[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidsatz mit zumindest einer Durchgangskanäle aufweisenden
Loch- oder Trennscheibe und mit wenigstens einem der Loch- oder Trennscheibe zugeordneten
Schneidemesser, wobei das Schneidemesser mit einer drehbaren Welle drehfest verbunden
ist.
[0002] Schneidsätze der eingangs genannten Gattung werden zum Zerkleinern von Fleisch-,
Milchprodukten oder anderen Lebensmitteln verwendet. Z.B. Fleisch wird mit Druck in
die Durchgangskanäle aufweisende Loch- oder Trennscheibe gedrückt, während dieses
Hineindrückens erfolgt ein Abschneiden von Fleischabschnitten mit dem Schneidemesser.
Das Schneidemesser ist dabei der Loch- oder Trennscheibe zugeordnet, es ist den Eingängen
der Durchgangskanäle auf einer Seite der Loch- oder Trennscheibe unmittelbar angenähert.
[0003] Durch eine Loch- oder Trennscheibe eines Schneidsatzes gedrückte Fleischpartien werden
häufig unmittelbar nach dem Hindurchdrücken weiter verarbeitet. Sie können als Burger
verwendet werden, indem diese Fleischstücke, z.B. Fleischscheiben, direkt nach dem
Wolfen eingepackt werden, schockgefroren werden oder auch zubereitet werden.
[0004] Bei diesem unmittelbaren Verarbeiten von gewolftem Fleisch tritt der Nachteil auf,
daß eine Absenkung der Fleischmasse im zentralen Bereich dieses Fleischproduktes zu
beobachten ist. Es entsteht eine Absenkung bzw. Eindellung. Ursache für diese Absenkung
bzw. Eindellung ist ein Fleischmangel im Zentrum des Fleischproduktes, der durch die
Konstruktion der bekannten Schneidsätze verursacht ist.
[0005] Bei bekannten Schneidsätzen ist die Welle für das Schneidemesser durch die Loch-
oder Trennscheibe hindurchgeführt bzw. von dieser in einer Weise aufgenommen, daß
im Zentrum der Loch- oder Trennscheibe keine Durchgangskanäle angeordnet sind. Das
Zentrum von bekannten Loch- oder Trennscheiben weist jeweils einen Bereich auf, der
konstruktiv zur Aufnahme der Welle und/oder der Messernabe benötigt wird. Die Welle
ist dadurch zwar sicher geführt, jedoch tritt Fleisch nur ringförmig aus der Loch-
oder Trennscheibe aus, da durch das Zentrum ohne Durchgangskanäle kein Fleisch aus
der Loch- oder Trennscheibe austreten kann. Das Fleisch wird anschließend mit Hilfe
von Trichtereinrichtungen wieder zusammengeführt, und es wird so gut wie möglich das
Fehlen hindurchtretenden Fleisches im Zentrum der Loch- oder Trennscheibe kaschiert,
jedoch ist dieser Fleischmangel gerade bei einem unmittelbaren Weiterverarbeiten der
Fleischprodukte erkennbar.
[0006] Hinzu kommt, daß im Stand der Technik keine Schneidemesser vorhanden sind, welche
Messerblätter haben, die über das Zentrum der Loch- oder Trennscheibe geführt werden
können. Im Stand der Technik sitzen die Schneidmesser auf der Welle auf, die Welle
ist durch die Schneidmesser hindurchgeführt. In ihrem Zentrum haben die Schneidmesser
daher Durchbrüche für die Welle, so daß im Zentrum keine Messerblätter angeordnet
werden können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schneidsatz der eingangs genannten
Gattung aufzuzeigen, mit dem Fleischprodukte oder andere Produkte herstellbar sind,
die über ihre gesamte Erstreckung eine gleichbleibende Konsistenz insbesondere in
Bezug auf die Produktmasse aufweisen.
[0008] Diese Aufgabe ist nach einer ersten Alternative dadurch erfindungsgemäß gelöst, daß
die Loch- oder Trennscheibe in ihrem Zentrum und über ihre gesamte Erstreckung verteilte
Durchgangskanäle aufweist.
[0009] Die erfindungsgemäße Loch- oder Trennscheibe weist keinen geschlossenen Bereich in
ihrem Zentrum auf. Vielmehr sind dort Durchgangskanäle vorhanden, welche einen Durchtritt
von Fleisch durch die Loch- oder Trennscheibe ermöglichen. Da diese Durchgangskanäle
über die gesamte Loch- oder Trennscheibe verteilt sind, ist über die gesamte Loch-
oder Trennscheibe ein gleichmäßiger Durchgang von Fleisch gewährleistet. Aus dieser
Loch- oder Trennscheibe austretende Fleischprodukte weisen eine konstante Konsistenz
auf, sie können zu Burger-Scheiben und ähnlichen Produkten ohne weiteres weiterverarbeitet
werden. Das Entstehen von Eindellungen im jeweiligen Zentrumsbereich eines derartigen
Fleischproduktes ist vorteilhaft verhindert.
[0010] Der Abstand zwischen einander benachbarten Durchgangskanälen kann jeweils gleich
sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß der Abstand zwischen einander benachbarten
Durchgangskanälen im Zentrum der Loch- oder Trennscheibe geringer ist als in äußeren
Bereichen der Loch- oder Trennscheibe. Falls beispielsweise der Umstand auftritt,
daß die Zuführung von Fleisch in den Zentrumsbereich etwas erschwert ist, kann durch
die engeren Abstände zwischen den Durchgangskanälen eine größere Anzahl von Durchgangskanälen
im Zentrum der Loch- oder Trennscheibe angeordnet werden. Diese stellen einen Querschnitt
bereit, bei dem genug Fleisch im Zentrumsbereich durch die Loch- oder Trennscheibe
hindurchtritt.
[0011] Der Schneidsatz hat ein Gehäuse, durch welches das Fleisch hindurchgepreßt wird.
Wie allgemein bekannt, verschließt die Loch- oder Trennscheibe den gesamten Querschnitt
dieses Gehäuses, dazu hat die Loch- oder Trennscheibe geeignete Einrichtungen zu ihrem
Fixieren in dem Gehäuse.
[0012] Nach einer alternativen Lösung der Aufgabe, für die selbstständiger Schutz beansprucht
wird, ist vorgesehen, daß das Schneidemesser zumindest eine Klinge hat, deren Abschnitte
sich bis an die Drehachse der Welle erstrecken.
[0013] Bei dem Schneidemesser des erfindungsgemäßen Schneidsatzes ist die Welle nicht durch
das Schneidemesser hindurch geführt. Dadurch ist es ermöglicht, im Bereich der Drehachse
der Welle Abschnitte einer Klinge anzuordnen, vorzugsweise die Klinge vollständig
durch die Drehachse der Welle hindurchlaufen zu lassen. Dieses Schneidemesser kann
der Loch- oder Trennscheibe mit über ihre gesamte Erstreckung verteilten Durchgangskanälen
zugeordnet werden. Die Klinge wird so dimensioniert, daß sie alle Bereiche der Loch-
oder Trennscheibe insbesondere in deren Zentrum abdeckt. Im Bereich der Drehachse
der Welle kann die Klinge einen Einschnitt haben, so daß z.B. zwei Klingenabschnitte
ausgebildet sind. Vorzugsweise weist das Schneidemesser zumindest eine durch die Drehachse
der Welle verlaufende Klinge auf.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Klinge eine Bauhöhe von etwa
10 mm bis etwa 30 mm hat. Die Klinge liegt direkt auf der Oberfläche der die Durchgangskanäle
aufweisenden Loch- oder Trennscheibe auf. Durch die Bauhöhe von etwa 10 mm bis 30
mm stellt das Schneidemesser einen 10 mm bis 30 mm hohen Raum bereit, der von anderen
Bauteilen des Schneidsatzes freigehalten ist. Damit ist aber vorteilhaft ein Raum
gegeben, in dem sich das der Loch- oder Trennscheibe zugeführte z.B. Fleisch gleichmäßig
verteilen kann. Durch diese gleichmäßige Verteilung ist dann ein gleichmäßiger Eintritt
des Fleisches in die Loch- oder Trennscheibe gewährleistet.
[0015] Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, daß das Schneidemesser
eine Sacklochbohrung zur Aufnahme der Welle aufweist. Das Schneidemesser weist somit
für die Aufnahme der Welle keine durchgehende Bohrung auf. In die Sacklochbohrung
kann die Welle einseitig eingeführt werden, sie tritt auf der anderen Seite des Schneidemessers
nicht heraus.
[0016] Dadurch ist es ermöglicht, eine Klinge durch die Drehachse der Welle hindurchzuführen.
[0017] Eine weitere Lösung der oben genannten Aufgabe, für die gleichfalls selbständiger
Schutz beansprucht wird, zeichnet sich dadurch aus, daß der Schneidsatz eine Loch-
oder Trennscheibe nach den vorbezeichneten erfinderischen Merkmalen und ein Schneidemesser
nach den vorgenannten erfinderischen Merkmalen aufweist. Das Zusammenwirken beider
Bauteile wurde bereits oben beschrieben.
[0018] Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Schneidsatzes,
- Fig. 2:
- eine perspektivische Ansicht eines Bauteils des Schneidsatzes nach Fig. 1, und
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Bauteils des Schneidsatzes nach Fig. 1.
[0019] Der Schneidsatz in Fig. 1 weist ein zylinderförmiges Gehäuse 1 auf. Durch dieses
Gehäuse 1 verläuft eine Welle 2, mit der zwei Schneidemesser 3, 4, drehfest verbunden
sind. Weiterhin sind im Gehäuse 1 ein Vorschneider 5, eine Trennscheibe 6 und eine
Lochscheibe 7 drehfest angeordnet. In dem Vorschneider 5 und in den Loch- oder Trennscheiben
6, 7 sind Durchgangskanäle angeordnet, durch welche in das Gehäuse 1 des Schneidsatzes
eingebrachtes Fleisch gedrückt werden kann. Während dieses Eindrückens wird das Fleisch
immer wieder von den aufgrund einer Drehung der Welle 2 rotierenden Schneidemessern
3, 4 abgeschnitten. Die Schneidemesser 3, 4 erstrecken sich dabei jeweils über den
gesamten Querschnitt des Gehäuses 1.
[0020] Die Lochscheibe 7 ist nach der Erfindung mit in ihrem Zentrum und über ihre gesamte
Erstreckung verteilten Durchgangskanälen 8 versehen. Die Welle 2 kommt dagegen mit
der Lochscheibe 7 nicht in Kontakt.
[0021] Das der Lochscheibe 7 unmittelbar zugeordnete Schneidemesser 4 weist nach der Erfindung
eine durch die Drehachse der Welle 2 verlaufende Klinge 9 auf. Diese Klinge 9 überstreicht
die Durchgangskanäle 8 der Lochscheibe 7, es kann insbesondere im Zentrumsbereich
der Lochscheibe 7 in die Durchgangskanäle 8 eintretendes Fleisch schneiden. Das Schneidemesser
4 trägt noch weitere Klingen 10, 11.
[0022] In das Schneidemesser 4 ist eine Sacklochbohrung 12 eingebracht, in welche die Welle
2 vorsteht. Die Welle 2 tritt nicht durch das Schneidemesser 4 hindurch.
[0023] Die Klinge 9 und die weiteren Klingen 10, 11 weisen eine relativ hohe Bauhöhe von
z.B. 15 mm auf. Aufgrund dieser Bauhöhe ist in Fleischdurchgangsrichtung vor der Lochscheibe
7 ein Raum 13 ausgebildet, der eine gleichmäßige Verteilung bereits durch den Vorschneider
5 und die Trennscheibe 6 hindurchgetretenen Fleisches ermöglicht.
[0024] Fig. 2 zeigt noch einmal die gleichmäßige Verteilung der Durchgangskanäle 8 über
die gesamte Erstreckung der Lochscheibe 7. Bei einer nicht gezeigten Ausbildung der
Lochscheibe 7 als Trennscheibe kann gegebenenfalls eine größere Öffnung zur Abführung
von Knorpel und anderer Bestandteile enthalten sein, das Zentrum dieser Trennscheibe
wird aber auf jeden Fall mit Durchgangskanälen 8 abgedeckt.
[0025] Fig. 3 zeigt das Schneidemesser 4. Es ist radial symmetrisch ausgebildet und weist
eine Messernabe 14 für die Sacklochbohrung 12 auf. Auf der der Sacklochbohrung 12
gegenüberliegenden Seite sind die Klingen 9, 10, 11 angeordnet. Die Klinge 9 erstreckt
sich über den gesamten Durchmesser des Schneidemessers 4. Sie läuft durch die Drehachse
der Welle 2 hindurch.
1. Schneidsatz mit zumindest einer Durchgangskanäle aufweisenden Loch- oder Trennscheibe
und mit wenigstens einem der Loch- oder Trennscheibe zugeordneten Schneidemesser,
wobei das Schneidemesser mit einer drehbaren Welle drehfest verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Loch- oder Trennscheibe (7) in ihrem Zentrum und über ihre gesamte Erstreckung
verteilte Durchgangskanäle (8) aufweist.
2. Schneidsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen einander benachbarten Durchgangskanälen (8) jeweils gleich ist.
3. Schneidsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen einander benachbarten Durchgangskanälen (8) im Zentrum der Loch-
oder Trennscheibe (7) geringer ist als in äußeren Bereichen der Loch- oder Trennscheibe
(7).
4. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Loch- oder Trennscheibe (7) Einrichtungen zu ihrem Fixieren in einem Gehäuse
(1) hat.
5. Schneidsatz mit zumindest einer Durchgangskanäle aufweisenden Loch- oder Trennscheibe
und mit wenigstens einem der Loch- oder Trennscheibe zugeordneten Schneidemesser,
wobei das Schneidemesser mit einer drehbaren Welle drehfest verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidemesser (4) zumindest eine Klinge (9) hat, deren Abschnitte sich bis an
die Drehachse der Welle (2) erstrecken.
6. Schneidsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidemesser (4) zumindest eine durch die Drehachse der Welle (2) verlaufende
Klinge (9) aufweist.
7. Schneidsatz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge (9) eine Bauhöhe von etwa 10 mm bis etwa 30 mm hat.
8. Schneidsatz nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidemesser (14) eine Sacklochbohrung (12) zur Aufnahme der Welle (2) aufweist.
9. Schneidsatz mit zumindest einer Durchgangskanäle aufweisenden Loch- oder Trennscheibe
und mit wenigstens einem der Loch- oder Trennscheibe zugeordneten Schneidemesser,
wobei das Schneidemesser mit einer drehbaren Welle drehfest verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Loch- oder Trennscheibe (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ausgebildet und
daß das Schneidemesser (4) nach einem der Ansprüche 5 bis 8 ausgebildet ist.