[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von Bahnen, insbesondere
Faserstoffbahnen, vorzugsweise in Form von Papier- oder Kartonbahnen mit zumindest
einer ersten und einer zweiten ein Wickelbett bildenden Tragwalze, an denen der Wickel
während des Wickelns anliegt, wobei die erste in Faserstoffbahnlaufrichtung liegende
Tragwalze von dieser wenigstens teilweise umschlungen ist, während die zweite über
Mittel zur Achsverlagerung in ihrer Lage veränderbar einstellbar ist. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum Wickeln einer Faserstoffbahn in einer Wickelvorrichtung.
[0002] Wickelvorrichtungen in Form von so genannten Doppeltragwalzenwickelvorrichtungen
sind in einer Vielzahl von Ausführungen bekannt. Allen gemeinsam ist, dass der Wickel
der aufzuwickelnden Faserstoffbahn von zwei Tragwalzen gestützt wird, wobei die beiden
Tragwalzen ein Wickelbett bilden. Einen wesentlichen Parameter für die anschließende
Weiterbearbeitung für mit diesen Maschinen gewickelte Faserstoffbahnen stellt die
Wickelhärte dar. Besonders bei Faserstoffbahnen in Form von Papierbahnen ist es entscheidend,
dass die Wickelhärte über den gesamten Rollendurchmesser durch einen bestimmten Verlauf
charakterisiert ist. Dabei soll die Wickelhärte idealerweise über den gesamten Rollendurchmesser
konstant sein, hilfsweise aber von einem gewissen Anfangswert gleichmäßig auf einen
Endwert abfallen. Ein derartiges Verhalten ist jedoch nur erreichbar, wenn zusätzliche
Maßnahmen ergriffen werden, da ansonsten mit zunehmendem Rollendurchmesser der Liniendruck
zwischen der Rolle und der einzelnen Tragwalze beziehungsweise den Tragwalzen sich
weiter vergrößert und damit auch die auftretende Wickelhärte. Daher werden so genannte
Belastungswalzen verwendet, die mit ihren Achsen parallel zur Tragwalze angeordnet
sind, wobei mit jenen auf den entstehenden Wickel ein Anpressdruck ausgeübt wird.
Dieser ist hinsichtlich seiner Größe einstellbar und kann gesteuert werden, wobei
der Anpressdruck in der Regel am Anfang der Wicklung sehr groß gewählt wird und mit
zunehmendem Rollengewicht geringer wird. Derartige Belastungswalzen sind daher entweder
linear geführt oder aber lenkergeführt. Bei lenkergeführten Ausführungen erfolgt die
Einstellbarkeit der Anpresskraft über einen verschwenkbaren Lenker. Die Belastungswalze
wird vor Wickelbeginn auf die Leerhülse abgesenkt und drückt diese mit einer bestimmten
Kraft in das Wickelbett. Beginnt nun der Wickelprozess und wächst demgemäß der Wickeldurchmesserr,
so wird die Kraft, mit welcher die Belastungswalze gegen den Wickel gepresst wird,
zunächst noch gesteigert. Erst ab Erreichen eines bestimmten Durchmessers genügt das
Eigengewicht des Wickels, um ein gutes Wickelergebnis zu erzielen und die Anpresskraft
wird nicht mehr benötigt. Die Belastungswalze mit zunehmendem Wickeldurchmesser immer
weiter von der Scheitellinie des Wickels wegbewegt. Da die Belastungswalze in der
Regel nicht auf der Seite auf den Wickel wirkt, an der der Zulauf der Faserstoffbahn
erfolgt, sondern auf der Seite der zweiten Tragwalze, führt dies zu einer starken
Erhöhung des Anteils der über die Belastungswalze aufgebrachten Kraft auf die erste
Tragwalze, was zur Verschlechterung des Härteverlaufes führt.
[0003] Ferner sind auch Maßnahmen zur Beeinflussung der Wickelhärte dahingehend bekannt,
dass die Lage der Tragwalzen zueinander verändert wird. Eine derartige gattungsgemäße
Ausführung einer Wickelvorrichtung ist aus
EP 0 640 544 A1 vorbekannt. Hier sind Achsverlagerungsmittel zum achsparallelen Verlagern der Achse
einer Tragwalze bezüglich der Achse der anderen Tragwalze vorgesehen. Dabei ist die
in Bahnlaufrichtung gesehene erste Tragwalze mit einem größeren Durchmesser als die
andere zweite Tragwalze ausgeführt und die Achse der zweiten Tragwalze ist während
des gesamten Wickelvorganges in vertikaler Richtung betrachtet höher als die Achse
der ersten Tragwalze, die auch von der Faserstoffbahn umschlungen wird und diese führt,
angeordnet. Bei dieser Ausführung sind mit den Achsverlagerungsmittel verbundene Mittel
vorgesehen, die ein Senken der Achse der zweiten Tragwalze in Abhängigkeit vom zunehmenden
Durchmesser des Wickels derart bewirken, dass sich die Achse des Wickels entlang einer
vorgegebenen Vertikalen oder bezüglich einer Vertikalebene nur leicht geneigten Bewegungslinie
bewegt, wobei die Hauptlast zur Verbesserung der Wickelhärte im in Faserstoffbahnlaufrichtung
ersten Spalt abgestützt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wickelvorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass auch bei verlagerbarer, insbesondere
lenkergeführten Belastungswalze möglichst eine gleichmäßige Wickeldichte über den
gesamten Wickel erzielt wird.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Ansprüche 1 und 12 charakterisiert. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Eine Wickelvorrichtung zum Wickeln von Faserstoffbahnen in Form von Papier-oder Kartonbahnen
mit einer ersten ortsfesten und einer zweiten Tragwalze, an denen der Wickel während
des Wickelns anliegt, umfasst Achsverlagerungsmittel zum achsparallelen Verlagern
der Achse der in Faserstoffbahnlaufrichtung zweiten Tragwalze gegenüber der ersten
Tragwalze, wobei die Verlagerung erfindungsgemäß derart erfolgt, dass während des
Betriebes die Achse der in Faserstoffbahnlaufrichtung zweiten Tragwalze in vertikaler
Richtung derart angeordnet beziehungsweise verlagerbar ist, dass der zwischen Wickel
und der zweiten Tragwalze gebildete Wickelspalt in einer Ebene oder unterhalb des
anderen, zwischen erster Tragwalze und Wickel gebildeten Wickelspaltes angeordnet
ist, wobei die zweite Tragwalze gegenüber der ersten Tragwalze über die Mittel zur
Achsverlagerung absenkbar ist. Durch die Möglichkeit des Absenkens der zweiten Tragwalze
wird das Gewicht des aufgewickelten Wickels zunehmend auf die zweite Tragwalze verlagert,
so dass der Liniendruck im zwischen der ersten Tragwalze und dem Wickel gebildeten
Spalt niedrig gehalten werden kann, vorzugsweise auf einem konstanten Wert, so dass
die Wickelhärte nicht durch hohe Liniendrücke im ersten Pressspalt negativ beeinflusst
wird. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung erfolgt die Verstellung auf einem
Kreisbogen, das heißt durch Verschwenken. Dazu umfassen die Mittel zur Achsverlagerung
eine Führungseinrichtung für die zweite Tragwalze, welche mittels einer Schwenkeinrichtung
um die Schwenkachse verschwenkbar ist. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung
wird die Schwenkachse von der Lagerachse beziehungsweise Achse der ersten Tragwalze
gebildet. In diesem Fall erfolgt die Verschiebung um den Außenumfang der ersten Tragwalze
auf einem Kreisbogen immer im gleichmäßigen Abstand, wobei hier bei automatischer
Absenkung und Belastung mittels einer Belastungswalze ohne erheblichen Zusatzaufwand
bei Vergrößerung des Wickels, das heißt in Abhängigkeit auch von der Zufuhrgeschwindigkeit
der Faserstoffbahn und der Antriebsdrehzahl der einzelnen Tragwalzen, eine Zunahme
der Linienkraft im zweiten Spalt, der zwischen dem Wickel und der zweiten Tragwalze
gebildet wird, erzielt wird, während die Linienkraft im ersten Spalt zwischen Wickel
und erster Tragwalze konstant gehalten werden kann, ohne aufwendige Steuerungsalgorithmen
zur Ermittlung der Stellgröße zur Ansteuerung der Stelleinrichtung.
[0007] Bei dieser Ausführung ist gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung die Führungseinrichtung
für die Tragwalze an der Lagerachse der ersten Tragwalze gelagert. Dadurch ist eine
Achsparallelität zwischen den Tragwalzen auf einfache Art und Weise gewährleistet.
[0008] Denkbar ist es jedoch auch, eine andere Schwenkachse als die Lagerachse der ersten
Tragwalze zu wählen. In diesem Fall ist die Schwenkachse jedoch vorzugsweise ebenfalls
in einem Bereich angeordnet, der beim Verschwenken eine horizontale Bewegung in Richtung
zur ersten Tragwalze ermöglicht.
[0009] Gemäß einer weiteren dritten Ausführungsform besteht die Möglichkeit, die Verschiebung
beziehungsweise Verlagerung der zweiten Tragwalze durch Überlagerung einer Horizontalen
in einer Vertikalbewegung zu realisieren. In diesem Fall ist die als Lagerachse fungierende
Achse der zweiten Tragwalze beispielsweise über zwei Führungen gelagert. Diese Lösung
bietet den Vorteil, dass hier eine freie Einstellbarkeit der Lage und damit auch des
Anteils der von der zweiten Tragwalze abzustützenden Auflagekraft einstellbar ist.
Diese freie Einstellbarkeit ermöglicht es, auch den Liniendruck an der ersten Tragwalze
gezielt einzustellen.
[0010] Die beiden Tragwalzen weisen vorzugsweise den gleichen Durchmesser auf. Dies bietet
den Vorteil einer einfachen Einstellbarkeit. Denkbar ist es jedoch auch, die zweite
Tragwalze größer auszuführen, als die erste, wodurch hier noch einmal eine Vergrößerung
der Auflagekraft erzielt werden kann. Ferner besteht die Möglichkeit, die zweite Tragwalze
mit einem weichen Walzenmantel zu versehen. In diesem Fall bildet sich kein Pressspalt
mit Linienberührung aus, sondern ein flächiger Pressspalt, so dass hier die Flächenpressung
in dem zweiten Wickelspalt zwischen dem Wickel und der zweiten Tragwalze erheblich
reduziert werden kann, was positiv für die Wickelgüte ist.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführung können die erforderlichen Verhältnisse auch durch
Verlagerung beider Tragwalzen eingestellt werden. Diese sind dazu im einfachsten Fall
auf einer Schwinge gelagert, deren Schwenkachse sich unterhalb der Lagerachsen beider
Tragwalzen in der Neutralstellung befindet und die parallel zu diesen angeordnet ist.
Vorzugsweise ist die Schwenkachse der Schwinge im Bereich der Lagerachse der ersten
Tragwalze angeordnet.
[0012] Die Andrückung des Wickels erfolgt mittels einer entsprechenden Belastungswalze.
Diese ist vorzugsweise lenkergeführt, das heißt, gegenüber einer über den Lenker voreinstellbaren
Kraft wird dieser bei Vergrößerung des Wickels gegen den Lenker gedrückt und wandert
damit in radialer Richtung bezogen auf die Wickelachse nach außen.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Wickeln einer Faserstoffbahn, bei welcher der
Wickel an einer ersten und zweiten Tragwalze während des Wickelvorganges anliegt,
wobei die erste Tragwalze von der Faserstoffbahn teilweise umschlungen ist und ortsfest
ausgeführt ist, ist dadurch charakterisiert, dass die Wickelhärte in Abhängigkeit
der Zunahme der Wickelgröße, insbesondere des Durchmessers, die zweite Tragwalze gegenüber
der ersten Tragwalze aus einer Position, in welcher diese mit ihrer Achse in einer
Ebene oder unterhalb der Achse der ersten Walze liegt, abgesenkt wird.
[0014] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung wird die zweite Lagerachse der Tragwalze
verschwenkt. Dadurch wird eine gleichmäßige Verlagerung der zweiten Tragwalze erzielt.
Das Verschwenken erfolgt vorzugsweise um die Lagerachse der ersten Tragwalze, wobei
in diesem Fall eine akkurate achsparallele Führung gegeben ist.
[0015] Der Wickelvorgang wird mit konstantem Anpressdruck an der Druckwalze ausgeübt. Ferner
kann der Anpressdruck gesteuert werden.
[0016] Dabei wird erfindungsgemäß eine Absenkung nicht sofort vorgenommen, sondern erst
wenn der Wickel eine vordefinierte Mindestgröße erreicht hat und die Auflagekraft
in einzelnen Wickespalten einen bestimmten Wert nicht überschreitet. In diesem Fall
wird eine die Zunahme des Durchmessers des Wickels wenigstens mittelbar beschreibende
Größe, beispielsweise der Durchmesser oder aber die Faserstoffbahnzulaufgeschwindigkeit
beziehungsweise die Antriebsgeschwindigkeit der Tragwalzen, erfasst und in Abhängigkeit
dieser eine Stellgröße zur Ansteuerung einer Stelleinrichtung für die zweite Tragwalze
zur Änderung der Lage erzeugt, wobei die Lageänderung immer achsparallel erfolgt.
[0017] Die erfindungsgemäße Lösung ist nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist
im Einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1a und 1b
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung den Grundaufbau und die Grundproblematik
einer Vorrichtung zum Wickeln einer Faserstoffbahn gemäß dem Stand der Technik;
- Figur 1c - 1e
- verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung den Grundaufbau und das Grundprinzip
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Wickeln
einer Faserstoffbahn;
- Figur 1f
- verdeutlicht anhand eines Diagrammes den Verlauf der Streckenlast im ersten Wickelspalt
gemäß der Ausführung aus dem Stand der Technik und der erfindungsgemäßen Ausführung;
- Figur 2
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung eine besonders vorteilhafte
Ausführung einer Achsverlagerung der zweiten Tragwalze;
- Figur 3
- verdeutlicht eine alternative Ausführung zu Figur 2;
- Figur 4
- verdeutlicht eine weitere alternative Ausführung zur Achsverlagerung gemäß Figur 2
durch Überlagerung einer horizontalen und vertikalen Bewegung;
- Figur 5
- verdeutlicht eine weitere alternative Ausführung zur Achsverlagerung gemäß Figur 2
mittels einer Schwinge;
- Figur 6
- verdeutlicht anhand eines Signalflussbildes ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Wickeln
einer Faserstoffbahn, insbesondere zur Steuerung der Wickelhärte.
[0018] Die Figuren 1c bis 1e verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung den
Grundaufbau einer erfindungsgemäßen Wickelmaschine 1 zum Aufwickeln von Faserstoffbahnen
6, insbesondere in Form von Papier- oder Kartonbahnen, sowie das Verfahren zum Aufwickeln
einer Faserstoffbahn 6. Die Figuren 1a und 1b verdeutlichen die Verhältnisse bei einer
Ausführung gemäß dem Stand der Technik. Es wurden die gleichen Bezugsziffern verwandt.
Die Wickelmaschine 1 umfasst zumindest zwei Tragwalzen, eine erste Tragwalze 2 und
eine zweite Tragwalze 3, die achsparallel zueinander angeordnet, drehbar gelagert
sind und miteinander ein Wickelbett 4 zur Aufnahme eines Wickels 5 bilden. Das Wickelbett
4 wird von dem theoretisch möglichen Auflagebereich des Wickels am Außenumfang der
Tragwalzen 2 und 3 gebildet. Der Wickel 5 entsteht dabei durch Aufwickeln der Faserstoffbahn
6 um eine Hülse 7, wobei die Faserstoffbahn 6 um die erste Tragwalze 2 geführt wird.
Die Figur 1a verdeutlicht dabei den Betriebszustand vor beziehungsweise zu Beginn
des Wickelvorganges gemäß dem Stand der Technik. Die Faserstoffbahn 6 wird von links
unten an die erste Tragwalze 2 herangeführt und umschlingt diese auf einem Teilbereich
ihres Außenumfanges 14. Die Hülse 7 beziehungsweise mit aufgewickelter Faserstoffbahn
6 der Wickel 5 wird von einer in ihrer Kraft einstellbaren Druckwalze beziehungsweise
Belastungswalze 8 belastet, um damit den Auflagedruck für den während des Wickelvorgangs
entstehenden Wickel 5 an den beiden Tragwalzen 2 und 3 zu beeinflussen.
[0019] Die Tragwalzen 2 und 3 weisen vorzugsweise den gleichen Durchmesser D2 und D3 auf.
Die Achsen L
2, L
3, die den Drehachsen entsprechen, der Tragwalzen 2 und 3 liegen dann in einer Ebene,
die vorzugsweise horizontal ausgerichtet ist, das heißt mit der Horizontalen einen
Winkel von 0° bildet. Beide Achsen der Tragwalzen 2 und 3, die hier mit L
2 und L
3 bezeichnet sind, sind achsparallel zueinander angeordnet. Diese bilden mit der Hülse
7 und später dem entstehenden Wickel 5 jeweils einen Wickelspalt 12, 13. Die Hülse
7, um welche der Wickel 5 gebildet wird, liegt in diesem Betriebszustand mittig zwischen
den beiden Tragwalzen 2 und 3 im Wickelbett 4, so dass die Auflagekraft der Hülse
an jeder der einzelnen Tragwalzen 2 und 3 gleich groß ist. Die Auflagekräfte sind
hier mittels Pfeil dargestellt und mit F
A2 für die Tragwalze 2 und F
A3 für die Tragwalze 3 bezeichnet. Die Belastungswalze 8 wirkt senkrecht und mittig
auf die Hülse 7, das heißt, die resultierende Kraft der Belastungswalze 8 auf die
Hülse 7 liegt in einer Senkrechten, vorzugsweise senkrecht zur Verbindungsebene zwischen
den Längsachsen L
2 und L
3 der Tragwalzen 2 und 3. Die zweite Tragwalze 3 fungiert als Abstützwalze zur Ausbildung
des Wickelbettes 4, während die erste Tragwalze 2 zusätzlich auch der Führung der
Faserstoffbahn 6 zum Wickel 5 dient. Bis zum Erreichen einer vordefinierten Größe,
insbesondere eines vordefinierten Durchmessers D
definiert des Wickels 5, wird die Belastung der Belastungswalze 8 verringert. Diese ist dazu
in ihrer Lage veränderlich gegenüber der Lage der beiden Tragwalzen 2 und 3, insbesondere
der Längsachsen L
2 und L
3 der Tragwalzen 2 und 3. Die Belastungswalze 8 ist lenkergeführt. Dazu wird die Belastungswalze
8 von einer um eine Achse A schwenkbare Traverse 10 gehalten und bezüglich dieser
in Richtung des Pfeils geführt, um in einer den Tragwalzen 2, 3 etwa gegenüber liegenden
Position an dem bereits hergestellten Wickel 5 mit einstellbarer Kraft gedrückt zu
werden. Dabei folgt die Einheit aus Traverse 10 und Belastungswalze 8 mit zunehmendem
Durchmesser D des Wickels 5 auf einem kreissegmentförmigen Weg dem Außenumfang 11
des Wickels 5. Dazu ist der Belastungswalze 8 eine Stelleinrichtung 9 zugeordnet,
die die Traverse 10 und die Verstellmittel, insbesondere die Mittel zur Lageveränderung
der Traverse 10 umfassen. Die Drehachse A für die Traverse 10 und damit den diese
führenden Lenker 20 ist bezogen auf die Scheitellinie des entstehenden Wickels 5 auf
der Seite der zweiten Tragwalze 3 angeordnet, das heißt in axialer Richtung in einem
Bereich zwischen der Senkrechten zur Mittellinie der Hülse 7 im Anfangszustand beziehungsweise
der Trennebene zwischen den Tragwalzen 2, 3 und einem Bereich axial neben der zweiten
Tragwalze 3 auf der von der ersten Tragewalze 2 abgewandten Seite. Die Drehachse A
ist ferner oberhalb der Lagerachsen L
2, L
3 der ersten und zweiten Tragwalze 2, 3 angeordnet. Wird eine vordefinierte Wickelgröße,
insbesondere ein vordefinierter Wickeldurchmesser D
definiert des Wickels 5 erreicht, ist eine weitere Verringerung der Kraft der Belastungswalze
8 gegenüber dem Außenumfang 11 des Wickels 5, an welchem diese direkt angreift, nicht
unbedingt erforderlich. Diese kann als Restkraft konstant gehalten werden. Diese Restbelastung
ist technologisch sinnvoll, jedoch nicht unbedingt zwangsläufig erforderlich, das
heißt es kann auch eine Verringerung der Belastung bis auf Null erfolgen. Aufgrund
der noch wirkenden Anpresskraft, die gegenüber dem Wickel 5 wirkt und aufgrund der
außermittigen, das heißt in einem Winkel zur Senkrechten durch die Längsachse L
5 des Wickels liegenden Kraftwirkungslinie bewirkt die Kraft F
8 der Belastungswalze 8 mit zunehmender Wickelgröße eine Vergrößerung der Linienkraft
im zwischen dem Wickel 5 und erster Tragwalze 2 im zwischen diesen gebildeten Wickelspalt
12 bewirken, da aufgrund der außermittigen Krafteinleitung über die Belastungswalze
8 am Wickel 5 der größere Kraftanteil auf der ersten Tragwalze 2 abgestützt werden
würde. Diese dort vorliegende Kraft in Form der Auflagekraft F
A2 ist dabei größer als die, welche sich aus der Gewichtskraftkomponente des Wickels
5 und dem Anteil der Kraftkomponente aus der Belastung der Belastungswalze 8 und der
zweiten Tragwalze 3 im Spalt 13 zwischen dem Wickel 5 und dem Außenumfang 15 der zweiten
Tragwalze einstellt. Die Auflagekraft F
A3 ist dabei kleiner als die Auflagekraft F
A2 im ersten Spalt 12, wie in Figur 1b verdeutlicht. Um generell Unterschiede in der
Größe der Auflagekraft im ersten Wickelspalt 12 sowie ein Ansteigen der Auflagekraft
im ersten Wickelspalt 12 zu vermeiden, zu verringern beziehungsweise zu begrenzen,
erfolgt erfindungsgemäß gemäß der Figuren 1c bis 1e bei einer Vorrichtung 1 gemäß
Figur 1a und 1b ein Absenken der zweiten Tragwalze 3 gegenüber der ersten Tragwalze
2, so dass die Längsachse L
3 der Tragwalze 3 in vertikaler Richtung betrachtet tiefer liegt als die Längsachse
L
2 der ersten Tragwalze 2. Dadurch nimmt die Verbindungsebene E
2; E
3 der Lagerachsen L
2 und L
3 einen Winkel gegenüber der Vertikalen, insbesondere einen Winkel zu einer Senkrechten
zur Wickelachse L
5 ein. Der Spalt 13 wird gegenüber der Lage des Spaltes 12 abgesenkt, wobei die Lage
der ersten Tragwalze 2 konstant gehalten wird, das heißt diese ist ortsfest, jedoch
drehbar und antreibbar gelagert. Die Absenkung der Tragwalze 3 erfolgt erfindungsgemäß
derart, dass die Auflagekraft F
A2 im ersten Spalt 12 zwischen der ersten Tragwalze 2 und dem Wickel 5 konstant gehalten
wird. Die Auflagekraft F
A3 nimmt demzufolge zu. Somit wird die Hauptkraft an der zweiten Tragwalze 3 abgestützt,
während die die Faserstoffbahn 6 führende Tragwalze 2 mit zunehmender Wickelgröße
eine konstant bleibende Linienkraft F
A2 im Spalt 2 abstützt. Die Wickelhärte wird somit über den gesamten Prozess als Funktion
dieser konstanten Linienkraft im ersten Spalt eingestellt. Als Stellgröße dafür fungiert
die Achsverlagerung der Tragwalze 3. Über diese kann die Linienkraft im ersten Wickelspalt
konstant gehalten werden. Die Figur 1c verdeutlicht in schematisiert vereinfachter
Darstellung das Absenken der zweiten Tragwalze 3 und die sich dabei einstellenden
Kraftverhältnisse in den Wickelspalten 12 und 13, insbesondere die Auflagekräfte F
A2 und F
A3. Die Figuren 1d und 1e verdeutlichen die Kraftverteilung in den einzelnen Wickelspalten
12 und 13 zwischen den Tragwalzen 2 und 3 und dem Wickel 5 beim weiteren Absenken.
Daraus ist ersichtlich, dass die Auflagekraft F
A3 sich gegenüber der Auflagekraft F
A2 mit zunehmender Wickelgröße 5 vergrößert, während die Auflagekraft F
A2 nahezu konstant gehalten wird.
[0020] Figur 1f verdeutlicht anhand eines Diagrammes die Kräfteverhältnisse im ersten Wickelspalt
in Abhängigkeit von der Durchmesseränderung der Wickelrolle. Aufgetragen sind hier
die Kraft F
LD mit der die Belastungswalze gegen die Leerhülse gedrückt wird und bis zum Erreichen
eines vordefinierten Wickeldurchmessers so geregelt wird, dass diese ansteigt und
danach absinkt. Die sich daraus ergebende Streckenlast F
Lalt ist ebenfalls aufgetragen. Die Kennlinie F
Lneu verdeutlicht die Verhältnisse bei der erfindungsgemäßen Lösung mit konstanter Streckenlast
über den gesamten Wickelprozess. Die Kennlinie G verdeutlicht die Zunahme des Rollengewichtes
während des Wickelvorganges.
[0021] Bezüglich der Verstellbarkeit der zweiten Tragwalze 3 bestehen eine Mehrzahl von
Möglichkeiten. Diese wird dabei um den Außenumfang 14 der ersten Tragwalze 2 bewegt.
Dazu sind der Tragwalze 3 Mittel 16 zur Achsverlagerung zugeordnet, umfassend eine
Stelleinrichtung 18. Die Bewegung erfolgt vorzugsweise immer derart, dass die Linienkraft
und damit die Auflagekraft F
A2 für den Wickel im Spalt 12 konstant ist. Für die Realisierung der Verschiebung beziehungsweise
Bewegung der zweiten Tragwalze 3 hinsichtlich der Achse L
3 in einem Abstand a zur Achse L
2 bestehen eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Diese kann durch Überlagerung linearer,
vertikaler und horizontaler Bewegungen oder aber als eine reine Schwenkbewegung realisiert
werden. Vorzugsweise erfolgt die Bewegung um den Außenumfang 14 der Tragwalze 2 auf
einer Kreisbahn, wobei gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung die Bewegung
der Achse L
3 durch Verschwenken um die Achse L
2 der ersten Tragwalze 2 erfolgt. In diesem Fall, wie in der Figur 2 in schematisiert
stark vereinfachter Darstellung wiedergegeben, sind die Mittel 16 zur Achsverlagerung
der zweiten Tragwalze 3 derart ausgeführt, dass vorzugsweise die Achse L
3 an einer Führungseinrichtung 17 gelagert ist, die wiederum schwenkbar beziehungsweise
verdrehbar um die Achse L
2 an der ersten Tragwalze 2 gelagert ist. In diesem Fall erfolgt immer eine genaue
achsparallele Zuordnung der Achsen L
2 und L
3 zueinander. Die Achsverlagerung erfolgt durch eine reine Schwenkbewegung. Aufgrund
der Verschwenkung direkt um die als Schwenkachse S fungierende Lagerachse L
2 ist der Abstand zwischen den Tragwalzen 2 und 3 immer gleich. Diese Lösung ermöglicht
eine einfache Anpassung, insbesondere Erhöhung der Linienkraft an der Tragwalze 3
bei größer werdendem Wickel 5. Dabei verdeutlicht die Figur 2 beispielhaft zwei theoretische
Stellungen der Tragwalzen 2, 3 zueinander. Die erste ist mit I bezeichnet und verdeutlicht
die Stellung der Tragwalze 3 zu Beginn des Wickelvorganges, das heißt, die Anordnung
der Lagerachsen L
2 und L
3 der beiden Tragwalzen 2 und 3 in einer horizontalen Ebene. Die durch eine unterbrochene
Linie dargestellte Ausführung verdeutlicht die Lage der Lagerachse L
3 der zweiten Tragwalze 3 nach dem Verschwenken um einen vordefinierten Schwenkwinkel
α. Daraus ist ersichtlich, dass der Abstand a zwischen den Achsen konstant ist. Zur
Verschwenkung ist der Führungseinrichtung 17 eine Stelleinrichtung 18 zugeordnet.
Diese kann beliebig ausgeführt sein. Vorzugsweise werden hydraulische oder pneumatische
oder mechanisch betätigbare Stelleinrichtungen oder eine Kombination aus diesen gewählt.
Vorzugweise ist der Stellweg der Stelleinrichtung 18 begrenzt, zumindest in der Hinsicht,
dass die Ausgangsposition I immer die horizontale Lage der Lagerachse L
3, das heißt eine Anordnung in einer Ebene zur Lagerachse L
2 beinhaltet. Ein Verschwenken über die Lagerachse L
2 hinaus ist somit nicht möglich. Dazu ist beispielsweise eine Verstellwegbegrenzung
19 in Form eines Anschlages vorgesehen. Zur Verbesserung der Flächenpressung im Spalt
13 kann die Walze 3 auch mit einem elastischen Mantel versehen sein.
[0022] Verdeutlicht die Figur 2 eine besonders vorteilhafte Möglichkeit, bei welcher die
Schwenkachse S mit der Lagerachse L
2 der ersten Tragwalze 2 zusammenfällt, zeigt die Figur 3 eine theoretisch weitere
Möglichkeit, bei welcher die Lagerachse L
2 quasi exzentrisch zur Schwenkachse S für L
3 angeordnet ist. Auch hier erfolgt vorzugsweise ein Verschwenken um den Umfang der
ersten Tragwalze 2. Das heißt, es findet auch hier eine Bewegung statt, die einen
Kreisbogen beschreibt, bezogen auf den Außenumfang der ersten Tragwalze 2, welche
jedoch durch eine Richtungskomponente jeweils in vertikaler Richtung und in horizontaler
Richtung in Richtung zur oder weg von der ersten Tragwalze 2 gerichtet ist. Auch ist
eine entsprechende Stelleinrichtung 18 vorgesehen. Die Tragwalze 3 ist dazu beispielsweise
am Maschinengestell, insbesondere dem Gestell der Wickelvorrichtung 1, gelagert und
wird über die Stelleinrichtung 18 bewegt und auch hier kann diese mit einer Stellwegbegrenzung
versehen sein.
[0023] Die Figur 4 verdeutlicht eine weitere Ausführung, bei welcher die Verstellbewegung
der zweiten Tragwalze 3 nicht durch eine reine Verschwenkbewegung um eine Schwenkachse
S erfolgt, sondern durch eine Überlagerung einer horizontalen und einer vertikalen
Bewegung, welche durch Pfeile verdeutlicht sind. Auch hier wird vorzugsweise eine
Bewegung der Tragwalze 3 derart stattfinden, dass die zweite Tragwalze um den Außenumfang
14 der ersten Tragwalze 2 bewegt wird, wobei der Abstand in axialer Richtung zwischen
den Achsen L
2 und L
3 sich eher verkleinert. Die Horizontal- und Vertikalbewegung wird über entsprechende
Führungseinrichtungen, insbesondere Gleitführungen, realisiert werden, wobei die eine
vorzugsweise an der anderen verstellbar geführt ist.
[0024] Figur 5 verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung eine weitere Ausführung,
bei welcher die Verstellbewegung der zweiten Tragwalze 3 über eine Schwinge 21 realisiert
wird. Die Schwinge 21 ist schwenkbar um eine Schwenkachse S gelagert. Auf der Schwinge
21 sind beide Tragwalzen 2, 3 drehbar gelagert. Die Schwenkachse S ist dabei derart
angeordnet, dass diese in der Neutralstellung unterhalb der Achsen L
2 und L
3 liegt. Bei Verschwenken werden beide Tragwalzen in ihrer Stellung verändert, wobei
jedoch der Wickelspalt an der zweiten Tragwalze 3 immer unterhalb des an der ersten
Tragwalze 2 sich ausbildenden Wickelspaltes ist. Vorzugsweise wird der Abstand zwischen
Schwenkachse S und der Lagerachse L
2 der ersten Tragwalze 2 möglichst gering gewählt, so dass nur eine geringfügige Verlagerung
der ersten Tragwalze 2 erfolgt. Diese wird angehoben und die zweite Tragwalze 3 wird
beim Verschwenken abgesenkt.
[0025] Die Figur 6 verdeutlicht noch einmal anhand eines Signalflussbildes eine Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches über eine Steuer-und/oder Regelvorrichtung
gesteuert/geregelt werden kann. Dazu wird bei Beginn des Wickelvorganges die zweite
Tragwalze 3 gegenüber der ersten ortsfesten Tragwalze 2 derart positioniert, dass
beide ein horizontales Wickelbett 4, das heißt Auflageflächen beziehungsweise Wickelspalte
13 und 12 bilden, die in einer horizontalen Ebene liegen. Dies entspricht der Position
I der zweiten Tragwalze 3. Die Belastungswalze 8 ist in diesem Zustand derart angeordnet,
dass diese vorzugsweise mittig, das heißt mit ihrer Achsmitte auf der Vertikalen zur
Mittellinie der Wickelhülse, anliegt. Der Wickelvorgang wird gestartet. Dabei erfolgt
eine Verlagerung der Belastungswalze 8 entlang des Außenumfanges 11 mit Zunahme des
entstehenden Wickels 5. Wird eine vordefinierte Größe, insbesondere vordefinierte
Durchmesser D
definiert des Wickels 5 charakterisierende Größe ermittelt, wird ab diesem Punkt die zweite
Tragwalze 3 in ihrer Position gegenüber der ersten Tragwalze 2 abgesenkt, vorzugsweise
um den Außenumfang 14 der ersten Tragwalze 2 verschwenkt. Die Verstellbewegung ist
dabei eine Funktion des Wickeldurchmessers beziehungsweise des sich daraus ergebenden
theoretischen Zuwachses der Auflagekraft F
A2 an der ersten Tragwalze 2, der ausgeglichen werden muss. Daher wird eine Stellgröße
Y berechnet, welche als Funktion eines Zuwachses des Wickels 5, insbesondere des Durchmessers
D ermittelt wird, und die Stelleinrichtung 18 angesteuert. Die Verstellung wird solange
bewirkt, bis die maximale Wickelgröße D
max erreicht ist. Dann wird der Wickelvorgang beendet. Die Wickelvorrichtung 1 kann neu
bestückt werden und die Tragwalze 3 ist wieder in die Funktionsstellung I zu verbringen.
Dies kann vor Beginn des nächsten Wickelvorganges oder aber gleich nach Entfernen
des Wickels 5 erfolgen. Daher ist zu Beginn des Wickelvorganges zu prüfen, ob Funktionsstellung
I für Tragwalze 3 eingestellt ist. Um einen Anstieg mit nachherigem Absinken der Auflagekräfte
und damit Linienkräfte F
A2 im Wickelspalt 12 zu vermeiden, ist das Wickelbett 4 im Funktionszustand I vorzugsweise
durch eine Verbindungsebene zwischen den Auflagebereichen an den Tragwalzen 2, 3 charakterisiert,
die in einer horizontalen Ebene liegt. Bei der, die Änderung des Wickels 5 wenigstens
mittelbar charakterisierenden Größe kann es sich um den Durchmesser D selbst, eine
die Wickelgeschwindigkeit charakterisierende Größe, beispielsweise die Drehzahl n
der ersten Tragwalze 2 handeln. Wenigstens mittelbar bedeutet, dass diese Größen in
direktem oder funktionalem Zusammenhang mit der zu ermittelnden Größe stehen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Wickelvorrichtung
- 2
- Erste Tragwalze
- 3
- Zweite Tragwalze
- 4
- Wickelbett
- 5
- Wickel
- 6
- Faserstoffbahn
- 7
- Hülse
- 8
- Belastungswalze
- 9
- Stelleinrichtung
- 10
- Traverse
- 11
- Außenumfang des Wickels
- 12
- Spalt
- 13
- Spalt
- 14
- Außenumfang der ersten Tragwalze
- 15
- Außenumfang der zweiten Tragwalze
- 16
- Mittel zur Achsverlagerung
- 17
- Führungseinrichtung
- 18
- Stelleinrichtung
- 19
- Stellwegbegrenzung
- 20
- Lenker
- 21
- Schwinge
- A
- Schwenkwinkel
- L2
- Achse
- L3
- Achse
- FA2
- Auflagekraft
- FA3
- Auflagekraft
- D
- Durchmesser
- E2'3
- Ebene
- S
- Schwenkachse
1. Wickelvorrichtung (1) zum Wickeln von Bahnen, insbesondere Faserstoffbahnen (6), zumindest
einer ersten und einer zweiten Tragwalze (2, 3), die ein Wickelbett (4) zur Aufnahme
einer Wickelrolle bilden und an denen der Wickel (5) während des Wickelvorganges unter
Ausbildung von Wickelspalten (12, 13) anliegt und Mitteln (16) zur Achsverlagerung
einer Achse (L2, L3) einer Tragwalze (2, 3) während des Wickelvorganges,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achse (L3) der in Faserstoffbahnlaufrichtung zweiten Tragwalze (3) während des Betriebes in
vertikaler Richtung derart angeordnet ist, dass der zwischen Wickel (5) und der zweiten
Tragwalze (3) gebildete Wickelspalt (13) in einer Ebene oder unterhalb des anderen
Wickelspaltes (12) angeordnet ist und die Achse der zweiten Tragwalze (3) gegenüber
der ersten Tragwalze (2) über die Mittel (16) zur Achsverlagerung absenkbar ist.
2. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Tragwalze (3) um den Außenumfang (14) der ersten Tragwalze (2) verschwenkbar
ist.
3. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Tragwalze (3) an einer Führungsvorrichtung (17) gelagert ist, die über
eine Schwenkeinrichtung an einer Schwenkachse (S) gelagert ist, die achsparallel zur
Lagerachse (L2) der ersten Tragwalze (2) ist.
4. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkachse (S) von der Achse (L2) der ersten Tragwalze (2) gebildet wird.
5. Wickelvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und die zweite Tragwalze (2, 3) an einer Schwinge (21) drehbar gelagert
sind, die um eine Schwenkachse (S) verschwenkbar ist, welche außerhalb der Achsen
(L2, L3) der Tragwalzen (2, 3) angeordnet ist.
6. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerachse (L3) der zweiten Tragwalze (3) an einer Vertikalführung gelagert ist, welche an einer
Horizontalführung gelagert ist.
7. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweiten Tragwalze (3) eine Stelleinrichtung (18) zugeordnet ist, umfassend eine
Verstellwegbegrenzung (19).
8. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Außenumfang des Wickels (5) eine Belastungswalze (8) angeordnet ist, die an einer
Traverse (10) gelagert ist und über einen um eine Achse (A) schwenkbaren Lenker geführt
ist, wobei diese eine Gegenkraft zur durch den Wickel (5) aufgebrachten Kraft bewirkt.
9. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in Faserstoffbahnlaufrichtung erste Tragwalze (2) kleiner als die zweite Tragwalze
(3) ist und die zweite Tragwalze (3) derart in ihrer Ausgangsposition angeordnet ist,
dass die Achse (L3) gegenüber der Achse (L2) der ersten Tragwalze (2) in vertikaler Richtung in einem Abstand unterhalb der ersten
Tragwalze (2) angeordnet ist, der wenigstens der Radiendifferenz zwischen den beiden
Tragwalzen (2, 3) entspricht.
10. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragwalzen (2, 3) einen gleichen Durchmesser (D2, D3) aufweisen.
11. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Tragwalze (3) einen elastischen Mantelbezug aufweist.
12. Wickelvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser eine Steuer- und/oder Regelvorrichtung zur Steuerung der Absenkung der zweiten
Tragwalze (3) in Abhängigkeit einer die Auflagekraft im ersten Wickelspalt (12) wenigstens
mittelbar beschreibenden Größe zugeordnet ist.
13. Verfahren zum Wickeln einer Faserstoffbahn in einer Wickelvorrichtung, bei welcher
der Wickel (5) an einer ersten und einer zweiten Tragwalze (2, 3) während des Wickelvorganges
anliegt, wobei die erste in Wickelrichtung liegende Tragwalze (2) von der Faserstoffbahn
(6) teilweise umschlungen ist, wobei die Achse der ersten Tragwalze (2) in ihrer Lage
ortsfest ist, während die Achse (L3) der zweiten Tragwalze (3) in ihrer Lage gegenüber der ersten Tragwalze (2) veränderbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Wickelvorganges in Abhängigkeit der Zunahme der Wickelgröße die zweite
Tragwalze (3) gegenüber der ersten Tragwalze (2) abgesenkt wird, so dass der zweite
Spalt (13) immer unterhalb des ersten Spaltes (12) zwischen Tragwalze (2, 3) und Wickel
(5) angeordnet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Tragwalze (3) entlang eines Kreisbogens geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Absenken durch Überlagerung einer horizontalen und vertikalen Bewegung erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Absenken gesteuert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine, die Wickelgröße beschreibende Größe, wenigstens mittelbar erfasst
wird und die Änderung der Lage der zweiten Tragwalze (3) als eine Funktion einer vordefinierten
einzuhaltenden Auflagekraft an der ersten Tragwalze (2) gesteuert und/oder geregelt
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflagekraft an der ersten Tragwalze (2) über den gesamten Wickelvorgang konstant
gehalten wird.