[0001] Die Erfindung betrifft eine mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine sowie
eine Brennkammer einer derartigen Gasturbine.
[0002] Gasturbinen werden heutzutage auf vielfältige Weise eingesetzt und dabei insbesondere
in der Regel mit flüssigem Brennstoff als so genannte ölbefeuerte Gasturbinen betriebenen.
Als flüssiger Brennstoff für derartige Gasturbinen stehen entweder speziell aufbereitete
Brennstoffarten zur Verfügung oder die mit flüssigem Brennstoff betriebenen Gasturbinen
müssen mit flüssigen Brennstoffen von eher minderer Qualität betrieben werden. Dies
ist beispielsweise bei Gasturbinen der Fall, welche zum Antreiben von Pumpen an Ölpipelines
verwendet werden. Für derartige Gasturbinen wird teilweise Öl aus der jeweiligen Pipeline
selbst abgezweigt. Die Qualität des für den Betrieb der Gasturbine vorgesehenen flüssigen
Brennstoffs kann entsprechend stark schwanken.
[0003] Auch generell besteht bei bekannten ölbefeuerten Gasturbinen das Problem, dass der
Verbrennungsprozess in der Brennkammer der Gasturbine durchaus noch verbesserungswürdig
ist.
[0004] Insbesondere bei Gas- und Dampf-Turbinen (GuD-Turbinen) besteht die Gefahr, dass
es an einem Abhitzekessel der GuD-Turbine zur Verkoksung kommt. An dem derartigen
Abhitzekessel wird das Abgas der Gasturbinen-Einheit der GuD-Turbine hindurchgeführt
und erwärmt dort den Dampf, der in der Dampfturbinen-Einheit der GuD-Turbine verwendet
wird. Falls es zu einer solchen Verkoksung des Abhitzekessels einer GuD-Turbine kommt,
wird bei bekannten Turbinen ein Bypass-Kamin zwischen der Gasturbinen-Einheit und
dem Abhitzekessel der GuD-Turbine freigegeben. Das Abgas der Gasturbinen-Einheit strömt
dann ungenutzt ab, wodurch der Gesamtwirkungsgrad der GuD-Turbine verringert wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine mit flüssigem Brennstoff betriebene
Gasturbine sowie eine Brennkammer für eine derartige Gasturbine zur Verfügung zu stellen,
bei der die oben genannten Probleme überwunden sind. Insbesondere soll eine Verkoksung
eines Abhitzekessels an einer GuD-Turbine soweit wie möglich unterbunden werden, ohne
dabei Wirkungsgradverluste hinnehmen zu müssen.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer mit flüssigem Brennstoff betriebenen Gasturbine
gemäß Anspruch 1 und einer Brennkammer einer mit flüssigem Brennstoff betriebenen
Gasturbine gemäß Anspruch 5 gelöst Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüche beschrieben.
[0007] Gemäß der Erfindung ist eine mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine geschaffen,
welche eine Brennkammer und eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des flüssigen Brennstoffs
zur Brennkammer aufweist, bei der eine Verdampfereinheit vorgesehen ist, mittels der
der flüssige Brennstoff vor dem Zuführen in die Brennkammer in dampfförmigen Zustand
überführt werden kann.
[0008] Ferner ist erfindungsgemäß eine Brennkammer einer mit flüssigem Brennstoff betriebenen
Gasturbine geschaffen, bei der eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des flüssigen Brennstoffs
zur Brennkammer und eine Verdampfereinrichtung vorgesehen ist, mittels der der flüssige
Brennstoff vor dem Zuführen in die Brennkammer in dampfförmigen Zustand überführt
werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß wird der flüssige Brennstoff an der Brennkammer einer Gasturbine
vor der Einspritzung verdampft und in Gasform in die Verbrennungszone eingespritzt.
Der Verbrennungsprozess wird dadurch erfindungsgemäß beschleunigt. Chemische Ketten
des flüssigen Brennstoffs werden durch Verdampfung gekürzt, wodurch es zu einer allgemeinen
Verbesserung der Verbrennungssituation von ölbefeuerten Gasturbinen kommt. Da die
Verdampfung außerhalb der Verbrennungszone stattfindet, bleibt mehr Zeit in der Verbrennungszone
zur Reaktion des dampfförmigen Brennstoffs mit dem Sauerstoff. Durch die sich damit
ergebende längere Verbrennungszeit werden unverbrannte Kohlenwasserstoffe und eventuell
produzierte Russpartikel reduziert und der Wirkungsgrad der Verbrennung wird verbessert.
[0010] Da erfindungsgemäß auch kein flüssiger Brennstoff ohne Sauerstoff in Kontakt mit
heißen Teilen kommt, kann auch kein Ruß entstehen. Ferner wird erfindungsgemäß der
Stickstoffmonoxid-Ausstoß (NOx-Ausstoß) verringert. Durch gezielte Abgaseinspritzung
kann erfindungsgemäß vorteilhaft eine niedrige Verbrennungstemperatur in der Reaktionszone
erreicht werden.
[0011] Erfindungsgemäß vorteilhaft ist entsprechend bei der mit flüssigem Brennstoff betriebene
Gasturbine eine Einblaseinrichtung zum Einführen des in dampfförmigen Zustand überführten
Brennstoffs in die Brennkammer vorgesehen.
[0012] Ferner ist vorteilhaft eine Energierückgewinnungseinrichtung vorgesehen, mittels
der die zum Verdampfen des flüssigen Brennstoffs erforderliche Energie zumindest teilweise
aus dem beim Verbrennen des Brennstoffs entstehenden Abgas rückgewonnen wird. Der
Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Gasturbine wird durch eine derartige Energierückgewinnung
weiter verbessert.
[0013] Die Energierückgewinnungseinrichtung ist vorteilhaft in Gestalt eines Wärmerübertrages
gestaltet, durch den zum einen Brennstoff und zum anderen entstandenes Abgas hindurchgeleitet
werden.
[0014] Besonders vorteilhaft ist die Energierückgewinnungseinrichtung auch als so genannte
direkte Energierückgewinnung gestaltet, bei der heißes Abgas aus dem Verbrennungsprozess
der Gasturbine (direkt) in den flüssigen Brennstoff eingeführt wird. Wenn die Wärme
des heißen Abgases nicht für die vollständige Verdampfung des Kraftstoffes ausreicht,
kann die Verdampfung mit kontrollierter "kalter" Flamme unterstützt werden. Dadurch
wird insbesondere die Zündung auch durch aktive Radikale unterstützt. Ferner wird
ein niedriger NOx-Ausstoß erreicht. Eventuell im Brennstoff vorhandene, unverbrennbare
Partikel gelangen erfindungsgemäß nicht in die Verbrennungszone.
[0015] Insgesamt wird erfindungsgemäß erreicht, das sich im Abgastrakt einer Gasturbine
besonders geringe Kohlenstoffablagerungen bilden. Insbesondere im Abhitzekessel einer
GuD-Turbine werden Kohlenstoffablagerungen vermieden. Mit der erfindungsgemäßen Lösung
ist es dadurch möglich, auf ein Öffnen eines Bypass-Kamins an einem Abhitzekessel
weitgehend oder vollständig zu verzichten. Unter Umständen kann ein derartiger Bypass-Kamin
auch konstruktiv ganz entfallen.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen mit flüssigem Brennstoff
betriebenen Gasturbine anhand der beigefügten schematischen Zeichnung nähert erläutert.
[0017] Es zeigt die FIG eine stark schematische Teildarstellung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Gasturbine.
[0018] Eine in der FIG dargestellte Gasturbine 10 umfasst eine Brennkammer 12, der zum einen
durch eine Leitung 14 Brennstoff und zum anderen durch eine Leitung 16 Brennluft zuführbar
ist. Aus der Brennkammer 12 strömt im Falle einer Verbrennung des Brennstoffs innerhalb
der Brennkammer 12 Abgas aus der Brennkammer 12 durch eine Leitung 18 ab. Das derart
abgeleitete Abgas gelangt in einen Wärmeübertrager bzw. Wärmetauscher 20, in dem in
einem direkten oder indirekten Gegenstromverfahren Wärmeenergie aus dem Abgas auf
ebenfalls in den Wärmetauscher 20 eingebrachten Brennstoff übertragen wird. Das Abgas
strömt nachfolgend durch eine Leitung 22 aus dem Wärmetauscher 20 ab, während Brennstoff
durch eine Leitung 24 in den Wärmetauscher 20 hineinströmt.
[0019] Der in den Wärmetauscher 20 einströmende Brennstoff ist dabei flüssig und wird innerhalb
des Wärmetauschers 20 verdampft, sodass er in dampfförmigem Zustand durch die Leitung
14 in die Brennkammer 12 gelangt und dort verbrannt wird.
[0020] Innerhalb des Wärmetausches 20, der als Wärmeübertrager funktioniert, wird dabei
die zum Verdampfen des flüssigen Brennstoffs erforderliche Energie zumindest teilweise
aus dem beim Verbrennen des Brennstoffs entstandenen Abgas rückgewonnen.
1. Mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine (10), welche eine Brennkammer (12)
und eine Zuführeinrichtung (24) zum Zuführen des flüssigen Brennstoffs zur Brennkammer
(12) aufweist, bei der eine Verdampfereinrichtung (20) vorgesehen ist, mittels der
der flüssige Brennstoff vor dem Zuführen in die Brennkammer (12) in dampfförmigen
Zustand überführt werden kann.
2. Mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine nach Anspruch 1, bei der eine Einblaseinrichtung
(14) zum Einführen des in dampfförmigen Zustand überführten Brennstoffs in die Brennkammer
(12) vorgesehen ist.
3. Mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine nach Anspruch 1 oder 2, bei der eine
Energierückgewinnungseinrichtung (20) vorgesehen ist, mittel der die zum Verdampfen
des flüssigen Brennstoffs erforderliche Energie zumindest teilweise aus dem beim Verbrennen
des Brennstoffs entstehenden Abgas rückgewonnen wird.
4. Mit flüssigem Brennstoff betriebene Gasturbine nach Anspruch 3, bei der die Energierückgewinnungseinrichtung
(20) in Gestalt eines Wärmeübertragers gestaltet ist, durch den zum einen Brennstoff
und zum anderen entstandenes Abgas hindurchgeleitet werden.
5. Brennkammer (12) einer mit flüssigem Brennstoff betriebenen Gasturbine (10), bei der
eine Zuführeinrichtung (24) zum Zuführen des flüssigen Brennstoffs zur Brennkammer
(12) und eine Verdampfereinrichtung (20) vorgesehen ist, mittels der der flüssige
Brennstoff vor dem Zuführen in die Brennkammer (12) in dampfförmigen Zustand überführt
werden kann.