Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Niederdruckentladungslampe, umfassend ein Glasrohr mit
einer ionisierbaren Füllung aus einem edelgashaltigen Gas und zwei im inneren des
Glasrohrs angeordnete, einander zugewandte Hohlelektroden, die gasdicht in die Enden
des Glasrohrs eingefügt und mit nach außen geführten Kontaktstiften versehen sind,
die an eine elektrische Wechselspannungsquelle anschließbar sind.
[0002] Derartige Niederdruckentladungslampen haben, bezogen auf den eingespeisten Strom,
eine hohe Lichtausbeute und eine lange Lebensdauer. Die Leuchtdichte nimmt dabei mit
abnehmendem Innendurchmesser und ansteigendem Strom zu. Bei einem Innendurchmesser
von 2,5 mm, einem Fülldruck von 10 mbar und einem Nennstrom von 5mA kann mit einer
Gasfüllung aus Ne/Ar/Hg eine Leuchtdichte von 35000 cd/m2 erreicht werden. Mit weiter
ansteigendem Strom kann eine noch höhere Leuchtdichte erreicht werden. Dem Stromanstieg
sind jedoch Grenzen bei ca. 10 mA gesetzt, die maßgeblich dadurch bestimmt sind, dass
Sputterabtrag der Elektrode und chemische Reaktionen des abgetragenen Materials mit
den Atmosphärenelementen in der Niederdruckentladungslampe einen Niederschlag an der
Innenwandung des Glasrohrs absetzt und dieses schwärzt und durch die chemischen Reaktionen
im Inneren der Lampe das chemische Gleichgewicht und die Druckverhältnisse verändert,
was eine weiter zunehmende Lichtemission verhindert.
Stand der Technik
[0003] Eine Niederdruckentladungslampe der eingangs genannten Art ist aus der
US 2433218 A1 bekannt. Die Hohlelektroden sind dabei zylindrisch ausgebildet, im Bereich ihrer
Mündung verengt und in metallische Hülse eingesetzt, die in die Enden des Glasrohrs
eingeschmolzen sind. Die damit erzielbare Lichtausbeute ist ganz unzureichend.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Niederdruckentladungslampe der eingangs
genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass Ströme von mehr als 25 mA einspeisbar
sind, ohne das es zu der störenden Schwärzung (Sputterabtrag der Elektrode und chemische
Reaktion des abgetragenen Materials mit den Atmosphärenelementen in der Niederdruckentladungslampe
mit Niederschlag auf) der Innenwandung des Glasrohrs kommt, mit einer entsprechend
erhöhten Steigerung der Leuchtdichte.
[0005] Die Niederdruckentladungslampe soll hierdurch insbesondere eine wesentlich bessere
Hintergrundbeleuchtung von Displays ermöglichen, die unter Tageslichtbedingungen zur
Anwendung gelangen und unter solchen Bedingungen gut ablesbar sein müssen.
[0006] Zusätzlich soll diese Niederdruckentladungslampe einen ökologischen Beitrag leisten,
da die Herstellung und der Betrieb einer solchen neuen Niederdruckentladungslampe
deutliche Einsparungen in der Freisetzung von CO2 und Quecksilber mit sich bringt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Niederdruckentladungslampe nach dem
Oberbegriff durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte
Weiterbildungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0008] Die erfindungsgemäße Niederdruckentladungslampe umfasst folglich Hohlelektroden,
die topfförmig gestaltet sind und die zwischen ihrem Boden und ihrer Mündung keine
in den Innenraum eingreifende Einengung haben, dass die Hohlelektroden wärmeleitend
mit den Kontaktstiften verbunden sind und dass die Kontaktstifte als Kühlkörper für
die Hohlelektroden ausgebildet sind. Überraschender Weise lässt sich in eine solche
Niederdruckentladungslampe mit Strom einer Stromstärke von mehr als 50 mA beaufschlagen,
ohne dass sich eine Schwärzung des Glasrohrs ergibt - eine signifikant geringe Quellimpedanz
für die bevorzugte Betriebsfrequenz vorausgesetzt (kleiner 100 Ohm). Die Lichtemission
ist entsprechend gesteigert.
[0009] Die Betriebsfrequenz dieser Niederdruckentladungslampe liegt im Bereich von 30 KHz
bis 300 KHz, vorzugsweise bei 100 KHz bis 120 KHz. Die Zünd- und Betriebsspannungen
liegen im Bereich von wenigen hundert Volt (bei Lampen bis ca. 300 mm Länge, einem
Länge zu Durchmesser - Verhältnis von ca. 100: 1 und niedrigem Fülldruck von weniger
als 10 mbar bis zu über 10 KV bei Lampen mit über 1500 mm Länge und/oder einem Länge
zu DurchmesserVerhältnis von ca. 1000 : 1 und/oder einem hohem Fülldruck von mehr
als 10 mbar.
[0010] Die Hohlelektroden haben bevorzugt einen zylindrischen Elektrodenmantel. Eine eine
elliptische und/oder hohlkegelig in Richtung der Mündung geöffnete Ausbildung ist
ebenfalls möglich.
[0011] Der Elektrodenmantel kann aus Metall und/oder metallisierter Keramik bestehen. Er
soll innen- und außenseitig sich parallel zu einander erstreckende Oberflächen haben.
Der Elektrodenmantel besteht bevorzugt aus Molybdän oder Wolfram. Daneben können auch
andere Refraktärmetalle zur Anwendung gelangen, beispielsweise Niob, Tantal, Zirkon,
Rhenium, und/oder deren Gemische (früher auch Nickel und/oder Eisen). Der Elektrodenmantel
hat zweckmäßig eine Wandstärke von 0,1 und bis 1 mm.
[0012] Der Elektrodenmantel ist zweckmäßig am Außenumfang eines eben ausgebildeten Elektrodenbodens
festgelegt. Dieser kann aus einem dem Elektrodenmantel entsprechenden Werkstoff bestehen,
wobei die gegenseitige Verbindung zweckmäßig durch eine gegenseitige Verschweißung
bewirkt ist, zweckmäßig durch eine Laserverschweißung. Die Dicke beträgt zweckmäßig
0,1 bis 0,50 mm.
[0013] Auf der von dem Elektrodenmantel abgewandten Seite des Elektrodenbodens kann eine
Scheibe aus dem vorstehend angegebenen oder einem artverwandten Werkstoff oder auch
Titan und/oder Aluminiumlegierungen festgelegt sein, die auf der nach außen weisenden
Seite mit einer Beschichtung aus einem Quecksilberamalgam versehen ist. Die Beschichtung
hat den Zweck, die in der Niederdruckentladungslampe enthaltene Edelgasfüllung besonders
umweltverträglich mit dem betriebsnotwendigen Quecksilber zu beladen. Dieses wird
erst bei einer Erwärmung der Amalgamfüllung auf eine Temperatur von mehr als 850°C
freigesetzt und liegt somit während der Herstellung und Montage der Einzelteile der
Niederdruckentladungslampe nur in ungefährlicher, gebundener Form vor. Die Freisetzung
erfolgt zweckmäßig zugleich mit der Erwärmung des Glasrohrs, die vorgenommen wird,
um es zu erschmelzen an den jeweiligen Kontaktstift anzuformen und diffusionsdicht
damit zu verbinden - kann jedoch auch völlig unabhängig von dem Schmelzvorgang z.B.
mittels selektiver induktiver Aufheizung in einem räumlich konzentrierten, energiereichen,
elektrischen Wechselfeld. Die zum Betrieb einer Niederdruckentladungslampe nötige
Menge an Quecksilber beträgt etwa 0,1 bis 2 mg pro Scheibe und ist somit sehr niedrig.
[0014] Diese Scheibe dient je nach Wahl des Scheiben- und/oder Amalgammaterials (siehe oben)
als Absorber für ungewollt zurückgebliebene, chemische Substanzen aus dem Produktionsprozess
und/oder sonstiger Kontaminationen wie z.B. Kohlenwasserstoffe etc..
[0015] Der Elektrodenboden ist durch eine Verschweißung, zweckmäßig durch eine Laserverschweißung
- mit oder ohne Hilfsstoffe/Lote -, auch mit dem jeweils zentrisch angeordneten und
senkrecht vorstehenden Kontaktstift verbunden. Dieser kann ebenfalls aus Molybdän
oder einem der vorstehend angegebenen Werkstoffe bestehen, wobei ein wichtiges Kriterium
darin besteht, dass der Werkstoff zusätzlich zur Verschweißbarkeit mit dem Elektrodenboden
einen Temperaturausdehnungskoeffizienten haben muss, der mit demjenigen des Glases
des Glasrohrs weitgehend identisch ist, um funktionsbeeinträchtigende Undichtigkeiten
der Niederdruckgasentladungslampe während des Betriebs zu vermeiden. Dieses wird meist
durch dotieren dieser Materialen mit geeigneten Elementen zur zweckmässigen Modifikation
der Kristallstrukturen dieser Metalle und/oder Legierungen realisiert.
[0016] Die Hohlelektroden, der Elektrodenboden und die Kontaktstifte bestehen aus separat
hergestellten Teilen und sind sämtlich bevorzugt durch eine gegenseitige Verschweißung
miteinander verbunden. Die zur Ihrer Herstellung verwendeten Werkstoffe müssen daher
mit einander durch Schmelzschweißen - mit oder ohne Hilfsstoffe/Lote - verschweißbar
sein.
[0017] Die Kontaktstifte können auf der Außenseite des Glasrohrs mit wenigstens einem radial
nach außen vorstehenden, metallischen Kragen versehen sein, um die Kühlung zu verbessern.
[0018] Dabei hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn der Kragen einen den Kontaktstift
eng umschließenden, ersten Zylinderabschnitt hat und wenn er durch eine elektrisch
leitfähige Wärmeleitpaste mit dem jeweiligen Kontaktstift verklebt ist und/oder verkrimpt
und/oder verlötet und/oder verschweisst ist. Der Kragen kann dabei aus irgend einem
kostengünstigen elektrisch und thermisch leitfähigen Werkstoff bestehen. Als zweckmäßig
hat sich die Verwendung von Weißblech bewährt, weil diese neben einer guten Formbarkeit
eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und Zähigkeit hat, so dass nicht nur eine
verbesserte Wärmeableitung gelingt, sondern zugleich eine mechanische Stabilisierung
des Kontaktstiftes gegen unbeabsichtigtes Verbiegen. Die Verwendung von z.B. Messing
und anderen Materialien ist ebenfalls möglich.
[0019] Dieser erste Zylinderabschnitt darf eine Länge von 0,1 bis ca. 20 mm aufweisen.
[0020] Die Wärmeleitpaste kann auf Siliconbasis erzeugt sein und u.a. einen Gehalt an Kohlenstoff
und/oder thermisch und elektrisch leitfähigen Metallen und/oder thermisch und elektrisch
leitfähigen Keramiken haben, um die erwünschte elektrische Leitfähigkeit zu erzielen
sowie die nötige Wärmeleitfähigkeit. Sie ist bei Raumtemperatur vernetzend. RTV -
Mischungen und Derivate sind besonders vorteilhaft einsetzbar. Bei der Herstellung
dieser Wärmeleitpasten ist es elementar wichtig, die Dielektrizitätswerte und die
Permeabilität dieser Pasten innerhalb sehr enger Toleranzgrenzen zu halten. Die unvermeidbaren
Abweichungen von den vorgeschriebenen Werten sollen weniger als 10 % betragen.
[0021] Jeder Kontaktstift kann mit nur einem Kragen versehen sein, der so verformt ist,
dass er lückenlos an der Außenkontur des Glasrohrs anliegt. Die erzielte Kühlwirkung
wird dadurch weiter verbessert.
[0022] Bei einer Bauform, bei der die Hohlelektroden zylindrisch ausgebildet sind, kann
jeder Kragen einen zweiten Zylinderabschnitt haben, der die jeweilige Hohlelektrode
außenseitig in gleichbleibendem Abstand konzentrisch umschließt. Während des Betriebes
bildet eine solche Bauform zwischen der Hohlelektrode und dem zweiten Zylinderabschnitt
einen Kondensator von vorhersagbarer Feldstärke, was das Betriebsverhalten der Niederdruckgasentladungslampe
verbessert.
[0023] Der zweite Zylinderabschnitt sollte zur Optimierung des diesbezüglichen Effektes
in Richtung der Längsachse des Glasrohrs eine Länge haben, die mit derjenigen der
Hohlelektrode übereinstimmt. Sämtliche eventuell vorhandenen Freiräume zwischen dem
Glasrohr einerseits sowie den mit dem zweiten Zylinderabschnitt verbundenen Teilen
müssen bei solchen Bauformen vollständig mit einer Wärmeleitpaste einer für die gewählte
Frequenz geeigneten Dielektrizität und Permeabilität ausgefüllt sein, um die Niederdruckgasentladungslampe
insgesamt elektrisch kontrollierbar zu erhalten. Dies ist besonders wichtig, weil
die elektrischen Impedanztoleranzen sehr eng sein müssen und im Rahmen einer laufenden
Massenproduktion unter 10% liegen müssen, um die bestmögliche Leistungsfähigkeit und
Effizienz dauerhaft zu gewährleisten.
[0024] Das Glasrohr ist von meist zylindrischer Gestalt. Andere Querschnitte sind möglich,
reduzieren jedoch die Leistungsfähigkeit und Effizienz je nach Ausprägung der Geometrie.
[0025] Das Glassrohr kann in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfordernissen des Anwendungsfalles
mäanderförmig verformt sein, um beispielsweise eine ausgeglichene Ausleuchtung größerer
Flächenbereiche zu erzielen - andere Formen wie Spiralen oder auch dreidimensionale
Gebilde sind ebenfalls mit entsprechender Leistungsfähigkeit und Effizienz herstellbar.
Die Niederdruckentladungslampe kann in allen Teilbereichen einen rotationssymmetrischen
Querschnitt haben.
[0026] Das Glasrohr besteht aus sogenannten Weich- oder Hartgläsern z.B. Kalk-Natron oder
Borsilikat und hat einen Innendurchmesser von mindestens 5 µm, einen Außendurchmesser
von max. 10 cm und eine Länge von bis zu 5 m. Es ist auf der Innenseite mit einer
oder mehreren anhaftenden Schicht/-en aus Oxiden der Materialien Titan und/oder Zirkon
und/oder Magnesium und/oder Yttrium, sowie weiteren geeigneten funktionalen keramischen
Werkstoffen oxidischer, nitridischer oder silikatischer Struktur mit geeigneten Dotierungen
gitterfremder Elemente zur Umwandlung von kurzwelligen Emissionen (z.B. UV Licht)
in langwellige Emissionen (z.B. sichtbares Licht) mit möglichst günstigen Quantenausbeuten
( 0,5 bis grösser 1) versehen und mit einem Gasgemisch gefüllt, das neben einem Edelgas
bzw. einem Edelgasgemisch der Gase Neon und/oder Krypton und/oder Argon und/oder Xenon
und ionisierbarem Quecksilberdampf auch Beimischungen von Wasserstoff, Sauerstoff,
Stickstoff, Halogenen sowie Amalgambildner des Quecksilbers je nach Kombination und
Anwendungszweck in unterschiedlichen Mischungen enthalten darf. Als wesentlich für
die jeweilige Auswahl sind zu berücksichtigen: Die bevorzugte Betriebstemperatur,
die emmitierten Spektren (schmal- der breitbandig), die tatsächliche Glasgefäss -
Geometrie, die Betriebsspannungen und die benötigte Lebensdauer des Leuchtmittels.
[0027] Nach dem Anlegen der Zündspannung an den Hohlelektroden wird darin ein Plasma mit
sehr hoher Lichtausbeute gebildet, die sich zunehmend auf die in dem Glasrohr enthaltene
Gasfüllung überträgt. Unter normalen Betriebsbedingungen lassen sich so beim Anlegen
eines Stromes von 50 mA von mehr als 100.000 cd/m
2 erzielen, ohne das es zu einer Schwärzung des Glasrohrs durch abgeschiedenes Quecksilber
kommt. Dies dürfte maßgeblich darauf zurückzuführen sein, dass die Hohlelektroden
durch die Kontaktstifte gekühlt sind und nicht die kritischen Temperaturen überschreiten,
was es erlaubt, den Dampfdruck des Quecksilbers im Plasma besser kontrollieren zu
können als bisher.
[0028] Die metallischen Kontaktstifte haben zweckmäßig einen wärmeleitenden Querschnitt,
der wenigstens 0,2, zweckmäßig 0,4 bis 0,6 mal so groß ist wie der Innendurchmesser
der Hohlelektroden. Das Längen - / Durchmesserverhältnis der Hohlelektroden, gemessen
an der Innenseite, soll 1 bis 4 betragen.
[0029] Die Hohlelektroden und die Kontaktstifte können auch einstückig ineinanderübergehend
ausgebildet sein, um die Wärmeableitung nach außen zu verbessern. Zu ihrer Herstellung
können die oben genannten Werkstoffe verwendet werden, die denselben Wärmeausdehnungskoeffizienten
haben wie das Glas des Glasrohrs, um Undichtigkeiten bei der betriebsbedingten Erwärmung
zu verhindern und eine besonders gute Wärmeleitung zu erzielen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0030] Eine beispielhafte Ausführung der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Sie wird nachfolgend näher erläutert.
[0031] Die Zeichnung zeigt ein Ende einer Niederdruckentladungslampe in längsgeschnittener
Darstellung.
Ausführung der Erfindung
[0032] In der Zeichnung ist nur ein Ende einer Niederdruckentladungslampe in Längsgeschnittener
Darstellung wiedergegeben. Das andere Ende ist identisch gestaltet und wurde aus Gründen
der besseren Anschaulichkeit der Details in der Zeichnung wegegelassen.
[0033] Die gezeigte Niederdruckentladungslampe umfasst ein Glasrohr 1 mit einer ionisierbaren
Füllung 2 aus einem edelgashaltigen Gas und zwei im Inneren des Glasrohrs 1 angeordnete,
einander zugewandte Hohlelektroden 3, die gasdicht in die Enden des Glasrohrs 1 eingefügt
und mit nach außen geführten Kontaktstiften 5 versehen sind, die an eine elektrische
Wechselspannungsquelle anschließbar sind, wobei die Hohlelektroden 3 topfförmig gestaltet
sind und zwischen ihrem Boden und ihrer Mündung keine in den Innenraum eingreifende
Einengung haben, wobei die Hohlelektroden 3 wärmeleitend mit den Kontaktstiften 5
verbunden sind und wobei die Kontaktstifte 5 als Kühlkörper für die Hohlelektroden
3 ausgebildet sind.
[0034] Die Hohlelektroden 3 haben einen hohlzylindrischen Elektrodenmantel 4. Dieser besteht
aus Molybdän und hat eine Wandstärke von 0,2 mm.
[0035] Der Elektrodenmantel 4 ist am Außenumfang eines eben ausgebildeten Elektrodenbodens
5 festgelegt. Dieser ist rotationssymmetrisch gestaltet und weist an dem der Gasfüllung
2 zugewandten Ende eine umlaufende, Passfläche auf, auf die die jeweilige Hohlelektrode
4 lückenlos passend aufgesetzt und daran durch vier gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilte Schweißpunkte 6 dauerhaft fixiert ist.
[0036] Die Hohlelektroden 3 bilden dadurch zusammen mit dem Elektrodenboden 5 einen Topf,
der zwischen dem Boden und der Mündung keine in den Innenraum eingreifende Einengung
hat.
[0037] Auf der von dem Elektrodenmantel 4 abgewandten Seite ist der Elektrodenboden 5 mit
dem zentrisch angebrachten Kontaktstift 6 verschweißt. Dieser ist im Bereich der gegenseitigen
Berührungsfläche von einem Ring 7 umschlossen, der mit dem Elektrodenboden verbunden
ist und der auf der nach außen weisenden Seite mit einer Beschichtung 7.1 aus einem
Quecksilberamalgam versehen ist. Die Beschichtung 7.1 hat in Längs- und Umfangsrichtung
einen Abstand von dem Glasrohr 1, das in dem noch weiter zurückliegenden Bereich an
den Außenumfang des Kontaktstiftes 6 diffusionsdicht angeschmolzen ist.
[0038] Die zum Anschmelzen erforderliche Erwärmung bewirkt zugleich ein Freisetzen des in
dem Amalgam der Beschichtung 7.1 gebundenen Quecksilbers, welches dadurch in die Gasfüllung
des Glasrohrs 1 gelangt und den Betrieb der Niederdruckgasentladungslampe ermöglicht.
[0039] Die Hohlelektroden 3, der Elektrodenboden 5, der Ring 7 und die Kontaktstifte 5 bestehen
aus separat hergestellten Teilen. Diese sind sämtlich durch eine Laserverschweißung
miteinander verbunden.
[0040] Die Kontaktstifte 6 sind auf der Außenseite des Glasrohrs 1 mit einem radial nach
außen vorstehenden, metallischen Kragen 8 versehen. Dieser bildet einen einstückigen
Bestandteil eines den jeweiligen Kontaktstift 6 eng umschließenden, ersten Zylinderabschnittes
8.1 und ist durch eine elektrisch leitfähige Wärmeleitpaste 9 mit dem jeweiligen Kontaktstift
6 verklebt.
[0041] Bei der gezeigten Niederdruckentladungslampe sind die Hohlelektroden zylindrisch
ausgebildet, wobei jeder Kragen 8 einen zweiten Zylinderabschnitt 8.2 hat, der die
jeweilige Hohlelektrode 4 außenseitig konzentrisch umschließt. Der zweite Zylinderabschnitt
8.2 hat dabei in Richtung der Längsachse des Glasrohrs 1 eine Länge, die mit derjenigen
der Hohlelektrode 4 übereinstimmt.
[0042] Sämtliche Freiräume zwischen dem Glasrohr 1, dem Kontaktstift sowie den erschiedenen
Bestandteilen des Kragens 8, 8.1 und 8.2 sind vollständig mit einer elektrisch leitfähigen
Wärmeleitpaste gefüllt.
[0043] Die mit der erfindungsgemäßen Niederdruckentladungslampe erzielbaren Helligkeiten
übertreffen diejenigen der bisher bekannten und in der Massenproduktion hergestellten
Niederdruckgasentladungslampen erheblich. Zudem wurden weitestgehend gleichbleibende
elektrische Eigenschaften erzielt.
[0044] Das Glasrohr besteht aus Borsilikat. Es hat einen Innendurchmesser von 2,2 mm, einen
Außendurchmesser von 3 mm und eine Länge von 800 mm. Es ist auf der Innenseite mit
einer anhaftenden Schicht aus Oxiden der Materialien Titan, Zirkon, Magnesium und
Yttrium, sowie angepassten BAM Leuchtstoffen beschichtet und mit einem Ne/Kr/Ar Gasgemisch
gefüllt sowie mit ionisierbarem Quecksilberdampf und Beimischungen von Stickstoff
und Amalgambildnern des Quecksilbers (In/Bi/Au)
[0045] Zum Zünden der Niederdruckentladungslampe wird an die einander Gegenüberliegenden
Kontaktstifte 6 eine Wechselspannung von 1 bis 5 kV und einer Frequenz von ca. 100
kHz mit einer Quellimpedanz von deutlich unter 100 Ohm angelegt. In den Hohlelektroden
bildet sich als Folge davon ein Plasma aus, das schnell im Innenraum des Glasrohrs
1 aufeinander zu wächst, sich ineinanderübergehend ausbildet und Licht emittiert.
Nach einer Anlaufdauer von 10 Minuten wurde eine Spannung von 1050 Volt, ein Strom
von 32 mA sowie eine Oberflächen-Leuchtdichte von 63570 cd/m
2 bei einer Lichtfarbe von 6751 Kelvin gemessen.
[0046] Die Temperatur an der Außenseite der Kontaktstifte 3 stabilisierte sich auf einem
Wert von 60 °C.
[0047] Diese Niederdruckentladungslampen erweitern den Einsatzbereich ganz erheblich, ohne
dass eine Verminderung der Gebrauchsdauer eintritt. Neben einer Verwendung als Hintergrundbeleuchtung
für Flüssigkristallanzeigen, die unter Tageslichtbedingungen zur Anwendung gelangen,
kommen daher viele neue Anwendungen in Betracht, die bisher den Leuchtstoffröhren
verschlossen gewesen sind.
1. Niederdruckentladungslampe, umfassend ein Glasrohr (1) mit einer ionisierbaren Füllung
(2) aus einem edelgashaltigen Gas und zwei im Inneren des Glasrohrs (1) angeordnete,
einander zugewandte Hohlelektroden, die gasdicht in die Enden des Glasrohrs (1) eingefügt
und mit nach außen geführten Kontaktstiften (6) versehen sind, die an eine elektrische
Wechselspannungsquelle anschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelektroden (3) topfförmig gestaltet sind und zwischen ihrem Boden und ihrer
Mündung keine in den Innenraum eingreifende Einengung haben, dass die Hohlelektroden
(3) wärmeleitend mit den Kontaktstiften (6) verbunden sind und dass die Kontaktstifte
(6) als Kühlkörper für die Hohlelektroden (3) ausgebildet sind.
2. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelektroden (3) einen zylindrischen Elektrodenmantel (4) haben.
3. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelektroden (3) einen elliptischen Elektrodenmantel (4) haben.
4. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelektroden (3) einen hohlkegelig in Richtung der Mündung geöffneten Elektrodenmantel
(4) haben.
5. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenmantel (4) am Außenumfang eines eben ausgebildeten Elektrodenbodens
(7) festgelegt ist.
6. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlelektroden (3) eine Außenkontur (3.1) haben, die sich im wesentlichen parallel
zur Innenkontur (3.2) erstreckt.
7. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenboden (7) und die Kontaktstifte (5) aus separat hergestellten Teilen
bestehen und miteinander verschweißt sind.
8. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktstifte (5) auf der Außenseite des Glasrohrs (1) mit wenigstens einem radial
nach außen vorstehenden, metallischen Kragen (8) versehen sind.
9. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (8) einen den jeweiligen Kontaktstift (6) eng umschließenden, ersten Zylinderabschnitt
(8.1) hat und durch eine elektrisch leitfähige Wärmeleitpaste (9) mit dem jeweiligen
Kontaktstift (6) verklebt ist.
10. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 9, bei der die Hohlelektroden (3) zylindrisch
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kragen (8) einen zweiten Zylinderabschnitt (8.2) hat, der die jeweilige Hohlelektrode
(3) konzentrisch umschließt.
11. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zylinderabschnitt (8) in Richtung der Längsachse des Glasrohrs (1) eine
Länge hat, die mit derjenigen der Hohlelektrode (3) übereinstimmt.
12. Niederdruckentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass eine metallische Scheibe (7) unter dem Elektrodenboden (5) aus einem Kontaminationen
absorbierendem Material (Getter) angebracht ist.
13. Niederdruckentladungslampe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die am Elektrodenboden (5) angebrachte Scheibe (7) eine Beschichtung (7.1) aus Quecksilber-Amalgam
umfasst.