(19)
(11) EP 2 020 579 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.2009  Patentblatt  2009/06

(21) Anmeldenummer: 08013407.5

(22) Anmeldetag:  25.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25D 23/02(2006.01)
E05F 11/54(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(30) Priorität: 03.08.2007 DE 102007036746

(71) Anmelder: Dorma GmbH + CO. KG
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Glanz, Michael
    50765 Köln (DE)
  • Brieseck, Bernd
    58840 Plettenberg (DE)

   


(54) Türbetätigungsvorrichtung zur Betätigung der Tür eines Kühl-/Gefrierschrankes


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türbetätigungsvorrichtung (1) zur Betätigung einer Tür (2) eines Kühl-/Gefrierschrankes (3), der einen Schrankkörper (4) aufweist, an dem wenigstens eine Tür (2) schwenkbar angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist ein automatischer Antrieb (5) vorgesehen, der eine Wirkverbindung zwischen dem Schrankkörper (4) und der Tür (2) bildet und mit dem eine Bewegung der Tür (2) zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition ausführbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türbetätigungsvorrichtung zur Betätigung einer Tür eines Kühl-/Gefrierschrankes, der einen Schrankkörper aufweist, an den wenigstens eine Tür schwenkbar angeordnet ist.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind Kühl-/Gefrierschränke bekannt, welche handbetätigte Türen besitzen. Derartige Vorrichtungen umfassen entweder lediglich einen Handgriff oder sind zusätzlich mit einem Hebelmechanismus ausgeführt, um die Saugkraft durch die Gummidichtung in der Schließposition der Tür zu überwinden. Das Öffnen der Tür erfordert daher zumeist eine freie Hand des Bedieners, was dann unvorteilhaft ist, wenn der Bediener die Gegenstände, die dieser in den Kühl-/Gefrierschrank einlegen will, in den Händen trägt. Gleiches gilt, wenn der Bediener Gegenstände aus dem Kühl-/Gefrierschrank entnimmt und anschließend die Tür schließen muss.

[0003] Ein weiteres Problem handbetätigter Türbetätigungsvorrichtungen besteht darin, dass die Tür nicht immer die sichere Schließposition im Schrankkörper von selbst einnimmt. Eine geringfügige Offenstellung der Tür bleibt beim Bediener häufig unbemerkt, sodass eine sichere Kühlwirkung des Kühl-/Gefrierschrankes nicht sichergestellt ist und der Innenraum des Schrankes vereisen kann. Ferner verbleibt der Kühl-/Gefrierschrank in einem Vollleistungs-Betriebszustand, wodurch ein unnötiger Energieverbrauch hervorgerufen wird.

[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türbetätigungsvorrichtung zur Betätigung der Tür eines Kühl-/Gefrierschrankes zu schaffen, welche eine vereinfachte Bedienung aufweist und eine sichere Schließposition der Tür sicherstellt.

[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Türbetätigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0006] Die. Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass ein automatischer Antrieb vorgesehen ist, der eine Wirkverbindung zwischen dem Schrankkörper und der Tür bildet und mit dem eine Bewegung der Tür zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition ausführbar ist.

[0007] Erfindungsgemäß wird ein konventioneller Kühl-/Gefrierschrank mit einem automatischen Antrieb der Tür erweitert, welcher derart ausgebildet ist, dass durch den automatischen Antrieb die Tür bewegt werden kann, sodass diese sowohl in der sicheren Schließposition im Schrankkörper gehalten als auch in eine beliebige Öffnungsposition bewegt werden kann. Der sich weiterhin ergebende Vorteil ist eine vereinfachte Bedienung, da die Tür nicht mehr manuell vom Bediener bewegt werden muss, sondern der Bediener muss lediglich den Antrieb aktivieren bzw. deaktivieren.

[0008] Vorteilhafterweise weist der automatische Antrieb eine Motor-Getriebeeinheit auf, die auf ein Türkoppelelement wirkt, das mit der Tür in Wirkverbindung gebracht ist. Der automatische Antrieb umfasst ein Gehäuse, sodass dieses entweder im oberen Bereich des Schrankkörpers in oder an der Decke oder im unteren Bereich des Schrankkörpers im Boden oder an der Bodenplatte angeordnet wird. Am Gehäuse des automatischen Antriebs ist das Türkoppelelement angeordnet, durch das die Bewegung in die Tür des Kühl-/Gefrierschrankes eingeleitet wird. Das Türkoppelelement kann vorzugsweise auf einer pendelnd drehbewegten Welle angeordnet werden, welche sich aus dem Gehäuse des automatischen Antriebs heraus erstreckt. Folglich führt das Türkoppelelement eine hin- und her pendelnde Rotationsbewegung aus und kann endseitig in einer Gleitschiene geführt werden, die in der Tür des Kühl-/Gefrierschrankes angeordnet ist: Alternativ kann der automatische Antrieb in den unteren oder oberen Bereich der Tür integriert werden, sodass die Gleitschiene im Schrankkörper eingebracht ist und sich das hebelartige Türkoppelelement zwischen dem Antrieb in der Tür und dem Schrankkörper erstreckt.

[0009] Gewöhnlich ist die Tür mittels Scharnieren am Schrankkörper angeordnet, wobei wenigstens ein deckenseitiges und ein bodenseitiges Scharnier vorgesehen sind. Ein Antrieb der Tür kann daher auch durch das Türscharnier erfolgen, auf das die Motor-Getriebeeinheit des automatischen Antriebs wirkt. Eine beispielhafte Ausführungsform kann in einem Schneckenrad- oder einer Stirnradverzahnung des Getriebes gesehen werden, welches den Scharnierbolzen der Tür in Rotation versetzt.

[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Türbetätigungsvorrichtung weist diese eine elektrische Steuerung auf, die mit einem Positionsgeber zusammenwirkt, der eine Information über die Öffnungs- bzw. Schließposition der Tür an die Steuerung bereitstellt. Die elektrische Steuerung ist vorzugsweise im Gehäuse des automatischen Antriebs integriert. Der Positionsgeber kann als Inkrementalgeber ausgebildet sein, welcher endseitig am Motor angeordnet ist, der vorzugsweise als Gleichstrommotor (DC-Motor) ausgeführt ist. Ebenso bietet sich die Anordnung des Inkrementalgebers an der Welle an, welche sich aus dem Gehäuse des automatischen Antriebs erstreckt und an der das Türkoppelelement angebracht ist.

[0011] Eine weitere Ausführungsform des Positionsgebers kann in Gestalt eines potentiometrischen Schiebereglers geschaffen werden, welcher sich entweder im automatischen Antrieb oder als integrierter Bestandteil in der Gleitschiene innerhalb der Tür befindet. Über den potentiometrischen Schieberegler ist ebenfalls die Position der Tür relativ zum Schrankkörper bestimmbar. Darüber hinaus kann der Positionsgeber in Form von Reedkontakten ausgeführt sein, welche insbesondere eine zuverlässige Detektion der Schließposition oder der Öffnungsposition ermöglichen. Der automatische Antrieb kann ferner einen Akkumulator aufweisen, um einen zuverlässigen Antrieb der Tür auch bei einem Stromausfall zu gewährleisten.

[0012] Die Integration des automatischen Antriebs innerhalb des Schrankkörpers oder der Tür kann so vorgesehen werden, dass dieser nicht von außen sichtbar ist. Weiterhin kann der Antrieb so montiert werden, dass keine störenden Geräusche entstehen. Hierfür bietet sich insbesondere die Integration des automatischen Antriebs in den Bodenbereich des Schrankkörpers an.

[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Türbetätigungsvorrichtung weist dieser einen Federkraftspeicher auf, in den während eines elektromotorischen Öffnungsvorgangs der Tür eine Energie speicherbar ist, mittels der die Tür ohne elektromotorische Hilfe wieder in die Schließposition überführbar ist. Der Federkraftspeicher weist eine Druckfeder auf, welche durch den elektromotorischen Öffnungsvorgang komprimiert wird, sodass in der Feder eine Energie gespeichert ist. Zur Einhaltung der Öffnungsposition der Tür kann der automatische Antrieb beispielsweise weiter bestromt werden. Wird die Bestromung des Antriebs abgeschaltet, so wirkt der Federkraftspeicher derart auf die Motor-Getriebeeinheit oder auf das Türkoppelelement, dass die Schließbewegung der Tür durch die in der Feder gespeicherte Energie eingeleitet wird. Dadurch wird die Zuverlässigkeit der vollständigen Schließung der Tür weiter erhöht.

[0014] Vorzugsweise weist die Türbetätigungsvorrichtung einen Schalter oder einen Sensor auf, welcher in Kommunikation mit der Steuerung des automatischen Antriebs steht, wobei der Schalter oder der Sensor durch einen Bediener des Schrankes betätigbar ist, um den automatischen Antrieb zur Bewegung der Tür zu aktivieren. Mittels derartiger Schalter oder Sensoren kann ein leichtes Bewegen der Tür durch einen Bediener detektiert werden, sodass die eingeleitete Bewegung mittels des Positionsgebers sensiert wird und die Bewegung der Tür durch den automatischen Antrieb fortgesetzt wird. Der Bediener gibt an die Tür einen Öffnungs- oder Schließimpuls ab, sodass durch ein leichtes Ziehen an der Tür der automatische Antrieb aktiviert wird und die Tür selbsttätig in die Öffnungsposition fährt. Umgekehrt kann die Tür in der Öffnungsposition in die Schließposition oder in eine weitere Öffnungsposition überführt werden, indem der Bediener diese lediglich antippt oder leicht gegen die Tür drückt. Jedenfalls detektiert der Positionsgeber sowohl den Beginn einer Bewegung als auch die Bewegungsrichtung. Über die Steuerung wird der automatische Antrieb folglich aktiviert, sodass der Rest der Bewegung der Tür automatisch erfolgt. Hierdurch kann insbesondere eine sichere Schließposition der Tür im Schrankkörper gewährleistet werden. Die Sensoren können als kapazitive, induktive oder optische Sensoren ausgeführt sein, wobei der Schalter vorzugsweise als Tastschalter ausgebildet ist. Durch einen derartigen automatischen Antrieb erhalten Kühl-/Gefrierschränke eine neue Dimension des Komforts. Die Kombination des automatischen Öffnens und Schließens in Verbindung mit der Steuerung und der Sensorik ermöglicht dies.

[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Türbetätigungsvorrichtung schließt die Steuerung durch eine vorgebbare maximale Öffnungszeit der Tür diese selbsttätig. Damit kann verhindert werden, dass die Tür des Kühl-/Gefrierschrankes zu lange geöffnet bleibt, sodass die Innentemperatur nicht über einen Grenzwert ansteigen kann. Zusätzlich bietet sich die Möglichkeit, dass mit der Steuerung eine Messung der Innentemperatur des Schrankes möglich ist, wobei der automatische Antrieb die Tür in die Schließposition überführt, sobald eine vorgebbare maximale Innentemperatur des Schrankes überschritten ist. Vorteilhafterweise sind Temperatursensoren für die Messung der Temperatur vorgesehen. Die Steuerung der Türbetätigungsvorrichtung kann ferner mit dem ohnehin vorhandenen Thermostat des Kühl-/Gefrierschrankes gekoppelt sein. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass durch die Steuerung bei Überschreiten einer vorgebbaren maximalen Öffnungsdauer der Tür ein Warnsignal ausgegeben wird.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Türbetätigungsvorrichtung umfasst einen Elektromagneten und/oder einen Permanentmagneten, welcher in der Tür und/oder im Schrankkörper integriert ist. Der automatische Antrieb kann dadurch kurz vor Erreichen der Schließposition die Betätigung der Tür deaktivieren, sodass die verbleibende Bewegung der Tür in die endgültige Schließposition durch den Elektromagneten bzw. durch den Permanentmagneten erfolgt. Umgekehrt kann das Öffnen der Tür aus der endgültigen Schließposition durch den Elektromagneten erfolgen, sodass insbesondere die Saugwirkung in der Gummidichtung der Tür durch den Elektromagneten überwunden wird. Die nachfolgende Bewegung der Tür in die gewünschte Öffnungsposition kann durch den automatischen Antrieb erfolgen.

[0017] Vorteilhafterweise ist die Türbetätigungsvorrichtung derart modulartig ausgebildet, dass diese außenseitig an der Bodenseite oder an der Oberseite des Schrankes und der Tür anmontierbar ist. Die geometrischen Abmessungen der Türbetätigungsvorrichtung können an die Abmessungen des Schrankes und der Tür angepasst sein, sodass die Bauhöhe des Schrankkörpers lediglich um das Höhenmaß der Türbetätigungsvorrichtung erweitert wird, wobei die Türbetätigungsvorrichtung in den Abmessungen Ihrer seitlichen Erstreckung den Abmessungen des Schrankkörpers angepasst ist.

[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausführung kann durch den Betrieb im sogenannten power less mode erfolgen. Darunter wird das manuelle Öffnen von Hand und das automatische Schließen der Tür durch den Antrieb verstanden. Dabei verbleibt die Tür mit einer festgelegten Öffnungsdauer in der Offenhalteposition. Der Antrieb schließt nach Ablauf dieser Zeit die Tür. Eine vorteilhafte Variante ist, wenn beim Schließen der Tür diese auf ein Hindernis stößt und die Tür stoppt. Die Tür fährt dann um einen Winkel von z.B. 5° wieder auf und hält diese Position dann für eine vorgegeben Zeit. Danach schließt die Tür erneut und unterliegt der Vorgabe der maximalen Innenraumtemperatur des Kühl-/Gefrierschrankes. Wird der Sollwert der Innenraumtemperatur überschritten, wird die Tür über den Antrieb geschlossen.

[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.

[0020] Es zeigen:
Figur 1
die Anordnung einer Türbetätigungsvorrichtung im Deckenbereich oder im Bodenbereich eines Kühl-/Gefrierschrankes;
Figur 2
den automatischen Antrieb der Türbetätigungsvorrichtung mit den im Antrieb angeordneten Komponenten;
Figur 3
eine mögliche Integration der Türbetätigungsvorrichtung im oberen Bereich des Kühl-/Gefrierschrankes;
Figur 4
ein erstes Ausführungsbeispiel der Türbetätigungsvorrichtung mit einem automatischen Antrieb, einem Türkoppelelement sowie einer Gleitschiene;
Figur 5
ein zweites Ausführungsbeispiel der Türbetätigungsvorrichtung mit einem länglich ausgeführten Gehäuse des automatischen Antriebs sowie dem Türkoppelelement und der Gleitschiene;
Figur 6
eine beispielhafte Integration der Türüetätigungsvorrichtung in den Bodenbereich des Kühl-/Gefrierschrankes und
Figur 7
die perspektivische Ansicht einer modulartig aufgeführten Türbetätigungsvorrichtung, welche außenseitig an der Bodenseite oder an der Oberseite des Schrankes und der Tür anmontierbar ist.


[0021] Figur 1 zeigt eine Türbetätigungsvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung, welche entweder im Bodenbereich oder im oberen Bereich des Schrankkörpers 4 eines Kühl-/Gefrierschrankes 3 angeordnet ist. Die Türbetätigungsvorrichtung 1 umfasst einen automatischen Antrieb 5, welcher ein abgeschlossenes Gehäuse 15 aufweist, in das ein elektrisches Kabel zur Stromversorgung/Signalversorgung hineingeführt ist und aus dem sich eine Welle erstreckt, an der ein Türkoppelelement 7 drehbar angeordnet ist. Das Türkoppelelement 7 erstreckt sich zwischen dem Schrankkörper 4 und der Tür 2 des Kühl-/Gefrierschrankes 3. Durch eine Schwenkbewegung des Türkoppelelements 7 kann die Tür 2 relativ zum Schrankkörper 4 bewegt werden. Folglich ist die Tür 2 durch den automatischen Antrieb 5 zwischen einer Öffnungsposition (wie dargestellt) und einer Schließposition bewegbar. Die Bewegung ist durch einen Pfeil an der Tür 2 angedeutet.

[0022] Figur 2 zeigt eine detaillierte Ansicht des automatischen Antriebs 5 gemäß Figur 1. Der automatische Antrieb 5 umfasst ein Gehäuse 15, welches am Schrankkörper 4 des Kühl-/Gefrierschrankes 3 angeordnet ist. Im Gehäuse 15 des automatischen Antriebs 5 ist eine Motor-Getriebeeinheit 6 integriert, wobei endseitig am Motor ein Positionsgeber 10 angeflanscht ist. Ferner sind eine Steuerung 9 sowie ein Netzteil 11 im Gehäuse 15 integriert. Aus dem Getriebe der Motor-Getriebeeinheit 6 erstreckt sich eine Welle, welche rotatorisch angetrieben ist und an der ein Türkoppelelement 7 angebracht ist. Die Rotationsbewegung des Türkoppelelements 7 ist durch einen Pfeil angedeutet, sodass bei einer Drehung des Türkoppelelements 7 um die Welle des Getriebes eine Schließbewegung der Tür 2 relativ zum Schrankkörper 4 ausführbar ist. Das Türkoppelelement 7 erstreckt sich folglich zwischen dem automatischen Antrieb 5 und der Tür 2.

[0023] Figur 3 zeigt eine oberseitige Integration der Türbetätigungsvorrichtung 1 im Schrankkörper 4 des Kühl-/Gefrierschrankes 3. Die Integration des automatischen Antriebs 5 erfolgt im Deckenbereich des Schrankkörpers 4, sodass dieser für einen Bediener nicht sichtbar ist (der obere Deckel des Schrankkörpers 4 ist zur Darstellung des automatischen Antriebs 5 entnommen). Das Türkoppelelement 7 erstreckt sich zwischen dem Schrankkörper 4 und der Tür 2, und ist sowohl schrankkörperseitig als auch türseitig durch einen Längsschlitz geführt. In der Tür 2 ist eine Gleitschiene 8 integriert, in der das Ende des Türkoppelelementes 7 beispielsweise durch einen Gleitstein längsbeweglich geführt ist. Wird das Türkoppelelement 7 in Rotation versetzt, so wird die Schließbewegung der Tür 2 eingeleitet und das Ende des Türkoppelelementes 7 gleitet entlang der Gleitschiene 8. Somit ist eine selbsttätige Öffnung- und Schließbewegung der Tür 2 relativ zum Schrankkörper 4 möglich.

[0024] In Figur 4 ist die Türbetätigungsvorrichtung 1 im nicht eingebauten Zustand gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt. Diese umfasst einen automatischen Antrieb 5, wobei das Gehäuse 15 des automatischen Antriebs 5 eine etwa quadratische Grundform aufweist. Aus dem Gehäuse 15 erstreckt sich eine Welle, an der das Türkoppelelement 7 angebracht ist, und durch die Drehung der Welle in eine rotatorische Pendelbewegung versetzt werden kann. Das Türkoppelelement 7 ist in der Gleitschiene 8 längsbeweglich geführt, wobei die Gleitschiene 8 in die Tür des Kühl-/Gefrierschrankes eingesetzt wird.

[0025] Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Türbetätigungsvorrichtung 1, wobei das Gehäuse 15 des automatischen Antriebs 5 länglich ausgebildet ist. Die Ausführung des Gehäuses 15 kann folglich an die Platzverhältnisse im Schrankkörper des Kühl-/Gefrierschrankes angepasst werden. Die Länge des Türkoppelelementes 7 sowie die Länge der Gleitschiene 8 sind ebenfalls an die jeweiligen Einbauverhältnisse im Schrankkörper und/oder in der Tür des Kühl-/Gefrierschrankes anpassbar.

[0026] Figur 6 zeigt eine bodenseitige Integration der Türbetätigungsvorrichtung innerhalb des Kühl-/Gefrierschrankes 3. Die Türbetätigungsvorrichtung ist in nicht sichtbarer Weise in den Bodenbereich integriert, wobei der Schrankkörper 4 einen Längsschlitz 16 aufweist, aus dem sich das Türkoppelelement 7 heraus erstreckt. Vorderseitig über dem Längsschlitz innerhalb der Tür 2 ist eine Abdeckblende 12 angebracht, wobei die Blende 12 auch über dem Längsschlitz 16 im Schrankkörper 4 eingesetzt werden kann. Somit entsteht eine optisch hochwertige Integration der Türbetätigungsvorrichtung, sodass lediglich das Türkoppelelement 7 für den Bediener in Erscheinung tritt.

[0027] Figur 7 zeigt eine modulartige Ausführung der Türbetätigungsvorrichtung 1, welche derart ausgeführt ist, dass diese außenseitig an der Bodenseite oder an der Oberseite des Schrankes und/oder der Tür des Kühl-/Gefrierschrankes angebracht werden kann. Die Türbetätigungsvorrichtung 1 ist mit einem Türmontageelement 13 sowie einem Schrankkörpermontageelement 14 ausgebildet, dessen geometrische Abmessungen der Tür sowie dem Schrankkörper des Kühl-/Gefrierschrankes angepasst sind. An der Seite in Richtung des Türmontageelementes 13 ist der automatische Antrieb 5 innerhalb des Schrankkörpermontageelementes 14 integriert, wobei innerhalb des automatischen Antriebs 5 die Motor-Getriebeeinheit 6, das Netzteil 11 sowie die Steuerung 9 schematisch dargestellt sind. Zwischen dem Türmontageelement 13 und dem Schrankkörpermontageelement 14 erstreckt sich das Türkoppelelement 7, um eine Schwenkbewegung des Türmontagelementes 13 relativ zum Schrankkörpermontageelement 14 zu ermöglichen. Durch die modulartige Ausführung der Türbetätigungsvorrichtung 1 kann eine Nachrüstung eines konventionellen Kühl-/Gefrierschrankes mit einer Türbetätigungsvorrichtung 1 ermöglicht werden. Diese wird lediglich bodenseitig oder deckenseitig an den Kühl-/Gefrierschrank montiert, sodass keine wesentlichen konstruktiven Änderungen am Kühl-/Gefirierschrank notwendig sind.

[0028] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehenden angegebenen Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.

Bezugszeichenliste



[0029] 
1
Türbetätigungsvorrichtung
2
Tür
3
Kühl-/Gefrierschrank
4
Schrankkörper
5
automatischer Antrieb
6
Motor-Getriebeeinheit
7
Türkoppelelement
8
Gleitschiene
9
Steuerung
10
Positionsgeber
11
Netzteil
12
Abdeckblende
13
Türmontageelement
14
Schrankkörpermontageelement
15
Gehäuse
16
Längsschlitz



Ansprüche

1. Türbetätigungsvorrichtung (1) zur Betätigung einer Tür (2) eines Kühl-/Gefrierschrankes (3), der einen Schrankkörper (4) aufweist, an dem wenigstens eine Tür (2) schwenkbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein automatischer Antrieb (5) vorgesehen ist, der eine Wirkverbindung zwischen dem Schrankkörper (4) und der Tür (2) bildet und mit dem eine Bewegung der Tür (2) zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition ausführbar ist.
 
2. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der automatische Antrieb (5) eine Motor-Getriebeeinheit (6) aufweist, die auf ein Türkoppelelement (7) wirkt, das mit der Tür (2) in Wirkverbindung gebracht ist.
 
3. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Türbetätigungsvorrichtung (1) modulartig ausgebildet ist und im oder am oberen Bereich oder im oder am unteren Bereich des Schrankkörpers (4) angeordnet ist.
 
4. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) eine Gleitschiene (8) aufweist, in der das Türkoppelelement (7) längsbeweglich geführt ist.
 
5. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrische Steuerung (9) vorgesehen ist, die mit einem Positionsgeber (10) zusammenwirkt, der eine Information über die Öffnungs- bzw. Schließposition der Tür (2) an die Steuerung (9) bereitstellt.
 
6. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionsgeber (10) in Gestalt eines Inkrementalgebers, eines potentiometrischen Schiebereglers oder eines Reedkontaktes ausgeführt ist, um die Position der Tür (2) und/oder die Bewegungsrichtung der Tür (2) zu sensieren, die von einem Bediener vorgegeben wird.
 
7. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federkraftspeicher vorgesehen ist, in dem während eines elektromotorischen Öffnungsvorgangs der Tür (2) eine Energie speicherbar ist, mittels der die Tür (2) ohne elektromotorische Hilfe wieder in die Schließposition überführbar ist.
 
8. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schalter oder ein Sensor vorgesehen ist und in Kommunikation mit der Steuerung (9) steht, und der durch einen Bediener des Schrankes (3) betätigbar bzw. aktivierbar ist, um den automatischen Antrieb (5) zur Bewegung der Tür (2) zu aktivieren.
 
9. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Türbewegung durch einen Bediener durch ein Bewegen der Tür (2) einleitbar ist, wobei die eingeleitete Bewegung mittels des Positionsgebers (10) sensierbar ist, wodurch die Bewegung der Tür (2) durch den automatischen Antrieb (5) fortsetzbar ist.
 
10. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (9) durch eine vorgebbare maximale Öffnungszeit der Tür (2) diese selbsttätig schließt.
 
11. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Steuerung (9) eine Messung der Innentemperatur des Schrankes (3) möglich ist, wobei der automatische Antrieb (5) die Tür (2) in die Schließposition überführt, sobald eine vorgebbare maximale Innentemperatur des Schrankes (3) überschritten ist.
 
12. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuerung (9) bei Überschreiten einer vorgebbaren maximalen Öffnungsdauer der Tür (2) ein Warnsignal ausgebbar ist.
 
13. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Tür (2) und/oder im Schrankkörper (4) ein Elektromagnet und/oder ein Permanentmagnet angeordnet ist, wobei der automatische Antrieb (5) kurz vor Erreichen der Schließposition die Betätigung der Tür (2) deaktivierbar ist und die verbleibende Bewegung der Tür (2) in die Schließposition durch den Elektromagneten bzw. durch den Permanentmagneten erfolgt.
 
14. Türbetätigungsvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die modulartig ausgebildete Türbetätigungsvorrichtung (1) derart ausgeführt ist, dass diese außenseitig an der Bodenseite oder an der Oberseite des Schrankes (3) und der Tür (2) anmontierbar ist.
 




Zeichnung