[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bildpunktträger, umfassend eine ebene Gitterstruktur,
welche aus einer Mehrzahl sich in Knoten kreuzenden Stäben gebildet ist, und eine
Mehrzahl von auf der Gitterstruktur angeordneten Bildpunkten, wobei jeder Bildpunkt
aus mindestens einer Leuchtdiode gebildet wird.
[0002] Bekannt ist ein derartiger Bildpünktträger aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 051 841 A1.
[0003] Bildpunktträger der eingangs genannten Art dienen dazu, großformatige LED-Rückwände
für Konzertbühnen zu bilden, großflächige Messedisplays zu realisieren und werden
auch in moderner Architekturbeleuchtung eingesetzt. Das auf mehreren zusammengesetzten
Bildpunktträger erscheinende Bild setzt sich aus der Gesamtheit der einzelnen Bildpunkte
zusammen. Das Bild ist in seiner Gesamtheit nur in einer entsprechenden Entfernung
zu erkennen, unmittelbar vor dem Bildpunktträgern kann der Betrachter durch die Gitterstruktur
hindurch sehen und dahinter angeordnete Objekte betrachten. Da die LED nur nach vorne
abstrahlen, kann die Gitterstruktur von hinten auch aus größeren Entfernungen durchschaut
werden.
[0004] Um die Durchsichtigkeit des Bildpunktträgers im Nahbereich von vorn bzw. von hinten
zu gewährleisten, ist ein angemessener Rasterabstand der Bildpunkte notwendig, da
mit steigender Knotenanzahl die Durchlässigkeit sinkt. Je größer der Durchlass, desto
besser die Durchsichtigkeit. Allerdings verliert das Gesamtbild mit steigendem Bildpunktabstand
an Schärfe und vor allen Dingen an Leuchtdichte.
[0005] Die eingangs genannte Offenlegungsschrift beschreibt einen Bildpunktträger, der bevorzugt
zum Einsatz im Bereich der Architekturbeleuchtung bestimmt ist. Zudem dient er zur
Abfuhr von Wärme, die im Gebäude entsteht. Es wird vorgeschlagen, die einzelnen Bildpunkte
mit einer autarken Stromversorgung, insbesondere einer Photovoltaikanlage auszurüsten.
Um ein tageslichttaugliches Großbild zu generieren, also einen visuellen Effekt, der
selbst bei direkter Sonneneinstrahlung auf den Bildpunktträger sichtbar ist, ist eine
hohe Leuchtdichte erforderlich, die leuchtstarke Lichtquellen in den Bildpunkten notwendig
macht. Die Leistungsfähigkeit heutiger Solarzellen genügt nicht, auf geringer Fläche
Leuchtdioden mit genügend elektrischer Energie zu versorgen. Solarzellen benötigen
stets Fläche, was der angestrebten Transparenz des Bildpunktträgers zuwider läuft.
Eine tageslichttaugliche Leuchtstärke ist zur Zeit nur mit elektrischer Energie aus
dem Netz realisierbar.
[0006] Die europäische Patentschrift
EP 1 074 013 B1 beschreibt ebenfalls einen Bildpunktträger der eingangs genannten Art. Bei diesem
Lösungsahsatz wird den Bildpunkten elektrische Energie zugeführt. Dies erfolgt über
die Stäbe der Gitterstruktur, welche zugleich als elektrische Leiter dienen. Durch
die Verwendung von Hochleistungs-LED ist es grundsätzlich denkbar, eine Leuchtstärke
zu erreichen, die das Bild auch bei Tageslicht sichtbar macht. Allerdings ist diese
Lösung hinsichtlich ihrer elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) bedenklich. Zur
Realisierung einer Grafikfähigkeit ist es nämlich erforderlich, die LED hochfrequent
anzusteuern. Hochleistungsdioden mit einer geeigneten Leuchtstärke ziehen wiederum
hohe Ströme, die entlang der Stäbe moduliert übertragen werden müssen. Jeder Stab
des in der
EP 1 074 013 B1 beschriebenen Bildpunktträgers fungiert folglich als Antenne mit einer beachtlichen
Sendeleistung. Insbesondere dann, wenn es gilt, eine Vielzahl derartiger Bildpunktträger
zu einem Großbildschirm zusammenzusetzen, ist im Grafikbetrieb eine erhebliche elektromagnetische
Strahlung ausgehend von den Flachleitern zu erwarten.
[0007] Ein weiterer Nachteil ist die in dieser Schrift praktizierte Matrix-Verschaltung
der Bildpunkte. Diese ermöglicht die Bestromung von lediglich einem Bildpunkt pro
Zeile, sodass Grafikbetrieb nur im Wege einer Zeilen-Ansteuerung erlaubt ist. Die
Zeilen-Ansteuerung führt aber eine komplizierte Verschaltung der Bildpunktträger mit
sich. Außerdem besteht bei Kamera-Aufnahmen auf der Bühne, die direkt auf den Großbildschirm
übertragen werden, aufgrund der Zeilen-Ansteuerung die Gefahr von Bildfehlern, wenn
die Kamera das Bild des Bildschirms einfängt.
[0008] Ein grundsätzliches Problem, welches bei der Verwendung von Hochleistungs-LED auftritt,
liegt im Bereich der Wärmeentwicklung. Obwohl LED einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad
aufweisen, entwickeln sie Wärme, welche sicher abgeführt werden muss, um eine Beschädigung
der Leuchtdioden zu vermeiden. Aus der
US 7 105 858 B2 ist ein Bildpunktträger mit einer Wasserkühlung bekannt. Der dortige Bildpunktträger
ist aber sehr engmaschig ausgeführt, so dass er nicht transparent ist. Der Wärmeeintrag
der in der
DE 10 2005 051 841 A1 beschriebenen LED kann nicht so groß sein, da die Gitterstruktur zusätzlich zur Klimatisierung
des Gebäudes dient.
[0009] Im Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Bildpunktträger so weiter zu bilden, dass der Bildträger im Nahbereich
sowie von hinten transparent ist, dass er eine Leuchtstärke erreicht, die eine Betrachtung
des Bildes selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ermöglicht, dass eine Beschädigung
der Leuchtdioden durch Abwärme ausgeschlossen ist, und dass die elektromagnetische
Verträglichkeit des Bildtpunktträgers gesichert ist.
[0010] Gelöst wird dieses Problem durch einen Bildpunktträger der eingangs genannten Art,
der zusätzlich die Merkmale c bis g des Anspruch 1 aufweist.
[0011] Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die elektromagnetische
Verträglichkeit des Bildpunktträgers nur dann gewährleistet sein kann, wenn die modulierten
Ströme, die zum Betrieb der LED notwendig sind, nur über einen äußerst kurzen Weg
geführt werden. Die "Antennenwirkung" der Diodenleitungen, welche die LED mit hochfrequent
moduliertem Strom versorgen, wird dadurch minimal. Um dies zu erreichen, schlägt die
Erfindung vor, Energie und Signal auf getrenntem Wege zu den Bildpunkten zu führen
und erst vor Ort, in einem unmittelbar zum Bildpunkt benachbarten Verstärker umzusetzen,
so dass erst dort der modulierte Diodenstrom entsteht. Dieses Konzept wird hier als
dezentrale Betriebsstrom-Modulierung bezeichnet. Die von dem Netzgerät bereit gestellte
Energie in Gestalt des Betriebs-Gleichstroms wird demnach zunächst unmoduliert über
die Energieleitungen zu den einzelnen Bildpunkten transportiert, so dass noch keine
elektromagnetische Strahlung entsteht. Die Modulation der Betriebsgleichspannung entsprechend
dem Signal erfolgt unmittelbar am Bildpunkt, so dass die Antennenlänge der Diodenleitung
äußerst gering ist. Aufgrund der geringen Antennenlänge ist die von der Diodenleitung
emittierte elektromagnetische Strahlung trotz der hohen Ströme und der hohen Frequenz
gering. Die geringe Abstrahlung wirkt sich nicht nur auf die EMV, sondern auch auf
das gegenseitige Übersprechen der Signalleitungen aus. Eine aufwändige Abschirmung
der Leitungen ist nicht mehr erforderlich.
[0012] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass jeweils ein
Bildpunkt in jeweils einem Knoten angeordnet ist, dass jeder Verstärker in demselben
Knoten angeordnet ist, in welchem sich auch der ihm zugeordnete Bildpunkt befindet,
und dass die den modulierten Diodenstrom übertragende Diodenleitung sich innerhalb
desselben Knotens erstreckt, in dem auch Verstärker und Bildpunkt angeordnet sind.
Gemäß dieser Weiterbildung werden sowohl die Bildpunkte als auch die Verstärker in
den Knoten der Gitterstruktur angeordnet. Die Diodenleitung, die Verstärker und Leuchtdiode
verbindet, erstreckt sich folglich ebenfalls innerhalb des Knotens. Die Anordnung
der Bildpunkte und Verstärker in den Knoten wirkt sich positiv auf die Wärmeabfuhr
aus: In jedem Knoten entspringen mindestens vier Stäbe, sodass die im Knoten entstehende
Wärme über vier Wärmeleitungen fortgeführt wird. Würde man die Bildpunkte und die
Verstärker außerhalb der Knoten auf den Stäben platzieren, gingen von dieser Stelle
hingegen nur zwei Wärmeleitungen ab.
[0013] Die dezentrale Modulierung des Betriebsstroms in den jeweiligen Knoten bzw. Bildpunkten
wirkt sich auch positiv auf das Wärmeverhalten des Bildpunktträgers aus. Durch die
Vielzahl der Verstärker und deren räumliche Spreizung entsteht die von den Verstärkern
umgesetzte Wärme dezentral und über eine große Fläche verteilt. Eine Wärmeabgabe an
die Luft oder ein eigens vorgesehenes Kühlmedium wird dadurch signifikant erleichtert.
[0014] Eine weitere Besonderheit des erfindungsgemäßen Bildpunktträgers besteht in der simultanen
Beschaltung der Bildpunkte. Bisher wurden derartige Bildpunktträger mit einer Matrixschaltung
angesteuert, so dass pro Bildpunktträger jeweils nur ein Bildpunkt bestromt werden
kann. Infolge dessen muss das Bild eines aus mehreren Bildpunktträgern zusammen gesetzten
Großbildmonitors aus in einzelnen Bildzeilen aufgebaut werden, was eine komplexe Verschaltung
der einzelnen Bildpunktträger erfordert. Da bei dem vorliegenden Bildpunktträger alle
Bildpunkte gleichzeitig leuchten können, ist ein zeilenweiser Aufbau des Gesamtbildes
nicht mehr erforderlich. Das Gesamtbild kann vielmehr in eine der Anzahl der Bildpunktträger
entsprechenden Teilbilder zerlegt werden, die Darstellung jedes Teilbildes besorgt
der Signalprozessor des jeweiligen Bildpunktträgers selbst.
[0015] Monochrome Bildpunktträger kommen mit einer LED, also einer Farbe pro Bildpunkt aus.
Zur Farbdarstellung werden in jedem Bildpunkt drei LED in rot, grün und blau gebündelt.
Bei Verwendung von farbigen Bildpunkten ist die Signalleitung und der Verstärker jeweils
dreikanalig auszulegen. Jeder Kanal überträgt dann die Information über die Helligkeit
einer Farbe. Alternativ kann über die Signalleitung nur die Information über Helligkeit
und Farbe des Bildpunktes selbst übertragen werden, die Aufspaltung in die Farbinformationen
übernimmt dann der Verstärker. Eine bevorzugte Signalübertragung erfolgt seriell:
Die Information über Helligkeit der einzelnen Farben wird nacheinander, seriell entlang
einer einkanaligen Signalleitung übertragen. Die Aufteilung der Helligkeitsinformationen
auf die einzelnen Farben übernimmt dann der Verstärker.
[0016] Die erfindungsgemäße Trennung von Signal und Energie und die dezentrale Verstärkung
in den einzelnen Knoten macht es erstmalig möglich, in Bildpunktträgern Hochleistungsdioden
einzusetzen, deren Diodenstrom über 100 mA, bevorzugt jedoch bei mindestens 350 mA
liegt. Die im Stand der Technik in Bildpunktträgeren verwendeten Leuchtdioden erreichen
allenfalls einen Diodenstrom in Höhe von 20 mA. Die hier zur Rede stehenden Hochleistungs-
LED erreichen bei einer Nenn-Betriebsspannung von 5 Volt eine Einzelleistung von 1
Watt pro Farbe. Sofern der Bildpunktträger auch zur Farbdarstellung genutzt werden
soll, sind in jedem Bildpunkt drei gebündelte LED in den Farben rot, grün und blau
erforderlich, so dass jeder Bildpunkt eine Lichtleistung von 3 Watt erreicht. Der
Diodenstrom für alle drei Kanäle beträgt dann insgesamt etwa 1 Ampere.
[0017] Bei einer erfindungsgemäß angestrebten Leuchtleistung von 3 Watt pro Bildpunkt beträgt
der Abstand der Bildpunkte idealerweise 100 mm. Bei diesem Maß und dieser Leistung
ist die Leuchtstärke des Gesamtbildes so hoch, dass das Bild selbst bei Sonneneinstrahlung
noch gut erkennbar ist. Ein geringerer Abstand der Bildpunkte würde die Leuchtdichte
so stark erhöhen, dass sie für den Betrachter unangenehm wird. Der Abstand der Bildpunkte
kann auch größer oder kleiner als 100 mm gewählt werden, sofern es der Einsatzzweck
erfordert. Die Paarung eines Abstand von 100 mm mit einer Lichtleistung von 3 Watt
pro Bildpunkt hat sich aber für viele Zwecke als besonders gelungene Abstimmung hervor
getan.
[0018] Die Gitterstruktur des Bildpunktträgers wird bevorzugt aus sich rechtwinkelig schneidenden
Stäben gebildet, deren Rastermaß im Abstand der Bildpunkte entspricht. Bei dieser
Konstellation entspricht die Anzahl der Knoten der Anzahl der Bildpunkte, so dass
in jedem Knoten der Gitterstruktur genau ein Bildpunkt angeordnet ist.
[0019] Weiter bevorzugt wird die Gitterstruktur aus genau acht Stäben gebildet, die in zwei
Gruppen von jeweils vier parallel zueinander verlaufenden Stäben aufgeteilt sind.
Demnach verlaufen vier Stäbe horizontal und vier Stäbe vertikal. Jeweils zwei benachbarte,
parallele Stäbe werden endseitig mit einem senkrecht zu ihnen verlaufenden Querstab
miteinander verbunden, wobei der Abstand der Querstäbe zum jeweils nächstliegenden,
parallelen Stab dem halben Rastermaß entspricht. Eine so gestaltete Gitterstruktur
weist 16 Knoten, bzw. Bildpunkte auf, die quadratisch angeordnet sind. Die Außenkanten
des Bildpunktträgers werden durch die Querstäbe definiert, so dass der gesamte Bildpunktträger
quadratisch mit einer Kantenlänge des vierfachen Bildpunktabstandes entsteht. Auf
diese Weise können eine Mehrzahl von Bildpunktträgern zu einem Großbildmonitor zusammen
gesetzt werden, dessen Bildpunktabstand über die Grenzen der einzelnen Bildpunktträger
hinweg nicht variiert.
[0020] Jeder Knoten des Bildpunktträgers hat eine mechanische, elektrische und thermodynamische
Funktion zu erfüllen. Zunächst hat er die sich in den Knoten kreuzenden Stäbe miteinander
zu verbinden, so dass insgesamt eine in sich weitestgehend steife Struktur entsteht,
welche die Konstanz des Bildpunktabstands auch unter mechanischer Last wahrt. Hierzu
umfasst jeder Knoten bevorzugt ein Knotenblech, welches die kreuzenden Stäbe aneinander
fixiert. Sofern metallische Stäbe oder Knotenbleche verwendet werden, erfolgt die
Verbindung durch Schweißen oder Löten. Die elektronischen Komponenten eines jeden
Knotens, nämlich die Bauteile des Verstärkers und die LED, werden bevorzugt auf eine
gemeinsame Leiterplatte platziert, die auf dem Knotenblech angeordnet wird. Die Diodenleitungen
zwischen dem Verstärker und den LED werden folglich in die Leiterplatte integriert.
Die Leiterplatte wird Wärme übertragend auf dem Knotenblech angeordnet, insbesondere
wird sie mit Wärmeleitpaste oder Wärmeleitfolie aufgeklebt. Unter Wärmeleitfolie ist
ein doppelseitiges Klebeband zu verstehen, welches zwar elektrisch isoliert aber hoch
wärmeleitfähig ist. Durch die Wärmebrücke zwischen Leiterplatte und Knotenblech wird
der Knoten seinen thermodynamischen Anforderungen gerecht, die in dem Verstärker und
der Leuchtdiode entstehende Wärme in die Stäbe abzuleiten. Die Wärmeübertragung erfolgt
von der Leiterplatte über die von Wärmeleitpaste oder Wärmeleitfolie gebildete Wärmebrücke
auf das Knotenblech, von dort in die Stäbe und von diesen an die Luft.
[0021] Vorzugsweise wird an die Gitterstruktur ein Gehäuse angebunden, welches das Netzteil
und/oder den Signalprozessor beherbergt. Das Gehäuse überträgt die in dem Netzgerät
und dem Signalprozessor entstehende Wärme ebenfalls auf die Stäbe der Gitterstruktur,
so dass auch hier eine effiziente Wärmeabgabe gewährleistet ist. Die Tatsache, dass
jeder Bildpunktträger ein eigenes Netzteil und einen eigenen Signalprozessor verfügt,
ermöglicht eine hohe Modularität. So müssen die Netzteile der einen Großbildschirm
bildenden Bildpunktträger lediglich hintereinander geschaltet werden, das Steuersignal
wird von Signalprozessor zu Signalprozessor durchgeschliffen. Falls ein einzelnes
Modul ausfällt, kann es einfach ersetzt werden, ohne dass der Austausch Einfluss auf
die anderen Bildpunktträger nimmt.
[0022] Die Stäbe und ggf. auch die Knotenbleche bestehen aus einem hoch wärmeleitfähigen
Werkstoff wie Kupfer, Aluminium oder wärmeleitfähigem Kunststoff. Da die Spannungsversorgung
der Bildpunkte über separate Energieleitungen erfolgt, kommt es auf eine hohe elektrische
Leitfähigkeit der Stäbe nicht an. Entscheidend ist allein eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
[0023] Falls die Lichtleistung der einzelnen Bildpunkte noch weiter gesteigert werden soll,
oder die Umgebungstemperaturen sehr hoch sind, ist es ggf. erforderlich, eine Flüssigkeitskühlung
des Bildpunktträgers vorzusehen. Kühlleitungen führen dann ein Kühlmedium entlang
der Stäbe. Die Pumpe und der Wärmetauscher der Flüssigkeitskühlung kann dann in dem
Gehäuse angeordnet werden, in welchem sich auch Netzteil und/oder Signalprozessor
befinden. Alternativ kann eine zentrale Pumpe vorgesehen werden, welche mehrere Bildpunktträger
mit einem Kühlmedium versorgt.
[0024] Zum Koppeln von mehreren Bildpunktirägern aneinander empfiehlt es sich, an den Seitenkanten
der Gitterstruktur Verbindungsmittel vorzusehen, mittels derer mehrere Bildpunktträger
aneinander fixierbar sind. Sofern hier flexible oder abgewinkelte Verbindungsmittel
verwendet werden, ist es grundsätzlich möglich, aus einer Mehrzahl von ebenen, in
sich steifen Bildpunktträgern einen insgesamt gekrümmten Großbildschirm zusammen zu
setzen. Alternativ kann die Gitterstruktur verwindungsweich ausgeführt sein.
[0025] Die vorliegende Erfindung soll nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Hierfür zeigen:
- Fig. 1:
- Bildpunktträger in Draufsicht;
- Fig. 2:
- Ansteuerung der Bildpunkte, schematisch.
[0026] Der mechanische Aufbau des erfindungsgemäßen Bildpunktträgers geht aus Figur 1 hervor.
Der Bildpunktträger umfasst eine ebene in sich weitestgehend steife Gitterstruktur
1, welche aus einer Mehrzahl von sich in Knoten 2 kreuzenden Stäben 3 gebildet wird.
Die Gitterstruktur 1 umfasst insgesamt acht Stäbe 3, die in zwei Gruppen von jeweils
vier parallel zueinander verlaufenden Stäben 3 aufgeteilt sind. Bei einer vertikalen
Anordnung des Bildpunktträgers verlaufen vier parallele Stäbe 3 vertikal und werden
von vier parallel laufenden, horizontalen Stäben rechtwinklig geschnitten. Jeweils
zwei benachbarte, parallele Stäbe 3 sind endseitig mit einem senkrecht zu ihnen verlaufenden
Querstab 4 miteinander verbunden. Das Rastermaß d der Gitterstruktur 1 - also der
parallele Abstand zweier benachbarter Stäbe 3 - beträgt 100 mm. Der Bildpunktabstand
beträgt ebenfalls 100 mm, da in jedem Knoten 2 genau ein Bildpunkt 5 vorgesehen ist.
Der Abstand der Querstäbe 4 zu den jeweils nächstliegenden, parallelen Stab entspricht
dem halben Rastermaß d, also 50 mm. Bei dieser Konstellation ist die Gitterstruktur
1 quadratisch mit einer Kantenlänge von 4*d, wobei die Außenkanten durch die Querstäbe
4 gebildet werden.
[0027] In jedem der sechzehn Knoten 2 ist ein Bildpunkt 5 angeordnet. Dessen Aufbau wird
später beschrieben. Ferner umfasst jeder Knoten 2 ein Knotenblech 6, welches die beiden
sich im Knoten kreuzenden Stäbe aneinander fixiert. Das quadratische Knotenblech hat
eine Kantenlänge von etwa 30 mm. Sofern metallische Stäbe verwendet werden, wie beispielsweise
aus Kupfer oder Aluminium, werden die Knotenbleche 6 mit den Stäben 3 stoffschlüssig
verbunden, wie beispielsweise durch Löten oder Schweißen. Hierdurch wird ein guter
Wärmeübergang von den Knotenblechen ebenso gewährleistet wie eine hohe mechanische
Festigkeit. Sofern die der Gitterstruktur 1 aus wärmeleitfähigen Kunststoff gefertigt
ist, können Stäbe 3 und Knotenbleche 6 auch einstückig gegossen sein. Die Stäbe 3
haben im Längsschnitt ein U-Profil, was in der Zeichnung nicht zu erkennen ist. Die
Breite der Profile beträgt etwa 15 mm. Durch das U-Profil können auch die in dieser
Zeichnung nicht dargestellten Signal- und Energieleitungen und ggf. auch Kühlleitungen
geführt werden. An die Gitterstruktur 1 angebracht ist auch ein Gehäuse 7, welches
das dieser Zeichnung nicht dargestellte Netzgerät bzw. den Signalprozessor beherbergt.
[0028] Der Durchlass eines Bildträgers beträgt etwa 80 %, so dass er von hinten, bzw. von
vorne in unmittelbarer Nähe durchsichtig ist. Somit ist es möglich, die Bildpunktträger
an der Fassade eines Gebäudes anzubringen, ohne dass der Blick aus dem Gebäude nach
draußen merklich eingeschränkt wird. Es ist auch denkbar, den Bildpunktträgern in
Schaufenstern anzuordnen, so dass ein Blick auf die ausgestellte Ware hierdurch nicht
verstellt wird. Der gesamte Bildpunktträger ist in der Schutzart IP 65 ausgeführt
und kann daher im Innen- und Außenbereich angewandt werden. Zum Schutz vor UV- und
IR-Strahlung werden die LED der Bildpunkte mit Schutzfiltern bestückt. Die Kunststoffe
der LED sind nämlich anfällig für infrarote und ultraviolette Strahlung der Sonne.
Die Filter sind als transluzente Folie ausgeführt, die auf die Bildpunkte aufgeklebt
wird. Die Filterfolie lässt das sichtbare Licht der LED durch, blockt die schädliche
Sonnenstrahlung von außen ab.
[0029] Nicht dargestellt sind an den Querstäben 4 angeordnete Verbindungsmittel, mittels
derer mehrere Bildpunktträger aneinander zu einem Großbildschirm fixierbar sind. Die
Verbindungsmittel können flexibel oder abgewinkelt sein, um aus den in sich ebenen
Bildpunktträgern einen gekrümmten Großbildschirm zu bilden. Die über die Knotenbleche
verbundenen U-Profile ergeben eine hohe Steifigkeit, so dass eine einzelne Gitterstruktur
1 ihr mehrfaches Eigengewicht tragen kann. Dies ist beim Verknüpfen mehrerer Bildpunktträger
zu einem Großbildschirm erforderlich.
[0030] Zu Figur 2, welche lediglich vier von insgesamt sechzehn Bildpunkten je Bildpunkträger
zeigt. Jeder Bildpunkt 5 wird aus drei Hochleistungs-Leuchtdioden 8 in den Farben
rot, grün und blau gebildet. Unter einer Hochleistungs-LED ist in diesem Zusammenhang
ein Leuchtmittel gemeint, welches bei einem Strom von etwa 350 mA und einer Spannung
von 5 Volt eine Leuchtleistung von etwa 1 Watt erreicht. Die Gesamtleuchtleistung
eines Bildpunkts 5 beträgt somit 3 Watt. Alle Bildpunkte 5 des Bildpunktträgers sind
simultan ansteuerbar, jeder Bildpunkt 5 kann in jeder Farbe leuchten. Die Energieversorgung
des Bildpunktträgers erfolgt über ein Netzteil 9, welches eine aus dem Netz entnommene
Speise- Wechselspannung 10 in eine zum Betrieb der Leuchtdioden 8 bestimmte Betriebs-Gleichspannung
11 in Höhe von 5 Volt umsetzt. Jedem Knoten 2 wird die Betriebs-Gleichspannung 11
über eine entsprechende Energieleitung 12 zugeführt.
[0031] Ein dem Bildpunktträger zugeführtes Bildsignal 13 wird mittels eines Signalprozessors
14 in eine der Anzahl der Bildpunkte entsprechende Anzahl von Steuersignalen 15 umgesetzt.
Jedes Steuersignal 15 ist einem Bildpunkt 5 zugeordnet und wird den Knoten über eine
entsprechende Signalleitung 16 zugeführt. Die Aufspaltung des individuellen Steuersignals
15 in die Farben kann entweder im Signalprozessor 14 oder auch erst im Bildpunkt erfolgen.
Bei der ersten Variante ist das Steuersignal 15 dreikanalig.
[0032] In jedem Knoten befindet sich neben dem Bildpunkt 5 ein Verstärker 17, der dem Bildpunkt
zugeordnet ist, der in demselben Knoten liegt. Der Verstärker 17 setzt die ihm über
die Energieleitung 12 zugeführte Betriebs-Gleichspannung 11 gemäß dem über die Signalleitung
16 zugeführten Steuersignal 15 in drei modulierte Diodenströme 18 um, die jeweils
einer LED 8 über eine Diodenleitung 19 zugeführt wird. Der Verstärker 17 arbeitet
entsprechend den drei Farben des Bildpunktes 5 dreikanalig. Die elektrischen Rückleitungen
sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0033] Jeder Verstärker 17 ist mit den drei von ihm versorgten LED 8 auf einer gemeinsamen
Leiterplatte 20 zusammengefasst, die Diodenleitungen 19 zwischen dem Verstärker 17
und den LED 8 verlaufen somit in den Leiterbahnen der Leiterplatte 20. Die Leistungselektronik
jedes Knoten bzw. Bildpunktes ist folglich in einer Leiterplatte 20 zusammen gefasst.
Die von Leistungselektronik abgegebene Wärme wird mittels Wärmeleitpaste oder Wärmeleitfolie
von der Leiterplatte 20 auf das unmittelbar darunter angeordnete Knotenblech 6 geleitet
und von dort über die Stäbe 3 verteilt.
[0034] Die dezentrale Anordnung der Verstärker führt zu einer sehr guten Wärmespreizung.
Die Anordnung der Leistungselektronik direkt bei den LED im Knoten führt zu einer
guten Wärmeverteilung innerhalb der Struktur und zu minimalen elektromagnetischen
Störungen. Die individuellen Netzteile der einzelnen Bildpunktträger erlaubt eine
Verkabelung in Reihe, wodurch ein schneller Auf- und Abbau dank minimalem Verkabelungsaufwand
entsteht. Bei im Stand der Technik bekannten Bildpunktträgern wurde dagegen eine sternförmige
Verkabelung praktiziert, welche dem entgegensteht.
1. Bildpunktträger, umfassend:
a) eine ebene Gitterstruktur (1), welche aus einer Mehrzahl von sich in Knoten (2)
kreuzenden Stäben (3) gebildet ist,
b) und eine Mehrzahl von auf der Gitterstruktur (1) angeordneten Bildpunkten (5),
wobei jeder Bildpunkt (5) aus mindestens einer Leuchtdiode (8) gebildet wird,
gekennzeichnet durch:
c) ein Netzteil (9), welches eine dem Bildpunktträger zugeführte Speise-Wechselspannung
(10) in eine zum Betrieb der Leuchtdioden (8) bestimmte Betriebs-Gleichspannung (11)
umsetzt,
d) eine Mehrzahl von von dem Netzteil (9) zu den Bildpunkten (5) führenden Energieleitungen
(12), über welche allen Bildpunkten (5) simultan Betriebs-Gleichspannung (11) zuführbar
ist,
e) einen Signalprozessor (14), welcher ein dem Bildpunktträger zugeführtes Bildsignal
(13) in eine Mehrzahl von Steuersignalen (15) umsetzt, wobei jedes Steuersignal (15)
einem Bildpunkt (5) zugeordnet ist,
f) eine Mehrzahl von von dem Signalprozessor (14) zu den Bildpunkten (5) führenden
Signalleitungen (16), über welche jedem Bildpunkt (5) sein Steuersignal (15) zuführbar
ist,
g) eine Mehrzahl von Verstärkern (17), wobei jeder Verstärker (17) genau einem Bildpunkt
(5) zugeordnet und mit dessen Leuchtdiode (8) über eine Diodenleitung (19) elektrisch
verbunden ist, wobei jeder Verstärker (17) unmittelbar zu dem ihm zugeordneten Bildpunkt
(5) benachbart angeordnet ist, und wobei jeder Verstärker (17) die seinem zugehörigen
Bildpunkt (5) zugeführte Betriebs-Gleichspannung (11) entsprechend dem diesem Bildpunkt
(5) zugeführten Steuersignal (15) in einen modulierten, über die Diodenleitung (19)
übertragenen Diodenstrom (18) umsetzt.
2. Bildpunktträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Bildpunkt (5) in jeweils einem Knoten (2) angeordnet ist, dass jeder
Verstärker (17) in demselben Knoten (2) angeordnet ist, in welchem sich auch der ihm
zugeordnete Bildpunkt (5) befindet, und dass die den modulierten Diodenstrom (18)
übertragende Diodenleitung (19) sich innerhalb desselben Knotens erstreckt, in dem
auch Verstärker (17) und Bildpunkt (5) angeordnet sind.
3. Bildpunktträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Bildpunkt (5) eine rote, eine grüne und eine blaue Leuchtdiode (8) gebündelt
sind.
4. Bildpunktträger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Diodenstrom (18) je Leuchtdiode (8) mindestens 100 Milliampere beträgt.
5. Bildpunktträger nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, dass der Diodenstrom (18) je Leuchtdiode (8) mindestens 350 Milliampere beträgt.
6. Bildpunktträger nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebs-Gleichspannung (11) 5 Volt beträgt.
7. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Bildpunkte (d) 100 Millimeter beträgt.
8. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (3) der Gitterstruktur(1) sich rechtwinklig schneiden und dass das Rastermaß
(d) der Gitterstruktur (1) dem Abstand (d) der Bildpunkte (5) entspricht.
9. Bildpunktträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitterstruktur (1) genau acht Stäbe (3) umfasst, die in zwei Gruppen von jeweils
vier parallel zueinander verlaufenden Stäben aufgeteilt sind, wobei jeweils zwei benachbarte,
parallele Stäbe (3) endseitig mit einem senkrecht zu ihnen verlaufenden Querstab (4)
miteinander verbunden sind, und wobei der Abstand der Querstäbe (3) zum jeweils nächst
liegenden, parallelen Stab (3) dem halben Rastermaß (d) entspricht.
10. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Knoten (2) ein Knotenblech (6) und eine Leiterplatte (20) umfasst, wobei das
Knotenblech (6) die sich in dem Knoten (2) kreuzenden Stäbe aneinander fixiert, wobei
die auf der Leiterplatte (20) die elektronischen Bauteile des Verstärkers (17) und
des Bildpunktes (5) platziert sind, sowie in der Leiterplatte (20) die Diodenleitungen
(19) integriert sind, und wobei die Leiterplatte (20) Wärme übertragend auf dem Knotenblech
(6) angeordnet ist.
11. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildpunktträger mindestens ein an der Gitterstruktur (1) angebundenes Gehäuse
(7) umfasst, welches das Netzteil (9) und/oder den Signalprozessor (14) beherbergt.
12. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (3) aus einem hoch wärmeleitfähigen Werkstoff wie Kupfer, Aluminium oder
wärmeleitfähigem Kunststoff bestehen.
13. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeitskühlung, welche an den Stäben (3) entlang geführte Kühlleitungen
umfasst.
14. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtdioden (8) mit einem Filter für ultraviolette und/oder infrarote Strahlung
abgedeckt sind.
15. Bildpunktträger nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Signalleitungen (16) Informationen über Farbe und Helligkeit der einzelnen
Leuchtdioden (8) seriell übertragen werden.