[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein aktives Funktionserhaltungs- und Sicherungssystem
für Alarmierungs-Lautsprechernetze.
[0002] Es arbeitet mit Elektronikmoduln in einem seriell aufgebauten Zweidraht-Ringleitungs-Lautsprechernetz.
Wenn überhaupt, wurden Ringleitungen für Lautsprechernetze bisher so gebildet, dass
man daran die Lautsprecher parallel anschloss. Funktionserhalt war aber damit nicht
gegeben. Die überwiegende Mehrzahl von Lautsprechernetzen wird in Sternverkabelung
realisiert. An Alarmierungsnetze werden dabei hohe Ansprüche bezüglich Funktionssicherheit
gestellt und ein entsprechend erforderlicher Installations-Aufwand betrieben. Oft
wird auch Redundanz zweier Installationen verlangt.
[0003] Der Bedarf an der Erfindung ergibt sich unter anderem aus Auszügen aus der Europanorm
EN 60849 für elektroakustische Notfallwarnsysteme bezüglich dort gestellter Forderungen:
Die Verkabelung muss den Normen für Notfall- und/oder Alarmsysteme entsprechen (Punkt
6 in der EN 60849).
Stand der Technik:
[0004] Das wird bisher durch Verlegung von Spezialkabeln mit 30 Minuten passivem Funktionserhalt
durch Feuerhemmung bis zu einer bestimmten Temperatur und speziellen getrennten Kabelführungstrassen
erreicht. Der bauseitige Aufwand hierfür ist wesentlich höher als bei konventioneller
Verkabelung.
[0005] Ein Ausfall eines Lautsprecherstromkreises darf nicht zu einem vollständigen Ausfall
der Versorgung des Lautsprecherbereiches führen (Punkt 4.1-g in der EN 60 849).
Stand der Technik:
[0006] Das wird bisher durch Aufteilung der Kreise in einzeln gesicherte und überwachte
Brandmeldeabschnitte bei begrenzter Lautsprecheranzahl pro Kabel erreicht, um bei
einem Ausfall die nicht erreichbaren Flächen gering zu halten.
[0007] Es müssen zentral angezeigt werden: Ausfall eines Lautsprecherkreises durch Unterbrechungs-
oder Kurzschlussfehler
(Punkt 5.3-j in der EN 60 849).
[0008] Die Überwachung sollte den Ausfall ... eines Lautsprecherstromkreises anzeigen.
(Punkt 4.1 in der EN 60 849: Anmerkung 1)
Stand der Technik:
[0009] Das wird bisher durch den einzelnen Kreisen zugeordnete zentrale Überwachungseinrichtungen
erreicht. Diese arbeiten in ihrer Mehrzahl physikalisch bedingt mit Erfassungstoleranzen
von 5 bis 30 % und beruhen auf Impedanzmessung (Nachteil: keine Messung während einer
Tonübertragung möglich und Fehlauslösungen durch Lärmpegel vor den Lautsprechern)
oder Gleichspannungswiderstandsmessung (Nachteil: hohe Erfassungsungenauigkeit bei
Netzen mit vielen Lautsprechern).
[0010] Insbesondere in kleineren Gebäuden ist es nicht unbedingt erforderlich, zwei getrennte
Lautsprecherstromkreise in einem Lautsprecherbereich einzurichten. Eine Entscheidung
hierüber kann von örtlichen Vorschriften abhängen.
(Punkt 4.1 in der EN 60 849: Anmerkung 2)
Stand der Technik:
[0011] Das Ringleitungsprinzip für einen Funktionserhalt findet bereits seit geraumer Zeit
in der Alarmmelder- und Alarmsirenentechnik seine Anwendung.
[0012] Für Zweidraht-100V-Lautspechernetze gab es aber bisher keine Funktionserhaltlösung
nach dem Ringleitungsprinzip. Als Redundanzlösung wird hierfür eine doppelte Leitungsverlegung
mit doppelter Lautsprecherausstattung empfohlen und bei zu grossem Aufwand in Einzelfällen
auf die Redundanz verzichtet.
Berührungssicherheit, Isolation, VDE:
[0013] Lautsprechernetze sind meistens als 100V-Systeme aufgebaut. Laut VDE sind aber 100V-Wechselspannung,
auch wenn sie bei Tonübertragung zwischen Null und 100V im Rhythmus der Modulation
schwanken, eine Hochspannung und dürfen nur dann als, wie und mit Niederspannungskabel
verlegt werden, wenn sie symmetrisch und erdfrei aufgebaut sind. Diese Erdfreiheit
muss aber ständig überwacht und das Unterschreiten eines bestimmten Wertes (= höherer
Fehlerstrom!) gemeldet und beseitigt werden. Ein automatisches Abschalten des Netzes
würde eine höhere Priorität, in diesem Fall die Alarmierungssicherheit unterbinden.
[0014] Ziel der Erfindung ist es, durch ihren Einsatz sowohl den bisher erforderlichen Installationsaufwand
wesentlich zu verringern und vereinfachen, als auch einen zeitlich unbeschränkten
und von der Brandtemperatur und dem verwendeten Installationsmaterial unabhängigen
Funktionserhalt der Alarmierung sicherzustellen.
[0015] Dazu erforderlich ist bei Anwendung der Erfindung lediglich für das Kabelnetz die
Bildung einer Ringleitung mit örtlich verschiedenem Hin- und Rückweg des 2-adrigen
Kabels, eine dafür geeignete Schnittstelle in der Zentraleinrichtung und pro Alarmierungslautsprecher
ein intellegentes Funktionserhalt-Sicherungsmodul, das die Ringleitung durch serielle
Einfügung in trennbare Abschnitte unterteilt.
[0016] Dafür braucht bei der Installation kein Funktionserhalt-Spezialkabel und keine Spezial-Kabelführungstrasse
verwendet werden. Die Aufteilung in einzeln beschallte Brandmeldeabschnitte und eine
Begrenzung der Lautsprecheranzahl kann entfallen.
[0017] Bei Gebäude-Sanierungsarbeiten kann ein vorhandenes Kabelnetz weiterverwendet werden,
wenn man einen Ringleitungsaufbau nachträglich realisiert.
[0018] Die toleranzbehafteten Lautsprecherkreisüberwachungen in der Zentraleinrichtung können
entfallen. Bei Anwendung der Erfindung wird jeder Fehler registriert und zugleich
darauf reagiert.
[0019] Dabei wird bei Ausfall durch Kurzschluss der betroffene Lautsprecher oder Kabelabschnitt
gegenüber den nicht betroffenen Anlagenteilen isoliert und wie bei einem Ausfall durch
Unterbrechung eine Zweiwege-Versorgung des gestörten Netzes aufgebaut sowie zentral
eine Störung registriert. Innerhalb weniger Sekunden arbeitet das gestörte Alarmierungs-Lautsprechernetz
automatisch mit Ausnahme des defekten Teiles wieder.
[0020] Zur Überwachung der Erdfreiheit gibt es bereits zahlreiche Schaltungsmöglichkeiten.
[0021] Wenn allerdings auf der Lautsprecherleitung neben maximal 100V-Tonfrequenz auch eine
nennenswerte Gleichspannung befördert wird wie in diesem Zweidraht- Ringleitungssystem,
versagen alle bekannten vorwiegend auf Gleichstromwiderstandsmessung ausgerichteten
Verfahren wegen der Beeinflussbarkeit durch Fremdspannungen. Deshalb beruht das für
diesen Anwendungsfall entwickelte Verfahren auf einer kontinuierlichen Eigenfrequenz-Identifizierung
einer speziellen PLL-Schaltung, die neben einer Selbstüberwachung eine hohe Störsicherheit
aufweist und tatsächlich nicht durch mögliche Spannungen, sondern nur durch einen
Gleich- oder äquivalenten Wechselstromwiderstand beeinflussbar ist. Durch Kabelbeschädigung
an Metallkonstruktionen ohne Kabelunterbrechung oder -Kurzschluss kann eine so grosse
Adernkapazität gegen Erde entstanden sein, dass diese einen hohen Fehlerstrom bei
100V-Tonfrequenz im Berührungsfall ermöglichen würde. Daher auch die Einbeziehung
von Wechselstromwiderständen in die Überwachung für das Gesamtkonzept der Erfindung.
[0022] Die Erfindung wird anhand von vier Zeichnungen FIG 1 bis FIG 4 näher beschrieben.
[0023] FIG 1 zeigt den Prinzipaufbau für das Alarmierungs-Lautsprechernetz mit aktivem Funktionserhaltungssystem
auf Zweidraht-Ringleitungsbasis.
[0024] Es wird eine Betriebsspannung (beispielsweise 24V) an 1-2, der Verstärkerausgang
mit potentialfreiem Ausgangsübertrager an 3-4 und die Hinleitung 5-6 und die Rückleitung
7-8 am Einspeise- und Betriebsart-Umschaltmodul FIG 2 angeschlossen. Die erforderlichen
Funktionserhalt- und Sicherungsmoduln FIG 3 sind in Reihe geschaltet und haben jeweils
einen Lautsprecherausgang 55-56 zum Anschluss des Lautsprechers. In der Praxis kann
das Modul FIG 3 jeweils im Lautsprechergehäuse oder einer getrennten Installations-Anschlussdose
im Lautsprecherraum untergebracht sein. Das letzte Modul FIG 3 wird auf anderer, räumlich
nicht gleicher Streckenführung wieder zum Einspeise- und Betriebsart-Umschaltmodul
FIG 2 zurückgeführt. In diesem zentralen Modul ist auch zur Störmeldungsweiterleitung
eine Elektronik mit Störmeldekontaktausgängen 34 eingebaut.
[0025] FIG 2 zeigt das Prinzip der zentralen Schnittstelle als Einspeise- und Betriebsart-Umschaltmodul
für Ringleitungs-Alarmierungs-Lautsprechernetze.
Grundbedingung Anschlüsse:
[0026] An 1-2 liegt die Betriebsspannung (meist 24V). An 3-4 befindet sich der Verstärkerausgang
(meist 100V). An 5-6 ist die Hinleitung und an 7-8 die Rückleitung der Lautsprecherschleife
angeschlossen. Es existieren noch diverse Anschlüsse für die Störmelde-Ausgabe und
ein Reseteingang zur Rücksetzung vorschriftsmässig eingerasteter, abgespeicherter
Störmeldungen.
[0027] Die Funktion wird anhand einiger möglicher Betriebszustände erläutert.
Betriebszustand einmalige Inbetriebnahme des Moduls:
[0028] Die Betriebsspannung wird angelegt. Die Gleichspannungswandler 9 und 10 erzeugen
je eine 24V-Ausgangsspannung. Die Relais 11 und 12 ziehen an und schalten mit ihren
Kontakten um. Damit liegt jeder Wandler auf seinem normalen Arbeitsplatz. Über die
Dioden 15 und 16 werden die beiden Spannungsausgänge zu einer Betriebsspannung für
die potentialfrei arbeitenden Steuerfunktionen der Elektroniken 17 und 18 zusammengeführt.
Über die umgeschalteten Kontakte 11 und 12 und die 5W-Widerstände (22 Ohm) 19 und
20 werden die beiden Elektrolyt-Kondensatoren (10 000 uF) 21 und 22 zur Vermeidung
eines Wandler-Einschaltkurzschlusses vorgeladen. Parallel dazu ziehen über die Steuerelektroniken
17 und 18 die Relais 25 und 26 an, damit bei den externen Baugruppen die Schleifenspannung
von 5-6 nicht schleichend ankommt und in der Störmeldeelektronik 34 wird das Resetrelais
33 gesetzt. Relais 30 kann also nicht anziehen, obwohl Optokopplerrelais 29 wegen
noch fehlender Spannungsrückmeldung über 7-8 nicht anziehen konnte und daher Kontakt
29 geschlossen ist.
[0029] Nach etwa 5 Sekunden ziehen über die Steuerelektroniken 17 und 18 die Relais 23 und
24 und überbrücken die Widerstände 19 und 20, da nun die Kondensatoren 21 und 22 vorgeladen
sind. Gleichzeitig fallen nun die Relais 25 und 26 wieder ab. Die volle Spannung von
Wandler 9 ist somit über den geschlossenen Kontakt am Hinleitungsausgang 5-6 vorhanden
und die Ringleitung wird gespeist. Damit baut sich bei fehlerfreier Schleife die Durchschaltung
der externen Lautsprechermoduln auf und muss irgendwann am Rückleitungseingang 7-8
wieder ankommen. Nach etwa 60 Sekunden (variabel)schaltet die Störmeldelogik Resetrelais
30 ab und wenige Sekunden später die Störmeldebereitschaft ein. Damit würde zunächst
die Zweiwegfunktion bei Bedarf ermöglicht und anschliessend ab diesem Zeitpunkt etwaige
Fehler als Meldung ausgegeben.
[0030] Parallel zu diesen Gleichspannungsfunktionen könnte währenddessen die Tonübertragung
vom Verstärkerausgang 3-4 über den Kondensator 21, Kontakt 24 und 25 auf den Hinleitungsausgang
5-6 auf die Ringleitung und somit auf die Lautsprecher gelangen.
[0031] Mit dem Kondensator 21 wird zugleich eine Toneinspeisung in den Wandler 9 verhindert,
da 21 für Wechselspannung fast Null Ohm aufweist. Am Rückleitungseingang befindet
sich parallel zum Optokopplerrelais 29 der Elektrolytkondensator 35, der über den
Vorwiderstand 31 (6,8 kohm) ebenfalls die Wechselspannung für 29 eliminiert und somit
nur Gleichspannung das Optokopplerrelais 29 schalten kann.
[0032] In der Inbetriebnahmephase des Moduls laufen die Startfunktionen bei Wandler 9 und
10 parallel ab, nur dass sich Wandler 10 in Reservestellung befindet und nicht an
7-8 ausgegeben wird, da Relais 30 nicht umgeschaltet hat.
Betriebs-Normalzustand:
[0033] Am Hinleitungsausgang 5-6 stehen sowohl die Schleifenversorgungsspannung 24V als
auch die 100V-Tonfrequenzspannung zur Verfügung. Die Rückleitung 7-8 ist als Eingang
zu Optokopplerrelais 29 geschaltet, das angezogen hat.
Betriebszustand Leitungsunterbrechung:
[0034] An Rückleitungseingang 7-8 kommt keine Spannung mehr an. Somit erhält 29 keine Spannung
mehr und Kontakt 29 schliesst. Damit zieht Relais 30 und schaltet den Rückleitungsausgang
7-8 mit seinen Kontakten 30 als Zweitwegausgang um über die Kontakte 26-24-12 auf
den Wandler 10 und über den Kondensator 22 auf den Verstärkerausgang 3-4. Somit wird
die Ringleitung von beiden Enden her gespeist und eine vorhandene Unterbrechung damit
ausgeglichen.
[0035] Über 34 wird eine Störung weitergemeldet.
Betriebszustand Leitungsunterbrechung zwischen Verstärker und Anschluss 3-4:
[0036] Da sich der Verstärker-Ausgangsübertrager in Reihe mit den Wandler-Minus befindet,
kommt eine Leitungsunterbrechungs-Störung mit Weitermeldung zustande. Natürlich ist
in diesem Fall keine Tonübertragung mehr möglich.
Betriebszustand Kurzschluss irgendwo auf der Leitung:
[0037] Die extern befindlichen Lautsprechermoduln reagieren und schalten durch Abtrennen
des kurzgeschlossenen Abschnitts eine Leitungsunterbrechung herbei. Sonstiges Verhalten
des zentralen Moduls wie bei einer normalen Unterbrechung.
Betriebszustand Kurzschluss unmittelbar vor dem zentralen Modul auf der Hinleitung
5-6:
[0038] An Rückleitungseingang 7-8 kommt keine Spannung mehr an. Somit erhält 29 keine Spannung
mehr und Kontakt 29 schliesst. Damit zieht Relais 30 und schaltet den Rückleitungsausgang
7-8 mit seinen Kontakten 30 als Zweitwegausgang um über die Kontakte 26-24-12 auf
den Wandler 10 und über den Kondensator 22 auf den Verstärkerausgang 3-4. Somit wird
die Ringleitung von beiden Enden her gespeist.
[0039] Während dieser kurzen Umschaltphase hatten die externen Lautsprechermoduln die Ringleitung
kurz aufgetrennt und sich dann wieder die Schleife aufgebaut. Lediglich das erste
Modul vor dem Kurzschluss trennt die Schleife noch vom Kurzschluss.
[0040] Gleichzeitig mit der Umschaltphase auf Zweiwegeversorgung registriert die Elektronik
17 einen Spannungseinbruch durch den Kurzschluss an der Hinleitung 5-6 und schaltet
sofort Relais 25. Damit öffnet Kontakt 25 und die Spannung des Wandlers 9 ist durch
den Widerstand 31 (4,7 kohm / 5W) vor dem Kurzschluss an Ausgang 5-6 geschützt. Ebenso
wird gleichzeitig der Verstärkerausgang durch den Widerstand 31 vor dem Kurzschluss
an 5-6 geschützt. Die Elektronik 17 schaltet das Relais 25 erst wieder ab, wenn sie
über den Widerstand 31 wieder eine Spannung erhält, also nach Beseitigung des Kurzschlusses.
Das Modul verbleibt dabei im Zweiwegezustand, bis mit Ansteuerung von Reset 33 nach
Kurzschlussbeseitigung das Relais 30 wieder abfällt.
Betriebszustand Kurzschluss unmittelbar vor dem zentralen Modul auf der Rückleitung
7-8:
[0041] An Rückleitungseingang 7-8 kommt keine Spannung mehr an. Somit erhält 29 keine Spannung
mehr und Kontakt 29 schliesst. Damit zieht Relais 30 und schaltet den Rückleitungsausgang
7-8 mit seinen Kontakten 30 als Zweitwegausgang um über die Kontakte 26-24-12 auf
den Wandler 10 und über den Kondensator 22 auf den Verstärkerausgang 3-4.
[0042] Während dieser kurzen Umschaltphase hatten die externen Lautsprechermoduln die Ringleitung
kurz aufgetrennt und sich dann wieder die Schleife aufgebaut. Lediglich das letzte
Modul vor dem Kurzschluss trennt die Schleife noch vom Kurzschluss.
[0043] Gleichzeitig mit der Umschaltphase auf Zweiwegeversorgung registriert die Elektronik
18 einen Spannungseinbruch durch den Kurzschluss an der Rückleitung 7-8 und schaltet
sofort Relais 26. Damit öffnet Kontakt 26 und die Spannung des Wandlers 10 ist durch
den Widerstand 32 (4,7 kohm / 5W) vor dem Kurzschluss an Ausgang 7-8 geschützt.
[0044] Ebenso wird gleichzeitig der Verstärkerausgang durch den Widerstand 32 vor dem Kurzschluss
an 7-8 geschützt. Die Elektronik 18 schaltet das Relais 26 erst wieder ab, wenn sie
über den Widerstand 32 wieder eine Spannung erhält, also nach Beseitigung des Kurzschlusses.
Das Modul verbleibt dabei im Zweiwegezustand, bis mit Ansteuerung von Reset 33 nach
Kurzschlussbeseitigung das Relais 30 wieder abfällt.
Betriebszustand Gleichspannungswandlerausfall:
[0045] Die Wandler sind dauerkurzschlussfest und entsprechend der zu erwartenden Stromentnahme
(bis zu 1A, abhängig von der externen Lautsprechermodul-Anzahl) grosszügig ausgelegt.
Vor Einspeisung der Verstärker-Ausgangsspannung (bis zu 100V - Tonfrequenzwechselspannung)
schützen die beiden Wandler 9-10 die Kondensatoren 21 und 22. Über die Dioden 15 -
16 wird eine dauerhafte Betriebsspannung für die im potentialfreien Bereich arbeitende
Elektronik geschaffen. Parallel zum Wandler 9 liegt das Relais 11 und parallel zu
Wandler 10 das Relais 12. Ist eine Wandlerspannung vorhanden, so ziehen diese Relais
und die Ausgangsspannung von Wandler 9 wird über den Kontakt 11 an Hinleitungsausgang
geschaltet, die von Wandler 10 über den Kontakt 12 für den Zweitkanal zur Verfügung
gestellt. Fällt einer der beiden Wandler aus, so fällt dessen Relais (11 oder 12)
ab und schaltet den jeweiligen Kanal mit Hilfe der Kontakte (11 oder 12) auf den noch
funktionierenden Wandler auf.
[0046] Auf dem Modul befindet sich noch eine Störungserfassung 34 mit weitermeldenden Störmeldeausgängen
wie in den gängigen Vorschriften gefordert.
[0047] FIG 3 zeigt das Prinzip des Funktionserhalt-Sicherungsmoduls, das sich in der Praxis beim
jeweiligen Alarmierungslautsprecher befindet und die Zweidraht-Ringleitung in serielle
Abschnitte unterteilt, die entweder durchgeschaltet oder gesperrt werden.
[0048] Die Funktion wird nachfolgend anhand einzelner Betriebszustände erläutert.
Schleifenaufbauphase bis zum Normalbetrieb:
[0049] Am Hinleitungseingang 51-52 kommen 24V an. Über den Lautsprecher an 55-56 gelangt
die Spannung über die Sicherung 57, die Drossel 58, die Diode 59 an den Kondensator
60 (220uF) und baut sich langsam auf. Gleichzeitig gelangt die Spannung über den Widerstand
61 (5 W-4,7 kOhm) an den Rückleitungsausgang 53-54. Von 53 über die Drossel 62, die
Diode 63 ebenfalls an den Kondensator 60.
[0050] Drossel 58 sperrt in Verbindung mit Kondensator 64 (220uF) eine bei Übertragung an
51-52 zusätzlich ankommende Tonwechselspannung 100V aus, ebenso wie Drossel 62 und
Kondensator 65 (220uF) dies bewerkstelligen. Die den Kondensatoren 64 und 65 parallelgeschalteten
Dioden 66 und 67 dienen als Polungsschutz für diese Kondensatoren. Da die in Serie
liegenden Bauteile relativ hochohmig sind (Drosseln etwa 300 Ohm, 100 V-Lautsprecher
50...500 Ohm) baut sich die interne Betriebsspannung 68 langsam (in etwa 1 Sekunde)
auf, bis sie ihre volle Höhe erreicht hat. Daher ist eine Schwellwertschaltung 69
an die Betriebsspannung angeschlossen, die erst bei Erreichen einer für das 24V-Relais
70 mit Sicherheit zum Anzug ausreichenden Spannung von über 20V ihren Ausgang 71 durchschaltet.
Vorher müssen aber noch am NAND-Glied 72 eine Spannung von mindestens 5V an den Eingängen
73 und 74 vorhanden sein, bevor mit Eintreffen der Spannung 71 das NAND-Glied 72 das
Relais 70 anziehen lassen kann.
[0051] Dabei sinkt die Betriebsspannung 68 durch die Last vom Relais 70 auf eine für das
Relais sichere Haltespannung von etwa 12V ab. Der Schwellwertschalter 69 ist so konzipiert,
dass er bei über 20V einschaltet und dann sich selbst hält, bis er über einen weiteren
Eingang 73 vom NAND-Glied 72 dann rückgesetzt wird, wenn eine der Spannungen 73 oder
74 nach dem Relaisanzug nicht mehr vorhanden wäre.
[0052] Im Betriebszustand zieht nun das Relais und verbleibt angezogen. Dabei schalten die
beiden Kontakte 75 und 76 um. Mit 75 wird der Lautsprecher 55-56 über die Sicherung
57 und den bipolaren Elektrolytkondensator 77 (10 uF) an 52-54 geschaltet und erhält
somit die Tonfrequenzspannung von 51-52. Kontakt 76 überbrückt den Widerstand 61 und
schaltet die Schleife durch Verbinden von 51 und 53 durch (zum nächsten Modul oder
als Rückleitung). Nun ist Normalbetrieb ein.
Schleifenunterbrechung:
[0053] Die Schleifenunterbrechung bewirkt keine Änderung gegenüber dem normalen Betriebszustand
an diesem Modul. Sie wird nur im zentralen Modul registriert, da dort am Rückleitungseingang
nichts mehr ankommt.
Schleifenkurzschluss:
[0054] Wird entweder 51-52 oder 53-54 kurzgeschlossen, so wird zunächst die Betriebsspannung
für alle Moduln kurz einbrechen. Da nun alle Relais 70 abfallen, wird sich die Schleife
anschliessend sofort wieder aufbauen und lediglich die maximal beiden unmittelbar
vor und nach dem Kurzschluss befindlichen Moduln würden ihr Relais 70 nicht mehr durchschalten,
da das NAND-Glied auf einem der beiden Eingänge 73-74 keine Spannung erhält und somit
die Durchschaltbedingung fehlt.
[0055] Der Lautsprecher 55-56 liegt über 57 und 77 über die geschlossenen Kontakte 75-76
parallel zu 61 in Reihe zwischen 51 und 53. Dabei ist egal ob der Kurzschluss an 51-52
oder 53-54 stattfindet. Für das Zentralmodul ist die Schleife unterbrochen.
Lautsprecherunterbrechung:
[0056] Ist zwischen 55-56 eine Unterbrechung, fehlt die Spannung 73 und damit eine Durchschaltbedingung.
Für das Zentralmodul ist die Schleife unterbrochen.
Lautsprecherkurzschluss:
[0057] Sind 55-56 kurzgeschlossen, so wird durch die Tonfrequenz 100V die Sicherung 57 ausgelöst
(Weg von 51 über 55-56, Kondensator 77, Kontakt 75 bis 52). Dabei wird dann mit Sicherungsdurchschmelzen
wieder eine Lautsprecherunterbrechung erzeugt.
[0058] FIG 4 zeigt die Erdschlussüberwachung für das zentrale Einspeise- und Betriebsart-Umschaltmodul
nach FIG 2. Die Überwachung darf Erdschlusswiderstände nicht durch Gleichspannung
ermitteln, da wegen der auf der Ringleitung befindlichen und potentialfreien 24V-Gleichspannung
von keinem festen Potentialbezug ausgegangen werden kann. Gegen Frequenzen im 100V-Tonübertragungsbereich
muss die Schaltung ebenfalls immun sein, damit keine Fehlauslösungen erfolgen können.
Höhere Messfrequenzen könnten Störstrahlungen aussenden oder von der unhörbaren Pilottonfrequenz
(20 bis 25 kHz)der überwachten 100V-Verstärker beeinflusst werden, da gegen Erde unsymmetrisch
gemessen wird. Es bleiben nur Messfrequenzen 1 bis 10 Hz, die weit unter dem Hörbereich
liegen. In diesem Bereich erfordern Messungen aber meist einen längeren Zeitabschnitt
zur sicheren Auswertung. Die Lautsprecheradern werden aber aus mehreren Gründen nur
kurz zur Messung abgetastet.
[0059] Lösung: Eine PLL-Schaltung besteht aus einem Generator, dessen Frequenz gleich der
Auswertefrequenz seiner Detektorschaltung ist. Führt man nun die Generatorfrequenz
über eine definiert einstellbare Pegelschwellenschaltung wieder dem Detektoreingang
zu, so erkennt die PLL-Schaltung seine eigene Frequenz und schaltet seinen Auswerteausgang
durch. Sinkt der Pegel des Detektoreingangs unter seine Ansprechschwelle, so reagiert
der Auswerteeingang sofort auf eine Unterbrechung. Dies geschieht wesentlich schneller,
als wenn die PLL eine angebotene Frequenz erst fangen müsste. Zugleich ist im Prinzip
egal, um welche PLL- Frequenz es sich handelt, es muss nur seine eigene sein.
[0060] Von Vorteil ist eine tiefe ausserhalb des Hörbereichs liegende Frequenz, da die Ausfilterung
vom bis zu 100V-Pegel der Tonfrequenzübertragung einfach mit einem RC-Tiefpass möglich
ist. Weil somit nur noch übertragenes tieffrequentes Schaltknacken stören könnte,
ist der Auswerteausgang gegen kurze Impulse abgeblockt.
[0061] Da die Messungen nicht gleichzeitig auf beiden Adern einer Lautsprecherleitung durchgeführt
werden können, müssen die Messungen nacheinander erfolgen. Laut Vorschrift muss spätestens
alle 100 Sekunden ein Messvorgang an jeder Ader erfolgen. Als Messdauer haben sich
2 Sekunden als ausreichend erwiesen. Um die Adern durch den Messvorgang nicht gegen
Erde zu beschweren und zugleich die Messschaltung vor den möglichen Überspannungen
bis 100V ∼ im Fehlerfall zu schützen, ist die Kontrollschaltung hochohmig angekoppelt.
[0062] Im Detail: Der PLL-Generatorausgang 81 wird über einen Pegelregler 82 auf einen für
Oberwellen stark gegengekoppelten Ausgangsverstärker und Impedanzwandler 83 geführt.
An den Ausgangskondensator 84 folgt ein hochohmiger Tiefpass 85 (47 kOhm) zur weiteren
Oberwellenbeseitigung. An diesen folgt ein weiterer hochohmiger Tiefpass 86 (130 kOhm)
für den Detektoreingang 89, dem der Gleichspannungs-Trennkondensator 87 vorgeschaltet
ist. Davor liegt noch eine Überspannungsbegrenzung 88, bestehend aus zwei gegeneinandergeschalteten
Zenerdioden 10V. Am Detektorausgang 90 erscheint das Auswerte-Ergebnis, das im Normalfall
eine erkannte Frequenz durch Ausgeben einer Spannung anzeigt. Diese Spannung wird
über ein Verzögerungs-RC-Glied 91 geführt, das kurzzeitige Spannungsunterbrechungen
(bis 1/2 Sekunde) überbrückt.
[0063] Längere Unterbrechungen werden über die invertierende Schaltstufe 92 als Impuls weitergereicht
an ein RC-Glied 94, das mindestens 120 Sekunden (also mit Sicherheit länger als einen
Messzyklus) diesen Impuls speichern und über einen weiteren Schaltverstärker 95 ausgeben
muss. Die symbolische Diode 93 verhindert eine Entladung von 94 über 92.
[0064] Zwischen Tiefpass 85 und 86 befindet sich der Messeingang. Dieser wird über zwei
Reedrelaiskontakte 96-97 (wegen 2 x 100V- Adern) auf die Adern 5 und 6 des Einspeise-
und Betriebsart-Umschaltmoduls FIG 2 im Messzyklus jeweils nacheinander aufgeschaltet.
Mit dem Pegelregler 82 kann dabei die gewünschte Ansprechschwelle des PLL-Detektors
und damit die Fehlerstromempfindlichkeit eingestellt werden.
[0065] Liegen parallel zum Messeingang 5 kOhm, so wäre bei 100V (UxU:R) ein Fehlerstrom
von 20 mA Störmeldung auslösend. Bei einer Wechselspannung müsste man dabei eventuell
auf Spitzenwert einstellen, was einer Werte-Verdreifachung (300Vss / 15 kOhm) entspricht.
Dies gilt auch für kapazitive Widerstände, wobei deren Scheinwiderstand sich mit der
Bezugsfrequenz verändert , man also nur von einer mittleren Tonfrequenzhöhe für die
Ansprechschwelle ausgehen kann.
[0066] Hierzu gibt es im Jahr 2007 noch keine gültige Festlegung für Lautsprecheranlagen.
[0067] Der Messzyklus wird über einen langsam laufenden Ringzähler 98 generiert. Um mit
einer einzigen Erdschlusskontrollschaltung bis zu vier Einspeise- und Betriebsart-Umschaltmoduln
abfragen zu können, wäre ein 10-stufiger Ringzähler sinnvoll. Dabei schreitet dieser
alle 9 Sekunden eine Stelle weiter und schaltet das angeschlossene Relais (hier nur
99-100) für jeweils 2 Sekunden durch. Bei vier Moduln FIG 2 wären das acht Relais
plus die beiden noch freien Stufen des Ringzählers, die man zur Funktionskontrolle
des Vorgangs verwenden könnte.
[0068] Da die Störungsspeicherung 94 eine Zeit von 120 Sekunden überbrückt, würde die Störmeldung
bei einmaliger Erfassung mindestens diese Zeit anstehen oder eine bestehende Störung
trotz Zyklus stehen bleiben.
[0069] Die Betriebsspannung für die Erdschlusskontrolle wird mit einem eigenen Gleichspannungswandler
aus der Betriebsspannung von FIG 2 erzeugt und ist geerdet.