[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung für wasserabweisende
oder wasserdichte Bekleidungsstücke, beispielsweise Motorradbekleidung oder Ölzeug.
[0002] Jedes System der Wasserabweisung beeinträchtigt die Atmungsfähigkeit des Bekleidungssystems.
Um dieses Problem zu lösen, müssen zusätzliche Belüftungen integriert werden. Diese
Belüftungen sollen eine ausreichende Luftzufuhr ermöglichen, dürfen jedoch die Wasserdichtigkeit
des Gesamtsystems nicht negativ beeinflussen.
[0003] Das erfindungsgemäße Belüftungssystem gewährleistet Beides, eine sehr variable und
großflächige Belüftungsmöglichkeit und eine uneingeschränkte Wasserdichtheit. Des
Weiteren kann dieses System in unterschiedliche Konstruktionen wasserdichter Bekleidung
eingearbeitet werden (z.B. 2- und 3-Lagen als auch Z-Liner).
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein solches Belüftungssystem dergestalt weiterzubilden,
dass im geschlossenen Zustand eine nahezu perfekte Abdichtung des Bekleidungsstückes
sichergestellt ist, ohne dass die Bedienung des Belüftungssystems für den Träger der
Bekleidung zu kompliziert wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Belüftungsfenster aus
stark luftdurchlässigem Material besteht und allseitig von Wassersperren umgeben ist,
und die Abdeckung aus dem Obermaterial besteht.
[0006] Dabei ist es besonders bevorzugt, eine Abdeckleiste an der Oberkante des Belüftungsfensters
vorzusehen, die die Abdeckung in der geschlossenen Stellung dachziegelartig überlappt.
Auf diese Weise wird die Abdichtung weiter verbessert.
[0007] Vorzugsweise dienen zum Öffnen und Schließen der Abdeckung Reißverschlüsse, Druckknöpfe
und/oder Klettverschlüsse.
[0008] Die Oberkante der Abdeckung kann vorzugsweise nach außen umgeschlagen sein, um das
Hochdrücken von Wasser durch beispielsweise Fahrtwind zu verhindern.
[0009] Ebenso wird die Abdichtung verbessert, wenn die Seitenkanten der Abdeckung nach außen
umgeschlagen sind.
[0010] Für die Wassersperren findet vorzugsweise ein wasserdichtes und verschweißbares Material
Verwendung.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung mit fester Abdeckung von außen gesehen,
wobei die Abdeckung teilweise geschnitten dargestellt ist;
Figur 2 einen senkrechten Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung der Figur 1;
Figur 3 einen waagerechten Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung der Figur 1;
Figur 4 eine weitere erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung mit vollständig abnehmbarer Abdeckung
des Belüftungsfensters;
Figur 5 einen senkrechten Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung der Figur 4;
Figur 6 einen waagerechten Schnitt durch die Belüftungsvorrichtung der Figur 4.
[0012] Figuren 1 bis 3 zeigen den Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung
mit fester Abdeckung von außen, wobei die Abdeckung hälftig geschnitten dargestellt
ist, um die darunter liegende Anordnung erläutern zu können.
[0013] Das erfindungsgemäße Belüftungssystem umfasst eine mit einem luftdurchlässigen Material
10 verschlossene Öffnung 12 in dem Bekleidungsstück.
[0014] Das Fenster aus luftdurchlässigem Material ist seitlich und oben von einer geeigneten
Saug- und Wassersperre 14 aus wasserdichtem und verschweißbarem Material umgeben.
Diese ist am Rand mit dem Obermaterial 16 des Kleidungsstückes vernäht, wobei die
Nähte 18 von Schweißbändern 20 überzogen sind. Die Abdeckung 22, die zum Verschluss
des Belüftungsfensters bei schlechten Wetterbedingungen dient, besteht ebenfalls aus
dem Obermaterial und ist entlang ihrer unteren Kante ebenfalls mit dem Obermaterial
vernäht. Auch diese Naht ist von einem Schweißband 20 abgedeckt. An den Seitenkanten
ist die Abdeckung 22 jeweils mit Reißverschlüssen 24 mit dem Obermaterial lösbar verbunden.
[0015] An der Oberseite der Abdeckung 22 ist diese nach außen umgeschlagen, so dass sich
ein Umschlag 26 bildet. An der oberen Kante des Ausschnitts in dem Obermaterial 16
ist erfindungsgemäß eine Abdeckleiste 28 angebracht, die ebenfalls aus dem Obermaterial
besteht und an ihrer Oberseite und seitlich mit dem Obermaterial vernäht ist.
[0016] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine weitere erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung für
wasserabweisende oder wasserdichte Bekleidungsstücke, wobei hier jedoch die Abdeckung
122 vollständig abnehmbar ausgeführt ist.
[0017] Auch hier ist ein luftdurchlässiges Material 10 in einem Fenster 12, welches in das
Obermaterial 16 des Bekleidungsstückes hineingeschnitten ist, zur Belüftung des Bekleidungsstückes
vorgesehen. Auch hier ist dieses Fenster 12 von Saug-/Wassersperren 14 umgeben, die
mit dem Obermaterial 16 durch Nähte 18 vernäht sind. Auch hier ist eine mit dem Obermaterial
vernähte Abdeckleiste 28 vorgesehen, die die Abdeckung 122 im verschlossenen Zustand
dachziegelartig überdeckt.
[0018] Im vorliegenden Fall ist jedoch im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß der Figuren
1 bis 3 die Abdeckung an ihrer Unterkante nicht mit dem Obermaterial 16 des Bekleidungsstückes
vernäht, sondern lediglich mittels eines Klettverschlusses 130 und/oder von Druckknöpfen
132 befestigt, so dass in diesem Fall die Abdeckung 122 vollständig abnehmbar ausgestaltet
ist. Auch hier ist die Abdeckung 122 an ihren beiden Seitenkanten mittels Reißverschlüssen
24 mit dem Obermaterial 16 des Bekleidungsstückes verbindbar. Auch hier kann die Abdeckung
122 an ihrer Oberkante umgeschlagen sein.
[0019] Das System besteht aus zwei Funktionseinheiten. Auf der einen Seite aus einem Belüftungsfenster
12, welches je nach Bedarf in der Größe variiert werden kann, und auf der anderen
Seite aus einer Abdeckung 22; 122 für dieses Fenster 12.
[0020] Das Fenster 12 beinhaltet extrem luftdurchlässiges Material 10 für eine optimalen
Luftdurchgang sowie wasserdichtes Material 14, das durch seine Anordnung und Verarbeitung
in Verbindung mit der wasserdichten Abdeckung 22; 122 das Eindringen von Wasser verhindert.
[0021] Die Abdeckung 22; 122 kann sowohl fest eingearbeitet als auch abnehmbar gestaltet
sein. Das Prinzip der Abdichtung bleibt davon jedoch unberührt.
Aufbau/Elemente
[0022] Die erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung ist folgendermaßen aufgebaut:
- Stark luftdurchlässiges Material 10 (eigentlicher Belüftungsbereich)
- Saug-/Wassersperren 14 aus wasserdichtem und verschweißbarem Material
- Abdeckleiste 28 für die Abdeckung des Belüftungsfensters 12. Kann auch im Design der Jacke integriert
und nicht unmittelbar am Belüftungssystem befestigt sein.
- Befestigungselement 24; 130; 132 für Fensterabdeckung; diese können nach Bedarf variieren (Reißverschlüsse, Klettverschlüsse oder Druckknöpfe).
- Abdeckung 22 der Belüftungsöffnung mit Umschlag 26.
Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1. Belüftung bei heißer Witterung
[0023] Die Abdeckung 22; 122 der Belüftungsöffnung 12 ist entfernt bzw. weggeklappt.
[0024] Um das Bekleidungssystem zu belüften, dient ein stark luftdurchlässiges Material
10, welches großflächig in das Bekleidungsstück eingearbeitet ist. Die weiteren Bestandteile
des Belüftungssystems stellen bei dieser funktionellen Ausrichtung eine untergeordnete
Rolle dar.
2. Sicherstellen der Wind- und Wasserdichtigkeit bei kühlem Wetter und Regen
[0025] Die Abdeckung 22; 122 der Belüftungsöffnung ist angebracht bzw. geschlossen.
[0026] An den Verbindungselementen 24; 130; 132 könnte nun Wasser in das Bekleidungsteil
eindringen. Um das zu verhindern, sind an allen Seiten des Belüftungsfensters 12 Wassersperren
14 eingebaut.
- Oberkante:
die Abdeckleiste 28 verhindert ein großflächiges Eindringen von Wasser. Der Umschlag
26 an der eigentlichen Abdeckung 22; 122 wirkt wie eine Regenrinne und leitet Wasser,
welches durch den Fahrtwind evtl. hochgedrückt wird, zur Seite ab (siehe Seitenteile).
Um das Eindringen von Wasser durch Kapillarwirkung zu vermeiden und eine wasserdichte
Einarbeitung zu gewährleisten, ist an der oberen Kante zusätzlich wasserdichtes Material
14 eingesetzt.
- Seitenteile:
Das an den Seiten eingesetzte wasserdichte Material 14 hat ebenfalls einen Umschlag
15, um eventuell eindringendes Wasser wie eine Dachrinne abzuleiten. Die Naht, mit
der das luftdurchlässige Material befestigt ist, ist mit einem auf das Material abgestimmten
Schweißband 20 abzudichten. Eine Abdichtung der Verbindungsnaht mit dem Oberstoff
ist ebenfalls durch diese Saugsperre möglich.
Bei der Verwendung von spritzwassergeschützten Reißverschlüssen 24 wird das Eindringen
von Wasser zur Wassersperre zusätzlich reduziert.
- Unterkante
Die Unterkante ist je nach eingesetztem Material (Saugeffekt) wie die Seitenteile,
mit einem Umschlag, einzuarbeiten oder nur als nicht sichtbare Hinterlegung an den
Seitennähten befestigt.
Je nach Kapillarwirkung des verwendeten Materials kann es nötig sein, einen Umschlag,
wie an den Seiten verwendet, an der Wassersperre im Bereich der Ober- und Unterkante
zu verwenden.
1. Belüftungsvorrichtung für wasserabweisende oder wasserdichte Bekleidungsstücke mit
einem Obermaterial (16) mit einem darin angeordneten Belüftungsfenster (12) mit einer
Abdeckung (22; 122), die eine geöffnete und eine geschlossene Stellung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Belüftungsfenster (12) aus stark luftdurchlässigem Material (10) besteht und
allseitig von Wassersperren (14) umgeben ist, und die Abdeckung (22; 122) aus dem
Obermaterial (16) besteht.
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberkante des Belüftungsfensters (12) eine Abdeckleiste (28) vorgesehen ist,
die die Abdeckung (22; 122) in der geschlossenen Stellung dachziegelartig überlappt.
3. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen und Schließen der Abdeckung (22; 122) Reißverschlüsse (24), Druckknöpfe
(132) oder Klettverschlüsse (130) vorgesehen sind.
4. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (26) der Abdeckung (22; 122) nach außen umgeschlagen ist.
5. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenkanten der Abdeckung (22; 122) nach außen umgeschlagen sind.
6. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassersperren (14) aus wasserdichtem und verschweißbarem Material hergestellt
sind.