[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einkopplung von lonisationsenergie in
eine induktiv oder induktiv-kapazitiv angeregte lonen- oder Elektronenquelle.
[0002] Bei einem lonentriebwerk befindet sich ein hochfrequent anzuregendes Plasma innerhalb
eines isolierten Gefäßes, des sog. Entladungsgefäßes. Um das Entladungsgefäß ist eine
Koppelspule zur Einspeisung einer zur Plasma-Anregung notwendigen Hochfrequenz-Energie
gewickelt. Das Plasma befindet sich damit innerhalb der Koppelspule. Kommt es durch
Zustandsänderungen, z.B. Änderungen der Dichte oder Leitfähigkeit, des Plasmas zu
Impedanzänderungen, so bewirken diese Verstimmungen des Resonanzkreises.
[0003] Bei Hochfrequenzgeneratoren, die mit einer festen Frequenz, z.B. 13,56 MHz, betrieben
werden, muss die sich durch Plasmazustände ändernde Impedanz eines den Hochfrequenzgenerator
mit der Koppelspule verbindenden Einkoppelnetzwerks einstellende Fehlanpassung durch
ein manuelles Nachbestimmen eines Impedanzanpassungsnetzwerks (sog. Matchbox) oder
einen Stellantrieb kompensiert werden. Die Kompensation hat zur Folge, dass die Kapazität
eines Kondensators des Impedanzanpassungsnetzwerks in ihrer Größe, z.B. durch Oberflächenveränderung,
geeignet justiert wird oder die Induktivität einer Spule des Impedanzanpassungsnetzwerks
durch das Einfahren eines Ferrites verändert wird. Die Impedanzanpassung über ein
Impedanzanpassungsnetzwerk kann meist nicht sehr schnell und nur über einen kleinen
Frequenz-Lastbereich optimal nachjustiert werden. Nicht schnell bedeutet, dass eine
Nachjustierung im Bereich von Sekunden liegen kann. Hierdurch treten in den Impedanzanpassungsnetzwerken
zum Teil erhebliche Verlustleistungen auf.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Einkopplung
von lonisationsenergie in eine induktiv oder induktiv-kapazitiv angeregte lonen- oder
Elektronenquelle für den Einsatz in einem lonentriebwerk anzugeben, welche die oben
aufgeführten Nachteile nicht aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0006] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einkopplung von lonisationsenergie in eine
induktiv oder induktiv-kapazitiv angeregte lonen- oder Elektronenquelle umfasst: ein
Entladungsgefäß für ein zu ionisierendes Gas, wie z.B. Xe, Kr, Ar, Ne, He, H
2, O
2, CO
2, Cs oder Hg; einer um das Entladungsgefäß gewickelten Koppelspule zur Einspeisung
einer zur Plasma-Anregung notwendigen Hochfrequenz-Energie; einen mit der Koppelspule
elektrisch gekoppelten Koppelkondensator; und einen mit der Koppelspule elektronisch
gekoppelten Hochfrequenzgenerator, der zusammen mit dem zumindest einen Koppelkondensator
einen Resonanzkreis ausbildet, wobei der Hochfrequenzgenerator eine PLL-Regelungsvorrichtung
zur automatischen Impedanzanpassung des Resonanzkreises aufweist, so dass der Resonanzkreis
mit einer Resonanzfrequenz betreibbar ist.
[0007] Die Koppelspule wird an den Hochfrequenzgenerator angeschlossen und bildet mit dem
Koppelkondensator des Hochfrequenzgenerators einen Serien- oder Parallelresonanzkreis.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung korrigiert Phasenfehler von Strom und Spannung in
der Leistungsendstufe des Hochfrequenzgenerators durch selbsttätiges Nachführen von
Frequenz und Phase der Resonanzfrequenz des Lastkreises. Das Regelprinzip beruht darin,
dass die PLL-Regelschaltung kontinuierlich die Phasenlage des sinusförmigen Hochfrequenzausgangsstroms
und die Phasenlage der Generatorausgangsspannung über einen digitalen Phasendetektor
vergleicht und einen auftretenden Phasenfehler durch Nachstellen der Generatorfrequenz
über einen spannungskontrollierten Oszillator (VCO) auf die Frequenz des Resonanzkreises
nachstimmt bis der Phasenfehler Null vorliegt. Da die Reaktionszeit der PLL-Regelungsvorrichtung
sehr kurz ist (je nach Auslegung < 100 µsec) kommt es auch bei schnellen Änderungen
der Resonanzfrequenzen zu keinen länger anhaltenden Phasenfehlern. Die Anpassung des
Hochfrequenzgenerators an den Verbraucher erfolgt dadurch mit höchstmöglichem Wirkungsgrad.
Durch die sehr schnelle Frequenznachführung und den Phasenabgleich mittels des digitalen
Phasenkomparators sorgt die PLL-Regelungsvorrichtung dafür, dass Strom und Spannung
immer in Phase sind und damit die maximale Leistung über die Koppelspule in das Plasma
eingekoppelt werden kann. Dies kann dabei ohne mechanische Bewegung oder auf andere
Weise erfolgen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch ihre Einfachheit
und große Flexibilität und die Verwendbarkeit über einen großen Frequenzbereich aus.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur optimalen Impedanz- und Leistungsanpassung
besteht somit darin, die von dem Hochfrequenzgenerator abgegebene Leistung über einen
PLL-Regelkreis (PLL = Phase Locked Loop), auf Resonanz und Phasenfehler Null abzugleichen
und an das Plasma zu übertragen. Die Übertragung der Leistung mit einem Phasenfehler
Null bedeutet, dass Strom und Spannung in dem Resonanzkreis in Phase liegen und damit
keine Blindströme fließen. Somit können auch keine Blindleistungsverluste auftreten,
wodurch Schaltverluste nahezu eliminiert sind.
[0010] Zur Durchführung der automatischen Impedanzanpassung des Resonanzkreises werden Strom
und Spannung in dem Resonanzkreis erfasst und der PLL-Regelungsvorrichtung als Regelgrößen
zugeführt.
[0011] Der Hochfrequenzgenerator zeichnet sich dadurch aus, dass ein Betrieb bei Resonanz
und optimalem Phasenabgleich möglich ist. Durch die PLL-Regelungsvorrichtung fließen
nur sinusförmige Ströme, sowohl in dem Hochfrequenzgenerator als auch im Resonanzkreis
und damit in der Koppelspule. Der sinusförmige Strom erlaubt einen hohen Wirkungsgrad
des Hochfrequenzgenerators und beträgt daher auch bei hohen Betriebsfrequenzen, d.h.
Frequenzen oberhalb von 0,5 MHz, zwischen 90 und 95 %.
[0012] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator mit PLL-Regelung
arbeitet immer auf der Resonanzfrequenz des Einkoppelnetzwerkes der lonen- oder Elektronenquelle.
Das Einkoppelnetzwerk der Erfindung ist durch den Resonanzkreis aus Koppelspule und
Koppelkondensator gebildet. Dies bedeutet, der Hochfrequenzgenerator folgt allen Frequenzänderungen
unabhängig von einer Frequenzverstimmung und einer Frequenzbandbreiten-Kreisgüte phasengenau
durch die PLL-Regelung. Die Leistungsanpassung des Hochfrequenzgenerators erfolgt
im Mikrosekunden-Bereich und führt durch den exakten Phasenabgleich von Strom und
Spannung in Schaltelementen des Hochfrequenzgenerators und dem Resonanzkreis zu einem
nahezu verlustfreien Schalten und einer optimalen Leistungseinkopplung in das Plasma.
[0013] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich deshalb besonders für die Hochfrequenzenergieversorgung
von Ionenquellen (TWK) und Elektronenquellen (NTR) mit induktiver Anregung und für
Anwendungen, bei denen es auf geringsten Energieverbrauch ankommt.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform wird durch die PLL-Regelungsvorrichtung eine Frequenz-
und/oder Phasenregelung zur Impedanzanpassung des Resonanzkreises durchgeführt. Die
Leistungsregelung des Hochfrequenzgenerators ist durch Einstellung einer Eingangsgleichspannung
und eines Eingangsstroms des Hochfrequenzgenerators vornehmbar. Der Hochfrequenzgenerator
zeichnet sich somit dadurch aus, dass er aus einer in Spannungs- und Stromstärke steuerbaren
Gleichspannungsquelle eine hochfrequente Ausgangsspannung erzeugt. Diese Wechselspannungsquelle
wird unter Einbeziehung der für eine induktive Einkopplung notwendigen Koppelspule
und des zusätzlichen Koppelkondensators zu einem Resonanzkreis verschaltet.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist der Hochfrequenzgenerator der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ohne Zwischenschaltung eines Impedanzanpassungsnetzwerks, einer sog. Matchbox,
mit der Koppelspule verbunden. Die Ankopplung des Hochfrequenzgenerators mit PLL-Regelung
erlaubt es dennoch, über einen großen Leistungs- und Frequenzbereich, die elektrische
Energie direkt in das Plasma der lonen- oder Elektronenquelle einzukoppeln.
[0016] Der Resonanzkreis, der aus Koppelspule und Koppelkondensator gebildet ist, kann wahlweise
als Serien- oder Parallel-Resonanzkreis ausgebildet sein. Die Impedanzanpassung erfolgt
dabei dadurch, dass die Koppelspule sowie konstruktive Koppelkapazitäten zwischen
dem Plasma und dem Entladungsgefäß und entsprechender Zuleitungen zu dem Serien- oder
Parallel-/Resonanzkreis einbezogen werden, wobei eine automatische Frequenz- und Phasenregelung
durch den PLL-geregelten Hochfrequenzgenerator erfolgt.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform kann die Koppelspule über eine Mittelpunktanzapfung
verfügen, an welche der Hochfrequenzgenerator angeschlossen ist. Dies erlaubt die
Kühlung der Koppelspule durch Zuführung eines Kühlmediums ohne die Zwischenschaltung
von Isolatoren, da die Spulenenden der Koppelspule auf einem Bezugspotential liegen.
Als Kühlmedium wird vorzugsweise Wasser verwendet. Als Bezugspotential kann beispielsweise
das Massepotential dienen.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform kann die Koppelspule zwischen zwei oder mehreren
Koppelkondensatoren angeordnet sein. Zweckmäßig ist dabei, wenn der sich bildende
Resonanzkreis eine Resonanzfrequenz bildet, welche innerhalb der sog. Lockfrequenz
der PLL-Regelvorrichtung liegt. Der Hochfrequenzgenerator führt die Frequenz z.B.
mittels eines spannungsgesteuerten Oszillators (VCO = Voltage Controlled Oscillator)
und einem digitalen Phasenvergleich von Strom und Spannung im Resonanzkreis so lange
nach, bis der Phasenfehler Null wird.
[0019] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Hochfrequenzgenerator ohne Zwischenschaltung
von elektronischen Bauelementen für eine Zwischentransformation mit der Koppelspule
verbunden ist. Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass der zumindest eine
Koppelkondensator und die Koppelspule über einen Transformator an den Hochfrequenzgenerator
angeschlossen sind. Dies kann beispielsweise für den Fall zweckmäßig sein, dass sehr
große Impedanzanpassungen erforderlich sind. Dabei ist vorgesehen, dass der Transformator
primärseitig kapazitiv mit dem Hochfrequenzgenerator gekoppelt ist und sekundärseitig
mit dem zumindest einen Koppelkondensator und der Koppelspule den Resonanzkreis bildet.
Zweckmäßigerweise ist eine Vorrichtung zur Erfassung von Strom und Spannung in dem
Resonanzkreis vorgesehen, welche mit der PLL-Regelungsvorrichtung gekoppelt ist, um
dieser den gemessenen Strom und die gemessene Spannung als Regelgrößen zuzuführen.
[0020] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der zumindest eine Koppelkondensator
in dem Hochfrequenzgenerator oder außerhalb von diesem (als externes Bauelement) angeordnet
ist.
[0021] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Koppelspule einseitig geerdet oder isoliert
zu einem Massepotential betrieben wird.
[0022] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Koppelspule und das Plasma einen
Transformator ausbilden, wobei das Plasma eine Sekundärwicklung des Transformators
darstellt.
[0023] Der Hochfrequenzgenerator umfasst eine Leistungsendstufe, die wahlweise als eine
der nachfolgend aufgeführten Varianten ausgebildet sein kann: Halbbrücken-Klasse-D-Endstufe;
Vollbrücken-Klasse-D-Endstufe; Push-Pull-Endstufe; Endstufe der Klasse E; Endstufe
der Klasse F; Endstufe der Klasse C. Die Auswahl, welche Leistungsendstufe in dem
Hochfrequenzgenerator vorgesehen wird, hängt im Wesentlichen von dem geforderten Frequenz-
und Leistungsbereich ab. Die Impedanzanpassung an den Einkoppelresonanzkreis erfolgt
in allen Fällen über eine Frequenz-Phasenregelung mittels der PLL-Regelungsvorrichtung.
[0024] Als Endstufen für den Hochfrequenzgenerator werden vorzugsweise Klasse-D-und Klasse-E-Endstufen
verwendet, welche sich durch einen maximalen Stromflusswinkel von 180 ° in den Schaltelementen
der Endstufen (mit Bipolar- oder MOSFET-Transistoren) auszeichnen. Werden Klasse-D-Endstufen
ohne PLL-Regelung im Zusammenhang mit Resonanzkreisen eingesetzt, so kommt es schon
bei kleinsten Frequenz-Phasenverstimmungen, abhängig von der Kreisgüte des Resonanzkreises,
zu erheblichen Blindströmen, sowohl kapazitiven oder induktiven Charakters, je nach
Richtung der Phasen-Frequenzverstimmung. Die Folge davon sind sehr hohe Strombelastungen
der Endstufe und demzufolge hohe Verluste in den Endstufen und Koppelnetzwerken. Die
Verluste treten in Form von Blindstromverlusten auf. Sie führen zu einem starken Absinken
der zum Verbraucher übertragenen Leistung. Durch den Einsatz der PLL-Regelung werden
die erwähnten Probleme, d.h. Phasenfehler in den Endstufen, auch bei Klasse-D-, Klasse-E-
und Klasse-F-Endstufen vollständig vermieden. Der Einsatz der PLL-Regelung ermöglicht
die volle Performanzausnutzung dieser Endstufentypen, d.h. einen Stromflusswinkel
von 180 °.
[0025] Durch den Hochfrequenzgenerator ist eine Resonanzfrequenz im Bereich von 0,5 MHz
bis 30 MHz einstellbar. Die in den Hochfrequenzgenerator eingekoppelte Leistung liegt
im Bereich von 1 W bis 10 kW. Die an den Hochfrequenzgenerator gekoppelte Lastimpedanz
liegt in einem Bereich von 0,1 Ohm bis 1 Ohm oder in einem Bereich von 1 Ohm bis 50
Ohm.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung weist das Entladungsgefäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung
einen Gaseinlass und einen gegenüberliegend angeordneten Auslass mit zumindest zwei
Extraktionsgittern mit jeweils einer Multilochmaske auf, welche als elektrische Linse
zur Fokussierung der zu extrahierenden Ionenstrahlen dient. Die Extraktion erfolgt
durch ein elektrisches Feld, das an die Extraktionsgitter anlegbar ist. Das Entladungsgefäß
ist aus einem nichtleitenden Material mit geringen Hochfrequenzverlusten gebildet,
wie z.B. Quarz, Keramik, Vespel oder Bor-Nitrid. Das Entladegefäß dient als Entladeraum
für das zu ionisierende Gas.
[0027] Die Koppelspule umfasst gemäß einer weiteren Ausführungsform eine einlagige oder
eine mehrlagige oder eine bifilare Wicklung. Dabei ist die Koppelspule um das Entladungsgefäß
oder innerhalb des Entladungsgefäßes angeordnet. Die Koppelspule ist zylindrisch,
kegelig, sphärisch oder teilkonisch mit zylindrischem Übergangskörper um das Entladungsgefäß
gewickelt.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einkopplung
von lonisationsenergie in eine lonen- oder Elektronenquelle;
- Fig. 2
- ein elektrisches Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- ein vereinfachtes erfindungsgemäßes Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 4
- ein Prinzipschaltbild einer als Halbbrücke ausgeführten Endstufe eines Hochfrequenzgenerators
mit einem Serienresonanzkreis;
- Fig. 5
- ein Prinzipschaltbild einer als Vollbrücke ausgestalteten Endstufe eines Hochfrequenzgenerators
mit einem Serienresonanzkreis;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung notwendigen
Komponenten;
- Fig. 7
- die zeitlichen Verläufe von Strom und Spannung an einem Ausgang des Hochfrequenzgenerators;
- Fig. 8
- ein elektrisches Schaltbild zweier möglicher Ankopplungen von Koppelspulen an einen
Hochfrequenzgenerator;
- Fig. 9
- eine beispielhafte Darstellung der Ankopplung einer Koppelspule über einen Zusatz-Transformator
an den Hochfrequenzgenerator;
- Fig. 10
- eine Darstellung von Frequenzbandbreite und Resonanzkreisgüte bzw. Frequenzverstimmung
sowie Phasengang einer lonenquelle bei verschiedenen Plasmazuständen;
- Fig. 11
- ein elektrisches Ersatzschaltbild einer Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator,
der eine Klasse-D-Halbbrücke mit PLL-Regelung aufweist;
- Fig. 12
- ein elektrisches Ersatzschaltbild einer Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator,
der eine Klasse-D-Vollbrücke mit PLL-Regelung aufweist;
- Fig. 13
- ein elektrisches Ersatzschaltbild einer Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator,
der eine Klasse-E-Endstufe mit PLL-Regelung aufweist;
- Fig. 14
- ein elektrisches Ersatzschaltbild einer Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator,
der eine Klasse-D-Halbbrücke mit PLL-Regelung und zusätzlicher transformatorischer
Aufwärtsanpassung aufweist; und
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung einer Impedanztransformation am Ausgang des Hochfrequenzgenerators.
[0029] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Einkopplung von Ionisationsenergie in eine Ionen- oder Elektronenquelle. Ein Gastank
1, in dem ein zu ionisierendes Gas unter hohem Druck bevorratet ist, ist über eine
Leitung mit einem Füll- und Abflussbereich 2 gekoppelt. Der Füll- und Abflussbereich
2 ist über eine weitere Leitung mit einer Flusssteuereinheit 3 gekoppelt. Diese weist
zwei Ausgänge auf. Ein erster Ausgang ist mit einem Einlass 6 eines Entladungsgefäßes
4 zur lonisation des Gases verbunden. Ein zweiter Ausgang der Flusssteuereinheit 3
ist mit einem Neutralisator 10 verbunden. Das Entladungsgefäß 4 besteht aus einem
nichtleitenden Material, das nur geringe Hochfrequenz (HF)-Verluste aufweist. Das
Entladungsgefäß 4 kann beispielsweise aus Quarz, einer Keramik, Vespel oder Bor-Nitrid
bestehen. Das Entladungsgefäß 4 dient als Entladeraum für das zu ionisierende Gas,
z.B. Xe, Kr, Ar, Ne, He, H
2, O
2, CO
2, Cs oder Hg.
[0030] An dem Einlass 6 des Entladungsgefäßes 4 befinden sich ein Isolator 14 sowie ein
Flussbegrenzer 15. Um einen zylinderförmigen Abschnitt des Entladungsgefäßes 4, der
mit dem Einlass 6 gekoppelt ist, ist eine Koppelspule 5 angeordnet. Die Koppelspule
5 kann aus einer einlagigen, mehrlagigen oder bifilaren Wicklung bestehen, welche
sowohl um als auch innerhalb des Entladungsgefäßes gewickelt ist. Die Form der Wicklung
der Koppelspule ist dabei beliebig. Sie kann zylindrisch, kegelig, sphärisch oder
teilkonisch mit zylindrischem Übergangskörper sein. Das Entladungsgefäß 4 mit der
dieses umgebenden Koppelspule 5 sowie der Neutralisator 10 sind von einem Triebwerksgehäuse
21 umgeben.
[0031] Die Koppelspule 5 ist mit einem Hochfrequenzgenerator 16 verbunden, der aus einer
in Spannung und Stromstärke steuerbaren Gleichspannungsquelle eine hochfrequente Ausgangsspannung
erzeugt. Zusammen mit einem in dem Hochfrequenzgenerator 16 vorgesehenen Koppelkondensator
(nicht dargestellt) bildet die Koppelspule 5 einen Resonanzkreis aus. Der Hochfrequenzgenerator,
der eine Feldeinkopplung auf induktiver bzw. kombinierter induktiver und kapazitiver
Basis vornehmen kann, ist für einen Einsatz im Frequenzbereich von 0,5 MHz bis 30
MHz geeignet. Dabei lässt sich ein Wirkungsgrad des Hochfrequenzgenerators erreichen,
der im Bereich zwischen 90 und 95 % liegt.
[0032] An einem Auslass 7 des Entladungsgefäßes 4 sind zumindest zwei, bevorzugt zwei oder
drei, Extraktionsgitter 8 angeordnet, die jeweils zumindest eine Multilochmaske aufweisen.
Die Extraktionsgitter 8 dienen als elektrische Linse zur Fokussierung der zu extrahierenden
lonenstrahlen. Die Extraktion erfolgt durch ein elektrisches Feld, das an die Extraktionsgitter
8 angelegt wird. Zu diesem Zweck sind die Extraktionsgitter 8 mit einem Beschleuniger
18 und einer Plasmaaufnahme 17 (auch Plasma Holder genannt) verbunden, die unterschiedliche
Potentiale aufweisen. Während die Plasmaaufnahme 17 die Funktion einer Anode hat und
eine Spannung von +1200 V erzeugt, stellt der Beschleuniger 18 eine Spannung von -250
V bereit. An die Extraktionsgitter ist ferner ein Verzögerer 19 angeschlossen. Mit
dem Bezugszeichen 9 ist die Richtung des Ausstoßes des positiv geladenen lonenstrahls
e+ aus dem Extraktionsgitter 8 gekennzeichnet. Der positiv geladene lonenstrahl wird
am Ausgang des Entladungsgefäßes 4 mittels negativ geladener Elektronen kompensiert,
um eine elektrische Aufladung der Vorrichtung zu verhindern. Mit dem Bezugszeichen
13 ist die Ausstoßrichtung von Elektronen e- gekennzeichnet, wobei diese aus dem Neutralisator
10 ausgestoßen werden.
[0033] Der Neutralisator 10 umfasst eine Kathodenheizung 11 sowie eine Neutralisationseinheit
12. Eine Elektrode der Kathodenheizung 11 ist mit einer Elektrode der Neutralisationseinheit
12 verbunden. Eine jeweils andere Elektrode der Kathodenheizung 11 und der Neutralisationseinheit
12 ist mit dem Neutralisator 10 gekoppelt. Zwischen den Elektroden der Kathodenheizung
10 besteht beispielsweise ein Potentialunterschied von 9 V, während zwischen den Elektroden
der Neutralisationseinheit 12 ein Potentialunterschied von 15 V besteht.
[0034] Ein einfaches elektrisches Ersatzschaltbild der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt.
In dem elektrischen Ersatzschaltbild wird das neben der erfindungsgemäßen Vorrichtung
das in dem Entladungsgefäß befindliche Plasma berücksichtigt. Die Koppelspule 5 und
das Plasma arbeiten im vereinfachten Sinne wie ein Transformator (Bezugszeichen 36),
wobei das Plasma einer Sekundärwicklung 37 des Transformators 36 entspricht. Die Primärwicklung
wird durch die Koppelspule 5 gebildet. Die Widerstände 35 und 38 repräsentieren Leitungswiderstände.
Mit dem Bezugszeichen 22 ist der Koppelkondensator gekennzeichnet, der mit der Koppelspule
5 den Resonanzkreis ausbildet. In dem Resonanzkreis sind parasitäre Bauelemente (Widerstand
35 und Kondensator 46) enthalten. Der parasitäre Kondensator 46 repräsentiert z.B.
Kapazitäten eines (Koaxial-)kabels und von Ausgangstransistoren. Bei kurzen Leitungslängen
und Frequenzen unterhalb von 3 MHz kann die Kapazität des parasitären Kondensators
46 vernachlässigt werden. Ein Hochfrequenzgenerator 16 ist mit der speisenden Spannungsquelle
verbunden, so dass die Eingangsspannung Uin und der Eingangsstrom Jin anliegen. Ausgangsseitig
ist der Hochfrequenzgenerator 16 an den Koppelkondensator 22 angeschlossen. Der Hochfrequenzgenerator
ist in den Figuren auch mit RFG (Radio Frequency Generator) gekennzeichnet.
[0035] Fig. 3 zeigt ein vereinfachtes Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Der Hochfrequenzgenerator 16 ist mit der speisenden Spannungsquelle verbunden, so
dass die Eingangsspannung Uin und der Eingangsstrom Jin anliegen. Ausgangsseitig ist
der Hochfrequenzgenerator 16 über den Koppelkondensator 22 seriell mit der Koppelspule
5 verbunden. Der Widerstand 35 repräsentiert einen Leitungswiderstand. Vereinfacht
ausgedrückt, bedeutet dies, dass die Koppelspule 5, welche üblicherweise um das Entladungsgefäß
gewickelt ist, mit dem Koppelkondensator zu einem Serien- oder Parallelresonanzkreis
verschaltet ist.
[0036] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung der in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
notwendigen Komponenten. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Hochfrequenzgenerator
16 aus einer in Spannungs- und Stromstärke steuerbaren Gleichspannungsquelle (Energieversorgung
33) eine hochfrequente Ausgangsspannung erzeugt. Der Hochfrequenzgenerator 16 wird
unter Einbeziehung der für die induktive Einkopplung notwendigen Koppelspule 5 und
eines zusätzlichen Resonanzkondensators, dem sog. Koppelkondensator 22, zu einem Resonanzkreis
verschaltet. Zur optimalen Impedanz- und Leistungsanpassung wird die von dem Hochfrequenzgenerator
16 erzeugte Leistung über einen frequenz- und phasengeführten Regelkreis, auf Resonanz
und Phasenfehler Null abgeglichen, übertragen. Dies kann beispielsweise den zeitlichen
Verläufen von Strom und Spannung am Ausgang des Hochfrequenzgenerators der Fig. 7
entnommen werden. Die obere (Rechteck-)Kurve bildet die Spannung U, die mittlere (Sinus-)Kurve
den Strom I und die untere die Ansteuerung der Endstufe ab. In der oberen Abbildung
ist zusätzlich der Strom dargestellt um die Phasengleichheit zu verdeutlichen. Phasenfehler
Null bedeutet, dass Strom und Spannung in dem Resonanzkreis in Phase liegen und somit
keine Blindströme fließen. Damit können keine Blindleistungsverluste auftreten, wodurch
Schaltverluste nahezu eliminiert sind. Durch den Betrieb bei Resonanz und optimalem
Phasenabgleich, hergestellt durch eine PLL-Regelungsvorrichtung, fließen nur sinusförmige
Ströme sowohl in den Schaltelementen des Hochfrequenzgenerators 16 als auch im Resonanzkreis
und damit in der Koppelspule 5. Der sinusförmige Strom erlaubt das Schalten von Schaltelementen
im StromNulldurchgang. Damit ist ein hoher Wirkungsgrad im Bereich von 90 bis 95 %
erzielbar.
[0037] Der Regelkreis wird, wie bereits erläutert, durch die Koppelspule 5 und die Koppelkapazität
22 gebildet, die im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 im Inneren des Hochfrequenzgenerators
16 angeordnet ist. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform, könnte
der Koppelkondensator 22 auch als externes Bauteil ausgebildet sein. In dem Resonanzkreis
sind ferner zwei Widerstände 35 und 40 verschaltet, welche Leitungswiderstände repräsentieren.
Der Koppelkondensator 22 ist über eine Leitung mit einer Leistungsstufe (Endstufe)
24 gekoppelt, wobei der in dieser Leitung fließende Strom mit einer Strommesseinrichtung
23 erfasst wird. Die Endstufe 24 ist beispielhaft als Klasse-D-Endstufe ausgebildet
und wird von einer Ansteuerschaltung 25 angesteuert, welche ein Flip-Flop 47 und Treiberstufen
48, 49 umfasst. Die Treiberstufen 48, 49 treiben über Transformatoren Endstufen 52,
53 der Endstufe 24. Die Ansteuerschaltung 25 ihrerseits ist mit einer PLL-Regelungseinrichtung
34 verbunden. Diese umfasst einen spannungsgesteuerten Oszillator 26 (VCO = Voltage
Controlled Oscillator), ein damit gekoppeltes Filter 27 sowie einen mit dem Filter
27 gekoppelten digitalen Phasenkomparator 28. Die PLL-Regelungsvorrichtung 34 ist
über ein Eingangsfilter 31 mit der externen Energieversorgung 33 gekoppelt. Über ein
Eingangsfilter 32 ist ebenfalls die Endstufe 24 mit der Energieversorgung 33 verbunden.
Die PLL-Regelungsvorrichtung 34, genauer der digitale Phasenkomparator 28, erhält
als Eingangssignal einen durch die Strommesseinrichtung 23 gemessenen Strom, der durch
einen Signalverstärker 29 verstärkt ist. Ferner wird eine am Ausgang der Endstufe
24 anliegende Spannung über einen weiteren Signalverstärker 30 einem Eingang des digitalen
Phasencomparators 28 zugeführt. Eine Leistungsanpassung kann im Mikrosekunden-Bereich
durch den exakten Phasenabgleich von Strom und Spannung in den Schaltelementen der
Ansteuerschaltung 25 und dem Resonanzkreis erfolgen und führt zu einem nahezu verlustfreien
Schalten der Endstufe 24 und damit einer optimalen Leistungseinkopplung in das in
das Entladungsgefäß 4 eingeleitete Plasma.
[0038] Ein derartiger Hochfrequenzgenerator mit PLL-Regelung eignet sich deshalb besonders
für die hochfrequente Energieversorgung von lonenquellen (TWK) sowie in Elektronenquellen
(NTR) mit induktiver Anregung sowie für Anwendungen, bei denen es auf geringsten Energieverbrauch
ankommt.
[0039] Die Erfindung ermöglicht als Endstufe in dem Hochfrequenzgenerator 16 den Einsatz
von Halbbrücken in Verbindung mit einer PLL-Frequenz- und Phasenregelung sowie einer
Resonanzkreisankopplung. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist ein Serienresonanzkreis
dargestellt, welcher im Frequenz- und Leistungsbereich von 600 kHz bis 14 MHz bzw.
1 W bis 3 kW arbeiten kann. Die als Halbbrücke ausgebildete Endstufe 24 ist zwischen
einem Versorgungs- und einem Bezugspotentialanschluss verschaltet und umfasst in bekannter
Weise zwei mit ihren Laststrecken seriell zueinander verschaltete Schaltelemente 44,
im Ausführungsbeispiel in Form von MOSFETs. Diese werden durch die Ansteuerschaltung
25 angesteuert. Die Koppelkapazität 22 ist mit einem Knotenpunkt 38, welcher jeweils
mit einem Hauptanschluss der Schaltelemente 44 verbunden ist, gekoppelt. Ein Widerstand
45 des Resonanzkreises, der einen Spulenwiderstand repräsentiert, ist mit Bezugspotential,
z.B. Masse, verbunden. Die Schaltelemente 44 werden durch die Ansteuerschaltung 25
angesteuert, die mit einer in Strom und Spannung veränderlichen Energieversorgung
verbunden ist.
[0040] Fig. 5 zeigt ein weiteres Prinzipschaltbild einer als Vollbrücke ausgestalteten Endstufe
24 des Hochfrequenzgenerators. Eine als Vollbrücke ausgebildete Endstufe eignet sich
für einen Frequenzbereich von 600 kHz bis 5 MHz und einen Leistungsbereich von 2 kW
bis 10 kW. In bekannter Weise umfasst die Endstufe 24 jeweils zwei parallel verschaltene
Halbbrückenzweige, die zwischen einem Versorgungs- und einem Bezugspotentialanschluss
verschaltet sind und jeweils zwei mit ihren Laststrecken seriell verschaltete Schaltelemente
44 in Form von MOSFETS umfassen. Der Resonanzkreis, umfassend die Koppelspule 5, den
Koppelkondensator 22 sowie den Leitungswiderstand 35, ist mit einem Knotenpunkt 39
einer ersten Halbbrücke und einem Knotenpunkt 41 einer zweiten Halbbrücke der Endstufe
24 verbunden. Ferner ist der Energieversorgung 33 ein Glättungskondensator 54 parallel
geschaltet.
[0041] Der Übersichtlichkeit halber sind in den Fig. 4 und 5 weder die Ansteuerschaltung
zur Ansteuerung der Schaltelemente 44 noch die PLL-Regelungsvorrichtung zur Anpassung
der Frequenz und Phase dargestellt.
[0042] Fig. 8 stellt ein elektrisches Schaltbild möglicher Ankopplungen von Koppelspulen
an einen Hochfrequenzgenerator dar. Eine Ankopplung des Hochfrequenzgenerators 16
an die lonen- oder Elektronenquelle kann über einfache Serienresonanzkreise oder Parallelresonanzkreise
in Verbindung mit einer PLL-Phasenregelung erfolgen. Ebenso kann die Ankopplung über
einen Serien-/Parallelresonanzkreis erfolgen, wobei die Koppelspule 5 eine Mittelanzapfung
besitzt (linke Hälfte der Fig. 8). Deren zwei freie Enden können jeweils mit einem
Bezugspotential, im Ausführungsbeispiel Masse, verbunden sein. Parallel dazu ist ein
Kondensator 55 verschaltet. Nicht dargestellt ist der Einfachheit halber die PLL-Frequenz-/Phasenregelung.
Der Resonanzkreis umfasst ferner den Koppelkondensator 22 sowie den Leitungswiderstand
35. Eine dem PLL-Regelkreis zugeführte Spannung wird über den Widerstand 35 abgegriffen,
wobei diese Punkte mit v gekennzeichnet sind. Der dem PLL-Regelkreis als Regelgröße
zugeführte Strom wird an dem mit I gekennzeichneten Punkt abgegriffen. In der rechten
Hälfte der Fig. 8 ist eine Darstellung gewählt, bei der die Koppelspule 5 zwischen
zwei Koppelkondensatoren 22a und 22b angeordnet ist. Beide Enden der Koppelspule 5
sind kapazitiv angeschlossen. Nicht dargestellt ist der Leitungswiderstand. Nicht
dargestellt ist ferner die gemäß dem erfindungsgemäßen Gedanken vorgesehene PLL-Frequenz-Phasenregelung
sowie der Hochfrequenzgenerator. Durch die beschriebene Ankopplung steigen der Wirkungsgrad
des Hochfrequenzgenerators und der Wirkungsgrad der lonen- oder Elektronenquelle erheblich.
In beiden Baugruppen treten keine Blindströme auf, wodurch die Verlustleistung jeweils
sinkt. Durch eine optimierte Wahl der Windungszahl der Spule können sowohl eine optimale
Plasmaeinkopplung als auch optimale Betriebsparameter (Betriebsspannung und Strom)
des Hochfrequenzgenerators erreicht werden.
[0043] Fig. 9 zeigt eine beispielhafte schematische Darstellung der Ankopplung einer Koppelspule
über einen Zusatz-Transformator 42 an den Hochfrequenzgenerator 16. Durch den Zusatz-Transformator
42 ist eine zusätzliche transformatorische Impedanzanpassung, insbesondere im Frequenz-
und Leistungsbereich von 600 kHz bis 5 MHz bzw. 1 W bis 1 kW möglich. Der Zusatz-Transformator
42 weist im Ausführungsbeispiel eine Mittelanzapfung auf. Ein dem Hochfrequenzgenerator
16 nachgeschalteter Kondensator 54 dient zur Gleichspannungsentkopplung des Zusatz-Transformators
42.
[0044] Fig. 10 zeigt eine Darstellung von Frequenzbandbreite und Resonanzkreisgüte bzw.
Frequenzverstimmung sowie Phasengang einer lonenquelle bei verschiedenen Plasmazuständen.
Die unterschiedlichen Gütekurven des Resonanzkreises sind durch unterschiedliche Impedanzen
des Plasmas aufgrund unterschiedlicher lonisationsgrade verursacht. So hat die steilste
Kurve in der unteren Graphik die größte Güte und die kleinste Bandbreite. Die Darstellung
veranschaulicht, dass der erfindungsgemäße Regelkreis auf Güten unterschiedlichster
Art reagiert und stabil einrastet. Die in der oberen Hälfte der Figur angegebenen
Kurven zeigen, dass sich durch eine Veränderung der Plasma-Impedanzen Ionenströme
unterschiedlicher Phasenlage ergeben, welche durch den Phasenregelkreis kompensiert
werden.
[0045] Fig. 11 zeigt ein weiteres Prinzipschaltbild, das den Einsatz der PLL-Regelungsvorrichtung
zur Steuerung des Hochfrequenzgenerators darstellt. Die Endstufe 24 ist im Beispiel
als Klasse-D-Halbbrücke ausgebildet, wobei der Resonanzkreis mit dem Knotenpunkt 39
gekoppelt ist. Zwischen dem Knotenpunkt 39 und einem Widerstand 35 ist eine Strommesseinrichtung
23 vorgesehen. Der Widerstand 35 stellt einen Leitungswiderstand dar. Der seriell
dazu verschaltete Widerstand 45 repräsentiert einen Spulenwiderstand. Zwischen dem
Knotenpunkt 39 und einem Bezugspotential wird eine Spannung abgegriffen. Diese Spannung
und ein durch die Strommesseinrichtung 23 gemessener Strom werden den Eingängen eines
Phasenkomparators 28 zugeführt. Die an dem Phasenkomparator 28 anliegende Ausgangsspannung
wird gefiltert an den Eingang des spannungsgesteuerten Oszillators 26 zugeführt. Diese
Steuerspannung wird von dem Phasenkomparator, der die Funktion eines Fehlerverstärkers
hat, verändert, bis an seinen Eingängen eine Frequenz- und Phasengleichheit vorliegt.
Über ein Flip-Flop 47 werden Treiberstufen 48, 49 angesteuert, die über Transformatoren
50, 51 Endstufen 52, 53 ansteuern bzw. treiben.
[0046] Fig. 12 zeigt eine Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator, der eine Klasse-D-Vollbrücke
mit PLL-Regelung aufweist. Der Resonanzkreis ist als Serienresonanzkreis ausgebildet.
Die übrigen Bauelemente und deren Verschaltung entsprechen der Beschreibung zu Fig.
11.
[0047] In Fig. 13 ist eine Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator dargestellt, der
eine Klasse-E-Endstufe mit PLL-Regelung aufweist. Der Resonanzkreis ist als Serienresonanzkreis
ausgebildet und umfasst den Koppelkondensator 22, die Koppelspule 5 und den Leitungswiderstand
35 und den Spulenwiderstand 45. Der Einsatz einer Klasse-E-Endstufenschaltung für
den Hochfrequenzgenerator mit PLL-Frequenz- und Phasenregelung und Resonanzkreisankopplung,
insbesondere einem Serien-/Parallelresonanzkreis einschließlich der Koppelspule, wird
bevorzugt im Frequenz- und Leistungsbereich von 600 kHz bis 30 MHz bzw. 1 W bis 500
W eingesetzt. Die Spule 56 ist Bestandteil des Klasse-E-Verstärkers und um ein Vielfaches
größer als die Spule 5. Sie dient als Energiespeicher, wenn die Endstufe 52 gesperrt
ist. Die übrigen Bauelemente und deren Verschaltung entsprechen der Beschreibung zu
Fig. 11.
[0048] Fig. 14 zeigt ein elektrisches Ersatzschaltbild einer Vorrichtung mit einem Hochfrequenzgenerator,
der eine Klasse-D-Halbbrücke mit PLL-Regelung und zusätzlicher transformatorischer
Aufwärtsanpassung aufweist. Hierzu sind ein Transformator 57 und ein Kondensator 58
mit dem Ausgang der Endstufen 52, 53 verschaltet. Der Kondensator 58 ist dabei in
bekannter Weise mit einer Mittelpunktsanzapfung des Transformators 57 verbunden. Die
übrigen Bauelemente und deren Verschaltung entsprechen der Beschreibung zu Fig. 11.
[0049] Schließlich zeigt Fig. 15 ein Ausführungsbeispiel einer möglichen kapazitiven Impedanztransformation,
welche bei sämtlichen Verstärkerklassen (Klasse C, Klasse D, Klasse E, Klasse F) zum
Einsatz kommen kann. Mit einer derartigen Impedanztransformation ist es möglich, die
Impedanz des Plasmas bzw. eine Eingangsimpedanz Zi des Resonanzkreises zu variieren
und damit die Effizienz, den Frequenzbereich sowie den Spannungsbereich (zur Schubauflösung)
zu optimieren. Der Widerstand 38 repräsentiert den Widerstand des Plasmas. Dem Widerstand
38 kann ein Kondensator 59 parallel geschaltet sein. Der Widerstand 60 und der dazu
parallel geschaltete Kondensator 61 repräsentieren Elemente des Hochfrequenzgenerators.
Die Kondensatoren 22, 61 repräsentieren Resonanzkondensatoren, die Spule 5 ist die
Koppelspule.
[0050] Der Vorteil sämtlicher beschriebener Varianten besteht darin, dass eine Leistungseinkopplung
der von dem Hochfrequenzgenerator erzeugten Energie über einen großen Leistungs- und
Frequenzbereich ohne Zwischentransformation und Impedanzanpassungsnetzwerk direkt
in das Plasma der lonen- oder Elektronenquelle möglich ist. Kern der Leistungsanpassung
ist dabei die Einbeziehung der Koppelspule, konstruktionsbedingter Koppelkapazitäten
zwischen dem Plasma und dem Gehäuse des Entladungsgefäßes sowie der Verkabelung zu
einem Serien-/oder Parallelresonanzkreis, sowie die automatische Frequenz- und Phasenregelung
des Hochfrequenzgenerators.
1. Vorrichtung zur Einkopplung von lonisationsenergie in eine induktiv oder induktiv-kapazitiv
angeregte lonen- oder Elektronenquelle, mit
- einem Entladungsgefäß (4) für ein zu ionisierendes Gas,
- einer um das Entladungsgefäß (4) gewickelten Koppelspule (5) zur Einspeisung einer
zur Plasma-Anregung notwendigen Hochfrequenz-Energie,
- einem mit der Koppelspule (5) elektrisch gekoppelten Koppelkondensator (22),
- einem mit der Koppelspule (5) elektrisch gekoppelten Hochfrequenzgenerator (16),
der zusammen mit dem zumindest einen Koppelkondensator (22) einen Resonanzkreis ausbildet,
wobei der Hochfrequenzgenerator (16) eine PLL-Regelungsvorrichtung (34) zur automatischen
Impedanzanpassung des Resonanzkreises aufweist, so dass der Resonanzkreis mit einer
Resonanzfrequenz betreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die PLL-Regelungsvorrichtung (34) eine Frequenz- und/oder Phasenregelung zur
Impedanzanpassung des Resonanzkreises durchgeführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsregelung des Hochfrequenzgenerators (16) durch Einstellung einer Eingangsgleichspannung
(Uin) und eines Eingangsstroms (Jin) des Hochfrequenzgenerators (16) vornehmbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochfrequenzgenerator (16) mit oder ohne Zwischenschaltung eines Impedanzanpassungsnetzwerks
mit der Koppelspule verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Resonanzkreis als Serien- oder Parallelresonanzkreis ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) über eine Mittelpunktanzapfung (41) verfügt, an welche der Hochfrequenzgenerator
(16) angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) zwischen zwei oder mehreren Koppelkondensatoren (22a, 22b) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochfrequenzgenerator (16) ohne Zwischenschaltung von elektronischen Bauelementen
für eine Zwischentransformation mit der Koppelspule (5) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Koppelkondensator (22) und die Koppelspule über einen Transformator
(42) an den Hochfrequenzgenerator angeschlossen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (42) primärseitig kapazitiv mit dem Hochfrequenzgenerator gekoppelt
ist und sekundärseitig mit dem zumindest einen Koppelkondensator (22) und der Koppelspule
(5) den Resonanzkreis bildet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Erfassung von Strom und Spannung in dem Resonanzkreis vorgesehen
ist, welche mit der PLL-Regelungsvorrichtung (34) gekoppelt ist, um dieser den gemessenen
Strom und die gemessene Spannung als Regelgrößen zuzuführen.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Koppelkondensator (22) in dem Hochfrequenzgenerator (16) oder
außerhalb von diesem angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) einseitig geerdet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) isoliert zu einem Bezugspotential über den Resonanzkreis angeschlossen
ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) und das Plasma einen Transformator ausbilden, wobei das Plasma
eine Sekundärwicklung des Transformators darstellt.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochfrequenzgenerator (16) eine Leistungsendstufe (24) umfasst.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsendstufe (24) wahlweise als eine der nachfolgend aufgeführten Varianten
ausgebildet ist:
- Halbbrücken-Klasse-D-Endstufe;
- Vollbrücken-Klasse-D-Endstufe;
- Push-Pull-Endstufe;
- Endstufe der Klasse E;
- Endstufe der Klasse F;
- Endstufe der Klasse C.
18. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Hochfrequenzgenerator (16) eine Resonanzfrequenz im Bereich von 0,5 MHz
bis 30 MHz einstellbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Hochfrequenzgenerator (16) eingekoppelte Leistung im Bereich von 1 W bis
10 kW ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Hochfrequenzgenerator (16) gekoppelte Lastimpedanz in einem Bereich von
0,1 Ohm bis 1 Ohm oder in einem Bereich von 1 Ohm bis 50 Ohm liegt.
21. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entladungsgefäß (4) einen Gaseinlass (6) und einen gegenüberliegend angeordneten
Auslass (7) mit zumindest zwei Extraktionsgittern (8) mit jeweils einer Multilochmaske
umfasst, welche als elektrische Linse zur Fokussierung der zu extrahierenden Ionenstrahlen
dient.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass an die Extraktionsgitter (8) ein elektrisches Feld anlegbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entladungsgefäß (4) aus einem nicht leitenden Material mit geringen Hochfrequenzverlusten
gebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) eine einlagige oder eine mehrlagige oder eine bifilare Wicklung
umfasst.
25. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) um das Entladungsgefäß (4) oder innerhalb des Entladungsgefäßes
angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelspule (5) zylindrisch, kegelförmig, sphärisch oder teilkonisch mit zylindrischem
Übergangskörper um das Entladungsgefäß entsprechender Form gewickelt ist.