[0001] Die Erfindung betrifft eine Messanordnung und ein Messverfahren zur Ermittlung des
Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit eines Tintendrucksystems gemäß des Oberbegriffs
der Ansprüche 1 und 12. Das Verfahren dient zum Erkennen und Ausgleich von altersabhängigen
Veränderungen des Spiels bzw. zur Beurteilung, ob eine erforderliche Genauigkeit beim
Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit in die Druckposition noch eingehalten werden
kann. Die Erfindung kommt in druckenden Geräten mit Relativbewegung zwischen einem
Tintenstrahldruckkopf und dem Druckgut zum Einsatz, insbesondere in Frankier- und/oder
Adressiermaschinen bzw. in anderen Postverarbeitungsgeräten.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 200 12 946 U1 sind bereits Schwenkbewegungen eines Druckkopfes bekannt.
[0003] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10062012 A1 ist bereits eine Aufnahmeeinheit für mindestens einen Tintendruckkopf bekannt, die
drehbeweglich um eine Drehachse angeordnet ist, die parallel zur Transportrichtung
von Poststücken liegt, und die motorangetrieben und mikroprozessorgesteuert wahlweise
mindestens in eine Druckposition und eine Serviceposition schwenkbar ist. Eine Serviceposition
an einer Dichtstation wird nach längeren Druckpausen u.a. zum Freispritzen angefahren.
[0004] Im deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2006 008952 U1, welches den Titel trägt: "Anordnung zum Wechseln von Kundendaten einer Frankiereinrichtung"
wurde eine Vorderansicht der Frankiermaschine des Typs Centormail® und deren Elektronik
bereits teilweise dargestellt.
[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 052 150 A1 des Titels: "Vorrichtung zur Reinigung eines Tintendruckkopfes" wurde für die gleiche
Frankiermaschine eine Schwenkmechanik und deren Ansteuerungseinrichtung zum Schwenken
in eine Reinigungs- und Dichtposition gezeigt.
[0006] Aus der Europäischen Patentanmeldung
EP 1782955 A1 ist ein Verfahren und Vorrichtung zum Freispritzen eines Tintendruckkopfes eines
Tintendrucksystems bekannt, wobei mindestens eine mit einem Druckkopf ausgestattete
Tintenkartusche in einer Aufnahmeeinheit angeordnet ist, die nachfolgend als Kartuschenschwenkeinheit
bezeichnet wird. Diese wird durch einen Antrieb schrittweise angetrieben und ist mikroprozessorgesteuert
wahlweise mindestens in eine Druckposition und in eine Freispritzposition nahe der
Druckposition schwenkbar. Während es möglich ist, dass die Kartuschenschwenkeinheit
während des Freispritzens bewegt wird, soll zwecks Druckens die Druckposition möglichst
exakt angesteuert werden. Die Kartuschenschwenkeinheit weist eine Drehachse mit einem
Drehwinkelgeber auf, mit welchem die bei einer Drehung der Achse jeweils erreichte
Position ermittelt werden kann. Die Kartuschenschwenkeinheit kann auch bei korrekt
justiertem Drehwinkelgeber zu viel Spiel haben, was in Summe zu einem Ausfall der
Maschine führen kann.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Messanordnung zur Ermittlung des Spiels
einer Kartuschenschwenkeinheit und ein entsprechendes Messverfahren zu schaffen, wobei
eine Überprüfung des Spiels einfach und ohne das Öffnen der Maschine möglich gemacht
wird.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Messanordnung zur Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit
mit den Merkmalen der Anordnung nach dem Anspruch 1 und ein zugehöriges Messverfahren
mit den Merkmalen des Verfahrens nach dem Anspruch 12 gelöst.
[0009] Die Messanordnung weist einen Mikrorechner auf, der mit einem Drehbewegungssensor
und mit dem ersten Motor zu dessen Ansteuerung verbunden ist, zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit.
Der erste Motor wird mikrorechnergesteuert mit Impulsen entsprechender Energie beaufschlagt.
Die Kartuschenschwenkeinheit wird in Abhängigkeit von der zugeführten Energie mittels
einem Getriebe geschwenkt, welches zwischen dem ersten Motor und der Kartuschenschwenkeinheit
angeordnet ist. Die Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit erfolgt aber nicht konform
zum Antrieb durch den ersten Motor, wenn ein Spiel des Getriebes erst noch überwunden
werden muss. Beim Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit an einen mechanischen Anschlag
wird das Spiel vollständig herausgedrückt. Über den Drehbewegungssensor, der Messwerte
liefert, wird dann keine Bewegung mehr detektiert. Der Mikrorechner ist zur Ermittlung
und Auswertung von Messwerten vorgesehen. Ein Mikroprozessor des Mikrorechners ist
durch ein im Programmspeicher des Mikrorechners gespeichertes Programm programmiert,
die Drehrichtung des ersten Motors und damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit
zu einem ersten Zeitpunkt umzukehren, wobei der erste Zeitpunkt erreicht wird, wenn
das Spiel des Getriebes der Kartuschenschwenkeinheit vollständig herausgedrückt worden
ist. Der Mikrorechner beaufschlagt einen Zähler zum Zählen von Impulsen mit Impulsen
ab dem ersten Zeitpunkt und weist einen Arbeitsspeicher zur Speicherung der unmittelbar
aufeinander folgend ermittelten digitalisierten Messwerte auf. Zur Auswertung von
Messwerten dient ein digitaler Vergleicher zum Vergleich der unmittelbar aufeinander
folgenden digitalisierten Messwerte, wobei der Mikroprozessor des Mikrorechners programmiert
ist, den Zähler zu einem zweiten Zeitpunkt zu stoppen, wenn die Differenz der unmittelbar
benachbarten digitalisierten Messwerte größer ist, als ein Schwellwert oder wenn die
Differenz der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden
Messungen ansteigt bzw. sich ändert. Der Zählerstand wird als Spiel im Arbeitsspeicher
gespeichert.
[0010] Ein Messverfahren zur Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit basiert
darauf, dass Impulse erzeugt werden, mit denen der Antrieb beaufschlagt wird, dass
ein Antreiben der Kartuschenschwenkeinheit und dass eine Ermittlung von Messwerten
entsprechend einem schwenken der Kartuschenschwenkeinheit erfolgt, wobei die über
einen Drehbewegungssensor, insbesondere einem Drehwinkelgeber, gemessenen und von
einem Wandler erzeugten digitalen Messwerte einem Mikrorechner zu deren Auswertung
zugeführt werden, von dessen Mikroprozessor die Drehrichtung des ersten Motors (Schrittmotors)
und damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit zu einem ersten Zeitpunkt
umgekehrt wird, wenn das Spiel des Getriebes der Kartuschenschwenkeinheit vollständig
herausgedrückt worden ist, durch ein Rücksetzen eines Zählwertes eines Zählers auf
den Wert Null zum ersten Zeitpunkt und ab dem ersten Zeitpunkt durch ein Zählen von
Impulsen, deren Anzahl der Drehbewegung der Motorwelle des ersten Motors (Schrittmotors)
entspricht, durch eine Speicherung der unmittelbar aufeinander folgend ermittelten
digitalen Messwerte im Arbeitsspeicher, durch einen digitalen Vergleich der unmittelbar
aufeinander folgenden digitalisierten Messwerte, wobei zu einem zweiten Zeitpunkt
der Zähler gestoppt und der Zählerstand als Spiel P im Arbeitsspeicher gespeichert
wird. Der zweite Zeitpunkt t
2 ist erreicht, wenn mindestens eine einmalige Änderung detektiert wird, bei welcher
die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte größer ist, als ein
Schwellwert D oder wenn eine mehrmalige Änderung der Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen detektiert wird, wobei die
Differenz Δ tendenziell ansteigt.
In der Messanordnung werden ein bereits vorhandener Drehwinkelgeber und eine vorhandene
Mikroprozessorsteuerung zur Ermittlung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit eingesetzt.
Der elektrische Nutzwinkel des Drehwinkelgebers ist größer, als der Schwenkbereich.
Beim Zusammenbau des Tintendrucksystems einer Frankiermaschine wird der Drehwinkelgeber
so justiert, dass etwa gleiche Winkel-Reserven an beiden Enden des Schwenkbereiches
liegen. Das Spiels der Kartuschenschwenkeinheit ist die Summe aller Spiele des Schneckengetriebes.
Für die Kartuschenschwenkeinheit existiert je ein mechanischer Anschlag an einem Gestell
des Tintendrucksystems sowohl in einer Minimalposition (Druckposition) als auch einer
Maximalposition (Wechselposition). Wenn die am Drehwinkelgeber abgreifbare Messspannung
sich nicht ändert, obwohl der erste Motor (Schrittmotor) angesteuert wird, dann hat
die Kartuschenschwenkeinheit eine Extremposition, d.h. einen festen Anschlag erreicht.
Die Mikroprozessorsteuerung kann ausgehend von einer dieser Extrempositionen eine
Anzahl an Schritten für einen Schrittmotor ermitteln, zum Ansteuern jeder Position
der Kartuschenschwenkeinheit im Schwenkbereich. Die Erfindung geht dennoch von einem
beweglichen Anschlag aus, der durch eine Reinigungs- und Dicht-Station (RDS) gebildet
wird. Zuerst wird die Kartuschenschwenkeinheit in Richtung der Wechselposition geschwenkt
und dann die RDS in die Dichtposition verfahren, so dass die dannach in die Dichtposition
geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit letztendlich auf der RDS aufliegt und durch die
Schwerkraft an sie gedrückt wird. Durch weitere Schritte des Schrittmotors wird das
Spiel des Schneckengetriebes vollständig herausgedrückt. Wird dann schrittweise die
antriebsmäßig gekoppelte Schnecke und ein dadurch angetriebenes Schneckenrad(Segment)
in entgegengesetzte Richtung gedreht, so muss zunächst das Spiel des Schneckengetriebes
überwunden werden, bevor sich die Kartuschenschwenkeinheit wirklich von der RDS entfernt.
Das Spiel ergibt sich aus der Anzahl der notwendigen Schritte des ersten Motors (Schrittmotors)
zum Bewegen der Kartuschenschwenkeinheit.
[0011] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Zeitdauer des Schwenkens der Kartuschenschwenkeinheit
mit dem mindestens einem Tintendruckkopf von der Wechselposition in die Dichtposition
zum Anschlagen an die RDS und wieder zurück in die Wechselposition kurz gegenüber
einem Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit an den festen Anschlag in Druckposition
ist. Die Kartuschenschwenkeinheit wird durch ihr Eigengewicht in der Dichtposition
gehalten, während die Antriebsrichtung des Getriebes umgekehrt wird. Bis die Kartuschenschwenkeinheit
sich bewegt und zurück in die Wechselposition geschwenkt wird, ist deren Spiel vorteilhaft
sehr genau bestimmbar. Die Genauigkeit beim Schwenken in die Druckposition wird durch
Berücksichtigung des Spiels soweit erhöht, so dass ein fester Anschlag in Druckposition
am Gestell des Tintendrucksystems für das Verhindern eines Überfahrens der Druckposition
sogar entfallen könnte.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1,
- Darstellung der Positionen des Drehwinkels,
- Figur 2,
- perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine des Typs Centormail® von hinten,
- Figur 3,
- Blockschaltbild einer Messanordnung mit Mikrorechner,
- Figur 4,
- Darstellung der Funktion des Mikrorechners,
- Figur 5,
- Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links hinten oben auf eine
in eine Druckposition geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit,
- Figur 6,
- Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links hinten oben auf eine
in die Dichtposition geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit,
- Figur 7,
- Flussplan zum Messablauf.
[0013] Die Figur 1 zeigt eine Darstellung der Positionen des Drehwinkels einer Kartuschenschwenkeinheit.
In Frankiermaschinen des Typs Centormail® kann mindestens ein Tintendruckkopf einer
Kartusche mit Hilfe der Kartuschenschwenkeinheit in die gewünschte Position bewegt
werden. Die Kartuschenschwenkeinheit kann die in der Figur 1 dargestellten Positionen
einnehmen und hat einen Schwenkbereich von 85,3°. Einer Druckposition entspricht ein
Winkel von Null Grad, einer Freispritzposition in der Nähe der Druckposition entspricht
ein Winkel von 25,3° und einer Dichtposition entspricht ein Winkel von 80° sowie einer
Wechselposition entspricht ein Winkel von 85,3°. Die Kartuschenschwenkeinheit wird
mit nicht gezeigten Mitteln, vorzugsweise mit Hilfe eines Schrittmotors über einen
Schneckenantrieb bewegt. An den beiden Grenzen des vorgenannten Winkelbereichs von
85,3° liegt je ein Reservewinkelbereich. Wenn ein an sich bekannter Drehwinkelgeber
zur Ermittlung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit eingesetzt wird, welcher einen
elektrischen Nutzwinkel von 95° umfasst, betragen die annähernd gleichen Winkel-Reserven
4,85° ∓ 4° an beiden Enden des Schwenkbereiches von 85,3°.
[0014] In der Figur 2 wird eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine des Typs
Centormail® von hinten links oben, mit geöffneter Gehäuserückwand dargestellt. Ein
nicht sichtbares Chassis trägt ein neues Tintendrucksystem 1 und eine bekannte mit
der Frankiermaschine Jetmail® vergleichbare Transporteinrichtung. Das Tintendrucksystem
besteht (nicht sichtbar) aus einer im Gestell 10 unten verfahrbar angeordneten RDS
und aus der darüber schwenkbar angeordneten Kartuschenschwenkeinheit 12, welche über
ein Schneckengetriebe von einem ersten Motor angetrieben wird. Das Verfahren der RDS
erfolgt mittels eines zweiten Motors (nicht sichtbar). Die Transporteinrichtung wird
nicht sichtbar von einem auf der Postausgangsseite 2 der Frankiermaschine in Bodennähe
angeordneten dritten Motor angetrieben. Die Kartuschenschwenkeinheit 12 wird in Figur
2 in einer Dichtposition dargestellt, wobei der mindestens eine Tintendruckkopf gegenüber
der RDS positioniert ist. Das Gestell 10 ist formschlüssig so am Chassis befestigt,
dass eine Parallelität zwischen Transportrichtung und den auf ein Poststück zu druckenden
Druckzeilen erreicht wird. Im Gestell 10 ist die mit mindestens einem Tintendruckkopf
ausgestattete Kartuschenschwenkeinheit 12 schwenkbar hinter einer Führungsplatte 22
angeordnet, welche ein Druckfenster (nicht sichtbar) aufweist. Wird die Kartuschenschwenkeinheit
12 in eine Druckposition geschwenkt, dann ist der mindestens eine Tintendruckkopf
im Druckfenster positioniert. Eine Freispritzposition ist so nahe der Druckposition
angeordnet, so dass die Zeitdauer für das Verfahren der Kartuschenschwenkeinheit 12
mit dem mindestens einem Tintendruckkopf in die Freispritzposition bzw. wieder zurück
in die Druckposition gegenüber dem Verfahren in die Dichtposition viel kürzer ist.
Der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 052 150 A1, welche den Titel trägt "Vorrichtung zur Reinigung eines Tintendruckkopfes" sind
weitere Details entnehmbar. Als Drehbewegungssensor kommt ein Drehwinkelgeber 125
zum Einsatz, welcher am Abgriff eine analoge Teilspannung entsprechend dem eingestellten
Drehwinkel ausgibt. Auf der Posteingangsseite der Frankiermaschine ist unter einer
Abdeckung 31 eine Hauptleiterplatte mit einer Mikroprozessorsteuerung angeordnet.
Die Frankiermaschine ist mit einer Plexiglasplatte 25 zum Berührungsschutz und mit
einer Führungsplatte 22 für Poststücke ausgestattet ist, welche über die Vertikale
hinaus geneigt sind, so dass die Poststücke an der Führungsplatte 22 anliegen. Auf
der anderen Seite der Plexiglasplatte 25 sind die Tastatur 4 und Anzeigeeinrichtung
5 als Benutzerschnittstelle angeordnet, welche mit der Mikroprozessorsteuerung in
bekannter Weise verbunden sind. Die Mikroprozessorsteuerung der Frankiermaschine kann
nun nach einer entsprechenden Eingabe via Benutzerschnittstelle auch zur Unterstützung
eines Servicetechnikers oder einer anderen dazu authorisierten Person benutzt werden,
eine Überprüfung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit einfach und ohne das Öffnen
der Maschine vorzunehmen. Die digitalen Messwerte, ein Schwellwert, der Zählerstand
des Zählers bzw. das Spiel P können über die Benutzerschnittstelle 4, 5 bedarfsweise
abgefragt und ausgegeben werden.
[0015] Es ist vorgesehen, dass ein Mikroprozessor eines Mikrorechners durch ein im Programmspeicher
des Mikrorechners gespeichertes Programm programmiert ist, zum Ansteuern des ersten
Motors, um die Kartuschenschwenkeinheit (12) mittels des ersten Motor via ein Getriebe
anzutreiben, zum Ansteuern des zweiten Motors zum Antreiben der Reinigungs- und Dicht-Station
(RDS), welche in die Dichtposition verfahren wird, wobei die Kartuschenschwenkeinheit
(12) von einer Wechselposition in eine Dichtposition geschwenkt wird und im Ergebnis
des Weiterschwenkens an der Reinigungs- und Dicht-Station (RDS) anschlägt und angedrückt
wird. Eine Überprüfung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit beginnt mit deren Wegschwenken
aus der Dichtposition in die Wechselposition zu einem ersten Zeitpunkt und endet zu
einem zweiten Zeitpunkt, wenn die Änderung der für das Spiel repräsentativen Messwerte
wieder konform mit den Impulsen erfolgt, die am Getriebe eingangsseitig gemessen werden
bzw. konform mit Schrittimpulsen erfolgt mittels welchen der erste Motor angesteuert
wird, wobei letzterer ein Schrittmotor ist.
[0016] In der Figur 3 wird ein Blockschaltbild einer Messanordnung mit Mikrorechner zur
Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit dargestellt. Ein Drehbewegungssensor
S1 ist ein Drehwinkelgeber 125. Eine Betriebsspannung U
B liegt am Drehwinkelgeber 125 an, der einen Spannungsteiler mit dem Gesamtwiderstand
von 4 kΩ ∓ 20% mit den Teilwiderständen R1, R2 bildet. Durch eine Drehung um die Achse
121 beim Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 wird der Mittelabgriff des Spannungsteilers
verstellt und über den Teilwiderstand R2 fällt eine veränderbare analoge Teilspannung
U2 = U
B · R2 / (R1 + R2) ab. Die messbare Teilspannung U2 der in Druckposition geschwenkten
Kartuschenschwenkeinheit ist minimal und die messbare Teilspannung U2 der in Wechselposition
geschwenkten Kartuschenschwenkeinheit ist maximal. Der Drehwinkelgeber 125 ist beispielsweise
ein Absolut Position Encoder des Typs PMR 403 oder PMR411 der TWK-Elektronik GmbH,
welcher mit seiner gelben Anschlussleitung mit Betriebsspannung und mit seiner grünen
Anschlussleitung mit Massepotential verbunden ist. Die analoge Teilspannung U2 am
Mittelabgriff (rot) des Spannungsteilers wird von einem Analog/Digital-Wandler 32
in einen digitalen Datenwert X2 umgewandelt, der digital weiterverarbeitet oder gespeichert
wird. Der Analog/Digital-Wandler 32 ist dazu ausgangsseitig mit den digitalen Eingängen
eines Mikrocontrollers (µC) 33 verbunden. Der Analog/Digital-Wandler 32 und der Mikrorechner
(Mikrocontroller) 33 sind Bestandteil der Mikroprozessorsteuerung, die zur Ermittlung
des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit eingesetzt wird. Der Mikrocontroller weist
weiterhin einen Programm- und Datenspeicher auf. Am Mikrocontroller (µC) 33 sind eine
Vielzahl von Sensoren und Aktoren angeschlossen.
Am Mikrocontroller wird ausgangsseitig ein erster Motor M1 (124) zum Antrieb der Kartuschenschwenkeinheit,
ein zweiter Motor M2 (1315) zum Antrieb der RDS 13 und ein - zur Messung nicht benötigter
- dritter Motor zum Antrieb einer Poststücktransportvorrichtung angeschlossen (nicht
gezeigt). Der erste Motor M1 (124) ist mit seiner Motorwelle mit der Welle 1230 eines
Schneckengetriebes 123 kraftschlüssig verbunden oder mechanisch identisch. Die Welle
1230 trägt eine Schnecke 1231 und ist beidseitig der Schnecke 1231 je in einem Kugellager
1232 und 1233 gelagert, die mit einem Spiel A ca. 50 bis 1000 µm behaftet sind.
In die Schnecke greift eine Verzahnung eines Schneckenrades oder eines Schneckenradsegments
1234 ein, welches um eine Achse 121 drehbar gelagert ist. Sowohl die Befestigung,
als auch die Verzahnung kann beim Eingriff in die Schnecke ein Spiel B ca. 50 bis
300 µm aufweisen. Die auf der Achse 121 drehbar gelagerte Kartuschenschwenkeinheit
ist mit einem Schleiferhebel des Drehwinkelgebers 125 mechanisch kraftschlüssig verbunden.
Sobald die Kartuschenschwenkeinheit um die Achse 121 gedreht wird, gibt der Drehwinkelgeber
125 an seinem Mittelabgriff eine in der Regel geänderte Messspannung U2 aus. Ausnahmen,
d.h. die Nichtänderungen, liegen beim Ereichen der Extrempositionen und der Dichtposition
vor. Beim Bewegen der Kartuschenschwenkeinheit durch den ersten Motor M1 (Schrittmotor)
tritt in Abhängigkeit von der jeweiligen Position ein gewisses Spiel P auf. Das heißt,
der Schrittmotor bewegt sich um einige Schritte, bevor sich die Teilspannung am Drehwinkelgeber
125 und der daraus resultierende digitale Wert ändert. Das Spiel kann sehr groß sein,
wenn
- a) die vom Schrittmotor 124 angetriebene Schnecke 1231 nicht korrekt montiert wurde
oder
- b) die vom Schrittmotor 124 angetriebene Schnecke sich während des Betriebes des Tintendrucksystems
der Frankiermaschine lockert.
[0017] Es tritt einerseits ein Spiel A der Schnecke in axialer Richtung auf. Andererseits
existiert ein Spiel B zwischen Schnecke und Schneckenrad. Aus den folgenden Gründen
ist es erforderlich, das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu kennen:
- a) Um einen Abdruck zu erhalten, der den Anforderungen der Postbehörden entspricht,
ist es erforderlich die Kartuschenschwenkeinheit mit einer Genauigkeit von ± 1° in
die Druckposition zu bewegen und zu halten. Zum Erreichen einer bestimmten Position
der Kartuschenschwenkeinheit muss der Schrittmotor eine genau bestimmbare Anzahl von
Schritten zurücklegen, vorausgesetzt es ist kein Spiel vorhanden. Da jedoch immer
ein Spiel auftritt, ist es erforderlich, dieses Spiel zu kennen, um die oben genannte
Genauigkeit zu erreichen oder zumindest beurteilen zu können, ob diese Genauigkeit
beim untersuchten Tintendrucksystem erreichbar ist.
- b) Es kann vorkommen, dass das Getriebe schwergängig ist oder im Laufe der Zeit schwergängig
wird. In diesem Fall könnte die Kartuschenschwenkeinheit mit einer vorbestimmten Schrittzahl
die gewünschte Position nicht erreichen. Um beurteilen zu können, ob das Getriebe
qualitativ schlecht ist oder ob ein Spiel vorliegt, ist es notwendig, das Spiel zu
kennen.
[0018] Vorteilhaft entfällt durch die Verwendung eines Schrittmotors 124 die Notwendigkeit,
die Drehung der Motorachse durch einen Encoder E eingangsseitig am Getriebe zu erfassen.
Der optionale Encoder und dessen Anschlussleitungen sind deshalb als Strich-Punkt-Punkt-Linie
gezeichnet. Der Analog/Digital-Wandler 32 kann alternativ auch ein interner Bestandteil
des Mikrorechners 33 sein
[0019] Die Messanordnung 30 gemäß Figur 3 zeigt auch eine RDS. Ein zweiter Sensor S2 (1316)
für eine Referenzpunkteinstellung der RDS ist eingangsseitig und ein zweiter Motor
M2 (1315) ist ausgangsseitig mit dem Mikrocontroller (µC) 33 verbunden. Der zweite
Motor M2 (1315) hat beispielsweise ein Spindelgetriebe, um die RDS 13 zu verstellen,
welche mit einem verfahrbaren Schlitten 137 in den Schlitzen des Wandbleches gleitet,
um durch eine um 85,3° geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit 12 zunächst eine Wechselposition
zu erreichen. Durch die RDS in Ruheposition wird der zweite Sensor S2 (1316) für eine
Referenzpunkteinstellung betätigt. Die Kartuschenschwenkeinheit kann zur gleichen
Zeit in der Wechselposition verharren. Man fährt sowohl Kartuschenschwenkeinheit,
als auch die RDS in die Dichtposition, so dass die Kartuschenschwenkeinheit auf der
RDS anschlägt und an sie gedrückt wird. Während das Spiel der Schnecke, je nach Beweglichkeit
der Schnecken in deren Lagerungen, vollständig herausgedrückt wird, zählt der Mikrocontroller
die Schritte, welche der erste Motor M1 (Schrittmotor 124) bei dessen Ansteuerung
ausführt. Die digitalisierten Messwerte X2 werden über den Drehwinkelgeber 125 und
den Anolog/Digital-Wandler 32 dem Mikrocontroller 33 zwecks Speicherung zugeführt.
Dabei wird auch jede Änderung des gemessenen digitalen Wertes X2 registriert. Ein
erster Zeitpunkt t
1 (Start-Zeitpunkt) ist erreicht, wenn die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
Messwerte minimal wird. Beispielsweise wird die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
Messwerte X2
n - X2
n-1 gleich Null. Dann wird die Schnecke vom Schrittmotor (M1) 124 schrittweise in die
entgegengesetzte Richtung gedreht, d.h. die Kartuschenschwenkeinheit 12 von der RDS
13 wegbewegt. Bevor sich die Kartuschenschwenkeinheit wirklich bewegt, muss zunächst
wieder das Spiel überwunden werden. Aus der Anzahl der Schritte, die notwendig sind,
bevor sich die Kartuschenschwenkeinheit bewegt und der ADC-Wert X2
n sich ändert, kann das Spiel P = A + B der Kartuschenschwenkeinheit ermittelt werden.
Ein zweiter Zeitpunkt t
2 (Stopp-Zeitpunkt) ist erreicht, wenn das Spiel P überwunden ist, d.h. wenn der ADC-Wert
X2
n sich gegenüber dem unmittelbar benachbarten Vorgängerwert X2
n-1 wieder signifikant ändert. Der zweite Zeitpunkt t
2 ist erreicht, wenn mindestens eine einmalige Änderung detektiert wird, bei welcher
die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte größer ist, als ein
Schwellwert D oder wenn eine mehrmalige Änderung der Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen detektiert wird, wobei die
Differenz Δ (tendenziell) ansteigt. Ein empirisch ermittelter Schwellwert D kann zur
Feststellung vorgegeben werden, ob das Spiel überwunden wurde. Eine mehrmalige Änderung
der Differenz Δ umfasst folgende Fälle:
- Eine erste Änderung ist kleiner, als eine nachfolgendende zweite Änderung der Differenz
Δ.
- Eine erste Änderung ist gleich einer nachfolgendenden zweiten Änderung der Differenz
Δ aber kleiner, als eine nachfolgende dritte Änderung der Differenz Δ.
- Eine erste Änderung ist größer, als eine nachfolgendende zweite Änderung der Differenz
Δ aber kleiner, als eine nachfolgende dritte Änderung der Differenz Δ.
- Eine erste Änderung ist größer oder gleich einer nachfolgenden zweite Änderung der
Differenz Δ aber kleiner, als irgendeine der nachfolgenden weiteren Änderungen der
Differenz Δ.
Aus der Figur 4 geht eine Darstellung der Funktion des Mikrorechners beim Ermitteln
des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit hervor, während die Kartuschenschwenkeinheit
von der RDS weg in Richtung Druckposition bewegt wird. Die übrige Arbeitsweise des
Mikrorechners vor und nach dieser Funktion wird später noch erläutert. Der Mikrorechner
33 besteht mindestens aus einem Programmspeicher (FLASH) 332, einem Arbeitsspeicher
(RAM) 333 und einer Ein-/Ausgabeschaltung 334, welche über einen BUS 331 mit einem
Mikroprozessor (µP) 335 verbunden sind. Ein Anfangswert bzw. ein zu einem vorherigen
Zeitpunkt gemessener Digitalwert X2n-1 wird auf einem ersten vorbestimmten Speicherplatz im Arbeitsspeicher (RAM) 333 gespeichert.
Der Mikroprozessor (µP) 335 ist durch ein im Programm-speicher (FLASH) 332 gespeichertes
Programm 300 programmiert, im Schritt 301 einen soeben gemessenen Digitalwert X2n auf einem zweiten vorbestimmten Speicherplatz im Arbeitsspeicher (RAM) 333 zu speichern.
Das Spiel ist herausgedrückt, wenn sich beide Digitalwerte X2n und X2n-1 nur minimal unterscheiden bzw. bei einer gegen Null gehenden Differenz X2n - X2n-1 = Δ → 0. Im Mikroprozessor (µP) 335 ist hard- und/oder softwaremäßig ein digitaler
Vergleicher V realisiert, dessen Funktion durch einen ersten Vergleichsschritt 302
und einen ersten Abfrageschritt 303 verdeutlicht wird, wobei durch letzteren abgefragt
wird, ob durch die Differenz Δ eine wählbar vorgegebene Vergleichsgröße D (Schwellwert)
schon erreicht oder überschritten ist. Ist die wählbar vorgegebene Vergleichsgröße
D durch die Differenz Δ noch nicht überschritten, dann wird zum zweiten Abfrageschritt
305 verzweigt und abgefragt, ob ein nächster Schrittimpuls für den ersten Schrittmotor
M1 schon ausgegeben worden ist. Falls das nicht der Fall ist, dann wird zum Beginn
des ersten Vergleichsschritts 302 zurückverzweigt. Wurde aber zu einem ersten Zeitpunkt
t1 die Drehrichtung der Schnecke umgekehrt und auch ein nächster Schrittimpuls für den
ersten Schrittmotor (M1) 124 schon ausgegeben, dann wird ein Zähler veranlaßt, seinen
Zählwert Z um Eins zu inkrementieren, d.h. um einen Schritt weiter zu zählen. Der
Zähler ist hardmäßig und/oder softwaremäßig als Zählersoftwaremodul realisiert und
dessen Inkrementier-Funktion Z : = Z + 1 ist aus einem Nachfolgeschritt 306 ersichtlich.
Anschließend werden Indizes geändert, da der aktuelle Messwert bzw. Digitalwert zum
neuen Vorgänger wird, d.h. die Zuordnung zu den Speicherplätzen wird verschoben, was
aus dem Schritt 307 hervorgeht. Alternativ wird ein Schieberegister realisiert und
betrieben. Im nachfolgenden Schritt wird vom Mikroprozessor ein Befehl an die Ausgabeeinheit
ausgegeben, eine nachfolgende neue U2n Analogwertmessung durchzuführen. Der Mikroprozessor 335 ist nun wieder zum ersten
Schritt 301 gelangt und bereit, einen gemessenen und mittels A/D-Wandler digitalen
weiteren Messwert X2n im RAM 333 zu speichern.
Ist aber die wählbar vorgegebene Vergleichsgröße C durch die Differenz Δ überschritten,
dann wird vom ersten Abfrageschritt 302 zum Schritt 304 zwecks Speichern des Spiels
P = Z im RAM 333 verzweigt. Über die Ein-/Ausgabeeinheit 334 kann der Wert des Spiels
P = Z bei Bedarf zwecks Anzeige ausgegeben werden. Wenn das Kriterium im ersten Abfrageschritt
302 erfüllt wird, bedeutet dies, dass das Spiel P überwunden wurde und dass die Änderung
der Messwerte X2 wieder konform mit den Schrittimpulsen erfolgt.
[0020] In Fig. 5 ist eine Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links
hinten oben auf eine Kartuschenschwenkeinheit gezeigt, wobei die Tintendruckköpfe
beider Kartuschen in der Druckposition positioniert sind. Ein erstes Wandblech des
Gestells 10 wurde aus Gründen der besseren Darstellung der Details weggelassen. Das
Tintendrucksystem 1 weist eine im Gestell 10 schwenkbare Kartuschenschwenkeinheit
12 auf, welche mindestens eine Tintenkartusche
I,II mit Tintendruckkopf 11 trägt. Zur Verstellung der Kartuschenschwenkeinheit 12 ist
mindestens ein erster Motor 124 sowie zur Rückmeldung ist ein Drehgeber 125 mit einer
Mikroprozessorsteuerung verbunden (nicht gezeigt). Zur Einstellung der unterschiedlichen
Funktionspositionen sind in bekannter Weise zwischen dem zweiten und dritten Wandblech
102, 103 des Gestells 10 je ein Getriebe für die Kartuschenschwenkeinheit 12 und für
die Reinigungs-und Dichtvorrichtung 13 vorgesehen. Im Beispiel wird ein SchneckenGetriebe
der Kartuschenschwenkeinheit 12 von einem Schrittmotor 124 angetrieben.
Am zweiten Wandblech 102 des Gestells 10 ist ein justierbarer Anschlag 127 in Form
eines festschraubbaren Bolzens dargestellt.
An diesem Anschlag schlägt eine an der verdeckten Seite der Basis angeordnete Kante
128 der Kartuschenschwenkeinheit 12 an, wenn letztere in die andere - nicht gezeigte
- Extremposition, d.h. die Wechselposition, geschwenkt wird. Auf einem vom Drehgeber
125 entfernten Ende einer um die Drehachse 121 drehbaren Welle der Kartuschenschwenkeinheit
ist ein Schneckenradsegment 1234 des Schneckengetriebes (nicht sichtbar) befestigt,
welches zwischen dem zweiten Wandblech 102 und dem dritten Wandblech 103 angeordnet
ist. In einer Öffnung nahe der Mitte des zweiten Wandblechs 102 ist der erste Schrittmotor
124 zum Antrieb des Schneckengetriebes angeordnet.
Am ersten Wandblech (nicht gezeigt) und am zweiten Wandblech 102 wird mittels Drehzapfen
1321 und 1327 ein Prallblech 132 drehbar befestigt, welches zum Einsatz kommt, wenn
die Kartuschenschwenkeinheit 12 in eine Freispritzposition um 25,3° geschwenkt wird.
An der Kartuschenschwenkeinheit 12 ist ein Rad 122 drehbar befestigt und an einer
Seitenschwinge des Prallblechs 132 ist eine Führungskante 1323 angeformt ist. Das
Prallblech 132 ist mit dem Gestell 10 über eine Zugfeder 1322 verbunden, welche das
Prallblech 132 vorspannt, wodurch das Rad 122 kraftschlüssig an der Führungskante
1323 anliegt. Am Prallblech 132 ist ein Befestigungsstift 13221 montiert, der mit
einem Ende der Zugfeder 1322 verbunden ist. Das Rad 122, die Führungskante 1323 und
die Zugfeder 1322 bilden eine Kulissenführung für das Prallblech 132. Vorzugsweise
wird die Führungskante 1323 auf der linken Seitenschwinge des Prallblechs 132 ausgebildet.
Durch die Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit 12 wird der mindestens eine Tintendruckkopf
in die Druckposition geschwenkt und das Prallblech 132 abgesenkt. Das geschieht entgegen
der Wirkung der Zugfeder 1322, wobei das an der Kartuschenschwenkeinheit 12 montierte
Rad 122 mit einer Führungskante 1323 der linken Seitenschwinge des Prallblechs 132
in Eingriff steht und zum frei schwingenden Ende der Schwinge verfahren wird, bis
der Befestigungsstift 13221 an einen oberen Anschlag in einem Langloch gelangt. Ein
Einschub 1331 ist unterhalb der Reinigungs- und Dichtvorrichtung (RDS) 13 für die
Aufnahme eines Vlieses 13311 vorgesehen.
[0021] In Fig. 6 ist eine Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links
hinten oben auf eine Kartuschenschwenkeinheit gezeigt, wobei die Tintendruckköpfe
beider Kartuschen in der Dichtposition positioniert sind. Zwischen dem ersten und
zweiten Wandblech 102 des Gestells und zwischen dem zweiten und dritten Wandblech
103 des Gestells sind hintere Abstandsstücke 106, 104 angeordnet. Das erste Wandblech
wurde aus Gründen der besseren Darstellung der Details ebenfalls auch hier weggelassen.
Die Kartuschenschwenkeinheit 12 ist zwischen dem ersten und zweiten Wandblech 102
des Gestells angeordnet und um die Drehachse 121 schwenkbar. Letztere liegt oberhalb
der hinteren Abstandsstücke 104, 106 und nahe und oberhalb der (verdeckten) vorderen
Abstandsstücke. Es ist vorgesehen, dass die Reinigungs- und Dichtvorrichtung 13 sowie
ein entsprechend angepasstes Prallblech 132 unterhalb der Kartuschenschwenkeinheit
12 angeordnet sind. Die Reinigungs- und Dichtvorrichtung 13 ist im Rahmen höhenverstellbar
angeordnet. Dazu dienen insbesondere zwischen dem hinteren Endes des Tintensumpfes
133 und den vorgenannten vorderen Abstandsstücken schräg verlaufende Längslöcher im
ersten und zweiten Wandblech 102 und ein von der Gestellrückseite unten schräg nach
oben zur Mitte der Wandbleche des Gestells verfahrbarer Schlitten 137. Das Prallblech
132 wird aufgrund der über den Befestigungsstifft 13221 einwirkenden Zugfeder 1322
um die Drehzapfen 1321, 1327 gedreht und nimmt wieder eine gleiche Position ein, wie
in der Freispritzposition. Ein Tintensumpf 133 unterhalb der Reinigungs- und Dichtvorrichtung
13 ist als Einschub ausgebildet. Zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 von
der Wechselposition/(Druckposition) in die Dichtposition an der Dichtstation wird
gegenüber dem Schwenken von der Druckposition in die Freispritzposition am Prallblech
eine kürzere/(längere) Zeitdauer benötigt.
[0022] In der Figur 7 ist ein Flussplan zum Messablauf gezeigt. Der Messablauf 400 setzt
voraus, dass ein entsprechendes Programm in einem Programmspeicher des Mikrocontrollers
gespeichert ist. Nach dem Start 401 der Frankiermaschine erfolgt eine Benutzereingabe
(nicht gezeigt).
Vom autorisierten Bediener wird ein Servicemodus 402 eingestellt, innerhalb dessen
weitere Eingaben möglich sind. In nicht gezeigten weiteren Schritten 403 bis 407 und
im gezeigten Schritt 408 wird abgefragt, welche Einstellung vom Benutzer gewählt wurde.
Beispielsweise wurde von einem Servicetechniker eine Einstellung im Servicemodus 402
gewählt, um das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu ermitteln. Im ersten Ab'-frageschritt
408 wird letztere Einstellung abgefragt und auf den nachfolgenden Schritt 409 wird
übergegangen, wenn gewünscht ist, das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu ermitteln.
Wenn jedoch letzteres nicht gewünscht ist, wird auf den Servicemodus 402 zurückverzweigt.
Im ersten Schritt 409 nach der ersten Abfrage erfolgt eine Ausgabe einer ersten Anzahl
von Schrittimpulsen an den Schrittmotor (M1) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit
in die Wechselposition. Im nachfolgenden zweiten Schritt 410 erfolgt eine Ausgabe
einer zweiten Anzahl von Schrittimpulsen an den zweiten Schrittmotor (M2) zum Verfahren
der RDS von einer Ruheposition in die Dichtposition. Im nachfolgenden dritten Schritt
411 erfolgt eine Bereitstellung einer dritten Anzahl von Schrittimpulsen an den ersten
Schrittmotor (M1) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 von der Wechselposition
in die Dichtposition. Im nachfolgenden vierten Schritt 412 erfolgt eine Ausgabe eines
Schrittimpulses an den ersten Schrittmotor (M1). Im fünften Schritt 413 erfolgen taktgesteuert
U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers, eine A/D-Wandlung der analogen U2-Messwerte
in digitale Messwerte X2 und ein Speichern der digitalen Messwerte X2 in einen Arbeitsspeicher.
Letzterer dient auch als Datenspeicher von Daten anderer Messungen und von Parametern
des Tintendrucksystems. Der Mikrocontroller kann mit den gespeicherten Daten Berechnungen
oder Vergleiche vornehmen, um zu ermitteln, ob eine Änderung der Messwerte X2 konform
mit den Schrittimpulsen erfolgt, was im zweiten Abfrageschritt 414 abgefragt wird.
Wenn die Änderung der Messwerte X2 konform verläuft, dann wird zum vierten Schritt
412 zurückverzweigt, um einen Schrittimpuls auszugeben und anschließend die Messung
weiterzuführen. Alternativ kann auch eine Schaltung hardmäßig im Mikrocontroller realisiert
werden, um die vorgenannten Vergleiche vorzunehmen.
Wenn die Schwenkeinrichtung auf der RDS aufliegt und an sie gedrückt wird, dann wird
das Spiel des Schneckengetriebes vollständig herausgedrückt. Das führt dazu, dass
es irgendwann keine Änderung der Messwerte X2 mehr gibt, obwohl weiter Schrittimpulse
vom Mikrocontroller ausgegeben werden. Dann erfolgt keine Änderung der Messwerte X2
konform mit den Schrittimpulsen. Wenn das im zweiten Abfrageschritt 414 festgestellt
wird, wird zum sechsten Schritt 415 verzweigt, zwecks Vollzuges einer Richtungsumkehr
und Bereitstellung einer vierten Anzahl von Schrittimpulsen für den ersten Schrittmotor
124 zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit aus der Dichtposition heraus. Dabei
wird dann schrittweise ein Schneckenrad(Segment) des Schneckengetriebes in die entgegengesetzte
Richtung gedreht und somit die Kartuschenschwenkeinheit von der RDS wegbewegt. Im
sechsten Schritt 415 erfolgt außerdem ein Rücksetzen des Zählwertes Z : = 0 eines
Zählers C auf den Wert Null. Im siebenten Schritt 416 wird ein Schrittimpuls an den
ersten Schrittmotor 124 ausgegeben und der Zählerwert des Zählers C um den Wert 'Eins'
inkrementiert. Im nachfolgenden achten Schritt 417 erfolgen weitere U2-Messungen mittels
des Drehwinkelgebers 125, eine A/D-Wandlung und Speicherung der digitalen Messwerte.
Die U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers 125, die A/D-Wandlung und die Speicherung
der digitalen Messwerte X2 werden fortgesetzt, bis in einem dritten Abfrageschritt
418 festgestellt wird, dass die Änderung der Messwerte X2 wieder konform mit den Schrittimpulsen
erfolgt, wobei die bis zu diesem Zeitpunkt gezählte vierte Anzahl Z von Schrittimpulsen
an den ersten Schrittmotor 124 das Spiel P ergibt, welches im nachfolgenden neunten
Schritt 419 gespeichert wird. Aber wenn im dritten Abfrageschritt 418 festgestellt
wird, dass die Änderung der Messwerte X2 nicht konform mit den Schrittimpulsen erfolgt,
dann wird zum Beginn des siebenten Schritts 416 zwecks Ausgabe eines weiteren Schrittimpulses
und zum Inkrementieren des Zählwerts Z zurückverzweigt. Nach der Speicherung und Anzeige
des Spiels P im neunten Schritt 419 wird ein Stopp-Schritt 420 für die Routine 400
erreicht. In nicht gezeigter Weise können vor einem Stopp aber weitere Schritte ausgeführt
werden, um die Kartuschenschwenkeinheit noch bis in die Wechselposition weiterzuverfahren.
[0023] Die Erfindung ist nicht auf eine vorliegende Ausführungsform mit einem Schneckengetriebe
123 beschränkt. Jedes andere geeignete Getriebe G ist ebenfalls einsetzbar.
[0024] Die Erfindung ist auch nicht auf die vorliegende Ausführungsform mit einem Schrittmotor
beschränkt. Als erster Motor M1 könnte ebenso gut ein Gleichstrommotor eingesetzt
werden, welcher mit pulsdauermodulierten Gleichspannungsimpulsen angesteuert wird.
Auf der Antriebswelle 1230 des Gleichstrommotors wird ein Encoder E mit einer Encoderscheibe
und zugehöriger Lichtschranke befestigt, welche eine Anzahl an Impulsen bei deren
Drehung abgibt, die vom Mikrorechner gezählt werden können, um die Drehung der Motorantriebswelle
1230 eingangsseitig am Getriebe G zu ermitteln. Der Drehbewegungssensor S1 kann eine
Drehbewegung ausgangsseitig am Getriebe G analog messen und einem Wandler zuführen,
der digitale Messwerte erzeugt. Der Wandler ist aber nicht erforderlich, wenn ein
digitaler Drehbewegungssensor, zum Beispiel auch hier ein Encoder dazu eingesetzt
wird, digital zählbare Impulse zu erzeugen.
[0025] So können offensichtlich weitere andere Ausführungen der Erfindung für andere Arten
an Antriebsmotoren entwickelt bzw. eingesetzt werden, die vom gleichen Grundgedanken
der Erfindung ausgehen und von den anliegenden Ansprüchen umfasst werden.
1. Messanordnung zur Ermittlung eines Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit (12) eines
Tintendrucksystems, mit mindestens einem Anschlag für die Kartuschenschwenkeinheit
(12), die von einem ersten Motor (M1) über ein Getriebe (G) angetrieben wird, und
mit einem Bewegungssensor (S1) zum Feststellen einer Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit
(12) beim Verlassen des Anschlages, wobei der erste Motor (M1) mit Impulen entsprechender
Energie beaufschlagt wird und wobei sich die Kartuschenschwenkeinheit (12) erst bewegt,
wenn ein Spiel P des Getriebes (G) überwunden ist, gekennzeichnet dadurch, dass der Anschlag für die Kartuschenschwenkeinheit (12) durch eine bewegliche Reinigungs-
und Dicht-Station (13) gebildet wird und dass ein Zähler (C) für eine Anzahl an Impulsen
vorgesehen ist, wobei die Anzahl für das Spiel P des Getriebes (G) der Kartuschenschwenkeinheit
repräsentativ ist und beginnend mit dem Verlassen des beweglichen Anschlages solange
gezählt wird, bis die Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit (12) beim Verlassen des
Anschlages wieder konform zum Antrieb durch den ersten Motor (M1) erfolgt.
2. Messanordnung, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass ein Mikrorechner (33) mit dem ersten Motor (M1) zu dessen Ansteuerung und mit dem
Drehbewegungssensor (S1) zur Messwertauswertung verbunden ist, wobei der Mikrorechner
(33) zum Erzeugen von Impulsen sowie zur Ermittlung und Auswertung von Messwerten
vorgesehen ist, dass ein Mikroprozessor (335) des Mikrorechners (33) durch ein im
Programmspeicher (332) des Mikrorechners (33) gespeichertes Programm programmiert
ist, die Drehrichtung des ersten Motors (M1) und damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit
(12) zu einem ersten Zeitpunkt t1 umzukehren, wobei der erste Zeitpunkt t1 erreicht wird, wenn das Spiel des Getriebes (G) der Kartuschenschwenkeinheit (12)
vollständig herausgedrückt worden ist, dass der Mikrorechner (33) den Zähler (C) zum
Zählen von Impulsen mit Impulsen ab dem ersten Zeitpunkt t1 beaufschlagt und einen Arbeitsspeicher (333) zur Speicherung der unmittelbar aufeinander
folgend ermittelten digitalisierten Messwerte X2n-1, X2n aufweist, dass zur Auswertung von Messwerten ein digitaler Vergleicher (V) zum Vergleich
der unmittelbar aufeinander folgenden digitalisierten Messwerte X2n - X2n-1 = Δ vorgesehen ist, wobei der Mikroprozessor (335) des Mikrorechners (33) programmiert
ist, den Zähler (C) bei einem Zählerstand Z zu einem zweiten Zeitpunkt t2 zu stoppen, wobei der Zählerstand Z als Spiel P im Arbeitsspeicher (333) gespeichert
wird.
3. Messanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, dass der erste Zeitpunkt t1 erreicht ist, wenn die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte
minimal oder Null wird und dass ein Rücksetzen eines Zählwertes Z : = 0 des Zählers
(C) zum ersten Zeitpunkt t1 erfolgt.
4. Messanordnung, nach den Ansprüchen 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, dass der zweite Zeitpunkt t2 erreicht ist, wenn die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalisierten Messwerte
größer ist, als ein Schwellwert D oder wenn die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen sich ändert bzw. ansteigt.
5. Messanordnung, nach einem der Ansprüche 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, dass ein Mikroprozessor (335) des Mikrorechners (33) durch ein im Programmspeicher (332)
des Mikrorechners (33) gespeichertes Programm programmiert ist, zum Ansteuern des
ersten Motors (M1), um die Kartuschenschwenkeinheit (12) mittels des ersten Motor
(M1) via ein Getriebe (G) anzutreiben, zum Ansteuern eines zweiten Motors (M2) zum
Antreiben der Reinigungs- und Dicht-Station (13), welche in die Dichtposition verfahren
wird, wobei die Kartuschenschwenkeinheit (12) von einer Wechselposition in eine Dichtposition
geschwenkt wird und im Ergebnis des Weiterschwenkens an der Reinigungs- und Dicht-Station
(13) anschlägt und angedrückt wird.
6. Messanordnung, nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass der Zähler (C) und der digitale Vergleicher (V) des Mikrorechners (33) hard- und/oder
softwaremäßig realisiert sind.
7. Messanordnung, nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass der Schwellwert D empirisch als Kriterium bestimmt wird.
8. Messanordnung, nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, dass der Mikrorechner (33) über einen Wandler (32) mit dem Drehbewegungssensor (S1) verbunden
ist, wobei der Wandler (32) ein Analog/Digital-Wandler und der Drehbewegungssensor
(S1) ein Drehwinkelgeber (125) ist, welcher ein analoge Teilspannung U2 an einem Abgriff
entsprechend dem eingestellten Drehwinkel ausgibt.
9. Messanordnung, nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass der erste Motor (M1) ein Schrittmotor (124) und dass das Getriebe (G) ein Schneckengetriebe
(123) ist sowie dass die vom Zähler gezählten Impulse Schrittimpulse des Schrittmotors
(124) sind.
10. Messanordnung, nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet dadurch, dass vom Mikrorechner (33) eine Änderung der Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen oder ein Überschreiten des
Schwellwerts D durch die Differenz Δ als Kriterium bestimmt wird, dass die Änderung
der Messwerte X2 wieder konform mit den Impulsen erfolgt, die am Getriebe (G) eingangsseitig
gemessen werden bzw. mit Schrittimpulsen erfolgt mittels welcher der Schrittmotor
(124) angesteuert wird.
11. Messanordnung, nach Anspruch 8, gekennzeichnet dadurch, dass der erste Motor (M1) ein Gleichstrommotor ist und dass auf dessen Motorwelle ein
Encoder (E) zum Detektieren von Impulsen angeordnet ist, die am Getriebe (G) eingangsseitig
gemessen und gezählt werden.
12. Messverfahren zur Ermittlung eines Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit (12) eines
Tintendrucksystems, mit einem Erzeugen von Impulsen und einem entsprechenden Antreiben
der Kartuschenschwenkeinheit (12), mit einem Feststellen einer Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit
(12) mittels einem ersten Bewegungssensor (S1) und mit einem Anschlagen der Kartuschenschwenkeinheit
(12), die von einem ersten Motor (M1) mit einer ersten Drehrichtung über ein Getriebe
(G) angetrieben wird, wobei sich die Kartuschenschwenkeinheit (12) beim Verlassen
des Anschlages erst bewegt, wenn ein Spiel P des Getriebes (G) überwunden ist, gekennzeichnet dadurch, dass vor einem Anschlagen der Kartuschenschwenkeinheit (12) eine RDS (13) von einer Ruheposition
in eine Dichtposition bewegt wird, dass die Kartuschenschwenkeinheit (12) von einer
Wechselposition für Tintenkartuschen in eine Dichtposition für den mindestens einen
Tintendruckkopf geschwenkt wird, bis sie an der RDS (13) anschlägt und angedrückt
wird, dass die Drehrichtung des ersten Motors (M1) geändert und der bewegliche Anschlag
durch Wegbewegen der Kartuschenschwenkeinheit (12) verlassen wird, wobei eine Anzahl
an Impulsen mittels eines Zählers (C) beginnend mit dem Verlassen des beweglichen
Anschlages solange gezählt wird, bis die Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit (12)
beim Verlassen des Anschlages wieder konform zum Antrieb durch den ersten Motor (M1)
erfolgt.
13. Messverfahren, nach Anspruch 12, gekennzeichnet dadurch, dass eine Ermittlung von Messwerten erfolgt, wobei die über den Drehbewegungssensor gemessenen
und von einem Wandler erzeugten digitalen Messwerte einem Mikrorechner zu deren Auswertung
zugeführt werden, von dessen Mikroprozessor die Drehrichtung des ersten Motors und
damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit zu einem ersten Zeitpunkt
t1 umgekehrt wird, wenn das Spiel des Getriebes der Kartuschenschwenkeinheit vollständig
herausgedrückt worden ist, durch ein Rücksetzen eines Zählwertes Z : = 0 eines Zählers
(C) zum ersten Zeitpunkt t1 und ab dem ersten Zeitpunkt t1 durch ein Zählen von Impulsen, deren Anzahl der Drehbewegung der Motorwelle des ersten
Motors entspricht, durch eine Speicherung der unmittelbar aufeinander folgend ermittelten
digitalen Messwerte X2n-1, X2n im Arbeitsspeicher, durch einen digitalen Vergleich der unmittelbar aufeinander folgenden
digitalisierten Messwerte X2n - X2n-1 = Δ, wobei zu einem zweiten Zeitpunkt t2 der Zählerstand Z gestoppt und als Spiel P im Arbeitsspeicher gespeichert wird.
14. Messverfahren, nach den Ansprüchen 12 bis 13, gekennzeichnet dadurch, dass der erste Zeitpunkt t1 erreicht worden ist, wenn die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalen
Messwerte minimal oder Null ist.
15. Messverfahren, nach den Ansprüchen 12 bis 13, gekennzeichnet dadurch, dass der zweite Zeitpunkt t2 erreicht worden ist, wenn mindestens eine einmalige Änderung detektiert wird, bei
welcher die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte größer ist,
als ein Schwellwert D oder wenn eine mehrmalige Änderung der Differenz Δ der unmittelbar
benachbarten digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen detektiert wird,
wobei die Differenz Δ tendenziell ansteigt.
16. Messverfahren, nach den Ansprüchen 12 bis 15, gekennzeichnet dadurch, dass ein entsprechendes Programm für einen Messablauf (400) in einem Programmspeicher
des Mikrocontrollers (33) gespeichert ist, dass durch eine Benutzereingabe ein Servicemodus
(402) aufgerufen und abgefragt wird, welche Einstellung vom Bediener gewählt wurde,
dass im ersten Abfrageschritt (408) festgestellt wird, dass eine Einstellung gewählt
wurde, um das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu ermitteln oder anderenfalls auf
den Servicemodus (402) zurückverzweigt wird und dass mindestens die digitalen Messwerte,
der Zählerstand Z bzw. das Spiel P über eine Benutzerschnittstelle (4, 5) bedarfsweise
abgefragt und ausgegeben werden.
17. Messverfahren, nach den Ansprüchen 12 bis 16, gekennzeichnet dadurch, dass im ersten Schritt (409) nach der ersten Abfrage (408) eine Ausgabe einer ersten Anzahl
von Schrittimpulsen an den Schrittmotor (124) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit
(12) in die Wechselposition, im nachfolgenden zweiten Schritt (410) eine Ausgabe einer
zweiten Anzahl von Schrittimpulsen an einen zweiten Schrittmotor (1315) zum Verfahren
der RDS (13) von einer Ruheposition in die Dichtposition erfolgt, im nachfolgenden
dritten Schritt (411) ein Bereitstellen einer dritten Anzahl von Schrittimpulsen an
den ersten Schrittmotor (124) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 von der
Wechselposition in die Dichtposition und im nachfolgenden vierten Schritt (412) eine
Ausgabe eines Schrittimpulses an den ersten Schrittmotor (M1) erfolgt, im nachfolgenden
fünften Schritt (413) U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers 125 durchgeführt werden,
eine A/D-Wandlung der analogen U2-Messwerte in digitale Messwerte X2 und ein Speichern
der digitalen Messwerte X2 in einen Arbeitsspeicher (333) erfolgt, dass im zweiten
Abfrageschritt (414) abgefragt wird, ob die Änderung der Messwerte X2 konform mit
den Schrittimpulsen verläuft, wobei dann zum vierten Schritt (412) zurückverzweigt
wird, um die Messung weiterzuführen oder falls das nicht der Fall ist, dass zum sechsten
Schritt (415) verzweigt wird zwecks Vollzuges einer Richtungsumkehr und Bereitstellung
einer vierten Anzahl von Schrittimpulsen für den ersten Schrittmotor (124) zum Schwenken
der Kartuschenschwenkeinheit (12) aus der Dichtposition heraus sowie zwecks Rücksetzens
des Zählwertes Z eines Zählers (C) auf den Wert Null und dass im siebenten Schritt
(416) ein Schrittimpuls an den ersten Schrittmotor (124) ausgegeben und der Zählerwert
des Zählers (C) um den Wert 'Eins' inkrementiert wird und dass weitere U2-Messungen
mittels des Drehwinkelgebers (125), eine A/D-Wandlung und Speicherung der digitalen
Messwerte im achten Schritt (417) erfolgt, wobei die U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers
(125), die A/D-Wandlung und die Speicherung der digitalen Messwerte X2 fortgesetzt
werden bis in einem dritten Abfrageschritt (418) festgestellt wird, dass die Änderung
der Messwerte X2 wieder konform mit den Schrittimpulsen erfolgt, dass die bis zu diesem
Zeitpunkt gezählte vierte Anzahl Z von Schrittimpulsen an den ersten Schrittmotor
(124) das Spiel P ergibt, welches im nachfolgenden neunten Schritt (419) gespeichert
wird, wobei wenn im dritten Abfrageschritt (418) festgestellt wird, dass die Änderung
der Messwerte X2 nicht konform mit den Schrittimpulsen erfolgt, zum Beginn des siebenten
Schritts (416) zwecks Ausgabe eines weiteren Schrittimpulses und zum Inkrementieren
des Zählwerts Z zurückverzweigt wird.