[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen
und insbesondere eine Vorrichtung zum Sterilisieren von Behältnissen und anschließendem
Befüllen derselben mit einem flüssigen Medium. Im Bereich der Getränkeindustrie ist
es bekannt, dass Behältnisse und insbesondere Kunststoffbehältnisse im Rahmen des
Abfüllprozesses zunächst beispielsweise mit Wasserstoffperoxidgas (H
2O
2) sterilisiert und anschließend befüllt werden. Dabei ist es bekannt, dass diese Behältnisse
zunächst im Rahmen des Behandlungsprozesses vorgewärmt, anschließend mit Wasserstoffperoxid
sterilisiert und anschließend erneut ausgeblasen werden, bevor sie schließlich mit
dem Getränk befüllt werden.
[0002] Dabei sind aus dem Stand der Technik insbesondere Anlagen bekannt, bei denen beispielsweise
auf einem ersten Behandlungskarussell die Behältnisse vorgewärmt werden, und anschließend
die Behältnisse an ein zweites Behandlungskarussell weitergegeben werden, auf welchem
sie sterilisiert werden. Schließlich werden die Behältnisse über ein weiteres Transportkarussell
an eine Befüllungseinrichtung weitergegeben, mittels der sie befüllt werden.
[0003] Dabei ist es oftmals erforderlich, dass die entsprechenden Behandlungseinheiten mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen. Auf diese Weise kann es vorkommen, dass
die Zeit für die Transportstrecke zwischen der Vorwärmeinheit und der Sterilisierungseinheit
so groß wird, dass die Behältnisse ungewollt wieder zu weit abkühlen. Weiterhin ist
es bei diesen Vorrichtungen aus dem Stand der Technik nötig, dass mehrere der Behandlungskarusselle,
beispielsweise sowohl das Vorwärmkarussell als auch das Karussell für den eigentlichen
Sterilisationsvorgang Schaltventile aufweisen, welche die jeweiligen Behandlungsvorgänge,
wie den Sterilisationsvorgang oder den Vorwärmungsvorgang steuern. Auch ist es erforderlich,
dass die einzelnen Karusselle auf einer vorbestimmten Umgebungstemperatur gehalten
werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welche gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Vorrichtungen und Verfahren vereinfacht und kostengünstiger sind. Weiterhin
sollen eine Vorrichtung und ein Verfahren geschaffen werden, welche eine größere Unabhängigkeit
gegenüber unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten der Behältnisse erlauben. Dies
wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, eine Anlage nach Anspruch
11 und ein Verfahren nach Anspruch 13 erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen weist eine erste
Transporteinrichtung auf, welche die Behältnisse entlang einer ersten Transportstrecke
transportiert. Weiterhin ist eine erste Behandlungseinheit vorgesehen, welche die
Behältnisse entlang eines vorgegebenen Bereichs dieser ersten Transportstrecke in
einer ersten vorgegebenen Weise behandelt sowie eine zweite Behandlungseinheit, welche
entlang eines weiteren vorgegebenen Bereichs dieser Transportstrecke angeordnet ist
und welche die Behältnisse in einer zweiten von der ersten Weise unterschiedlichen
Weise behandelt. Erfindungsgemäß ist die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung
veränderbar und eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, welche derart gestaltet ist,
dass sie bewirkt, dass wenigstens eine Behandlungseinheit die Behältnisse unabhängig
von der Transportgeschwindigkeit während einer ersten vorgegebenen Mindestzeit behandelt.
[0006] Damit sind vorzugsweise beide Behandlungseinheiten an der Transporteinrichtung angeordnet
und bewirken, dass die Behältnisse während des Transports mit der ersten Transporteinrichtung
behandelt werden. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Transporteinrichtung
ändert sich damit durch die Beibehaltung der Mindestzeit für die Behandlung die Strecke,
entlang derer ein bestimmter Behandlungsvorgang vorgenommen wird. Vorzugsweise ist
die Steuerungseinrichtung derart gestaltet, dass sie bewirkt, dass wenigstens eine
Behandlungseinheit die Behältnisse unabhängig von der Transportgeschwindigkeit während
einer ersten vorgegebenen Zeitspanne, d. h. sowohl einer ersten vorgegebenen Mindestzeit
als auch einer vorgegebenen Maximalzeit behandelt. Durch diese Vorgehensweise wird
sichergestellt, dass bestimmte Behandlungszeiten für die Behandlung der Behältnisse
in jedem Fall, d. h. unabhängig von der Transportgeschwindigkeit eingehalten werden.
[0007] Vorteilhaft weist die Vorrichtung eine dritte Behandlungseinheit auf, welche die
Behältnisse in einer dritten von der ersten und zweiten unterschiedlichen Weise behandelt.
Diese dritte Behandlungseinheit kann dabei sowohl an der ersten Transporteinrichtung
angeordnet sein als auch stromabwärts bezüglich derselben. Bevorzugt ist die dritte
Behandlungseinheit jedoch zumindest auch teilweise an der ersten Transporteinrichtung
vorgesehen..
[0008] Vorzugsweise ist eine Behandlungseinheit eine Vorwärmeinrichtung, welche die Behältnisse
vorwärmt. Vorzugsweise handelt es sich dabei um die in der Transportrichtung der Behältnisse
zuerst angelegte Behandlungseinheit. Vorteilhaft ist eine Behandlungseinheit eine
Sterilisationseinrichtung, welche den Innenraum der Behältnisse desinfiziert. Vorteilhaft
handelt es sich dabei um eine Sterilisationseinrichtung, welche den Innenraum der
Behältnisse mit einem gasförmigen Medium und insbesondere mit einem Wasserstoffperoxid
enthaltenen Gas reinigt.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens eine Behandlungseinheit
eine Ausblaseinheit, welche die Behältnisse mit einem erhitzen Medium, beispielsweise
mit heißer Luft, ausbläst.
[0010] Damit werden vorteilhaft zunächst die Behältnisse erwärmt, anschließend mit Wasserstoffperoxid
sterilisiert (bzw. desinfiziert) und schließlich mit heißer Luft ausgeblasen. An diese
drei Vorgänge kann sich noch ein weiterer Vorgang anschließen, in dem die Behältnisse
mit kühler Luft ausgeblasen werden. Damit liegt der Erfindung auch der Gedanke zugrunde,
all diejenigen Vorgänge, welche in warmer Umgebung stattfinden, d. h. den Vorwärmvorgang,
den eigentlichen Sterilisationsvorgang und den Ausspülvorgang mit heißer Luft auf
einer einzelnen Transporteinrichtung vorzunehmen. Dies ist aus energetischer Sicht
effizienter, als die einzelnen Prozesse aufzuteilen.
[0011] Weiterhin ist es auch auf diese Weise möglich, lediglich auf der ersten Transporteinrichtung
Schaltventile vorzusehen, welche beispielsweise einen Vorwärmvorgang oder einen Desinfektionsvorgang
auslösen. Das Ausblasen mit kalter Luft, welches in Transportrichtung stromabwärts
bezüglich der Transporteinrichtung erfolgt, kann hingegen ohne Schaltventile erfolgen,
da die hierbei verwendete Zeit nicht exakt geregelt werden muss. Durch das Vorsehen
aller in warmen Medium stattfindender Prozesse auf einer Transporteinrichtung ist
auch kein warmer Reinraum notwendig, der ansonsten zwischen einzelnen Transporteinrichtungen
angeordnet werden müsste. Gleichzeitig bleibt jedoch durch die genaue Beibehaltung
bestimmter Zeiten ein genau vorbestimmter validierter Entkeimungsprozess beibehalten.
[0012] Vorzugsweise sind die Mindest- bzw. auch die Maximalzeiten und damit die Behandlungszeiten
vorgegeben, vorzugsweise sind jedoch diese Behandlungszeiten auch von außen durch
den Benutzer vorgebbar bzw. einstellbar. Auf diese Weise wird eine hohe Prozessflexibilität
erreicht.
[0013] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Auslegung besteht darin, dass eine Blockung
mit weiteren Einrichtungen, wie beispielsweise einer Blasmaschine möglich ist. Auch
kann durch die gemeinsame Anordnung der genannten Behandlungseinheiten auf der gleichen
Transporteinrichtung ein Vorwärmschritt entfallen und damit kann insgesamt die Transporteinrichtung,
beispielsweise in Form eines Transportkarussells, kleiner dimensioniert werden.
[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuerungseinrichtung derart
gestaltet, dass sie bewirkt, dass wenigstens zwei Behandlungseinheiten die Behältnisse
unabhängig von der Transportgeschwindigkeit während erster und zweiter vorgegebener
Mindestzeiten behandeln. Dabei sind auch vorzugsweise diese beiden Behandlungseinheiten
an der ersten Transporteinrichtung bzw. an der ersten Transportstrecke angeordnet.
Vorzugsweise bewirkt die Steuerungseinrichtung, dass auch die dritte Behandlungseinheit
die Behältnisse unabhängig von der Transportgeschwindigkeit während einer dritten
vorgegebenen Mindestzeit behandelt. Damit kann im Wesentlichen der gesamte Behandlungsprozess,
nämlich der Vorwärmprozess, der Sterilisationsprozess und der anschließende Ausblasprozess
unabhängig von der Transportgeschwindigkeit mit jeweils festgelegten Behandlungszeiten
durchgeführt werden. Vorzugsweise werden auch mit wenigstens zwei Behandlungseinheiten,
besonders bevorzugt mit den drei Behandlungseinheiten die Behältnisse auch während
vorgegebener Maximalzeiten behandelt.
[0015] Vorzugsweise schließt sich an die erste Transporteinrichtung eine weitere Transporteinrichtung
an, wobei die Transportgeschwindigkeit dieser weiteren Transporteinrichtung mit der
Transportgeschwindigkeit der ersten Transporteinrichtung synchronisiert ist. Insbesondere
kann es sich dabei um einen weiteren Transportstern handeln, auf dem die Behältnisse,
wie oben erwähnt, beispielsweise mit kühler Luft ausgeblasen werden.
[0016] Vorzugsweise ist wenigstens eine Behandlungseinheit und besonders bevorzugt sind
alle Behandlungseinheiten derart an der ersten Transporteinrichtung angeordnet, dass
sie wenigstens teilweise mit den zu behandelnden Behältnissen mitbewegt werden. Auf
diese Weise kann in besonders vorteilhafter Weise eine zeitliche Beibehaltung der
Behandlungszeiten unabhängig von der Transportgeschwindigkeit erreicht werden.
[0017] Vorzugsweise weist wenigstens eine Behandlungseinheit, besonders bevorzugt wenigstens
zwei Behandlungseinheiten und besonders bevorzugt alle drei Behandlungseinheiten ein
oder mehrere schaltbare Ventile auf, welche einen Behandlungsvorgang für die jeweiligen
Behältnisse steuern. Wie oben erwähnt, sind vorzugsweise stromabwärts bezüglich der
ersten Transporteinrichtung keine weiteren derartigen Schaltventile mehr vorgesehen.
[0018] Vorteilhaft handelt es sich bei der ersten Transporteinrichtung um ein Transportkarussell.
[0019] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Anlage zum Behandeln von Behältnissen
mit einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art sowie einer Befüllungseinrichtung,
welche stromabwärts bezüglich dieser Vorrichtung angeordnet ist, gerichtet. Die Begriffe
"stromaufwärts" und "stromabwärts" werden dabei unter Bezugnahme auf die Transportrichtung
der Behältnisse verstanden.
[0020] Vorzugsweise ist zwischen der Vorrichtung und der Befüllungseinrichtung eine Kaltblaseinrichtung
vorgesehen, welche die Behältnisse mit einem vorzugsweise gasförmigen Medium ausbläst,
wobei die Temperatur dieses Mediums nicht oder nur geringfügig oberhalb der Raumtemperatur
liegt.
[0021] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Behandeln von Behältnissen
gerichtet, wobei die Behältnisse mittels einer ersten Transporteinrichtung entlang
einer vorgegebenen Transportstrecke transportiert werden und während des Transports
auf dieser Transportstrecke mit einer ersten Behandlungseinheit.in einer ersten vorgegebenen
Weise und mit einer zweiten Behandlungseinheit in einer zweiten von der ersten Weise
unterschiedlichen Weise behandelt werden. Erfindungsgemäß werden die Behältnisse durch
wenigstens eine Behandlungseinheit während einer vorgegebenen Zeit behandelt und eine
Steuerungseinrichtung bewirkt, dass die Behältnisse unabhängig von der Transportgeschwindigkeit,
mit der die Behältnisse von der Transporteinrichtung transportiert werden, während
einer vorgegebenen Mindestzeit behandelt werden.
[0022] Vorteilhaft werden die Behältnisse mit einer ersten Behandlungseinheit vorgewärmt,
anschließend mit einer zweiten Behandlungseinheit sterilisiert und anschließend mit
einer dritten Behandlungseinheit mit einem erwärmten Medium, insbesondere mit erhitzter
Luft, ausgeblasen. Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren bewirkt die Steuerungseinrichtung,
dass die Behältnisse von der ersten, der zweiten und der dritten Behandlungseinheit
jeweils während vorgegebener Mindestzeiten und bevorzugt auch während vorgegebener
Maximalzeiten behandelt werden.
[0023] Weitere Vorteile und Ausführungsformen der vorliegenden ergeben sich aus den beigefügten
Zeichnungen:
[0024] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Behandeln von Behältnissen nach
dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Behandelns von Behältnissen; und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der zeitlichen Steuerung der einzelnen
Behandlungsprozesse.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 30 zum Behandeln von Behältnissen nach dem Stand der
Technik. Diese Vorrichtung 30 weist eine Vorwärmeinheit 32 auf, in der die Behältnisse
insbesondere durch Ausblasen mit erwärmter Luft vorgewärmt werden. Zu diesem Zweck
werden die Behältnisse entlang eines Transportkarussells 31 gefördert und während
dieses Förderprozesses wird heiße Luft in die (nicht gezeigten) Behältnisse eingefüllt.
An die Vorwärmeinheit 32 schließt sich ein Transportstern 39 an, der die Behältnisse
weiter zu einer Sterilisierungseinheit 34 fördert.
[0026] Auch diese Sterilisierungseinheit 34 weist ein Transportkarussell 35 auf, mit dem
die Behältnisse entlang einer Kreisbahn gefördert werden. Durch die Sterilisationseinheit
34 werden die Behältnisse beispielsweise mit Wasserstoffperoxiddampf sterilisiert
und gegebenenfalls nach diesem Prozess gegebenenfalls heiß ausgeblasen. Über ein weiteres
Transportkarussell 42 werden die Behältnisse anschließend einem Füller 36, der die
Behältnisse befüllt, zugeführt. Dabei sind die Geschwindigkeiten der Vorwärmeinheit
32, der Sterilisationseinheit 34 und des Füllers 36 aufeinander synchronisiert. Üblicherweise
sind derartige Maschinen so ausgelegt, dass im Vollbetrieb, d. h. bei hoher Geschwindigkeit,
die im Rahmen des Vorwärmprozesses zugeführte Wärme derart bemessen ist, um den Sterilisationsvorgang
in der Sterilisationseinheit 34 besonders günstig vornehmen zu können.
[0027] Damit werden sowohl durch die Vorwärmeinheit 32 als auch durch die Sterilisierungseinheit
34 Behandlungen an den Behältnissen mit warmem Medium vorgenommen. Falls nun aus irgendwelchen
Gründen die Transportgeschwindigkeit der gesamten Maschine gedrosselt wird, ergibt
sich zwangsläufig ein längerer Zeitraum, während dem die Behältnisse entlang des Transportsterns
39 gefördert werden. Falls dieser Zeitraum einen bestimmten Höchstwert überschreitet,
sind die Behältnisse zu kühl, um ordnungsgemäß und genau sterilisiert werden zu können.
Im Stand der Technik kann man sich beispielsweise damit behelfen, dass der vollständige
Raum um die Einheiten 32, 34 und 39 auf einem bestimmten Temperaturniveau gehalten
wird. Auch ist es möglich, durch mehrere Ventilationseinheiten 38 eine entsprechende
aufgewärmte Umgebung zu erreichen. Gleichwohl kann es jedoch zu Verzögerungen und
Ausfällen kommen, weil die Behältnisse entlang des Transportprozesses zu weit abkühlen.
Weiterhin ist es auch im Stand der Technik erforderlich, an beiden Einheiten 32 und
34 schaltbare Ventile vorzusehen, welche die Behandlung der Behältnisse regulieren.
[0028] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
zum Behandeln von Behältnissen. Diese Vorrichtung 1 weist eine schematisch dargestellte
erste Transporteinrichtung 2 auf, die hier ebenfalls als Transportkarussell ausgeführt
ist. Entlang dieses Transportkarussells 2 sind drei Behandlungseinheiten 3, 4 und
6 vorgesehen, die die Behältnisse jeweils in aufeinanderfolgenden Verfahrenschritten
bzw. Bereichen A, B und C behandeln. Das Bezugszeichen T bezieht sich auf die Transportstrecke,
entlang derer die Behältnisse in der Transportrichtung 2 gefördert werden.
[0029] Genauer gesagt handelt es sich bei der ersten Behandlungseinheit 3 um eine Vorwärmeinheit,
welche die (nicht gezeigten) Behältnisse vorwärmt. Dies erfolgt entlang des mit dem
Bezugszeichen A gekennzeichneten Kreisringsegments bzw. Bereichs. Anschließend werden
die Behältnisse mit der zweiten Behandlungseinheit 4 sterilisiert, wobei dieser Prozess
in Fig. 2 während des Bereichs B durchgeführt wird. Im Anschluss an den Sterilisationsprozess
wird in dem Bereich C durch eine dritte Behandlungseinheit 6 ein Ausblasprozess mit
heißer Luft durchgeführt. Insbesondere der in dem Abschnitt B ablaufende Sterilisationsprozess
ist dabei sehr genau hinsichtlich des dafür benötigten Zeitfensters zu steuern.
[0030] Über eine Steuerungseinrichtung 10 werden die einzelnen Behandlungsprozesse gesteuert.
Wie eingangs erwähnt, kann auch die in Fig. 2 gezeigte erfinderische Vorrichtung 1
bei unterschiedlichen Transportgeschwindigkeiten betrieben werden. Fig. 2 zeigt die
Situation, bei der die Vorrichtung mit Maximalgeschwindigkeit läuft. Die einzelnen
Zeiten t1, t2 und t3 werden jeweils unabhängig von der Transportgeschwindigkeit konstant
gehalten. Dies wird dadurch erreicht, dass die einzelnen Behandlungseinheiten 3, 4,
und 6 jeweils zumindest teilweise und besonders vollständig, auf dem Transportkarussell
2 angeordnet sind und damit mit diesem mitdrehen. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass auch bei niedrigeren Transportgeschwindigkeiten jeweils die genauen Zeiten
t1, t2 und t3 eingehalten werden.
[0031] Im Rahmen der einzelnen Behandlungsschritte wird das Behältnis jeweils beispielsweise
mit erwärmter oder erhitzter Luft und einem Sterilisationsmedium, wie Wasserstoffperoxiddampf,
ausgespült. Dazu sind schematisch dargestellte Schaltventile 5, 7, 9 an der Transporteinrichtung
bzw. den einzelnen Behandlungseinheiten vorgesehen, welche die einzelnen Prozesse
steuern bzw. die Zuführung der einzelnen Vorwärm-, Sterilisations- und Ausblasmedien
steuern. Genauer gesagt können durch eine Ansteuerung dieser Schaltventile die einzelnen
Zeiten t1 - t3 und insbesondere die Zeit t2 unabhängig von der Transportgeschwindigkeit
konstant gehalten werden.
[0032] An die Transporteinrichtung 2, auf der, wie oben erwähnt, sämtliche Prozesse angeordnet
werden, die in erwärmter Umgebung ablaufen, schließt sich eine weitere Behandlungseinheit
16 an, die wiederum zum Ausblasen der Behältnisse mit warmer Luft dient. Dieser Prozess
ist jedoch hinsichtlich seines Zeitfensters nicht in der gleichen exakten Weise einzuhalten
wie die auf der Transporteinrichtung 2 ablaufenden Prozesse. An die weitere Behandlungseinheit
16 schließt sich eine Kaltblaseinheit 18 an, mit der die Behältnisse mit kühler Luft
ausgeblasen werden. Auch für diesen Prozess sind keine exakten zeitlichen Vorgaben
zu beachten. Daher kann an den Behandlungseinheiten 16, 18 auch auf schaltbare Ventile
verzichtet werden, um die Herstellungskosten zu senken und um die Komplexität zu reduzieren.
Zwischen der Behandlungseinheit 16 und der Kaltblaseinheit 18 ist ein Transportkarussell
17 vorgesehen. Ein weiteres Transportkarussell 19 ist zwischen der Kaltblaseinheit
18 und der Befüllungseinrichtung 20 vorgesehen.
[0033] Die Befüllungseinrichtung 20 weist ebenfalls eine Transporteinrichtung 21 in Form
eines Transportkarussells auf, entlang dessen die Behältnisse gefördert und gefüllt
werden. An die Befüllungseinrichtung 20 schließt sich eine weitere Transporteinrichtung
24 sowie eine Verschlusseinheit 26 an, mit der die Behältnisse verschlossen werden.
Die Transportgeschwindigkeiten der einzelnen in Fig. 2 gezeigten Transporteinrichtung
sind aufeinander synchronisiert. Die Bezugszeichen 12 und 14 beziehen sich auf Außenbehandlungseinrichtungen,
die zu einer Außenbehandlung der Behältnisse dienen.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Darstellung zur Veranschaulichung der auf der Transporteinrichtung
2 ablaufenden Prozesse. Dabei sind wiederum die drei Behandlungsbereiche A, B und
C gekennzeichnet, d. h. der Vorwärmbereich A, der Sterilisationsbereich B sowie der
Bereich C, in dem mit heißer Luft ausgeblasen wird. Im Falle des oberen Teilbilds
von Fig. 3 wird die gesamte Anlage mit der Maximalgeschwindigkeit v1 gefahren. Wie
erwähnt, werden durch die Steuerungseinrichtung 10 die jeweiligen Behandlungszeiten
für die Behältnisse t1 - t3 und insbesondere der Zeitraum für die Sterilisation t2
konstant gehalten. Dies bedeutet, dass die einzelnen Abschnitte A, B, und C hier die
maximale Ausdehnung haben und auf diese Weise der Kreis fast vollständig geschlossen
wird, wobei die entstehende Lücke 7 den Raum darstellt, der für die Übergabe an die
weiteren Transporteinrichtungen benötigt wird.
[0035] Bei der in Fig. 2 gezeigten Darstellung wird die Anlage mit der Transportgeschwindigkeit
V
1 gefahren. In dem oberen Teil von Fig. 3 entspricht damit die Transportstrecke T entlang
derer die Behältnisse insgesamt in der Transporteinrichtung 2 gefördert werden, der
Summe der drei Bereiche A, B und C. Das mittlere Teilbild veranschaulicht einen Betrieb
bei einer Geschwindigkeit v2, welche kleiner ist als die Maximalgeschwindigkeit v1.
In diesem Fall werden wiederum die drei zeitlichen Abschnitte t1 - t3 konstant gehalten,
was jedoch aufgrund der geringeren Transportgeschwindigkeit dazu führt, dass die einzelnen
räumlichen Bereiche A, B und C kürzer sind. Damit tritt in dem mittleren Teilbild
von Fig. 3 auch ein Ruhebereich D auf, in dem keine Behandlung der Behältnisse vorgenommen
wird. Allerdings ist bevorzugt durch geeignete Maßnahmen Sorge getragen, dass auch
in diesem Abschnitt die Behältnisse auf einer gewissen Wunschtemperatur gehalten werden.
Dazu ist es möglich, die vollständige Transporteinrichtung 2 in einem erwärmten Raum
anzuordnen.
[0036] In dem unteren Teilbild von Fig. 3 wurde die Transportgeschwindigkeit noch weiter
reduziert, was wiederum zu einer jeweils proportionalen Verkürzung der einzelnen Bereiche
A - C führt. Entsprechend ist hier der Ruhebereich D weiter verlängert. Es wird darauf
hingewiesen, dass insbesondere die Zeit t2, die für den Sterilisationsprozess verwendet
wird, möglichst genau eingehalten werden sollte. Es wäre jedoch auch möglich, die
Zeiträume t1 und t3 geringfügig zu variieren.
[0037] Die einzelnen Behandlungszeiten t1 - t3 sind fest, jedoch durch den Benutzer frei
programmierbar, sodass eine bequeme Umstellung, beispielsweise auf unterschiedliche
Behältnistypen, erfolgen kann.
[0038] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Blockung der Transporteinrichtung
2 mit einer Blasmaschine möglich. Dies hat den Vorteil, dass der Vorwärmschritt, d.
h. Bereich A, entfallen oder stark verkürzt werden kann und damit insgesamt die Transporteinrichtung
2 bzw. das Transportkarussell 2 kleiner ausgelegt werden kann.
[0039] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Vorrichtung (1) zum Behandeln von Behältnissen mit einer ersten Transporteinrichtung
(2), welche die Behältnisse entlang einer ersten Transportstrecke (T) transportiert,
mit einer ersten Behandlungseinheit (3), welche die Behältnisse entlang eines vorgegebenen
Bereiches (A) dieser Transportstrecke (T) in einer ersten vorgegebenen Weise behandelt,
einer zweiten Behandlungseinheit (4) welche entlang eines weiteren vorgegebenen Bereichs
(B) dieser Transportstrecke (T) angeordnet ist und welche die Behältnisse in einer
zweiten von der ersten Weise unterschiedlichen Weise behandelt, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung (2) veränderbar ist und dass eine Steuerungseinrichtung
(10) vorgesehen ist, welche derart gestaltet ist, dass sie bewirkt dass wenigstens
eine Behandlungseinheit (3, 4) die Behältnisse unabhängig von der Transportgeschwindigkeit
während einer ersten vorgegebenen Mindestzeit (t1, t2) behandelt.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine dritte Behandlungseinheit (6) aufweist, welche die Behältnisse
in einer dritten von der ersten und der zweiten Weise unterschiedlichen Weise behandelt.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Behandlungseinheit (3) eine Vorwärmeinrichtung ist, welche die Behältnisse vorwärmt.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Behandlungseinheit (4) eine Sterilisationseinrichtung (4) ist, welche den Innenraum
der Behältnisse desinfiziert.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Behandlungseinheit (6) eine Ausblaseinheit (6) ist, welche die Behältnisse mit
einem erhitzten Medium ausbläst.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (10) derart gestaltet ist, dass sie bewirkt dass wenigstens
zwei Behandlungseinheiten (3, 4, 6) die Behältnisse unabhängig von der Transportgeschwindigkeit
während erster und zweiter vorgegebener Mindestzeiten (t1, t2) behandeln.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die erste Transporteinrichtung (2) eine weitere Transporteinrichtung (18)
anschließt, wobei die Transportgeschwindigkeit der weiteren Transporteinrichtung (18)
mit der Transportgeschwindigkeit der ersten Transporteinrichtung (2) synchronisiert
ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Behandlungseinheit (3, 4, 6) derart an der Transporteinrichtung (2)
angeordnet ist, dass sie wenigstens teilweise mit den zu behandelnden Behältnissen
mitbewegt wird.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Behandlungseinheit (3, 4, 6) ein schaltbares Ventil aufweist, welches
einen Behandlungsvorgang für die Behältnisse steuert.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Transporteinrichtung (2) ein Transportkarussell (2) ist.
11. Anlage zum Behandeln von Behältnissen mit einer Vorrichtung (1) nach wenigstens einem
der vorangegangenen Ansprüche und einer Befüllungseinrichtung (20) welche stromabwärts
bezüglich der Vorrichtung (1) angeordnet ist.
12. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Vorrichtung (1) und der Befüllungseinrichtung eine Kaltblaseinrichtung
vorgesehen ist, welche die Behältnisse mit Medium ausbläst, dessen Medium nicht oberhalb
der Raumtemperatur liegt.
13. Verfahren zum Behandeln von Behältnissen, wobei die Behältnisse mittels einer Transporteinrichtung
(2) entlang einer vorgegebenen Transportstrecke (T) transportiert werden und während
des Transports auf dieser Transportstrecke mit einer ersten Behandlungseinheit (3)
in einer ersten vorgegebenen Weise und mit einer zweiten Behandlungseinheit (4) in
einer zweiten von der ersten Weise unterschiedlichen Weise behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Behältnisse durch wenigstens eine Behandlungseinheit während einer vorgegebenen
Zeit behandelt werden und eine Steuerungseinrichtung (10) bewirkt, dass die Behältnisse
unabhängig von einer Transportgeschwindigkeit, mit der die Behältnisse von der Transporteinrichtung
transportiert werden während einer vorgegebenen Mindestzeit (t1) behandelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Behältnisse mit einer Behandlungseinheit (3) vorgewärmt, anschließend mit einer
zweiten Behandlungseinheit (4) sterilisiert und anschließend mit einer dritten Behandlungseinheit
(6) mit einem erwärmten Medium ausgeblasen werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (10) bewirkt, dass die Behältnisse von der ersten, der
zweiten und der dritten Behandlungseinheit jeweils während vorgegebener Mindestzeiten
(t1, t2, t3) behandelt werden.