[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, Laborschrank,
Umweltschrank, Werkzeugschrank, Kleiderschrank oder dergleichen, mit wenigstens zwei
an einen Schrankkorpus angelenkten Drehflügeltüren, welche gemeinsam an ein in einer
Führung verschiebbares Verbindungselement angeschlossen sind, und mit einer Federeinheit,
welche beide Drehflügeltüren zumindest im automatischen Schließbetrieb in Richtung
ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt.
[0002] Solche Schränke respektive Sicherheitsschränke werden in der Regel eingesetzt, um
sicherheitsrelevante Produkte, wie Chemikalien, brennbare Flüssigkeiten etc. zu bevorraten.
Es kommt also darauf an, dass der fragliche Sicherheitsschrank oder allgemein der
Schrank im Schließbetrieb zuverlässig verschlossen wird, wobei hierfür die angesprochene
Federeinheit sorgt. Schließbetrieb bzw. automatischer Schließbetrieb meint im Rahmen
der Erfindung überwiegend einen Brandfall oder eine andere von außen vorgegebene automatische
Schließung im Unterschied zum Normalbetrieb, bei dem der Schrank manuell - und nicht
automatisch - geöffnet und geschlossen wird.
[0003] Im Stand der Technik nach der
DE 20 2004 004 855 U1 ist das kraftbeaufschlagende Federelement entlang der Führung für das Verbindungselement
angeordnet bzw. in die Führung integriert. Bei dem Federelement handelt es sich um
eine Rollfeder, die unmittelbar mit dem Verbindungselement verbunden ist. Dadurch
folgt die Rollfeder bzw. das Federelement respektive die Federeinheit jeder Bewegung
des Verbindungselementes und folglich jeder Schließbewegung und Öffnungsbewegung der
Drehflügeltüren. Das ist insofern problematisch, als die Rollfeder hierdurch eine
gleichsam zweifache Funktion übernimmt.
[0004] Zum einen sorgt Sie dafür, dass die fraglichen Drehflügeltüren in ihrer geöffneten
Stellung in Richtung Schließstellung kraftbeaufschlagt werden und hierdurch gleichsam
eine automatische Schließung erfahren. Zum anderen soll die bekannte Rollfeder aber
auch im Brandfall (Schließbetrieb) - und hier besonders - für den gewünschten automatischen
Schließvorgang und den Verschluss des Schrankes sorgen. Dabei ist in letztgenanntem
Fall ein Fixierelement realisiert, das über ein im Brandfall sich lösendes Verbindungselement
wie Schmelzlot mit dem Schrankkorpus verbunden ist. Dadurch erfolgt ein automatisches
Schließen der Drehflügeltüren im Brandfall, weil dann das Fixierelement die besagten
Türen in ihrer Öffnungsstellung nicht (mehr) festhält.
[0005] Die beschriebene doppelte Funktionalität der Rollfeder bzw. der bekannten Federeinheit
kann unter Umständen dazu führen, dass die Federeinheit im Brandfall nicht mehr zuverlässig
funktioniert, weil die Rollfeder und/oder das Fixier- bzw. Verbindungselement Ermüdungserscheinungen
durch den ständigen Betrieb zeigen. Das stellt ein ernstzunehmendes Sicherheitsproblem
dar. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen Schrank so
weiter zu entwickeln, dass eine zuverlässige Funktion der Federeinheit im Schließbetrieb
unter allen Umständen gewährleistet ist.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Schrank, insbesondere
Sicherheitsschrank, im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit
im Normalbetrieb funktional von dem Verbindungselement entkoppelt ist und das Verbindungselement
lediglich im Schließbetrieb beaufschlagt.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Federeinheit im Normalbetrieb also nicht genutzt. Das heißt,
die Federeinheit erfährt keine Beaufschlagung beim normalen Öffnungs- und Schließvorgang
der Drehflügeltür. Dieser Öffnungs- und Schließvorgang wird erfindungsgemäß manuell
initiiert und kann vorteilhaft mit nur einer Hand bewerkstelligt werden. Denn dadurch,
dass die beiden Drehflügeltüren gemeinsam an das in der Führung verschiebbare Verbindungselement
angeschlossen sind, wird gewährleistet, dass diese Öffnungs- und Schließbewegung der
einen Drehflügeltür synchron und automatisch über das Verbindungselement auf die andere
Drehflügeltür übertragen wird. Das ist von besonderer Bedeutung vor dem Hintergrund,
dass in dem besagten Schrank beispielsweise Chemikalien bevorratet werden.
[0009] Um für die Bestückung des Schrankes wenigstens eine Hand zur Verfügung zu haben,
hat sich die erfindungsgemäß realisierte Einhandöffnung als besonders vorteilhaft
erwiesen. In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn das Verbindungselement
als gegenüber einem Boden oder einer Decke des Schrankkorpus linear verfahrbarer Schlitten
ausgebildet ist. Das heißt, das Verbindungselement kann vorteilhaft am Boden oder
auch an der Decke des besagten Schrankkorpus angeordnet werden. In der Regel ist das
Verbindungselement linear verschiebbar in zwei endseitigen Führungen gelagert.
[0010] Auf diese Weise wird für eine verkantungsfreie lineare Führung und Verschiebung des
Verbindungselementes gesorgt, und zwar auch dann, wenn nur eine Drehflügeltür manuell
zum Öffnen oder Schließen beaufschlagt wird. In jedem Fall sorgt das mit Hilfe der
einen Drehflügeltür linear verschobene Verbindungselement dafür, dass die andere Drehflügeltür
eine synchrone Bewegung erfährt. Denn das Verbindungselement ist mit wenigstens zwei
Schubstangen ausgerüstet, wobei jede Drehflügeltür über eine eigene Schubstange an
das Verbindungselement angeschlossen ist.
[0011] Die beschriebenen Kraftverhältnisse und insbesondere die Linearbewegung des Verbindungselementes
gestalten sich besonders kraftarm und verkantungsfrei für den Fall, dass das Verbindungselement
und die jeweilige Schubstange spiegelbildlich im Vergleich zu einer Zentralebene des
Schrankkorpus ausgeführt sind. Außerdem lässt sich hierdurch die Fertigung vereinfachen,
weil die Schubstangen jeweils identisch ausgeführt sind und auch das Verbindungselement
über einen spiegelsymmetrischen Aufbau verfügt.
[0012] Um die Schließbewegung zu unterstützen, kann an das Verbindungselement eine Schließfeder
- zusätzlich zu der zumindest im (automatischen) Schließbetrieb die beiden Drehflügeltüren
in Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagenden Federeinheit - angeschlossen
werden. Die Schließfeder sorgt im allgemeinen dafür, dass eine manuelle Schließbewegung
der Drehflügeltüren kurz vor Erreichen der Schließstellung gedämpft wird.
[0013] Wie bereits erläutert, ist die Federeinheit im Normalbetrieb funktional von dem Verbindungselement
entkoppelt. Im Normalbetrieb behält die Federeinheit ständig ihre gespannte Position
bei. Dadurch kommt es - im Gegensatz zum Stand der Technik nach der
DE 20 2004 004 855 U1 - ausdrücklich nicht zu wechselnden Betriebsbedingungen und Belastungszuständen der
Federeinheit. Denn diese befindet sich im Normalbetrieb ständig in Ihrer gespannten
Position. Erst dann wenn der Schließbetrieb gefordert wird, sorgt die Federeinheit
dafür, dass mit Ihrer Hilfe das Verbindungselement kraftbeaufschlagt wird und die
Drehflügeltüren ihre Schließstellung automatisch einnehmen.
[0014] Bei der Federeinheit handelt es sich vorteilhaft um eine in gespanntem Zustand im
wesentlichen längserstreckte Rollfeder. Zusätzlich weist die Federeinheit einen mit
dem Verbindungselement im Schließbetrieb wechselwirkenden Mitnehmer auf. Beim Wechsel
vom Normalbetrieb in den Schließbetrieb geht die Federeinheit bzw. die zuvor längs
erstreckte Rollfeder in ihren eingerollten Zustand über. Hierbei sorgt der an die
Rollfeder angeschlossene Mitnehmer dafür, dass das Verbindungselement dem Weg der
Rollfeder folgt.
[0015] Meistens korrespondiert der Wechsel der Rollfeder von ihrer längserstreckten gespannten
Position in die eingerollte Stellung dazu, dass der endseitig an die Rollfeder angeschlossene
Mitnehmer seinen Weg in Linearrichtung vollführt und hierbei eine Kraft auf den Mitnehmer
ausübt. Da die Federeinheit in der Regel parallel zu einer Führung des Verbindungselementes
und vorzugsweise neben diesem angeordnet ist, wirkt die beim Wechsel der Rollfeder
von ihrem ausgestreckten Spannungszustand in den eingerollten Ruhezustand auftretende
Kraft exakt entland dieser Führung und sorgt für die gewünschte Linearverschiebung
des Verbindungselementes, um die Drehflügeltüren in ihre Schließstellungen zu überführen.
Da die Federeinheit bzw. die zu ihr gehörige Rollfeder tatsächlich nur im (automatischen)
Schließbetrieb zum Einsatz kommt, lassen sich Funktionsstörungen praktisch ausschließen.
Im allgemeinen korrespondiert der Schließbetrieb der Federeinheit zum Brandfall, was
jedoch nicht zwingend zu verstehen ist. Denn grundsätzlich könnte die Federeinheit
auch unabhängig von einem Brandfall beispielsweise durch einen Schalter, einen Magneten
etc. ausgelöst werden, um für die gewünschte automatische - und nicht manuelle - Schließung
zu sorgen. Im Regelfall fällt der Schließbetrieb jedoch mit dem Brandfall zusammen.
[0016] Dann sorgt ein Fixierelement, das durch Hitzeeinwirkung seine fixierende Wirkung
verliert, dafür, dass die Rollfeder ihren gespannten Zustand verlässt und sich unter
Mitnahme des Verbindungselementes und folglich der Drehflügeltüren zusammenrollt.
Bei dem Fixierelement kann es sich um zwei durch Schmelzlot miteinander verbundene
Metallplatten handeln, an die die Rollfeder endseitig über beispielsweise einen Draht
oder ein anderes Verbindungsmittel oder auch direkt angeschlossen ist. Das Schmelzlot
wird bei einer bestimmten Temperatur (beispielsweise 50° C) flüssig und gibt die Rollfeder
frei.
[0017] Im Ergebnis wird ein Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank zur Verfügung gestellt,
der durch besondere Funktionssicherheit insbesondere im Schließbetrieb respektive
Brandfall überzeugt. Das lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass die Federeinheit
erfindungsgemäß funktionell von dem Verbindungselement entkoppelt ist und weder in
die Öffnungs- noch Schließbewegung der Drehflügeltüren im Normalbetrieb eingebunden
wird. Vielmehr behält die Federeinheit im Normalbetrieb ständig ihre gespannte Position
bei, sodass ihre Funktionsfähigkeit unschwer überprüft und beispielsweise mit Hilfe
eines Sensors oder auch durch eine simple optische Kontrolle überwacht werden kann.
[0018] Erst im Schließbetrieb bzw. im Brandfall kommt die Federeinheit zum Einsatz. Denn
dann wird ein Fixierelement gelöst, welches bis dahin ein Ende der längserstreckten
Rollfeder festgehalten hat. Meistens ist das Fixierelement mittelbar oder unmittelbar
mit dem Mitnehmer verbunden. Sobald sich die Rollfeder zusammenzieht, bewegt sich
der endseitig vorgesehene Mitnehmer linear, und zwar überwiegend parallel zur Führung
für das Verbindungselement. Denn der Mitnehmer ist vorteilhaft an einem Linearführungselement
gelagert bzw. wird entlang dieses Linearführungselementes verschoben. Hierin sind
die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank in einer perspektivischen Übersicht,
- Fig. 2
- einen Blick auf das Kopfende eines zugehörigen Schrankkorpus perspektivisch und
- Fig. 3
- ein Detail aus Fig. 2 im Bereich der Federeinheit.
[0020] In den Figuren ist ein Schrank dargestellt, der vorliegend als Sicherheitsschrank
ausgeführt ist und zur Bevorratung von lediglich in Fig. 1 angedeuteten Chemikalien
1 dient. Um die Chemikalien 1 komfortabel im Innern des Schrankes unterzubringen,
sind an einen Schrankkorpus 2 Drehflügeltüren 3 angeschlagen. Die Drehflügeltüren
3 lassen sich synchron mit einer Hand öffnen, wie nachfolgend noch näher erläutert
wird (Einhandöffnung).
[0021] Wie üblich weist der Schrankkorpus 2 Seitenwandungen 2a sowie eine Kopf-oder Deckenwandung
2b, eine Bodenwandung 2c sowie schließlich eine Rückwandung 2d auf. Die Drehflügeltüren
3 sind jeweils um vertikale Achsen 4 drehbar an den Schrankkorpus 2 angeschlagen.
Beide Drehflügeltüren 3 sind gemeinsam an ein Verbindungselement 5 angeschlossen,
welches seinerseits im Bereich der Deckenwandung 2b angeordnet ist und an diese angeschlossen
sein mag. Insbesondere anhand der Figuren 2 und 3 erkennt man, dass das Verbindungselement
5 über Schubstangen 6 auf die Drehflügeltüren 3 arbeitet.
[0022] Zwei parallele Führungen 7 jeweils querrandseitig des Verbindungselementes 5 sorgen
dafür, dass das Verbindungselement 5 Linearbewegungen in Querrichtung der Deckenwandung
2b ausführen kann, wie ein Doppelpfeil in der Fig. 3 andeutet. Die jeweils an die
Drehflügeltür 3 angeschlossene Schubstange 6 ist mit einem Ausleger 5a des Verbindungselementes
5 verbunden. Tatsächlich setzt sich das Verbindungselement 5 im wesentlichen aus den
beiden randseitigen Auslegern 5a und einer die beiden Ausleger 5a verbindenden Strebe
5b zusammen. Beide Ausleger 5a verfügen über eine dreieckige Gestaltung, wobei im
Scheitelpunkt die jeweilige Schubstange 6 gelenkig angeschlossen ist.
[0023] Sobald eine Drehflügeltür 3 manuell in öffnendem oder schließendem Sinne beaufschlagt
wird, sorgt die zugehörige Schubstange 6 dafür, dass diese Drehbewegung der zugehörigen
Drehflügeltür 3 in eine Linearbewegung des Verbindungselementes 5 entlang der Führungen
7 umgesetzt wird. An der anderen Drehflügeltür 3 wird die Linearbewegung des Verbindungselementes
5 wiederum in eine Drehbewegung der zugehörigen Drehflügeltür 3 umgesetzt, sodass
sich beide Drehflügeltüren 3 synchron um den gleichen Drehwinkel verschwenken lassen,
und zwar per Einhandbedienung.
[0024] Das lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass das Verbindungselement 5 als gegenüber
der Deckenwandung 2b des Schrankkorpus 2 verfahrbarer Schlitten 5 ausgebildet ist.
Zu dem Schlitten 5 gehören die Führungen bzw. Schlittenführungen 7, die für die entsprechende
Linearbewegung des Verbindungselementes bzw. Schlittens 5 sorgen. Außerdem ist das
Verbindungselement bzw. der Schlitten 5 zusammen mit den zugehörigen Schubstangen
6 spiegelbildlich im Vergleich zu einer in Fig. 2 angedeuteten Zentralebene Z des
Schrankkorpus 2 ausgeführt. Dadurch kommt es zu einer verkantungsfreien und gleichmäßigen
Krafteinleitung von der einen Drehflügeltür 3 über die Schubstange 6 zum Verbindungselement
5 auf die andere Schubstange 6 und schließlich zur anderen Drehflügeltür 3.
[0025] Neben den manuellen Öffnungs- und Schließbewegungen der Drehflügeltüren 3 (Normalbetrieb)
können diese auch eine automatische Schließung erfahren. Diese automatische Schließung
der Drehflügeltüren 3 korrespondiert zum Schließbetrieb. Zu diesem Zweck ist der erfindungsgemäße
Sicherheitsschrank mit einer Federeinheit 8, 9, 10 ausgerüstet. Die Federeinheit 8,
9, 10 sorgt dafür, dass beide Drehflügeltüren 3 wenigstens im Schließbetrieb in Richtung
ihrer Schließstellung entsprechend der gestrichelten Darstellung in Fig. 3 kraftbeaufschlagt
werden.
[0026] Im Gegensatz zum Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Federeinheit 8, 9, 10
im Normalbetrieb funktional von dem Verbindungselement 5 entkoppelt.
[0027] Das heißt, normale Öffnungs- und Schließbewegungen der Drehflügeltüren 3, die manuell
hervorgerufen werden, führen nicht zu einer Beaufschlagung des Federelementes 8, 9,
10 welches von den Bewegungen völlig unberührt bleibt. Nur im Schließbetrieb sorgt
die Federeinheit 8, 9, 10 dafür, dass die Drehflügeltüren 3 in Richtung ihrer Schließstellung
kraftbeaufschlagt werden und folglich automatisch eine Schließung erfahren.
[0028] Im Detail behält die Federeinheit 8, 9, 10 im Normalbetrieb ständig ihre gespannte
Position bei, wie sie insbesondere in der Fig. 3 deutlich zu erkennen ist. Zu dieser
gespannten Federeinheit 8, 9, 10 im Normalbetrieb korrespondiert, dass eine Rollfeder
8 ihren gespannten respektive längserstreckten Zustand einnimmt, wie besonders die
Fig. 3 zeigt. Zusätzlich weist die Federeinheit 8, 9, 10 einen Mitnehmer 10 auf, welcher
mit dem Verbindungselement 5 im Schließbetrieb über einen an das Verbindungselement
5 angeschlossenen Anschlag 14 wechselwirkt. Der Schließbetrieb ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollfeder 8 ihren längserstreckten gespannten Zustand verlässt und sich aufrollt
bzw. zusammenzieht.
[0029] Beim Übergang der Rollfeder 8 von ihrem längserstreckten gespannten Zustand in die
aufgerollte entspannte Position bewegt sich der endseitig der Rollfeder 8 angeschlossene
Mitnehmer 10 in Richtung des in Fig. 2 angedeuteten Pfeiles. Hierbei vollführt der
Mitnehmer 10 eine Linearbewegung, weil er entlang eines Linearführungselementes 9,
vorliegend einer Führungsstange 9, eine Linearführung erfährt. Bei dieser Linearbewegung
nimmt der Mitnehmer 10 den Anschlag 14 des Verbindungselementes 5 von seiner in der
Fig. 3 gestrichelt gezeigten Position in die durchgezogene Position mit.
[0030] Sofern bei Auslösung der Federeinheit 8, 9, 10 die Drehflügeltüren 3 geöffnet sind
und sich folglich das Verbindungselement bzw. der Schlitten 5 in seiner gestrichelt
in Fig. 3 angedeuteten Position befindet, sorgt die Rollfeder 8 in Verbindung mit
dem Mitnehmer 10 dafür, dass das Verbindungselement 5 kraftbeaufschlagt seine eingezogene
Position im Innern des Schrankkorpus 2 einnimmt, wie sie durchgezogen in der Fig.
3 dargestellt ist. Gleichzeitig werden bei diesem Vorgang die beiden Drehflügeltüren
3 geschlossen.
[0031] Die Auslösung der Rollfeder 8 kann beispielsweise dergestalt erfolgen, dass der Mitnehmer
10 im Normalbetrieb über einen Magneten festgehalten wird, welcher für den Schließbetrieb
geöffnet wird, sodass sich im Anschluss hieran die Rollfeder 8 zusammenzieht und das
Verbindungselement 5 wie beschrieben mitnimmt. Im Ausführungsbeispiel fällt der Schließbetrieb
jedoch mit einem Brandfall zusammen. Denn der Mitnehmer 10 ist über ein Verbindungsmittel
11 an ein Fixierelement 12 angeschlossen, welches seinerseits am Schrankkorpus 2 festgelegt
ist. Das Fixierelement 12 setzt sich nicht einschränkend aus zwei durch Schmelzlot
miteinander verbundenen Metallplatten zusammen. Wird eine bestimmte (und durch das
Schmelzlot vorgegebene) Temperatur überschritten, so löst sich die Verbindung der
beiden Platten durch das Schmelzlot untereinander, sodass der Mitnehmer 10 von dem
Fixierelement 12 freikommt und sich die Rollfeder 8 aufrollen kann. Hierbei wird der
Mitnehmer 5 in seine zurückgezogene Stellung im Schrankkorpus 2 automatisch überführt.
[0032] Die Figuren zeigen schließlich noch eine Schließfeder 13, welche die manuelle Schließbewegung
der Drehflügeltüren 3 kurz vor Erreichen der Schließstellung dämpft. Hierauf kann
selbstverständlich auch verzichtet werden.
1. Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank, mit wenigstens zwei Drehflügeltüren (3),
welche gemeinsam an ein in einer Führung (7) verschiebbares Verbindungselement (5)
angeschlossen sind, und mit einer Federeinheit (8, 9, 10), welche beide Drehflügeltüren
(3) zumindest im Schließbetrieb in Richtung ihrer Schließstellung kraftbeaufschlagt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) im Normalbetrieb funktional von dem Verbindungselement
(5) entkoppelt ist und dieses lediglich im Schließbetrieb beaufschlagt.
2. Schrank durch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) im Normalbetrieb ständig ihre gespannte Position beibehält.
3. Schrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) parallel zu der Führung (7) des Verbindungselementes
(5) vorzugsweise neben diesem angeordnet ist.
4. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (8, 9, 10) im wesentlichen eine in gespanntem Zustand längserstreckte
Rollfeder (8) und einen mit dem Verbindungselement (5) im Schließbetrieb wechselwirkenden
Mitnehmer (10) aufweist.
5. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließbetrieb der Federeinheit (8, 9, 10) zum Brandfall korrespondiert.
6. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) als gegenüber einem Boden oder einer Decke eines Schrankkorpus
(2) linear verfahrbarer Schlitten (5) ausgebildet ist.
7. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) in zwei endseitigen Führungen (7) linear verschiebbar
gelagert ist.
8. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Drehflügeltür (3) über eine eigene Schubstange (6) an das Verbindungselement
(5) angeschlossen ist.
9. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (5) und die jeweilige Schubstange (6) spiegelbildlich im Vergleich
zu einer Zentralebene (Z) des Schrankkorpus (2) ausgeführt sind.
10. Schrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an das Verbindungselement (5) eine Schließfeder (13) angeschlossen ist, welche manuelle
Schließbewegungen der Drehflügeltüren (3) kurz vor Erreichen der Schließstellung dämpft.