[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transport- und Lagerbehälter, insbesondere
zur Aufnahme von Ersatzteilen für militärische Anwendungen. Für die Wartung und Reparatur
von militärischen Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen muss ständig eine Anzahl von kleineren
und größeren Ersatzteilen bereitgestellt werden. Es hat sich herausgestellt, dass
die Verpackung und Lagerung derartiger Ersatzteile einen erheblichen Aufwand verursacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lagersystem in Form eines Transport-
und Lagerbehälters zu schaffen, das mobil, flexibel, ergonomisch, robust, modular
aufbaubar und autark verwendbar ist und dabei eine größtmögliche Raumeffizienz bietet.
[0002] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht mit den Merkmalen aus dem Patentanspruch 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0003] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, als Transport- und Lagerbehälter von
einem üblichen Norm-Container auszugehen, in dessen Innenraum in Längsrichtung verlaufende
Aufnahmeregale mit Fächern zur Aufnahme von zu lagernden Bauteilen angeordnet sind.
Eine größtmögliche Raumausnutzung verbunden mit einer leichten Bedienbarkeit beim
Be- und Entladen der Regale wird dadurch erreicht, dass jeweils über die Breite des
Containers drei parallel zueinander verlaufende Aufnahmeregale angeordnet sind, wobei
das mittlere Regal fest im Container angeordnet ist, während die beiden seitlichen
Regale jeweils quer zur Längsrichtung des Containers durch Öffnungen in den in Längsrichtung
verlaufenden Seitenwänden des Containers um eine vorgegebene Strecke nach außen herausbewegbar
ausgebildet sind. Dies hat zur Folge, dass in einem aus dem Container herausbewegten
Be-/Entladezustand zwischen den beiden seitlichen Regalen und dem mittleren Regal
Durchgangsräume gebildet werden, von denen aus sowohl das mittlere Regal als auch
die beiden seitlichen Regale beladen und entladen werden können. Außerdem können grundsätzlich
die beiden seitlichen Regale von außen be- und entladen werden, wenn sie von außen
her zugänglich sind.
[0004] Somit wird außer der optimalen Raumausnutzung des Containers eine erhebliche Reduzierung
der Be- und Entladezeiten erreicht.
[0005] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transport-
und Lagerbehälters erstrecken sich die Regale in Längsrichtung nur über einen vorgegebenen
Teilabschnitt der Länge des Containers, so dass zwischen den Regalen und der mit einer
Öffnung versehenen, in Querrichtung verlaufenden Seitenwand, also der Vorderwand des
Containers, ein Lagerraum zur Beladung mit größeren Bauteilen vorhanden ist. In diesem
Lagerraum kann ein Hebezeug zum Be- und Entladen angeordnet sein, so dass auch schwerere
Bauteile leicht be- und entladen werden können.
[0006] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn über dem Containerboden ein begehbarer Podestboden
mit Durchtrittsschlitzen für an der Unterseite der seitlichen Regale angeordnete Führungsmittel
angeordnet ist und in die Durchgangsräume zwischen den Regalen bei herausbewegten
Regalen jeweils Abdeckbleche oder -platten aus einer vertikalen Position in eine horizontale
Position einschwenkbar sind, die auf dem Podestboden aufliegen und begehbar sind,
dies ist insbesondere von Vorteil, wenn auf dem Boden des Containers Rollen angeordnet
sind, auf denen die seitlichen Regale über Führungsschienen laufen, wobei die Abdeckbleche
oder -platten den Schmutzeintrag in die Führungsschienen verringern.
[0007] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
einen Transport- und Lagerbehälter nach der Erfindung näher erläutert.
[0008] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in schematisierter Darstellung einen Horizontalschnitt durch einen Con- tainer im
Transportzustand;
- Fig. 2
- in einer Darstellung analog Fig. 1 den Container im Be- /Entladezustand;
- Fig. 3
- eine Variante des Containers nach Fig. 2 im Be-/Entladezustand in einer aufgebrochenen,
perspektivischen Teildarstellung;
- Fig. 4
- den Container nach Figur 3 im Horizontalschnitt im vollständig belade- nen Zustand;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Containers aus Richtung C in Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Vertikalschnitt in Längsrichtung durch den Container nach Fig. 4;
- Fig. 7
- einen Vertikalschnitt in Querrichtung nach der Linie S 1-S 1 in Fig. 6.
[0009] Der in den Zeichnungen dargestellte Transport- und Lagerbehälter besteht aus einem
Norm-Container 1 mit zwei in seiner Längsrichtung LR verlaufenden Seitenwänden 1.1
und 1.2, zwei in seiner Querrichtung QR verlaufenden Seitenwänden 1.3 und 1.4, einem
Boden 1.5 und einer Dachplatte 1.6.
[0010] In der Seitenwand 1.3, die die Vorderwand darstellt, ist eine Öffnung 1.31 angeordnet,
welche mittels einer Tür 1.32 verschließbar ist.
[0011] In dem von der Öffnung 1.31 abgewandten hinteren Teil des Containers 1 sind im Innenraum
drei Aufnahmeregale 2.1, 2.2 und 2.3 angeordnet. In dem in den Figuren 1 und 4 dargestellten
Transportzustand des Containers verlaufen die Aufnahmeregale in Längsrichtung LR parallel
zueinander im Innenraum des Containers. Aus dem Transportzustand kann der Container
1 in einen in den Figuren 2, 3 und 7 dargestellten Be-/Entladezustand versetzt werden.
Die Voraussetzung hierzu ist, dass das mittlere Aufnahmeregal 2.2 fest auf dem Boden
1.5 des Containers angeordnet ist, während die beiden seitlichen Aufnahmeregale 2.1
und 2.3 in Querrichtung QR durch Öffnungen 1.11 und 1.21 in den Seitenwänden 1.1 beziehungsweise
1.2 nach außen herausziehbar sind. Die Öffnungen 1.11 und 1.21 sind bei dem in den
Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel im Transportzustand durch Türen
1.12 und 1.22 verschließbar. Bei der Ausführungsvariante nach Figuren 3 bis 7 entfallen
die Türen an den Seitenwänden 1.1 und 1.2. Dafür sind jeweils an der Außenseite der
Aufnahmeregale 2.1 und 2.3 Seitenwandabschnitte 1.12' und 1.22' befestigt, die mit
den Regalen zusammen herausgezogen werden. Durch die Bewegung der beiden Aufnahmeregale
2.1 und 2.3 nach außen um eine vorgegebene Strecke entstehen im Be-/Entladezustand
des Containers 1 zwischen den beiden seitlichen Aufnahmeregalen 2.1 und 2.3 und dem
mittleren Aufnahmeregal 2.2 jeweils Durchgangsräume 3.1 und 3.2, die zum Be- und Entladen
der Regale betreten werden können.
[0012] Die Regale 2.1, 2.2 und 2.3 erstrecken sich, wie ersichtlich, nur über einen Teil
der Länge des Containers 1, so dass im Bereich zwischen den Regalen und der Vorderwand
1.3 ein Lagerraum 4 für größere Bauteile entsteht.
[0013] In Figur 3 ist, der besseren Übersicht wegen, nur das Aufnahmeregal 2.1 vollständig
dargestellt. Es besitzt, wie der Zeichnung zu entnehmen, eine ganze Reihe von Aufnahmefächern,
die in nicht dargestellter Weise auch als herausziehbare Schubfächer ausgebildet sein
können.
[0014] Wie den beiden Figuren 6 und 7 zu entnehmen, besitzen die herausziehbaren Aufnahmeregale
2.1 und 2.3 im unteren Bereich Führungsschienen 7, die auf am Boden 1.5 des Containers
1 angeordneten Rollen 6.1 laufen und über Rollen 6.2 der Führungsschiene nach oben
abgestützt werden. Damit das Bedienungspersonal im Be-/Entladezustand des Containers
1 beim Betreten des Bodens 1.5 im Bereich der Durchgangsräume 3.1 und 3.2 nicht behindert
wird, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn in den Durchgangsräumen 3.1 und 3.2
begehbare Podeste 5.1 und 5.2 mit nicht dargestellten Durchtrittsschlitzen für die
Führungsschienen angeordnet sind. Weiterhin können in nicht dargestellter Weise in
die freien Durchgangsräume 3.1 und 3.2 Abdeckbleche oder -platten um horizontale Achsen
einschwenkbar sein, die auf den Podesten 5.1 und 5.2 aufliegen und den Schmutzeintrag
in die Führungsschiene 7 verringern.
[0015] Im Lagerraum 4 des Containers 1 ist ein Hebezeug in Form eines auf einer Schiene
9 geführten Laufkrans 8 angeordnet, mit dessen Hilfe schwerere Bauteile in den Lagerraum
4 ein- und ausgebracht und dort abgesetzt beziehungsweise aufgenommen werden können.
[0016] Derartige Bauteile können, wie in den Figuren 4 und 6 dargestellt, beispielsweise
ein Motor 10, ein Stromaggregat 11, Fahrzeugräder 12 oder auch eine Achse 13, ein
Getriebe 14 oder ein Klimagerät 15 sein.
[0017] In den Aufnahmeregalen 2.1, 2.2 und 2.3 können entsprechende kleinere Bauteile zur
Reparatur oder Wartung von Fahrzeugen gelagert und transportiert werden.
[0018] Der oben beschriebene Transport- und Lagerbehälter ist insbesondere zur Aufnahme
von Ersatzteilen für Land-, Luft- und Wasserfahrzeuge und Unterstützungssysteme im
militärischen Bereich gedacht, kann aber selbstverständlich auch für zivile Anwendungen
eingesetzt werden.
1. Transport- und Lagerbehälter, insbesondere zur Aufnahme von Ersatzteilen für militärische
Anwendungen, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Norm-Container (1) umfasst, in dessen Innenraum mindestens drei jeweils
in Längsrichtung (LR) des Containers (1) parallel zueinander verlaufende Aufnahmeregale
(2.1, 2.2, 2.3) mit Fächern zur Aufnahme von zu lagernden Bauteilen angeordnet sind,
wobei das mittlere Regal (2.2) fest im Container (1) angeordnet ist, während die beiden
seitlichen Regale (2.1, 2.3) jeweils quer zur Längsrichtung (LR) des Containers (1)
durch Öffnungen (1.11, 1.21) in den in Längsrichtung verlaufenden Seitenwänden (1.1,
1.2) des Containers (1) um eine vorgegebene Strecke nach außen herausbewegbar ausgebildet
sind, derart, dass in einem aus dem Container (1) herausbewegten Be-/Entladezustand
zwischen den beiden seitlichen Regalen (2.1, 2.3) und dem mittleren Regal (2.2) Durchgangsräume
(3.1, 3.2) gebildet werden.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im in den Container (1) hineinbewegten Transportzustand der beiden seitlichen Regale
(2.1, 2.3) diese zusammen mit dem mittleren Regal (2.2) sich im wesentlichen über
die Breite des Containers (1) erstrecken.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (1.11, 1.21) in den in Längsrichtung (LR) verlaufenden Seitenwänden
(1.1, 1.2) des Containers (1) durch Klappen oder Türen (1.12, 1.22) verschließbar
sind.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (1.11, 1.21) in den in Längsrichtung (LR) verlaufenden Seitenwänden
(1.1, 1.2) des Containers (1) durch an der Außenseite der beiden seitlichen Regale
angeordnete Seitenwandabschnitte (1.12', 1.22') verschließbar sind.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefächer in den Regalen (2.1, 2.2, 2.3) fest angeordnet sind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmefächer in den Regalen mindestens teilweise als herausziehbare Schubfächer
ausgebildet sind.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Container (1) an mindestens einer in Querrichtung (QR) verlaufenden Seitenwand
(1.3) eine mit einer Klappe oder Tür (1.32) verschließbare Zutrittsöffnung (1.31)
aufweist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahmeregale (2.1, 2.2, 2.3) in Längsrichtung (LR) des Containers nur
über einen vorgegebenen Teilabschnitt der Länge des Containers (1) erstrecken und
zwischen den Regalen (2.1, 2.2, 2.3) und der mit der Öffnung (1.31) versehenen, in
Querrichtung (QR) verlaufenden Seitenwand (1.3) ein Lagerraum (4) für größere Bauteile
vorhanden ist.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Lagerraum (4) für größere Bauteile ein Hebezeug (8-9) zur Be- und Entladung
angeordnet ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Containerboden (1.5) ein begehbarer Podestboden (5.2, 5.2) mit Durchtrittsschlitzen
für an der Unterseite der seitlichen Regale (2.1, 2.3) angeordnete Führungsmittel
(7) angeordnet ist und in die Durchgangsräume (3.1, 3.2) bei herausbewegten Aufnahmeregalen
(2.1, 2.3) jeweils um in Querrichtung (QR) verlaufende, horizontale Schwenkachsen
aus einer vertikalen Position in eine horizontale Position schwenkbare Abdeckbleche
oder -platten herunterklappbar sind, die im heruntergeklappten Zustand auf dem Podestboden
(5.1, 5.2) des Containers (1) aufliegen.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden seitlichen Aufnahmeregale (2.1, 2.3) über Führungsschienen (7) auf am
Boden (1.5) des Containers (1) angeordneten Rollen (6.1) laufen und über Rollen (6.2)
an den Führungsschienen (7) nach oben abgestützt werden.