Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Crimppresse mit einer um eine Achse rotierbaren Exzenterwelle
zum Antrieb eines Pressenbärs, bei der die Exzenterwelle mittels eines Vorderlagers
und eines Hinterlagers in einem Maschinengestell gelagert ist, wobei das Vorder- und
das Hinterlager einen Abstand voneinander haben.
Stand der Technik
[0002] Eine solche Crimpvorrichtung ist aus der
DE 102004043776B3 bekannt. Damit werden zunächst vertikal hochstehende Crimpfahnen von metallischen
Crimpkontakten nach dem Einfügen eines Kabelendes in den Zwischenraum der Crimpfahnen
einwärts umgebogen und so fest an das Kabel angedrückt, dass sich eine bleibende Verformung
der Crimpfahnen und ein fester Sitz auf dem Kabelende ergibt. In Abhängigkeit von
den Herstelltolleranzen des Kabels kann der Sitz unterschiedlich fest sein und die
vorgeschriebenen Werte nicht erreichen oder übertreffen, mit der Folge dass eine feinfühlige
Nachjustierung der Hubbewegung des Crimpbärs nötig ist.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine solche Vorrichtung derart weiter
zu entwickeln, dass sich eine besonders einfache, feinfühlige und robuste Möglichkeit
der Nachjustierung der Hubbewegung des Crimpbärs ergibt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff durch
die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Weiterbildungen
nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Crimppresse mit einer um eine Achse rotierbaren Exzenterwelle
zum Antrieb eines Pressenbärs, bei der die Exzenterwelle mittels eines Vorderlagers
und eines Hinterlagers in einem Maschinengestell gelagert ist, wobei das Vorder- und
das Hinterlager einen Abstand voneinander haben, ist es demgemäss vorgesehen, dass
das Maschinengestell erste Mittel umfasst, durch die das Hinterlager parallel zur
Bewegungsrichtung des Pressenbärs höhenverstellbar ist.
[0006] Durch die Höhenverstellung des Hinterlagers relativ zum Vorderlager wird die Exzenterwelle
wie ein zweiarmiger Hebel um das Vorderlager gekippt, mit der Folge, dass je nach
Richtung und Größe der Kippbewegung der über das Vorderlager vorstehende Exzenter
parallel zur Bewegungsrichtung des Pressenbärs mehr oder weniger abgesenkt oder angehoben
wird, wobei eine Hebelübersetzung wirksam ist, die sich aus den Abständen des Exzenterantriebs
des Pressenbärs von dem Vorderlager einerseits und des Hinterlagers von dem Vorderlager
andererseits ergibt. Demgemäss können durch eine Betätigung der Höhenverstellung des
Hinterlagers sehr feinfühlige Verstellungen der Hubbewegungen des Pressenbärs vorgenommen
werden. Eien Verlagerung des Hinterlagers ist daher vor allem für eine Feineinstellung
des Hubs des Pressenbärs geeignet.
[0007] Das Vorder- und das Hinterlager sowie der Antrieb des Pressenbärs am Exzenter der
Exzenterwelle müssen zum Erreichen dieser Wirksamkeit entsprechende Kippbewegungen
der Exzenterwelle zulassen. Diese Bedingung lässt sich besonders leicht erfüllen durch
die Verwendung von Pendel-Rollen- oder Pendelkugellagern zur Lagerung der Exzenterwelle
und zur Lagerung des Pleuels, durch den der Pressenbär mit dem Exzenter der Exzenterwelle
verbunden ist.
[0008] Das Maschinengestell kann dabei allein oder ergänzend zweite Mittel umfassen, durch
die das Vorderlager parallel zur Bewegungsrichtung des Pressenbärs höhenverstellbar
ist. Eine Betätigung dieser Mittel wirkt sich wie ein einarmiger Hebel aus, bei dem
der Drehpunkt das Hinterlager ist. Bedingt durch die resultierende Hebelübersetzung
dieses Hebels, die sich bei der Anhebung oder Absenkung des Vorderlagers verstärkend
auf die Anhebung oder Absenkung den Exzenter auswirkt, ergibt sich eine wesentliche
direktere Veränderung des Hubs des Pressenbärs und eignet sich daher vor allem für
eine Grobverstellung von dessen Hub.
[0009] Das Maschinengestell kann dritte Mittel umfassen, durch die das Vorder- und Hinterlager
gemeinsam und parallel zur Bewegungsrichtung des Pressenbärs höhenverstellbar sind.
Hierdurch lässt sich der Gesamthub des Pressenbärs schnell insgesamt auf ein abweichendes
Niveau schnell verstellen, was bei der Verarbeitung von abweichenden Kabeln und/oder
Crimpkontakten erforderlich sein kann, bevor eine Feinjustierung zunächst durch die
isolierte Verstellung des Vorderlagers und danach durch eine isolierte Verstellung
des Hinterlagers vorgenommen wird.
[0010] Das erste, das zweite und /oder das dritte Mittel können einen Gewinde- und/oder
Schneckentrieb umfassen, um die jeweilige Höhenverstellung zu bewirken. Zweckmäßig
sind das Vorder- und /oder das Hinterlager in einer vertikalen Gleitführung des Maschinengestells
aufgenommen und unmittelbar auf dem Gewindetrieb abgestützt, der durch eine mit einer
Gewindespindel zusammenwirkende und relativ verdrehbare Mutter gebildet ist. Die Relativverdrehung
kann von Hand oder durch einen Servomotor bewirkt werden. Besonders feinfühlige Höhenverstellungen
lassen sich erreichen, wenn der Gewinde- und/oder Schneckentrieb in einer Reihenschaltung
angeordnet sind. Eine Verwendung von Keilverstellungen ist ebenfalls möglich.
[0011] Die Feineinstellung kann an der Außenseite des Gehäuses mit einer Skala zur Anzeige
der jeweiligen Höhenposition des Vorder- und/oder Hinterlagers versehen sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0012] Eine beispielhafte Ausführung der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Sie wird nachfolgend näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer, längsgeschnittener Darstellung eine Crimppresse der vorgeschlagenen
Art.
Ausführung der Erfindung
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Crimppresse umfasst eine durch einen Antriebsmotor 12 um ihre
Achse rotierbare Exzenterwelle 1 zum Antrieb eines Pressenbärs 2, wobei die Exzenterwelle
1 mittels eines Vorderlagers 3 und eines Hinterlagers 4 in einem Maschinengestell
5 gelagert ist und wobei das Vorder- und das Hinterlager 3, 4 einen Abstand voneinander
haben. Sowohl das Vorder- als auch das Hinterlager werden durch nicht gezeigte Pendel
- Wälzlager gebildet, die je nach Größe eine oder mehrere Reihen von Wälzkörpern in
Gestalt von Kugeln oder Tonnen haben können.
[0015] Das Maschinengestell 5 umfasst erste Mittel 6, durch die das Hinterlager 4 parallel
zur Bewegungsrichtung 7 des Pressenbärs 2 höhenverstellbar ist.
[0016] Das Maschinengestell 5 umfasst zweite Mittel 8 durch die das Vorderlager 3 parallel
zur Bewegungsrichtung 7 des Pressenbärs 2 höhenverstellbar ist.
[0017] Das Maschinengestell umfasst ferner dritte Mittel 9, durch die das Vorder- und Hinterlager
3, 4 gemeinsam und parallel zur Bewegungsrichtung 7 des Pressenbärs 2 höhenverstellbar
sind. Das Vorderlager 3 und das Hinterlager 4 sind dabei auf einer durch eine Platte
gebildeten Konsole 11 abgestützt, die nur in vertikaler Richtung anheb- und absenkbar
ist.
[0018] Das erste, das zweite und das Dritte Mittel 6, 8, 9 können isoliert voneinander betätigt
werden, um die unterschiedlichen Einstellbewegungen des Hubs des Pressenbärs 2 zu
ermöglichen.
[0019] Das erste, das zweite und /oder das Dritte Mittel 6, 8, 9 umfassen jeweils einen
Gewindetrieb, mit dem das jeweilige Lager 3, 4 isoliert voneinander bzw. eine Konsole
11 angehoben oder abgesenkt werden kann, auf der die Lager 3, 4 gemeinsam abgestützt
sind. Werden die Lager 3, 4 isoliert voneinander angehoben bzw. abgesenkt, dann resuliert
eine Kippbwegung der Exzenterwelle 1, bezogen auf die Konsole 11.
[0020] Jeder Gewindetrieb umfasst eine Gewindespindel und eine mittels eines Servoantrieb
10 relativ zu der jeweiligen Gewindespindel verdrehbare Mutter, wobei die Gewindespindel
bzw. die Mutter einerseits in dem Maschinengestell 5 bzw. auf der Konsole 11 oder
den Lagern 3, 4 der Crimpvorrichtung abgestützt ist. Durch eine Betätigung lässt sich
dadurch eine Höhenverstellung der Exzenterwelle bzw. des damit durch einen Exzenter
13 verbundenen Pressenbärs 2 bewirken.
[0021] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in einem einfachen Aufbau in Verbindung
mit einer großen Robustheit und einer feinfühligen Verstellbarkeit des Hubs des Pressenbärs.
1. Crimppresse mit einer um eine Achse rotierbaren Exzenterwelle (1) zum Antrieb eines
Pressenbärs (2), bei der die Exzenterwelle (1) mittels eines Vorderlagers (3) und
eines Hinterlagers (4) in einem Maschinengestell (5) gelagert ist, wobei das Vorder-
und das Hinterlager (3, 4) einen Abstand voneinander haben, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (5) erste Mittel (6) umfasst, durch die das Hinterlager (4)
parallel zur Bewegungsrichtung (7) des Pressenbärs (2) höhenverstellbar ist.
2. Crimppresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell (5) zweite Mittel (8) umfasst, durch die das Vorderlager (3)
parallel zur Bewegungsrichtung (7) des Pressenbärs (2) höhenverstellbar ist.
3. Crimppresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengestell dritte Mittel (9) umfasst, durch die das Vorder- und Hinterlager
(3, 4) gemeinsam und parallel zur Bewegungsrichtung (7) des Pressenbärs (2) höhenverstellbar
sind.
4. Crimppresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite und /oder das Dritte Mittel (6, 8, 9) einen Gewinde- und/oder
Schneckentrieb umfasst.
5. Crimppresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewinde- und/oder Schneckentrieb in einer Reihenschaltung angeordnet sind, um
eine Feineinstellung zu ermöglichen.
6. Crimppresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Feineinstellung eine am Gehäuse (5) angebrachte Skala zur Anzeige der jeweiligen
Höhenposition des Vorder- und/oder Hinterlagers (3, 4) aufweist.
7. Crimppresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite und /oder das Dritte Mittel (6, 8, 9) eine Keilverstellung
umfasst.
8. Crimppresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste, das zweite und/oder das Dritte Mittel (6, 8, 9) durch einen Servoantrieb
(10) betätigbar ist.