[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Warmhalten von Speisen in einer Verkaufstheke
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine bekannte Vorrichtung zum Warmhalten von Speisen in einer verkaufstheke weist
eine über den Speisen angeordnete Halteplatte auf, auf der eine oder mehrere Haltevorrichtungen
für Infrarotlampen befestigt sind. Die Infrarotlampen sind von einem Reflektor umgeben,
der die Wärmestrahlung auf die darunter befindlichen Speisen lenkt.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung gelangt der fetthaltige Wasserdampf über den warmen
Speisen an die heißen Infrarotlampen und die gesamte Unterseite der Vorrichtung. Fett
brennt sich auf dem Glaskörper der Infrarotlampe ein und verdunkelt sie in kurzer
Zeit. Die elektrischen Kontaktelemente zur Aufnahme und Spannungsversorgung der Infrarotlampe
verschmutzen ebenfalls mit Fett. Dies führt zu Kontaktproblemen, insbesondere durch
eine Lichtbogenbildung und ein damit einhergehendes Verschmoren der Kontakte. Die
Lampen fallen nach kurzer Zeit aus, insbesondere nach einem Lampentausch, wenn Fett
beim Lampentausch unmittelbar an die elektrischen Kontakte gelangt. Unter der Einwirkung
von Wärme und Fett verfärbt und verformt sich der bekannte Reflektor der Lampe, wodurch
die Wärmeausbeute zusätzlich sinkt. Selbst ein häufiger, teurer Lampenwechsel führt
nur zu einer kurzzeitigen Verbesserung. Die fest sitzenden Fettablagerungen auf der
gesamten Unterseite der Vorrichtung und auf den Infrarotlampen und ihren Reflektoren
lassen sich praktisch nicht mehr entfernen und führen zu einem Hygieneproblem. Beim
Reinigen und während des Verkaufsbetriebs besteht zudem die Gefahr, dass Wasser an
stromführende Kontakte an der Unterseite der Vorrichtung gelangt und einen elektrischen
Schlag verursacht. Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung
zum Warmhalten, die länger voll funktionstüchtig ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Weiterbildung der bekannten Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Die bekannte Vorrichtung zum Warmhalten von Speisen in einer Verkaufstheke weist
mindestens eine Wärmelampe auf, insbesondere eine Infrarot-Lampe. Diese gibt Wärmestrahlung
nach unten in Richtung auf die warm zu haltenden Speisen ab. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung auf ihrer Unterseite weitgehend vollständig mit einer transparenten
Scheibe abgedeckt ist. Die transparente Scheibe ist erfindungsgemäß zwischen der mindestens
einen Wärmelampe und den warm zu haltenden Speisen angeordnet. Bei der transparenten
Scheibe handelt es sich bevorzugt um bekanntes, preiswertes Einscheiben-Sicherheitsglas.
Das ESG-Glas ist sowohl für die Wärmestrahlung der Infrarotlampe als auch für das
Licht einer Beleuchtungsquelle transparent, z.B. eine Halogen-Stab-Lampe, die zu Beleuchtungszwecken
ebenfalls auf der Unterseite der Vorrichtung vorgesehen sein kann.
[0006] Es versteht sich, dass bei einer verschlechterten Ausführungsform der Erfindung eine
transparente Scheibe in Form eines feinmaschigen Lochblechs oder dgl. verwendet werden
kann.
[0007] Indem erfindungsgemäß die gesamte Unterseite der Vorrichtung und zudem die Lampen
und deren Reflektoren abgedeckt werden, werden Fettablagerungen, wie bei der bekannten
Vorrichtung, in sehr vorteilhafter Weise vermieden. Die Scheibe bleibt im Unterschied
zu den heißen Glaskörpern der Lampen kühl, so dass das Fett auf der Scheibe nicht
einbrennt. Fettablagerungen auf der transparenten Scheibe können mühe- und gefahrlos
abgewischt werden. Die Lebensdauer der Lampen steigt erheblich und das Hygieneproblem
bei der bekannten Vorrichtung ist durch die Erfindung auf elegante weise gelöst.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung
an ihrer linken und an ihrer rechten Seite jeweils eine Führungsschiene aufweist.
In diese wird die linke und die rechte Seite der transparenten Scheibe horizontal
eingeschoben. Hierdurch lässt sich die Scheibe bei einem Lampenwechsel leicht und
kontrolliert von der Vorrichtung entfernen und die Lampen sind gut zugänglich. Zudem
kann die Scheibe unter den Lampen abgelegt werden, so dass eventuell beim Lampenwechsel
herunterfallende Partikel auf die Scheibe fallen und von dieser gut aufgewischt werden
können.
[0009] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die transparente Scheibe zur Kundenseite hin in einem Winkel der Vorrichtung liegt
und bevorzugt nur in Richtung zur Verkäuferseite aus der Vorrichtung herausgezogen
werden kann. Die transparente Scheibe kann also nicht versehentlich von der Käuferseite
aus der Vorrichtung herausgezogen werden, z.B. durch ein Kind. Auf der Verkäuferseite
ist bevorzugt eine mechanische Sperre vorgesehen, die ein Herausziehen der Scheibe
erst dann erlaubt, wenn sie aufgehoben worden ist, insbesondere durch Lösen einer
Schraube an der Sperre.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Verkäuferseite
hin zwischen der transparenten Scheibe und der Vorrichtung mindestens eine Öffnung
zur Belüftung der mindestens einen Wärmelampe vorgesehen ist, wobei die Öffnung vorzugsweise
mit einem Lochgitter verschlossen ist. Die Wärmeabfuhr kann damit ohne Beeinträchtigung
der Kunden erfolgen.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die mindestens eine Wärmelampe, vorzugsweise eine Infrarot-Lampe, von einem Reflektor
umgeben ist, der aus Blech besteht, vorzugsweise Aluminium-Blech. Die Dicke des Blechs
ist vorzugsweise kleiner als 0,8 mm, insbesondere 0,3 bis 0,5 mm. Bekannte Reflektoren
weisen eine deutlich größere Dicke auf und verziehen sich unter der Wärmeeinwirkung
der Lampe. Durch die erfindungsgemäß bevorzugte Verwendung von gut wärmeleitendem
Blech, wie insbesondere Aluminium-Blech geringer Dicke, wird eine besonders schnelle
Wärmeabfuhr von der Wärmelampe über den erfindungsgemäßen Blech-Reflektor in den Raum
zwischen der Unterseite der Vorrichtung und der Scheibe erreicht. Die Unterseite bzw.
die gesamte Vorrichtung, die insbesondere aus Edelstahl besteht, nimmt einen Teil
der Wärmeenergie auf und ein großer Teil kann über das Lochgitter nach außen abgeführt
werden.
[0012] Die Oberfläche des Blechs des Reflektors ist glatt oder strukturiert, wie z.B. bei
Strukturblech. Ein Blech mit strukturierter Oberfläche zeichnet sich insbesondere
durch eine höhere Steifigkeit aus und verformt sich daher auch unter größerer Hitzeeinwirkung
nicht.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Reflektor im Querschnitt oben rinnenförmig ist und dass seine Seiten eine V-Form
bilden. Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass unter der rinnenförmigen Oberseite des
Reflektors ein Sockel vorgesehen ist, der aus einem Lochblech gebildet ist, der den
Reflektor trägt. Hierdurch wird erreicht, dass Luft zwischen der Unterseite der Vorrichtung
und dem Reflektor durch den aus Lochblech gebildeten Sockel vorbeistreicht und dass
damit die Wärmeabfuhr von der Wärmelampe bzw. von deren Reflektor erhöht wird. Im
Ergebnis sinkt die Temperatur an der Wärmelampe durch diese erfindungsgemäße Maßnahme,
wodurch sich die Lebensdauer der Wärmelampe erhöht.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend
anhand einer nicht notwendigerweise maßstäblichen Querschnitts-Zeichnung näher erläutert.
Gleiche Bezugezeichen bezeichnen gleiche oder gleich wirkende Elemente der Vorrichtung.
Es zeigt:
Figur 1: Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Warmhalten von Speisen einer Verkaufstheke
im Querschnitt.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum Warmhalten von Speisen einer Verkaufstheke
(nicht dargestellt) weist ein Oberteil 105, ein Unterteil 103a, jeweils aus Edelstahlblech,
eine Infrarot-Wärmelampe 101, eine Infrarot-Wärmelampe 102, jeweils mit einer Leistung
von beispielsweise 500 W, eine transparente Scheibe 104 aus Einscheibensicherheitsglas
(ESG) mit einer Stärke von 4 mm, ein Lochblech 106, einen Reflektor 107 und einen
Reflektor 108, wobei die Reflektoren jeweils aus Aluminiumblech mit einer Stärke von
0,5 mm bestehen, einen Sockel 109 und einen Sockel 110, wobei die Sockel jeweils aus
Lochblech gebildet sind, auf. Zwischen dem Oberteil 105 und dem Unterteil 103a der
Vorrichtung ist ein Hohlraum 111 zur Aufnahme der elektrischen Leitungen und Anschlüsse
für die Wärmelampen (nicht dargestellt). Das Oberteil 105 weist im Bereich der Käuferseite
mehrere Stützbolzen auf, von denen in Figur 1 ein Stützbolzen 112 dargestellt ist.
Das Unterteil 103a ist im Bereich der Käuferseite abgewinkelt und stützt sich dort
auf dem Stützbolzen ab. Im Bereich der Verkäuferseite sind das Oberteil und das Unterteil
der Vorrichtung derart abgewinkelt, dass sie dort überlappen. Sie sind miteinander
verschraubt.
[0016] Nach dem Lösen der Schrauben in diesem Bereich kann das Unterteil nach unten geklappt
und zur Verkäuferseite hingezogen werden. Das käuferseitige Bereich des Unterteil
stützt sich dann nicht mehr auf den Stützbolzen ab und das Unterteil 103a kann in
einfacher Weise vom Oberteil 105 getrennt werden.
[0017] Auf der Unterseite 103 des Unterteils 103a sind die Lochblechsockel 109 und 110 in
geeignetem Abstand voneinander angeschraubt. Auf dem Lochblechsockel 109 ist der unten
V- und oben rinnenförmige Reflektor 107 angeschraubt. Ferner sind auf dem Sockel 109
die elektrischen Kontakte zur Halterung und Spannungszufuhr (nicht dargestellt) für
die rundstabförmige Infrarot-Wärmelampe 101 angeschraubt.
[0018] In gleicher Weise ist die rundstabförmige Wärmelampe 102 und ihr Reflektor 108 auf
der Unterseite des Unterteils 103 bzw. auf dem Lochblechsockel 110 angeordnet.
[0019] Ferner ist in gleicher Weise eine stabförmige Halogen-Lampe mit einer Leistung von
beispielsweise 100 W zur Beleuchtung der Speisen und ihr Reflektor auf der Unterseite
des Unterteils bzw. auf einem Lochblechsockel angeordnet (nicht dargestellt).
[0020] Der Teil des Oberteils 105 der Vorrichtung, der im käuferseitigen Bereich abgewinkelt
ist und die Vorrichtung zur Käuferseite hin abschließt, ist an seiner Unterseite erneut
abgewinkelt. Auf dem hierdurch gebildeten Winkel 105a liegt das käuferseitige Ende
der transparenten Scheibe 104 auf. Die linke und die rechte Seite der Scheibe 104
liegt in einer linken und in einer rechten Führungsschiene, die an den Seitenwänden
der Vorrichtung angebracht sind (nicht dargestellt). Zur Verkäuferseite hin ist die
zwischen der Scheibe 104 und der Unterseite der Vorrichtung gebildete Öffnung durch
das Lochblech 106 verschlossen. An dem Lochblech ist eine mechanische Sperre 113 angeschraubt,
die auf einer Länge von ca. 2 cm das verkäuferseitige Ende der Scheibe 104 umgreift
und verhindert, dass die Scheibe ohne das Abschrauben der Sperre in Richtung Verkäuferseite
gezogen und entfernt werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 100
- Vorrichtung um Warmhalten von Speisen einer Verkaufstheke
- 101
- Wärmelampe
- 102
- Wärmelampe
- 103
- Unterseite der Vorrichtung
- 103a
- Unterteil der Vorrichtung
- 104
- transparente Scheibe
- 105
- Oberteil der Vorrichtung
- 105a
- Winkel zur käuferseitigen Auflage der Scheibe
- 106
- Lochblech zum Verschließen der verkäuferseitigen Öffnung
- 107
- Reflektor aus Aluminiumblech
- 107a
- rinnenförmige Oberseite des Reflektors 107
- 107b
- und 107c Seiten des Reflektors 107 bilden eine V-Form
- 108
- Reflektor aus Aluminiumblech
- 108a
- rinnenförmige Oberseite des Reflektors 108
- 108b
- und 108c Seiten des Reflektors 108 bilden eine V-Form
- 109
- Lochblech-Sockel des Reflektors 107
- 110
- Lochblech-Sockel des Reflektors 108
- 111
- Hohlraum zwischen Oberteil und Unterteil der Vorrichtung
- 112
- Stützbolzen
- 113
- mechanische Sperre
1. Vorrichtung (100) zum Warmhalten von Speisen in einer Verkaufstheke mit mindestens
einer Wärmelampe (101, 102), die Wärmestrahlung nach unten in Richtung auf die warm
zu haltenden Speisen abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) auf ihrer Unterseite (103) weitgehend vollständig mit einer
transparenten Scheibe (104) abgedeckt und die transparente Scheibe zwischen der mindestens
einen Wärmelampe (101, 102) und den warm zu haltenden Speisen angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung an ihrer linken und an ihrer rechten Seite jeweils eine Führungsschiene
aufweist, in die die linke und die rechte Seite der transparenten Scheibe (104) horizontal
eingeschoben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente Scheibe (104) zur Kundenseite hin in einem Winkel (105a) der Vorrichtung
liegt und bevorzugt nur in Richtung zur Verkäuferseite aus der Vorrichtung (100) herausgezogen
werden kann.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verkäuferseite hin zwischen der transparenten Scheibe und der Vorrichtung mindestens
eine Öffnung zur Belüftung der mindestens einen Wärmelampe vorgesehen ist, wobei die
Öffnung vorzugsweise mit einem Lochgitter (106) verschlossen und die transparente
Scheibe (104) gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen gesichert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Wärmelampe, vorzugsweise eine Infrarot-Lampe (101, 102), von
einem Reflektor (107, 108) umgeben ist, der aus Blech besteht, vorzugsweise Aluminium-Blech,
wobei die Dicke des Blechs vorzugsweise kleiner als 0,8 mm ist, insbesondere 0,3 bis
0,5 mm.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aluminium-Blech mit einer Struktur versehen ist, die die Statik des Reflektors
verbessert.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (107, 108) im Querschnitt oben rinnenförmig (107a, 108a) ist und seine
Seiten eine V-Form (107b, 107c, 108b, 108c) bilden.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter der rinnenförmigen Unterseite (107a, 108a) des Reflektors (107, 108) ein Sockel
(109, 110) vorgesehen ist, der aus einem Lochblech (109, 110) gebildet ist, der den
Reflektor trägt.