[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Aufrichten eines Kartons nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein solche Vorrichtung zum Kartonaufrichten ist
beispielsweise mit dem Gegenstand der
DD 280 731 A1 bekannt geworden. Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um eine Vorrichtung,
die mit einem Magazin zur Aufnahme eines liegenden Stapels für vorgefertigte Kartonzuschnitte
arbeitet, einer Vereinzelungseinrichtung und pneumatischen Sauggreifern, welche die
Kartonzuschnitte führen und während des Auffaltens halten.
[0002] Mit diesem an sich bekannten Sauggreifer wird der Karton erfasst, angesogen und gegen
eine Anschlagwand gedrückt, wodurch er sich von einem Faltzuschnitt in eine Übergangsstellung
in Form einer Raute bewegt und dann nachfolgend in seine rechteckige Endform übergeht,
wenn er an der Anschlagwand anschlägt. Die dort genannte Vorrichtung ist eine separate
Vorrichtung, die speziell nur für das Aufrichten von Kartons geeignet ist. Dadurch
entstehen sehr hohe Kosten und ein großer Aufwand, denn es muss eine eigene Konstruktion
für eine solche Kartonaufrichteinrichtung verwendet werden.
[0003] Beispielsweise ist es mit dieser Anordnung nicht möglich, die dort gezeigte Kartonaufrichtvorrichtung
auch zum Stapeln und Palettieren von aufgerichteten Kartons zu verwenden. Hierzu bedarf
es eigener Vorrichtungen, die nicht Gegenstand dieser Druckschrift sind.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine solche Kartonaufrichteinheit
so weiterzubilden, dass sie bei wesentlich geringeren Kosten und geringerem Bedienungsaufwand
universell einsetzbar ist.
[0005] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonaufrichtvorrichtung an einem Gabel- oder Palettiergreifer angeordnet ist.
[0006] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass es
nun erstmals möglich ist, einen Saug- oder Gabelgreifer nun zusätzlich als Kartonaufrichtvorrichtung
zu verwenden, was bisher nicht möglich war.
[0007] Derartige Saug- oder Gabelgreifer werden gewöhnlich zur Palettierung von Kartons
eingesetzt. Darunter wird das Packen von Kartons und das Ergreifen und Absetzen solcher
Kartons auf Paletten verstanden. Für diese Arbeiten ist es bekannt, an einem Saug-
oder Palettiergreifer entsprechende Gabeln mit Gabelzinken anzuordnen, die zum Untergreifen
des Kartons geeignet sind und darüber hinaus ist es bekannt, auch Saugvorrichtungen
vorzusehen, die geeignet sind, den mit den Gabeln untergriffenen Karton zu halten,
um ihn transportieren zu können.
[0008] Hier setzt die Erfindung ein, die nun vorsieht, einen Palettier- oder Gabelgreifer
nun zusätzlich als Kartonaufrichtevorrichtung zu verwenden. Dies war bisher nicht
bekannt.
[0009] Im Ergebnis werden zwei senkrecht zueinander angeordnete Saugvorrichtungen des Gabel-
oder Palettiergreifers verwendet, nämlich eine obere vertikal bewegbare Saugvorrichtung,
die nun erfindungsgemäß zum Greifen des Kartonstapels von oben her und zum Anheben
des obersten Kartons bestimmt ist. Damit wird der Karton in eine halbaufgerichtete
Rautenform gebracht.
[0010] Schließlich wird die senkrecht zu der erst genannten Saugvorrichtung angeordnete,
zweite Saugvorrichtung verwendet, um die Seitenwand des Kartons zu ergreifen und festzusaugen,
um so den Karton zu fixieren und in dieser fixierten Stellung gegen eine Anschlagwand
zu fahren, so dass er sich genau rechtwinklig aufrichtet.
[0011] Der Kern der Erfindung ist demgemäß in der Anordnung von zwei senkrecht zueinander
stehenden Saugeinrichtungen begründet, wobei die eine Saugvorrichtung, die in vertikaler
Richtung arbeitet, nun zum An- und Absenken des Kartons dient, während die senkrecht
hierzu arbeitende Saugvorrichtung an einem Gabelgreifer befestigt ist, so dass die
gesamte Aufrichtmechanik des Kartons durch die ohnedies vorhandenen Vorrichtungen
an einem Gabelgreifer verwirklicht wird.
[0012] Auf diese Weise wird der Gabelgreifer zu einem doppelten Zweck benutzt, denn durch
die Anordnung von zwei senkrecht zueinander angeordneten Saugvorrichtungen wird er
zum einen zum Aufrichten eines Kartons benutzt, zum anderen dient er als Palettiergreifer,
um vollständige - und möglicherweise auch gefüllte - Kartons zu ergreifen, zu stapeln
und umzusetzen. Damit werden in überraschender Weise hohe Herstellungs- Unterhalts-
und Wartungskosten eingespart, denn erfindungsgemäß bedarf es keiner eigenen, separat
zu betreibenden Kartonaufrichtvorrichtung, nachdem diese im Gabel- oder Palettiergreifer
integriert ist.
[0013] Der Gabelgreifer wird demgemäß in anderen Anwendungszwecken zum Ergreifen von Kartons
und zum Palettieren verwendet, was hier jedoch im vorliegenden Fall beim Aufrichten
eines Kartons keine Rolle spielt.
[0014] Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass man einen solchen Gabelgreifer zum Palettieren
verwendet und dass er als Doppelnutzen noch zusätzlich eine Aufrichtmechanik aufweist,
die aus den vorher genannten zwei senkrecht zueinander stehenden Saugvorrichtungen
besteht.
[0015] Ein herkömmlicher Gabelgreifer hat zum Kartongreifen die Gabel, die er unter den
Karton einschiebt und von oben mit einem Niederhalter gegenhält.
[0016] Daraus ergibt sich, dass der Sauggreifer zwei verschiedene, unabhängig voneinander
zu betreibende Funktionen hat, nämlich einmal die Funktion als Kartonaufrichter und
zum Zweiten die Normalfunktion als Gabelgreifer, mit dem es möglich ist, Kartons zu
palettieren, zu transportieren oder in anderer Weise zu verschieben oder zu verändern.
[0017] Die Erfindung des vorliegenden Patentes liegt also darin, dass man einen herkömmlichen
Palettiergreifer, der als Gabelgreifer ausgebildet ist und der bereits schon solche
Saugvorrichtungen aufweist, die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, als
Aufrichtvorrichtung verwendet, was bisher noch nicht bekannt war. Es handelt sich
also um einen neuen Anwendungszweck eines Gabelgreifers, dessen Saugvorrichtungen
nun zum Aufrichten von Kartons verwendet werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausbildung als Kartonaufrichter am Palettier- oder Gabelgreifer
liegt nun darin, dass man zwei im Winkel von 90° zueinander angeordnete und in gegenseitigem
Abstand zueinander angeordnete Saugvorrichtungen vorsieht, um diese zum Karton aufrichten
zu verwenden.
[0019] Die Grundkonstruktion ist also die verfahrbare Saugeinrichtung für Kartons, die in
der Lage ist, in einer vertikalen Verfahrachse zu verfahren.
[0020] Ferner gehört hierzu eine vertikal stehende Rückwand, welche eine horizontale Anschlagfläche
bildet. Im Bereich dieser vertikalen Rückwand ist eine weitere Saugeinrichtung vorhanden,
die senkrecht zur oben genannten vertikal verfahrbaren Saugeinrichtung angeordnet
ist.
[0021] Diese beiden Saugvorrichtungen können als Baugruppen eines Gabelgreifers ausgebildet
sein. Die beschriebene Anordnung dient beim Gabelgreifer als Niederhalter und die
vertikal aufrecht stehende Wand mit der Saugeinrichtung ist die Produktsicherung an
der Rückwand.
[0022] Erfindungsgemäß wird nun mit diesen beiden im Winkel von 90° zueinander stehenden
Saugvorrichtungen ein Karton aufgerichtet, was noch nicht bekannt war. Unabhängig
von der Integration dieser Saugvorrichtungen mit der vertikalen Anschlagwand in einem
Gabelgreifer ist es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung auch möglich, die genannten
Saugaggregate mit der vertikalen Wand und dem in der vertikalen Wand angeordneten
Saugaggregat unabhängig von einem Gabelgreifer als separates Aggregat zu verwenden
und auszubilden.
[0023] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0024] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0026] Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert in Seitenansicht einen Gabelgreifer nach der Erfindung mit einer dort
integrierten Kartonaufrichtvorrichtung
- Figur 2:
- der Gabelgreifer nach Figur 1 in Pfeilrichtung II
- Figur 3:
- ein erster Bewegungsablauf beim Einsatz eines Gabelgreifers als Kartonaufrichteinheit
- Figur 4:
- ein zweiter Verfahrensschritt
- Figur 5:
- ein dritter Verfahrensschritt
- Figur 6:
- ein vierter Verfahrensschritt
- Figur 7:
- ein fünfter Verfahrensschritt
- Figur 8:
- schematisiert in Seitenansicht eine Verschließeinheit zum Verschließen der losen Laschen
des aufgerichteten Kartons und zum Verkleben der losen Laschen
- Figur 9:
- die Verschließeinheit nach Figur 8 in Draufsicht
- Figur 10:
- ein erster Verfahrensschritt zur Bedienung der Verschließeinheit
- Figur 11:
- ein zweiter Verfahrensschritt zur Bedienung der Verschließeinheit
- Figur 12:
- ein dritter Verfahrensschritt
- Figur 13:
- ein vierter Verfahrensschritt
[0027] In Figur 1 ist allgemein ein Gabelgreifer 1 dargestellt, der auch als Palettiergreifer
bezeichnet wird. Erfindungsgemäß arbeitet dieser herkömmliche Gabelgreifer 1 als Kartonaufrichtvorrichtung,
wie nachfolgend beschrieben wird.
[0028] Der Gabelgreifer 1 nach Figur 1 besteht im Wesentlichen aus einem Schlitten 2, der
in den horizontalen Pfeilrichtungen 5 verschiebbar und verstellbar an einem Grundgestell
4 angeordnet ist.
[0029] An dem Schlitten 2 ist eine Gabel 3 mit einer Vielzahl von parallel und einen gegenseitigen
Abstand zueinander einnehmenden Gabelzinken angeordnet.
[0030] Am Grundgestell 4 ist ferner ein Niederhalter 7 angeordnet, der in den Pfeilrichtungen
8 in vertikaler Richtung verstellbar und einstellbar ausgebildet ist. Zu diesem Zweck
sind Antriebszylinder 12 vorgesehen, die auf dem Grundgestell 4 angeordnet sind.
[0031] Der Niederhalter 7 ist mit einer Saugvorrichtung 10 verbunden, die in vertikaler
Richtung arbeitet und die fest an dem Niederhalter 7 verbunden ist, der seinerseits
in den horizontalen Pfeilrichtungen 9 verschiebbar und einstellbar an einem Grundgestell
4 befestigt ist. Durch die horizontale Verstellung in Pfeilrichtungen 9 der Saugleiste
10 können Kartons in verschiedener Größe aufgerichtet werden (Formatverstellung).
Da die Formatverstellung servomotorisch über den Schlitten 2 ohne eingreifen einer
Person erfolgen kann, können direkt nacheinander verschieden große Kartons aufgerichtet
werden.
[0032] Wichtig ist, dass am Grundgestell 4 eine feststehende Anschlagwand 6 angeordnet ist,
in deren unteren Bereich eine weitere Saugvorrichtung 11 angeordnet ist, die in horizontaler
Richtung arbeitet. Auf diese Weise bildet der Gabelgreifer 1 zwei senkrecht zueinander
stehende Saugvorrichtungen 10, 11 aus, wobei mindestens die obere Saugvorrichtung
10 in vertikaler Pfeilrichtung 8 und in horizontaler Pfeilrichtung 9 verschiebbar
und verstellbar ausgebildet ist.
[0033] In Figur 2 sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0034] Die Figur 3 zeigt nun eine Anwendung eines Gabelgreifers 1 als Kartonaufrichtvorrichtung,
wozu ein Bereitstellungstisch 13 mit einer Tischplatte verwendet wird, auf der ein
Kartonstapel 14, bestehend aus einzelnen Faltzuschnitten 15 angeordnet ist. Gegenüberliegend
und parallel zu der feststehenden Anschlagwand 6 des Gabelgreifers 1 ist auf dem Bereitstellungstisch
13 eine Aufrichtwand 16 montiert, die ebenfalls in vertikaler Richtung ausgerichtet
ist.
[0035] Im ersten Verfahrensschritt fährt nun der Niederhalter 7 in vertikaler Pfeilrichtung
8 nach unten, so dass die vertikal verschiebbare Saugvorrichtung 10 in Saugeingriff
mit dem obersten Faltzuschnitt 15a kommt - siehe Fig. 4.
[0036] Nach Figur 5 wird die Saugvorrichtung 10 dann zusammen mit dem Niederhalter 7 nach
oben gefahren, wodurch sich der nun festgehaltene Faltzuschnitt 15a selbsttätig aufgrund
seiner Schwerkraft nach unten etwa in Form einer losen Raute entfaltet, was der Formgebung
des Faltzuschnittes nach 15a entspricht.
[0037] Im nächsten Verfahrensschritt nach Figur 6 wird der komplette Gabelgreifer 1 in Pfeilrichtung
5 in Richtung gegen die feststehende Aufrichtwand 16 verfahren, so dass die rechte
Stirnseite 17 des Faltzuschnittes 15a an der Aufrichtwand 16 anschlägt.
[0038] Bei weiterer Verfahrung in Pfeilrichtung 5 nach rechts richtet sich somit die gesamte
vertikale Wand des Faltzuschnittes 15a an der Aufrichtwand 16 aus, so dass der Faltzuschnitt
gemäß Fig. 7 seine endgültige rechteckige Form erhält, wobei wichtig ist, dass die
gegenüberliegende Stirnseitenwand 17a nun von der horizontal arbeitenden Saugvorrichtung
11 festgehalten wird. Damit hat der Faltzuschnitt 15a eine stabile Stellung, so dass
er weiter verarbeitet werden kann.
[0039] Nach Figur 8 wird der nun so in dem Gabelgreifer 1 fixierte Faltzuschnitt 15 einer
Verschließeinheit 18 zugeführt, wie es in Figur 8 dargestellt ist.
[0040] Sie besteht im Wesentlichen aus einem oberen Faltblech 19, welches in den vertikalen
Pfeilrichtungen 20 verschiebbar ausgebildet ist, wozu ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
verwendet wird.
[0041] Im Abstand von dem oberen Faltblech 19 ist ein schräg verlaufender Einweiser 22 als
Blechzuschnitt ausgebildet, welcher in ein unteres Faltblech 21 und auf eine dort
angeordnete schräge Ebene hinweist.
[0042] Das untere Faltblech 21 ist an einer vertikalen Führungsschiene 23 befestigt, und
im Bereich der Führungsschiene 23 ist eine Klebeeinheit 24 angeordnet, die aus einem
Klebeband 25 besteht, welches auf einer Rolle 26 aufgewickelt ist und welches über
eine Aufbringrolle 27 an den Karton angeklebt wird, wobei für die weitere Verarbeitung
ein Messer 28 und eine Andrückrolle 29 vorhanden sind.
[0043] Gemäß Figur 9 ist erkennbar, dass es zwei im Winkel zueinander stehende Einweiser
22 gibt, die in Richtung auf ein horizontales Faltblech 33 des unteren Faltbleches
21 hinweisen.
[0044] Es wird somit eine konische Faltführung für die Kartonlaschen gebildet, wie nachfolgend
anhand der Figuren 10 bis 13 erläutert wird.
[0045] Im ersten Verfahrensschritt zum Verschluss der Kartonlaschen wird zunächst die obere
horizontale Lasche 31 a unter das obere Faltblech 19 verschoben, welches noch in Pfeilrichtung
20 angehoben ist.
[0046] Dieses untere Faltblech 19 wird dann in Pfeilrichtung 32 nach unten verschoben, so
dass es in den Innenraum der aufgefalteten Laschen eindringt und hierbei verschließt
die rechte Anschlagkante des oberen Faltbleches 19 die obere horizontale Lasche 31
a in die in gestrichelter Darstellung gezeigte Lage nach Figur 11.
[0047] Nach Figur 12 fährt nun der gesamte Gabelgreifer 1 in Pfeilrichtung 8 nach unten,
wodurch der festgehaltene Karton in den Bereich des unteren Faltbleches 21 gelangt.
Auf diese Weise wird durch die entsprechenden Abweiskanten die untere horizontale
Lasche 31 b gefaltet und zugleich werden nun auch die vertikalen Laschen 30 entsprechend
geformt, wie dies in strichpunktierten Linien in Figur 12 dargestellt ist.
[0048] Der Karton ist mit seinen 4 Laschen nun vollständig geschlossen und durch Verfahrung
des Gabelgreifers 1 in Pfeilrichtung 8 weiter nach unten gelangen die nun vollständig
verschlossenen Laschen in den Bereich der Klebeeinheit 24, wo der Gabelgreifer 1 nun
entlang dieser Klebeeinheit in Pfeilrichtung 8 weiter nach unten verfährt und das
Klebeband 25 nun über den gesamten Spalt der sich zwischen den vertikalen Laschen
30 ergibt, hinwegfährt, um so das Klebeband über die gesamte Länge des Spaltes zwischen
den vertikalen Laschen 30 aufzubringen. Die horizontalen Laschen 31a, 31 b befinden
sich bezüglich des Klebebandes 25 hinter der vertikalen Lasche 30, so dass es genügt,
den Zwischenraum zwischen den beiden vertikalen Laschen 30 zu verschließen, um den
Karton, d.h. den Faltzuschnitt 15a, vollständig zu verschließen.
[0049] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich also der wesentliche Vorteil, dass
es nun erstmals möglich ist, einen Gabelgreifer als Kartonaufrichtvorrichtung auszubilden,
was bisher noch nicht bekannt war. Ein solcher Einsatzzweck war bisher dem Fachmann
fremd, und wenn man einen solchen Gabelgreifer in seiner Nutzung als Kartonaufrichtvorrichtung
mit einer Verschließeinheit 18 kombiniert, ist es zusätzlich möglich, auch noch den
aufgerichteten Karton zuverlässig zu verschließen.
[0050] Es ergibt sich damit eine wesentliche Kosteneinsparung, denn eine eigene Kartonverschlusseinheit
und eine eigene Kartonaufrichteinheit können entfallen.
Zeichnungslegende
[0051]
- 1
- Gabelgreifer
- 2
- Schlitten
- 3
- Gabel
- 4
- Grundgestell
- 5
- Pfeilrichtungen
- 6
- Anschlagwand
- 7
- Niederhalter
- 8
- Pfeilrichtung
- 9
- Pfeilrichtung
- 10
- Saugvorrichtung (vertikal)
- 11
- Saugvorrichtung (horizontal)
- 12
- Antriebszylinder
- 13
- Bereitstellungstisch
- 14
- Kartonstapel
- 15
- Faltzuschnitt 15a
- 16
- Aufrichtwand
- 17
- Stirnseite;17a Stirnseitenwand
- 18
- Verschließeinheit
- 19
- Oberes Faltblech
- 20
- Pfeilrichtungen
- 21
- Unteres Faltblech
- 22
- Einweiser
- 23
- Führungsschiene
- 24
- Klebeeinheit
- 25
- Klebeband
- 26
- Rolle
- 27
- Aufbringrolle
- 28
- Messer
- 29
- Andrückrolle
- 30
- Vertikale Lasche
- 31
- Horizontale Lasche a, b
- 32
- Pfeilrichtung
- 33
- Faltblech
1. Vorrichtung zum Aufrichten eines Kartons, mit einem Magazin zur Aufnahme eines liegenden
Kartonstapels (14) vorgefertigter Kartonzuschnitte (15), einer Vereinzelungseinrichtung
und zwei pneumatischen Sauggreifern (10, 11) zur Führung der Kartonzuschnitte (15)
während des Auffaltens, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung an einem Gabel- oder Palettiergreifer (1) angeordnet ist, der Gabeln
(3) mit Gabelzinken aufweist, die zum Untergreifen des Kartons (15) geeignet sind
und dass einer der Sauggreifer (10) geeignet ist, den mit den Gabeln (3) untergriffenen
Karton (15) von oben her zu halten, um ihn transportieren zu können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gabelzinken der Gabeln (3) horizontal und/oder vertikal bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sauggreifer (10, 11) senkrecht zueinander angeordnet sind und mindestens
einer oder beide der Sauggreifer (10 oder 11) vertikal und horizontal bewegbar ist/sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum einen ein oberer vertikal und horizontal bewegbarer erster Sauggreifer (10) vorgesehen
ist, der zum Greifen des Kartonstapels (14) von oben her und zum Anheben des obersten
Kartons (15a) bestimmt ist, womit der Karton (15a) in eine halbaufgerichtete Rautenform
gebracht wird und zum anderen ein unterer mindestens horizontal bewegbarer zweiter
Sauggreifer (11) vorgesehen ist, um die Seitenwand (17a) des Kartons (15a) zu ergreifen
und festzusaugen, um so den Karton (15a) zu fixieren und danach in dieser fixierten
Stellung, oder aber zuvor vor dieser fixierten Stellung, gegen eine Anschlagwand (16)
zu fahren, so dass er sich genau rechtwinklig aufrichtet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der untere mindestens horizontal bewegbare zweite Sauggreifer (11) mitsamt der gesamten
Vorrichtung oder des gesamten Gabel- oder Palettiergreifers (1) horizontal verfahrbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden im Winkel von 90° zueinander stehenden Sauggreifer (10, 11) unabhängig
voneinander betreibbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung eine Verschließeinheit (18) nachgeschaltet ist, an welche sie die
geöffneten Faltzuschnitte der Kartons (15) zum Verschließen der Kartonlaschen (30,
31) übergibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinheit (18) im Wesentlichen aus einem oberen Faltblech (19) besteht,
welches vertikal verschiebbar ausgebildet ist, wozu insbesondere ein Hydraulik- oder
Pneumatikzylinder verwendet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Abstand von dem oberen Faltblech (19) ein schräg verlaufender Einweiser (22) als
Blechzuschnitt ausgebildet ist, welcher in ein unteres Faltblech (21) und auf eine
dort angeordnete schräge Ebene hinweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Faltblech (21) an einer vertikalen Führungsschiene (23) befestigt ist,
im deren Bereich eine Klebeeinheit (24) angeordnet ist, die aus einem Klebeband (25)
besteht, welches auf einer Rolle (26) aufgewickelt ist und welches über eine Aufbringrolle
(27) an den Karton (15) angeklebt wird, wobei für die weitere Verarbeitung ein Messer
(28) und eine Andrückrolle (29) vorhanden sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei im Winkel zueinander stehende Einweiser (22) vorhanden sind, die in Richtung
auf ein horizontales Faltblech (33) des unteren Faltbleches (21) hinweisen, wodurch
eine konische Faltführung für die Kartonlaschen (30, 31) gebildet wird.