[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Bügelschloss, mit
einem Schlossgehäuse, in dem ein Schließzylinder des Schlosses angeordnet ist, der
ein Zylindergehäuse, einen in dem Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern
und eine in antriebswirksamer Beziehung zu dem Zylinderkern stehende Mitnehmereinrichtung
umfasst, und mit wenigstens einem Riegel, der über die Mitnehmereinrichtung mit dem
Zylinderkern gekoppelt ist. Hierdurch ist aufgrund einer Drehung des Zylinderkerns
in Öffnungsrichtung der Riegel aus einer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung
bewegbar, insbesondere durch Zwangsführung oder indem der Riegel lediglich für eine
Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung freigegeben wird.
[0002] Bei einem gewaltsamen Aufbruchversuch eines derartigen Schlosses wird beispielsweise
ein Schraubendreher in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns eingetrieben, um eine
Verkeilung des Schraubendrehers mit dem Zylinderkern zu erreichen. Es wird dann versucht,
den Zylinderkern gewaltsam zu drehen, um die Stiftzuhaltungen des Schließzylinders
abzuscheren. Hierdurch soll erreicht werden, die Mitnehmereinrichtung in Öffnungsrichtung
zu drehen, um letztendlich eine Bewegung des Riegels aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung zu erzielen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss der eingangs genannten Art
anzugeben, welches eine erhöhte Aufbruchsicherheit aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst und
insbesondere dadurch, dass das Schlossgehäuse in axialer Verlängerung des Schließzylinders
einen Aufnahmefreiraum aufweist, wobei der Schließzylinder oder ein Teil hiervon durch
eine vorbestimmte Kraftbeaufschlagung in axialer Richtung des Schließzylinders aus
einer Betriebslage in den Aufnahmefreiraum versetzbar ist, um eine Sabotagelage einzunehmen,
in der die Kopplung des Riegels mit dem Zylinderkern außer Funktion gesetzt ist.
[0005] Der Aufnahmefreiraum ermöglicht es, die Kraft, welche bei einem gewaltsamen Einführen
eines Aufbruchwerkzeugs in axialer Richtung auf den Zylinderkern ausgeübt wird, dazu
zu nutzen, bewusst eine axiale Bewegung des Schließzylinders oder des Teils hiervon
zu gestatten bzw. herbeizuführen. Hierbei wird der Schließzylinder oder der Teil hiervon
aus der Betriebslage in die Sabotagelage überführt, in der die Wirkkette von der Drehung
des Zylinderkerns zu der Bewegung des Riegels in die Freigabestellung unterbrochen
ist, d.h. der Riegel kann in der Sabotagelage nicht mehr bewegt werden.
[0006] Im Normalfall bewegt sich bei einem derartigen Aufbruchversuch der gesamte Schließzylinder
in axialer Richtung. Falls lediglich ein Teil des Schließzylinders axial bewegt wird,
kann es sich hierbei insbesondere um den Zylinderkern des Schließzylinders und die
Mitnehmereinrichtung handeln.
[0007] Die Mitnehmereinrichtung kann generell ein integraler Teil des Zylinderkerns oder
separat hiervon ausgebildet sein. In dem letztgenannten Fall kann die genannte antriebswirksame
Beziehung zwischen dem Zylinderkern und der Mitnehmereinrichtung durch eine in beiden
Drehrichtungen drehfeste Beziehung gebildet sein, beispielsweise durch formschlüssigen
Eingriff zwischen dem Zylinderkern und der Mitnehmereinrichtung. Oder es ist eine
sogenannte Automatikfunktion vorgesehen. In diesem Fall ist die Mitnehmereinrichtung
in Schließrichtung vorgespannt, optional ist der Riegel in Richtung der Freigabestellung
vorgespannt, und der Zylinderkern wirkt mit der Mitnehmereinrichtung in Öffnungsrichtung
zusammen.
[0008] Unter der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung ist eine Kraftbeaufschlagung des Schließzylinders
bzw. des Zylinderkerns zu verstehen, die größer ist als die axiale Kraftbeaufschlagung
im Normalbetrieb des Schlosses, also wenn das Schloss vom berechtigten Benutzer mittels
des zugehörigen Identmittels (z.B. Schlüssel) betätigt wird. Insbesondere ist die
genannte vorbestimmte Kraftbeaufschlagung ausreichend, um den Schließzylinder oder
den genannten Teil hiervon aus der Betriebslage in die Sabotagelage zu bewegen.
[0009] Als Längsachse des Schließzylinders ist generell die Drehachse des Zylinderkerns
zu verstehen.
[0010] Um den Schließzylinder oder den Teil hiervon bei den im Normalbetrieb üblichen Kraftbeaufschlagungen
zumindest in axialer Richtung in der Betriebslage zu fixieren, können Fixiermittel
vorgesehen sein, die durch die genannte vorbestimmte Kraftbeaufschlagung von dem Schließzylinder
oder dem Teil hiervon überwindbar sind.
[0011] Beispielsweise können die Fixiermittel als wenigstens ein Fixieransatz des Schlossgehäuses
für den Schließzylinder ausgebildet sein, um eine Befestigung des Schließzylinders
in dem bevorzugt aus Zinkdruckguss oder Kunststoff bestehenden Schlossgehäuse zu erreichen.
Eine Fixierung kann auch durch eine Presspassung oder einen Reibschluss zwischen dem
Schlossgehäuse und dem Schließzylinder erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Wandabschnitt für den Zylinderkern vorgesehen sein, wobei der Wandabschnitt
an einem axialen Ende des Schließzylinders ausgebildet ist, um den Zylinderkern in
der Betriebslage zu fixieren.
[0012] Bevorzugt sind die Fixiermittel, insbesondere der genannte Fixieransatz und/oder
der an dem axialen Ende des Schließzylinders vorgesehene Wandabschnitt, dazu ausgebildet,
bei Erreichen der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung ab- bzw. durchzubrechen. Die Fixiermittel
dienen dann als Sollbruchstellen, die bei Erreichen der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung
nachgeben und den Weg für eine Axialbewegung des Schließzylinders oder des Teils hiervon
freigeben.
[0013] Alternativ oder zusätzlich zu den Fixiermitteln können auch Haltemittel vorgesehen
sein, die in der Betriebslage, insbesondere im Bereich des Aufnahmefreiraums, an den
Riegel angrenzen und diesen halten, führen und/oder stützen, wobei die Haltemittel
durch die vorbestimmte Kraftbeaufschlagung von dem Riegel überwindbar sind.
[0014] Die Haltemittel können wenigstens einen Halteansatz des Schlossgehäuses für den Riegel
umfassen. Vorzugsweise ist bei Vorliegen von zwei Riegeln für einen jeden der Riegel
ein eigener Halteansatz vorgesehen.
[0015] Bevorzugt sind die Haltemittel dazu ausgebildet, bei Erreichen der vorbestimmten
Kraftbeaufschlagung abzubrechen, um ein Eindringen des im Bereich des Aufnahmefreiraums
befindlichen Teils des Riegels und/oder des Schließzylinders oder des Teils hiervon
in den Aufnahmefreiraum zu ermöglichen.
[0016] Vorteilhaft ist es auch, wenn das Schlossgehäuse Rückhaltemittel aufweist, die dazu
ausgebildet sind, den Schließzylinder oder den Teil hiervon nach dem Versetzen in
der Sabotagelage zu halten, d.h. es wird dafür gesorgt, dass der Schließzylinder oder
der Teil hiervon nicht mehr in die Betriebslage rückführbar ist, in der eine antriebswirksame
Kopplung des Riegels mit dem Zylinderkern unter Umständen wieder hergestellt werden
könnte.
[0017] Die Rückhaltemittel können beispielsweise als Verjüngung des Hohlraums des Schlossgehäuses
ausgebildet sein, in den der Schließzylinder in der Betriebslage eingesetzt ist, um
beim Versetzen des Schließzylinders in die Sabotagelage eine Klemmung zwischen dem
Schließzylinder und dem Schlossgehäuse zu erreichen. Grundsätzlich ist es bevorzugt,
wenn in der Sabotagelage der Schließzylinder in dem Schlossgehäuse einen Klemmsitz
einnimmt.
[0018] Nach einer Ausbildung der Erfindung weist das Schloss Festsetzmittel auf, die in
der Sabotagelage des Schließzylinders oder des Teils hiervon den Riegel an einer Bewegung
aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung hindern, d.h. die Bewegung des
Riegels wird blockiert.
[0019] Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass in der Sabotagestellung des
Schließzylinders oder des Teils hiervon der Riegel in Wirkverbindung mit einem Anschlagabschnitt
des Schlossgehäuses steht. Der Anschlagabschnitt befindet sich hierbei in der Bewegungsbahn
des Riegels, um den Riegel in der Verriegelungsstellung zu sperren.
[0020] Beim Versetzen des Schließzylinders oder des Teils hiervon kann der Riegel eine plastische
Verformung erfahren, d.h. der Riegel weist dann in der Sabotagelage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon eine Form auf, die gegenüber der Form, die der wenigstens eine
Riegel in der Betriebslage des Schließzylinders oder des Teils hiervon aufweist, plastisch
verformt ist. Hierdurch wird insbesondere ermöglicht, den Riegel in Wirkverbindung
mit dem genannten Anschlagabschnitt des Schlossgehäuses zu bringen.
[0021] Eine Blockade der Bewegung des Riegels in der Sabotagelage kann weiterhin dadurch
erreicht werden, dass in der Sabotagelage des Schließzylinders oder des Teils hiervon
ein Blockadeabschnitt des Schließzylinders den Riegel an einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung hindert. In diesem Fall ist die Verschiebung des Blockadeabschnitts
des Schließzylinders dafür verantwortlich, dass in der Sabotagelage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon der Riegel festgesetzt und eine Bewegung in die Freigabestellung
blockiert ist. Bevorzugt handelt es sich bei dem Blockadeabschnitt des Schließzylinders
um einen Außenabschnitt des Zylindergehäuses des Schließzylinders.
[0022] Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung sind in der Sabotagelage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon wenigstens ein Kopplungsabschnitt der Mitnehmereinrichtung
und wenigstens ein zugehöriger Kopplungsabschnitt des Riegels voneinander entkoppelt.
Durch die axiale Verschiebung des Schließzylinders oder des Teils hiervon können der
Kopplungsabschnitt der Mitnehmereinrichtung und der zugehörige Kopplungsabschnitt
des Riegels außer Eingriff gebracht werden, um die antriebswirksame Kopplung des Riegels
mit dem Zylinderkern außer Funktion zu setzen, so dass der Zylinderkern leer gegenüber
dem Riegel dreht.
[0023] Nach einer noch anderen Ausbildung der Erfindung ist in der Sabotagelage die antriebswirksame
Beziehung der Mitnehmereinrichtung zu dem Zylinderkern gelöst. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass die Mitnehmereinrichtung, die in der Betriebslage bevorzugt
fest mit dem drehbaren Zylinderkern verbunden ist, in zwei Bruchstücke auseinander
bricht, wobei das eine Bruchstück mit dem Zylinderkern und das andere Bruchstück mit
dem Riegel verbunden ist. Das mit dem Zylinderkern verbundene Bruchstück der Mitnehmereinrichtung
ist aufgrund der axialen Verschiebung des Zylinderkerns dann axial gegenüber dem mit
dem Riegel verbundenen Bruchstück der Mitnehmereinrichtung versetzt, so dass der Zylinderkern
leer gegenüber dem Riegel dreht. Alternativ kann ein Lösen der antriebswirksamen Beziehung
der Mitnehmereinrichtung zu dem Zylinderkern aber auch dadurch erreicht werden, dass
der Mitnehmer zweiteilig ausgeführt ist, wobei die beiden Teile in der Betriebslage
des Zylinderkerns antriebswirksam und in axialer Richtung lösbar ineinander greifen,
und wobei der eine Teil des Mitnehmers drehfest mit dem Zylinderkern verbunden und
der andere Teil des Mitnehmers mit dem Riegel gekoppelt ist.
[0024] Bevorzugt weist der Aufnahmefreiraum in Richtung der Längsachse des Schließzylinders
eine geringere Erstreckung auf als der Schließzylinder. Der Schließzylinder oder der
Teil hiervon taucht in diesem Falle lediglich teilweise in den Aufnahmefreiraum ein,
so dass ein Schloss mit geringer Bautiefe im Bereich des Schließzylinders realisierbar
ist.
[0025] Die Mitnehmereinrichtung kann in axialer Verlängerung des Zylinderkerns und/oder
koaxial zu dem Zylinderkern angeordnet sein.
[0026] Nach einer Ausbildung der Erfindung ist der wenigstens eine Riegel an der Mitnehmereinrichtung
angelenkt, beispielsweise über einen exzentrisch an der Mitnehmereinrichtung ausgebildeten
Mitnehmernocken. Insbesondere sind zwei Riegel vorgesehen, wobei die Mitnehmereinrichtung
dann zwei exzentrisch angeordnete Mitnehmernocken aufweist, an denen jeweils einer
der beiden Riegel angelenkt ist.
[0027] Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung ist in der Betriebslage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon der Riegel in Richtung der Mitnehmereinrichtung vorgespannt
und steht an einem Kontaktumfangsbereich der Mitnehmereinrichtung an, der bezüglich
der Drehachse der Mitnehmereinrichtung exzentrisch ausgebildet ist (z.B. elliptisch
oder oval). Durch Drehen des Zylinderkerns und damit der Mitnehmereinrichtung kann
folglich der Abstand des an die Mitnehmereinrichtung anstehenden Endes des Riegels
zu der Längsachse des Schließzylinders verändert werden, wodurch eine Bewegung des
Riegels zwischen der Freigabestellung und der Verriegelungsstellung ermöglicht wird.
[0028] Bevorzugt verläuft die Bewegungsrichtung des Riegels senkrecht zu der Längsachse
des Schließzylinders. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der üblicherweise als
Riegelstab ausgebildete Riegel eine ringartige Form für eine Drehung um einen Mittelpunkt
aufweist, um beispielsweise in einem Hangschloss mit Drehriegel verwendet zu werden
(z.B. Baureihe "Diskus" (eingetragene Marke) der ABUS August Bremicker Söhne KG).
[0029] Von Vorteil ist es auch, wenn der Riegel an seinem der Mitnehmereinrichtung zugewandten
Ende als Riegelblech und/oder an seinem einem Verriegelungsbereich zugewandten Ende
als Riegelblock ausgebildet ist. Der massive Riegelblock ist dann dafür vorgesehen,
in ein zu verriegelndes Gegenelement des Schlosses einzugreifen, um eine widerstandsfähige
Verriegelung zu gewährleisten. Im Bereich der Mitnehmereinrichtung braucht der Riegel
jedoch nicht derart massiv ausgestaltet sein, so dass Gewicht gespart werden kann.
Darüber hinaus ist ein Riegelblech leichter seitlich verformbar, wodurch die erläuterte
Herstellung einer Wirkverbindung zwischen dem Riegel und dem genannten Anschlagabschnitt
des Schlossgehäuses beim axialen Versetzen des Schließzylinders oder des Teils hiervon
vereinfacht wird.
[0030] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung angegeben.
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert.
[0032] Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
- Fig. 1
- verschiedene Ansichten eines Bügelschlosses gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
- Fig. 2
- verschiedene Ansichten eines Bügelschlosses gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung, im Bereich eines Schließzylinders, und
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht eines Schlosses gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
im Bereich eines Schließzylinders.
[0033] Das in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Bügelschloss besitzt einen Schlosskörper
11 und einen daran befestigbaren Schlossbügel 13, der lediglich im Bereich seiner
beiden Bügelenden gezeigt ist. Das Bügelschloss kann beispielsweise dazu verwendet
werden, ein Zweirad abzusperren oder an einem anderen Gegenstand, beispielsweise einem
Fahrradständer, zu sichern. Fig. 1a zeigt eine Querschnittsdarstellung des Bügelschlosses,
wohingegen in Fig. 1b das Bügelschloss aus Fig. 1a in einer aufgeschnittenen Perspektivdarstellung
gezeigt und ein in Fig. 1a gezeigtes äußeres Schlossgehäuse 15 weggelassen ist.
[0034] In Fig. 1 ist das Bügelschloss in einer Verriegelungsstellung dargestellt, in der
die beiden Enden des Schlossbügels 13 jeweils in eine zugeordnete Bügelendaufnahme
17 des Schlosskörpers 11 eingeführt sind. Zur Verriegelung des Schlossbügels 13 an
dem Schlosskörper 11 sind zwei Riegel 19 vorgesehen, die in einem inneren Schlossgehäuse
21 des Schlosskörpers 11 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet sind und jeweils
in eine der beiden Bügelendaufnahmen 17 vorstehen. Dort greifen die Riegel 19 in an
den beiden Enden des Schlossbügels 13 ausgebildete Riegelaufnahmen 23 ein, um den
Schlossbügel 13 gegen eine Entnahme aus dem Schlosskörper 11 zu sichern. Die Riegel
19 sind an ihren jeweiligen Enden, mit denen sie jeweils in die zugeordneten Riegelaufnahmen
23 des Schlossbügels 13 eingreifen, als massiver Riegelblock 25 ausgebildet, so dass
eine stabile Verriegelung realisiert ist.
[0035] Die Riegel 19 sind mittels eines mittig des Schlosskörpers 11 in dem inneren Schlossgehäuse
21 angeordneten Schließzylinders 27 zwischen der in Fig. 1 gezeigten Verriegelungsstellung
und einer Freigabestellung (nicht dargestellt) bewegbar, wobei in der Freigabestellung
die beiden Riegel 19 aus den Riegelaufnahmen 23 des Schlossbügels 13 zurückgezogen
sind. Die Bewegungsrichtung der beiden Riegel 19 verläuft dabei jeweils senkrecht
zu der Längsachse 29 des Schließzylinders 27.
[0036] Der Schließzylinder 27 besitzt ein Zylindergehäuse 31 und einen in dem Zylindergehäuse
31 drehbar gelagerten Zylinderkern 33. Der Zylinderkern 33 steht dabei in drehfester
Beziehung zu einem Mitnehmer 35, der in axialer Verlängerung des Zylinderkerns 33
und koaxial zu dem Zylinderkern 33 angeordnet ist. Der Mitnehmer 35 kann ein integraler
Teil des Zylinderkerns 33 sein oder auf eine sonstige Weise (beispielsweise durch
formschlüssigen Eingriff) drehfest mit dem Zylinderkern 33 verbunden sein. Alternativ
kann eine sogenannte Automatik-Funktion realisiert sein.
[0037] Der Mitnehmer 35 weist zwei zu der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 jeweils
exzentrisch angeordnete Mitnehmernocken 37 auf, an denen jeweils einer der beiden
Riegel 19 angelenkt ist, wobei die Riegel 19 an ihren dem Mitnehmer 35 zugewandten
Enden jeweils als Riegelblech 39 ausgebildet sind. Somit sind die Riegel 19 über den
Mitnehmer 35 jeweils antriebswirksam mit dem Zylinderkern 33 gekoppelt, so dass durch
eine Drehung des Zylinderkerns 33 die Riegel 19 jeweils zwischen der Freigabestellung
und der Verriegelungsstellung bewegbar sind.
[0038] Der Schließzylinder 27 ist in einer Schließzylinderaufnahme 41 angeordnet. Die Schließzylinderaufnahme
41 ist dabei an ihrem den Riegeln 19 zugewandten Ende durch zwei Fixieransätze 43
des inneren Schlossgehäuses 21 begrenzt, um in jeder der beiden möglichen Positionen
des Schließzylinders 27 in dem Schlosskörper 11 das Zylindergehäuse 31 und damit den
Schließzylinder 27 gegen eine axiale Bewegung entlang der Längsachse 29 des Schließzylinders
27 zu sichern. Die Fixieransätze 43 fungieren dabei als Sollbruchstellen, d.h. ab
Erreichen einer vorbestimmten, auf den Schließzylinder 27 ausgeübten Axialkraft, wie
sie bei einem Aufbruchversuch durch Einschlagen eines Aufbruchwerkzeugs in den Schlüsselkanal
des Zylinderkerns 33 entsteht, brechen die Fixieransätze 43 ab und geben den Schließzylinder
27 für eine Axialbewegung entlang der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 frei.
[0039] Die Axialbewegung wird dabei dadurch ermöglicht, dass in axialer Verlängerung des
Schließzylinders 27 innerhalb des äußeren Schlossgehäuses 15 ein Aufnahmefreiraum
45 ausgebildet ist, in den der Schließzylinder 27 und vor allem die an den Schließzylinder
27 angelenkten Enden der Riegel 19 eintauchen können, wenn die Riegel 19 sich in der
gezeigten Verriegelungsstellung befinden. Der Schließzylinder 27 kann somit aus einer
Betriebslage, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, durch Überwinden des jeweils relevanten
Fixieransatzes 43 in eine Sabotagelage (nicht dargestellt) versetzt werden.
[0040] Neben den beiden Fixieransätzen 43 sind an dem inneren Schlossgehäuse 21 weiterhin
zwei Halteansätze 47 ausgebildet, wobei in Fig. 1 lediglich ein Halteansatz 47 dargestellt
ist. Die beiden Halteansätze 47 stehen jeweils in den Aufnahmefreiraum 45 vor, sind
jeweils einem der beiden an den Mitnehmer 35 angelenkten Enden der Riegel 19 zugeordnet
und liegen benachbart zu diesen, wobei ein jedes der an den Mitnehmer 35 angelenkten
Enden der Riegel 19 im Bereich des zugeordneten Halteansatzes 47 endet, so dass ein
Eintauchen dieser Enden der Riegel 19 in den Aufnahmefreiraum 45 aufgrund eines axialen
Versetzens des Schließzylinders 27 in Richtung des Aufnahmefreiraums 45 grundsätzlich
möglich ist. Die Halteansätze 47 fungieren ebenfalls als Sollbruchstellen, die bei
Erreichen der vorbestimmten axialen Kraftbeaufschlagung entlang der Längsachse 29
des Schließzylinders 27 aufgrund der Kraft abbrechen, die von den an den Mitnehmer
35 angelenkten Enden der Riegel 19 ausgeübt wird.
[0041] Als Folge hiervon können diese Enden der Riegel 19 unter plastischer Verformung jeweils
um einen zugeordneten Stützabschnitt 49 des inneren Schlossgehäuses 21 herum in den
Aufnahmefreiraum hinein verbogen werden, wobei in Fig. 1 lediglich ein einziger derartiger
Stützabschnitt 49 gezeigt ist. Hierdurch wird zwischen dem jeweiligen Riegel 19 und
dem jeweiligen Stützabschnitt 49 des inneren Schlossgehäuses 21 eine Klemmverbindung
geschaffen, die dafür sorgt, dass eine Bewegung des jeweiligen Riegels 19 aus der
Verriegelungsstellung in die Freigabestellung zumindest erschwert wird. Vor allem
wird aufgrund des erläuterten Verbiegens das jeweilige Ende der beiden Riegel 19 aus
der im Normalbetrieb vorgesehenen Bewegungsebene in Richtung eines jeweiligen Anschlagabschnitts
50 des inneren Schlossgehäuses 21 versetzt, wobei in Fig. 1b nur einer der beiden
Anschlagabschnitte 50 gezeigt ist. Jeder Anschlagabschnitt 50 ist durch eine Stirnfläche
gebildet, an der der jeweilige Halteansatz 47 angeformt ist, solange dieser noch nicht
abgebrochen worden ist. Die Anschlagabschnitte 50 dienen somit als Anschläge für die
Riegelenden, wobei sie die Riegel 19 gegen ein Verschieben aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung blockieren, d.h. die Riegel 19 werden in der Sabotagelage
des Schließzylinders 27 festgesetzt.
[0042] Um den Schließzylinder 27 in der Sabotagelage zu halten, weist die Schließzylinderaufnahme
41 im Bereich ihres den Riegeln 19 zugewandten Endes eine Verjüngung 51 auf. Bei einer
axialen Bewegung des Schließzylinders 27 wird dieser in der Verjüngung 51 verklemmt,
wobei die Verjüngung 51 als Rückhaltemittel wirkt, um ein Rückkehren des Schließzylinders
27 in die in Fig. 1 gezeigte Betriebslage zu verhindern.
[0043] Das erfindungsgemäße Bügelschloss ist also derart konstruiert, dass bei einem gewaltsamen
Aufbruchversuch der Schließzylinder 27 aus einer Betriebslage in eine Sabotagelage
übergeht, in der ein Versetzen der Riegel 19 in die Freigabestellung durch ein gewaltsames
Drehen des Zylinderkerns 33 verhindert wird.
[0044] Nachfolgend werden anhand der Fig. 2 und 3 weitere Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben, wobei gleiche oder ähnliche Bestandteile mit denselben Bezugszeichen
versehen sind.
[0045] Der in Fig. 2a in einer Querschnittsansicht und in Fig. 2b in einer Draufsicht dargestellte
Ausschnitt des Bügelschlosses gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung zeigt
einen Schließzylinder 27, der ein Zylindergehäuse 31 und einen darin drehbar gelagerten
Zylinderkern 33 umfasst. Ein Mitnehmer 35 des Schließzylinders 27 ist in axialer Verlängerung
des Zylinderkerns 33 über einen Mitnehmeransatz 53 des Zylinderkerns 33 drehfest mit
dem Zylinderkern 33 verbunden. Der Mitnehmer 35 besitzt die Form eines ovalen Zylinders,
wie in Fig. 2b erkennbar ist.
[0046] Darüber hinaus sind zwei bezüglich des Schließzylinders 27 einander gegenüberliegende
Riegel 19 vorgesehen, die jeweils in Richtung des Mitnehmers 35 vorgespannt sind,
wie anhand der Pfeile 55 erkennbar ist. In der in Fig. 2 gezeigten Verriegelungsstellung
stehen die Riegel 19 an einem Kontaktumfangsbereich 59 des Mitnehmers 35 an, wobei
die großen Halbachsen des Mitnehmers 35 fluchtend zu den Riegelachsen 19 orientiert
sind. Um die Riegel 19 in eine Freigabestellung zu bewegen (nicht dargestellt), wird
der Zylinderkern 33 um 90° um die Längsachse 29 des Schließzylinders 27 gedreht, so
dass dann die kleinen Halbachsen des Mitnehmers 35 fluchtend zu den Riegelachsen 19
orientiert sind.
[0047] Wird nun versucht, das in Fig. 2 gezeigte Schloss durch eine vorbestimmte Kraftbeaufschlagung
in axialer Richtung des Schließzylinders 27 aufzubrechen, bewegt sich der Schließzylinder
27 mit dem Mitnehmer 35 entlang einer Bewegungsrichtung 57, welche der Richtung der
Längsachse 29 des Schließzylinders 27 entspricht, aus der in Fig. 2 gezeigten Betriebslage
in einen Aufnahmefreiraum 45 derart weit hinein, dass die ursprüngliche Position des
Mitnehmers 35 durch das obere Ende 63 des Zylindergehäuses 31 des Schließzylinders
27, welches einen Blockadeabschnitt definiert, eingenommen wird (Sabotaglage). Da
der Schließzylinder 27 an seinem oberen Ende 63 kreiszylinderförmig ausgebildet ist
und der Durchmesser in dem Bereich 63 in etwa dem Durchmesser des Mitnehmers 35 im
Bereich der großen Halbachsen entspricht, verbleiben die Riegel 19 auch in der Sabotagelage
unverändert in der in Fig. 2 dargestellten Verriegelungsstellung. Die Riegel 19 sind
in der Sabotagelage jedoch von dem Mitnehmer 35 entkoppelt.
[0048] Wird in der Sabotagelage der Zylinderkern 33 gedreht, dreht auch der Mitnehmer 35
mit. Die Riegel 19 stehen in der Sabotaglage aber nicht länger an dem Kontaktumfangsbereich
59 des Mitnehmers 35 an, sondern an dem Zylindergehäuse 31 des Schließzylinders 27,
so dass die Riegel 19 in ihrer in Fig. 2 gezeigten Verriegelungsstellung verbleiben.
[0049] Folglich ersetzt das kreiszylinderförmige Zylindergehäuse 31 in der Bewegungsebene
der Riegel 19 den ovalzylinderförmigen Mitnehmer 35, so dass unabhängig von der Drehstellung
des Zylinderkerns 33 die Riegel 19 gegen eine Bewegung in die Freigabestellung blockiert
sind. Die Riegel 19 werden bei dieser Ausführungsform der Erfindung nicht verformt.
[0050] Der in Fig. 3 gezeigte Ausschnitt eines Schlosses gemäß der dritten Ausführungsform
der Erfindung umfasst einen Schließzylinder 27, der ein Zylindergehäuse 31 und einen
darin drehbar gelagerten Zylinderkern 33 aufweist. Der Zylinderkern 33 ist über einen
Mitnehmeransatz 53 des Zylinderkerns 33 mit einem Mitnehmer 35 drehfest verbunden.
Der Mitnehmer 35 bildet dabei eine Stirnwand für den Zylinderkern 33. Eine Drehung
des Zylinderkerns 33 resultiert in einer entsprechenden Drehung des Mitnehmers 35.
Der Mitnehmer 35 ist seitlich mit wenigstens einem Riegel (nicht dargestellt) gekoppelt,
wobei der Riegel zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar
ist.
[0051] Wird der Zylinderkern 33, welcher in Fig. 3 in einer Betriebslage gezeigt ist, mit
einer ausreichenden Kraft entlang der Längsachse 29 des Schließzylinders 29 beaufschlagt,
bricht der Mitnehmer 35 an einer umlaufenden Sollbruchstelle 61 durch, so dass der
innere Teil 65 des Mitnehmers 35 und ein oberes Ende des Zylinderkerns 33 in einen
in axialer Verlängerung des Schließzylinders 27 angeordneten Aufnahmefreiraum 45 eintauchen
können (Sabotagelage, nicht dargestellt). Der abgebrochene äußere Rand des Mitnehmers
35, mit dem der Riegel zusammenwirkt, verbleibt dabei in seiner Position zwischen
dem Zylindergehäuse 31 und einem Abschnitt eines äußeren Schlossgehäuses 15. In der
Sabotagelage ist folglich die drehfeste Beziehung des Mitnehmers 35 zu dem Zylinderkern
33 gelöst. Der in Fig. 3 gezeigte Mechanismus kann beispielsweise auch in einem Hangschloss
mit Drehriegel verwendet werden.
[0052] Alternativ ist es auch möglich, dass der Mitnehmer bereits zweiteilig ausgeführt
ist, wobei die beiden Teile in einer Betriebslage des Zylinderkerns drehfest, jedoch
in axialer Richtung lösbar ineinander greifen, beispielsweise über eine Verzahnung,
und wobei der eine Teil des Mitnehmers drehfest oder in sonstiger Weise antriebswirksam
mit dem Zylinderkern verbunden und der andere Teil des Mitnehmers mit dem Riegel gekoppelt
ist (nicht dargestellt). Ein derartiges Schloss kann analog zu dem Schloss gemäß Fig.
3 ausgebildet sein, wobei lediglich der Bereich 61 nicht als Sollbruchstelle, sondern
als ein Bereich ausgebildet ist, in dem die beiden Teile des Mitnehmers lösbar antriebswirksam
ineinander greifen.
[0053] Wesentlich bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist, dass in axialer
Verlängerung des Schließzylinders ein Aufnahmefreiraum ausgebildet ist, der eine axiale
Bewegung des Schließzylinders oder des Zylinderkerns in eine Sabotagelage ermöglicht,
um die antriebswirksame Kopplung zwischen dem Zylinderkern und wenigstens einem Riegel
außer Funktion zu setzen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 11
- Schlosskörper
- 13
- Schlossbügel
- 15
- äußeres Schlossgehäuse
- 17
- Bügelendaufnahme
- 19
- Riegel
- 21
- inneres Schlossgehäuse
- 23
- Riegelaufnahme
- 25
- Riegelblock
- 27
- Schließzylinder
- 29
- Längsachse
- 31
- Zylindergehäuse
- 33
- Zylinderkern
- 35
- Mitnehmer
- 37
- Mitnehmernocken
- 39
- Riegelblech
- 41
- Schließzylinderaufnahme
- 43
- Fixieransatz
- 45
- Aufnahmefreiraum
- 47
- Halteansatz
- 49
- Stützabschnitt
- 50
- Anschlagabschnitt
- 51
- Verjüngung
- 53
- Mitnehmeransatz
- 55
- Richtung der Vorspannung
- 57
- Bewegungsrichtung
- 59
- Kontaktumfangsbereich
- 61
- Sollbruchstelle
- 63
- Blockadeabschnitt
- 65
- innerer Teil
1. Schloss, insbesondere Bügelschloss, mit einem Schlossgehäuse (15, 21), in dem ein
Schließzylinder (27) des Schlosses angeordnet ist, der ein Zylindergehäuse (31), einen
in dem Zylindergehäuse (31) drehbar gelagerten Zylinderkern (33) und eine in antriebswirksamer
Beziehung zu dem Zylinderkern (33) stehende Mitnehmereinrichtung (35) umfasst, und
mit wenigstens einem Riegel (19), der über die Mitnehmereinrichtung (35) mit dem Zylinderkern
(33) gekoppelt ist, so dass durch eine Drehung des Zylinderkerns (33) der wenigstens
eine Riegel (19) aus einer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlossgehäuse (15, 21) in axialer Verlängerung des Schließzylinders (27) einen
Aufnahmefreiraum (45) aufweist, wobei der Schließzylinder (27) oder ein Teil hiervon
durch eine vorbestimmte Kraftbeaufschlagung in axialer Richtung des Schließzylinders
(27) aus einer Betriebslage in den Aufnahmefreiraum (45) versetzbar ist, um eine Sabotagelage
einzunehmen, in der die Kopplung des wenigstens einen Riegels (19) mit dem Zylinderkern
(33) außer Funktion gesetzt ist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Fixiermittel (43) vorgesehen sind, die in der Betriebslage den Schließzylinder (27)
oder den Teil hiervon fixieren, wobei die Fixiermittel (43) durch die vorbestimmte
Kraftbeaufschlagung von dem Schließzylinder (27) oder dem Teil hiervon überwindbar
sind.
3. Schloss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixiermittel wenigstens einen an dem Schlossgehäuse (15, 21) ausgebildeten Fixieransatz
(43) für den Schließzylinder (27) und/oder einen Wandabschnitt für den Zylinderkern
(33) an einem axialen Ende des Schließzylinders (27) umfassen.
4. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Haltemittel (47) vorgesehen sind, die in der Betriebslage des Schließzylinders (27)
oder des Teils hiervon an den wenigstens einen Riegel (19) angrenzend angeordnet sind,
wobei die Haltemittel (47) durch die vorbestimmte Kraftbeaufschlagung von dem wenigstens
einen Riegel (19) überwindbar sind, wobei bevorzugt die Haltemittel wenigstens einen
an dem Schlossgehäuse (15, 21) ausgebildeten Halteansatz (47) für den wenigstens einen
Riegel (19) umfassen.
5. Schloss nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fixiermittel (43) und/oder die Haltemittel (47) dazu ausgebildet sind, bei Erreichen
der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung ab- oder durchzubrechen.
6. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schlossgehäuse (15, 21) Rückhaltemittel (51) aufweist, die dazu ausgebildet sind,
den Schließzylinder (27) oder den Teil hiervon nach dem Versetzen in der Sabotagelage
zu halten, wobei bevorzugt die Rückhaltemittel als Verjüngung (51) des Hohlraums (41)
des Schlossgehäuses (15, 21) ausgebildet sind, in den der Schließzylinder (27) in
der Betriebslage eingesetzt ist.
7. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schloss Festsetzmittel (49) aufweist, die in der Sabotagelage des Schließzylinders
(27) oder des Teils hiervon den wenigstens einen Riegel (19) an einer Bewegung aus
der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung hindern.
8. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Sabotagestellung des Schließzylinders (27) oder des Teils hiervon der wenigstens
eine Riegel (19) in Wirkverbindung mit einem Anschlagabschnitt (50) des Schlossgehäuses
(15, 21) steht, der den Riegel (19) gegen eine Bewegung aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung blockiert, und/oder in der Sabotagelage des Schließzylinders
(27) oder des Teils hiervon ein Blockadeabschnitt (63) des Schließzylinders (27) den
wenigstens einen Riegel (19) an einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die
Freigabestellung hindert.
9. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegel (19) im Schlossgehäuse (15) derart abgestützt ist, dass beim Versetzen
des Schließzylinders (27) oder des Teils hiervon der Riegel (19) eine plastische Verformung
erfährt.
10. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Sabotagelage des Schließzylinders (27) oder des Teils hiervon wenigstens ein
Kopplungsabschnitt der Mitnehmereinrichtung (35) und wenigstens ein zugehöriger Kopplungsabschnitt
des wenigstens einen Riegels (19) voneinander entkoppelt sind und/oder in der Sabotagelage
die antriebswirksame Beziehung der Mitnehmereinrichtung (35) zu dem Zylinderkern (33)
gelöst ist.
11. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Richtung der Längsachse (29) des Schließzylinders (27) der Aufnahmefreiraum (45)
eine geringere Erstreckung aufweist als der Schließzylinder (27).
12. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mitnehmereinrichtung (35) in axialer Verlängerung des Zylinderkerns (33) und/oder
koaxial zu dem Zylinderkern (33) angeordnet ist.
13. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der wenigstens eine Riegel (19) an der Mitnehmereinrichtung (35) angelenkt ist, wobei
bevorzugt zwei Riegel (19) vorgesehen sind und die Mitnehmereinrichtung (35) zwei
exzentrisch angeordnete Mitnehmernocken (37) aufweist, an denen jeweils einer der
beiden Riegel (19) angelenkt ist.
14. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Betriebslage des Schließzylinders (27) oder des Teils hiervon der wenigstens
eine Riegel (19) in Richtung der Mitnehmereinrichtung (35) vorgespannt ist und an
einem bezüglich der Drehachse der Mitnehmereinrichtung (35) exzentrischen Kontaktumfangsbereich
(59) der Mitnehmereinrichtung (35) ansteht.
15. Schloss nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsrichtung des wenigstens einen Riegels (19) senkrecht zu der Längsachse
des Schließzylinders (27) verläuft und/oder der wenigstens eine Riegel (19) an seinem
der Mitnehmereinrichtung (35) zugewandten Ende als Riegelblech (39) und/oder an seinem
einem Verriegelungsbereich zugewandten Ende als Riegelblock (25) ausgebildet ist.