[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein flächiges Bauelement nach Anspruch 1, ein
Verfahren zur Flexibilisierung eines flächigen Bauelements nach Anspruch 7, die Verwendung
des flächigen Bauelements in einem Möbel oder einem im Bauwesen verwendeten Bauteil
nach Anspruch 8 sowie ein Möbel und ein im Bauwesen verwendetes Bauteil umfassend
das flächige Bauelement nach Anspruch 9 bzw. 10.
[0002] Flächige Bauelemente, die aus einem Holz und/oder Kunststoff umfassenden Material
gefertigt sind, verfügen in der Regel über eine hohe Festigkeit. Sie weisen aber den
Nachteil auf, dass sie steif sind und somit für Anwendungen, in denen das Bauelement
eine gewisse Flexibilität aufweisen soll, nicht geeignet sind.
[0003] Flexible und in gebogenem Zustand wieder stabilisierbare Bauelemente sind insbesondere
für Möbel oder für im Bauwesen verwendete Bauteile sehr oft erwünscht. So ist beispielsweise
für temporär aufgestellte Trennwände oder Paravents, die einen einfachen Auf- und
Abbau, eine einfache Verstellung der jeweiligen Position und eine platzsparende Lagerung
ermöglichen sollen, eine gewisse Flexibilität unerlässlich.
[0004] Um auf einem steifen Material basierende, flexible Bauelemente zu erhalten, hat man
sich bisher damit beholfen, das steife Material mit einem flexiblen Material zu kombinieren.
[0005] So wird beispielsweise in
WO98/44214 ein flexibles, brettartiges Erzeugnis beschrieben, welches aus einer Schicht eines
flexiblen Materials und einer oder zwei Schichten eines brettartigen Materials gebildet
ist. Dabei wird die Schicht des brettartigen Materials in streifenartige Segmente
unterteilt, wobei die Einschnitte zwischen den Segmenten bis zur Schicht des flexiblen
Materials durchgehend sind.
[0006] Weiter beschreibt
US-B-2054499 einen Verschluss mit einer flachen Unterseite und einer Oberseite, welche eine Vielzahl
paralleler, durch enge Rillen getrennte Elemente aufweist, wobei an der flachen Unterseite
eine Schicht aus flexiblem Material aufgebracht ist.
[0007] Die bekannten Bauelemente des Standes der Technik haben den Nachteil, dass sie ein
zusätzliches Material benötigen, was ihre Herstellung relativ aufwändig macht. Im
Weiteren können sich zudem Probleme hinsichtlich des Verbunds des flexiblen Materials
mit dem steifen Material oder deren Verträglichkeit untereinander ergeben. Hinzu kommt,
dass die Mehrzahl der in Frage kommenden flexiblen Materialien synthetischen Ursprungs
ist. Diese kommen somit für Bauelemente, die vollständig aus dem Naturprodukt Holz
gefertigt werden sollen, nicht in Frage.
[0008] Eine Flexibilität des Bauelements ist insbesondere auch im Hinblick darauf erwünscht,
dass dieses dadurch in eine Vielzahl möglicher Formen gebracht und, wenn die gewünschte
Form vorliegt, in dieser fixiert werden kann. Dies ist insbesondere für Möbel oder
Möbelbauteile erwünscht, da in diesen oft gebogene oder geschwungene Formen vorliegen.
[0009] Die Herstellung geformter Körper auf der Grundlage eines Holz und/oder Kunststoff
umfassenden Materials lässt sich bisher nur über sehr aufwändige Verfahren bewerkstelligen.
So wurden etwa auf Holz basierende Körper beispielsweise durch Formpressen von Holzfasern
hergestellt. Ein entsprechendes Verfahren ist etwa in
US-B-4702870 offenbart.
[0010] Nachteilig hierbei ist, dass die natürliche Struktur des Holzes verloren geht. Zudem
werden zur Herstellung relativ aufwändige Vorrichtungen benötigt.
[0011] Im Weiteren offenbart
WO02/092302 ein Verfahren zur Herstellung eines dreidimensional biegeverformbaren Flächenelements
aus Holz, wobei in ein Werkstück schmale Nuten eingebracht werden und nachfolgend
ein Anteil des Werkstücks abgetrennt wird, sodass zeitweise kein fester Zusammenhalt
der durch die Nuten getrennten Bereiche vorhanden ist. Die Bereiche werden dann durch
einen Querverbund untereinander und/oder auf einem Träger fixiert.
[0012] Auch dieses Verfahren weist den Nachteil auf, dass zu dessen Durchführung eine komplexe
Vorrichtung benötigt wird. Zudem werden gemäss dem besagten Verfahren zusätzlich zum
Ausgangsmaterial weitere Materialen für den Querverbund in das Flächenelement eingeführt.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Bauelement aus einem Holz und/oder
Kunststoff umfassenden Material zur Verfügung zu stellen, das ohne die Verwendung
eines zusätzlichen Materials flexibel ist und sehr einfach hergestellt werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0015] Aufgrund des aus der erfindungsgemässen Anordnung der Einschnitte resultierenden
Profils ist das Bauelement äusserst flexibel. Somit können aus dem an und für sich
steifen Material Formen gebildet werden, die sich sonst nur mit sehr aufwändigen Verfahren
unter Zerstörung der natürlichen Struktur des Holzes oder unter Verwendung weiterer
Materialen bewerkstelligen liessen. Als Ausgangsmaterial dient typischerweise eine
ebene Holzplatte.
[0016] Aufgrund des verwendeten Materials weist das Bauelement der vorliegenden Erfindung
zudem eine ausreichend hohe Festigkeit auf. Es eignet sich somit für Anwendungen,
die relativ hohen Kräften ausgesetzt sind, beispielsweise für Stühle oder Bänke.
[0017] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte in Dickenrichtung durchgehend sind, in Querrichtung nicht durchgehend
sind und in Längsrichtung abwechslungsweise von gegenüberliegenden Seitenflächen ausgehen,
wobei jeweils zwei aufeinanderfolgende Einschnitte in Querrichtung miteinander überlappen.
In dieser Ausführungsform gehen somit sämtliche Einschnitte von jeweils einer der
beiden Seitenflächen aus. Aus der Anordnung der Einschnitte resultiert ein mäanderförmiges
Profil. Die dadurch erhaltenen Flexibilität liegt sowohl in der Ebene des flächigen
Bauelementes vor als auch quer zu dessen Ebene. Das Element kann zudem in Längsrichtung
elastisch gezogen und gestaucht werden.
[0018] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegen in Querrichtung jeweils
mindestens zwei der Einschnitte auf einer Geraden, wobei mindestens einer der Einschnitte
von keiner der beiden Seitenwände ausgeht. Ein solches Bauelement weist eine äusserst
hohe Festigkeit auf und ist überraschenderweise flexibel.
[0019] Weiter ist denkbar, dass das Bauelement zwei weitere, zu den Oberflächen und den
Seitenflächen gemäss Anspruch 1 im Wesentlichen rechtwinklig verlaufende Oberflächen
aufweist, in der ihrerseits Einschnitte wie in Anspruch 1 definiert angeordnet sind.
Dabei entspricht die Längsrichtung bezüglich der ersten zwei einander gegenüberliegenden
Oberflächen der Dickenrichtung bezüglich der zweiten zwei einander gegenüberliegenden
Oberflächen und umgekehrt. Eine Einschnittsanordnung gemäss dieser Ausführungsform
eignet sich insbesondere für Bauelemente aus Massivholz, da in diesen eine sehr hohe
Flexibilität unter Beibehaltung einer sehr hohen Festigkeit erzielt wird.
[0020] In der Regel verlaufen die Oberflächen und die Seitenflächen des Bauelements jeweils
parallel zueinander. Dankbar ist aber auch, dass insbesondere die Seitenflächen mindestens
bereichsweise aufeinander zu- oder voneinander weglaufen.
[0021] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind die in Längsrichtung aufeinanderfolgenden
Einschnitte jeweils gleich voneinander beabstandet, was bewirkt, dass über die gesamte
Länge des Bauelements eine gleichmässige Flexibilität erreicht wird.
[0022] Nebst gerade verlaufenden Einschnitten, die etwa mit einer herkömmlichen Säge angebracht
werden können, können mittels geeigneter Methoden auch Einschnitte angebracht werden,
die nicht gerade verlaufen. Geeignete Methoden hierzu stellen etwa das Schneiden mittels
Wasserstrahl oder Laser dar.
[0023] Zudem sind nebst Einschnitten, die rechtwinklig zu den Oberflächen verlaufen, auch
Einschnitte denkbar, die in Bezug auf die Oberflächen schräg verlaufen.
[0024] Die Einschnittslänge kann für alle Einschnitte gleich oder unterschiedlich sein.
Bei gleicher Länge aller Einschnitte kann eine über das gesamte Bauelement konstante
Flexibilität erreicht werden. Demgegenüber kann etwa mit einer in Längsrichtung sukzessive
ab- oder zunehmenden Einschnittslänge ein Bauelement erhalten werden, dessen Flexibilität
sich in Längsrichtung sukzessive ändert.
[0025] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Bauelement der vorliegenden
Erfindung aus Holz, welches sich aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften besonders
gut eignet.
[0026] Vorzugsweise umfasst das Bauelement mindestens drei übereinander angeordnete Holzschichten,
wobei die Einschnitte quer zur Faserrichtung mindestens einer Holzschicht verlaufen.
Solche Ausführungsformen halten aufgrund der Struktur des Holzes wesentlich höhere
Zug-und Druckkräfte aus als solche aus Massivholz. In der Regel wird für diese Ausführungsform
eine ungerade Zahl an Holzschichten gewählt, sodass bei einer Anordnung, in der die
Faserrichtung der Holzschichten abwechslungsweise in unterschiedlicher Richtung verläuft,
die Faserrichtung der beiden Holzschichten, die die Oberflächen des Bauelements bilden,
in gleicher Richtung verläuft.
[0027] Alternativ zu Holz sind auch Kunststoff umfassende Materialen denkbar, wie etwa mit
Aluminium beschichtete Kunststoffe, wie beispielsweise die unter der Handelsbezeichnung
Alucobond® oder Dibond® vertriebenen Verbundsplatten der Firma Alcan Composites.
[0028] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist mindestens eine
Seitenfläche des Bauelementes eine in Längsrichtung verlaufende Nut auf. Diese erlaubt
es, mittels eines in die Nut eingesetzten Profils die gebildete Form zu fixieren.
Bevorzugt weist das erfindungsgemässe Bauelement an beiden Seitenflächen eine Nut
auf.
[0029] Die Nut ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass das eingesetzte Profil sicher
festgehalten wird. Dies kann vorzugsweise mit einer Schwalbenschwanznut erreicht werden.
[0030] Insbesondere für flexible Objekte mit einer steifen Rahmenstruktur kann ein Rahmenprofil
vorgesehen werden, in welches das erfindungsgemässe Bauelement eingesetzt wird. Dabei
können die jeweiligen Rahmenseiten wie oben beschrieben in dafür an den Seitenflächen
des Bauelements vorgesehenen Nuten eingesetzt werden. Denkbar ist auch, dass das Bauelement
aufgrund seiner Elastizität durch Kraftwirkung auf das Rahmenprofil in diesem festgehalten
wird.
[0031] Alternativ zum Einbringen eines Profils in einer dafür vorgesehenen Nut, kann eine
gewünschte Form des Bauelements beispielsweise auch dadurch fixiert werden, dass nach
der entsprechenden Verformung die Einschnitte mit einem Epoxydharz ausgegossen werden.
[0032] Denkbar ist auch, dass zwei oder mehrere Bauelemente über je ein Federelement mit
zwei daran angeordneten, formschlüssig in der Nut gehaltenen Verbindungselementen,
vorzugsweise in Form eines Schwalbenschwanzes, miteinander verbunden werden.
[0033] Alternativ zur Verbindung mit einem zusätzlichen Verbindungselement können die Bauelemente
der vorliegenden Erfindung auch mittels eines Klebstoffs miteinander verbunden oder
aufeinander geklebt werden. Bei Eckverbindungen werden diese vorzugsweise auf Gehrung
miteinander verklebt.
[0034] Das Bauelement der vorliegenden Erfindung ist besonders für Möbel geeignet, da für
diese oft gebogene oder geschwungene Formen angestrebt werden und in der Regel eine
Flexibilität des Materials erwünscht ist. So ist es insbesondere für Bänke, Stühle
oder Liegen erwünscht, dass sie ihre Form an die Position des Sitzenden/Liegenden
anpassen können. Weitere Möbel, in denen das Bauelement der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise Anwendung findet, stellen Paravents dar. Dabei kann es erwünscht sein,
dass das Holzelement wie oben beschrieben in einem dafür vorgesehenen Rahmenprofil
eingesetzt ist.
[0035] Zudem können die erfindungsgemässen Bauelemente als Bestandteile einer Verkleidung
für Lichtkörper verwendet werden, etwa als Teil einer zylinderförmigen oder kubusförmigen
Lampe. Bevorzugt wird dabei die Flexibilität des Bauelementes beibehalten, da dadurch
verschiedene Lichteffekte erzielt werden können.
[0036] Nebst der beschriebenen Anwendung des erfindungsgemässen Bauelements für ein Möbel
können sie für verschiedenste Anwendungen im Bauwesen verwendet werden, etwa als Bauteil
einer Wand- oder Deckenverkleidung. Beispiele solcher Bauteile stellen etwa Akustikpaneele,
Wärmetauscher, Lüftungsverschalungen oder Wandpaneele mit Hinterleuchtung dar.
[0037] Denkbar sind auch andere Anwendungsgebiete, wie beispielweise die Herstellung von
Spielzeugen oder Schmuck.
[0038] Grundsätzlich sind für das erfindungsgemässe Bauelement alle möglichen Dimensionen
denkbar. Je nach zu erzielender Flexibilität werden ausgehend von den vorgegebenen
Dimensionen des Bauelements die Einschnittsbreite, die Einschnittslänge und der Abstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Einschnitten in geeigneter Weise gewählt.
[0039] Bevorzugt liegt das Verhältnis der Einschnittslänge zum Abstand der Seitenflächen
voneinander in einem Bereich von 6:10 bis 9:10, das Verhältnis der Einschnittsbreite
zur Dicke des Bauelements in einem Bereich von 1:20 bis 8:1 und das Verhältnis des
Abstands zweier in Längsrichtung aufeinanderfolgender Einschnitte zur Einschnittsbreite
in einem Bereich von 1:3 bis 5:1. Dadurch weist das Bauelement der vorliegenden Erfindung
eine optimale Flexibilität und gleichzeitig eine ausreichend hohe Festigkeit auf.
[0040] Das Bauelement der vorliegenden Erfindung kann eine beliebige Dicke aufweisen. Für
die beschriebenen bevorzugten Anwendungen weist das Bauelement vorzugsweise eine Dicke
von 4 mm bis 60 mm auf. Allerdings ist für einzelne Ausführungsformen auch eine Dicke
von 100 mm oder mehr denkbar.
[0041] Der Abstand der gegenüberliegenden Seitenflächen, welcher der Breite des Bauelements
entspricht, beträgt für die beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen vorzugsweise
30 mm bis 500 mm, kann für einzelne Ausführungsformen aber auch mehr oder weniger
betragen.
[0042] Denkbar ist auch, dass das Verhältnis der Dicke zum Abstand der Seitenfläche derart
gewählt wird, dass das erfindungsgemässe Bauelement mindestens annähernd die Form
eines Kubus aufweist.
[0043] Die Oberflächen bzw. die Seitenflächen des erfindungsgemässen Bauelements müssen
nicht notwendigerweise parallel zueinander verlaufen. Ein paralleler Verlauf der Oberflächen
bzw. Seitenflächen ist aber bevorzugt.
[0044] Die Erfindung wird in den Figuren illustriert, von denen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Bauelements von
oben;
Fig. 2a und 2b eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt des Bauelements
von je einer Seite IIa bzw. IIb;
Fig. 3a, 3b und 3c je einen Querschnitt für drei verschiedene Ausführungen des erfindungsgemässen
Bauelements gemäss Fig. 1 entlang der Linie X-X' zeigen;
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform
von oben zeigt; und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform
zeigt.
[0045] Das in Fig. 1 dargestellte Bauelement 2 weist zwei einander gegenüberliegende, parallele
Oberflächen, von denen die obere Oberfläche 4a gezeigt ist, und zwei Seitenflächen
6a, 6b auf. Die Seitenflächen 6a, 6b verlaufen in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
parallel zueinander. Das Bauelement 2 definiert eine Längsrichtung L und eine Querrichtung
Q.
[0046] Das Bauelement 2 weist in Querrichtung Q verlaufende Einschnitte 8 auf, die in Längsrichtung
L aufeinanderfolgend angeordnet sind und abwechslungsweise von gegenüberliegenden
Seitenflächen 6a bzw. 6b ausgehen. Die Einschnitte 8 sind in Querrichtung Q nicht
durchgehend. Jeweils zwei aufeinanderfolgende Einschnitte 8 überlappen in Querrichtung
Q miteinander. Durch diese Anordnung der Einschnitte 8 weist das Bauelement 2 ein
mäanderförmiges Profil auf.
[0047] Die Seitenflächen 6a, 6b weisen je eine in Längsrichtung L verlaufende Nut 10 auf,
die durch die äusseren der in Fig. 1 gezeigten gestrichelten Linien angedeutet ist.
[0048] Wie in Fig. 2a und 2b gezeigt ist, sind die Einschnitte 8 in Dickenrichtung durchgehend.
Sie sind gleichmässig voneinander beabstandet und verlaufen rechtwinklig zu den Oberflächen
4a, 4b des Bauelements 2.
[0049] Die in Fig. 2a gezeigten Einschnitte 8 sind gegenüber den in Fig. 2b gezeigten Einschnitte
8 in Längsrichtung versetzt, da die Einschnitte 8 aufeinanderfolgend abwechslungsweise
von gegenüberliegenden Seitenflächen 6a bzw. 6b ausgehen.
[0050] Die in Fig. 3a, 3b und 3c gezeigten Querschnitte des in Fig. 1 und 2 gezeigten Bauelements
2 unterscheiden sich voneinander in der Ausgestaltung der Nut 10a, 10b, 10c. Die in
Fig. 3a gezeigte Nut 10a weist im Querschnitt die Form eines geschnittenen Kreises
auf, während die in Fig. 3b und Fig. 3c gezeigte Nut 10b bzw. 10 c im Querschnitt
rechteckig bzw. schwalbenschwanzförmig ist. Die in den in Fig. 3a und Fig. 3c gezeigten
Nuten 10a, 10c sind insbesondere für Rohre oder Rundstahlprofile ausgebildet, die
nach dem Einsetzen dauerhaft in der Nut 10a, 10c gehalten werden. Die in Fig. 3b gezeigte
Nut 10b ist in erster Linie für Flachprofile ausgebildet.
[0051] In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform des flächigen Bauelements 2 sind mindestens
zwei Einschnitte 8 auf einer in Querrichtung Q verlaufenden Geraden angeordnet. In
Längsrichtung L aufeinanderfolgend sind die Einschnitte 8 abwechslungsweise in zwei
zueinander in Querrichtung Q versetzten Positionen angeordnet, wobei jeder Einschnitt
8 mit mindestens einem in Längsrichtung L benachbarten Einschnitt 8 überlappt.
[0052] Gemäss Fig. 4 geht ein erster Teil der Einschnitte 8 von der Seitenfläche 6a aus,
während ein zweiter Teil der Einschnitte 8 von der der Seitenfläche 6a gegenüberliegenden
Seitenfläche 6b ausgeht (nicht gezeigt). Jeder der von einer der beiden Seitenflächen
ausgehenden ersten Einschnitte 8 überlappt in Querrichtung Q mit einem oder zwei in
Längsrichtung benachbarten Einschnitt(en) 8, der/die von keiner der Seitenflächen
ausgeht/ausgehen. Jeder dieser Einschnitte 8 überlappt in dem von der jeweiligen Seitenfläche
6a bzw. 6b abgewandten Bereich mit einem oder zwei weiteren Einschnitten, der/die
auf der Geraden des von der jeweiligen Seitenfläche 6a bzw. 6b ausgehenden ersten
Einschnittes angeordnet ist/sind usw.
[0053] Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform des flächigen Bauelements 2 weist zusätzlich
zu den Oberflächen 4a, 4b zwei weitere, zu den Oberflächen 4a, 4b und den Seitenflächen
6a, 6b im Wesentlichen rechtwinklig verlaufende Oberflächen 4c, 4d auf. Dabei entspricht
die Längsrichtung L1 bezüglich der ersten zwei einander gegenüberliegenden Oberflächen
4a, 4b der Dickenrichtung D2 bezüglich der zweiten zwei einander gegenüberliegenden
Oberflächen 4c, 4d und die Längsrichtung L2 bezüglich der zweiten zwei einander gegenüberliegenden
Oberflächen 4c, 4d der Dickenrichtung D1 bezüglich der ersten zwei einander gegenüberliegenden
Oberflächen 4a, 4b.
[0054] Das Bauelement 2 weist sowohl bezüglich der ersten beiden Oberflächen 4a, 4b als
auch bezüglich der zweiten beiden Oberflächen 4c, 4d in Querrichtung Q verlaufende
Einschnitte 8 auf, die in Längsrichtung L1 bzw. L2 aufeinanderfolgend angeordnet sind
und abwechslungsweise von gegenüberliegenden Seitenflächen 6a bzw. 6b ausgehen.
[0055] Die Einschnitte 8 sind in Querrichtung Q nicht durchgehend und in Dickenrichtung
D1 bzw. D2 durchgehend, wobei jeweils zwei in Längsrichtung L1 bzw. L2 aufeinanderfolgende
Einschnitte 8 in Querrichtung Q miteinander überlappen. Durch diese Anordnung der
Einschnitte 8 weisen die Oberflächen 4a, 4b, 4c, 4d des Bauelements 2 ein mäanderförmiges
Profil auf, während die Einschnitte 8 sich auf den Seitenflächen 6a, 6b rechtwinklig
kreuzen.
[0056] In der gezeigten Ausführungsform ist die Fläche der einzelnen Oberflächen 4a, 4b,
4c bzw. 4d geringer ist als jene der einzelnen Seitenflächen 6a bzw. 6b. Alternativ
können die Dimensionen auch derart gewählt werden, dass die Fläche der einzelnen Oberflächen
grösser ist als jene der einzelnen Seitenflächen.
1. Flächiges Bauelement aus einem Holz und/oder Kunststoff umfassenden Material mit zwei
einander gegenüberliegenden, um die Dicke des Bauelements (2) beabstandeten Oberflächen
(4a, 4b) und zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen (6a, 6b), wobei das Bauelement
(2) in Querrichtung (Q) Einschnitte (8) aufweist, die in Längsrichtung (L) aufeinanderfolgend
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (8) in Dickenrichtung durchgehend sind und in Querrichtung (Q) nicht
durchgehend sind, wobei ein erster Teil der Einschnitte (8) von einer ersten der beiden
Seitenflächen (6a, 6b) ausgeht, ein zweiter Teil der Einschnitte (8) von einer zweiten
der beiden Seitenflächen (6a, 6b) ausgeht und jeweils zwei in Längsrichtung (L) aufeinanderfolgende
Einschnitte (8) in Querrichtung (Q) versetzt zueinander und miteinander überlappend
angeordnet sind.
2. Flächiges Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (8) in Längsrichtung (L) abwechslungsweise von gegenüberliegenden
Seitenflächen (6a bzw. 6b) ausgehen.
3. Flächiges Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Querrichtung jeweils mindestens zwei der Einschnitte (8) auf einer Geraden liegen,
wobei mindestens einer der Einschnitte (8) von keiner der beiden Seitenwände (6a,
6b) ausgeht.
4. Flächiges Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Längsrichtung (L) aufeinanderfolgend angeordneten Einschnitte (8) jeweils
gleich voneinander beabstandet sind.
5. Flächiges Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Holz ist.
6. Flächiges Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seitenfläche (6a, 6b) eine in Längsrichtung (L) verlaufende Nut (10),
insbesondere eine Schwalbenschwanznut, aufweist.
7. Verfahren zur Flexibilisierung eines flächigen Bauelements aus einem Holz und/oder
Kunststoff umfassenden Material mit zwei einander gegenüberliegenden, um die Dicke
des Bauelements (2) beabstandeten Oberflächen (4a, 4b) und zwei einander gegenüberliegenden
Seitenflächen (6a, 6b), dadurch gekennzeichnet, dass in Querrichtung des Bauelements Einschnitte (8) angebracht werden, die in Längsrichtung
(L) aufeinanderfolgend angeordnet sind, in Dickenrichtung (D) durchgehend sind und
in Querrichtung (Q) nicht durchgehend sind, wobei ein erster Teil der Einschnitte
(8) von einer ersten der beiden Seitenflächen (6a, 6b) ausgeht, ein zweiter Teil der
Einschnitte (8) von einer zweiten der beiden Seitenflächen (6b, 6a) ausgeht und jeweils
zwei in Längsrichtung (L) aufeinanderfolgende Einschnitte (8) in Querrichtung (Q)
versetzt zueinander und miteinander überlappend angeordnet sind.
8. Verwendung eines flächigen Bauelements (2) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem
Möbel oder einem im Bauwesen verwendeten Bauteil.
9. Möbel umfassend ein flächiges Bauelement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
10. Im Bauwesen verwendetes Bauteil umfassend ein flächiges Bauelement (2) nach einem
der Ansprüche 1 bis 6.