[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ueberführung von in einem Förderstrom geschuppt
geführten Druckprodukten an einen Transporteur umlaufender Klammern.
[0002] Bei einem Verfahren nach der
EP 0 481 914 A1 werden Druckprodukte von einer Schuppenformation in Klammern eines Transporteurs
aufgenommen und in hängender Form weitergefördert, wo auf einem Abschnitt einer Förderstrecke
Führungselemente in den Förderstrom der hängenden Druckprodukte eingeführt und in
Förderrichtung mitbewegt werden, wobei die Führungselemente die Druckprodukte über
mindestens einen Teil des Abschnittes derart führen, dass sie an mindestens einer
Stelle eine definierte, stabile, von der Fördergeschwindigkeit unabhängige Lage haben.
[0003] Bei einer Vorrichtung nach der
EP 0 380 921 A2 werden die in Klammern eines Transporteurs im Falzbereich aufgehängten Druckprodukte
Aufnahmefächern eines im Uebernahmebereich gleichsinnig rotierenden Fächerrades übergeben,
durch welches die Druckprodukte gewendet und anschliessend falzvoran einer Verarbeitungseinrichtung
zugeführt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ueberführung von zugeführten Druckprodukten
an einen Transporteur zu schaffen, das auf einem einfacheren und zuverlässigen Prinzip
beruht.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die jeweils mit einem vorauslaufenden
Ende ein vorderes Ende eines nachlaufenden Druckproduktes in Förderrichtung überstehenden
Druckprodukte in einem Ueberführungsbereich des Förderstroms und des darüber gleichsinnig
verlaufenden Transporteurs entlang einer Seitenkante im Förderstrom von unten angehoben
und an dem nachlaufenden Ende eines Druckproduktes von einer mit höherer Transportgeschwindigkeit
angetriebenen geöffneten Klammer des Transporteurs erfasst, festgeklemmt und weitergefördert
werden.
[0006] Dadurch kann gegenüber den die Druckprodukte aufnehmenden/übernehmenden offenen Klammern
des dafür vorgesehenen Transporteurs trotz Einwirkung des Luftwiderstandes und anderer
Einflüsse eine exakte Position der Druckprodukte erzielt werden. Das vorgeschlagene
Verfahren erweist sich zudem als schonend.
[0007] Vorteilhaft ist im Ueberführungsbereich, das ist derjenige Förderabschnitt, auf dem
die Druckprodukte zur Ueberführung von dem Förderstrom in den Transporteur vorgenommen
wird, eine auf die angehobenen Druckprodukte entgegengesetzt wirkende, letztere an
der Oberfläche führende Kraft vorgesehen.
[0008] Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur Ueberführung von in einem Förderstrom geschuppt
geführten Druckprodukten an einen Transporteur mit umlaufenden Klammern zeichnet sich
dadurch aus, dass die jeweils mit einem vorauslaufenden Ende ein vorderes Ende eines
nachlaufenden Druckproduktes überstehenden, in Greifern eines Förderers transportierten
Druckprodukte in einem durch den geschuppten Förderstrom und den darüber mit höherer
Transportgeschwindigkeit umlaufenden Transporteur gebildeten Ueberführungsbereich
eine beidseits des Förderstromes auf die in Förderrichtung die nachfolgenden Druckprodukte
jeweils überstehenden Druckprodukte entlang der Seitenkanten von unten einwirkende
Hebevorrichtung angeordnet ist.
[0009] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand eines
Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Darstellung der Vorrichtung gemäss der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrich- tung und
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Vorrichtung nach Linie III - III in Fig. 2.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Ueberführung von in einem Förderstrom 2 geschuppt
geführten Druckprodukten 3 an einen Transporteur 4 mit umlaufenden Klammern 5. Der
Förderstrom 2 weist eine Schuppenformation auf, in welcher jeweils das vorauslaufende
Ende eines Druckproduktes 3 das vordere Ende eines nachlaufenden Druckproduktes 3
in Förderrichtung F übersteht, wobei die Druckprodukte 3 an der vorauslaufenden offenen
oder Falzkante in Greifern 6 eines Förderers 7 eingespannt sind. Die Greifer 6 sind
beispielsweise an einem strichpunktiert angedeuteten, umlaufenden Zugmittel 9 befestigt
und passieren im Ueberführungsbereich 8 ein stationäres Steuerorgan (nicht ersichtlich),
das die Greifer 6 öffnet und die Druckprodukte 3 von letzteren löst. Oberhalb des
Förderstroms 2 verläuft etwa gleichsinnig ein endlos umlaufender Transporteur 4 mit
in regelmässigen Abständen an einem Zugmittel 11 befestigten Klammern 5. Der unterhalb
des Transporteurs 4 resp. dessen Arbeitstrum angetriebene Förderer 7 zieht die geschuppt
übereinander liegenden Druckprodukte 3 in den Ueberführungsbereich 8 in einer Formation,
aus der sie durch eine Hebevorrichtung 12 im vorderen Seitenbereich unterfahren resp.
erfasst und wenigstens annähernd über ihre in Förderrichtung F bestehende Erstreckungslänge
geführt werden. Zu diesem Zweck besteht die Hebevorrichtung 12 aus einer Vielzahl
den Förderstrom 2 im Ueberführungsbereich 8 beidseits an den Seitenrändern etwa senkrecht
oder in einer in Förderrichtung F leicht geneigten Lage den Förderstrom 2 der Druckprodukte
3 durchsetzenden Schaufeln 13, die umlaufend angetrieben sind, so dass sie das vordere
seitliche Ende eines Druckproduktes 3 erreichen, welches während dem Anheben jeweils
über eine Schaufel 13 gleitet. Die Schaufeln 13 sind einseitig, beispielsweise mit
einem längsseitigen Ende mit einem umlaufenden Schaufelträger 14 verbunden, der als
Rad oder wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, als umlaufender Riemen, Kette oder dgl.
ausgebildet sein kann. Die Schaufeln 14 können platten- oder tafelförmige Gebilde
sein, ihre Verbindung mit dem Schaufelträger 14 kann als Gelenk ausgebildet sein,
wodurch die Schaufeln 13 hinsichtlich ihrer Lage gesteuert werden können. Die Steuerung
der Schaufeln 13 kann vorzugsweise durch eine stationäre Steuerkurve erfolgen, die
mittels Hebelgetriebe (nicht ersichtlich) mit den Schaufeln 13 in Wirkverbindung bringbar
ist (siehe Fig. 3). Die Anordnung der Hebevorrichtungen 12 zum Förderstrom 2 ist so
vorgesehen, dass eine Umlaufbahn 15 der Schaufeln 13 einen zum Förderstrom 2 hin schräg
nach oben gerichteten Abschnitt bzw. Hebeabschnitt 16 aufweist.
[0011] Den Figuren ist zu entnehmen, dass die Schaufeln 13 bezüglich ihrer Lage, insbesonders
im Ueberführungsbereich 8 steuerbar sind, sodass die Druckprodukte 3 schonend behandelt
werden, wobei die Schaufeln 13 sich annähernd bis an die Klammern 5 des Transporteurs
4 resp. die Greifer 6 des Förderers 7 erstrecken können, so dass die Druckprodukte
3 während dem Anheben leicht darüber hinweggleiten. Die Hebevorrichtung 12 kann -wie
Fig. 2 zeigt- zur Optimierung der Bedingungen und aufgrund des Verlaufs des Transporteurs
4 und des Förderers 7 im Ueberführungsbereich eine geneigte Lage einnehmen, wobei
der Winkel der Heftvorrichtung 12 zum Förderstrom 2 resp. Förderfluss zur Schuppenformation,
dem Format der durchlaufenden Druckprodukte 3 oder anderen Bedingungen verstellt werden
kann.
[0012] Zur Stabilisierung des Förderstroms 2 und zur Bestimmung der Position eines Druckproduktes
3 im Ueberführungsbereich 8 ist in Zusammenwirkung mit den geöffneten Klammern 5 des
Transporteurs 4 eine die Druckprodukte 3 auf die geöffneten Klammern 5 ausrichtende
Führungsanordnung 17 vorgesehen, welche die sich von den Greifern 6 entgegen der Förderrichtung
F erstreckenden Druckprodukte 3 in einer Lage hält, dass sie von den mit höherer Geschwindigkeit
als die Greifer 6 des Förderers 7 herausgeführten, geöffneten Klammern 5 des Transporteurs
4 von hinten übernommen werden können.
[0013] Die Führungsanordnung 17 besteht beispielsweise -wie dargestellt- aus einer starren
oder elastischen Leiste 18, die die Druckbogen 3 bis zur hinteren Kante 19 führt und
danach losgelöst ist, damit die hintere Kante 19 in den Klammeröffnungsbereich 19
gerät, wo das Druckprodukt 3 anschliessend von der Klammer 5 erfasst wird. Die Wirkung
der Hebevorrichtung 12 tritt ein, nachdem ein Druckbogen 3 die Führungsanordnung 17
verlassen hat. Es findet somit ein getaktetes Zusammenwirken des Förderers 7, des
Transporteurs 4, der Führungsanordnung 17 und der Hebevorrichtung 12 statt. Zur Anpassung
des taktgebundenen Zusammenwirkens der erwähnten Komponenten lassen sich diese jeweils
hinsichtlich ihrer funktionellen Aufgabe einstellen resp. verstellen, d.h. die Geschwindigkeiten
von Transporteur 4 und Förderer 5, die Lage der Führungsanordnung 17 und die Hebevorrichtung
12 lassen sich motorisch oder manuell verändern. Es ist noch nachzuholen, dass die
Führungsanordnung 17 der Hebevorrichtung 12 in Förderrichtung 7 betrachtet vorgeschaltet
ist. Nach Verlassen des Ueberführungsbereichs 8 nehmen Transporteur 4 und Förderer
7 einen divergierenden Verlauf, sodass auf diesem Förderabschnitt die Druckprodukte
3 von den Greifern 6 des Förderers 7 losgelöst werden, d.h. die einem Druckprodukt
3 zugeordnete Klammer 5 schliesst, bevor der Greifer 6 dieses Druckproduktes 3 öffnet
resp. Greifer 6 öffnet bevor Klammer 5 schliesst.
1. Verfahren zur Ueberführung von in einem Förderstrom (2) geschuppt geführten Druckprodukten
(3) an einen Transporteur (4) umlaufender Klammern, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils mit einem vorauslaufenden Ende ein vorderes Ende eines nachlaufenden
Druckproduktes (3) in Förderrichtung (F) überstehenden Druckprodukte (3) in einem
Ueberführungsbereich des Förderstroms (2) und des darüber etwa gleichsinnig verlaufenden
Transporteurs entlang einer Seitenkante (10) im Förderstrom (2) von unten angehoben
und an dem nachlaufenden Ende eines Druckproduktes (3) von einer mit höherer Transportgeschwindigkeit
angetriebenen geöffneten Klammer (5) des Transporteurs (4) erfasst, festgeklemmt und
weitergefördert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Ueberführungsbereich (8) angehobenen Druckprodukte (3) durch eine entgegengesetzt
wirkende Kraft geführt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (3) hängend weitergefördert werden.
4. Vorrichtung zur Ueberführung von in einem Förderstrom (2) geschuppt geführten Druckprodukten
(3) an einen Transporteur (4) mit umlaufenden Klammern (4), dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils mit einem vorauslaufenden Ende ein vorderes Ende eines nachlaufenden
Druckproduktes (3) überstehenden, in Greifern (6) eines Förderers (7) transportierten
Druckprodukte in einem durch den geschuppten Förderstrom und den darüber mit höherer
Transportgeschwindigkeit umlaufenden Transporteur gebildeten Ueberführungsbereich
eine beidseits des Förderstromes auf die in Förderrichtung (F) die nachfolgenden Druckprodukte
jeweils überstehenden Druckprodukte entlang der Seitenkanten (10) von unten einwirkende
Hebevorrichtung (12) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung (12) etwa quer zur Förderrichtung (F) der Druckprodukte (3) umlaufende,
die Druckprodukte (3) im Ueberführungsbereich (8) wenigstens an dem vorderen Ende
anhebende Schaufeln (13) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufbahn (15) der Schaufeln (13) für das Anheben der Druckprodukte (3) einen
schräg von unten in den Förderstrom (2) gerichteten Abschnitt (16) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (13) in eine Anhebeposition steuerbar sind, in der sie etwa nach der
Lage der Druckprodukte (3) des Förderstromes (2) ausgerichtet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (13) mit einem Ende an einem umlaufenden Schaufelträger (14) befestigt
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (13) mit dem Schaufelträger (14) gelenkig verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung (12) nach einer in Förderrichtung (F) geneigten Lage angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Ueberführungsbereich (8) eine die anzuhebenden Druckprodukte (3) in Förderrichtung
(F) vor dem nachlaufenden Ende auf die geöffneten Klammern (6) des Transporteurs (5)
ausrichtende Führungsanordnung (17) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsanordnung (17) in Förderrichtung (F) betrachtet der Hebevorrichtung (12)
vorgeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbahnen des Förderers (7) und des Transporteurs (4) in Förderrichtung (F)
betrachtet nach der Hebevorrichtung (12) einen divergierenden Verlauf aufweisen.