[0001] Die Erfindung betrifft eine Schraubanschlussklemme gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, ein Installationsschaltgerät mit einer Schraubanschlussklemme gemäß Anspruch 6,
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Schraubanschlussklemme nach Anspruch 8.
[0002] Eine gattungsgemäße Schraubanschlussklemme umfasst ein im wesentlichen rahmenartiges
Klemmteil mit Längs-, Schmal- und Breitseiten, eine Klemmschraube, die in einer Gewindeöffnung
des Klemmteiles aufgenommen ist, und eine den Innenraum des rahmenartigen Klemmteils
durchgreifende, beweglich zu dem Klemmteil angeordnete Stromschiene, deren Breitseite
in montiertem Zustand parallel zur Breitseite des Klemmteiles orientiert ist, wobei
das Klemmteil durch Drehen der Klemmschraube in seiner Längsrichtung relativ zu der
Stromschiene verschieblich ist, so dass ein Anschlussleiter zwischen der der Klemmschraube
abgewandten Seite der Stromschiene und der der Klemmschraube abgewandten Breitseite
des Klemmteiles festklemmbar ist.
[0003] Gattungsgemäße Schraubabschlussklemmen sind auch als Zugbügelklemmen bekannt. Die
DE 40 13 225 B4 und die
DE 101 55 924 A1 zeigen Beispiele für Ausführungsformen von gattungsgemäßen Zugbügelklemmen. Diese
werden üblicherweise in Installationsschaltgeräten, beispielsweise in Leitungsschutzschaltern
oder Fehlerstromschutzschaltern, eingesetzt, um Anschlussleiter, seien es abisolierte
Kabelenden von flexiblen Verdrahtungskabeln oder feste Kontaktfahnen von Sammelschienenanordnungen,
an das Installationsschaltgerät anzuschließen. Installationsschaltgeräte dienen bekanntermaßen
dazu, den Stromfluß auf einem von einer eingangsseitigen zu einer ausgangsseitigen
Anschlußklemme durch das Geräteinnere führenden Strompfad zu überwachen und ein- bzw.
auszuschalten. Dazu werden die Schraubanschlussklemmen im Inneren des Installationsschaltgerätegehäuses
in einem Klemmenaufnahmeraum angebracht, welcher meistens nahe der Schmalseite eines
solchen Installationsschaltgerätes untergebracht ist.
[0004] Die Stromschiene ist im Inneren des Gehäuses in der Regel ortsfest gelagert. An ihrem
dem Geräteinneren zugewandten freien Ende sind interne Anschlussleiter angebracht,
die den Strompfad zwischen eingangs- und ausgangsseitiger Anschlussklemme weiterführen,
wobei der Strompfad noch über weitere Funktionsbaugruppen oder Komponenten im Gehäuseinneren
geführt ist, beispielsweise über eine Kontaktstelle sowie ggf. einen thermischen oder
magnetischen Auslöser.
[0005] Da die Stromschiene ortsfest gelagert ist, verschiebt sich bei einer Betätigung der
Klemmschraube das Klemmteil relativ zu der Stromschiene. Oft ist es bei der Herstellung
eines Installationsschaltgerätes erforderlich, am Ende des Fertigungsprozesses eine
sogenannte Warmjustierung des thermischen Auslösers durchzuführen. Dazu werden die
Stromschienen der eingangs- und ausgangsseitigen Anschlussklemmen in einer Prüfvorrichtung
durch Prüfspitzen unter einem bestimmten Kontaktdruck kontaktiert, wobei es vorkommen
kann, dass die Stromschiene durch den Kontaktdruck der Prüfspitze aus ihrer festgelegten
Position ins Innere des Gehäuses gedrückt wird, so dass das Gerät dann nicht mehr
brauchbar geworden ist.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Schraubanschlussklemme
so zu gestalten und eine Installationsschaltgerät mit einer solchen Schraubanschlussklemme
anzugeben, dass durch äußeren Kontaktdruck ein Verschieben der Anschlussklemme ins
Innere des Gerätegehäuses vermieden wird.
[0007] Eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme anzugeben, nach dem
diese in hoher Geschwindigkeit auf einem Fertigungs- und Montageautomaten hergestellt
werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird bezüglich der Schraubanschlussklemme gelöst durch eine gattungsgemäße
Schraubanschlussklemme mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
[0009] Erfindungsgemäß also trägt die Stromschiene an ihrem freien Ende eine in etwa rechteckförmige
Kontaktplatte, deren Länge größer ist als die Breite des die Stromschiene aufnehmenden
Innenraumes des Klemmteils, so dass die Kontaktplatte in montiertem Zustand der Stromschiene
mit ihren freien Enden beidseitig das rahmenartige Klemmteil überragt, wobei deren
Länge kleiner ist als die Länge des die Stromschiene aufnehmenden Innenraumes des
Klemmteils.
[0010] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Gestaltung einer Schraubanschlussklemme liegt darin,
dass die das Klemmteil seitlich überragenden freien Enden der Stromschiene als Widerlager
genutzt werden können, mit denen sich die Stromschiene nahe der Leitereinführungsöffnung
der Schraubanschlussklemme zusätzlich an Widerlagern im Inneren des Gehäuses abstützen
kann und dadurch ein Hineindrücken der Schraubanschlussklemme durch eine von außen
auf sie eindrückende Prüfspitze verhinderbar ist. Die erfindungsgemäße Dimensionierung
des Verhältnisses zwischen der Länge der Kontaktplatte und der Länge des die Stromschiene
aufnehmenden Innenraumes des Klemmteils erlaubt eine einfache und schnelle automatischen
Montage der erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme.
[0011] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die die Klemmschraube
aufnehmende Gewindeöffnung in einer Breitseite des rahmenartigen Klemmteiles angebracht.
Das Klemmteil kann dabei ein Stanz-Biegeteil mit einer besonders verstärkten oberen
Breitseite sein, in die das Gewinde eingebracht ist. Der die Stromschiene aufnehmende
Innenraum des Klemmteils erstreckt sich dann in Längserstreckungsrichtung des rahmenartigen
Klemmteils zwischen dessen oberer und unterer Breitseite. Die untere Breitseite kann
dabei auch abgerundet oder bogenförmig ausgebildet sein.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Breitseite
der Kontaktplatte etwa senkrecht zur Breitseite der Stromschiene ausgerichtet. Da
die Breitseite der Stromschiene etwa parallel zur Breitseite des Klemmteils und senkrecht
zu der die Aufnahmeöffnung für den Anschlussleiter tragenden Längsseite des Klemmteils
orientiert ist, verläuft damit die Kontaktplatte mit ihrer Breitseite parallel zu
dieser die Aufnahmeöffnung für den Anschlussleiter tragenden Längsseite des Klemmteils.
Die Kontaktierung mittels der Prüfspitze bei der Warmjustierung kann dann aus derselben
Richtung erfolgen, aus der im bestimmungsgemäßen Einsatz des Installationsschaltgerätes
auch ein Anschlussleiter in die Schraubanschlussklemme eingeführt werden würde.
[0013] Die Kontaktplatte ist vorteilhafterweise einstückig mit der Stromschiene verbunden.
In weiterhin besonders vorteilhafter Weise ist die Stromschiene als Stanz-Biegeteil
ausgebildet, und die Kontaktplatte ist nach dem Ausstanzen der Stromschiene durch
Umbiegen eines Endstückes der Stromschiene gebildet.
[0014] Bezüglich des Installationsschaltgerätes wird die Aufgabe gelöst durch ein Installationsschaltgerät
mit einem Isolierstoffgehäuse, welches wenigstens eine Frontseite und eine Befestigungsseite
sowie die Front- und die Befestigungsseite verbindende Schmal- und Breitseiten aufweist,
und welches im Bereich der Schmalseiten einen Klemmenaufnahmeraum für eine Anschlussklemme
zum Anschließen eines elektrischen Anschlussleiters aufweist, mit einer erfindungsgemäßen
Schraubanschlussklemme, bei dem nahe der Schmalseite des Gehäuses im Gehäuseinnenraum
Haltemittel für eine ortsfeste Lagerung der freien Enden der Kontaktplatte vorgesehen
sind.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform können die Haltemittel dabei
als Stecktaschen ausgebildet sein, die nahe der Schmalseite des Gehäuses an der inneren
Gehäusebreitseite angebracht sind und deren Innenmaße mit den Außenmaßen der freien
Enden der Kontaktplatte korrespondieren. Insbesondere bei Installationsschaltgeräten
mit einem Isolierstoffgehäuse in Schalenbauweise, bei dem also zwei Gehäusehalbschalen
längs einer Fügelinie aufeinandergesetzt und miteinander verbunden werden, ist es
vorteilhaft, wenn eine erste Stecktasche in der ersten Gehäusehalbschale und die zweite
Stecktasche in der zweiten Gehäusehalbschale angebracht sind. Die Schraubanschlußklemme
wird dann bei der Montage zunächst mit einem ersten Seitenteil in die erste Stecktasche
eingesetzt, anschließend wird die zweite gehäusehalbschale auf die erste gehäusehalbschale
aufgesetzt, wobei dann das zweite Seitenteil gleichzeitig in die zweite Stecktasche
eingeführt wird. Wenn die beiden Gehäusehälften dann miteinander verbunden werden,
so ist die Schraubanschlussklemme mit den freien Enden der Stromschiene in den Stecktaschen
nahezu unverrückbar gehalten.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme
ist gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- Ausstanzen der Stromschienen aus dem Stanzbereich eines längserstreckten Blechstreifens
unter Beibehaltung einer Verbindung der Stromschienenschmalseiten mit dem Transportbereich
des Blechstreifens,
- Umbiegen des freien Endes der ausgestanzten Stromschienen zur Bildung der Kontaktplatten,
- Aufschieben des um 90° gegenüber der Montageposition in der Schmalseitenebene gedrehten,
vorgefertigten Klemmteiles über das freie Ende der Stromschienen, so dass die Kontaktplatte
das Klemmteil überragt,
- Zurückdrehen des Klemmteiles um 90°, so dass dieses bezogen auf die Stromschiene in
seine Montageposition zu liegen kommt und die Kontaktplatte mit ihren Das Klemmteil
überstehenden freien Enden ein Abgleiten des Klemmteiles von der Stromschiene verhindert,
sowie
- Trennen der Stromschiene mit dem aufgesetzten Klemmteil von dem Transportbereich des
Blechstreifens und damit Vereinzeln der fertig montierten Schraubanschlussklemmen.
[0017] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens liegt darin, dass die Schritte
"Stanzen der Stromschiene", "Biegen der Stromschienen" und "Aufsetzen der Klemmteile
auf die Stromschiene" hintereinander an über den Transportstreifen miteinander verbundenen
Teilen ausgeführt werden, wobei der Transportstreifen automatisch beim Stanzen der
Stromschienen entsteht und nicht separat angefügt werden muß und die Stromschienen
automatisch für das Aufsetzen des Klemmteils ausgerichtet und positioniert sind, so
dass das Verfahren dadurch mit hoher Geschwindigkeit automatisierbar durchgeführt
werden kann. Ein entsprechend ausgelegter Fertigungsautomat bekommt als Materialzufuhr
lediglich einen Endlos-Blechstreifen und die vorgefertigten, rahmenartigen Klemmteile.
Aus dem Blechstreifen werden die Stromschienen ausgestanzt, wobei ein seitlicher Streifen
als Transportstreifen stehen bleibt, mittels dem die ausgestanzten Stromschienen zu
den weiteren Arbeitsstationen transportiert werden. An einer nächsten Station innerhalb
des Automaten wird dann das freie Ende der Stromschiene umgebogen, so dass dadurch
die Kontaktplatte in der vorbestimmten Lage an der Stromschiene gebildet ist. An dem
Transportstreifen werden die Stromschienen mit den Kontaktplatten weitergeführt zu
derjenigen Station, an der die Klemmteile auf die Stromschienen aufgeschoben werden.
[0018] Hierzu ist nun das erfindungsgemäß abgestimmte Verhältnis der Länge des Innenraumes
des rahmenartigen Klemmteils, der Länge der Kontaktplatte und der Breite der die Einführöffnung
für den Anschlussleiter aufnehmenden Längsseite der Klemmteils wichtig. Denn dadurch
wird es möglich, dass das Klemmteil - um 90° gedreht, so dass die Längserstreckungsrichtung
der Längsseite des rahmenartigen Klemmteils parallel zu der Längserstreckungsrichtung
der Kontaktplatte verläuft - über die Kontaktplatte und auf die Stromschiene geschoben
werden kann. Nun wird durch eine 90°-Drehung des rahmenartigen Klemmteils dieses in
eine solche Lage gebracht, dass die Kontaktplatte senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
der Längsseite des Klemmteils zu liegen kommet und in dieser Position die Seitenteile
der Stromschiene das rahmenartige Klemmteil seitlich überragen, wodurch das Klemmteil
an dem freien Ende der Stromschiene nicht mehr von der Stromschiene heruntergleiten
kann. Das andere Ende der Stromschiene ist ja immer noch an dem Transportstreifen
befestigt, so dass das Klemmteil insgesamt in diesem Fertigungsschritt bereits unverlierbar
mit der Stromschiene verbunden ist. Die Handhabung bis hierher ist wegen der Fixierung
an dem Transportstreifen, der gleichzeitig Materialzufuhr für das Stanzen der Stromschiene
ist, deutlich einfacher, als wenn in bisher bekannter konventioneller Weise von vornherein
vereinzelte Stromschienen zugeführt würden. Denn diese müssten dann in dem Automaten
zunächst sortiert, ausgerichtet und zum Aufsetzen des Klemmteils gehalten werden,
was die Handhabung verkompliziert.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Klemmschraube in das Klemmteil bereits eingesetzt worden,
bevor dieser auf die Stromschiene aufgeschoben wird. Dann kann vor dem Vereinzeln
der Schraubanschlussklemmen von dem Blechstreifen die Klemmschraube so weit angezogen
werden, dass das Klemmteil an der Stromschiene fixiert ist.
[0020] Wenn nun als letzter Arbeitsschritt die Schraubanschlussklemme von dem Transportstreifen
abgetrennt und somit vereinzelt werden, sind sie komplett montiert. Gegebenenfalls
ist lediglich noch eine Nachbearbeitung der Trennkante nötig, etwa ein Entgraten.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere
Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0022] Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Schraubenanschlussklemme,
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schraubenanschlussklemme,
- Figur 3
- eine Einsicht in eine geöffnete Gehäusehalbschale eines erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes
mit einer erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme,
- Figur 4
- eine zweite Einsicht in eine geöffnete Gehäusehalbschale eines erfindungsgemäßen Installationsschaltgerätes
mit einer erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme, sowie
- Figur 5
- eine schematische Ansicht eines Transportstreifens bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens für die erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemmen.
[0024] Die Figur 1 zeigt also eine Schraubanschlussklemme 1, wie sie in Installationsschaltgeräte
einbaubar ist, die eine Klemmschraube 2, ein im wesentlichen rahmenförmiges Klemmteil
3 sowie eine Stromschiene 4 aufweist.
[0025] Das Klemmteil 3 ist durch einen geschlitzten Leiterstreifen 5 gebildet, der zu einem
etwa rechteck- oder kastenförmigen Rahmen gebogen ist. Die beiden freien Enden 6,
7 des geschlitzten Leiterstreifens 5 sind rechtwinklig zueinander hin gebogen, so
dass sie sich überlappende Rahmenschenkel bilden, welche die obere Breitseite 8 des
Klemmteils 3 darstellen. In der oberen Breitseite 8 befindet sich eine Öffnung 9 mit
Innengewinde zur Aufnahme der Klemmschraube 2.
[0026] Die der oberen Breitseite 8 gegenüberliegende untere Breitseite 10 des Klemmteils
3 ist hier abgerundet ausgeführt. Sie könnte allerdings auch flach sein, was allerdings
einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt bei der Herstellung des Klemmteils 3 bedeuten
würde.
[0027] Das Klemmteil 3 besitzt eine offene Rahmenform, wodurch an der Längsseite 11 eine
Einführöffnung 12 für den anzuschließenden Anschlußleiter gebildet ist.
[0028] Die Schmalseite 13 des Klemmteils 3 ist aufgrund der Schlitzung des das Klemmteil
3 bildenden Leiterstreifens 5 im Wesentlichen durch zwei parallel zueinander in Längsrichtung
verlaufende Stege 14, 15 mit einer dazwischen liegenden Aussparung 16 gebildet, wobei
die Stege 14, 15 mit Querspangen 17 zusammengehalten sind.
[0029] Die Stromschiene 3 hat im Wesentlichen die Form eines rechteckigen, flachen Leiterstückes.
Sie ist in dem Innenraum des Klemmteils 3 zwischen der oberen und der unteren Breitseite
8, 10 in Längserstreckungsrichtung des Klemmteils 3 verschieblich geführt. An ihrem
der Einführöffnung 12 abgewandten freien Ende 18 ist die Stromschiene zum Anschluss
eines weiteren, ins Innere des Installationsschaltgerätes führenden Anschlussleiters
eingerichtet. Dazu trägt sie dort eine rechteckförmige Ausnehmung und eine Bohrung
19. Weiterhin ist die Stromschiene dort an einer Biegekante 20 mit einer stufenförmigen
Abbiegung versehen, so dass das freie Ende 18 gegenüber der restlichen Stromschiene
um eine Strecke x parallel nach unten verschoben ist.
[0030] Das der Einfuhröffnung 12 zugewandte freie Ende 21 der Stromschiene 3 ist an einer
Biegekante 24 um etwa 90° nach oben umgebogen, so dass es eine Kontaktplatte 22 bildet.
Die Kontaktplatte 22 hat eine rechteckige Form und verläuft mit ihrer Breitseite 23
parallel zu der Längsseite 11 des Klemmteils 3, wobei sie in Einführungsrichtung eines
Anschlussleiters vor der Längsseite 11 des Klemmteils 3 verläuft. Dabei überragen
die freien Enden 26, 27 der Kontaktplatte 22 seitlich das Klemmteil 3, so dass die
freien Enden 26, 27 mit ihren das Klemmteil 3 überragenden Enden gewissermaßen Haltezungen
bilden, mit denen die Kontaktplatte in dem Gehäuse des Installationsschaltgerätes
in einer entsprechend korrespondierenden Halterung gehalten werden kann, siehe Figur
3 und 4.
[0031] An der Längsseite der Stromschiene 3 sind weiterhin Führungszungen 25 angeformt,
mittels derer die Stromschiene 3 in der Aussparung 16 zwischen den beiden parallel
verlaufenden Stegen 14, 15 an der Schmalseite 13 des Klemmteils 3 geführt sind. Die
Stromschiene kann sich also zwischen der Querspange 17 und der unteren Breitseite
10 im Innenraum des rahmenförmigen Klemmteils parallel zu dessen Längserstreckungsrichtung
bewegen.
[0032] Wenn die Klemmschraube 2 angezogen und in den Innenraum des Klemmteils 3 hineingedreht
wird, so drückt sie mit ihrem freien Ende auf die der Klemmschraube 2 zugewandte Breitseite
29 der Stromschiene 4. Dadurch wird das Klemmteil 3 relativ zu der Stromschiene 4
nach oben verschoben, so dass die untere Breitseite 10 sich auf die Stromschiene 4
zu bewegt und zwischen der Stromschiene 4 und der unteren Breitseite 10 ein Anschlussleiter
anklemmbar ist.
[0033] Die Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schraubanschlussklemme
30. Sie unterscheidet sich von derjenigen nach Figur 1 durch die Form der Stromschiene
4 in dem ins Innere des Gehäuses ragenden Teil. Gleiche oder gleich wirkende Teile
sind in der Figur 2 mit denselben Bezugszeichen bezeichnet wie in der Figur 1.
[0034] Die Stromschiene ist an ihrer der Geräteinnenseite zugewandten Seite zunächst um
etwa 90° nach oben zu einem senkrechten Schenkel 41 gebogen, an dessen Ende dann wiederum
um 90° eine Abbiegung in ein wagrechtes Endstück erfolgt. Über den senkrechten Schenkel
41 erfolgt eine Anpassung der Lage von im Gehäuseinneren liegenden Baugruppen an die
Lage der Schraubenanschlussklemme 30.
[0035] Ein im Zusammenhang mit der Erfindung wichtiges Merkmal ist es, dass die Länge I
der Kontaktplatte 22 kleiner ist als die Höhe H des die Stromschiene 4 aufnehmenden
Innenraumes des Klemmteiles 3 an der Längsseite 11 zwischen der oberen und der unteren
Breitseite 8, 10. Dieses Merkmal ermöglicht eine sehr schnelle, automatisierte Fertigung
der erfindungsgemäßen Schraubenanschlussklemme, wie nun mit Bezug auf die Figur 5
erläutert werden soll.
[0036] Die Figur 5 veranschaulicht schematisch die Fertigungsschritte eines erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens für eine Schraubenanschlussklemme in Teilschritten a) bis f).
Diese Verfahrensschritte können beispielsweise in einem Hochgeschwindigkeits-Fertigungsautomaten
durchgeführt werden, der hier nicht dargestellt ist.
[0037] Ein Blechstreifen 31 trägt an seinem rechten Rand Transportschlitze 32, mittels derer
er mit einer Transportvorrichtung, beispielsweise durch ein Zahnrad, angetrieben in
Richtung der Transportrichtung des Pfeils P vorwärts bewegt wird.
[0038] In Schritt b) wird mittels eines Stanzwerkzeugs 34 die Abwicklung der Stromschiene
4 aus dem Blechstreifen 31 ausgestanzt, unter Beibehaltung einer Verbindung der später
ins Gehäuseinnere weisenden Schmalseite der Stromschiene 4 mit einem am rechten Rand
des Blechstreifens 31 stehengelassenen Transportbereiches oder Transportstreifens
33. Gleiche Bezugszeichen wie in den Figuren 1 und 2 bezeichnen dabei gleiche Teile
oder gleiche Teilabschnitte wie bei den dort beschriebenen Schraubanschlussklemmen
1 bzw. 30.
[0039] Im Schritt c) wird die Kontaktplatte 22 um 90° nach oben, also aus der Zeichenebene
heraus, umgebogen, was mittels eines in den Fertigungsautomaten integrierten Biegewerkzeugs
erfolgen kann. Durch die weiterhin bestehende Kopplung an den Transportstreifen 33
ist die Führung und Ausrichtung der Abwicklung der Stromschiene 4 zu dem Biegewerkzeug
hin dabei sehr einfach und präzise realisierbar. Auch weitere Biegungen, um beispielsweise
den senkrechte Schenkel und das waagrechte Endstück bei einer Stromschiene gemäß Figur
2 zu erzeugen, kann durchgeführt werden, während die Stromschiene noch mit dem Transportstreifen
33 verbunden ist.
[0040] An einer Zuführstation c) wird nun das Klemmteil 3 über das freie Ende der Stromschiene
4 geschoben. Die Positionierung der Zuführung ist auch hier wieder aufgrund der Führung
der Stromschiene 4 in einer definierten Position, bedingt durch die Verbindung mit
dem Transportstreifen 33, erleichtert und vereinfacht.
[0041] Damit die Kontaktplatte 22 mit ihren freien Enden 26, 27 dabei nicht hängen bleibt,
wird das Klemmteil 3 zunächst um 90° gedreht, so dass es mit der Einführöffnung 12
an der offenen Längsseite 11, deren Höhe H ja größer ist als die Länge I der Kontaktplatte
22, über die Kontaktplatte 22 geschoben werden kann. Nachdem das Klemmteil 3 somit
dann auf die Stromschiene 4 aufgeschoben wurde, wird es wieder um 90° zurückgedreht,
so dass es dann in der an der Position c) in der Figur 5 gezeigten Position auf der
immer noch mit dem Transportstreifen 33 verbundenen Stromschiene 4 aufsitzt. Dabei
greifen die Führungszungen 25 in die Aussparung 16 zwischen den beiden Stegen 14,
15 des Klemmteiles 3 ein und geben dem Klemmteil 3 Halt auf der Stromschiene 4.
[0042] Im letzten Schritt e) erfolgt nun die Vereinzelung der fertig montierten Schraubanschlußklemmen
durch Trennen der Verbindung mit dem Transportstreifen 33.
[0043] Es werden nun die Figuren 4 und 5 betrachtet, die eine Einsicht in eine geöffnete
Halbschale 50 eines Installationsschaltgerätes aus unterschiedlichen Blickwinkeln
zeigen. Das Installationsschaltgerät 50 hat eine vordere Frontseite 51, hintere Frontseiten
52, eine Befestigungsseite 53, die Front- mit der Befestigungsseite verbindende vordere
bzw. hintere Schmalseiten 54, 55, sowie eine Breitseite 61, und trägt an der Befestigungsseite
eine feststehende Nase 56, mit deren Hilfe das Installationsschaltgerät auf einer
Profiltragschiene aufschnappbar ist. Andere in der Innenseite der Gehäusehalbschale
50 vorgesehene Strukturelemente, die zur Halterung oder Fixierung anderer Baugruppen,
wie beispielsweise eines Schaltschlosses oder von Lichtbogenlöschblechen dienen, sind
für das Wesen der vorliegenden Erfindung ohne Bedeutung.
[0044] Nahe der hinteren Schmalseiten 55 ist je ein Klemmenaufnahmeraum 57 vorgesehen, in
den eine Schraubanschlussklemme gemäß der Figuren 1 oder 2 eingesetzt ist. An der
hinteren Frontseite 52 befindet sich in korrespondierender Lage mit der Klemmschraube
eine Schrauböffnung 59, und an der hinteren Schmalseite 55 befindet sich in mit der
Einführöffnung der Schraubanschlussklemme korrespondierender Lage eine Einführöffnung
60 für einen Anschlussleiter.
[0045] Nahe der hinteren Schmalseite 55 sind an der Breitseite 61 im Innenraum des Gehäuses
Stecktaschen 62 angebracht. In diese können die durch die freien Enden der Kontaktplatte
gebildeten Führungszungen 25 der Stromschiene 4 eingesteckt werden. Die Tiefe der
Stecktaschen ist dabei mindestens so groß zu wählen wie die Länge z der Führungszungen
25, welche durch die Länge des das Klemmteil 3 überragenden Abschnitts des freien
Endes 26, 27 der Kontaktplatte 22 gegeben ist, siehe Figur 5, bei Schritt c).
[0046] Die Stecktaschen 62 können dabei beim Spritzgießen der Isolierstoffgehäuse-Halbschale
50 mit hergestellt werden.
[0047] Durch die Halterung der Stromschiene 4 der Schraubanschlussklemme in den Stecktaschen
62 wird verhindert, dass die Schraubanschlussklemme ins Innere des Gerätes hinein
verrutscht, wenn von außen Druck auf die Kontaktplatte ausgeübt wird. Dies kann beispielsweise
geschehen, wenn das Installationsschaltgerät nach der Fertigmontage bei der Warmjustierung
mittels einer Prüfspitze an der Kontaktplatte 22 kontaktiert wird.
[0048] Die in den Ausführungsbeispielen gezeigte Halterung der Schraubanschlussklemme mittels
Stecktaschen ist nicht abschließend, vielmehr sind auch noch andere, äquivalent wirkende
Halterungsmaßnahmen denkbar, die dann von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sein
sollen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Schraubanschlussklemme
- 2
- Klemmschraube
- 3
- Klemmteil
- 4
- Stromschiene
- 5
- geschlitzter Leiterstreifen
- 6
- freies Ende des geschlitzten Leiterstreifens
- 7
- freies Ende des geschlitzten Leiterstreifens
- 8
- obere Breitseite des Klemmteils
- 9
- Öffnung
- 10
- untere Breitseite des Klemmteils
- 11
- Längsseite des Klemmteils
- 12
- Einführöffnung
- 13
- Schmalseite
- 14
- Steg
- 15
- Steg
- 16
- Aussparung
- 17
- Querspange
- 18
- freies Ende
- 19
- Bohrung
- 20
- Biegekante
- 21
- freies Ende
- 22
- Kontaktplatte
- 23
- Breitseite der Kontaktplatte
- 24
- Biegekante
- 25
- Führungszunge
- 26
- freies Ende der Kontaktplatte
- 27
- freies Ende der Kontaktplatte
- 29
- Breitseite der Stromschiene
- 41
- senkrechter Schenkel
- 42
- wagrechtes Endstück
- 30
- Schraubanschlussklemme
- 31
- Blechstreifen
- 32
- Transportschlitz
- 33
- Transportstreifen
- 34
- Stanzwerkzeug
- 50
- Gehäusehalbschale
- 51
- vordere Frontseite
- 52
- hintere Frontseite
- 53
- Befestigungsseite
- 54
- vordere Schmalseite
- 55
- hintere Schmalseite
- 56
- feste Nase
- 57
- Klemmenaufnahmeraum
- 58
- Schraubanschlussklemme
- 59
- Schrauböffnung
- 60
- Einführöffnung
- 61
- Breitseite
- 62
- Stecktasche
1. Schraubanschlussklemme (1, 30), die ein im wesentlichen rahmenartiges Klemmteil (3)
mit Längs-, Schmal- und Breitseiten (11; 13; 8, 10), eine Klemmschraube (2), die in
einer Gewindeöffnung (9) des Klemmteiles (3) aufgenommen ist, und eine den Innenraum
des rahmenartigen Klemmteils (3) durchgreifende, beweglich zu dem Klemmteil (3) angeordnete
Stromschiene (4) umfasst, deren Breitseite (29) in montiertem Zustand parallel zur
Breitseite (8, 10) des Klemmteiles (3) orientiert ist, wobei das Klemmteil (3) durch
Drehen der Klemmschraube (2) in seiner Längsrichtung relativ zu der Stromschiene (4)
verschieblich ist, so dass ein Anschlussleiter zwischen der der Klemmschraube (2)
abgewandten Seite der Stromschiene (4) und der der Klemmschraube (2) abgewandten Breitseite
(10) des Klemmteiles (3) festklemmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschiene (4) an ihrem freien Ende eine in etwa rechteckförmige Kontaktplatte
(22) trägt, deren Länge (I) größer ist als die Breite (B) des die Stromschiene (4)
aufnehmenden Innenraumes des Klemmteils (3), so dass die Kontaktplatte (22) in montiertem
Zustand der Stromschiene (4) mit ihren freien Enden (26, 27) beidseitig das rahmenartige
Klemmteil (3) überragt, wobei deren Länge (I) kleiner ist als die Höhe (H) des die
Stromschiene (4) aufnehmenden Innenraumes des Klemmteils (3).
2. Schraubanschlussklemme nach Anspruch 1, wobei die die Klemmschraube (2) aufnehmende
Gewindeöffnung (9) in einer Breitseite (8) des rahmenartigen Klemmteiles (3) angebracht
ist.
3. Schraubanschlussklemme nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Breitseite (23) der Kontaktplatte
(22) etwa senkrecht zur Breitseite (29) der Stromschiene (4) ausgerichtet ist.
4. Schraubanschlussklemme nach Anspruch 3, wobei die Kontaktplatte (22) einstückig mit
der Stromschiene (4) verbunden ist
5. Schraubanschlussklemme nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Stromschiene (4)
als Stanz-Biegeteil ausgebildet ist, und wobei die Kontaktplatte (22) nach dem Ausstanzen
der Stromschiene (4) durch Umbiegen eines Endstückes der Stromschiene (4) gebildet
ist.
6. Installationsschaltgerät, insbesondere Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter,
mit einem Isolierstoffgehäuse (50), welches wenigstens eine Frontseite (51, 52) und
eine Befestigungsseite (53) sowie die Front- und die Befestigungsseite verbindende
Schmal- und Breitseiten (54, 55, 61) aufweist, und welches im Bereich der Schmalseiten
(55) einen Klemmenaufnahmeraum (57) für eine Anschlussklemme (1, 30) zum Anschließen
eines elektrischen Anschlussleiters aufweist, mit einer Schraubanschlussklemme (1,
30) gemäß einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nahe der Schmalseite (55) des Gehäuses (50) im Gehäuseinnenraum Haltemittel (62)
für eine ortsfeste Lagerung der freien Enden (26, 27) der Kontaktplatte (22) vorgesehen
sind.
7. Installationsschaltgerät nach Anspruch 6, wobei die Haltemittel als Stecktaschen (62)
ausgebildet sind, die nahe der Schmalseite (55) des Gehäuses an der inneren Gehäusebreitseite
(61) angebracht sind und deren Innenmaße mit den Außenmaßen der freien Enden (25,
26, 27) der Kontaktplatte (22) korrespondieren.
8. Verfahren zur Herstellung einer Schraubanschlussklemme (1, 30) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 5,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Ausstanzen der Stromschienen (4) aus dem Stanzbereich eines längserstreckten Blechstreifens
(31) unter Beibehaltung einer Verbindung der Stromschienenschmalseiten mit dem Transportbereich
(33) des Blechstreifens,
- Umbiegen des freien Endes der ausgestanzten Stromschienen zur Bildung der Kontaktplatten
(22),
- Aufschieben des um 90° gegenüber der Montageposition in der Schmalseitenebene gedrehten,
vorgefertigten Klemmteiles (3) über das freie Ende der Stromschienen, so dass die
Kontaktplatte das Klemmteil überragt,
- Zurückdrehen des Klemmteiles (3) um 90°, so dass dieses bezogen auf die Stromschiene
in seine Montageposition zu liegen kommt und die Kontaktplatte mit ihren das Klemmteil
(3) überstehenden freien Enden (26, 27, 25) ein Abgleiten des Klemmteiles (3) von
der Stromschiene (4) verhindert, sowie
- Trennen der Stromschiene (4) mit dem aufgesetzten Klemmteil (3) von dem Transportbereich
(33) des Blechstreifens und damit Vereinzeln der fertig montierten Schraubanschlussklemmen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Klemmschraube in das Klemmteil (3) eingesetzt
wird, bevor dieser auf die Stromschiene (4) aufgeschoben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei vor dem Vereinzeln der Schraubanschlussklemmen (1,
30) von dem Blechstreifen die Klemmschraube (2) so weit angezogen wird, dass das Klemmteil
(3) an der Stromschiene (4) fixiert ist.