[0001] Die Erfindung betrifft ein Greifersystem für eine Bogendruckmaschine zur Abwicklung
des Transfers eines bogenförmigen Bedruckstoffs. Insbesondere richtet sich die Erfindung
hierbei auf ein Greifersystem das an ein als Kette oder Zahnriemen endlos ausgeführtes
und umlaufendes Zugmittel angebunden ist und durch welches der Bedruckstoff in einem
den Druckwerken nachgeordneten Bereich durch eine Trocknungs- und/oder Bepuderungsstation
hindurch in den Bereich der Bogenablage transferiert wird.
[0002] Aus
DE 203 13 394 U1 ist ein Ausleger für eine Bogendruckmaschine bekannt der eine geschlossene Greiferketteneinrichtung
mit mehreren gleichbeabstandet daran angebundenen und mit der Greiferketteneinrichtung
umlaufenden Greifersystemen umfasst. Über das jeweilige Greifersystem kann ein aus
dem letzten Druckwerk abgegriffener Bogen durch eine Trocknungsstation und eine Bepuderungsstation
geführt werden. Der Laufpfad der Greiferketteneinrichtung wird durch eine Greiferkettenführung
festgelegt die typischerweise mehrere Umlenkzonen umfasst. Der Abstand dieser Umlenkzonen
kann derart groß bemessen sein, dass der entlang des Greifersystemlaufweges geführte
Bogen phasenweise vollständig gestreckt ist.
[0003] Aus
DE 10 2005 024 992 B4 ist eine Leitblecheinrichtung bekannt, durch welche etwaiges Flattern eines von Greifersystemen
ergriffenen Bogens detektiert werden kann. Den ggf. erfassten Flattereffekten kann
durch Abstimmung der Blasluftzufuhr Rechnung getragen werden.
[0004] Schließlich ist in Helmut Teschner, Offsetdrucktechnik, 1989, Fachschriften-Verlag
GmbH; ISBN 3-921217-14-8 auf Seite 468 ein Bogenglätter beschrieben, der als solcher
eine quer zur Bogenlaufrichtung ausgerichtete Saugrinne bildet in welche der darüber
laufende Bogen eingesaugt wird. Durch diese Maßnahme wird es möglich, den Bogenlauf
zu stabilisieren und insbesondere Längsfalten in dem Bedruckstoff zu eliminieren.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche es möglich
wird, insbesondere während des Transports eines von Greifersystemen ergriffenen Bogens
über längere, geradlinige Greiferbahnbereiche Verbesserungen des Bogenlaufverhaltens
zu erreichen, so dass dieser stabil beispielsweise durch eine Trocknungs- und/oder
Bepuderungsstation geführt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Greifersystem zum Aufgriff eines
bogenförmigen Bedruckstoffes und zur Bewerkstelligung des Transfers dieses Bedruckstoffes
entlang einer Bogenlaufbahn, mit:
- einem Greiferwagen der an eine Greiferketteneinrichtung angebunden ist,
- mehreren in den Greiferwagen eingebundenen und quer zur Bogenlaufrichtung angeordneten
und voneinander beabstandeten Greifern mit einem Greiferfinger und einem Greiferaufschlagsabschnitt,
wobei die Greiferfinger in einen Öffnungszustand zur Einbringung oder zur Freigabe
eines Bogens, sowie in einen Schließzustand zur Fixierung eines aufgegriffenen Bogens
bringbar sind, und durch den Greiferaufschlagabschnitt jeweils eine Sitzfläche bereitgestellt
ist,
- wobei sich dieses Greifersystem dadurch auszeichnet, dass dieses mit Stellmitteln
ausgestattet ist, durch welche einem durch das Greifersystem aufgegriffenen Bogenquerkantenbereich
eine definierte Querabweichung von einer die seitlichen Endpunkte der Querkante des
Bogens durchsetzenden Quergeraden verliehen werden kann.
[0007] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, ein Greifersystem für eine Bogendruckmaschine
zu schaffen, durch welches zumindest in bestimmten Abschnitten des von dem Bogen durchlaufenen
Bogenführungspfad diesem Bogen eine Wölbung aufgezwungen werden kann, durch welche
sich eine Aussteifung dieses Bogens ergibt. Diese Wölbung kann im einfachsten Fall
eine einfache, quer zur Hauptebene des Bogens nach oben oder nach unten ausbauchende
Wölbung bilden. Es ist auch möglich, dem Bogen mehrere Wellen aufzuzwingen, sodass
der Bogen durch mehrere "Längssicken" ausgesteift ist. Der hierbei im Bereich der
eingespannten Bogenquerkante vorgenommene Verspannungshub liegt vorzugsweise im Bereich
von weniger als 10 bis 15 Millimetern.
[0008] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Einstellung
der genannten Abweichung der eingespannten Bogenquerkante von der Quergeraden nur
temporär, sodass die erfindungsgemäße Bogenaussteifung nur in bestimmten, typischerweise
relativ gerade gestreckten Bogenlaufpfadabschnitten herbeigeführt wird. Insbesondere
ist es möglich, die durch die erfindungsgemäße Verwindung der Bogenquerkantenspannung
herbeigeführte Bogenaussteifung in jenen Bereichen herbeizuführen, in welchen der
Bogen durch eine Trockner- und/oder eine Bepuderungsstation läuft. Soweit der Bogen
weiterhin auch durch einen Bogenglätter geführt wird, wird die erfindungsgemäß durch
geringfügige Verstellung der Positionen der Greiferaufschlagabschnitte herbeigeführte
Verspannung der Querkante wieder aufgehoben, sodass der Bogen knitterfrei über die
entsprechende Rinne des Bogenglätters gleiten und hierbei in diese eintauchen kann.
Es ist möglich, die Greifer so auszubilden, dass durch diese die Bogenquerkante mit
einer gewissen Nachgiebigkeit in Seitenrichtung aufgegriffen wird, so dass die Auswölbung
der Querkante keine unzulässigen Zugspannungen im Querkantenbereich verursacht.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Greifersystem
so ausgebildet, dass durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Stellmittel die Position
des jeweiligen Greiferaufschlagabschnitts relativ zu dem diesen tragenden Greiferwagen
veränderbar ist. Die Greiferfinger können derart elastisch ausgebildet sein, dass
diese die Positionsveränderung des Greiferaufschlagabschnitts tolerieren. Vorzugsweise
sind jedoch auch die Greiferfinger derart in die erfindungsgemäße Stellmimik eingebunden,
dass die Veränderung der Position des Greiferaufschlagabschnitts ohne unzulässige
Veränderungen der Bogenklemmkraft im Bereich der Greiferfinger erfolgt.
[0010] Die erfindungsgemäß zur Verlagerung des Greiferaufschlagabschnitts vorgesehenen Stellmittel
können insbesondere unter Einschluss von Aktuatoren realisiert sein, die als solche
in das Greifersystem eingebunden sind und mit diesem mitlaufen. Insbesondere hierbei
können die Aktuatoren als Piezo-Aktuatoren ausgeführt sein, bei welchen der geforderte
Stellweg durch Volumenänderung von Kristallen durch Anlegen von Spannung herbeigeführt
wird. Alternativ hierzu, oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist es möglich,
die erfindungsgemäß in die Greifersysteme eingebundenen Aktuatoren unter Einschluss
von Magnetstrukturen, insbesondere Elektromagneten zu bewerkstelligen. Weiterhin ist
es auch möglich, die Aktuatoren als pneumatisch oder hydraulisch betätigte Stellmittel
auszuführen. Alternativ zu vollständig in die umlaufenden Greifersysteme eingebundenen
Aktuatoren und Stellmittel ist es auch möglich, die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Veränderung der Position des Greiferaufschlagabschnitts durch Führungseinrichtungen,
insbesondere Kurvenstrukturen, herbeizuführen, die an den von dem Greifersystem durchlaufenen
Bahnraum herangeführt sind und dabei entsprechende Gegenelemente des Greifersystems
betätigen und hierdurch die erfindungsgemäß vorgenommene Wellung der ergriffenen Bogenquerkante
herbeiführen.
[0011] Die Ansteuerung der Stellmittel erfolgt vorzugsweise derart, dass die Bogenquerkante
wenigstens eine quer zur Greiferwagenlaufbahn gerichtete Ausbauchung erhält. Diese
Ausbauchung kann so erfolgen, dass der Bogen entweder nach oben oder nach unten ausbaucht.
Es ist auch möglich, mehrere Greifer des Greifersystems so anzusteuern, dass dem durch
diese ergriffenen Bedruckstoff eine Wellen-oder Sickenstruktur aufgeprägt wird.
[0012] Die erfindungsgemäß zur Wellung der Bogenquerkante vorgeschlagene Verlagerung der
Greiferaufschlagabschnitte zueinander erfolgt vorzugsweise zeitlich oder in Bezug
zu bestimmten Greiferbahnabschnitten abgestimmt, sodass die Aussteifung nur in bestimmten
Bahnbereichen, insbesondere einem weitgehend geradlinig gestreckten Bogenlaufpfad,
erfolgt. Es ist möglich, von der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ansteuerung der Aktuatoren
erst dann Gebrauch zu machen, wenn das Bogenlaufverhalten als unbefriedigend bewertet
wird, insbesondere wenn durch in die entsprechende Maschine integrierte Sensoren ein
Flattern des Bedruckstoffes festgestellt wird.
[0013] Es ist möglich, die Ansteuerung der Aktuatoren unmittelbar von einem im Bereich des
Aus- oder Anlegers vorgesehenen Eingabeabschnitt oder vorzugsweise unmittelbar vom
Maschinenleitstand aus vorzunehmen. Es ist möglich, für bestimmte Druck-Jobs geeignete
Einstellungen der Greiferverlagerung zu speichern und bei wiederkehrenden, entsprechenden
Druckaufträgen diese Maschineneinstellung unmittelbar wieder einzustellen.
[0014] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Skizze zur Veranschaulichung der erfindungs- gemäß bewerkstelligten
Bogenaussteifung durch Aufgriff eines Druckbogens durch ein erfindungsgemäßes Greifersystem,
- Figur 2
- eine Skizze zur Veranschaulichung eines konventionell aufgegriffe- nen Bogens,
- Figur 3
- eine Radialschnittansicht durch ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Greifersystem,
das als solches mit Stellmitteln ausgestattet ist, durch welche einem durch das Greifersystem
aufgegriffenen Bogenquer- kantenbereich eine definierte Abweichung von einer Quergeraden
verliehen werden kann.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Greiferwagen 1 ist in an sich bekannter Weise in ein
hier nur angedeutet dargestelltes Greiferkettensystem 2 eingebunden und dient insbesondere
dem Transfer eines Druckbogens 3 aus dem Ausgabebereich des letzten Druckwerks einer
Druckmaschine und der Verbringung des Druckbogens zu einem Bogenablagebereich. Der
Greiferwagen 1 ist mit mehreren, voneinander beabstandeten Greifern 4 versehen.
[0016] Jeder dieser Greifer 4 umfasst, wie insbesondere aus der nachfolgend noch erläuterten
Darstellung nach Figur 3 hervorgeht, einen Greiferfinger 5 und einen Greiferaufschlagabschnitt
6, wobei die Greiferfinger 5 in einen Öffnungszustand bringbar sind, in welchem entweder
ein aufzugreifender Bogen in das Greifersystem eingebracht, oder ein soeben abzulegender
Bogen freigegeben werden kann.
[0017] Diese Greiferfinger 5 wirken jeweils mit dem Greiferaufschlagabschnitt 6 zusammen,
wobei dieser Greiferaufschlagabschnitt 6 eine Sitzfläche K bereitstellt, auf welche
der aufgegriffene Druckbogen durch den Greiferfinger 5 aufgespannt wird.
[0018] Das hier dargestellte Greifersystem zeichnet sich dadurch aus, dass dieses mit Stellmitteln
ausgestattet ist, durch welche einem durch das Greifersystem aufgegriffenen Bogenquerkantenbereich
Q eine definierte Abweichung von einer die randseitigen Eckpunkte P1, P2 des Bogens
3 verbindenden Quergeraden g verliehen werden kann.
[0019] Die Ansteuerung der einzelnen Greifer 4 des Greifersystems 1 erfolgt vorzugsweise
derart, dass der erkennbare, "wellige" Aufgriff des Bogens B und die damit durch Längssickenbildung
herbeigeführte Aussteifung nur temporär, d.h. für einen bestimmten Abschnitt der Bogenlaufbahn
erfolgt. Ansonsten wird der Druckbogen B im Wesentlichen gerade aufgegriffen, sodass
dieser außerhalb des Aussteifungsbahnbereiches knitterfrei um eine quer zur Bogenlaufrichtung
BLR verlaufende Achse X gekrümmt werden kann.
[0020] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Einspannung der Querkante
Q des Bogens B derart, dass sich auf dem Druckbogen B zwei nach oben ausbauchende
Längssicken W1, W2, sowie eine dazwischen liegende, nach unten ausbauchende Längssicke
W3 ergibt. Durch dieses Konzept wird eine besonders wirkungsvolle temporäre Längsaussteifung
des Druckbogens B in einem bestimmten Bogenbahnabschnitt eines Auslegers erreicht.
[0021] In Figur 2 ist ein herkömmliches Greifersystem dargestellt, durch welches der Druckbogen
B im Bereich seiner vorderen Querkante Q geradlinig aufgegriffen ist. Der derart gespannte
Druckbogen B kann, wie hier angedeutet, quer zur Bogenlaufrichtung BLR verlaufende
Wellen bilden und dabei flattern.
[0022] In Figur 3 ist ein bevorzugter Aufbau eines erfindungsgemäßen Greifersystems dargestellt.
Dieses Greifersystem umfasst einen, hier aus einem Strangpress-Profilmaterial gefertigten
Greiferwagenholm 10, an welchem in Längsrichtung abfolgend, mehrere Greiferfinger
5 an einer Greiferwelle 11 schwenkbewegbar gelagert sind. Diese Greiferfinger 5 bilden
gemeinsam mit einem Greiferaufschlagabschnitt 6 jeweils einen Klemmspalt K, über welchen
ein zu transportierender Bogen aufgegriffen und fixiert werden kann. Bei der hier
dargestellten Ausführungsform sitzt der Greiferaufschlagabschnitt auf einem Stellmittel
12, das hier als Piezo-Aktuator ausgeführt ist. Es ist möglich, die Greifer derart
auszubilden, dass diese jeweils einzeln, oder in Gruppen durch einen dem jeweiligen
Greifer oder einer Greifergruppe zugeordnenten Aktuator betätigbar sind. Insbesondere
ist es möglich, die Greifer so auszubilden, dass der jeweilige Greiferfinger mit einem
diesem zugeordneten Aufschlagsleistenabschnitt als Greif-Modul zur Herbeiführung der
Blattkantenauslenkung verlagerbar ist. Dieses Modul kann durch einen entsprechenden
Aktuator angesteuert werden der vorzugsweise als hochsteifer Stelltrieb ausgeführt
ist. Insbesondere ist es möglich, die Verlagerung des gesamten Greifermoduls durch
geeignete Verstelleinrichtungen / Aktuatoren vorzunehmen. Diese Aktuatoren können
als elektromechanische und/oder hydraulisch oder pneumatische, sowie insbesondere
auch als Piezoaktuatoren ausgeführt sein.
[0023] Durch das Stellmittel 12 wird es möglich, die Position des Klemmspalts 12 um das
hier angedeutete Maß s definiert zu verändern. Dadurch wird es möglich, der durch
die benachbarten Greiferfinger 5 gespannten Querkante des zu transportierenden Bogens
eine gewisse Welligkeit zu verleihen und den Bogen hierdurch auszusteifen. Die Ansteuerung
der als Piezo-Aktuatoren ausgeführten Stellmittel 12 erfolgt über eine Leistungsschaltung
13. Diese Leistungsschaltung 13 ist hier lediglich beispielhaft mit einem Schleifkontakt
14 versehen, durch welchen eine Spannungsversorgung sowie eine entsprechende Ansteuerung
durch ein Schleifschienenelement 15 erfolgt. In die Leistungssteuereinrichtung 13
ist eine Steuerelektronik eingebunden, die es ermöglicht, durch ein auf die Versorgungsspannung
aufmoduliertes Signal eine entsprechende Einstellung der Stellmittel 12 herbeizuführen.
[0024] Alternativ zu der hier beschriebenen Ausführungsform ist es auch möglich, die Veränderung
der Position des Klemmspalts K auch durch anderweitige Mechaniken zu realisieren.
Erfindungsgemäß können die Greifer über Aktuatoren unabhängig voneinander in der Höhe
verstellt werden und können so dem Bogen eine in Bogenlaufrichtung steife Form aufprägen.
Hierdurch werden Bogenführungsprobleme verringert und eine bessere Kontrollierbarkeit
des Bogens ist gewährleistet.
[0025] Die Greifer des Greiferwagens sind einzeln und unabhängig voneinander in der Höhe
über Aktuatoren (z.B. durch piezo-elektrischen Effekt, magnetisch, mechanisch, pneumatisch)
verstellbar. Die Energie hierzu wird beispielsweise durch ein induktives Prinzip,
Schleifkontakte, Energiespeicher (Akkumulator, Kondensator, pneumatischer Druckspeicher)
in das Greifersystem gebracht. Alternativ ist es auch möglich, die Energiezufuhr über
das Kettensystem, z.B. auf ein Kettenrad oder eine Kettenschiene usw. vorzunehmen.
1. Greifersystem zum Aufgriff eines bogenförmigen Bedruckstoffes (B) und zur Bewerkstelligung
des Transfers dieses Bedruckstoffes (B) entlang einer Bogenlaufbahn, mit:
- einem Greiferwagen (1) der an eine Greiferketteneinrichtung (2) angebunden ist,
- mehreren in den Greiferwagen (1) eingebundenen und quer zur Bogenlaufrichtung angeordneten
und voneinander beabstandeten Greifern mit einem Greiferfinger (5) und einem Greiferaufschlagsabschnitt
(6), wobei die Greiferfinger (5) in einen Öffnungszustand zur Einbringung oder zur
Freigabe eines Bogens (B), sowie in einen Schließzustand zur Fixierung eines aufgegriffenen
Bogens (B) bringbar sind, und durch den Greiferaufschlagabschnitt jeweils eine Klemmfläche
(K) bereitgestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem mit Stellmitteln ausgestattet ist, durch welche dem durch das Greifersystem
aufgegriffenen Bogenquerkantenbereich (Q) eine definierte Querabweichung (s) von einer
die seitlichen Endpunkte (P1, P2) der Querkante des Bogens (B) durchsetzenden Quergeraden
(g) verliehen werden kann.
2. Greifersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der genannten Querabweichung temporär und nur für einen bestimmten
Abschnitt der Bogenlaufbahn erfolgt.
3. Greifersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Herbeiführung der Querabweichung durch Veränderung der Klemmposition der jeweiligen
Greifer herbeiführbar ist, und dass die Greifer voneinander unabhängig einstellbar
sind.
4. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung der Greifer in Greifergruppen erfolgt.
5. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Stellmittel die Position des jeweiligen Greiferaufschlagsabschnitt relativ
zu dem diesen tragenden Greiferwagen (1) veränderbar ist.
6. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel durch in das Greifersystem eingebundene mitlaufende Aktuatoren (6)
gebildet sind.
7. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel mit Führungselementen, insbesondere Kurvenstrukturen zusammenwirken
die an den von den Greifersystemen durchlaufenen Bahnraum herangeführt sind.
8. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der Stellmittel derart erfolgt, dass die Bogenquerkante wenigstens
eine normal zur Greiferwagenlauffläche nach oben oder unten ausbauchende Längswölbung
erhält
9. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der Stellmittel derart bewerkstelligt wird, dass sich auf dem ergriffenen
Bedruckstoff (B) ein eine Längsaussteifung bewirkendes Wellen- oder Sickenprofil (W1,
W2, W3) ergibt.
10. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerung der Greiferaufschlagabschnitte zueinander derart zeitlich oder in
Bezug zu bestimmten Greiferbahnabschnitten abgestimmt vorgenommen wird, dass die Aussteifung
nur in Bahnbereichen mit einem weitgehend geradlinig gestreckten Bogenlaufpfad erfolgt.
11. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die randnahen Greiferfinger derart angelenkt sind, dass eine seitliche
Verlagerung der unter Einschluss der Greiferfinger gebildeten Klemmstruktur ermöglicht
ist, zur Vermeidung des Aufbaus unzulässiger Kantenspannungen infolge der Wellung
der gespannten Bogenquerkante.
12. Greifersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die randnahen Greiferfinger axial verlagerbar sind um es dem Bogen zu ermöglichen,
eine Welle oder Sicke auszubilden
13. Greifersystem zum Aufgriff eines bogenförmigen Bedruckstoffes und zur Bewerkstelligung
des Transfers dieses Bedruckstoffes entlang einer Bogenlaufbahn, mit:
- einer Greiferschiene die an eine Greiferketteneinrichtung angebunden ist,
- mehreren in die Greiferschiene eingebundenen und quer zur Bogenlaufrichtung angeordneten
und voneinander beabstandeten Greifern mit einem Greiferfinger und einem Greiferaufschlagsabschnitt,
wobei die Greiferfinger in einen Öffnungszustand zur Einbringung oder zur Freigabe
eines Bogens, sowie in einen Schließzustand zur Fixierung eines aufgegriffenen Bogens
bringbar sind, und durch den Greiferaufschlagabschnitt jeweils eine Sitzfläche bereitgestellt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Greifersystem mit einer Querkantenkrümmungseinrichtung versehen ist, durch welche
einem durch das Greifersystem aufgegriffenen vorderen Bogenquerkantenbereich eine
definierte Querabweichung von einer die seitlichen Endpunkte der Querkante des Bogens
durchsetzenden Quergeraden verliehen werden kann, so dass der Bogen wenigstens eine
sich mit ihrem Wellenberg in Bogenlaufrichtung erstreckende Ausbauchung erhält.
14. Greifersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Aufschlagleiste Stellmittel vorgesehen sind durch welche der zwischen
zwei benachbarten Greiferfingeraufsitzflächen verlaufende Querkantenbereich ausgewölbt
werden kann.
15. Greifersystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Aufschlagleiste ein Muldenabschnitt ausgebildet ist, und dass Einzugsmittel
vorgesehen sind, zum Einziehen des entsprechende Querkantenabschnitts in diesen Muldenabschnitt.