(57) Das Verfahren und die Vorrichtung dienen zur Tieftemperaturzerlegung von Luft in
einem Destilliersäulen-System, das mindestens eine Hochdrucksäule (11) und eine Niederdrucksäule
(12) aufweist. Einsatzluft (20, 32) wird in die Hochdrucksäule (11) eingeleitet. Ein
flüssiger Produktstrom (42; 46) wird aus dem Destilliersäulen-System entnommen, in
flüssigem Zustand auf einen erhöhten Druck gebracht (43; 47) und unter diesem erhöhten
Druck durch indirekten Wärmeaustausch (6) verdampft oder pseudo-verdampft und schließlich
als gasförmiger Produktstrom (45; 49) abgezogen. Die gesamte Einsatzluft (1) wird
in einem Hauptluftverdichter auf einen ersten Druck verdichtet, der mindestens gleich
dem Betriebsdruck der Hochdrucksäule (11) ist und anschließend in einer Reinigungsvorrichtung
gereinigt. Ein erster Teilstrom (2, 7) der Einsatzluft wird unter etwa dem ersten
Druck einer ersten Entspannungsmaschine (8) zugeführt, dort arbeitsleistend auf etwa
den Betriebsdruck der Niederdrucksäule (12) entspannt und anschließend in die Niederdrucksäule
(12) eingeführt (10). Ein zweiter Teilstrom (3) der Einsatzluft wird in einem ersten
Nachverdichter (14) auf einen zweiten Druck verdichtet, der höher als der erste Druck
ist. Mindestens ein Teil (17) des zweiten Teilstroms (16) stromabwärts der Verdichtung
wird in einem zweiten Nachverdichter (18) auf einen dritten Druck nachverdichtet,
der höher als der zweite Druck ist, dem indirekten Wärmeaustausch (6) zur Verdampfung
beziehungsweise Pseudo-Verdampfung des flüssigen Produktstroms zugeführt und anschließend
in das Destilliersäulen-System eingeleitet (20). Der zweite Nachverdichter (18) ist
als Kaltverdichter ausgebildet. Mindestens ein Teil der mechanischen Energie, die
bei der arbeitsleistenden Entspannung (8) des ersten Teilstroms (7) erzeugt wird,
wird zum Antrieb des zweiten Nachverdichters (18) verwendet.
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