[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handschuh, insbesondere Sporthandschuh mit
einem Besatzstück aus Edelmetall auf der Handschuhaußenseite.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind gattungsgemäße Handschuhe bekannt. Derartige Handschuhe
sind üblicherweise mit einem haptisch wahrnehmbaren Besatzstück ausgestattet, beispielsweise
in Form eines Knopfes oder als Teil eines Knopfes. Ein Besatzstück ist meist nur ein
dekoratives, modisches Beiwerk, welches eine ästhetische Wirkung hervorrufen soll,
es kann mitunter aber auch eine funktionelle Bedeutung haben, beispielsweise bei der
Fixierung und/oder Regulierung der Passgenauigkeit des Handschuhs. Üblicherweise sind
derartige Besatzstücke aus kostengünstigen Materialien wie Nickel, Aluminium oder
Metalllegierungen, insbesondere Messing oder auch aus anderen Materialien, beispielsweise
Kunststoff gefertigt.
[0003] Sportler, aber auch andere Handschuhträger, neigen nun insbesondere bei extremer
Anstrengung und/oder Hitze dazu, sich mit dem Handschuhrücken oder dem Handschuhteil
am Handgelenk über die Stirn oder über andere Körperstellen zu wischen. Dabei kommt
es oftmals auch zum Hautkontakt mit dem Besatzstück. Da das Besatzstück meist exponiert
und somit Kontaminationen durch die Umgebung ausgesetzt ist, besteht für den Träger
die Gefahr einer Infektion aufgrund mikrobieller Verunreinigung des entsprechenden
Besatzstückes. Hinzu kommt, dass derartige Besatzstücke üblicherweise aus druckfesten
Materialien gefertigt werden, welche beim Wischen über die Stirn Druckstellen auf
der Haut des Trägers hinterlassen können und Hautirritationen verursachen, die durch
die Verunreinigungen am Besatzstück oder auch den natürlichen Körperschweiß noch verstärkt
werden. Dieses Problem kann bei allen Arten von Handschuhen auftreten, die auf der
Handschuhaußenseite mit einem Besatzstück ausgestattet sind. Besonders häufig kann
es im Zusammenhang mit der Ausübung von sehr schweißtreibenden Sommersportarten zu
solchen durch ein Besatzstück ausgelösten Allergien, Infektionen und anderen Hautirritationen
kommen, da der Handschuhträger hierbei dazu neigt, sich regelmäßig mit dem Handschuh
über die Stirn zu wischen, um den Schweiß zu entfernen und dadurch insbesondere das
unangenehme Eintreten von Schweißperlen in die Augen zu verhindern. Bei Heuschnupfenpatienten
kann es unabhängig von der körperlichen Anstrengung zum vermehrten Hautkontakt mit
dem Besatzstück im Bereich des Gesichts kommen, wenn der Träger versucht, sich mit
dem Handschuh die sich an der Nasenspitze ansammelnden Absonderungen der Nasenschleimhaut
abzutupfen. Aber auch bei der Ausübung von Wintersportarten ist das Phänomen der so
genannten "running nose" bekannt, so dass auch hier der Handschuh, beispielsweise
Skihandschuh, oftmals zum Abwischen der Nase verwendet wird.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Handschuh bereitzustellen,
der in der Lage ist, die von Besatzstücken ausgehende Gefahr von Allergien und Infektionen
oder anderen Hautirritationen für den Träger zu minimieren.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Besatzstück aus einem
Edelmetall gefertigt wird, wobei sich insbesondere Gold als besonders vorteilhaft
herausgestellt hat. Die erfindungsgemäße Lösung beruht dabei auf dem überraschenden
Befund, dass Sportler, die Handschuhe mit einem aus Gold gefertigten Besatzstück tragen,
im Bereich des Hautkontakts seltener unter Hautirritationen, Entzündungen, Ausschlag
oder anderen Infektionen der Haut leiden, als Träger von Handschuhen mit einem Besatzstück
aus bisher verwendeten Materialien.
[0006] Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung einen Handschuh, insbesondere
Sporthandschuh, der auf der Handschuhaußenseite ein Besatzstück aufweist, wobei zumindest
dessen Oberfläche im Wesentlichen aus Edelmetall besteht. Besteht nur die Oberfläche
des Besatzstücks im Wesentlichen aus Edelmetall, so kann es sich hierbei um eine auf
das Besatzstück aufgebrachte entsprechende Auflage oder Beschichtung handeln. Diese
Auflage oder Schicht kann dabei nach den im Stand der Technik bekannten Verfahren
auf das Besatzstück aufgebracht werden, beispielsweise durch Bedampfen, Spritzen oder
Tauchen.
[0007] In einer Ausführungsform besteht das gesamte Besatzstück im Wesentlichen aus Edelmetall.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Edelmetall um Silber, Gold, Platin und/oder einem
Gemisch daraus. Vorteilhafterweise werden reine Edelmetalle verwendet, weil sich deren
allergenes Potential gegenüber Metalllegierungen als geringer herausgestellt hat.
Besonders bevorzugt ist, wenn das Edelmetall beziehungsweise Gemisch Gold enthält.
[0008] Die Herstellung goldhaltiger Gemische ist dem Fachmann bekannt und kann beispielsweise
durch einfaches Zusammengeben der Metalle in einem gewünschten Mengenverhältnis und
anschließendes Schmelzen der Metalle in einem Ofen, gegebenenfalls unter einer Schutzgasatmosphäre,
erfolgen.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Besatzstück oder zumindest
dessen mit der Umgebung in Kontakt kommende Oberfläche im Wesentlichen vollständig
aus Gold gefertigt.
[0010] Das Besatzstück ist vorteilhafterweise an oder auf dem Handschuhrücken und/oder am
Handgelenk angebracht. Dabei ist zumindest ein Teil des Besatzstückes sichtbar. Vorzugsweise
ist nur die Oberfläche des Besatzstückes, oder zumindest der sichtbare Teil davon,
im Wesentlichen aus Gold gefertigt.
[0011] Neben dem überraschenderweise beobachteten verminderten Auftreten von Hautirritationen
wurde auch eine Verlängerung, insbesondere der ästhetischen Lebensdauer der erfindungsgemäßen
Besatzstücke festgestellt, insbesondere wenn sie aus Gold gefertigt sind. Diese ist
beispielsweise auf die Beständigkeit des Edelmetalls gegenüber Schweiß zurückzuführen.
Während durch Oxidation, hervorgerufen durch den Körperschweiß des Handschuhträgers,
die Attraktivität und ästhetisch-kulturelle Funktionalität üblicher Besatzstücke beeinträchtigt
werden kann, bleiben die vorzugsweise aus Gold gefertigten erfindungsgemäßen Besatzstücke
des Handschuhs davon unbeeinträchtigt.
[0012] Typischerweise ist das Besatzstück ein Formkörper oder umfasst einen solchen Formkörper.
Formkörper im Sinne der vorliegenden Erfindung können vorgeformt, ausgestanzt, extrudiert,
gelasert, gefräst, gefeilt oder unter Anwendung bekannter Spritz- und Druckgießtechniken
hergestellt werden. Der Formkörper kann als Logo, Knopf oder jedwede andere dreidimensionale
geometrische Form ausgebildet sein und dabei sowohl flache und eckige auch kreis-
und/oder kugelförmige Grenzflächen aufweisen.
[0013] Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Besatzstücke, auch der Formköper umfassenden
Ausführungsformen, sind dem Stand der Technik zu entnehmen.
[0014] Vorteilhafterweise dient das Besatzstück und/oder der Formkörper zur Kennzeichnung,
Individualisierung oder Identifizierung des Handschuhs oder seines Trägers. Dieser
zusätzliche Vorteil kann einerseits zur Erhöhung der Ästhetik und andererseits gezielt
beispielsweise in der Werbung genutzt werden. So kann durch die charakteristische
Ausgestaltung des Besatzstücks, beispielsweise indem ein individueller Formkörper
verwandt wird, der erfindungsgemäße Handschuh besonders gekennzeichnet werden.
[0015] Neben der vorteilhaften Minimierung der Gefahr von Allergien, Infektionen und anderen
Hautirritationen, die durch das Tragen des erfindungsgemäßen Handschuhs erreicht wird
und der visuellen Wirkung, die ein besonders gestaltetes Besatzstück beim Handschuhträger
oder seinem Umfeld hervorruft, kann das Besatzstück weitere technische Funktionen
erfüllen, indem es beispielsweise Teil eines Verschlussmittels ist. Auf diese Weise
kann es der Regulierung der Passgenauigkeit des erfindungsgemäßen Handschuhs dienen.
In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Verschlussmittel um einen Druckknopf.
Druckknöpfe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind im Stand der Technik bekannt.
[0016] Wie bereits aus der vorstehenden Beschreibung des technischen Problems ersichtlich,
dient das erfindungsgemäße Besatzstück vorzugsweise zur Kennzeichnung, Individualisierung
und/oder Identifizierung des Handschuhs oder seines Trägers. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das Besatzstück auf den Handschuhrücken beziehungsweise Handgelenkrücken
appliziert, wobei in bestimmten Ausführungsformen das Besatzstück bevorzugt an der
schmalen Handschuhlängsseite angebracht sein kann, vorzugsweise jedoch nicht auf der
Handschuhinnenseite oder der Innenseite des Handgelenks.
[0017] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem des erfindungsgemäßen Besatzstück
nicht um ein Verschlussmittel für Handschuhe wie Clip und Haken oder einen Druckknopf.
In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handschuhs ist das Besatzstück
zwar Teil eines Verschlussmittels, beispielsweise auf einem Klettverschluss appliziert,
jedoch selbst nicht Teil des Verschlussmittels selbst, beispielsweise als Druckknopf
oder Clip bzw. Haken.
[0018] Ferner ist erfindungsgemäß zumindest der Teil des Besatzstückes auf dem Handschuh
sichtbar und bestehend aus einem Edelmetall, vorzugsweise Gold, der zur Kennzeichnung,
Individualisierung und/oder Identifizierung des Handschuhs oder seines Trägers dient.
[0019] Das Besatzstück kann darüber hinaus verwendet werden, um erfindungsgemäße Handschuhe
aneinander und/oder an einem anderen Kleidungsstück zu befestigen oder um ein Accessoire
daran zu befestigen. Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung
eines hierin definierten Besatzstückes zur Regulierung der Passgenauigkeit eines Handschuhs,
zur Befestigung des Handschuhs an einem anderen Kleidungsstück und/oder zur Befestigung
eines Accessoires am Handschuh.
[0020] Erfindungsgemäße Handschuhe können beispielsweise sein Golfhandschuhe, Reithandschuhe,
Langlaufhandschuhe, Fahrradhandschuhe, Tennishandschuhe, Segelhandschuhe, Fitnesshandschuhe,
Skihandschuhe, Outdoorhandschuhe, Handschuhe für Nordic Walking und Wandern, Badminton,
Baseball, Gewichtheben, Schießsport, z.B. Bogenschießen, sowie Handschuhe für Autofahrer.
Vorzugsweise sind mit einem erfindungsgemäßen Besatzstück Handschuhe ausgestattet,
die bei der Ausübung der Sportarten Radfahren, Reiten und Segeln getragen werden,
sowie Handschuhe, die beim Autofahren getragen werden. Bei der Ausübung dieser Sportarten,
aber auch beim Autofahren ist es nämlich besonders wichtig, sich den Schweiß durch
eine schnelle und reflexartige Bewegung von der Stirn wischen zu können, da man den
Fahrradlenker, die Zügel beim Reiten, die Leinen beim Segeln, bzw. das Lenkrad des
Kraftfahrzeugs jeweils nur sehr kurz und vorzugsweise nur mit einer Hand loslassen
kann. Handschuhe, die mit einem erfindungsgemäßen Besatzstück ausgestattet werden
können sind im Stand der Technik bekannt, siehe beispielsweise
DE 203 10 088 U1,
DE 200 07 256 U1,
DE 101 14 547 A1,
DE 41 20 782 A1,
EP 1 493 345 A1,
DE 20 2006 017 022 U1.
[0021] Die Erfindung wird im Nachfolgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0022] Es zeigt:
Figur 1 eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Handschuh mit einem Besatzstück.
[0023] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Handschuh (1) mit einer auf dem
Handrücken des Handschuhs befindlichen Lasche (2). Diese Lasche (2), welche ein Klett-
oder Velcro©-Verschluss sein kann, ist auf der Außenseite mit einem Besatzstück aus
Gold (3) versehen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- (1) Handschuh
- (2) Lasche
- (3) Besatzstück aus Gold
1. Handschuh, insbesondere Sporthandschuh, der auf der Handschuhaußenseite ein Besatzstück
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Oberfläche des Besatzstückes im Wesentlichen aus Edelmetall besteht.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück im Wesentlichen aus Edelmetall besteht.
3. Handschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Edelmetall Gold ist.
4. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück einen Formkörper umfasst.
5. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück zur Kennzeichnung, Individualisierung oder Identifizierung des Handschuhs
oder seines Trägers dient.
6. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück Teil eines Verschlussmittels ist.
7. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück auf dem Handschuhrücken oder Handgelenkrücken des Handschuhs angebracht
ist.
8. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Golfhandschuh, Reithandschuh, Langlaufhandschuh, Fahrradhandschuh,
Tennishandschuh, Segelhandschuh, Fitnesshandschuh, Skihandschuh, Outdoorhandschuh,
Handschuh für Nordic Walking und Wandern, Badminton, Baseball, Gewichtheben, Schießsport,
z.B. Bogenschießen, oder einen Handschuh für Autofahrer handelt.
9. Verwendung eines Besatzstückes wie in einem der Ansprüche 1 bis 8 definiert, dadurch gekennzeichnet, dass das Besatzstück zur Regulierung der Passgenauigkeit eines Handschuhs, zur Befestigung
eines Handschuhs an einem anderen Kleidungsstück und/oder zur Befestigung eines Accessoires
dient.