Überstromdurchflussmengen der Wärmeträgerflüssigkeit.
[0023] Die Stufen 10,20,30 sind jeweils im Wesentlichen gleich dimensioniert und funktional
gleichartig ausgebildet und weisen in dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
einen quadratischen Querschnitt auf.
[0024] Die dargestellten Mischerteilbegrenzungslinien sind rein zur Veranschaulichung eingezeichnet,
so können die Stufen beispielsweise jeweils einstückig ausgebildet sein. Allerdings
ist es auch möglich, die Teile der Stufen separat auszubilden und weiter beabstandet
anzuordnen, wobei in einem Zuflussteil die Wärmeträgerflüssigkeit gesammelt, diese
durch einen Mischerteil geleitet und über einen Abflussteil in die Systemkreisleitungen
verteilt wird.
[0025] Durch die längliche und Platz sparende Ausbildung der Stufen sind diese auch durch
enge Türen und über steile Treppen einfach in Kellerräume zu transportieren und können
in kleinen Räumen installiert werden.
[0026] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung einer als längliches, röhrenförmiges Behältnis
ausgebildeten Stufe 10. Die Stufe 10 ist in einen Zuflussteil 11, einen Mischerteil
13 und einen Abflussteil 12 unterteilt. Am Zuflussteil 11 der Stufe 10, der zum Sammeln
von Rückflüssen aus den Systemkreisen dient, sind drei Rohrstutzen 15 zum Anschluss
von Systemkreisrücklaufleitungen angeordnet, wobei die Rohrstutzen 15 jeweils etwas
in das Innere der Stufe hineinragen. Die in der Figur dargestellten Pfeile sollen
die Strömungsrichtungen der Wärmeträgerflüssigkeit veranschaulichen. Am Abflussteil
12, der zum Verteilen der auf die Abfluss-Solltemperatur gemischten Wärmeträgerflüssigkeit
ausgebildet ist, sind drei Rohrstutzen 17 zum Anschluss von Systemkreisvorlaufleitungen
angeordnet. Die als Vorlaufleitungsanschlüsse ausgebildeten Rohrstutzen 17 schliessen
insbesondere bündig mit der Stufenbehältniswand ab. Des Weiteren weisen der Zuflussteil
11 und der Abflussteil 12 jeweils einen Überstromverbindungsanschluss 5 mit einem
Rückschlagventil 6 auf, über den sie mit Abfluss- bzw. Zuflussteilen benachbarter
Stufen verbindbar sind.
[0027] Durch den erfindungsgemässen Aufbau der Stufe 10, bei welchem das Sammeln der Rückflüsse
örtlich getrennt vom Verteilen der Wärmeträgerflüssigkeit in die Vorlaufleitungen
der Systemkreise geschieht, ergibt sich eine definierte Strömungsrichtung für die
Wärmeträgerflüssigkeiten. Dies erlaubt ein verbessertes Mischen der Wärmeträgerflüssigkeiten,
sodass eine Abfluss-Solltemperatur genauer vorgebbar ist.
[0028] In Figur 3 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemässen Temperieranlagenverteilers
1 mit zwei Stufen 10,20 in einer 3-D-Ansicht gezeigt. An den Zuflussteilen 11,21 der
beiden Stufen 10,20 sind jeweils sieben als Rohrstutzen ausgebildete Rücklaufleitungsanschlüsse
15,25 zum Sammeln der in den Verteiler zurückfliessenden Wärmeträgerflüssigkeiten
aus den Systemkreisen angeordnet. Am anderen Ende der Stufen, die als längliche, runde
Rohre ausgebildet sind, befinden sich die Abflussteile 12,22 mit jeweils sieben Vorlaufleitungsanschlüssen.
Zwischen den Zuflussteilen 11,21 und den Abflussteilen 12,22 befinden sich die Mischerteile,
die von den Wärmeträgerflüssigkeiten vor dem Verteilen in die Systemkreise durchströmt
werden. Jeweils von den beiden Abflussteilen 12,22 zu den Zuflussteilen 11,21 der
jeweils anderen Stufe 10,20 sind Überstromverbindungen 5 zum Ausgleich der Massenströme
angeordnet.
[0029] Wie bereits oben erwähnt können die Anzahl und die Querschnittsfläche der Stufen
entsprechend der Anzahl und Art der vorliegenden Systemkreise einer Temperieranlage
durch einen Fachmann angepasst werden.
[0030] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Temperieranlage mit einem erfindungsgemässen
Verteiler und daran angeschlossenen Verbraucherkreisen 65,66 und Quellenkreisen 61,62,63,64.
Die Stufen sind nach ihrer Abfluss-Solltemperatur untereinander angeordnet, wobei
in der obersten Stufe die höchste Abfluss-Solltemperatur gemischt wird.
[0031] Der Quellenkreis 61 weist zum Beispiel einen Brennwertkessel für Öl, Gas oder Biomasse
auf, wobei die Wärmeträgerflüssigkeit üblicherweise auf eine Temperatur von mehr als
75°C heizbar ist. Die Rücklaufleitung des Systemkreises 61 ist somit an die obere
Stufe 10 mit der höchsten Abfluss-Solltemperatur angeschlossen. Da ein Brennwertkessel
am effizientesten ist, wenn zwischen Vor- und Rücklauf ein möglichst grosser Temperaturunterschied
besteht, was auch für Fernheizanlagen gilt, ist die Vorlaufleitung dieses Systemkreises
an den Abflussteil 31 der untersten Stufe 30 mit der niedrigsten Abfluss-Solltemperatur
angeschlossen. Der Quellenkreis 62 weist beispielsweise eine Wärmepumpe oder einen
Wärmetauscher einer Solaranlage auf. Die Vorläufe, die aus dem Abflussteil 32 der
untersten Stufe 30 gespeist werden, werden durch die Wärmepumpe bzw. den Wärmetauscher
der Solaranlage auf Temperaturen von etwa 25-40°C erhitzt. Die Rückflüsse werden somit
in den Zuflussteil der mittleren Stufe 20 geleitet. Als weiterer Erzeuger ist im Quellenkreis
63 beispielsweise ein Stückholzkessel mit thermischer Rücklaufanhebung gezeigt. Dabei
kann die Vorlauftemperatur etwa 35°C betragen, weshalb die Vorlaufleitung an einen
Vorlaufleitungsanschluss des Abflussteils 21 der mittleren Stufe 20 angeschlossen
ist. Durch Wärmeabgabe des Stückholzkessels wird die Wärmeträgerflüssigkeit auf etwa
60°C erhitzt. Der Rücklauf wird somit am Zuflussteil 11 der oberen Stufe 10 angeschlossen.
Der Quellenkreis 64 weist zum Beispiel einen Pufferspeicher auf, der mit Wärmeträgerflüssigkeit
mit einer Temperatur von etwa 60-70°C gespeist wird, weshalb die Vorlaufleitung am
Abflussteil 12 der oberen Stufe 10 mit der höchsten Abfluss-Solltemperatur angeschlossen
ist. Eine Rücklaufleitung des Pufferspeichers ist am Zuflussteil 11 der Stufe 10 angeschlossen,
wobei über diese Leitung die Wärmeträgerflüssigkeit aus dem Pufferspeicher, die die
höchste Temperatur aufweist, zum Verteiler zurückgeführt wird. Eine weitere Rücklaufleitung
ist am Zuflussteil 31 der unteren Stufe 30 angeschlossen, wobei über diese Leitung
die bereits am meisten abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit zum Verteiler zurückgeführt
werden kann.
[0032] Als Verbraucherkreise 65,66 sind beispielhaft ein Systemkreis 65 mit einer Radiatorenheizung
und ein Systemkreis 66 mit einer Fussbodenheizung dargestellt. Die Radiatorenheizungsvorlaufleitung
ist am Abflussteil 12 der oberen Stufe 10 angeschlossen, da die Radiatorenheizung
mit Wärmeträgerflüssigkeit mit einer Temperatur von bis zu etwa 70°C gespeist wird.
Die durch die Wärmeabgabe abgekühlten Rückflüsse werden in den Zuflussteil 21 der
mittleren Stufe 20 zurückgeführt. Die Fussbodenheizung wird mit Wärmeträgerflüssigkeit
aus dem Abflussteil 21 der mittleren Stufe 20 mit einer Temperatur von bis zu 38°C
gespeist. Die abgekühlten Rückflüsse werden in den Zuflussteil 31 der untersten Stufe
30 zurückgeleitet.
[0033] Durch den erfindungsgemässen Aufbau der Stufen können die Zuflüsse, die zwangsläufig
alle durch den Mischerteil strömen, exakt auf eine vorgebbare Temperatur gemischt
werden. Die auf die jeweilige Abfluss-Solltemperatur gemischten Wärmeträgerflüssigkeiten
werden anschliessend über die jeweiligen Abflussteile in die Vorlaufleitungen der
Systemkreise verteilt.
[0034] Die in der Figur dargestellten Pfeile zeigen die Strömungsrichtungen der Wärmeträgerflüssigkeiten.
[0035] In konkreten Temperieranlagen und Temperieranlagenverteilern sind darüber hinaus
weitere herkömmliche und übliche Ventile, Leitungen und Fühler vorhanden, die zur
Steuerung und zum ordnungsgemäßen Betrieb in der Praxis dienen. Insbesondere die Systemkreise
sind nur vereinfacht und schematisch dargestellt.
[0036] Es versteht sich, dass diese dargestellten Figuren nur Beispiele möglicher Ausführungsformen
darstellen.
1. Temperieranlagenverteiler (1) zum Sammeln und Verteilen einer Wärmeträgerflüssigkeit
(2) mit mehreren, insbesondere drei bis fünf, Stufen (10;20) mit jeweils einer vorgebbaren
Abfluss-Solltemperatur der Wärmeträgerflüssigkeit (2),
wobei
• die Stufen (10;20) jeweils mindestens
□ einen Vorlaufleitungsanschluss (17;27) und
□ einen Rücklaufleitungsanschluss (15;25)
aufweisen, und
• zwischen jeweils benachbarten Stufen (10;20) eine direkte Überstromverbindung (5)
für die Wärmeträgerflüssigkeit (2), insbesondere mit einem Rückschlagventil (6), besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stufen (10;20) jeweils
• als längliche, röhrenförmige Behältnisse mit einer Längsachse ausgebildet sind,
sodass jeweils eine Strömungsrichtung für die Wärmeträgerflüssigkeit (2) im Wesentlichen
in Richtung der jeweiligen Längsachse definiert ist, und
• in Strömungsrichtung nacheinander folgend aufgeteilt sind in
□ einen Zuflussteil (11;21) zum Sammeln von Wärmeträgerflüssigkeit (2), wobei am Zuflussteil
(11;21) der mindestens eine Rücklaufleitungsanschluss (15;25) angeordnet ist,
□ einen Mischerteil (13;23) zur Vermischung von aus dem Zuflussteil (11;21) in einen
Abflussteil (12;22) fliessender, Temperaturdifferenzen aufweisender Wärmeträgerflüssigkeit
(2), und
□ den Abflussteil (12;22) zum Verteilen von Wärmeträgerflüssigkeit (2), wobei am Abflussteil
der mindestens eine Vorlaufleitungsanschluss (17;27) angeordnet ist.
2. Temperieranlagenverteiler (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Zuflussteile (11;21) jeweils mindestens zwei Rücklaufleitungsanschlüsse (15;16;25;26)
aufweisen, die insbesondere jeweils entlang der Längsachsen (19;29) der Zuflussteile
sequenziell nacheinander angeordnet sind, und
• die Abflussteile (12;22) jeweils mindestens zwei Vorlaufleitungsanschlüsse (17;18;27;28)
aufweisen, die insbesondere jeweils entlang der Längsachsen (19;29) der Abflussteile
sequenziell nacheinander angeordnet sind.
3. Temperieranlagenverteiler (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stufen (10;20) - nach ihrer jeweiligen Abfluss-Solltemperatur geordnet - nacheinander
beabstandet angeordnet sind, insbesondere wobei die Längsachsen der Stufen (10;20)
zueinander parallel sind.
4. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stufen (10;20) jeweils im Wesentlichen gleich dimensioniert und funktional gleichartig
ausgebildet sind.
5. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stufen (10;20) jeweils einen kreisförmigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen.
6. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischerteile (13;23) jeweils Strömungsleitbleche aufweisen, sodass Wärmeträgerflüssigkeit
(2) bei Durchströmung der Mischerteile (13;23) aktiv durchmischt und deren Temperatur
auf die Abfluss-Solltemperatur vergleichmässigt wird.
7. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überstromverbindungen die Abflussteile (12;22) mit den Zuflussteilen (11;21) von
jeweils benachbarten Stufen (10;20) verbinden und jeweils eine Rückschlagklappe oder
ein Rückschlagventil (6) mit Durchlassrichtung von den Abflussteilen (12;22) zu den
Zuflussteilen (11;21) aufweisen.
8. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stufen jeweils einstückig ausgebildet sind.
9. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rücklaufleitungsanschlüsse (15;16;25;26) und die Vorlaufleitungsanschlüsse (17;18;27;28)
jeweils als Rohrstutzen ausgebildet sind, deren Längsachsen senkrecht zu den jeweiligen
Längsachsen der Stufen ausgerichtet sind.
10. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rücklaufleitungsanschlüsse (15;16;25;26) jeweils in das Innere der Zuflussteile
(11;21) hineinragen und die Vorlaufleitungsanschlüsse (17;18;27;28) jeweils im Wesentlichen
bündig mit einer Behältniswand der Abflussteile (12;22) abschliessen.
11. Temperieranlagenverteiler (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Summe der Querschnittsflächen der Rücklaufleitungsanschlüsse (15;25) jeweils einer
Stufe (10;20) der Querschnittsfläche dieser Stufe (10;20) im Wesentlichen entspricht.
12. Verfahren zum Sammeln und Verteilen von Wärmeträgerflüssigkeit für eine Temperieranlage
mit einem Temperieranlagenverteiler mit mehreren Stufen (10;20), die jeweils eine
sich voneinander unterscheidende, vorgebbare Abfluss-Solltemperatur aufweisen,
mit den Schritten
• Sammeln von Wärmeträgerflüssigkeiten aus Systemkreisen jeweils in den Stufen (10;20),
• Mischen der Wärmeträgerflüssigkeiten jeweils in den Stufen (10;20),
• Verteilen der Wärmeträgerflüssigkeiten jeweils aus den Stufen (10;20) in die Systemkreise,
wobei die Schritte jeweils nacheinander in räumlich getrennten Bereichen der Stufen
ausgeführt werden und somit die Wärmeträgerflüssigkeit eine definierte Strömungsrichtung
aufweist.