[0001] Die Erfindung betrifft eine Warenauswahleinheit, mit einem Gehäuse, welches zumindest
einen durchsichtigen Bereich aufweist, der einen Blick auf im Gehäuse befindliche
Waren freigibt, wobei der durchsichtige Bereich zugleich als Bedienfeld zur Auswahl
einer gewünschten Ware ausgebildet ist.
[0002] Eine solche Warenauswahleinheit wird in dem Gebrauchsmuster
DE 200 16 394 U1 vorgestellt. Hier geht es um eine Anordnung zur automatisierten Online-Warenbestellung
nach vorheriger Präsentation von einer oder mehreren Waren. Zu diesem Zweck findet
sich ein Dateneingabegerät, welches mit einem Touchscreen-Terminal ausgebildet ist.
Der Touchscreen kann in eine Glaswandung eines Schaufensters zur Präsentation der
Waren baulich integriert werden.
[0003] Auf dem Touchscreen ist eine Tastatur abgebildet, mit deren Hilfe die Warenauswahl
stattfindet. Im Anschluss daran trifft ein Bestell- und/oder Versandcomputer alle
Vorbereitungen zur Auslieferung der bestellten Waren an einen Kunden. Zu diesem Zweck
ist das Dateneingabegerät über ein Kommunikationssystem mit dem fraglichen Bestell-
und/oder Versandcomputer verbunden.
[0004] Im Rahmen der
DE 41 34 410 A1 wird ein Verkaufssystem mit einer vorgegebenen Anzahl von Fächern vorgestellt. Dieses
verfügt über eine Angebotseinrichtung, in welcher Text- und/oder Bildinformationen
über in bestimmten Fächern angebotene Waren gespeichert werden können. Die Angebotseinrichtung
lässt sich mit einer Eingabevorrichtung zur Reservierung eines Faches verbinden.
[0005] Ein Warenausgabeautomat wird in der
DE 10 2005 018 007 A1 vorgestellt. Dieser verfügt über ein Warenmagazin mit einer Vielzahl von Warenflächen
zum Lagern von Waren. Außerdem ist eine Eingabeeinrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe
von einem Kunden zumindest eine der im Warenmagazin gelagerten Waren ausgewählt werden
kann. Als Eingabeeinrichtung kommt eine Eingabetastatur mit Touchscreen zum Einsatz.
Außerdem finden sich ein Monitor sowie ein Ein-/Ausgabeschlitz zur Einführung bzw.
Entnahme von Verpackungen und ein Kartenleser. Die Eingabetastatur und der Kartenleser
sind mit einer Steuereinheit verbunden.
[0006] Das Gebrauchsmuster
DE 298 03 081 U1 beschreibt schließlich eine steuerbare Lager- und Ausgabevorrichtung, die mit wenigstens
einem verriegelbaren Schrank ausgerüstet ist. In dem Schrank befinden sich hinsichtlich
ihres Ablageortes datenmäßig erfasste Gegenstände. Über eine Vorrichtung lassen sich
gegenstands- und kundenspezifische Daten eingeben, so dass mit Hilfe eines Steuerungssignals
der zugehörige Ablageort im Schrank angezeigt und der Schrank entriegelt sowie eine
Ausgabeeinrichtung angesteuert wird. - Durch die
DE 103 04 354 A1 ist ein Bedienteil für eine Endgeräteanordnung bekannt geworden, die sich in einer
Multimediaanordnung für den Onlinehandel integrieren lässt.
[0007] Der Stand der Technik kann nicht rundweg befriedigen. Denn sofern entsprechend der
DE 200 16 394 U1 ein Tastaturfeld auf dem Touchscreen in der Schaufensterscheibe abgebildet wird,
schränkt dies den Blick auf die zugehörigen Waren ein. Das ist besonders dann nachteilig,
wenn nur mit einem relativ gering bemessenen durchsichtigen Bereich der Warenauswahleinheit
gearbeitet wird oder gearbeitet werden muss oder wenn kleinformatige Waren präsentiert
werden sollen. Hier setzt die Erfindung ein.
[0008] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Warenauswahleinheit
so weiter zu entwickeln, dass ein ungehinderter Blick auf die präsentierten Waren
ermöglicht wird, so dass Waren praktisch beliebiger Größe gezeigt und ausgewählt werden
können.
[0009] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist im Rahmen der Erfindung bei einer
gattungsgemäßen Warenauswahleinheit vorgesehen, dass die gewünschte Ware lediglich
durch einen bestimmten Berührbereich ohne abgebildete Tastatur oder überhaupt irgendeine
bildliche Darstellung auf dem Bedienfeld identifiziert wird.
[0010] Das heißt, die gewünschte und ausgewählte Ware wird tastatur- und abbildungslos von
einem Bediener festgelegt und identifiziert. Die Erfindung arbeitet also grundsätzlich
mit einem (vollständig) durchsichtigen Berührfeld als Bedienfeld, welches ausschließlich
auf Berührungen seitens des Bedieners reagiert und dessen Transparenz sich durch etwaige
(fehlende) Abbildungen wie beim Stand der Technik (
DE 200 16 394 U1) auch nicht ändert.
[0011] Dabei ist das Bedienfeld bzw. durchsichtige Berührfeld in wenigstens zwei Berührbereiche
unterteilt, um zumindest zwei Waren voneinander unterscheiden zu können und eine entsprechende
Auswahl zu treffen. Da die Auswahl tastatur- und abbildungslos lediglich über die
Identifizierung des entsprechenden Berührbereiches geschieht, wird der Bediener nicht
in seinem Blick auf die gewünschte Ware durch beispielsweise eine eingeblendete Tastatur,
eine Abbildung etc. gehindert. Vielmehr ist das Bedienfeld vollflächig durchsichtig
gestaltet, wobei sich an dieser Eigenschaft im Betrieb und bei der Warenauswahl nichts
ändert.
[0012] Das vorteilhaft als Touchscreen ausgebildete Bedienfeld bzw. durchsichtige Berührfeld
stellt wie üblich einen Computerbildschirm dar, der in einzelne verschiedene Berührbereiche
bzw. Sektionen unterteilt ist, um unterschiedliche Steuerbefehle auszugeben. Tatsächlich
wird meistens der jeweilige Berührungspunkt mit einer bestimmten X-/Y-Position auf
dem Bildschirm identifiziert. Die vorgenannte X-/Y-Position wird anschließend dahingehend
ausgewertet, zu welchem der einzelnen Berührbereiche sie korrespondiert. Je nach der
Zuordnung zum ausgewählten Berührbereich gehört hierzu auch eine bestimmte gewünschte
Ware, die sich folgerichtig eindeutig identifizieren lässt.
[0013] Als durchsichtiges Berührfeld bzw. Touchscreen kommen solche zum Einsatz, die analog
resistiv arbeiten und/oder auf der dispersiven Signaltechnologie (DST) beruhen und/oder
mit einer berührungslosen Positionsmessung, beispielsweise Ultraschallmessung, die
X-/Y-Position eines Fingers auf dem Berührfeld ermitteln. Im erstgenannten Fall der
analog resistiven Touchscreens finden sich zwei gegenüberliegende leitfähige Schichten
aus üblicherweise Indiumzinnoxid, die mit einer konstanten Gleichspannung angesteuert
werden. Die vorgenannten Schichten sind durch kaum sichtbare Abstandhalter voneinander
getrennt. Von dem Touchscreen gehen meistens vier Leitungen zu einer Steuer- und Auswerteeinheit
aus, und zwar zwei Leitungen für jede Achse (X-Achse und Y-Achse).
[0014] Wird nun der analog resistive Touchscreen an einer bestimmten Stelle im Berührpunkt
berührt, so berühren sich dort die zwei gegenüberliegenden leitfähigen (Indiumzinnoxid-)Schichten,
wodurch ein elektrischer Kontakt entsteht. Die Spannungsänderung wird nun zur Bestimmung
der X- und Y-Koordinaten des Berührungspunktes genutzt. Vorliegend sind die gegenüberliegenden
leitfähigen Schichten jeweils auf Glas respektive durchsichtigen Folien angeordnet,
um die geforderte Durchsichtigkeit des Berührfeldes bzw. Touchscreens zu gewährleisten.
[0015] Bei der alternativ einsetzbaren dispersiven Signaltechnologie zur Verwirklichung
des durchsichtigen Berührfeldes bzw. Touchscreens werden Berührungen seitens des Bedieners
durch Vibrationen auf dem Trägermaterial (Glas) erkannt. Denn mit der Berührung ist
eine Vibration verbunden, welche eine Biegewelle durch das Trägermaterial auslöst,
und zwar vom Berührungspunkt bis hin zu den Rändern. Die jeweilige Biegewelle in X-
und Y-Richtung kann randseitig erfasst werden und es lässt sich auf ihren Ursprung
und folglich die X- und Y-Position des Berührungspunktes rückschließen. - In jedem
Fall ermöglicht das erfindungsgemäße durchsichtige Berührfeld eine eindeutige Erfassung
der X- und Y-Position des Berührungspunktes und seine eindeutige Zuordnung zu einer
der mehreren Berührbereiche.
[0016] Bei der schließlich als weitere Alternative angesprochenen berührungslosen Positionsmessung
wird die Position beispielsweise eines Fingers auf dem Berührfeld durch ein oder mehrere,
meistens zwei, Ultraschallsender und entsprechende -empfänger ermittelt. Sowohl Sender
als auch Empfänger arbeiten in einer größtenteils unmittelbar oberhalb des Berührfeldes
bzw. Bedienfeldes angeordneten Ebene. Das Berührfeld bzw. Bedienfeld als solches ist
in diesem Fall nicht direkt sensitiv für die Berührungen, sondern diese werden vielmehr
im Beispielfall durch die gleichsam darüber angeordnete Schallwellenebene erfasst.
- Das alles gelingt bei sämtlichen drei Varianten und auch im Übrigen, ohne dass zusätzlich
eine Tastatur oder Abbildung auf dem Berührfeld bzw. Bedienfeld eingeblendet wird.
Vielmehr ändert das durchsichtige Berührfeld seine Transparenz nicht.
[0017] Denn nach vorteilhafter Ausgestaltung ist das Bedienfeld als Gehäusedeckel oder Teil
desselben ausgeführt. Dadurch sind die präsentierten Waren in unmittelbarer Nachbarschaft
zu dem Bedienfeld bzw. dem durchsichtigen Berührfeld angeordnet, finden sich meistens
gering beabstandet in Blickrichtung des Bedieners unterhalb des fraglichen Gehäusedeckels.
[0018] Das Bedienfeld seinerseits ist nun in unterschiedliche und zu verschiedenen Waren
korrespondierende Sektionen unterteilt. Dabei sind die einzelnen Sektionen der jeweils
darunter angeordneten Ware zugeordnet. Das heißt, ein Bediener erblickt durch das
Bedienfeld hindurch die gewünschte Ware. Zu dem Bild der Ware auf dem durchsichtigen
Berührfeld korrespondiert eine Sektion bzw. Berührbereich des Bedienfeldes bzw. durchsichtigen
Berührfeldes, die (der) eben dieser besagten Ware zugeordnet ist.
[0019] Meistens wird man hier so arbeiten, dass das Bild der Ware und die betreffende Sektion
flächenmäßig in etwa gleich groß ausgebildet sind. Um eine eindeutige Zuordnung zu
ermöglichen, kann aber auch so vorgegangen werden, dass die Sektion auf dem Berührfeld
kleiner als das Abbild der Ware ausgebildet ist. Je nach Ausdehnung der zugehörigen
Warenverpackung oder der Ware als solcher können nun zwischen den einzelnen Sektionen
Totbereiche vorgesehen werden, deren Berührung zu keiner Warenauswahl korrespondiert.
Dadurch lassen sich Fehlbedienungen auf ein Minimum reduzieren. Im Übrigen versteht
es sich, dass die Ware an sich körperlich in dem Gehäuse platziert werden kann. Genauso
denkbar ist es, lediglich eine Warenabbildung, eine Leerverpackung oder dergleichen
für die Warenauswahl heranzuziehen. Das heißt, der Begriff Ware umfasst vorliegend
sämtliche genannten Varianten.
[0020] Je nach der jeweils berührten Sektion gibt das Bedienfeld bzw. durchsichtige Berührfeld
unterschiedliche Steuerbefehle aus. Diese Steuerbefehle können so angelegt sein, dass
lediglich die zu der Sektion gehörige ausgewählte Ware identifiziert wird. Ergänzend
oder alternativ ist es aber auch möglich, einen unmittelbaren Ausgabebefehl für die
Ware zu erzeugen, so dass diese ausgangsseitig der Warenauswahleinheit vom Kunden
entnommen werden kann. In vorteilhafter Ausgestaltung sorgt eine integrierte Ausgabeeinheit
hierfür oder dafür, dass ein zu der gewünschten Ware gehöriger Warenbon ausgegeben
wird.
[0021] Auf diesem Warenbon befindet sich ein Identifizierungscode in Gestalt beispielsweise
eines Strichcodes, um die gewünschte Ware zu kennzeichnen, deren Preis anzugeben und
die gewählte Anzahl. Mit Hilfe des vorerwähnten Warenbons kann ein Bediener nun den
zugehörigen Preis an beispielsweise einer Kasse bezahlen und nach Entwertung des Warenbons
eine von der Warenauswahleinheit räumlich getrennte Warenausgabeeinheit zur Ausgabe
der gewünschten Ware beaufschlagen.
[0022] Die Entwertung des Warenbons kann beispielsweise durch eine zusätzliche Markierung
erfolgen. In der Regel ist die Kasse bzw. Kassieranlage jedoch mit der Warenausgabeeinheit
datentechnisch verbunden. Dadurch kann in einer gemeinsamen oder getrennten Steuereinheit
die Information abgelegt werden, dass der fragliche Warenbon bezahlt wurde. Zu diesem
Zweck lässt sich der Warenbon beispielsweise mit einer Nummer oder einem Code identifizieren.
[0023] Darüber hinaus kann die Steuereinheit eine Zeitabfrage vornehmen. Sie kann beispielsweise
für eine bestimmte vorgegebene Reservierungszeit dafür sorgen, dass in der Warenausgabeeinheit
die auf dem Warenbon angegebenen und bezahlten Waren reserviert werden. Außerdem kann
in der Steuereinheit eine Abrufzeit hinterlegt werden, innerhalb derer der Warenbon
überhaupt eingesetzt werden kann, um an der Warenausgabeeinheit die gewünschten Waren
zu erhalten. Dadurch ist es auch möglich, die Warenausgabe beispielsweise zu splitten.
Das heißt, im Zuge einer ersten Ausgabe kann nur ein Teil der Waren ausgegeben werden,
wobei dann beispielsweise im Rahmen einer zweiten Ausgabe die übrigen Waren bereitgestellt
werden.
[0024] Das alles gelingt, weil die Warenausgabeeinheit vorteilhaft datentechnisch an die
Kassieranlage angebunden ist. Dadurch kann der Warenbon eindeutig identifiziert werden
und es lässt sich feststellen, ob der Warenbon bezahlt wurde oder nicht. Außerdem
kann die Zeit des Bezahlvorgangs hinterlegt werden, um auf Basis dieses Zeitpunktes
die Reservierungszeit und die Abrufzeit festzulegen und eine entsprechende Kontrolle
an der Warenausgabeeinheit vorzunehmen.
[0025] Folgerichtig ist Gegenstand der Erfindung auch ein Aggregat aus einer Warenauswahleinheit
und einer hiervon räumlich getrennten Warenausgabeeinheit. Die Warenauswahleinheit
ist erfindungsgemäß zur Ausgabe des Warenbons eingerichtet, welcher an der Warenausgabeeinheit
eingelesen wird und eine dortige Ausgabe der gewünschten Ware initiiert. Dabei muss
die Warenauswahleinheit nicht notwendigerweise so aufgebaut sein, wie dies zuvor beschrieben
wurde. Nach vorteilhafter Ausgestaltung handelt es sich bei der fraglichen Warenauswahleinheit
jedoch um eine solche, die einleitend im Detail erläutert wurde.
[0026] Die Warenausgabeeinheit verfügt in der Regel über eine integrierte Leseeinrichtung
für den Warenbon. Außerdem mag eine hiervon getrennte zweite integrierte Leseeinrichtung
realisiert sein, welche die jeweils ausgegebene Ware hinsichtlich Preis, Gebindegröße,
Qualität, Anzahl etc. vor der Ausgabe überprüft. Besonders bevorzugt ist es in diesem
Zusammenhang, wenn die Warenausgabeeinheit auf nur eine einzige integrierte Leseeinrichtung
zurückgreift, die sowohl zur Erfassung des Warenbons als auch zur Überprüfung der
ausgewählten Ware eingerichtet und geeignet ist.
[0027] Im Ergebnis werden eine Warenausgabeeinheit sowie ein Aggregat aus einer Warenausgabeeinheit
und hiervon räumlich getrennter Warenausgabeeinheit zur Verfügung gestellt, die zunächst
einmal eine einfache und funktionsgerechte Bedienung ermöglichen. Denn im Gegensatz
zum Stand der Technik ist es nicht (mehr) erforderlich, die zur Auswahl stehenden
Waren auf einem Touchscreen als Bild, Piktogramm oder textlich zu identifizieren.
Vielmehr arbeitet die Erfindung gleichsam tastatur- und abbildungslos, und zwar dergestalt,
dass die gewünschte Ware lediglich durch einen bestimmten Berührbereich bzw. eine
Sektion auf dem als durchsichtiges Berührfeld ausgebildeten Bedienfeld festgelegt
wird. Das heißt, ein Bediener braucht lediglich auf die gewünschte Ware zu zeigen
und hierbei das Bedienfeld zu berühren, um die Auswahl zu treffen.
[0028] Da durch diesen Vorgang unmittelbar die zu der gewünschten Ware korrespondierende
Sektion des Berührfeldes aktiviert wird, ist eine obligatorische Steuereinheit sofort
über die Bedienerauswahl unterrichtet und kann einen zugehörigen Steuerbefehl erzeugen.
Dieser Steuerbefehl wird meistens dergestalt umgesetzt, dass ein Warenbon mit Hilfe
einer in die Warenauswahleinheit integrierten Ausgabeeinheit respektive Warenbon/Ausgabeeinheit
durch einen Schlitz oder eine vergleichbare Öffnung ausgegeben wird. Der Warenbon
bzw. ein dort zumeist mit Hilfe eines Druckers in der Ausgabeeinheit aufgedruckter
Identifizierungscode beinhaltet alle relevanten und zum Produkt gehörigen Informationen
(Preis, Qualität, Menge, Gebindegröße etc.) und wird durch eine zugehörige Nummer
oder einem alphanumerischen Code identifiziert.
[0029] Dieser Warenbon kann bereits an der Warenauswahleinheit dergestalt entwertet respektive
aktiviert werden, dass der Kunde an der Warenauswahleinheit beispielsweise mit Hilfe
einer Geldkarte, einer Kreditkarte, einer EC-Karte etc. für eine Bezahlung des Gegenwertes
der gewünschten Ware sorgt. Dann wird man ein hierfür erforderliches Kartenlesegerät
unmittelbar in die Warenauswahleinheit integrieren. Für diesen Fall ist dann die Warenauswahleinheit
auch datentechnisch mit der Warenausgabeeinheit verbunden, nämlich dergestalt, dass
in einer beispielsweise gemeinsamen Steuereinheit - ähnlich wie bei der Kassieranlage
- der Status "bezahlt" für den entsprechenden Warenbon hinterlegt wird.
[0030] Meistens ist die Auslegung jedoch so gewählt, dass der von der Warenauswahleinheit
ausgegebene Warenbon - wie eine übliche gegenständliche Ware - an einer Kassieranlage
bezahlt und dadurch für die anschließende Warenausgabe aktiviert wird. Für diese anschließende
Warenausgabe steht vorteilhaft die von der Warenauswahleinheit räumlich getrennte
Warenausgabeeinheit zur Verfügung. Diese mag über verschiedene Magazine zur Bevorratung
der einzelnen Waren verfügen. Als Besonderheit ist eine integrierte Leseeinrichtung
realisiert, welche sowohl zur Erfassung des Warenbons als auch zur Überprüfung der
ausgewählten Ware eingerichtet und geeignet ist. Die Erfassung des Warenbons steuert
entsprechende Stell- und Ausgabeeinrichtungen in der Warenausgabeeinheit, um die ausgewählte
und bezahlte Ware hinsichtlich Art, Gebindegröße, Menge etc. zutreffend am Ausgang
zur Verfügung zu stellen. Bevor die ausgewählte Ware bzw. die mehreren ausgewählten
Waren letztendlich jedoch dem Kunden zugänglich gemacht werden, überprüft die Leseeinrichtung
nochmals, ob tatsächlich auch die auf dem Warenbon ausgegebene Ware in der gewünschten
Anzahl, Qualität und Gebindegröße am Ausgang zur Verfügung steht.
[0031] Hierdurch wird nicht nur eine besonders komfortable und gleichsam intuitive Bedienung
erreicht, weil ein Bediener respektive Kaufinteressent unmittelbar die gewünschte
Ware in körperlicher Darstellung auswählt. Sondern zugleich wird der Diebstahlschutz
optimiert. Denn die Waren sind weder in der Warenauswahleinheit noch der hiervon räumlich
getrennten Warenausgabeeinheit frei zugänglich. Hinzu kommt, dass die Leseeinrichtung
in der Warenausgabeeinheit sicherstellt, dass tatsächlich nur bezahlte Waren in der
angegebenen Qualität, Menge und Gebindegröße ausgegeben werden. Dieser verbesserte
Diebstahlschutz ist nicht nur bei hochpreisigen Waren, wie beispielsweise Kameras,
Navigationsgeräten oder vergleichbaren elektronischen Audiogeräten oder auch DVD-Spielern
sowie Computern von Interesse, sondern insbesondere bei besonders diebstahlgefährdeten
Produkten wie Zigaretten, Zigarettenstangen etc.. Das heißt, nach vorteilhafter Ausgestaltung
ist der Warenpräsentationsbehälter als Zigaretten- respektive Zigarettenstangenpräsentationsbehälter
ausgeführt und die räumlich hiervon getrennte Warenausgabeeinheit als Zigaretten-
und/oder Zigarettenstangenausgabeeinheit ausgebildet.
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Warenauswahleinheit in schematischer Aufsicht,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 im Querschnitt sowie eine zugehörige Warenausgabeeinheit,
- Fig. 3
- zwei Warenauswahleinheiten, die mit einer gemeinsamen Warenausgabeeinheit zu einem
kompletten Modul zusammengefasst sind,
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 3 in schematischer Seitenansicht und
- Fig. 5
- das Aggregat aus Warenauswahleinheit und hiervon räumlich getrennter Warenausgabeeinheit
entsprechend der Erfindung in schematischer Darstellung bei einem typischen Verkaufsvorgang.
[0033] In der Fig. 1 ist in Aufsicht und in der Fig. 2 im Querschnitt eine Warenauswahleinheit
1 dargestellt, welche bevorzugt Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist. Ferner
zeigen die Fig. 3 und 4 zwei der angesprochenen Warenauswahleinheiten 1. Darüber hinaus
zeigt die Fig. 2 ein Aggregat aus der besagten Warenauswahleinheit 1 und einer hiervon
räumlich getrennten Warenausgabeeinheit 2. In den Fig. 3 und 4 ist ein zusammengesetztes
Modul aus zwei Warenauswahleinheiten 1 in Verbindung mit der integrierten Warenausgabeeinheit
2 dargestellt. Die Fig. 5 zeigt das Aggregat nach Fig. 2 bei einem typischen Verkaufsvorgang.
[0034] Im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend nimmt die Warenauswahleinheit 1 Zigarettenschachteln
3 und Zigarettenstangen 4 als Waren 3, 4 in einem zugehörigen Gehäuse 5, 6 auf. Zusätzlich
können auch so genannte Pouches, das heißt Tabakbeutel, in der Warenauswahleinheit
1 bevorratet werden, was jedoch im Detail nicht dargestellt ist. Anstelle der körperlichen
Waren 3, 4 kann selbstverständlich auch nur mit Verpackungen oder Abbildungen, das
heißt mit Platzhaltern, gearbeitet werden. Das Gehäuse 5, 6 ist ausweislich der Fig.
2 im Querschnitt U-förmig ausgestaltet, verfügt also über eine U-förmige Aufnahmewanne
5 und wird mit Hilfe eines Deckels 6 oberseitig verschlossen. In der U-förmigen Aufnahmewanne
5 wird ein Raster R als komplettes Einbauteil und/oder Einlegeteil aufgenommen, welches
die Fächereinteilung innerhalb des Gehäuses 5, 6 vorgibt und sich austauschen lässt,
um beispielsweise anders dimensionierte Waren 3, 4 aufnehmen zu können. Der Deckel
6 zum Verschluss der U-förmigen Aufnahmewanne 5 bzw. Gehäusedeckel 6 ist mit dem Gehäuse
5, 6 fest, aber dennoch lösbar verbunden, lässt sich folglich zur Neubestückung mit
anderen Waren 3, 4 und/oder einem anderen Raster R gegebenenfalls entfernen.
[0035] In den Fig. 3 und 4 ist die Möglichkeit dargestellt, die in der Warenausgabeeinheit
2 bevorrateten und in der Warenauswahleinheit 1 gezeigten Waren 3, 4 unmittelbar auszugeben,
nämlich einerseits in eine Schütte 18 und andererseits direkt auf ein Förderband 19
einer zugehörigen Kassieranlage. Zu diesem Zweck werden die Waren 3, 4 zunächst mit
Hilfe der Warenauswahleinheit 1 ausgewählt und sorgt dann die unmittelbar unterhalb
der beiden Warenauswahleinheiten 1 angeordnete Warenausgabeeinheit 2 dafür, dass die
Ausgabe der gewünschten Waren 3, 4 in die Schütte 18 respektive auf das Förderband
19 erfolgt. Dadurch kann in diesem Ausführungsbeispiel eine einzige Baueinheit aus
der Warenauswahleinheit bzw. den beiden Warenauswahleinheiten 1 und der gemeinsamen
Warenausgabeeinheit 2 mit zwei beidseitigen Kassieranlagen kombiniert werden. Dennoch
sind die jeweilige Warenauswahleinheit 1 und die Warenausgabeeinheit 2 unverändert
räumlich voneinander getrennt.
[0036] Im Rahmen des Beispiels nach den Fig. 1 und 2 sorgt für die Ausgabe der mit Hilfe
der Warenauswahleinheit 1 ausgewählten Waren 3, 4 einzig und allein die hiervon räumlich
getrennte Warenausgabeeinheit 2. Bei dieser Warenausgabeeinheit 2 handelt es sich
- wie auch im Beispiel der Fig. 3 und 4 - um ein Magazin zur Aufnahme von Zigarettenschachteln
3 und Zigarettenstangen 4. Dabei ist die Warenausgabeeinheit 2 im Rahmen des Beispiels
nach den Fig. 3 und 4 als Unterflureinheit ausgebildet.
[0037] Im Rahmen der Erfindung übernimmt die Warenauswahleinheit 1 eine gleichsam zweifache
Funktion. Zum einen dient sie ähnlich einem Schaufenster dazu, die zu kaufenden Waren
3, 4 zu präsentieren. Zum anderen übernimmt sie eine Auswahlfunktion, das heißt mit
ihrer Hilfe kann ein Bediener die von ihm gewünschte Ware 3, 4 auswählen. Zu diesem
Zweck verfügt die Warenauswahleinheit 1 über ein Bedienfeld 7. Im Ausführungsbeispiel
fallen das Bedienfeld 7 und der Gehäusedeckel 6 größenmäßig und auch funktional zusammen.
Tatsächlich definiert der Gehäusedeckel 6 vorliegend einen durchsichtigen Bereich
des ansonsten geschlossen ausgebildeten Gehäuses 5, 6. Demzufolge ist das Bedienfeld
7 bzw. der Gehäusedeckel 6 jeweils durchsichtig gestaltet, wobei die Transparenz des
Gehäusedeckels 6 und folglich des Bedienfeldes 7 im Betrieb gleich bleibt.
[0038] Das heißt, erfindungsgemäß wird der ganz oder teilweise als so genannter Touchscreen
ausgebildete Gehäusedeckel 6 ausdrücklich nicht zur Wiedergabe von Tastaturen und/oder
Abbildungen genutzt. Dazu ist der Gehäusedeckel 6 vorliegend aus zwei gering beabstandeten
Glasplatten oder auch durchsichtigen Kunststoffplatten ausgebildet, die an ihrer jeweils
einander zugewandten Innenseite mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung ausgerüstet
sind. Wird der Gehäusedeckel 6 in einem bestimmten Berührbereich 8 von dem Bediener
beispielsweise mit einem Zeigefinger beaufschlagt respektive berührt, so führt dies
zu einer Widerstandsänderung, die zur Positionsbestimmung eines Berührpunktes bzw.
Berührungspunktes 9 genutzt werden kann.
[0039] Tatsächlich wertet eine der Warenauswahleinheit 1 zugeordnete und nach dem Ausführungsbeispiel
in ihrem Innern befindliche Steuereinheit 10' das entsprechende Positionssignal des
Berührpunktes bzw. Berührungspunktes 9 aus und ermittelt, ob sich dieser Berührungspunkt
9 innerhalb des Berührbereiches 8 befindet oder nicht. Bejahendenfalls gibt die Steuereinheit
10' ein Steuersignal aus, welches die gewünschte Ware 3, 4 identifiziert.
[0040] Im Detail ist das Bedienfeld 7 nämlich in unterschiedliche und zu verschiedenen Waren
3, 4 korrespondierende Sektionen bzw. Berührbereiche 8 unterteilt. Nach dem Ausführungsbeispiel
schließen die jeweils verschiedenen Sektionen 8 praktisch lückenlos aneinander an.
Es ist aber auch möglich, zwischen den einzelnen Sektionen 8 so genannte Totbereiche
11 zu identifizieren, deren Berührung nicht zu einer Warenauswahl korrespondiert.
[0041] Dadurch, dass die Waren 3, 4 auf dem als U-Basis ausgeführten Boden der Aufnahmewanne
5 aufliegen und unmittelbar unterhalb des Gehäusedeckels 6 bzw. des Bedienfeldes 7
angeordnet sind, lässt sich die Warenauswahl dergestalt vornehmen, dass ein Bediener
lediglich auf die gewünschte Ware zeigt und diese gleichsam durch das Bedienfeld 7
hindurch zu berühren versucht. Dieser Vorgang führt dazu, dass die zu der ausgewählten
Ware 3, 4 korrespondierende Sektion 8 von der Steuereinheit 10' identifiziert wird,
weil der von dem Bediener definierte Berührungspunkt 9 innerhalb der betreffenden
Sektion 8 angeordnet ist. Als Folge hiervon identifiziert die Steuereinheit 10' eindeutig
die gewünschte Ware 3, 4 und gibt ein entsprechendes Steuersignal aus, welches die
Ware 3, 4 als ausgewählt festlegt.
[0042] Zuvor ist es natürlich erforderlich, in der Steuereinheit 10' die jeweiligen Sektionen
8 programmtechnisch und von ihrer Ausdehnung her festzulegen und auch eine Zuordnung
zu der jeweils in Blickrichtung darunter angeordneten zugehörigen Ware 3, 4 vorzunehmen.
Darüber hinaus müssen natürlich auch der eine oder die mehreren Totbereiche 11 - falls
erforderlich - festgelegt werden. In jedem Fall korrespondiert die Auswahl der gewünschten
Ware 3, 4 dazu, dass bei einer erfolgreichen Auswahl von der Steuereinheit 10' ein
Steuersignal ausgegeben wird, welches die Ware 3, 4 eindeutig identifiziert, und zwar
in der Regel hinsichtlich verschiedener Eigenschaften wie Qualität, Gebindegröße etc..
[0043] Darüber hinaus besteht die Option, dass der Bediener durch beispielsweise mehrfaches
Berühren des Bedienfeldes 7 im Bereich der zugehörigen Sektion 8 eine Menge größer
eins der ausgewählten Ware 3, 4 vorgibt. Ergänzend kann hier mit einem Monitor oder
einer vergleichbaren Anzeigeeinheit 12 gearbeitet werden, welche den ausgewählten
Artikel und auch die gewählte Menge zur Kontrolle angibt. Im Ausführungsbeispiel ist
die Anzeigeeinheit 12 im Eckbereich der Warenauswahleinheit 1 geschützt unterhalb
des Gehäusedeckels 6 außerhalb des Bedienbereiches 7 platziert. Es ist aber auch eine
Anbringung der Anzeigeeinheit 12 innerhalb des Bedienbereiches 7 möglich, wenn die
Anzeigeeinheit 12 beispielsweise für eine zusätzliche Eingabe genutzt wird.
[0044] In der Fig. 1 und 2 erkennt man noch eine Ausgabeeinheit 13, welche zusammen mit
der Steuereinheit 10' eine Baugruppe 10', 13 bildet. Die Ausgabeeinheit 13 ist in
die Warenauswahleinheit 1 integriert und vorliegend als Drucker oder Druckeinrichtung
ausgebildet. Mit Hilfe der Druckeinrichtung respektive Ausgabeeinheit 13 lässt sich
ein in der Fig. 2 lediglich angedeuteter Warenbon 14 herstellen und mit einer Bedruckung
als Identifizierungscode 14b ausrüsten. Der Identifizierungscode 14b enthält wenigstens
Angaben über die wichtigsten Eigenschaften der ausgewählten Ware 3, 4, und zwar hinsichtlich
Qualität, Menge, Gebindegröße etc.. Außerdem ist noch die Nummer des Warenbons 14
im sogenannten Nummerncode 14a hinterlegt.
[0045] Mit Hilfe des Warenbons 14 kann nun die Warenausgabeeinheit 2 entsprechend der Fig.
2 beaufschlagt werden, und zwar dahingehend, dass ausgangsseitig die gewünschte Ware
3, 4 in der geforderten Menge entsprechend den Angaben auf dem Warenbon 14 ausgegeben
wird. Zu diesem Zweck wird der Warenbon 14 in der Warenausgabeeinheit 2 eingelesen
und die dortige Ausgabe der gewünschten Ware 3, 4 initiiert. Hierzu verfügt die Warenausgabeeinheit
2 über eine integrierte Leseeinrichtung 15, welche im Rahmen des Ausführungsbeispiels
und nach besonders bevorzugter Ausführungsform eine zweifache Funktion übernimmt.
[0046] Tatsächlich ist nämlich die in die Warenausgabeeinheit 2 integrierte Leseeinrichtung
15 sowohl in der Lage, den Warenbon 14 hinsichtlich des darauf hinterlegten Identifizierungscodes
14b (und natürlich auch im Hinblick auf den Nummerncode 14a und einen nachfolgend
zu beschreibenden Bezahlcode 14c) zu erfassen als auch die jeweils auszugebende Ware
3, 4 zu überprüfen, und zwar, ob diese mit den Angaben im Identifizierungscode 14b
auf dem Warenbon 14 übereinstimmt. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Menge,
Qualität, Gebindegröße usw.. Dadurch kann zusammenfassend erreicht werden, dass die
Waren 3, 4 für einen Kaufinteressenten praktisch unzugänglich sind.
[0047] Denn der Kunde oder Käufer muss zunächst die gewünschte Ware 3, 4 an der Warenauswahleinheit
1 auswählen und den daraufhin ausgegebenen Warenbon 14 entnehmen. Dieser Warenbon
14 muss anschließend entwertet respektive aktiviert werden, und zwar durch Bezahlung.
Grundsätzlich kann die Bezahlung auch unmittelbar an der Warenauswahleinheit 1 erfolgen,
die zu diesem Zweck mit einem Kartelesegerät für beispielsweise eine Geldkarte, eine
Kreditkarte, eine EC-Karte etc. ausgerüstet werden kann.
[0048] Im Beispielfall findet die Bezahlung des Warenbons 14 an der in der Fig. 3 zum Teil
angedeuteten Kassieranlage 20 statt, welche folgerichtig den Warenbon 14 aktiviert.
Das kann durch eine zusätzlich zu dem Identifizierungscode 14b aufgedruckten Bezahlcode
14c, eine Markierung oder dergleichen erfolgen. Nach vorteilhafter Ausgestaltung ist
die fragliche Kassieranlage 20 jedoch mit der Warenausgabeeinheit 2 datentechnisch
verbunden. Meistens greifen beide, dass heißt die Kassieranlage 20 und die Warenausgabeeinheit
2, auf ein und dieselbe zentrale Steuereinheit 10 zurück. Dabei kann die zentrale
Steuereinheit 10 mit der bereits beschriebenen Steuereinheit 10' wechselwirken oder
sogar eine Einheit bilden. In dieser Steuereinheit 10 wird nun der Identifizierungscode
14b des Warenbons, seiner Nummer bzw. der Nummerncode 14a ebenso wie eine Information
im Sinne von beispielsweise "bezahlt" im Bezahlcode 14c hinterlegt und zugleich auch
der Zeitpunkt T des Zahlvorganges.
[0049] Das heißt, der Warenbon 14 existiert sowohl körperlich in Gestalt eines vom Kunden
mitgeführten Zettels oder Tickets als auch gleichsam virtuell in der zentralen Steuereinheit
10 als Datensatz aus dem Nummerncode 14a, dem Identifizierungscode 14b und schließlich
dem Bezahlcode 14c. Denkbar ist es an dieser Stelle, dass der körperlich vorhandene
Warenbon 14, also das Ticket oder der Zettel, sowohl den Nummerncode 14a als auch
den Identifizierungscode 14b und schließlich den Bezahlcode 14c auf seiner Oberseite
als Aufdruck trägt. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist der Warenbon 14 jedoch
lediglich mit dem Identifizierungscode 14b als Aufdruck ausgerüstet, wohingegen der
Nummerncode 14a und der Bezahlcode 14c lediglich virtuell im zugehörigen Datensatz
in der Steuereinheit 10 hinterlegt sind. Das kann selbstverständlich variiert werden,
beispielsweise dergestalt, dass nicht nur der Identifizierungscode 14b sondern auch
der Bezahlcode 14c auf den Warenbon 14 aufgedruckt sind und sich lediglich der Nummerncode
14a im Datensatz der Steuereinheit 10 befindet. Auch Ausgestaltungen derart sind denkbar,
dass der Warenbon 14 auf andere Weise individualisiert ist und der Nummerncode 14a,
der Identifizierungscode 14b und schließlich der Bezahlcode 14c ausschließlich virtuell
als Datensatz in der Steuereinheit 10 hinterlegt sind. Für den Zeitpunkt T des Zahlvorganges
gilt dies durchgängig.
[0050] Auf Basis des Zeitpunktes T der Bezahlung werden eine Reservierungszeit T
1 und eine Abrufzeit T
2 in der Steuereinheit 10 festgelegt. Innerhalb der Reservierungszeit T
1 sind die Waren 3, 4 entsprechend dem Warenbon 14 in der Warenausgabeeinheit 2 für
die Kundenentnahme reserviert. Die Abrufzeit T
2 drückt aus, innerhalb welchen Zeitraumes der Kunde überhaupt die Waren 3, 4 an der
Warenausgabeeinheit 2 mit Hilfe des Warenbons 14 in Empfang nehmen kann und darf.
In jedem Fall findet in der Warenausgabeeinheit 2 eine Prüfung statt, ob die gewünschten
Waren 3, 4 vorhanden sind und auch dem Identifizierungscode 14b entsprechen (sowie
von einem Warenbon 14 mit zulässigem Nummerncode 14a stammen und im Übrigen gemäß
Bezahlcode 14c bezahlt worden sind). So oder so wird dann der aktivierte bzw. entwertete
Warenbon 14 vom Kunden genutzt, um die gewünschten Waren 3, 4 ausgangsseitig der Warenausgabeeinheit
2 in Empfang nehmen zu können.
[0051] Dabei versteht es sich, dass die Warenausgabeeinheit 2 mit einem Ausgabeschacht 16
sowie einer Anzeigeeinheit 17 ausgerüstet ist. Die Anzeigeeinheit 17 informiert den
Kunden über den Status des jeweiligen Ausgabevorgangs, während die Ausgabe 16 die
bezahlten und ausgewählten Waren 3, 4 erst dann ausgibt, wenn die Leseeinrichtung
15 in Verbindung mit ggf. einer eigenen Steuereinheit der Warenausgabeeinheit 2 oder
der gemeinsamen Steuereinheit 10 festgestellt hat, dass die tatsächlich auszugebenden
Waren 3, 4 den Vorgaben des Identifizierungscodes 14b des Warenbons 14 entsprechen.
[0052] Immer liegen in der vorteilhaft gemeinsamen Steuereinheit 10 für die Kassieranlage
20 und die Warenausgabeeinheit 2 sowie ggf. die Warenauswahleinheit 1 sämtliche erforderliche
Daten vor, um die Bezahlung des Warenbons 14 überprüfen zu können und die Warenausgabe
anzusteuern. Im Übrigen mag die Steuereinheit 10 dafür sorgen, dass eine in den Fig.
3 und 4 nicht ausdrücklich dargestellte Wippe einerseits die Waren 3, 4 an die Schütte
18 oder andererseits auf das Förderband 19 ausgibt. Darüber hinaus wird geprüft, ob
die gewünschte Warenausgabe innerhalb der Reservierungszeit T
1 respektive der Abrufzeit T
2 erfolgt.
[0053] Ist dies nicht der Fall, so kann der Kunde hierüber mit Hilfe der Anzeigeeinheit
17 informiert werden. Im Übrigen mag die Leseeinrichtung 15 zur Überprüfung der Waren
3, 4 hinsichtlich der Übereinstimmung mit dem Identifizierungscode 14b des Warenbons
14 so arbeiten, dass beispielsweise bei nicht identifizierten Waren 3, 4 der Lesevorgang
noch einmal wiederholt wird und hierzu die Waren 3, 4 zunächst zurück und dann wieder
vorwärts befördert werden. Immer findet eine gleichsam doppelte Prüfung dahingehend
statt, ob die tatsächlich an der Warenausgabeeinheit 2 ausgegebene Ware 3, 4 mit derjenigen
des Identifizierungscodes 14b des Warenbons 14 übereinstimmt und die entsprechenden
Waren 3, 4 zuvor auch bezahlt worden sind. - Im Regelfall arbeitet die Warenausgabeeinheit
2 mit wenigstens zwei Lesegeräten 15, und zwar einerseits zur Erfassung des Warenbons
14 und andererseits für die Überprüfung der auszugebenden Waren 3, 4 an der Ausgabe
16.
[0054] Im Rahmen der Fig. 5 wird der Verkauf der fraglichen Konsumgüter respektive der Zigarettenschachteln
3 und der Zigarettenstangen 4 im Beispielfall noch einmal schematisch in einer Übersicht
mit den einzelnen Verfahrensschritten dargestellt. Man erkennt die Warenauswahleinheit
1, die Warenausgabeeinheit 2, die Kassieranlage 20 und schlussendlich die gleichsam
zentral angeordnete Steuereinheit 10, welche im Hinblick auf den Verkaufsvorgang die
Fäden zusammenhält.
[0055] Außerdem ist der Warenbon 14 im Detail gezeigt, welcher grundsätzlich in drei verschiedene
Bereiche unterteilt ist, nämlich eine Nummer bzw. den Nummerncode 14a, den ldentifizierungscode
14b und schlussendlich einen Bezahlcode 14c, welcher ausdrückt, ob die Waren entsprechend
dem Identifizierungscode 14b in der Kassieranlage 20 bezahlt worden sind oder nicht.
Folgerichtig enthält der Bezahlcode 14c im Wesentlichen die Information "bezahlt"
oder "nicht bezahlt". Dabei versteht es sich, dass der Warenbon 14 an der Ausgabeeinheit
13 der Warenauswahleinheit 1 lediglich mit dem Identifizierungscode 14b ausgerüstet
bzw. bedruckt wird. Der Nummerncode 14a und der Bezahlcode 14c sind dagegen "nur"
in der Steuereinheit 10 bei dem zugehörigen Datensatz hinterlegt. Der Nummerncode
14a kann zusätzlich noch auf dem Warenbon 14 angebracht sein.
[0056] Nachdem ein Kunde an der Warenauswahleinheit 1 die gewünschte Ware gewählt hat, erfolgt
zunächst eine Reservierungsanfrage 21 an die Warenausgabeeinheit 2. Die Reservierungsanfrage
21 setzt eine Warenauswahlanfrage 22 und zugehörige Rückmeldung in Gang, die durch
einen Datenaustausch zwischen der Warenausgabeeinheit 2 und der zentralen Steuereinheit
10 repräsentiert wird. Das drückt der zugehörige Doppelpfeil aus. Sofern die vom Kunden
gewünschte Ware in der Warenausgabeeinheit 2 in der erforderlichen Anzahl vorhanden
ist, gibt die Warenausgabeeinheit 2 eine Meldung im Sinne von "Ware vorhanden" 23
an die Warenauswahleinheit 1 ab.
[0057] Als nächster Verfahrensschritt wird der Warenbon 14 hergestellt, findet also eine
Warenbonherstellung 24 statt. Gleichzeitig wird die getroffene Warenauswahl an die
Steuereinheit 10 im Sinne einer Meldung "Warenauswahl" 25 übergeben. Mit dieser Meldung
"Warenauswahl" 25 wird der zuvor bereits angesprochene Datensatz zu dem Warenbon 14
in der Steuereinheit 10 erzeugt, welcher momentan die Nummer bzw. den Nummerncode
14a und den Identifizierungscode 14b beinhaltet und beim Bezahlcode 14c die aktuelle
Information "nicht bezahlt".
[0058] Im Anschluss daran überbringt der Kunde den Warenbon 14 an die Kassieranlage 20,
um hier für die Entwertung bzw. Validierung des Warenbons 14 zu sorgen. Zu diesem
Zweck wird der Warenbon 14 hinsichtlich seiner darauf befindlichen Informationen an
der Kassieranlage 20 abgetastet, beispielsweise der hinterlegte Strichcode in einem
Strichcodescanner eingelesen. Als Folge hiervon startet die Kassieranlage 20 eine
Warenbonabfrage 26 an die Steuereinheit 10, mit deren Hilfe beispielsweise festgestellt
wird, ob es sich bei dem vom Kunden vorgelegten Warenbon 14 um einen zulässigen Warenbon
handelt, also einen solchen, dessen Nummer bzw. Nummerncode 14a bekannt ist. Diese
Informationen liegen in der Steuereinheit 10 vor und sind mit der Meldung "Warenauswahl"
25 im Zuge der Warenbonherstellung 24 von der Warenauswahleinheit 1 an die Steuereinheit
10 übertragen worden.
[0059] Die Warenbonanfrage 26 ist zugleich mit einer Warenauswahlangabe 27 an die Kassieranlage
20 verbunden. Anhand dieser Warenauswahlangabe 27 berechnet die Kassieranlage 20 den
Gesamtwert der gewünschten Waren 3, 4, also letztlich den zu dem Quasi-Lieferschein
in Gestalt des Warenbons 14 gehörigen Gesamtwert der zugehörigen Waren 3, 4. Diesen
Betrag muss der Kunde nun bezahlen.
[0060] Ist der Gesamtbetrag bezahlt, so sendet die Kassieranlage 20 eine Meldung "Ware bezahlt"
28 an die Steuereinheit 10. Diese Meldung "Ware bezahlt" 28 hat nun zur Folge, dass
in der Steuereinheit 10 der Bezahlcode 14c des zu dem Warenbon 14 gehörigen Datensatzes
seinen Wert von "nicht bezahlt" auf "bezahlt" ändert. Der Datensatz des Warenbons
14 aus dem Nummerncode 14a, dem Identifizierungscode 14b und schließlich dem Bezahlcode
14c ist nun vollständig und der Warenbon 14 ist insgesamt validiert worden. Dass heißt,
es handelt sich um einen zulässigen Warenbon 14, dessen zugehörige Waren 3, 4 vorhanden
und auch bezahlt worden sind.
[0061] Jetzt kann der Kunde mit dem entwerteten bzw. validierten Warenbon 14 die Warenausgabe
an der Warenausgabeeinheit 2 bewirken. Zu diesem Zweck führt er den Warenbon 14 in
den dortigen Eingabeschlitz 15 ein. Als Folge hiervon findet eine erneute Warenauswahlanfrage
und Rückmeldung 29 zwischen der Warenausgabeeinheit 2 und der Steuereinheit 10 statt.
Sofern die damit verbundene Prüfung des Warenbons 14 von der Steuereinheit 10 positiv
beschieden wurde, wird die Warenausgabe 2 durch ein Freigabesignal der Steuereinheit
10 dahingehend veranlasst, die zu dem Identifizierungscode 14b gehörigen Waren 3,
4 ausgangsseitig auszugeben. Mit Hilfe der dort vorgesehenen Leseeinrichtung bzw.
der beiden Lesegeräte 15 findet dann noch einmal eine Überprüfung statt und werden
die ausgegebenen Waren 3, 4 gezählt. Zum Abschluss sendet die Warenausgabeeinheit
2 eine Meldung "Ware ausgegeben" 30 an die Steuereinheit 10, und zwar über die Anzahl
und die Art der ausgegebenen Waren 3, 4. Diese ist aufgrund der Informationen in der
Lage, die jeweilige Anzahl der Waren 3, 4 in den Magazinen respektive Aufnahmeschächten
der Warenausgabeeinheit 2 zu aktualisieren und die jeweiligen Füllstände nachzuführen.
[0062] Beginnend mit dem Zeitpunkt T des Zahlvorganges an der Kassieranlage 20 werden sowohl
die Reservierungszeit T
1 als auch die Abrufzeit T
2 festgelegt. Die Reservierungszeit T
1 kann dann ihrerseits noch einmal in eine Reservierungszeit ohne Bezahlung und mit
Bezahlung unterschieden werden. In jedem Fall ist die Reservierungszeit T
1 im Bereich von einer Stunde bis zu maximal einem Tag angesiedelt. Innerhalb dieser
Zeit kann der Kunde die bezahlten Waren 3, 4 an der Warenausgabeeinheit 2 abrufen.
Sollte aus zuvor geschilderten Gründen eine nicht vollständige Warenausgabe möglich
sein, so steht dann noch die Abrufzeit T
2 für den Kunden zur Verfügung, um eine weitere Teillieferung der gewünschten Waren
3, 4 an der Warenausgabeeinheit 2 in Empfang zu nehmen. In der Regel ist die Abrufzeit
T
2 in Tagen bis zu Wochen oder sogar Monaten bemessen.