[0001] Die Erfindung betrifft einen elektronischen Sperrmechanismus, insbesondere für einen
Schließzylinder eines Einsteckschlosses, mit einer einen elektrisch ansteuerbaren
Aktor aufweisenden Sperreinrichtung, mit einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung des
Aktors und mit einer Aktivierungseinrichtung zur Aktivierung der Steuereinrichtung.
[0002] Solche elektronischen Sperrmechanismen werden häufig bei Schließanlagen mit einem
elektronischen Schließzylinder eingesetzt. Die Sperreinrichtung ist zum wahlweisen
Blockieren oder Freigeben eines in einem Gehäuse beweglich angeordneten Kerns oder
zur wahlweisen Erzeugung oder Lösung eines Formschlusses zwischen einem Kern oder
einem Knauf und einem Schließbart des Schließzylinders ausgebildet. Diese Schließzylinder
sind zur Vermeidung einer aufwändig zu verlegenden elektrischen Verkabelung häufig
mit einem eigenen Stromspeicher, wie einer Batterie ausgestattet. Angesteuert werden
heutige elektronische Sperrmechanismen beispielsweise mittels eines Zahlencodes, einer
Personenerkennungseinrichtung oder einer Empfangseinrichtung zum Empfang von Signalen
eines tragbaren Transponders oder elektronischen Schlüssels. Um den Stromverbrauch
des elektronischen Sperrmechanismus möglichst gering zu halten, ist die Aktivierungseinrichtung
vorgesehen, welche unmittelbar vor der vorgesehenen Ansteuerung der Steuereinrichtung
einen Aktivierungsimpuls erzeugt, welcher die Steuereinrichtung aktiviert. Die Aktivierungseinrichtung
ist im einfachsten Fall ein elektromechanischer Schalter, welcher beim Einführen eines
elektronischen Schlüssels in einen Schließkanal die Steuereinrichtung mit dem Stromspeicher
verbindet. Solche Schalter weisen jedoch einen hohen Montageaufwand auf und sind anfällig
gegenüber Verschmutzung und Korrosion.
[0003] Aus der
EP 1 148 189 B1 ist ein elektronischer Sperrmechanismus der eingangs genannten Art bekannt geworden,
bei der der Aktor elektromagnetisch gestaltet ist und bei einem Einführen eines elektronischen
Schlüssels in den Schließkanal einen elektromagnetischen Aktivierungsimpuls für die
Steuereinrichtung erzeugt. Nachteilig bei diesem elektronischen Sperrmechanismus ist
die Koppelung der Erzeugung des Aktivierungsimpulses an dem Aktor. Aus Gründen der
Sicherheit gegen eine unberechtigte Entriegelung sollte jedoch der Aktor im Inneren
des Schließzylinders angeordnet sein. Dies führt jedoch dazu, dass die Aktivierung
der Steuereinrichtung beim Einführen des Schlüssels jedoch erst zu einem späten Zeitpunkt
erfolgt, so dass der elektronische Sperrmechanismus nach dem vollständigen Einführen
des Schlüssels eine Zeitspanne benötigt, um die Bewegung des Kerns freizugeben. Diese
Verzögerung der Freigabe des Schließzylinders wird jedoch häufig als sehr unkomfortabel
wahrgenommen. Weiterhin erfordert diese Gestaltung einen sehr aufwändigen und damit
kostenintensiven Elektromagneten.
[0004] Aus der
EP 1 380 714 A2 ist ein elektronischer Sperrmechanismus bekannt geworden, bei dem ein Piezobieger
als Aktor ausgebildet ist. Bei einer Bewegung des Piezobiegers durch das Einführen
des Schlüssels wird der Aktivierungsimpuls erzeugt. Nachteilig ist auch bei diesem
Sperrmechanismus die Koppelung der Erzeugung des Aktivierungsimpulses an den Aktor,
was zu einem unkomfortablen Schließen des Schließzylinders führen kann. Bei einem
schnellen Einführen des Schlüssels besteht die Gefahr, dass der Aktivierungsimpuls
zu stark wird. Daher erfordert dieser Sperrmechanismus aufwändige Mittel zur Begrenzung
des Aktivierungsimpulses.
[0005] Aus der
DE 10 2004 004 246 A1 ist eine Aktivierung einer Steuerelektronik durch magnetische Schaltmittel, wie beispielsweise
Permanentmagnete zur Ansteuerung von Hallsensoren bekannt. Solche Hallsensoren erfordern
jedoch eine ständig aktive elektronische Schaltung mit einem entsprechend hohen Stromverbrauch.
Passive Reed Relais sind mechanisch empfindlich und weisen einen hohen Bauraum auf.
Ein Schlüssel zur Ansteuerung der Hallsensoren erfordert zudem einen sehr starken
Permanentmagneten, was insbesondere bei mehreren mitzuführenden Schlüsseln unerwünscht
ist. Weiterhin lassen sich solche Hallsensoren von Fremdmagnetfeldern ansteuern, was
ebenfalls zu einem hohen Stromverbrauch führt.
[0006] Die
EP 1 531 431 A3 offenbart einen elektronisch aktivierbaren Sperrmechanismus. Eine Signalerfassungseinrichtung
aktiviert eine Datenerfassungseinrichtung erst nach dem Empfang eines Signals eines
Transponders. Diese Anordnung weist einen besonders geringen Strombedarf auf. Jedoch
wird der Stromspeicher ständig durch die Signalerfassungseinrichtung belastet.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen elektronischen Sperrmechanismus der
eingangs genannten Art so zu gestalten, dass er besonders komfortabel bedienbar und
besonders kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Aktivierungseinrichtung
eine elastisch verformbare Piezofolie aufweist, dass die Piezofolie als unabhängig
von der Sperreinrichtung gefertigtes Bauteil ausgebildet ist und derart angeordnet
ist, dass sie bei einer Öffnungsbetätigung des Sperrmechanismus zur Erzeugung eines
Aktivierungsimpulses für die Steuereinrichtung verformbar ist.
[0009] Durch diese Gestaltung wird mit der Piezofolie ein besonders kompaktes Mittel zur
Erzeugung des Aktivierungsimpulses eingesetzt. Da die Piezofolie als unabhängig von
der Sperreinrichtung gefertigtes Bauteil ausgebildet ist, kann der Aktor manipulationssicher
möglichst weit im Inneren des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus angeordnet werden,
während die Piezofolie derart angeordnet wird, dass sie direkt zu Beginn der Öffnungsbewegung
verformt wird und damit frühzeitig den Aktivierungsimpuls erzeugt. Hierdurch lässt
sich der erfindungsgemäße Sperrmechanismus besonders komfortabel betätigen. Die Öffnungsbetätigung
kann beispielsweise die Einführung eines einen Transponder tragenden Schlüssels in
einen Schließkanal eines Schließzylinders, das Durchziehen einer Karte mit einem Transponder
durch einen Schlitz eines Kartenlesegerätes oder eine anfängliche Bewegung des Kerns
oder ein Greifen eines Knaufes eines als Knaufzylinder ausgebildeten Schließzylinders
sein. Damit ist der erfindungsgemäße Sperrmechanismus besonders vielseitig einsetzbar.
Da die Piezofolie direkt durch die Verformung ein Signal erzeugt, lässt sich die Aktivierungseinrichtung
besonders kostengünstig fertigen und weist besonders kleine Abmessungen auf. Der Strombedarf
der Aktivierungseinrichtung wird dank der Erfindung ebenfalls besonders gering gehalten.
[0010] Die Aktivierungseinrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Piezofolie eine vorgeformte
oder gespannte Kunststofffolie hat und wenn auf der Kunststofffolie eine Schicht aus
einem Piezomaterial aufgebracht ist. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht
darin, dass die Piezofolie hierdurch nur einen sehr geringen Platzbedarf aufweist.
Hierdurch gestaltet sich der elektronische Sperrmechanismus besonders kompakt.
[0011] Temperaturschwankungen, Erschütterungen und dergleichen können bei Piezofolien Spannungen
erzeugen. Die Erzeugung eines Aktivierungsimpulses durch Temperaturschwankungen oder
Erschütterungen lässt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vermeiden, wenn die Kunststofffolie zwei nebeneinander angeordnete und
elektrisch voneinander getrennte Schichten aus Piezomaterial aufweist und wenn der
Aktivierungsimpuls aus einer Differenz zwischen erzeugten Spannungen der Schichten
ermittelbar ist. Die Ermittlung der Differenz der beiden Signale der Schichten kann
beispielsweise mittels einer passiven Operationsschaltung ermittelt werden, an deren
Eingängen jeweils eine der Schichten angeschlossen ist. Erst wenn an zwei Eingängen
der passiven Operationsschaltung eine Differenz der Spannungen der Schichten aus Piezomaterial
anliegt, vermag die Operationsschaltung den Aktivierungsimpuls an die Steuereinrichtung
zu leiten. Dank der Erfindung lassen sich durch das Layout der Kunststofffolie die
Temperaturschwankungen kompensieren.
[0012] Zur weiteren Vereinfachung der Kompensation der Temperatureinflüsse trägt es gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn nur eine der nebeneinander
angeordneten Schichten aus Piezomaterial bei der Öffnungsbetätigung verformbar ist
und/oder wenn die Schichten unterschiedlich polarisiert sind.
[0013] Zur Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus trägt es bei,
wenn die Piezofolie mit Kunststoff teilweise umspritzt ist.
[0014] Die Piezofolie könnte beispielsweise unmittelbar in einen Schließkanal, in einen
Schlitz eines Kartenlesegerätes oder eine Vertiefung im Kern des Schließzylinders
hineinragen und bei der Öffnungsbetätigung unmittelbar verformt werden. Ein Verschleiß
der Piezofolie lässt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders gering halten, wenn die Aktivierungseinrichtung einen Drücker
aufweist und wenn der Drücker mit einem Ende an der Piezofolie anliegt oder dieser
gegenübersteht und von der Öffnungsbetätigung auslenkbar ist. Durch diese Gestaltung
lässt sich eine genau definierte Verformung der Piezofolie bei der Öffnungsbewegung
sicherstellen. Diese definierte Verformung stellt zudem sicher, dass der Aktivierungsimpuls
vorgesehene Grenzen weder überschreitet noch unterschreitet.
[0015] Eine Beschädigung der Schicht aus Piezomaterial im Betrieb des erfindungsgemäßen
Sperrmechanismus lässt sich einfach vermeiden, wenn die Schicht aus Piezomaterial
auf der dem Drücker abgewandten Seite der Kunststofffolie angeordnet ist. Weiterhin
lässt sich hierdurch die Schicht aus dem Piezomaterial besonders zuverlässig vor korrosiven
Gasen, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitseinflüssen schützen.
[0016] Ein Toleranzausgleich bei der Verformung der Piezofolie könnte beispielsweise durch
eine entsprechende Elastizität der Piezofolie ermöglicht werden. Zur Vereinfachung
des Toleranzausgleichs und zur Erhöhung der Lebensdauer der Piezofolie trägt es jedoch
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Drücker
zwischen der Piezofolie und einem bei der Öffnungsbetätigung beweglichen Bauteil elastisch
nachgiebig gestaltet ist. Die elastisch nachgiebige Gestaltung kann beispielsweise
durch eine federelastische Gestaltung des Drückers, beispielsweise aus Federblech
erzeugt werden oder durch eine mehrteilige Gestaltung des Drückers mit einem Federelement.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung durch einen Schließ- zylinder mit einem erfindungsgemäßen
Sperrme- chanismus,
- Fig. 2
- stark vergrößert eine Darstellung einer Akti- vierungseinrichtung des erfindungsgemäßen
Sperrmechanismus aus Figur 1,
- Fig. 3
- schematisch die Aktivierungseinrichtung der erfindungsgemäßen Sperreinrichtung in
einer Draufsicht,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch eine Piezofolie der Aktivierungseinrichtung aus Figur
3 ent- lang der Linie IV - IV,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform der Aktivierungseinrichtung
des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus,
- Fig. 6
- die Aktivierungseinrichtung aus Figur 5 nach der Betätigung mittels eines Schlüssels,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform der Aktivierungseinrichtung
des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
- Fig. 8
- einen Knaufzylinder mit einer weiteren Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Sperrme-
chanismus.
[0018] Figur 1 zeigt einen Doppelprofil-Schließzylinder mit einem Gehäuse 1 und einem in
dem Gehäuse 1 drehbar angeordneten Kern 2. Der Kern 2 hat in seinem mittleren Bereich
einen Schließbart 3 und an seinen Enden jeweils einen Schließkanal 4, 5 zum Einführen
eines schematisch dargestellten Schlüssels 6. Der Schließzylinder hat einen elektronischen
Sperrmechanismus mit jeweils nahe der Stirnseiten des Gehäuses 1 angeordneten Codeempfängern
8, 9 und mit einer Sperreinrichtung 7. Die Sperreinrichtung 7 hat einen von einem
Elektromagneten 10 steuerbaren Sperrriegel 11 als Aktor zur wahlweisen Blockierung
oder Freigabe der Bewegung des Kerns. Zur Stromversorgung weist der Sperrmechanismus
einen Stromspeicher 12 mit einer Batterie auf. Weiterhin hat der elektronische Sperrmechanismus
eine Aktivierungseinrichtung 13 mit jeweils einer, an jedem Anfang der Schließkanäle
4, 5 angeordneten Piezofolie 14, 15. Ein der Piezofolie 14, 15 gegenüberstehender
Drücker 16, 17 ragt in den jeweiligen Schließkanal 4, 5 hinein. Die Aktivierungseinrichtung
13 erzeugt einen Aktivierungsimpuls beim Einführen des Schlüssels 6 in den jeweiligen
Schließkanal 4, 5 zur Aktivierung einer Steuereinrichtung 19. Die Codeempfänger 8,
9 erfassen Signale von Transpondern 18 des Schlüssels 6 und leiten diese zu der Steuereinrichtung
19. Die Steuereinrichtung 19 ermittelt aus den Signalen des Transponders 18, ob der
Schlüssel 6 berechtigt ist, den Schließzylinder zu entriegeln. Bei Vorliegen einer
Berechtigung steuert die Steuereinrichtung 19 die Sperreinrichtung 7 an und hält den
Sperrriegel 11 in einer die Bewegung des Kerns 2 freigebenden Stellung.
[0019] Figur 2 zeigt stark vergrößert einen Teil der Aktivierungseinrichtung 13 aus Figur
1. Hierbei ist zu erkennen, dass der Drücker 16 als gebogener Blechstreifen ausgebildet
ist und eine Rastverbindung 20 in dem Kern 2 aufweist. Mit einem elastisch nachgiebigen
Bogen ragt der Drücker 16 in den Schließkanal 4 hinein. Das freie Ende des Drückers
16 steht der Piezofolie 14 mit geringem Abstand gegenüber. Beim Einführen des Schlüssels
6 in den Schließkanal 4 drückt der Drücker 16 auf die Piezofolie 14 und verformt diese.
Dabei wird der beschriebene Aktivierungsimpuls erzeugt. Die Form und die Elastizität
des Drückers 16 gleicht Toleranzen gegenüber dem Schließkanal 4 aus und verhindert
eine Überlastung der Piezofolie 14.
[0020] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Piezofolie 14 mit einer Operationsschaltung
21 der Aktivierungseinrichtung 13. Die Piezofolie 14 weist eine Kunststofffolie 22
mit zwei nebeneinander angeordneten Schichten 23, 24 aus Piezomaterial auf. Nur eine
der Schichten 23 aus Piezomaterial steht im Bewegungsbereich des in den Figuren 1
und 2 dargestellten Drückers 16. Die andere Schicht 24 aus Piezomaterial dient als
Vergleichsschicht und ermöglicht eine Kompensation von Temperatur- und anderen Einflüssen
mittels der Operationsschaltung 21. Der Aktivierungsimpuls wird von der Operationsschaltung
21 erst erzeugt, wenn mittels der Schichten 23, 24 aus Piezomaterial unterschiedliche
Signale erzeugt werden. Die Kunststofffolie 22 ist teilweise von Kunststoff 25 umspritzt.
Die Umspritzung ermöglicht die einfache Montage der Piezofolie 14 in dem Schließzylinder.
[0021] Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Piezofolie 14 aus Figur 3. Hierbei
ist zu erkennen dass die Piezofolie 14 insgesamt zwei Kunststofffolien 22 aufweist,
zwischen denen ein Masselelement 26 angeordnet ist. Das Masseelement 26 ist ebenfalls
mit der Operationsschaltung 21 aus Figur 3 verbunden. Die Betätigungsrichtung der
Piezofolie 14 ist mittels eines Pfeils gekennzeichnet.
[0022] Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform der Aktivierungseinrichtung
13, bei der ein Drücker 27 als Kugel ausgebildet ist und auf einer Piezofolie 28 aufliegt.
Beim Einführen des Schlüssels 6 in den Schließkanal 4 wird der Drücker 27 von der
Spitze des Schlüssels 6 gegen die Piezofolie 28 gedrückt, worauf diese sich verformt.
Nach einem in Figur 6 dargestellten vollständigen Einführen des Schlüssels 6 schnappt
der Drücker 27 in eine Ausnehmung 29 des Schlüssels 6, wodurch die Piezofolie 28 durch
ihre Eigenelastizität glatt gespannt wird. Damit werden beim Einführen des Schlüssels
6 zwei Impulse erzeugt. Der Drücker 27 hält zudem den Schlüssel 6 in seiner vollständig
in den Schließkanal 4 eingeführten Stellung.
[0023] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform der Aktivierungseinrichtung 13, bei der
ein Drücker 30 zweiteilig gestaltet ist und mit einem Ende in den Schließkanal 4 hineinragt
und mit dem anderem Ende auf einer vorgeformten Piezofolie 31 aufliegt. Zwischen den
Enden des Drückers 30 ist ein Federelement 32 angeordnet. Das Federelement 32 gleicht
Toleranzen aus und verhindert eine Überlastung der Piezofolie 31. Beim Einführen des
Schlüssels 6 in den Schließkanal 4 wird ebenfalls die Piezofolie 31 verformt und erzeugt
den Aktivierungsimpuls.
[0024] Figur 8 zeigt einen als Knaufzylinder ausgebildeten Schließzylinder, bei dem eine
schematisch dargestellte Sperreichrichtung 33 einen nicht näher dargestellten Aktor
zum wahlweisen Lösen oder Erzeugen eines Formschlusses zwischen einem Kern 34 und
einem Knauf 35 hat. Die Aktivierungseinrichtung 13 zur Erzeugung eines Aktivierungsimpulses
für die ebenfalls schematisch dargestellte Steuereinrichtung 19 zur Ansteuerung der
Sperreinrichtung 33 weist einen mit dem Kern 34 verbundenen Drücker 36 auf. Der Drücker
36 ist von einem Federelement 37 in eine Reihe von in dem Knauf 35 angeordneten Vertiefungen
38 vorgespannt. Das Federelement 37 stützt sich an einer Piezofolie 39 der Aktivierungseinrichtung
13 ab. Bei einer anfänglichen Drehung des Knaufes 35 wird der Drücker 36 von den Vertiefungen
38 im Knauf 35 bewegt und die Piezofolie 39 verformt, wodurch ein Aktivierungsimpuls
für die Steuereinrichtung 19 erzeugt wird.
[0025] In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann die Piezofolie auch
unmittelbar auf der Außenseite des Knaufes des Schließzylinders aus Figur 8 angeordnet
sein und durch das Greifen des Knaufes verformt werden.
1. Elektronischer Sperrmechanismus, insbesondere für einen Schließzylinder eines Einsteckschlosses,
mit einer einen elektrisch ansteuerbaren Aktor aufweisenden Sperreinrichtung, mit
einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Aktors und mit einer Aktivierungseinrichtung
zur Aktivierung der Steuereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungseinrichtung (13) eine elastisch verformbare Piezofolie (14, 15, 28,
31, 39) aufweist, dass die Piezofolie (14, 15, 28, 31, 39) als unabhängig von dem
Aktor gefertigtes Bauteil ausgebildet ist und derart angeordnet ist, dass sie bei
einer Öffnungsbetätigung des Sperrmechanismus zur Erzeugung eines Aktivierungsimpulses
für die Steuereinrichtung verformbar ist.
2. Elektronischer Sperrmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Piezofolie (14, 15, 28, 31, 39) eine vorgeformte oder gespannte Kunststofffolie
(22) hat und dass auf der Kunststofffolie (22) eine Schicht (23, 24) aus einem Piezomaterial
aufgebracht ist.
3. Elektronischer Sperrmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (22) zwei nebeneinander angeordnete und elektrisch voneinander
getrennte Schichten (23, 24) aus Piezomaterial aufweist und dass der Aktivierungsimpuls
aus einer Differenz zwischen erzeugten Spannungen der Schichten (23, 24) ermittelbar
ist.
4. Elektronischer Sperrmechanismus nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine der nebeneinander angeordneten Schichten (23, 24) aus Piezomaterial bei
der Öffnungsbetätigung verformbar ist und/oder dass die Schichten (23, 24) unterschiedlich
polarisiert sind.
5. Elektronischer Sperrmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Piezofolie (14, 15, 28, 31, 39) mit Kunststoff (25) teilweise umspritzt ist.
6. Elektronischer Sperrmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungseinrichtung (13) einen Drücker (16, 17, 27, 30, 36) aufweist und
dass der Drücker (16, 17, 27, 30, 36) mit einem Ende an der Piezofolie (14, 15, 28,
31, 39) anliegt oder dieser gegenübersteht und von der Öffnungsbetätigung auslenkbar
ist.
7. Elektronischer Sperrmechanismus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (23, 24) aus Piezomaterial auf der dem Drücker (16, 17, 27, 30, 36) abgewandten
Seite der Kunststofffolie (22) angeordnet ist.
8. Elektronischer Sperrmechanismus nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drücker (16, 17, 27, 30, 36) zwischen der Piezofolie (14, 15, 28, 31, 39) und
einem bei der Öffnungsbetätigung beweglichen Bauteil elastisch nachgiebig gestaltet
ist.