[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die
WO 2005/095245 A1 ist ein Längsfalzapparat mit einem relativ zu einem Falztisch auf- und ab- bewegbaren
Falzmesser bekannt, wobei das Falzmesser an mindestens einem bezüglich des Falztisches
verschwenkbaren Hebel gelagert ist, wobei der Längsfalzapparat einen beweglichen Anschlag
aufweist, welcher ein in den Längsfalzapparat einlaufendes Druckerzeugnis verlangsamt,
wobei dieser Anschlag entlang des Bremsweges der Druckerzeugnisse mit einer geringeren
als der Eingangsgeschwindigkeit bewegbar ist.
[0003] Durch die
WO 2007/042391 A1 ist bekannt, in einen Längsfalzapparat einlaufende Druckerzeugnisse mittels Reibung
abzubremsen, wobei eine Lage eines an den Längsfalzapparat herantransportierten Druckerzeugnisses
optisch erfasst wird. Aus diesem Dokument ist auch ein Verfahren zum Betrieb eines
Längsfalzapparates mit einem Falzmesser bekannt, wobei über eine dem Längsfalzapparat
vorgeordnete Förderstrecke einem Falztisch des Längsfalzapparates längs zu falzende
Druckerzeugnisse zugeführt werden, wobei der Falzvorgang derart erfolgt, dass eine
Erstberührung des Druckerzeugnisses durch das Falzmesser erfolgt, während sich das
Druckerzeugnis auf dem Falztisch noch in Bewegung befindet, wobei dieser Erstkontakt
vorzugsweise noch ohne Berührkontakt des Druckerzeugnisses zu einem den Transportweg
begrenzenden Anschlag erfolgt. Bei diesem Verfahren erfasst ein Sensor eine Eingangsgeschwindigkeit,
mit welcher das Druckerzeugnis in den Längsfalzapparat einläuft. Eine Steuereinheit
synchronisiert aufgrund des Sensorsignals die Drehbewegung von zwei Scheiben mit der
ermittelten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses derart, dass dieses Druckerzeugnis
am Eingang eines Bremsweges auf einen Nocken der Scheiben trifft, wobei sich die Nocken
langsamer als die ermittelte Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses bewegen, weshalb
das Druckerzeugnis durch den Nocken abgebremst wird. Der Bremsweg ist durch eine der
Oberfläche des Falztisches zugewandte Mantelfläche der zwei Scheiben begrenzt. Die
Nocken wirken für das in den Längsfalzapparat einlaufende Druckerzeugnis jeweils als
ein bewegbarer Anschlag, welcher die Eingangsgeschwindigkeit des Druckerzeugnisses
z. B. um 10% reduziert. Das Druckerzeugnis stößt nach einem weiteren Abbremsen z.
B. durch Bremsbürsten schließlich gegen einen festen Anschlag.
[0004] Die
EP 0 639 523 A1 bzw. die
DE 694 00 629 T2 als deutsche Übersetzung der korrespondierenden Patentschrift offenbart einen Längsfalzapparat,
wobei zwei Positionssensoreinrichtungen am strömungsoberseitigen Ende des Falzbereichs
vorgesehen sind. Die Ausgangssignale werden zur Regelung des Bremsdruckes einer die
Produktabschnitte abbremsenden Bremsvorrichtung herangezogen.
[0005] Durch die
DE 195 04 769 A1 ist ein Falzapparat mit einer Bremsbürsten aufweisenden Bremsanordnung zum Abbremsen
von Falzexemplaren bekannt, wobei die Falzexemplare mit ihren vorderen Kanten gegen
Anschläge schlagen, und mit einem Falzmesser oder einem Falzschwert zum Falzen der
Falzexemplare, wobei an den Anschlägen und/oder in der Nähe der Anschläge Sensoren
zur Bestimmung der Verformung der Falzexemplare angeordnet sind und dass eine Steuervorrichtung
aufgrund der von den Sensoren gemessenen Position der Falzexemplare über einen Stellmotor
die Position und/oder die Bewegung der Bremsanordnungen und/oder die Bewegung des
Falzmessers oder des Falzschwerts steuert.
[0006] Durch die
DE 199 21 169 C2 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen von Papierbögen bekannt, die auf die Hinterkante
der Papierbögen einwirkt, wobei mindestens eine federnd bewegliche Bremsbacke vorgesehen
ist, die durch die Kraftwirkung eines Elektromagneten auf den Papierbogen einwirkt.
[0007] Durch die
DE 10 2005 007 745 A1 ist ein Falzapparat für eine Druckmaschine mit einem Falztisch bekannt, um an Druckbogen
oder an von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren jeweils einen
parallel zur Transportrichtung derselben verlaufenden Längsfalz auszubilden, wobei
dem Falztisch mindestens eine Bremseinrichtung zugeordnet ist, um die Bewegung der
Druckbogen oder der Exemplare im Bereich des Falztisches abzubremsen, wobei die oder
jede Bremseinrichtung vorzugsweise als Bremsbürste ausgebildet ist.
[0008] Längsfalzapparate werden in der Druckindustrie vor allem in der Endfertigung von
Druckerzeugnissen eingesetzt, wobei die Druckerzeugnisse von einem Falzmesser in einen
Falzspalt gedrückt und in diesem längs gefalzt werden. Weil die Einlaufrichtung der
Druckerzeugnisse in den Längsfalzapparat quer zu ihrer anschließenden Bewegung durch
den Falzspalt ist, müssen sie vor ihrem Durchgang durch den Falzspalt abgebremst werden.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, in einem Längsfalzapparat Bremsbürsten anzuordnen,
welche die einlaufenden Druckerzeugnisse mittels Reibung allmählich abbremsen. Überdies
ist es bekannt, in einem Längsfalzapparat zumeist mehrere ortsfeste Anschläge vorzusehen,
gegen welche die Druckerzeugnisse bei ihrem in Einlaufrichtung fortgesetzten Transport
anstoßen, wodurch sie abrupt abgebremst werden. Um eine Beschädigung der Druckerzeugnisse
an diesem Anschlag zu vermeiden, muss ihre Geschwindigkeit durch die Bürsten auf einen
niedrigen Wert verringert werden, doch darf dieser Wert keinesfalls Null sein, denn
dann erreichen die Druckprodukte diesen Anschlag nicht zuverlässig und es kommt im
Längsfalzapparat zu einem Stau von aufeinander folgend herantransportierten Druckerzeugnissen.
Das Ausmaß der Verlangsamung durch die Bürsten ist bestimmt durch die Reibkraft, die
sie auf die Druckerzeugnisse ausüben, und damit auch durch ihre Stellung. Wenn bei
gleich bleibender Stellung der Bürsten Druckerzeugnisse unterschiedlicher Dicke gefalzt
werden sollen, so nimmt die Reibung mit der Dicke der Druckerzeugnisse stark zu, so
dass ein dickes Druckerzeugnis eventuell zwischen den Bürsten stecken bleibt und den
Anschlag nicht erreicht, während ein dünnes Druckerzeugnis mit zu hoher Geschwindigkeit
auf den Anschlag prallt, sodass es dabei beschädigt wird. Deshalb wird die Stellung
der Bürsten i. d. R. an die Dicke der Druckerzeugnisse angepasst.
[0009] Die Reibung zwischen einem Druckerzeugnis und den Bürsten hängt auch von der Oberflächenbeschaffenheit
des Druckerzeugnisses ab. Druckerzeugnisse aus einem glatten Papier können mit einer
zu hohen Geschwindigkeit auf den Anschlag treffen, während gleich dicke und gleich
schwere Druckerzeugnisse aus einem rauen Papier den Anschlag möglicherweise nicht
erreichen. Die Stellung der Bürsten muss also praktisch bei jedem Druckauftrag angepasst
werden, um ein ordnungsgemäßes Funktionieren des Längsfalzapparats zu gewährleisten.
Aufgrund der Vielfalt der Einflussparameter kann die Anpassung oft nur empirisch erfolgen,
was mit hohem Aufwand an Zeit und Kosten verbunden ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates
zu schaffen, welches im Längsfalzapparat zu einer schonenderen und damit verbesserten
Behandlung eines längs zu falzenden Druckerzeugnisses führt.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0012] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die
Produktqualität auf der einen und die Betriebssicherheit (Verfügbarkeit) des Falzapparates
auf der anderen Seite erheblich erhöht wird, weil die Aufprallenergie, d. h. die kinetische
Energie, mit welcher ein längs zu falzendes Druckerzeugnis gegen einen seinen Transportweg
begrenzenden, im Längsfalzapparat angeordneten Anschlag prallt, in zulässigen Grenzen
gehalten wird. Eine zulässige Grenze ist dadurch definiert, dass die am Druckerzeugnis
durch dessen Aufprall an dem als eine starre Wand wirkenden Anschlag ausgeübte Verformungsarbeit,
die aufgrund der Energieerhaltung und der Impulserhaltung weitestgehend, d. h. nahezu
allein von diesem Druckerzeugnis zu absorbieren ist, nicht zu einem Bruch, d. h. nicht
zu einem Einreißen des Materials, d. h. i. d. R. des Papiers dieses Druckerzeugnisses
führt. Dabei weist die Aufprallenergie des Druckerzeugnisses stets einen Betrag größer
Null auf, da dieses Druckerzeugnis sowohl massebehaftet ist als auch mit einer Geschwindigkeit
größer Null gegen den Anschlag stößt, d. h. es ist im Längsfalzapparat in Bewegung
und soll aufgrund seiner Bewegung den Anschlag zuverlässig erreichen. Die Masse des
Druckerzeugnisses ist z. B. von der verwendeten Papiersorte und dessen Blattzahl abhängig
und damit variabel. Die vom Druckerzeugnis entlang eines Falztisches des Längsfalzapparates
ausgeführte Bewegung ist vorzugsweise eine Translationsbewegung. Der Aufprall des
Druckerzeugnisses an dem seinen Transportweg begrenzenden Anschlag und die damit einhergehende
Abbremsung des Druckerzeugnisses bis zu dessen Stillstand führt zu einem Impulsübertrag
auf dieses Druckerzeugnis, wobei die mit dem Impulsübertrag einhergehenden Kräfte
im Material dieses Druckerzeugnisses Dehnungen hervorrufen, welche durch die in bestimmten
Grenzen gehaltene Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses vorzugsweise im elastischen
Bereich des Materials dieses Druckerzeugnisses verbleiben und damit keine plastische
Verformung oder gar Rissbildung am Druckerzeugnis hervorrufen. Durch den erfindungsgemäß
kontrollierten Stoßvorgang des Druckerzeugnisses an dem Anschlag wird dieses Druckerzeugnis
schonend behandelt, was dessen Qualität verbessert.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Längsfalzapparats mit Falztisch und Falzmesser;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des in der Fig. 1 dargestellten Längsfalzapparats;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus dem in der Fig. 1 dargestellten Längsfalzapparat;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus dem in der Fig. 3 dargestellten Teil des Längsfalzapparats;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch den in der Fig. 4 dargestellten Ausschnitt;
- Fig. 6
- ein Zeitdiagramm zu dem vorgeschlagenen Verfahren.
[0015] In der Fig. 1 ist ein Beispiel eines Längsfalzapparats 01 perspektivisch dargestellt,
wobei dieser Längsfalzapparat 01 vorzugsweise in einem einer Druckmaschine nachgeordneten
Falzapparat angeordnet oder dort zumindest anordenbar ist. Die Druckmaschine kann
als eine Bogendruckmaschine oder als eine Rollendruckmaschine ausgebildet sein. Der
Längsfalzapparat 01 weist einen z. B. auf einem Gestell 02 angeordneten Falztisch
03 mit einer ebenen Auflagefläche auf, in welcher ein Falzspalt 04 ausgebildet ist,
wobei sich der Falzspalt 04 in Transportrichtung T eines dem Falztisch 03 zuzuführenden,
längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 erstreckt. Das Druckerzeugnis 21 selbst ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit erst in der Fig. 3 dargestellt. Ein oberhalb des
Falztisches 03 beweglich angeordnetes Falzmesser 06 drückt bei einem Berührungskontakt
mit dem auf dem Falztisch 03 aufliegenden Druckerzeugnis 21 selbiges in den Falzspalt
04. Das Falzmesser 06 ist z. B. an mindestens einem um einen Drehpunkt 08, z. B. eine
Achse 08 schwenkbaren Hebel 07 angeordnet, wobei der Hebel 07 und damit auch das an
ihm angebrachte Falzmesser 06 in einem bestimmten Takt eine in der Fig. 1 durch einen
Doppelpfeil angedeutete Schwenkbewegung ausführt, wobei die Taktfrequenz vorzugsweise
von einer oder zumindest mithilfe einer Steuereinheit 26 eingestellt ist (Fig. 2).
Der Hebel 07 ist vorzugsweise in Transportrichtung T des dem Falztisch 03 zuzuführenden
Druckerzeugnisses 21 doppelt ausgeführt (Fig. 3).
[0016] Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht des in der Fig. 1 dargestellten Längsfalzapparats
01. Es ist erkennbar, dass ein vom Falzmesser 06 in den Falzspalt 04 gedrücktes Druckerzeugnis
21 unterhalb des Falztisches 03 von einem Paar Falzwalzen 09 ergriffen und gefalzt
wird. Danach wird das gefalzte Druckerzeugnis 21 z. B. durch ein Bandsystem 13 geführt
vorzugsweise zunächst zu einem Schaufelrad 11 gefördert und von diesem auf einer Auslageeinrichtung
12 ausgelegt, oder es kann vorgesehen sein, dass das gefalzte Druckerzeugnis 21 -
wie in der Fig. 2 strichliiert dargestellt - anderweitig aus dem Längsfalzapparat
01 ausgeschleust wird.
[0017] Das Falzmesser 06 ist vorzugsweise über ein Kurvengetriebe angetrieben. Hierzu ist
das am Hebel 07 angeordnete Falzmesser 06 an der Achse 08 schwenkbar gelagert ist.
Der Hebel 07 kann entweder ein Hebelarm eines als ein Doppelhebel ausgebildeten Hebels
mit einem zweiten Hebelarm 14 oder aber als einarmiger Hebel ausgebildet sein, wobei
dann mit der drehbar gelagerten Achse 08 ein zweiter Hebel 14 drehfest verbunden ist.
Am drehpunktfernen Ende des zweiten Hebels 14 (zweiten Hebelarm 14) ist ein mit der
Kurvenlinie einer Kurvenscheibe 16 zusammen wirkender Anschlag 17, z. B. als drehbar
am Hebel 14 gelagerte Rolle 17, angeordnet. Die Kurvenscheibe 16 ist drehfest auf
einer Welle 18 gelagert, welche direkt oder aber über ein Getriebe durch einen nur
schematisch angedeuteten Antrieb 19, z. B. einen Motor 19, rotatorisch antreibbar
ist. Der Antrieb 19 ist z. B. von einer Steuereinheit 26 gesteuert oder geregelt.
Die Kurvenscheibe 16 kann eine in Bezug zu ihrer Drehachse unregelmäßig und unsymmetrisch
ausgebildete Kurvenlinie aufweisen, welche dann bei Rotation über das Kurbelgetriebe
(Hebel 07 und 14) eine entsprechende Bewegung des Falzmessers 06 bewirkt. In der Darstellung
der Fig. 2 ist die Kurvenscheibe 16 als Kreisscheibe mit kreisförmiger Umfangslinie
ausgebildet, welche jedoch auf der Welle 18 exzentrisch angeordnet ist. In einer Regelung
des Berührungskontaktes des Farbmessers 06 mit einem längs zu falzenden Druckerzeugnis
21 (Fig. 3) ist die Winkelstellung der Kurvenscheibe 16 das betreffende Stellglied.
Die Kurvenscheibe 16 bestimmt auch einen vom Falzmesser 06 über dem Falztisch 03 ausgeführten
Hub, welcher u. a. auch einer Dicke des längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 anzupassen
ist.
[0018] Fig. 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Ausschnitt aus dem in der Fig.
1 dargestellten Längsfalzapparat 01, wobei das längs zu falzende Druckerzeugnis 21,
z. B. ein Bogen oder ein von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrenntes Exemplar,
welches in seiner Transportrichtung T eine Länge L21 aufweist, dem Falztisch 03 mittels
eines nicht dargestellten Transportsystems zugeführt ist und jetzt entlang des Falztisches
03 in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 bewegt wird, wobei der Falztisch
03 in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 eine Länge L03 aufweist. Zu diesem
Betriebszeitpunkt ist das Falzmesser 06, welches in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses
21 eine Länge L06 aufweist, durch den Antrieb der Hebel 07 und die dessen damit verbundene
Schwenkbewegung um den Drehpunkt 08 vom Falztisch 03 zunächst noch abgeschwenkt. Das
längs zu falzende Druckerzeugnis 21 bewegt sich nun unter dem Falzmesser 06 gleitend
in geradliniger Fortsetzung seiner Transportrichtung T auf einen diesen Transportweg
begrenzenden Anschlag 22 zu, wobei der Anschlag 22 aus einer Mehrzahl von orthogonal
zur Auflagefläche des Falztisches 03 stehenden starren Begrenzungsflächen bestehen
kann. Diese Begrenzungsflächen sind z. B. nahe an einer die Länge L03 des Falztisches
03 begrenzenden Kante 32 von dessen Auflagefläche in einer Reihe beabstandet voneinander
angeordnet. Der Anschlag 22 ist damit vorzugsweise hinsichtlich des Falztisches 03
ortsfest ausgebildet. Das Falzmesser 06 tritt durch ein Absenken in Richtung der Auflagefläche
des Falztisches 03 mit dem entlang des Falztisches 03 auf den Anschlag 22 zubewegten
Druckerzeugnis 21 in einen Berührungskontakt, noch bevor dieses Druckerzeugnis 21
den Anschlag 22 erreicht. Mit dem Beginn dieses Berührungskontaktes gleitet das bewegte
Druckerzeugnis 21 in Fortsetzung seiner Transportrichtung T auf dem Falztisch 03 entlang
des auf die Oberfläche dieses Druckerzeugnis 21 aufgesetzten Falzmessers 06. Das längs
zu falzende Druckerzeugnis 21 kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein und damit
unterschiedliche Dicken aufweisen.
[0019] Die Länge L03 des Falztisches 03, die Länge L06 des Falzmessers 06 und die Länge
L21 des Druckerzeugnisses 21 sind allesamt gleichgerichtet, nämlich in Transportrichtung
T des Druckerzeugnisses 21, wobei die Länge L06 des Falzmessers 06 vorzugsweise mindestens
der Länge L21 des Druckerzeugnisses 21 entspricht und wobei sowohl die Länge L21 des
Druckerzeugnisses 21 als auch die Länge L06 des Falzmessers 06 jeweils geringer sind
als die Länge L03 des Falztisches 03. Die Länge L06 des Falzmessers 06 bestimmt den
maximalen Bremsweg, den das Falzmesser 06 durch seinen Berührungskontakt mit dem Druckerzeugnis
21 ausüben kann. Durch eine Festlegung des Zeitpunktes, zu dem durch diesen Berührungskontakt
ein Reibschluss zwischen dem Falzmesser 06 und dem Druckerzeugnis 21 hergestellt wird,
wird auch gleichzeitig eine Länge des vom Druckerzeugnis 21 entlang der Länge L06
des Falzmessers 06 ausgeführten und damit zur Abbremsung des bewegten Druckerzeugnisses
21 wirksamen Bremsweges eingestellt, wobei dieser Bremsweg einen Wert zwischen Null
und dem der Länge L06 des Falzmessers 06 entsprechenden Maximalwert annehmen kann.
Eine Beeinflussung der Bremswirkung erfolgt demnach nicht durch eine Veränderung einer
vom Falzmesser 06 auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Anpresskraft, sondern entscheidend
für die Länge des Bremsweges ist ein für die Gleitreibung maßgeblicher und z. B. von
der Oberflächenbeschaffenheit des Druckerzeugnisses 21 abhängiger Reibungskoeffizient
µ. Für die hiesige Betrachtung wird die vom Falzmesser 06 während des Bremsvorganges
auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübte Anpresskraft als gleich bleibend angenommen, d.
h. sie bleibt während des Bremsvorganges in ihrem jeweiligen Wert unverändert.
[0020] Fig. 4 zeigt in einer Vergrößerung einen Ausschnitt aus dem in der Fig. 3 dargestellten
Teil des Längsfalzapparats 01, wobei die den Transportweg des Druckerzeugnisses 21
begrenzenden Begrenzungsflächen des Anschlags 22 hervorgehoben sind. Diese Begrenzungsflächen
des Anschlags 22 sind orthogonal zur Auflagefläche des Falztisches 03 zu beiden Seiten
des Falzspaltes 04 vorgesehen. Der Anschlag 22 kann an einer orthogonal zur Erstreckung
des Falzspaltes 04 ausgerichteten Traverse 23 angebracht sein. Dem Anschlag 22 in
Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 vorgeordnet ist eine Sensoranordnung
24 vorgesehen, vorzugsweise ist zu beiden des Falzspaltes 04 jeweils eine Sensoranordnung
24 vorgesehen, wobei dann beide Sensoranordnungen 24 z. B. baugleich ausgeführt und
vor allem im selben Abstand vor einer der Begrenzungsflächen des Anschlags 22 angeordnet
sind. Eine beidseitig des Falzspaltes 04 angeordnete Sensoranordnung 24 hat den Vorteil,
dass mit ihr eine eventuelle Schieflage des Druckerzeugnisses 21 auf dem Falztisch
03 erkannt werden kann, sodass bei Bedarf Maßnahmen zur Lagekorrektur des Druckerzeugnisses
21 eingeleitet werden können. Die Sensoranordnung 24 erfasst ungeachtet weiterer von
ihr ausgeübter Funktionen zumindest die Geschwindigkeit des in Transportrichtung T
bewegten Druckerzeugnis 21 und verwendet für diese Erfassung vorzugsweise ein optisches
Messverfahren. Die Sensoranordnung 24 leitet ihre jeweiligen Messsignale an die Steuereinheit
26, welche ihrerseits den Antrieb 19 der Kurvenscheibe 16 und damit letztlich auch
den Zeitpunkt für den Beginn eines Reibschlusses des Falzmessers 06 mit dem Druckerzeugnis
21 gesteuert oder geregelt (Fig. 2).
[0021] Fig. 5 zeigt in einem Längsschnitt eine der in der Fig. 4 dargestellten Sensoranordnungen
24. Die Sensoranordnung 24 weist vorzugsweise zwei in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses
21 hintereinander angeordnete Sensorelemente 27; 28 auf, welche jeweils z. B. als
ein auf die Auflagefläche des Falztisches 03 gerichteter Reflexlichttaster oder als
eine Komponente einer vom Druckerzeugnis 21 zu durchlaufenden Lichtschranke ausgebildet
sind, wobei die Sensorelemente 27; 28 als Lichtquelle z. B. jeweils mindestens eine
Leuchtdiode oder Laserdiode verwenden. Beide hintereinander angeordnete Sensorelemente
27; 28 markieren in Verlängerung ihrer jeweiligen Messachse 29; 31 auf der Auflagefläche
des Falztisches 03 eine in ihrer Länge fest definierte Messstrecke M, wobei die Länge
der Messstrecke M z. B. zwischen 5 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und 15
mm beträgt und zumindest in der Zeit der Anwendung des Messverfahrens konstant bleibt.
Die Messstrecke M endet mit Bezug auf ein auf den Anschlag 22 zubewegtes Druckerzeugnis
21 in einem festen Abstand A vor einer der Begrenzungsflächen dieses Anschlags 22.
Ein Auftreffpunkt der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T zuerst durchlaufenen
ersten Messachse 29 an der Auflagefläche des Falztisches 03 ist von einer der Begrenzungsflächen
des Anschlags 22 z. B. im Bereich zwischen 10 mm und 20 mm beabstandet, vorzugsweise
im Bereich zwischen 15 mm und 18 mm. Ein Auftreffpunkt der vom Druckerzeugnis 21 in
dessen Transportrichtung T als zweites durchlaufenen zweiten Messachse 31 an der Auflagefläche
des Falztisches 03 ist von einer der Begrenzungsflächen des Anschlags 22 z. B. im
Bereich zwischen 1 mm und 10 mm beabstandet, vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm
und 5 mm.
[0022] Unter Verwendung der zuvor beschriebenen Anordnung des Längsfalzapparates 01 wird
nun folgendes Verfahren zu dessen Betrieb vorgeschlagen: Dem Falztisch 03 dieses Längsfalzapparates
01 wird z. B. mittels eines (nicht dargestellten) ihm vorgelagerten Transportbandes
ein längs zu falzendes Druckerzeugnis 21 mit einer ersten variablen, i. d. R. hohen
Geschwindigkeit zugeführt, wobei diese erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses
21 dessen Eingangsgeschwindigkeit in den Längsfalzapparat 01 ist und jeweils in Transportrichtung
T des Druckerzeugnisses 21 gesehen z. B. zu Beginn eines durch die Länge L03 des Falztisches
03 bestimmten Abschnitts oder spätestens zu Beginn eines durch die Länge L06 des Falzmessers
06 bestimmten Abschnitts vorliegt, wobei der Beginn dieser jeweiligen Abschnitte dadurch
definiert ist, dass eine in Transportrichtung T gesehene Vorderkante 33 des Druckerzeugnisses
21 den betreffenden Abschnitt erreicht und dann in selbigen eintritt. Diese erste
Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird durch einen Reibschluss vorzugsweise
mit dem Falzmesser 06 auf eine zweite Geschwindigkeit verringert, während sich das
Druckerzeugnis 21 entlang des Falztisches 03 bewegt, wobei die erste Geschwindigkeit
des Druckerzeugnisses 21 ungeachtet ihres Wertes beim Erreichen des Falztisches 03
durch einen variabel einstellbaren Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten
Reibschlusses stets auf dieselbe vorbestimmte zweite Geschwindigkeit verringert wird.
[0023] Diese Geschwindigkeitsverringerung des Druckerzeugnisses 21 wird vorgenommen, während
sich das entlang des Falztisches 03 bewegende Druckerzeugnis 21 auf den seinen Transportweg
begrenzenden Anschlag 22 zubewegt. Dabei verringert der auf das Druckerzeugnis 21
ausgeübte Reibschluss die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 auf dessen
zweite Geschwindigkeit, bevor das Druckerzeugnis 21 an den seinen Transportweg begrenzenden
Anschlag 22 anschlägt. Um ein längs zu falzendes Druckerzeugnis 21 im Längsfalzapparat
01 störungsfrei verarbeiten zu können, muss dieses Druckerzeugnis 21 hinsichtlich
seiner auf den Anschlag 22 gerichteten Geschwindigkeitskomponente vollständig abgestoppt
werden, bevor es vom Falzmesser 06 durch den Falzspalt 04 gedrückt werden kann. Das
längs zu falzende Druckerzeugnis 21 soll also durch seinen Stoß am Anschlag 22 kontrolliert
bis zu seinem Stillstand abgebremst werden. Erst danach beginnt der eigentliche Vorgang
der Längsfalzung. Eine vollständige Abbremsung des längs zu falzenden Druckerzeugnisses
21 durch seinen Stoß am Anschlag 22 ist dann sichergestellt, wenn das längs zu falzende
Druckerzeugnis 21 in dem definierten Abstand A zum Anschlag 22 die produkt- und/oder
produktionsspezifische zweite Geschwindigkeit aufweist, welche zweite Geschwindigkeit
das in Bewegung befindliche Druckerzeugnis 21 im Rahmen einer eventuell zulässigen
Toleranz nicht überschreiten und auch nicht unterschreiten soll. Die zweite Geschwindigkeit
muss damit nicht notwendigerweise durch einen einzelnen Wert definiert sein, sondern
kann auch eine gewisse, wenn auch vorzugsweise schmale Bandbreite von z. B. maximal
± 10% des Nominalwertes dieser zweiten Geschwindigkeit aufweisen.
[0024] Während des Betriebs des Längsfalzapparates 01 kann die erste Geschwindigkeit des
Druckerzeugnisses 21 i. d. R. in einer weiten Spanne unterschiedliche Werte annehmen.
Die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 ist z. B. von einer Produktionsgeschwindigkeit
einer den Druckprozess zur Herstellung des Druckerzeugnisses 21 ausführenden Druckmaschine
abhängig. Überdies ist die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 auch z.
B. von einer Produktionsart des das Druckerzeugnis 21 verarbeitenden Falzapparates
abhängig, wobei sich die Produktionsart des Falzapparates z. B. darauf bezieht, ob
dem Längsfalzapparat 01 ein gesammeltes oder ein ungesammeltes Druckerzeugnis 21 zugeführt
wird. Ungeachtet dieser Abhängigkeiten weist die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses
21 stets einen höheren Wert auf als dessen zweite Geschwindigkeit. Da das Druckerzeugnis
21 mit seiner Vorderkante 33 die Begrenzungsflächen des Anschlags 22 erreichen soll
(Fig. 3), weist die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 einen von Null
verschiedenen Wert auf.
[0025] Die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21, deren produkt- und/oder produktionsbezogener
Sollwert in der Steuereinheit 26 gespeichert ist, wird innerhalb gewisser Toleranzen
konstant gehalten, damit das Druckerzeugnis 21 mit seiner Vorderkante 33 an den Begrenzungsflächen
des Anschlags 22 in einer Weise anschlägt, die das Druckerzeugnis 21 nicht beschädigt.
Der vom Anschlag 22 auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübte Impulsübertrag soll dadurch
begrenzt und innerhalb solcher Grenzen gehalten werden, die vom Material des Druckerzeugnisses
21 verkraftbar sind, d. h. die vom Druckerzeugnis 21 durch den Stoßvorgang zu absorbierende
kinetische Energie darf keine Kräfte verursachen, die im Druckerzeugnis 21 unzulässige
Dehnungen hervorrufen, wobei solche Kräfte unzulässig sind, die das Druckerzeugnis
21 plastisch verformen und/oder zerreißen und damit zu einer Überschreitung der materialspezifischen
Bruchdehnung führen.
[0026] Der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses
wird vorzugsweise von oder zumindest mithilfe der Steuereinheit 26 eingestellt. Der
Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses kann
auch von oder zumindest mithilfe der Steuereinheit 26 im Betrieb des Längsfalzapparates
01 nachgeführt werden, wodurch eine Regelung für den Kontaktzeitpunkt z. B. des Falzmessers
06 mit dem Druckerzeugnis 21 realisiert wird. Der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit
des Druckerzeugnisses 21 ist z. B. von einer Grammatur des zur Herstellung dieses
Druckerzeugnisses 21 verwendeten Bedruckstoffes und/oder von der Dicke dieses Druckerzeugnisses
21 und/oder von einem eine Oberflächenbeschaffenheit dieses Druckerzeugnisses 21 kennzeichnenden
Reibungskoeffizienten µ abhängig. Daher sind in der Steuereinheit 26 vorzugsweise
mehrere wählbare Sollwerte für die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21
gespeichert. Durch eine entsprechende Wahl eines in der aktuellen Produktion geltenden
Sollwertes der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird letztlich auch
der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses
eingestellt und/oder nachgeführt.
[0027] Ein Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise
messtechnisch ermittelt, wobei gemessen wird, während sich das Druckerzeugnis 21 entlang
des Falztisches bewegt. Diese Messung wird ausgeführt, bevor das Druckerzeugnis 21
an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag 22 anschlägt. Die zweite Geschwindigkeit
des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise berührungslos, z. B. durch Anwendung eines
optischen Messverfahrens gemessen. Der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses
21 wird somit in einer laufenden Produktion aktuell ermittelt, wobei dieser Istwert
dann produkt- und/oder produktionsbezogen mit dem für ein bestimmtes Druckerzeugnis
21 in der Steuereinheit 26 gespeicherten Sollwert der zweiten Geschwindigkeit verglichen
wird. Im Fall einer von der Steuereinheit 26 ermittelten unzulässigen Abweichung zwischen
dem Istwert und dem Sollwert jeweils für die zweite Geschwindigkeit stellt die Steuereinheit
26 den Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses
neu ein, wodurch eine Verlängerung oder eine Verkürzung des Bremsweges bewirkt wird.
[0028] Wenn der Berührungszeitpunkt des Falzmessers 06 mit dem Druckerzeugnis 21 mittels
einer das Falzmesser 06 steuernden Kurvenscheibe 16 eingestellt wird, stellt die Steuereinheit
26 den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses
durch die Winkelstellung der das Falzmesser 06 steuernden Kurvenscheibe 16 ein. Die
Steuereinheit 26 kann in diesem Fall den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis
21 ausgeübten Reibschlusses dadurch nachstellen, dass die Winkelstellung der das Falzmesser
06 steuernden Kurvenscheibe 16 bedarfsweise voreilend oder nacheilend eingestellt
wird, je nachdem, ob der zwischen dem Falzmesser 06 und dem Druckerzeugnis 21 bestehende
Bremsweg zu verkürzen oder zu verlängern ist.
[0029] Die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise entlang einer
im Längsfalzapparat 01 in der Auflagefläche des Falztisches 03 festgelegten Messstrecke
M gemessen. Diese Messstrecke M ist dem den Transportweg des Druckerzeugnisses 21
begrenzenden Anschlag 22 vorgeordnet. Die hinsichtlich des Transportweges vordere
Kante 33 des Druckerzeugnisses 21 löst bei ihrem Eintritt in die festgelegte Messstrecke
M, z. B. beim Durchlaufen der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T
zuerst erreichten ersten Messachse 29 des ersten Sensorelementes 27 der Sensoranordnung
24, einen ersten Schaltimpuls und bei ihrem Austritt aus der festgelegten Messstrecke
M, z. B. beim Durchlaufen der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T
als zweites erreichten zweiten Messachse 31 des zweiten Sensorelementes 28 der Sensoranordnung
24, einen zweiten Schaltimpuls aus, wobei beide Schaltimpulse an die Steuereinheit
26 zur dortigen Auswertung geleitet werden (Fig. 2). Die Steuereinheit 26 berechnet
dann aus einer zeitlichen Differenz zwischen dem ersten Schaltimpuls und dem zweiten
Schaltimpuls unter Berücksichtigung der Länge der Messstrecke M die zweite Geschwindigkeit
des Druckerzeugnisses 21. Alternativ können auch andere Verfahren zur Ermittlung der
zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 vorgesehen sein.
[0030] Vorteilhafterweise kann auch vorgesehen sein, dass bei mehreren aufeinander folgend
dem Falztisch 03 zugeführten Exemplaren des Druckerzeugnisses 21 jeweils deren Istwert
für die zweite Geschwindigkeit entlang der festgelegten Messstrecke M gemessen wird.
In diesem Fall ermittelt die Steuereinheit 26 aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren
des Druckerzeugnisses 21 jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit einen Mittelwert.
Die Steuereinheit 26 führt dann den Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis
21 ausgeübten Reibschlusses nach, wenn eine Differenz zwischen dem vorbestimmten Sollwert
der zweiten Geschwindigkeit und dem aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren
des Druckerzeugnisses 21 jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit ermittelten Mittelwert
eine zulässige Toleranz überschreitet.
[0031] In der bevorzugten Ausführung wird als Bremsvorrichtung das Falzmesser 06 eingesetzt.
In alternativen Ausführungen können auch andersartige Bremsvorrichtungen zum Einsatz
gebracht werden, z. B. eine Bürstenanordnung oder eine Anordnung mit Bremsbacken.
Ungeachtet der tatsächlichen Ausgestaltung der Bremsvorrichtung wird ein Zeitpunkt
für einen Beginn des die erste Geschwindigkeit mindernden Reibschlusses derart eingestellt,
dass ein Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 einem vorbestimmten
Sollwert für diese zweite Geschwindigkeit entspricht.
[0032] Die Fig. 6 verdeutlicht nochmals in einem Diagramm den Ablauf des vorgeschlagenen
Verfahrens. Auf der Ordinate dieses Diagramms ist in Zuordnung zu Zeitpunkten auf
der Abszisse die jeweilige Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 aufgetragen. In
dem hier betrachteten Beispiel wird dem Längsfalzapparat 01 ein erstes Exemplar des
Druckerzeugnisses 21 mit einer ersten Geschwindigkeit v1 zugeführt, wobei diese erste
Geschwindigkeit v1 in Abhängigkeit z. B. von der Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine
oder von der Produktionsart des Falzapparates unterschiedliche Werte annehmen kann.
Dieses Exemplar des Druckerzeugnisses 21 gelangt auf dem Falztisch 03 zu einem Zeitpunkt
t1 mit der Bremsvorrichtung, z. B. dem Falzmesser 06 in einen Berührungskontakt, während
dieses Exemplar des Druckerzeugnisses 21 in Fortsetzung seiner vorzugsweise translatorischen
Bewegung zwischen dem Falztisch 03 und dem Falzmesser 06 in Richtung des den Transportweg
des Druckerzeugnisses 21 begrenzenden ortsfesten Anschlags 22 gleitet und schließlich
abgebremst an diesen Anschlag 22 anschlägt. Der Berührungskontakt zwischen dem Exemplar
des Druckerzeugnisses 21 und der Bremsvorrichtung wird hergestellt, sobald die in
Transportrichtung T gesehene Vorderkante 33 des Druckerzeugnisses 21 in eine Strecke
hineinläuft, deren Länge durch einen Wirkungsbereich der Bremsvorrichtung, insbesondere
durch die Länge L06 des Falzmessers 06, festgelegt ist, wobei in dem Wirkungsbereich
der Bremsvorrichtung der das mit der ersten Geschwindigkeit bewegte Druckerzeugnis
21 abbremsende Reibschluss zwischen dem Druckerzeugnis 21 und der Bremsvorrichtung
herstellbar ist. In dem konkreten Beispiel besteht der mit dem Berührungskontakt beginnende,
die Bremswirkung hervorrufende Reibschluss zwischen dem Exemplar des Druckerzeugnisses
21 und dem Falzmesser 06 zumindest solange, wie sich die Vorderkante 33 des auf dem
Falztisch 03 aufliegenden Druckerzeugnisses 21 unterhalb des Falzmessers 06 befindet,
wobei sich das Falzmesser 06 und dieses Exemplar des Druckerzeugnisses 21 einander
berühren. Während der Dauer des Reibschlusses, d. h. zwischen dem Zeitpunkt t1 und
einem nachfolgenden Zeitpunkt t2, führt dieses Exemplar des Druckerzeugnisses 21 durch
sein Gleiten eine Bewegung relativ zu dem Falzmesser 06 aus. Der Weg, den die Vorderkante
33 des gleitenden Exemplars des Druckerzeugnisses 21 seit Beginn des Berührungskontaktes
im Zeitpunkt t1 in ihrer Bewegung relativ zu dem ortsfesten Falzmesser 06 bis zu ihrem
Erreichen z. B. des zum ortsfesten Anschlag 22 gerichteten Ende 34 dieses Falzmessers
06 zurücklegt, ist als der von der Bremsvorrichtung verursachte Bremsweg dieses Druckerzeugnisses
21 definiert. Nach einem Durchlaufen dieses Bremsweges weist dieses Exemplar des Druckerzeugnisses
21 zu dem Zeitpunkt t2 nur noch seine zweite Geschwindigkeit v2 auf, die stets geringer
ist als dessen erste Geschwindigkeit v1, welche z. B. die Eingangsgeschwindigkeit
des Druckerzeugnisses 21 in den Längsfalzapparat 01 ist. Während dieses Bremsvorganges
wird die von der Bremsvorrichtung auf das abzubremsende Exemplar des Druckerzeugnisses
21 ausgeübte Anpresskraft vorzugsweise nicht verändert, sondern z. B. durch den während
des Bremsvorganges mit der Kurvenscheibe 16 über die Hebel 07; 14 eingestellten, relativ
zum Falztisch 03 maximalen Hub des vom Falztisch 03 im Wesentlichen vertikal abgeschwenkten
Falzmessers 06 konstant gehalten, wobei dieser sich über die Auflagefläche des Falztisches
03 erhebende Hub des Falzmessers 06 in etwa der Dicke des abzubremsenden Druckerzeugnisses
21 entspricht (Fig. 2 und 3). In der Fig. 5 ist der Hub des Falzmessers 06 durch einen
vertikalen Doppelpfeil angedeutet.
[0033] Das zum ortsfesten Anschlag 22 gerichtete Ende 34 des Falzmessers 06 ist von diesem
den Transportweg des Druckerzeugnisses 21 begrenzenden Anschlag 22 in einem durch
die Konstruktion des Längsfalzapparates 01 vorgegebenen festen Abstand B angeordnet
(Fig. 5), wobei dieser Abstand B z. B. im Bereich zwischen 20 mm und 100 mm liegt.
Die Messstrecke M, in welcher die zweite Geschwindigkeit v2 des abgebremsten Exemplars
des Druckerzeugnisses 21 ermittelt wird, ist innerhalb des Abstandes B des Endes 34
des Falzmessers 06 zum Anschlag 22 angeordnet. Ein von der Bremsvorrichtung abgebremstes
Exemplar des Druckerzeugnisses 21 durchläuft nach dem vorzugsweise vom Falzmesser
06 und/oder einer Bürstenanordnung bewirkten Bremsvorgang zumindest mit seiner Vorderkante
33 mit der zweiten Geschwindigkeit v2 die dem Bremsweg nachgeordnete Messstrecke M
und stößt dann zu einem weiteren späteren Zeitpunkt t3 mit seiner Vorderkante 33 an
dem ortsfesten Anschlag 22 an, wodurch dieses Exemplar des Druckerzeugnisses 21 hinsichtlich
seiner translatorischen Bewegung über den Falztisch 03 zum Stillstand kommt.
[0034] Zum Zeitpunkt t2 soll die zweite Geschwindigkeit v2 des Exemplars des Druckerzeugnisses
21 einen Istwert aufweisen, der einem bestimmten vorgegebenen Sollwert innerhalb zulässiger
Grenzen entspricht. Dieser Wert für die zweite Geschwindigkeit v2 wird in Abhängigkeit
von der als zulässig erachteten Aufprallenergie festgelegt, mit welcher ein Exemplar
des längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 gegen den seinen Transportweg begrenzenden,
im Längsfalzapparat 01 angeordneten Anschlag 22 prallen darf, ohne einen Schaden durch
plastische Verformung oder einen Riss zu erleiden. Dieser vorzugsweise toleranzbehaftete
Sollwert für die zweite Geschwindigkeit v2 ist z. B. in einem Speicher der Steuereinheit
26 gespeichert. In der Steuereinheit 26 können mehrere manuell oder automatisch wählbare
Sollwerte für die zweite Geschwindigkeit v2 des Druckerzeugnisses 21 gespeichert sein,
wobei je nach Grammatur des zur Herstellung dieses Druckerzeugnisses 21 verwendeten
Bedruckstoffes und/oder der Dicke dieses Druckerzeugnisses 21 und/oder dem dessen
Oberflächenbeschaffenheit kennzeichnenden Reibungskoeffizienten µ ein anderer Sollwert
ausgewählt wird oder zumindest auswählbar ist. Innerhalb der Messstrecke M wird der
in einer bestimmten Produktion aktuelle Istwert der zweiten Geschwindigkeit v2 von
zumindest einem Exemplar, vorzugsweise von einer Sequenz aufeinander folgend produzierter
Exemplare dieses Druckerzeugnisses 21 ermittelt.
[0035] Der aktuell ermittelte Istwert der zweiten Geschwindigkeit v2 des betreffenden Exemplars
oder z. B. ein Mittelwert, der aus den jeweiligen Istwerten der zweiten Geschwindigkeit
v2 der zu einer bestimmten Sequenz gehörenden Exemplare dieses Druckerzeugnisses 21
ermittelt worden ist, wird mit dem zuvor ausgewählten Sollwert für die zweite Geschwindigkeit
v2 des Druckerzeugnisses 21 verglichen. Wenn eine außerhalb einer zulässigen Toleranz
liegende Abweichung, d. h. eine Differenz zwischen dem Istwert bzw. dem Mittelwert
und dem geltenden Sollwert festgestellt wird, stellt z. B. die Steuereinheit 26 über
die von ihr gesteuerte Kurvenscheibe 16 z. B. im Zusammenwirken mit den Hebeln 07;
14 den Zeitpunkt t1 neu ein, zu dem die Bremsvorrichtung, z. B. das Falzmesser 06,
mit dem nächsten dem Längsfalzapparat 01 zugeführten Exemplar dieses Druckerzeugnisses
21 in den den Bremsvorgang auslösenden Berührungskontakt tritt, um für die nächsten
dem Längsfalzapparat 01 zugeführten Exemplare dieses Druckerzeugnisses 21 deren zweite
Geschwindigkeit v2 wieder näher an den für sie vorgesehenen Sollwert heranzuführen.
Der den Beginn des Reibschlusses kennzeichnende Zeitpunkt t1 ist somit mit Bezug auf
den Zeitpunkt t2, zu dem der Istwert der zweiten Geschwindigkeit v2 des Druckerzeugnisses
21 ermittelt wird, variabel einstellbar und wird in Abhängigkeit von einer festgestellten
Abweichung des Istwertes der zweiten Geschwindigkeit v2 von ihrem Sollwert bedarfsgerecht
eingestellt.
[0036] Mit der veränderten Einstellung des zeitlichen Abstandes zwischen diesen beiden Zeitpunkten
t1 ; t2, d. h. der Bremsdauer, verlängert oder verkürzt sich auch der für das Druckerzeugnis
21 wirksame Bremsweg. Unter sonst im Längsfalzapparat 01 unveränderten Gegebenheiten
kann durch die veränderbare Einstellung des Kontaktzeitpunktes des Druckerzeugnisses
21 mit der Bremsvorrichtung flexibel auf unterschiedliche Eingangsgeschwindigkeiten
des Druckerzeugnisses 21 in den Längsfalzapparat 01 und/oder auf unterschiedliche
Ausgestaltungen dieses Druckerzeugnisses 21 reagiert werden. Dies ist in der Fig.
6 durch die im Vergleich zu dem Wertepaar t1; v1 veränderten Wertepaare t1'; v1' (geringere
Eingangsgeschwindigkeit und kürzere Bremsdauer) und t1"; v1" (höhere Eingangsgeschwindigkeit
und längere Bremsdauer) angedeutet. In einer Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens
ist vorgesehen, dass z. B. die Steuereinheit 26 den den Beginn des Reibschlusses kennzeichnenden
Zeitpunkt t1; t1'; t1" in einer laufenden Produktion, d. h. im Betrieb des Längsfalzapparates
01, aufgrund in dieser Produktion ermittelter Istwerte für die zweite Geschwindigkeit
v2 des aktuell produzierten Druckerzeugnisses 21 laufend neu einstellt und damit nachführt.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 01
- Längsfalzapparat
- 02
- Gestell
- 03
- Falztisch
- 04
- Falzspalt
- 05
- -
- 06
- Falzmesser
- 07
- Hebel
- 08
- Drehpunkt, Achse
- 09
- Falzwalze
- 10
- -
- 11
- Schaufelrad
- 12
- Auslageeinrichtung
- 13
- Bandsystem
- 14
- zweiter Hebel, Hebelarm
- 15
- -
- 16
- Kurvenscheibe
- 17
- Anschlag, Rolle
- 18
- Welle
- 19
- Antrieb, Motor
- 20
- -
- 21
- Druckerzeugnis
- 22
- Anschlag
- 23
- Traverse
- 24
- Sensoranordnung
- 25
- -
- 26
- Steuereinheit
- 27
- Sensorelement
- 28
- Sensorelement
- 29
- Messachse
- 30
- -
- 31
- Messachse
- 32
- Kante
- 33
- Kante, Vorderkante
- 34
- Ende
- A
- Abstand
- B
- Abstand
- M
- Messstrecke
- T
- Transportrichtung
- L03
- Länge
- L06
- Länge
- L21
- Länge
- t1
- Zeitpunkt
- t1'
- Zeitpunkt
- t1"
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- t3
- Zeitpunkt
- v1
- Geschwindigkeit, erste
- v1'
- Geschwindigkeit, erste
- v1"
- Geschwindigkeit, erste
- v2
- Geschwindigkeit, zweite
1. Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates (01), wobei einem Falztisch (03) des
Längsfalzapparates (01) ein längs zu falzendes Druckerzeugnis (21) mit einer ersten
Geschwindigkeit (v1; v1'; v1") zugeführt wird, wobei diese erste Geschwindigkeit (v1;
v1'; v1") des Druckerzeugnisses (21) durch einen auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten
Reibschluss auf eine zweite Geschwindigkeit (v2) verringert wird, während sich das
Druckerzeugnis (21) entlang eines Bremsweges auf dem Falztisch (03) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Druckerzeugnis (21) nach einem Durchlaufen des Bremsweges aufgewiesene zweite
Geschwindigkeit (v2) ermittelt wird, wobei ein Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für einen
Beginn des das Druckerzeugnis (21) abbremsenden Reibschlusses in Abhängigkeit von
einer Abweichung eingestellt wird, welche ein ermittelter Istwert der zweiten Geschwindigkeit
(v2) des Druckerzeugnisses (21) von einem vorbestimmten Sollwert für diese zweite
Geschwindigkeit (v2) aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des Zeitpunktes (t1; t1'; t1") für den Beginn des Reibschlusses dahingehend
erfolgt, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) ihrem Sollwert entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Reibschluss mit einem Falzmesser (06) des
Längsfalzapparates (01) hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das entlang des Falztisches (03) bewegende Druckerzeugnis (21) auf einen seinen
Transportweg begrenzenden Anschlag (22) zubewegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Reibschluss die erste Geschwindigkeit (v1;
v1'; v1") des Druckerzeugnisses (21) auf die zweite Geschwindigkeit (v2) verringert,
bevor das Druckerzeugnis (21) an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag (22)
anschlägt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckerzeugnis (21) durch den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag (22)
bis zu seinem Stillstand abgebremst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) während des Betriebs des Längsfalzapparates
(01) unterschiedliche Werte annimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) in Abhängigkeit von einer Produktionsgeschwindigkeit
einer den Druckprozess zur Herstellung des Druckerzeugnisses (21) ausführenden Druckmaschine
und/oder in Abhängigkeit von einer Produktionsart eines das Druckerzeugnis (21) verarbeitenden
Falzapparates unterschiedliche Werte annimmt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) einen von
Null verschiedenen Wert aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) für ein
bestimmtes Druckerzeugnis (21) eine auf einen Nominalwert bezogene Bandbreite aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) in Abhängigkeit
von einer Grammatur des zur Herstellung dieses Druckerzeugnisses (21) verwendeten
Bedruckstoffes und/oder von einer Dicke dieses Druckerzeugnisses (21) und/oder von
einem eine Oberflächenbeschaffenheit des Druckerzeugnisses (21) kennzeichnenden Reibungskoeffizienten
ausgewählt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) gemessen
wird, während sich das Druckerzeugnis (21) entlang des Falztisches (03) bewegt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) durch Anwendung
eines berührungslos messenden Messverfahrens gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) durch Anwendung
eines optischen Messverfahrens gemessen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) gemessen
wird, bevor das Druckerzeugnis (21) an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag
(22) anschlägt.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) entlang einer
festgelegten Messstrecke (M) gemessen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) entlang einer
zwischen dem Anschlag (22) und einem Ende (34) einer den Reibschluss auf das Druckerzeugnis
(21) ausübenden Bremsvorrichtung angeordneten Messstrecke (M) gemessen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für den Beginn des auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten
Reibschlusses von einer Steuereinheit (26) eingestellt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für den Beginn des auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten
Reibschlusses von der Steuereinheit (26) im Betrieb des Längsfalzapparates (01) nachgeführt
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine in dessen Transportrichtung (T) vordere Kante (33) dieses Druckerzeugnisses
(21) bei ihrem Eintritt in die festgelegte Messstrecke (M) einen ersten Schaltimpuls
und bei ihrem Austritt aus der festgelegten Messstrecke (M) einen zweiten Schaltimpuls
auslöst, wobei beide Schaltimpulse an die Steuereinheit (26) zur dortigen Auswertung
geleitet werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) aus einer zeitlichen Differenz zwischen dem ersten Schaltimpuls
und dem zweiten Schaltimpuls unter Berücksichtigung der Länge der Messstrecke (M)
den Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) des Druckerzeugnisses (21) berechnet.
22. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren aufeinander folgend dem Falztisch (03) zugeführten Exemplaren des Druckerzeugnisses
(21) jeweils deren Istwert der zweiten Geschwindigkeit (v2) entlang der festgelegten
Messstrecke (M) gemessen wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) aus den jeweiligen Istwerten der zweiten Geschwindigkeit (v2)
einer Sequenz von mehreren Exemplaren des Druckerzeugnisses (21) einen Mittelwert
ermittelt.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für den Beginn des vom Druckerzeugnis
(21) ausgeübten Reibschlusses dann neu einstellt oder im laufenden Betrieb des Längsfalzapparates
(01) nachführt, wenn eine Differenz zwischen dem ausgewählten Sollwert der zweiten
Geschwindigkeit (v2) und dem aus den jeweiligen Istwerten der bei mehreren Exemplaren
des Druckerzeugnisses (21) ermittelten zweiten Geschwindigkeit (v2) ermittelten Mittelwert
eine zulässige Toleranz überschreitet oder unterschreitet.
25. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) mit ihrer Einstellung des Zeitpunktes (t1; t1'; t1") für den
Beginn des vom Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses eine Länge des vom Druckerzeugnis
(21) ausgeführten Bremsweges festlegt.
26. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für den Beginn des vom Druckerzeugnis
(21) ausgeübten Reibschlusses mittels einer Winkelstellung einer das Falzmesser (06)
steuernden Kurvenscheibe (16) einstellt.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt (t1; t1'; t1") für den Beginn des vom Druckerzeugnis
(21) ausgeübten Reibschlusses dadurch nachstellt, dass die Winkelstellung der das Falzmesser (06) steuernden Kurvenscheibe
(16) voreilend oder nacheilend eingestellt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) durch eine Einstellung der Winkelstellung der Kurvenscheibe
(16) einen sich über eine Auflagefläche des Falztisches (03) erhebenden Hub des Falzmessers
(06) einstellt.
29. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine während des Bremsvorganges vom Falzmesser (06) auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte
Anpresskraft in ihrem Wert unverändert bleibt.
30. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Bremsweg des Druckerzeugnisses (21) derjenige Weg zugrunde gelegt wird, den die
Vorderkante (33) des Druckerzeugnisses (21) seit Beginn des Berührungskontaktes im
Zeitpunkt (t1; t1'; t1") bis zu ihrem Erreichen des zum Anschlag (22) gerichteten
Ende (34) des Falzmessers (06) zurücklegt.