[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement für die Mantelbetonbauweise, mit zwei
im Abstand und parallel zueinander angeordneten wärmedämmenden Seitenplatten aus Kunststoff,
die jeweils an einer oberen Schmalseite und einer unteren Schmalseite Vorsprünge bzw.
korrespondierende Vertiefungen zum Verbinden des Schalungselements mit weiteren Schalungselementen
aufweisen sowie einer Mehrzahl zwischen den Seitenplatten angeordneten Verbindungselementen.
Die Erfindung betrifft zudem eine Schalung aus mehreren solchen Schalungselementen.
[0002] Bei einem bekannten Schalungselement dieser Art sind die beiden Seitenplatten mit
fest eingeschäumten Blechstegen miteinander verbunden. Diese Blechstege bilden Abstandhalter
und gewährleisten eine stabile Form auch bei vergleichsweise hohem Betondruck. Nachteilig
ist jedoch der vergleichsweise hohe Leerraum zwischen den Schalungselementen im Fall
eines Transportes über eine längere Distanz vom Herstellungswerk zum Verwendungsort.
[0003] Ein weiteres Schalungselement ist im Stand der Technik durch die
FR-A-2 840 632 bekannt geworden. Bei diesem werden die Seitenwände mit horizontalen sinusförmigen
Eisenstäben und vertikalen in die Seitenplatten eingeschobenen Eisenstäben miteinander
verbunden. Grundsätzlich könnten die Schalungselemente am Verwendungsort montiert
werden, so dass ein Transport mit einem kleineren Volumen möglich sein dürfte. Eine
Montage vor Ort wäre hier aber vergleichsweise aufwendig.
[0004] Die
EP-A-0 562 589 offenbart ein Schalungselement aus geschäumten Hartkunststoffplatten, bei dem diese
Platten durch Stege fest miteinander verbunden sind. Auch hier besteht der Nachteil,
dass bei einem Transport über eine längere Strecke aufgrund des Luftraumes zwischen
den Platten vergleichsweise hohe Transportkosten anfallen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement der genannten Art
zu schaffen, das mit weniger Luftraum transportiert und schnell und einfach am Verwendungsort
montiert werden kann. Das Schalungselement soll trotzdem eine hohe Stabilität aufweisen.
[0007] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Schalungselement dadurch gelöst, dass
die Verbindungselemente U-förmige Steckbügel sind, die jeweils mit einem von zwei
Laschen in einem Schlitz in einer Oberseite oder Unterseite einer der beiden Seitenplatten
verankert ist. Beim erfindungsgemässen Schalungselement werden die beiden Seiteplatten
durch Steckbügel miteinander verbunden. Diese Steckbügel können bei der Montage am
Verwendungsort sehr schnell und dennoch einfach in die verbindenden Seitenplatten
eingesteckt werden. Vorzugsweise werden mehrere solche Steckbügel an der Oberseite
und mehrere an der Unterseite in die Seitenplatten eingesteckt. Dies ergibt eine besonders
hohe Stabilität.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindungselemente
jeweils zwischen den beiden Laschen einen im Wesentlichen geraden Steg aufweisen.
Solche Verbindungselemente können besonders einfach und kostengünstig als Stanzteile
aus Blech hergestellt werden. Die Stege verlaufen im montierten Zustand vorzugsweise
im Wesentlichen rechtwinklig zu den Ebenen der Seitenplatten.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die genannten Stege jeweils
im Wesentlichen in einer Ebene der oberen bzw. unteren Schmalseiten verlaufen. Alternativ
ist vorgesehen, dass die genannten Stege im Abstand zu diesen Ebenen vertieft verlaufen.
Dieser Abstand beträgt vorzugsweise wenige mm, beispielsweise 10 mm. Durch die vertiefte
Anordnung der Stege entstehen in diesen Oberseiten bzw. Unterseiten keine Unebenheiten
und die Verbindung benachbarter Schalungselemente wird dadurch nicht behindert. Die
Schalungselemente können somit weiterhin, beispielsweise durch entsprechende Noppen
und Ausnehmungen miteinander verbunden werden.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Laschen der Steckbügel
jeweils mit Widerhaken versehen sind, mit denen die Verbindungselemente in den Seitenplatten
verankert sind. Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung sind die Laschen in Schlitze
der Seitenplatten eingesteckt. Diese Schlitze sind vorzugsweise so ausgebildet, dass
sie beim Einstecken der Verbindungselemente ausgeweitet werden und sich dadurch die
genannten Haken in die Seitenplatten im Wesentlichen unlösbar einarbeiten. Die Schlitze
können sich beispielsweise von oben nach unten konisch verengen. Dies gilt ebenfalls
für die genannten Laschen.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindungselemente,
welche in die Oberseite der Schalungselemente eingesteckt sind, versetzt angeordnet
sind zu den Verbindungselementen, die von der Unterseite in das Schalungselement eingesteckt
sind. Durch diese versetzte Anordnung ergibt sich eine besonders hohe Stabilität.
[0012] Die Erfindung betrifft zudem eine Schalung aus mehreren Schalungselementen der genannten
Art. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist bei einer solchen Schalung vorgesehen,
dass sie wenigstens ein Schalungselement aufweist, das fest eingeschäumte Verbindungselemente
besitzt. Das Schalungselement mit den fest eingeschäumten Verbindungselementen ist
hierbei vorzugsweise in einem unteren Bereich der Schalung angeordnet.
[0013] Wesentlich ist somit, dass die Seitenplatten nach einem Transport am Verwendungsort
durch Stecken der Steckbügel einfach und schnell miteinander verbunden werden können.
Da die Steckbügel zudem sehr einfach und kostengünstig hergestellt werden können,
kann eine besonders kostengünstige Bauweise erreicht werden. Im Hinblick auf die hohen
Wärmedämmwerte von Bauwänden, die mit solchen Schalungselementen hergestellt werden
können, ermöglicht die Erfindung nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch ökologisch
vorteilhafte Bauweise.
[0014] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 schematisch eine räumliche Ansicht eines Steckbügels,
Figur 2 schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Schalungselements,
Figur 3 schematisch eine Draufsicht auf das erfindungsgemässe Schalungselement,
Figur 4 ein Schnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 3 und
Figur 5 schematisch ein Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemässen Schalung.
[0016] Das in den Figuren 2 bis 4 gezeigte Schalungselement 1 besitzt zwei Seitenplatten
2 und 3, die parallel und im Abstand zueinander angeordnet sind. Diese Seitenplatten
2 und 3 können ein- oder mehrschichtig sein und sind aus einem wärmedämmenden Kunststoff,
beispielsweise einem geschäumten Kunststoff, beispielsweise Polystyrol hergestellt.
Vorzugsweise sind die Seitenplatten 2 und 3 unterschiedlich dick, damit beim Bauwerk
der Taupunkt sich in der äusseren und dickeren Schale befindet. Der Dickenunterschied
beträgt vorzugsweise wenigstens 1 cm. Diese Seitenplatten 2 und 3 besitzen jeweils
eine obere Schmalseite 4 und eine untere Schmalseite 5. Weiter besitzen sie jeweils
eine Aussenseite 8, eine Innenseite 9 sowie zwei gegenüberliegende Stirnflächen 24.
Die oberen Schmalseiten 4 weisen jeweils eine Mehrzahl von Vorsprüngen 6 auf, die
beispielsweise als Noppen ausgebildet sein können. Die unteren Schmalseiten 5 besitzen
zur Aufnahme solcher Vorsprünge 6 korrespondierende Vertiefungen 7. Diese Vorsprünge
6 und Vertiefungen 7 ermöglichen ein Zusammenstecken von mehreren Schalungselementen
1 zu einer Schalung 21, wie dies in Figur 5 schematisch gezeigt ist. Selbstverständlich
sind in der Regel mehr als zwei solche Schalungselemente 1 übereinander angeordnet.
Bei einer solchen Schalung 21 ist zwischen den Seitenplatten 2 und 3 ein Zwischenraum
20 vorhanden, der in an sich bekannter Weise mit Beton gefüllt werden kann. Nach dem
Aushärten des Betons verbleiben die Seitenplatten 2 und 3 als verlorene Schalung an
der Gebäudewand und können beispielsweise in üblicher Weise verputzt werden.
[0017] Die Seitenplatten 2 und 3 sind jeweils mit mehreren Steckbügeln 13 miteinander verbunden.
Es ist vorgesehen, dass die Seitenplatten 2 und 3 am Verwendungsort mit diesen Steckbügeln
13 miteinander verbunden werden. Für den Transport vom Herstellungswerk zum Verwendungsort
können somit die Seitenplatten 2 und 3 aneinander anliegend und somit ohne Zwischenraum
20 transportiert werden.
[0018] Die Steckbügel 13 sind gemäss Figur 1 im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und besitzen
einen vorzugsweise geraden Steg 14, von dem rechtwinklig zwei Laschen 15 abstehen.
Diese Laschen 15 besitzen jeweils eine Spitze 19 und seitlich abstehende Haken 18.
Über den Steg 14 und die Laschen 15 erstreckt sich eine Versteifungsrippe 16. Die
Steckbügel 13 sind vorzugsweise Stanzteile aus Blech. Der Steg und die beiden Laschen
15 sind somit streifenförmig ausgebildet. Diese streifenförmige Ausbildung in Verbindung
mit der Versteifungsrippe 16 ergibt einen vergleichsweise stabilen und steifen sowie
verbindungssteifen Steckbügel 13. Bohrungen 17 im Steg 14, die beispielsweise einen
Durchmesser von 5 mm aufweisen, können zum Befestigen von Baustahl verwendet werden.
[0019] Die Steckbügel 13 werden zum Verbinden der Seitenplatten 2 und 3 von oben bzw. von
unten in diese eingesteckt. Zur Aufnahme der Laschen 15 besitzen die Seitenwände 2
und 3 an der oberen Schmalseite 4 und an der unteren Schmalseite 5 jeweils entsprechende
Schlitze 11. Diese Schlitze 11 können nach innen konisch zulaufend ausgebildet sein,
so dass sich die Haken 18 beim Einstecken der Steckbügel 13 in den Seitenplatten 2
und 3 eingraben und damit den entsprechenden Steckbügel 13 im Wesentlichen unlösbar
verankern. Vorzugsweise sind an den oberen Schmalseiten 4 und den unteren Schmalseiten
5 im Bereich der Schlitze 11 Ausnehmungen 12 (Fig. 2) angeordnet, so dass die montierten
Steckbügel 13 jeweils etwas vertieft angeordnet sind. Die Stege 14 besitzen somit
einen Abstand zur oberen Schmalseite 4 bzw. unteren Schmalseite 5. Dieser Abstand
beträgt beispielsweise einige mm, beispielsweise 10 mm. Die so vertieft angeordneten
Stege 14 beeinträchtigen somit die Funktion der Vorsprünge 16 und der Vertiefungen
7 nicht. Wie die Figur 3 zeigt, sind die Vorsprünge 6 und entsprechend die Vertiefungen
7 so angeordnet, dass sie sich ausserhalb der Ausnehmungen 12 befinden. An den Innenseiten
9 der Seitenplatten 2 und 3 können schwalbenschwanzförmige Nuten 10 verlaufen, die
zur Befestigung des Betons dienen. Um ein Auslaufen von Zementmilch nach dem Betonieren
zu verhindern, können zudem zwischen den Vorsprüngen 6 Stege 25 angeordnet sein.
[0020] Wie die Figuren 4 und 5 zeigen, sind die Steckbügel 13 alternierend angeordnet. Zwischen
zwei Steckbügeln 13, welche in die obere Schmalseite 4 eingesteckt sind, befindet
sich somit ein Steckbügel 13, der in die untere Schmalseite 5 eingesteckt ist. Die
bevorzugte Anordnung der Steckbügel 13 bei benachbarten Schalungselementen 1 und 1'
zeigt die Figur 5.
[0021] Eine Schalung 21 kann vollständig aus einer Mehrzahl der genannten Schalungselementen
1 hergestellt werden. Denkbar ist auch eine Ausführung, bei welcher gemäss der Figur
5 die Schalung 21 auch ein weiteres Schalungselement 22 aufweist, das in bekannter
Weise fest eingeschäumte Verbindungsstege 23 aufweist und dadurch einem besonders
hohen Betondruck standhalten kann. Vorzugsweise ist ein solche Schalungselement 22
in einem unteren Bereich der Schalung 21 angeordnet. Es können selbstverständlich
auch mehrere solche Schalungselemente 22 vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Schalungselement
- 2
- Seitenplatte
- 3
- Seitenplatte
- 4
- obere Schmalseite
- 5
- untere Schmalseite
- 6
- Vorsprünge
- 7
- Vertiefungen
- 8
- Aussenseite
- 9
- Innenseite
- 10
- Nuten
- 11
- Schlitz
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Steckbügel
- 14
- Steg
- 15
- Lasche
- 16
- Versteifungsrippe
- 17
- Bohrung
- 18
- Haken
- 19
- Spitze
- 20
- Zwischenraum
- 21
- Schalung
- 22
- Schalungselement
- 23
- Verbindungssteg
- 24
- Stirnfläche
- 25
- Steg
1. Schaltungselement für die Mantelbetonbauweise, mit zwei im Abstand und parallel zueinander
angeordneten wärmedämmenden Seitenplatten (2, 3) aus Kunststoff, die jeweils an einer
oberen Schmalseite (4) und einer unteren Schmalseite (5) Vorsprünge (6) bzw. korrespondierende
Vertiefungen (7) zum Verbinden des Schalungselements mit einem weiteren Schalungselement
aufweisen sowie einer Mehrzahl zwischen den Seitenplatten (2, 3) angeordneten Verbindungselementen
(13), dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (13) U-förmige Steckbügel (13) sind, die jeweils mit einem
von zwei Laschen (15) in einem Schlitz (11) in einer oberen Schmalseite (4) oder unteren
Schmalseite (5) einer der beiden Seitenplatten (2, 3) verankert ist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbügel (13) jeweils zwischen den beiden Laschen (15) einen im Wesentlichen
gerade Steg (14) aufweisen.
3. Schalungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Stege (14) jeweils im Wesentlichen in einer Ebene der oberen bzw. der
unteren Schmalseite (4, 5) verlaufen.
4. Schalungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Stege (14) unterhalb einer oberen bzw. unteren Schmalseite (4, 5) verlaufen.
5. Schalungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die vertiefte Anordnung der Stege (14) in die genannte obere Schmalseite (4)
bzw. untere Schmalseite (5) Ausnehmungen (12) eingearbeitet sind.
6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbügel (13) Stanzteile aus Blech sind.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Laschen (15) jeweils Widerhaken (18) aufweisen, mit denen sie in den
Seitenplatten (2, 3) verankert sind.
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbügel (13) jeweils mit wenigster einer Versteifungsrippe (16) versehen sind.
9. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbügel (13) der oberen Schmalseite (4) alternierend zu denjenigen der unteren
Schmalseite (5) angeordnet sind.
10. Schalung aus mehreren Schalungselementen gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Schalung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens ein weiteres Schalungselement (22) aufweist, das fest eingeschäumte
Verbindungselemente (23) besitzt.
12. Schalung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine weitere Schalungselement (22) in einem unteren Bereich der Schalung
angeordnet ist.